Mittwoch, 31. Mai 2017

Drei Fragen an Robert Wickens

Rob, nach einem schwierigen Saisonauftakt in Hockenheim hast du dich auf dem Lausitzring mit zwei Podestplätzen zurückgemeldet. Hast du dich vor dem zweiten Rennwochenende stark unter Druck gesetzt?
Robert Wicken im Lausitzring zweimal auf dem Podium
Foto: Jens Hawrda
Robert Wickens: Nein, nicht wirklich. Ganz klar, Hockenheim war ein Wochenende zum Vergessen. Aber aus Sicht des Teams und bei der Vorbereitung haben wir viel richtig gemacht. Es kam einfach eine Sache zur anderen. Aber wir sind mit der gleichen Einstellung an den Lausitzring gereist und das hat sich ausgezahlt.

Jetzt geht es als nächstes nach Budapest. In welchen Bereichen müsst ihr euch bis dahin noch verbessern?

Robert Wickens: Es geht insgesamt darum, das Auto immer weiter zu verbessern. In Hockenheim war es auf Anhieb sehr schnell. Aufgrund der Testfahrten waren wir dort aber auch in einer anderen Situation. Der Lausitzring war hingegen für alle neu. Dort war es eine gewisse Herausforderung, die Reifen auf einer anderen Strecke verstehen zu lernen. Aber auch dort war ich mit meinem Auto von Beginn an sehr zufrieden. Entsprechend bin ich zuversichtlich, dass wir auch in Budapest ein gutes Auto haben werden. Hoffentlich können wir das im Qualifying umsetzen, denn die Qualifikation ist in der DTM sehr wichtig. Ein gutes Qualifying-Ergebnis hat mir das Leben auf dem Lausitzring erleichtert. Ebenso wichtig ist es aber, die Reifen zu verstehen. Auf diesem Gebiet müssen wir uns sicher noch steigern. Man kann sich nie zu gut mit den Reifen auskennen. Jeder Fahrer startet lieber vorne, als schon in der ersten Runde an die Box zu gehen. Aber wir leisten gute Arbeit, um viel Performance und Rundenzeit aus den Reifen herauszuholen. Auf dem Lausitzring lagen wir in dieser Hinsicht in der Mitte – hinter Audi, aber vor BMW. Wir müssen also noch etwas aufholen, um Audi einzuholen. Allerdings hat man auch bei Audi gesehen, dass nicht jeder so perfekt mit den Reifen umgehen kann wie Eki und Mike. Ihr Stopp in der ersten Runde hat am Sonntag gut geklappt. Als Jamie etwas Ähnliches am Samstag versucht hat, war es weniger erfolgreich.

Ab Budapest fährst du mit einem neuen Fahrzeugdesign. Augenscheinlich hat die Kombination VfB Stuttgart und Rob Wickens am Lausitzring gut funktioniert. Du hast zwei Podestplätze eingefahren und der VfB ist aufgestiegen. Freust du dich dennoch auf dein neues „Mercedes me“-Design?

Robert Wickens: Es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht, mit dem VfB Logo auf dem Auto zu fahren. Auch die Reaktionen der Fans waren überragend. Aber grundsätzlich sieht für mich aus dem Cockpit ohnehin alles exakt gleich aus. Für mich zählt nur, dass die Ergebnisse stimmen.

Dienstag, 30. Mai 2017

Lucas Auer in Spielberg: Fliegender Fahrzeugwechsel für den „Pink Panther”

Lucas Auer geht beim ADAC GT Masters in Spielberg für BWT Mücke Motorsport an den Start

  • Heimrennen für Lucas Auer vom 09.-11. Juni in Spielberg
  • Lucas teilt sich einen BWT Mercedes-AMG GT3 mit Sebastian Asch
  • Lucas Auer: „Uns verbinden so viele gemeinsame Erinnerungen, inklusive dieses unglaublichen ersten DTM-Sieges auf dem Lausitzring im letzten Jahr.“

Lucas Auer startet im BWT Mercedes beim GT-Masters Wochenende am Red-Bull-Ring
Foto: Jens Hawrda
Noch ein „Pink Panther“ für Lucas Auer: Vom 09. bis 11. Juni tauscht Lucas seinen Mercedes-AMG C 63 DTM BWT gegen einen ebenfalls leuchtend pinken BWT Mercedes-AMG GT3. Damit gibt er in Spielberg sein Renndebüt im ADAC GT Masters und feiert ein Wiedersehen mit seinem früheren Team BWT Mücke Motorsport. Der Österreicher kommt als DTM-Spitzenreiter zu seinem ersten Heimrennen des Jahres in die Steiermark. Nach den ersten beiden DTM-Rennwochenenden der Saison führt Lucas die Fahrerwertung mit 16 Punkten Vorsprung sowie zwei Siegen aus vier Rennen an.

„Mein Start in die neue DTM-Saison war super“, sagt Lucas. „Ich muss aber ehrlich sagen: Ich kann mir die DTM ohne meinen Pink Panther gar nicht mehr vorstellen! Umso mehr freue ich mich, dass mein BWT Mercedes-AMG GT3 ebenfalls diese Farben trägt. Am vergangenen Wochenende konnte ich mir meinen zweiten Pink Panther für das ADAC GT Masters schon einmal im Rahmen des Motorsport Festival Lausitzring hautnah ansehen – nicht schlecht!“

Der Österreicher kennt BWT Mücke Motorsport bereits aus der gemeinsamen Zeit in der FIA Formel-3-Europameisterschaft sowie der DTM. Zusammen mit dem Berliner Rennstall feierte der 22-Jährige im vergangenen Jahr auf dem Lausitzring seinen Debütsieg in der DTM. „ Ich bin schon in der Formel 3 für die Mannschaft von Peter Mücke gefahren und dann bei ihnen in die DTM eingestiegen“, erinnert sich Lucas. „Uns verbinden so viele gemeinsame Erinnerungen, inklusive dieses unglaublichen ersten DTM-Sieges auf dem Lausitzring im vergangenen Jahr. Es ist klasse, sie alle wiederzusehen. Hoffentlich können wir im ADAC GT Masters weitere gemeinsame Erfolge feiern.“

Lucas teilt sich das Cockpit seines neuen „Pink Panther“ in Spielberg mit Sebastian Asch. Der Ammerbucher ist der Sohn des früheren DTM-Fahrers Roland Asch. Ende 2015 durfte er als Belohnung für seinen zweiten Titelgewinn im ADAC GT Masters das DTM-Meisterauto von 2015 für Mercedes-AMG Motorsport testen. An den ersten beiden Rennwochenenden der Saison startete Stefan Mücke an der Seite von Asch. In Spielberg übernimmt Lucas dessen Platz.

Für Lucas ist es der erste von zwei Renneinsätzen in seiner Heimat in diesem Jahr. Nach dem ADAC GT Masters-Einsatz kehrt er am vorletzten Rennwochenende der DTM-Saison vom 22.-24. September in die Steiermark zurück. Dann sitzt er wieder am Steuer seines anderen „Pink Panther“ - des Mercedes-AMG C 63 DTM BWT mit der Startnummer 22.

Samstag, 27. Mai 2017

TCR International Series im Rahmen der DTM auf dem Hungaroring

  • Lokalmatador Norbert Michelisz als Gaststarter in der TCR
  • Hightech vs. seriennahe Renntechnik: Abwechslung für die Zuschauer
  • Viele Attraktionen neben der Rennstrecke auch auf dem Hungaroring
TCR International: tolle Rennaction mit relativ seriennaher Technik
Foto: Jens Hawrda
Premiere bei der dritten DTM-Veranstaltung in der Saison 2017: Auf dem Hungaroring nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest startet vom 16. bis 18. Juni zum ersten Mal die TCR International Series im Rahmen der DTM. Das Besondere: Bei den beiden Meisterschaftsläufen bestreitet Lokalmatador Norbert Michelisz einen Gaststart. Er bildet ein Team mit seinen Landsleuten und TCR-Stammpiloten Ferenc Ficza und Attila Tassi.

