Mittwoch, 10. Juni 2015

SUPERBIKE*IDM: Motorrad-Highlight des Jahres auf dem Nürburgring (Teil 2)

Superstock 1000: Mathieu Gines auf Titelkurs

Nach den Superstock 1000-Rennen ertönte auf dem Lausitzring jeweils die Nationalhymne Frankreichs: Mathieu Gines (Langenscheidt Racing by Fast Bike Service) holte sich vor der DTM-Kulisse mit 60.000 Zuschauern auf Yamaha beide Siege der Klasse. Der Endurance-Champion ist mit vier ersten und zwei zweiten Plätzen sowie 140 Punkten auf Titelkurs. Dennoch ist ihm Roman Stamm (Kawasaki Schnock Team Motorex) mit 110 Zählern auf den Fersen. Der Schweizer fährt wie Gines eine sensationelle Saison. Durch seine konstanten Leistungen mit einem Sieg, zwei zweiten, zwei dritten und einem vierten Platz hat sich Stamm an Rang zwei des starken Superstock 1000-Feldes gesetzt. Mit 76 Punkten liegt Lukas Trautmann (Freudenberg Racing Team) derzeit auf Platz drei der Meisterschaftswertung. Der Yamaha-Pilot musste zuletzt in der Lausitz aufgrund seines Schulabschlusses auf beide Trainingsläufe verzichten und sich mit dem 18. Startplatz zufriedengeben. Dennoch holte sich das Nachwuchstalent den dritten Platz im ersten Durchgang. Im zweiten Lauf fuhr er nach einem Sturz mit abgebrochener Fußraste auf Rang 14.

Stange und von Gunten mischen Klasse Supersport 600 auf

Nach den ersten zwei Stopps der SUPERBIKE*IDM schienen die Favoriten der Klasse Supersport 600 festzustehen: Tatu Lauslehto (Team Suzuki Stoneline-Mayer) und Jan Bühn (Team Räth-Romero-Yamaha) machten die ersten Plätze unter sich aus. Doch das Blatt drehte sich in der Lausitz. Im ersten Rennen stand Christian Stange (HPC-Power Suzuki Racing) ganz oben. „Ich wusste, dass ich von Gunten überholen kann. Da dachte ich: Mach‘s wie Rossi. Ich habe das Gas zugedreht, ihn mir angeguckt und bin an einer sicheren Stelle vorbeigegangen. Dann habe ich die Tribünen gesehen und nochmal richtig gepusht“, sagt Stange. Im zweiten Rennen ließ sich Pole-Setter Christian von Gunten (Kawasaki Schnock Team Motorex) den Sieg aber nicht nehmen – auch nicht von Teamkollege Jasha Huber, der von Gunten fast das gesamte Rennen über am Heck klebte. „Das Feeling hat gepasst und so war nach der ersten Pole-Position auch mein erster Sieg in der Klasse Supersport 600 drin“, sagte von Gunten. Der Stand im Gesamtranking: Lauslehto 115 Punkte, Bühn 99 Punkte, Stange 97 Punkte, von Gunten 96 Punkte.


Kjel Karthin – Dauersieger der Klasse SuperNaked

Mit Ausnahme des ersten Rennens der Saison ist Kjel Karthin (Team KARTHIN MSB Suzuki) der Dauersieger in der Klasse SuperNaked. Sein größter Konkurrent ist Michael Galinski (Team Yamaha MGM). Der konnte Karthin beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring in der letzten Runde den Sieg abnehmen. „Ich habe Kjel überlistet. Er dachte bestimmt, ich wär einer, der ihn überrunden will. Das ist die Altersweisheit“, sagte Galinski damals. Immer weiter an die Rundenzeiten von Karthin rückt auch Yamaha-Pilot Udo Reichmann (Völpker NRT 48) heran. Am vergangenen Rennwochenende konnte Reichmann im ersten Training die Bestzeit holen. In der Meisterschaft führt Karthin mit 145 Punkten vor Reichmann (96) und Yamaha-Pilot Frank Behrje (65).

Moto3-Piloten gehen auf dem Nürburgring ihr zweites Rennen an

Mit Jonas Geitner, Tim Georgi und Matthias Meggle schickt das Freudenberg Racing Team aus Bischofswerda drei starke Nachwuchstalente in die Rennen der Moto3-Klasse. Beim Saisonauftakt fuhr Jonas Geitner auf der GP-Maschine KTM RC250R vorne weg. Mit den Moto3 GP-Fahrern konnte Tim Georgi im selben Starterfeld auch auf der Standard-Maschine mithalten. Er brachte das Rennen als Gesamtzweiter zu Ende und kassierte volle Punktzahl für die Standardwertung. Auf den dritten Gesamtplatz und auf den zweiten Platz in der Standardklasse fuhr Georgis Teamkollege Matthias Meggle auf der gleichen Maschine. Philipp Freitag (Team F. Koch Rennsport + Hannes Allwardt) wurde Dritter. Für das Rennen auf dem Nürburgring hat Georgi ein klares Ziel: „Ich will mich nächstes Mal gleich beim Start an Jonas dranhängen und dort bleiben.“

Local Hero Jens Lehnertz will Sieg in der Klasse Sidecar

Mit der SUPERBIKE*IDM auf dem Nürburgring steht für den Eifeler Jens Lehnertz ein Heimrennen an. Er geht im Beiwagen von André Kretzer in das Rennen. Das Team startet für den MSC Freier Grund e.V. im ADAC. Ihre Klasse zeigten Kretzer/Lehnertz bereits durch den Titelgewinn 2013. Nachdem sie sich in der vergangenen Saison knapp geschlagen geben mussten, wollen sie nun wieder ganz oben stehen. „Im letzten Jahr hatten wir jedes Wochenende Probleme, irgendwas hat immer nicht gepasst. In dieser Saison war schon die Vorbereitung professioneller. Jetzt wollen wir den Meistertitel zurück“, sagt Lehnertz. Doch gleich im ersten Rennen auf dem Lausitzring machte den jungen Seitenwagenfahrern ein elektronischer Defekt einen Strich durch die Rechnung. Den Sieg holten sich Kretzer/Lehnertz dann aber in einem spektakulären Rennen im belgischen Zolder. „An unser Heimrennen auf dem Nürburgring werden wir richtig motiviert rangehen. Wir kommen mit der Strecke gut zurecht, es gibt viel Platz und viele Möglichkeiten zum Überholen“, sagt Lehnertz. Konkurrenz bekommt das Team von Uwe Gürck und Manfred Wechselberger (Polizei Sport Verein Wels Gürck Racing), mit denen sie sich bereits in Zolder einen heißen Kampf geliefert hatten. Der Gesamtstand in der Meisterschaft: Gürck/Wechselberger (45 Punkte), Sattler/Neubert (32 Punkte), Roscher/Burkard (30 Punkte), Kretzer/Lehnertz (25 Punkte).