„Die TCR International Series ist eine Bereicherung für das DTM-Rahmenprogramm auf dem Hungaroring“, sagt ITR-Vorstand Florian Zitzlsperger. „Die seriennahen Tourenwagen der TCR bilden neben den Hightech-Boliden der DTM und den spektakulären Monoposti der Formel-3-Europameisterschaft die perfekte Ergänzung für ein abwechslungsreiches Rennwochenende, das den Zuschauern jede Menge packenden Motorsport bieten wird.“


Voller Vorfreude ist auch TCR-Promoter Marcello Lotti: „Die DTM verleiht unserer sechsten Veranstaltung 2017 jede Menge Glanz und Glamour.“ Der Italiener hatte sich für die Verschiebung des ursprünglich für Anfang Juli angesetzten TCR-Rennens in Ungarn stark gemacht: „Im Rahmen der DTM starten wir nun eine Woche nach unserem Gastspiel in Österreich auf dem Hungaroring – das spart unseren Teilnehmern jede Menge Reisestress.“


In der TCR International Series sind in dieser Saison rund 330 PS-starke Kompaktsportler von Alfa Romeo, Audi, Honda, Kia, Opel, Seat und Volkswagen mit von der Partie. Die Teilnehmerliste umfasst junge Nachwuchstalente genauso wie erfahrene Piloten vom Schlage eines Ex-Formel-1-Piloten Gianni Morbidelli oder Tourenwagen-Champion Rob Huff.

Der Ex Formel-1 Pilot Gianni Morbidelli startet in der TCR International
Foto: Jens Hawrda
Gaststarter Norbert Michelisz nimmt 2017 für Honda an der WTCC teil. In seiner Heimat Ungarn genießt er Kultstatus. Da er sich aktiven Rennsport nicht leisten konnte, begann er seine Karriere im Simracing, dem virtuellen Pendant, wo er mit starken Leistungen glänzte. 2005 erhielt er die Möglichkeit, sein Talent bei einem Test im realen Rennwagen unter Beweis zu stellen. Michelisz überzeugte und stieg 2006 in Ungarn in eine nationale Rennserie ein. Seit 2009 ist er Stammpilot in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft.

DTM 2017 – Action auch abseits der Rennstrecke garantiert


Die DTM hält auch beim Gastspiel in Ungarn für Zuschauer jede Menge Attraktionen abseits der Rennstrecke parat. Der Pit-View gibt in drei extra dafür vorbereiteten Boxen einen intimen Einblick in die Arbeit der DTM-Teams. Und beim Pitwalk schnuppern die Fans echte Rennluft. Der Special-Pitwalk am Sonntagmorgen hat eine Besonderheit, dann trainieren die DTM-Teams ihre Boxenstopps – einfach Motorsport zum Anfassen. Auch im Fahrerlager gibt es eine Menge zu entdecken. Neben Autogrammstunden sind die Zelte mit den Renntaxis von Audi, BMW und Mercedes-AMG ein beliebter Anlaufpunkt. Hier kann man nicht nur die aktuellen Boliden genau unter die Lupe nehmen, sondern auch historische Rennfahrzeuge bewundern.

Donnerstag, 25. Mai 2017

ADAC GT Masters-Fahrer wollen Sieg beim ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring

  • 45. Auflage des ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen Nürburgring
  • Mehr als 20 ADAC GT Masters-Piloten starten beim Eifelmarathon
  • Drei Teams aus der „Liga der Supersportwagen“ kämpfen um den Sieg

Nur eine Woche nach dem zweiten Saisonlauf des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring steht für zahlreiche Fahrer und Teams der „Liga der Supersportwagen“ am kommenden Wochenende (27.–28. Mai) bereits das nächste Event auf dem Programm: das ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Und sie haben aussichtsreiche Chancen auf den Sieg. Start des Eifelklassikers ist am Samstag um 15.30 Uhr.
Christopher Mies (l.) u. Connor De Phillippi
Foto: ADAC-Motorsport
Angeführt wird das ADAC GT Masters-Aufgebot beim Eintagesklassiker von den letztjährigen Titelträgern Connor De Phillippi (23/USA) und Christopher Mies (27/Heiligenhaus). Sie starten wie in der „Liga der Supersportwagen“ mit ihrer letztjährigen Meistermannschaft Land-Motorsport, die in diesem Jahr beim 24-Stunden-Rennen erstmals Werksunterstützung von Audi erhält. De Phillippi und Mies fahren als Doppelstarter sogar in beiden Audi R8 LMS des Rennstalls aus dem Westerwald und haben mit Kelvin van der Linde (20/ZA) und Christopher Haase (29/Kulmbach) zwei weitere ehemalige Gewinner des ADAC GT Masters als Teamkollegen. Ebenso startet Markus Winkelhock (36/Schorndorf) für das Audi Sport Team Land. „Wir wollen natürlich gewinnen“, so Christopher Mies. „Aber beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring kann viel passieren. Daher ist es sehr wichtig, möglichst ohne Probleme durchzukommen. Aber wir sind sehr gut vorbereitet.“ Mit Dennis Busch (29/Bensheim) und Frank Stippler (42/Bad Münstereifel) treten zwei weitere ADAC GT Masters-Piloten mit dem Audi R8 LMS an.
Maximilian Götz (l.) u. Patrick Assenheimer starten für
unterschiedliche Mercedes Teams bei den 24h am Nürburgring
Foto: ADAC-Motorsport
Zu den Favoriten auf den Gesamtsieg zählen auch die Mercedes-AMG-Piloten. 2016 feierten die GT3-Sportwagen mit dem Stern beim 24-Stunden-Rennen einen Vierfachtriumph. Indy Dontje (24/NL) und Patrick Assenheimer (25/Lehrensteinsfeld) starten wie im ADAC GT Masters für HTP Motorsport. Für den Rennstall aus Altendiez starten auf der Nordschleife auch Stefan Mücke (35/Berlin) und Sebastian Asch (30/Ammerbuch). „Wir hoffen, wieder vorn dabei zu sein“, so Mücke. „Das Rennen ist mit rund 30 GT3-Autos sehr stark besetzt, es wird härter als je zuvor. Daher ist es nahezu unmöglich, eine Prognose zu wagen. Ich freue mich auf die Herausforderung und habe ein gutes Gefühl.“ Maximilian Götz (31/Uffenheim), der ADAC GT Masters-Champion von 2012, und Luca Stolz (21/Brachbach) starten ebenfalls mit dem Mercedes-AMG GT3.

Chancen auf den Gesamtsieg rechnen sich auch Philipp Eng (27/A) sowie das BMW Team Schnitzer aus, die auf den BMW M6 GT3 setzen. Allerdings tritt der Österreicher nicht wie im ADAC GT Masters für die Mannschaft aus Freilassing an, sondern für einen anderen Rennstall. „Es gibt dort in diesem Jahr unfassbar gute Teams und Fahrer“, so Eng. „Mindestens 30 Autos haben eine Siegchance. Wir haben in der Vorbereitung alles getan, um ein gutes Ergebnis einzufahren. Aber eine Vorhersage zu machen ist nahezu unmöglich.“ Das BMW Team Schnitzer setzt zwei M6 GT3 für aktuelle und ehemalige DTM-Piloten ein.

Vier Fahrer aus der „Liga der Supersportwagen“ starten bei der 45. Auflage des ADAC Zurich 24h-Rennen im Porsche 911 GT3 R: Klaus Bachler (25/A), Mathieu Jaminet (22/F) sowie die Tabellenführer Sven Müller (25/Bingen) und Robert Renauer (32/Jedenhofen). „Ich freue mich, wieder beim 24-Stunden-Rennen zu starten, nachdem ich im vergangenen Jahr nicht dabei war“, sagt Porsche-Werksfahrer Müller. „Ich teile mir ein Fahrzeug mit drei Gentlemen-Fahrern in der Pro-Am-Kategorie. Unser Ziel ist es, dort den Klassensieg zu holen.“ Mit in der „Grünen Hölle“ eher seltenen Fahrzeugen treten Daniel Keilwitz (27/Villingen) und Marco Mapelli (29/I) an. Keilwitz, der ADAC GT Masters-Champion von 2013, tauscht seine Corvette C7 GT3-R gegen einen Ferrari 488 GT3, während Lamborghini-Werksfahrer Mapelli weiterhin auf den Huracán GT3 vertraut.

Premierenstimmung herrscht am Wochenende bei weiteren ADAC GT Masters-Fahrern. Sie pilotieren die neuen GT4-Fahrzeuge von Audi und BMW bei deren 24-Stunden-Premiere. Während Ricky Collard (20/GB) im BMW M4 GT4 antritt, teilen sich Rahel Frey (31/CH) und Patrick Huisman (50/NL) einen der beiden brandneuen Audi R8 LMS GT4. „Das ist ein sehr spannendes Projekt“, so Frey. „Für uns ist das erste Rennen des Audi R8 GT4 LMS ein Testeinsatz. Wir wollen möglichst viel lernen.“ Zu ihren Teamkollegen zählt mit Christian Abt (50/Kempten), der in der Eifel ein Renncomeback gibt, ein weiterer ehemaliger ADAC GT Masters-Champion.

Mittwoch, 24. Mai 2017

Audi-Pilot Ekström: „Die DTM macht wieder Spaß“

Mit einer ungewöhnlichen Strategie ist Mattias Ekström am vergangenen Wochenende auf dem Lausitzring das erste Podiumsergebnis in der DTM 2017 gelungen. Die Rallycross-WM führt der Audi-Pilot vor dem fünften Lauf in Lydden Hill (GB) am kommenden Wochenende an. Im Interview zieht Mattias Ekström eine erste Zwischenbilanz.

Mattias Ekström
Foto: Jens Hawrda
Sie liegen in der Rallycross-WM in Führung und standen in der DTM am vergangenen Sonntag erstmals in diesem Jahr auf dem Podium. Zufrieden mit dem Auftakt der neuen Saison?

Mattias Ekström: „Mit drei Siegen in den ersten drei Rennen in die neue Rallycross-Saison zu starten war einfach unglaublich, ein Traum! In der DTM hatte ich an den ersten beiden Wochenenden gute Rennen, aber schlechte Qualifyings. Deshalb stehe ich in der Tabelle nicht da, wo ich gerne stehen würde. Viel wichtiger ist aber: Die DTM ist auf einem guten Weg und macht wieder Spaß – uns Fahrern genauso wie den Fans.“

Was ist so gut an der „neuen“ DTM?

„Es sind endlich Dinge umgesetzt worden, über die jahrelang nur geredet wurde. Es hat sich viel getan im Winter, und das Ergebnis stimmt. Alle Änderungen, die gemacht wurden, haben sich bereits an den ersten beiden Wochenenden bewährt. Die Leistungsdichte war in der DTM schon immer sehr groß, aber die Rennen waren oft nicht so toll, vor allem am Samstag. Jetzt gibt es jede Menge Überholmanöver, und man kann auch von hinteren Startpositionen noch weit nach vorn kommen. Wir haben in Hockenheim und am Lausitzring tolle Überholmanöver gesehen. Das ist klasse für die Fans, aber auch für uns Fahrer.“

Am Samstag haben Sie sich auf dem Lausitzring gleich zwei BMW auf einmal geschnappt und am Sonntag auf dem Weg zum zweiten Platz Mercedes-Benz-Pilot Robert Wickens außen herum überholt. Die Fans auf den Tribünen haben getobt ...

„So etwas wollen die Fans eben sehen. Ich habe Videos der beiden Überholmanöver gleich in den sozialen Medien gepostet und jede Menge Likes und Kommentare bekommen. Im Rallycross geht es permanent zur Sache. In der DTM haben wir lange nicht mehr so viele Überholmanöver und Action gesehen wie in diesem Jahr – und das noch dazu auf eine faire Art und Weise. Wenn du außen herum überholst, musst du dich darauf verlassen können, dass dein Gegner mitspielt. Das war bei Robert (Wickens) am Sonntag so und auch mit Augusto (Farfus) und Marco (Wittmann) am Samstag. Ich habe ja immer gesagt, dass es sogar gut ist, dass wir in diesem Jahr weniger Fahrer haben. Dadurch steigt die Qualität.“

Haben Sie auch das Gefühl, dass die „neue“ DTM bei den Fans gut ankommt?

„Die Atmosphäre war in Hockenheim und am Lausitzring sehr positiv. Man spürt die Aufbruchstimmung – auch dank des neuen Chefs Gerhard Berger an der Spitze. Die DTM hat sich schon immer Fan-Nähe auf die Fahnen geschrieben, die Autos aber vor den Zuschauern versteckt. Das ist jetzt anders. Dinge wie Pit View sind eine super Sache. Für unsere Mechaniker ist es ungewohnt, bei der Arbeit derart beobachtet zu werden, für die Fans aber großartig. Sie können die faszinierende Technik eines DTM-Autos endlich sehen. Ich würde sagen, die Richtung stimmt. Gerne noch mehr davon.“

Wie finden Sie den neuen Indianapolis-Start nach einem Safety-Car-Einsatz?

„Sehr gut! Das sorgt für Action. Natürlich müssen auch wir Fahrer uns daran gewöhnen, und die Regeln mussten etwas präzisiert werden. Aber grundsätzlich passt das. Ich wäre auch dafür, beim normalen Start in der DTM vier oder fünf Autos nebeneinander in einer Reihe zu haben – so ähnlich wie beim Rallycross. Die Fans wollen einfach Unterhaltung.“

Anderes Thema: Wie gut ist der neue Audi RS 5 DTM?


„Über die Renndistanz ist unser Audi derzeit der Maßstab. Wir haben im Winter bei den Tests sehr viel Wert darauf gelegt, weil wir wussten, dass die Renn-Performance bei den neuen Regeln entscheidend sein wird. Im Qualifying müssen wir noch etwas nachlegen. Aber auch das ist Teil der DTM-Regeln: Wenn du über die Renndistanz stark sein willst, musst du im Qualifying Kompromisse eingehen. Die Zuschauer profitieren davon, denn sie sehen dadurch viele Überholmanöver. Aber wir werden daran arbeiten, etwas weiter vorne zu starten. Jamie (Green) und René (Rast) haben gezeigt, dass es geht. Also muss ich es auch können.“

Wer kam denn am Lausitzring am Sonntag auf die Idee, nach nur einer Runde die Reifen zu wechseln?

„Ich habe schon vor der Saison gesagt, die weicheren Reifen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wenn es nicht zu heiß ist, wird man auf einigen Strecken auch die ganze Distanz fahren können, wenn man die richtige Abstimmung hat. Die hatten wir am Lausitzring. Ich konnte mit den Reifen schon immer ganz gut haushalten, deshalb war das Risiko aus meiner Sicht nicht hoch. Und von Startplatz acht muss man einfach etwas riskieren. Deshalb habe ich gesagt: Ich komme gleich nach der ersten Runde rein. Es hat funktioniert: Die Reifen waren bis zum Ende top.“

Letzte Frage: Fahren Sie bei der DTM am Norisring oder Rallycross in Höljes?

„Diese Frage muss unser Chef (Dieter Gass) beantworten. Ich möchte mit ihm nicht tauschen ...“

Dienstag, 23. Mai 2017

DTM Lausitzring: Stimmen der Audi-Piloten zum Rennwochenende

67.500 Zuschauer (am Wochenende) erlebten auf dem Lausitzring ein spektakuläres Motorsport-Festival und einen weiteren starken Auftritt des Audi RS 5 DTM. Dem ersten DTM-Podium von René Rast am Samstag folgte am Sonntag ein Doppelsieg. Die Stimmen aus dem Audi-Lager.
Jamie Green
Foto: Jens Hawrda
Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM #53) Platz 10 / Platz 1
„Es war ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Der Samstag war mit einem durchschnittlichen Qualifying und nur dem zwölften Startplatz frustrierend. Dann kam der Fehler im Qualifying mit einem von Renés gebrauchten Reifen an meinem Auto. Als Folge musste ich von der letzten Position starten. Ich konnte mich bis auf den zehnten Platz vorkämpfen, was ein harter Kampf war. Am Sonntag lief es besser in Sachen Abstimmung, vielen Dank an das Audi Sport Team Rosberg für die harte Arbeit. Ich habe im Qualifying eine gute Runde geschafft und stand auf dem dritten Startplatz. Im Rennen musste ich mich durchkämpfen, das klappte ganz gut. Es ist toll, zwei Siege in den ersten beiden Rennwochenenden zu feiern.“

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM #99) Platz 5 / Platz 5
„Ich habe mir noch ein bisschen mehr erhofft, aber ich glaube, wir können insgesamt zufrieden sein. Wir sind zweimal in die Top Fünf gefahren. Im Qualifying war es beides Mal nicht so ideal, aber im Rennen haben wir uns schön nach vorn gekämpft. Ich glaube, wir lernen mit den neuen Reifen, dem neuen Format und dem neuen Auto ständig dazu. Ich freue mich schon jetzt auf Budapest. Das ist eine Strecke, die ich total cool finde. Ich hoffe, dass wir noch einen Schritt nach vorn machen können.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM #5) Platz 8 / Platz 2
„Von der Qualifying-Leistung her war das Wochenende für mich eher bescheiden – das stört mich schon sehr. Die beiden Rennen waren dafür gut. Ich hatte ein paar schöne Überholmanöver, habe gute Punkte mit nach Hause gebracht und kaum Kratzer am Auto. Unterm Strich: zwei tolle Rennen nach schlechten Qualifyings.“
Renè Rast
Foto: Jens Hawrda
René Rast (AUTO BILD MOTORSPORT Audi RS 5 DTM #33) Platz 3 / Platz 7
„Insgesamt bin ich natürlich zufrieden mit dem Wochenende. Mein erstes Podium am Samstag war gigantisch und am Sonntag konnte ich mit Platz sieben wieder solide Punkte einfahren. Besonders positiv stimmt mich, dass wir konstant schnell sind. Vierter und Sechster in den Qualifyings, zudem zweimal die schnellste Rennrunde: Darauf können wir für die kommenden Rennen auf jeden Fall aufbauen.“
Nico Müller
Foto: Jens Hawrda
Nico Müller (Playboy Audi RS 5 DTM #51) Platz 18 / Platz 6
„Wir waren am Lausitzring über das ganze Wochenende konstant schnell: im Qualifying immer gut für die Top Acht, und auch die Renn-Pace war gut. Leider hat uns am Samstag ein technisches Problem aus dem Rennen geholt, als wir mit Kurs auf ein Top-Fünf-Resultat unterwegs waren. Auch Sonntag hatte ich ein tolles Rennen, in dem ich viele Autos überholt habe. Doch dann kam ein missverständlicher Funkspruch der Rennleitung. Ich habe verstanden, dass ich eine Position zurückgeben soll, nachdem ich gerade Maxime (Martin) überholt hatte. Um keine Durchfahrtstrafe zu riskieren, habe ich ihn vorbeigelassen. Ich musste ihn danach wieder überholen und habe dabei viel Zeit verloren. Das war ärgerlich. Aber die Konstanz, die wir hier gezeigt haben, stimmt mich positiv für die Zukunft.“
Loic Duval
Foto: Jens Hawrda
Loïc Duval (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM #77) Platz 15 / Platz 18
„Für mich persönlich war es wieder ein schwieriges Wochenende, aber für Audi immerhin erfolgreich – das freut mich natürlich. Ich versuche mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Im ersten Rennen bin ich zumindest im zweiten Stint gute Rundenzeiten gefahren und auch am Sonntag lief es nach dem Boxenstopp besser. Ich fuhr die viertschnellste Rundenzeit. Insgesamt passt bei uns aber noch nicht alles zusammen. Daran werden wir weiter arbeiten. Ich bin auf jeden Fall unverändert voll motiviert und möchte mit den Jungs vorne um die Plätze kämpfen. Hoffentlich gelingt uns das schon in Budapest.“

Montag, 22. Mai 2017

Nicky Hayden verstorben

Nicky Hayden
Foto: Red Bull
Auf der Welt wurde in den letzten Tagen bei Motorsportveranstaltungen dem am Mittwochabend bei einen Radunfall schwer verunglückten ehemaligen MotoGP Weltmeister Nicky Hayden baldige Genesung gewünscht.

Nicky Hayden war am vergangenen Mittwoch in Italien beim Radtraining von einem Auto erfasst worden, als er mit einer Gruppe Radfahrer in der Nähe von Rimini unterwegs war.  Durch die Wucht des Zusammenpralls sei er zunächst auf die Windschutzscheibe des Autos und schließlich auf den Asphalt geschleudert worden. Dabei habe er sich schwere Gehirnverletzungen zugezogen und wurde auf der Intensivstation behandelt, hatte das behandelnde Krankenhaus im italienischen Cesena am Donnerstag mitgeteilt.
auch vor dem Rennen zur Endurance WM am Samstag in Oschersleben
wurden Nicky Hayden Genesungswünsche überbracht
Foto: Jens Hawrda
Trotz der schwere der Verletzungen hofften alle, er findet die Kraft diesen Schicksalsschlag zu überleben. Diese Hoffnung hat sich heute Abend zerschlagen. Nicky Hayden hat sein wichtigstes Rennen verloren.

"Nick ist heute Abend im Maurizio Bufalini Krankenhaus in Cesena gestorben", heißt es in einer Erklärung seines Teams Honda. "Seine Verlobte Jackie, Mutter Rose und Bruder Tommy waren bei ihm."

Hayden bestritt in seiner Karriere 218 Grands Prix. Er stand 28 Mal auf dem Podium und konnte drei Rennen gewinnen. Im Jahr 2006 wurde er MotoGP Weltmeister. Im Herbst 2015 wurde Hayden offiziell zur MotoGP-Legende erklärt. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.


DTM: Ekström erhält eine Verwarnung

Mattias Ekström wird von den Rennkommisaren verwarnt
Foto: Jens Hawrda
Mattias Ekström fuhr am Lausitzring am Sonntag ein sensationelles Rennen. Nur von Platz acht gestartet, kam er schon in Runde zwei zum Reifenwechsel und fuhr dann  auf diesem Satz Reifen ein Rennen das die Zuschauer von den Sitzen riss.

Nach der Zieldurchfahrt allerding, stelle Ekström sein Auto an der Stecke ab und erreichte nicht aus eigener Kraft den Parc fermè. Über Funk teile er seinem Team mit das irgend etwas gebrochen sei. In der anschließenden Pressekonferenz teile Ekström mit, das er vermute etwas am Antriebsstrang sei kaputt gegangen und er habe das Auto lieber abgestellt hätte als es noch weiter kaputt zu machen.
Ekström und sein Audi wurden durch ein Abschleppfahrzeug zur Siegerehrung gebracht.

Ekström musste dann allerding bangen, den die Rennkommisare untersuchten den Fall, da Sie vermuteten Ekström hätte sein Fahrzeug abgestellt, da er sonst nicht mehr die vorgeschriebenen 500 g Treibstoff im Tank gehabt hätte. Dieser Verdacht bestätigte sich allerding nicht.

Der Audi-Pilot wurde trotzdem vier Stunden nach Rennende wegen eines Verstoßes gegen Artikel 44.3 des Sportlichen Reglements, genauer gesagt wegen einer nicht vollständig gefahrenen Auslaufrunde, verwarnt. Ganz nachvollziehbar ist das nicht, wenn sein Fahrzeug beschädigt war und er nicht weiterfahren konnte hat er sich sogar richtig verhalten. Fahrer, die innerhalb einer Saison drei Verwarnungen kassieren, werden für das anschließende Rennen um fünf Startplätze zurückversetzt.

Sonntag, 21. Mai 2017

Jamie Green feiert souveränen Sieg in der Lausitz

  • Jamie Green feiert zweiten Saisonsieg
  • Mattias Ekström mit extremer Strategie erfolgreich
  • Lucas Auer verteidigt die Tabellenführung
Das Podest vom Sonntag
Foto: Jens Hawrda
Große Genugtuung für Jamie Green: Nach Pech am Samstag feierte der Brite im Sonntagsrennen der DTM auf dem Lausitzring vor 67.500 Zuschauern einen souveränen Sieg. Nach 43 Runden wurde er mit einem Vorsprung von 6,2 Sekunden vor seinem Markengefährten Mattias Ekström abgewinkt, der mit einer extremen Strategie von Position acht aus gestartet bis auf zwei nach vorne fuhr. Platz drei rettete Mercedes-AMG-Fahrer Robert Wickens ins Ziel, der von der Pole-Position das Rennen aufgenommen hatte.

Nach einem schwierigen Rennen am Samstag war das Sonntagsrennen eine 180-Grad-Kehrtwende. Nach Startplatz drei waren nicht nur die Vorzeichen deutlich besser, sondern am Ende auch das Ergebnis. „Wir tun uns im Qualifying sehr schwer“, gestand Green. „Im Rennen klappt es hingegen viel besser. Das hat mir eine Menge Spaß gemacht.“ In der Tabelle hat er mit seinem zweiten Saisonsieg auch alles wieder geradegerückt: Platz zwei nach vier Rennen mit 16 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Auer (69 Punkte), der sich heute schwer tat. Im heutigen Qualifying kam der Österreicher nicht über Rang 15 hinaus, im Rennen arbeitete sich der 22-Jährige bis auf Platz zehn nach vorne.

Ekströms Mut und sein Können wurden belohnt
Foto: Jens Hawrda
Für viel Spannung sorgte vor allem Mattias Ekström. Der Schwede wählte eine sehr mutige und radikale Reifenstrategie und absolvierte bereits nach einer Runde seinen Boxenstopp. Damit zog er sich – von Platz acht gestartet – zunächst selber aus dem Verkehr und fuhr sein eigenes Rennen. Nachdem die meisten Fahrer ihre Stopps rund um die Rennhalbzeit absolvierten, zeigte sich Ekström als wahrer Reifenflüsterer und hielt seine Pneus bis ins Ziel am Leben. „Ich habe gestern Zeit verloren, als ich nach fünf Runden stoppte“, erklärte Ekström. „Daher habe ich vorgeschlagen, heute noch tiefer in die Trickkiste zu greifen. Mein Team war nicht sicher, ob das funktionieren würde, ich hingegen schon.“

Mike Rockenfeller tat es Ekström gleich und stoppte ebenfalls nach nur einer Runde. Mit dieser Taktik machte er sechs Plätze gut und kam hinter DTM-Veteran Gary Paffett (Mercedes-AMG) auf Platz fünf ins Ziel. Nico Müller und René Rast rundeten auf den Plätzen sechs und sieben das starke Audi-Resultat ab.


Die BMW-Piloten blieben im Sonntagsrennen hinter den Erwartungen zurück. Nur Maxime Martin und Marco Wittmann schafften es auf den Plätzen acht und neun in die Punkte.


Nach den spektakulären Veranstaltungen in Hockenheim und in der Lausitz steht vom 16. bis 18. Juni das erste Auslandsrennen der DTM-Saison an. Nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest finden auf dem Hungaroring die Rennen fünf und sechs statt.

Perez Companc/Bortolotti holen ersten Saisonsieg für Lamborghini

  • Vierte verschiedene Siegerpaarung im vierten Saisonlauf des ADAC GT Masters
  • Platz eins und drei für die Lamborghini des GRT Grasser-Racing-Teams
  • Vorjahreschampions Connor De Phillippi und Christopher Mies werden Zweite
souveräner Start-Ziel-Sieg für Comanc/Bortolotti
Foto: Jens Hawrda
Platz drei am Samstag, Pole-Position und souveräner Start-Ziel-Sieg im ADAC GT Masters am Sonntag: Für das Lamborghini-Duo Ezequiel Perez Companc (22/RA) und Mirko Bortolotti (27/I, beide GRT Grasser-Racing-Team) hat sich der Ausflug zum Motorsport Festival Lausitzring vor 67.500 Zuschauern (am Wochenende) gelohnt. Das argentinisch-italienische Duo holte im vierten Saisonlauf der „Liga der Supersportwagen“ den ersten Saisonsieg für Lamborghini. Zweite wurden die aktuellen Titelträger Connor De Phillippi (24/USA) und Christopher Mies (27/Heiligenhaus, beide Montaplast by Land-Motorsport) im Audi R8 vor Rolf Ineichen (39/CH) und Christian Engelhart (30/Wolnzach) im zweiten Lamborghini des GRT Grasser-Racing-Teams. „Das war ein perfektes Rennen und ein grandioser Sieg“, freute sich Bortolotti nach seinem zweiten Laufsieg im ADAC GT Masters. „Wir haben alles richtig gemacht. Ich bin sehr glücklich.“


Perez Companc/Bortolotti dominieren


Das Siegerduo bestimmte vom Start an das Rennen. Von der Pole-Position aus setzte sich Bortolotti an die Spitze des Feldes, die er bis zum Pflichtboxenstopp behauptete. Auch Partner Perez Companc, der in Runde 24 den Lamborghini übernahm, ließ danach nichts mehr anbrennen und sah schließlich mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden als Erster die Zielflagge – und triumphierte damit auch in der Junior-Wertung für Piloten unter 25 Jahren. Perez Companc/Bortolotti sind im vierten Saisonlauf der „Liga der Supersportwagen“ die vierte Siegerpaarung.

Den zweiten Rang behauptete lange Zeit der BMW M6 von Ricky Collard (20/GB) und Philipp Eng (27/A, beide BMW Team Schnitzer). Eng hatte sich mit einem sensationellen Start vom siebten auf den zweiten Rang verbessert. Auch Partner Collard lag nach dem Fahrerwechsel anfangs auf der zweiten Position, fiel aber am Ende noch auf die fünfte Position zurück. Der zweite Rang ging schließlich an die Audi-Fahrer De Phillippi und Mies vor dem Lamborghini von Trophy-Sieger Ineichen und Engelhart. Auf Platz vier landeten Jules Gounon (22/F) und Daniel Keilwitz (27/Villingen, beide Callaway Competition), die von Startposition elf kommend eine starke Aufholjagd zeigten.

Hinter den Fünftplatzierten Collard/Eng folgten Patrick Assenheimer (25/Lehrensteinsfeld) und Maximilian Götz (31/Uffenheim, beide Mercedes-AMG Team HTP Motorsport) im besten Mercedes-AMG GT3. Dahinter fuhren die beiden Audi R8 von Aust Motorsport als Siebte und Achte ins Ziel. Markus Pommer (26/Neckarsulm) und Kelvin van der Linde (20/ZA) schlugen hier ihre Teamkollegen Dennis Marschall (20/Eggenstein-Leopoldshafen) und Patric Niederhauser (25/CH).

Philip Geipel (30/Plauen) und Rahel Frey (31/CH, beide YACO Racing) wurden in einem weiteren Audi R8 Neunte, den letzten Meisterschaftszähler fuhren auf Rang zehn die Mercedes-AMG-Fahrer Indy Dontje (24/NL) und Marvin Kirchhöfer (23/Markkleeburg, beide Mercedes-AMG Team HTP Motorsport) ein.

Die Samstagssieger und Tabellenführer Robert Renauer (32/Jedenhofen) und Sven Müller (25/Bingen, beide Precote Herberth Motorsport) kamen im Porsche 911 nach einem Kontakt mit anschließendem Reifenschaden nicht ins Ziel.


Stimmen der Sieger


Mirko Bortolotti
(GRT Grasser-Racing-Team, Lamborghini Huracán GT3): „Ich konnte beim Start in der ersten Kurve die Führung verteidigen. Angangs bin ich von Philipp Eng stark unter Druck gesetzt worden, doch im Laufe des Rennens habe ich mich immer weiter abgesetzt. Wir haben so spät wie möglich unseren Boxenstopp absolviert und dadurch den Vorsprung noch etwas ausgebaut. Da die Verfolger sich heftig bekämpft haben, hatte Ezequiel zwischenzeitlich rund sieben Sekunden Vorsprung. Das war eine wunderbare Leistung. Ich freue mich sehr für ihn und das ganze Team.“

Ezequiel Perez Companc (GRT Grasser-Racing-Team, Lamborghini Huracán GT3): „Ich bin sehr glücklich, das ist mein erster Sieg mit dem Team. Heute hat alles geklappt. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Der erste Stint von Mirko war mega, ich musste danach den Vorsprung nur noch ins Ziel bringen. Es ist ein großartiges Gefühl, hier gewonnen zu haben.“

DTM: Robert Wickens holt Pole für Mercedes

Pole fürs Sonntagsrennen: Robert Wickens
Foto: Jens Hawrda
Im Qualifying zum DTM Rennen am Sonntag am Lausitzring sicherte Robert Wickens die Pole für Mercedes. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Tom Blomqvist (BMW) und Jamie Green (Audi). Gary Paffet sicherte sich Startplatz vier vor Maxime Martin im BMW. Für den Sieger vom Samstag reichte es heute nur zu Startplatz 15.

Stimmen nach dem Qualifying:

Robert Wickens (Mercedes-AMG, 1. Platz): „Das war eine anstrengende, stressige Quali, ich musste richtig kämpfen. Man will immer Erster sein, aber ich habe in meiner ersten Runde einen Fehler gemacht. Und auf der zweiten Runde hatte ich viel Verkehr auf der Strecke, die BMWs vor mir hatten eine andere Strategie. Und so habe ich nur eine richtige Runde am Ende hinbekommen. Das Auto war aber sehr schnell. Glücklicherweise hat es für die Pole gereicht. Das hat mich ein wenig überrascht.“
Robert Wickens
Foto: Jens Hawrda
Tom Blomqvist (BMW, 2. Platz): „Ich bin sehr glücklich mit meiner Performance im Qualifying, dass ich am Ende zwei gute Runden fahren konnte. Es wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen. Aber ich freue mich sehr über Platz zwei. Es war für mich ein harter Start in die Saison. Auf den beiden Punkten im Qualifying kann ich aufbauen und nun habe ich hoffentlich auch ein gutes Rennen heute.“

Jamie Green
(Audi, 3. Platz): „Dritter ist nicht schlecht. Natürlich wäre ich lieber Erster. Das ist unser Ziel. Wir sind nahe an der Spitze. Ich bin zufrieden mit meinem Auto, die Balance war besser als gestern. Das ist positiv. Hoffentlich sind wir im Rennen noch schneller. Warten wir jetzt erstmal den Start im Rennen ab.“ 

DTM: Audi dominiert drittes Freies Training

Jamie Green Schnellster im dritten Freien Training
Foto: Jens Hawrda
Vier Audi-Fahrer belegten im dritten Freien Training der DTM auf dem Lausitzring am Sonntagmorgen die Plätze eins bis vier. Jamie Green fuhr die Bestzeit in 1:16,745 Minuten und war damit 0,119 Sekunden schneller als René Rast auf Position zwei. Auf den weiteren Plätzen: Mattias Ekström und Nico Müller.

Hinter dem Audi-Quartett an der Spitze des Tableaus fuhren die drei Mercedes-AMG-Fahrer Robert Wickens, Vortagssieger Lucas Auer und Gary Paffett auf die Plätze fünf bis sieben. Schnellster BMW-Pilot war Tom Blomqvist als Achter.

Mit Ausnahme von Schlusslicht Bruno Spengler blieben in der dritten Trainingssession 17 Piloten innerhalb eines Abstands von einer Sekunde. Die meisten Runden fuhr Edoardo Mortara (Mercedes-AMG). 25 Mal umrundete der Wahlschweizer die 3,478 Kilometer kurze Sprintvariante des Triovals.

Das Qualifying beginnt um 11:30 Uhr, das Sonntagsrennen auf dem Lausitzring startet um 15:15 Uhr.

Erste Startreihe für Lamborghini für das zweite Rennen beim Motorsport Festival Lausitzring

  • Mirko Bortolotti Schnellster im zweiten Qualifying
  • Christian Engelhart komplettiert erste Startreihe für das GRT Grasser-Racing-Team
  • SPORT1 überträgt Rennen ab 13.00 Uhr live
Mirko Bortolotti (r.) u. Christian Engelhart holen Pole für Sonntagsrennen
Foto: Jens Hawrda
Grün war die bestimmende Farbe im zweiten Qualifying des ADAC GT Masters beim Motorsport Festival Lausitzring: Pole-Setter Mirko Bortolotti (27/I) und Christian Engelhart (30/Wolnzach) sicherten in ihren Lamborghini Huracán dem GRT Grasser-Racing-Team erstmals in der "Liga der Supersportwagen" die erste Startreihe. Insgesamt 17 Fahrzeuge lagen in dem engen Zeittraining innerhalb von nur einer Sekunde. Das vierte Saisonrennen des ADAC GT Masters wird von SPORT1 ab 13.00 Uhr live und in voller Länge übertragen und ist online im Livestream auf sport1.de und adac.de/motorsport zu sehen.

Bereits am Samstag hatte sich mit dem dritten Rang von Bortolotti und Partner Ezequiel Perez Companc (22/RA) im ersten Rennen die gute Form des GRT Grasser-Racing-Teams auf dem Lausitzring angedeutet. Im Zeittraining für das Sonntagsrennen waren die beiden grünen Lamborghini des österreichischen Rennstalls das Maß der Dinge. Bortolotti holte mit einer Bestzeit von 1.21,533 Minuten seine erste Pole-Position im ADAC GT Masters. Teamkollege Engelhart war als Zweiter nur 0,180 Sekunden langsamer. Damit ging erstmals die komplette erste Startreihe an die Mannschaft von Gottfried Grasser. "Es ist hier immer schwierig, eine freie Runde zu erwischen, aber mir ist es gelungen. Ich sehr zufrieden", so Bortolotti. "Toll, dass Christian auf Platz zwei gefahren ist. Das ist ein perfektes Ergebnis für unser Team. Jetzt freuen wir uns auf das Rennen."

Rang drei in der 20-minütigen Sitzung ging an Christopher Haase (29/Kulmbach, Montaplast by Land-Motorsport). Allerdings wird der Audi R8 mit der Nummer zwei wegen Verursachens einer Kollision im ersten Rennen in der Startaufstellung um zehn Positionen nach hinten versetzt. Auch auf den folgenden drei Positionen platzierten sich Audi-Piloten: Ex-Formel-1-Pilot Markus Winkelhock (36/Schorndorf, BWT Mücke Motorsport) war knapp schneller als seine Markenkollegen Christopher Mies (27/Heiligenhaus, Montaplast by Land-Motorsport) und Kelvin van der Linde (20/ZA, Aust Motorsport) auf den Rängen vier bis sechs.

GMT94 wiederholt Vorjahresssieg beim Langstreckenrennen in Oschersleben

dritter Sieg in Oschersleben in Folge für das GMT94 Yamaha Team
Foto: Jens Hawrda
Das französische Team GMT94 Yamaha hat beim Deutschlandlauf der FIM Endurance Weltmeisterschaft den dritten Sieg in Folge in der Motorsport Arena Oschersleben eingefahren. Vor 12.500 Besuchern wurde das heimische Team Völpker NRT48 by Schubert Motors zweiter in der Stocksport Wertung.

David Checa (ESP), Niccolò Canepa (ITA) und Mike di Meglio (FRA) stellten bei ihrem Oschersleben-Hattrick am Ende mit 318 gefahrenen Runden einen neuen Rundenrekord für ein 8-Stunden-Rennen in der Motorsport Arena auf. Gefolgt wurden Sie vom österreichischen Yamaha Austria Racing Team um Broc Parkes (AUS), Marvin Fritz (GER) und Kohta Nozane (JPN). Das Podium komplettierte das Maco Racing Team mit Greg Junod (SUI), Anthony dos Santos (FRA) und Marko Jerman (SLO).

Das siegreiche Trio überzeugte nicht nur in den Zeittrainings mit der Pole Position, sondern ließ auch im Rennen gar nichts anbrennen. Selbst eine Stop-and-Go-Strafe aufgrund einer nicht ausgeschalteten Zündung beim Boxenstopp konnte die Truppe um Teamchef Christophe Guyot nicht aufhalten. Selbst die Markenkollegen aus Österreich konnten das Tempo nicht mitgehen und verloren im Verlauf des Rennens kontinuierlich an Boden, sodass am Ende eine halbe Runde Rückstand trotz zwei Boxendurchfahrten weniger zu Buche stand. Das Yamaha-Trio komplett machte die slowakische Maco-Racing Mannschaft, die mit viel Risiko und einem langen letzten Stint ihr Tankvolumen bis aufs Äußerste reizten. Ein Wagnis, das sich mit dem dritten Rang bezahlt machen sollte.

Spannend ging es auch in der Stocksport Kategorie zu. Das heimische Team Völpker NRT48 by Schubert Motors hielt von Rennbeginn an stark mit und wurde am Ende nur von einem technisch unsauberen Boxenstopp ausgebremst, der am Ende genau die 20 Sekunden kostete, die fehlten, um das siegreiche Team Moto AIN CRT mit Hugo Clere, Alexis Masbou (beide FRA) und Robin Mulhauser (SUI) zu überholen. Zum Schluss blieb für Jan Bühn (GER), Stefan Kerschbaumer (AUT) und die einzige Dame im Feld, Lucy Glöckner (GER) ein starker zweiter Platz sowie Gesamtrang sieben. Auf den dritten Rang in der Superstock schaffte es Yamaha Viltais mit Axel Maurin (FRA), Bastien Mackels (BEL) und Florian Alt (GER).

Samstag, 20. Mai 2017

DTM: Mercedes-Doppelsieg „Pink Panther“ Lucas Auer gewinnt vor Robert Wickens

Mit dem Sieg baut Lucas Auer seine Meisterschaftsführung aus
Foto: Mercedes-Motorsport
Zweiter Streich für den „Pink Panther“: Mercedes-AMG Motorsport DTM-Fahrer Lucas Auer (Mercedes-AMG C 63 DTM BWT) startete mit seinem zweiten Saisonsieg in das Motorsport Festival Lausitzring. Der Österreicher ging von der Pole Position in das dritte Saisonrennen und wiederholte seinen Vorjahrestriumph mit seinem dritten DTM-Sieg. Vor einem Jahr fuhr Auer an gleicher Stelle auf dem Lausitzring seinen Debütsieg in der DTM ein. Nach zwei Siegen und einem vierten Platz in den ersten drei Rennen 2017 führt Auer die Fahrerwertung mit 68 Punkten an. Auch in der Hersteller- und der Teamwertung liegt Mercedes-AMG Motorsport nach den ersten drei Saisonrennen auf dem ersten Platz.

Robert Wickens (Mercedes-AMG C 63 DTM Mercedes me) startete neben Auer aus der ersten Reihe in den dritten Saisonlauf. Nachdem er seinen zweiten Platz in der Anfangsphase des Rennens zwischenzeitlich verloren hatte, arbeitete er sich mit einer starken kämpferischen Leistung sowie einem schnellen Boxenstopp wieder auf den zweiten Platz zurück. Nach einem schwierigen Auftaktwochenende in Hockenheim schlug der Kanadier in der Lausitz mit Platz zwei zurück.
Gary Paffett, Platz sechs im 150. DTM-Rennen
Foto: Jens Hawrda
Gary Paffett (Mercedes-AMG C 63 DTM Mercedes me) beendete sein 150. DTM-Rennen auf Position sechs und verteidigte damit den zweiten Platz in der Fahrerwertung. Der Brite nahm an 75% aller Rennen in der „neuen DTM“ seit dem Jahr 2000 teil. In der Geschichte der Rennserie haben nur neun Fahrer mehr Rennen absolviert als der Champion des Jahres 2005.

Edoardo Mortara (Mercedes-AMG C 63 DTM BWT) und Maro Engel (Mercedes-AMG C 63 DTM SILBERPFEIL Energy) belegten die Plätze sieben und neun. Damit fuhren fünf der sechs Mercedes-AMG Motorsport DTM-Fahrer in die Punkteränge. Paul Di Resta (Mercedes-AMG C 63 DTM) hatte in Runde 16 eine Berührung mit dem BMW von Tom Blomqvist und erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Er überquerte die Ziellinie auf Platz 16.


Anders als der Sieg, waren die Podestränge auf dem Lausitzring hart umkämpft. Durch teils unterschiedliche Strategien brachten sich gleich mehrere Piloten in gute Ausgangspositionen, nicht zuletzt Maxime Martin, der sich jedoch Wickens und Rast geschlagen geben musste, aber als Vierter bester BMW-Pilot war. Dahinter komplettierten Mike Rockenfeller (Audi), Gary Paffett, Edoardo Mortara (beide Mercedes-AMG), Mattias Ekström (Audi), Maro Engel (Mercedes-AMG) und Jamie Green (Audi) die Top-10-Positionen.

In der Tabelle liegt Auer nach drei von 18 Rennen mit 68 Punkten deutlich an der Spitze. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Paffett beträgt bereits 34 Punkte. Platz drei belegt Rockenfeller (31 Punkte). Jamie Green, der als Zweitplatzierter in die Lausitz reiste, hat 27 Punkte und ist auf Rang vier zurückgefallen.

Porsche-Duo Renauer/Müller gewinnt Samstagsrennen beim Motorsport Festival Lausitzring

  • Erster ADAC GT Masters-Saisonsieg für Precote Herberth Motorsport
  • Platz zwei für Luca Ludwig und Junior-Sieger Luca Stolz im Mercedes-AMG
  • Perez Companc/Bortolotti holen ersten Podestplatz 2017 für Lamborghini
Renauer/Müller siegen im Samstagsrennen für Porsche
Foto: ADAC-Motorsport
In einem actionreichen Samstagsrennen des ADAC GT Masters beim Motorsport Festival Lausitzring fuhren Robert Renauer (32/Jedenhofen) und Sven Müller (25/Bingen, beide Precote Herberth Motorsport) im Porsche 911 GT3 R zu ihrem ersten Saisonsieg. Die in der ersten Rennhälfte führenden Luca Stolz (21/Brachbach) und Luca Ludwig (28/Bornheim, beide Mercedes-AMG Team ZAKSPEED) retten im Mercedes AMG GT3 nach einem Kontakt beim Überrunden den zweiten Rang vor der Lamborghini-Paarung Ezequiel Perez Companc (22/RA) und Mirko Bortolotti (27/I, beide GRT Grasser-Racing-Team) ins Ziel. "Ein tolles Gefühl", jubelte ADAC GT Masters-Premierensieger Müller. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir an diesem Wochenende einen Sieg holen. Wir sind megahappy."

Zahlreiche Zweikämpfe sorgen für Spannung

Während Pole-Setter Luca Stolz beim Start den ersten Platz verteidigte, überholte dahinter Robert Renauer den ebenfalls aus der ersten Reihe gestarteten Mercedes-Piloten Indy Dontje (24/NL, Mercedes-AMG Team HTP Motorsport) und übernahm die Verfolgerposition. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase aufgrund einer Kollision zwischen dem Audi von Filip Salaquarda (33/CZ, BWT Mücke Motorsport) und dem Porsche von Klaus Bachler (25/A, Schütz Motorsport) setzten sich Stolz und Renauer an der Spitze stetig ab und bauten ihren Vorsprung auf knapp neun Sekunden aus. Doch in Runde 20 kollidierte Stolz beim Überrunden mit dem aus der Boxengasse kommenden Audi-Piloten Christopher Mies (27/Heiligenhaus, Montaplast by Land-Motorsport) und rutschte kurzzeitig von der Strecke. Renauer nutzte die Chance und übernahm die Führung. Diese gab der Porsche auch nach dem Fahrerwechsel zu Sven Müller nicht mehr ab. Im Ziel hatte der Porsche-Werksfahrer einen Vorsprung von 1,5 Sekunden auf Luca Ludwig, der den Mercedes-AMG zur Rennmitte von Luca Stolz übernommen hatte und den Führenden in den finalen Runden noch einmal unter Druck setzte. Für Precote Herberth Motorsport war es der erste Saisonsieg, für Renauer bereits der dritte auf dem Lausitzring und für Teamkollege Müller der erste überhaupt in der "Liga der Supersportwagen".

Stolz und Ludwig mussten sich nach der Kollision mit Rang zwei zufriedengeben, Stolz durfte sich aber noch über einen Klassensieg in der Junior-Wertung für Piloten unter 25 Jahren freuen. Dahinter fuhren Ezequiel Perez Companc (22/RA) und Mirko Bortolotti (27/I, beide GRT Grasser-Racing-Team) als Dritte den ersten Podestplatz der Saison für den Lamborghini Huracán GT3 ein. Das argentinisch-italienische Duo hatte zehn Runden vor dem Ziel die lange auf Platz drei liegenden Indy Dontje und Marvin Kirchhöfer (23/Markkleeburg) auf die vierte Position verwiesen. Die Top Fünf komplettierten Jules Gounon (22/F) und Daniel Keilwitz (27/Villingen, beide Callaway Competition) in der besten Corvette C7 GT3-R.

Dahinter klassierten sich im besten Audi R8 LMS Markus Pommer (26/Neckarsulm) und Kelvin van der Linde (20/ZA, beide Aust Motorsport) vor dem Porsche 911 GT3 R von Mathieu Jaminet (22/F) und Michael Ammermüller (31/Rotthalmünster, beide KÜS Team75 Bernhard). Rang acht ging an Lokalmatador Stefan Mücke (35/Berlin) und Sebastian Asch (30/Ammerbuch, beide BWT Mücke Motorsport). Das Mercedes-AMG-Duo war nach einer unverschuldeten Kollision in der Startphase von Platz sechs auf Rang 15 zurückgefallen und zeigte danach eine starke Aufholjagd.

Auf Platz neun landeten Florian Spengler (29/Schaffhausen) und Christopher Zanella (27/CH, beide Team HB Racing) in einem weiteren Lamborghini, den letzten Meisterschaftszähler sammelten als Zehnte ADAC Formel 4-Aufsteiger Mike David Ortmann (17/Ahrensfelde) und Frank Stippler (42/Bad Münstereifel, beide BWT Mücke Motorsport) im Audi R8 LMS.

Stimmen der Sieger

Robert Renauer (Precote Herberth Motorsport, Porsche 911): "Der Lausitzring ist eine Strecke, die uns zu liegen scheint. Auch wenn heute unter normalen Umständen wohl kein Sieg möglich gewesen wäre. Dazu war der Mercedes-AMG einfach zu stark. Aber wir haben die Kollision der Gegner dankend angenommen und danach den Sieg nach Hause gefahren. Wir haben viele Punkte geholt und die Tabellenführung übernommen. Ich hoffe, im Sonntagsrennen läuft es auch so gut, damit wir den Lausitzring als Spitzenreiter verlassen werden."

Sven Müller (Precote Herberth Motorsport, Porsche 911): "Robert hat in seinem Stint einen super Job gemacht. Wir haben natürlich von dem Unfall des führenden Mercedes-AMG profitiert. Am Ende hat dieser noch einmal viel Druck gemacht. Ich musste noch einmal richtig pushen, aber es hat gereicht. Es war zum Ende hin schon ziemlich anstrengend, da ich eine leichte Erkältung habe. Ich bin sehr glücklich, denn es ist nicht nur mein erster Sieg im ADAC GT Masters, sondern auch mein erster im GT3-Sportwagen."

DTM: Lucas Auer holt Pole für Samstagsrennen

Lucas Auer holt am Lausitzring seine fünfte DTM-Pole
Foto: Jens Hawrda
Zum fünften Mal in seiner DTM-Karriere steht Lucas Auer in einem DTM-Rennen auf der Pole-Position: Im Qualifying für das Samstagsrennen beim Motorsport Festival Lausitz sicherte sich der Österreicher mit 1:16,193 Minuten den besten Startplatz. Neben ihm in der ersten Startreihe steht sein Mercedes-AMG-Teamkollege Robert Wickens, der auf seiner schnellsten Runde im 20-minütigen Qualifying 0,105 Sekunden langsamer war als Auer. 

Die zweite Startreihe teilen sich mit Maxime Martin auf Platz drei und René Rast auf Platz vier BMW und Audi. DTM-Rennsieger aus Hockenheim, Timo Glock, startet von Platz fünf.

DTM Zweites Freies Training geht an Mercedes

Lucas Auer setzt ein Zeichen im Training
Foto: Mercedes-Motorsport
Lucas Auer ist am Samstag im zweiten Freien Training auf dem Lausitzring die Bestzeit gefahren. Der Führende der DTM-Gesamtwertung lag 38 Hundertstelsekunden vor seinem Mercedes-AMG-Teamkollegen Robert Wickens, der am Vortag schon als Dritter überzeugt hatte. Als bester Audi-Pilot schob sich Jamie Green auf Rang drei vor den nächsten beiden Mercedes-AMG mit Gary Paffett und Maro Engel, der mit 22 Runden der trainingsfleißigste war. Die wenigsten Runden drehte Titelverteidiger Marco Wittmann. Der BMW-Pilot kam als Zehnter ins Ziel, nachdem er das Trioval zwölfmal absolviert hatte. Bester BMW-Fahrer war Tom Blomqvist als Neunter.

„Die Bedingungen waren sehr unterschiedlich. Gestern war es sehr warm, heute ist es deutlich kühler. Wir können sicher beim Qualifying noch etwas Zeit rausholen. Du musst hier gerade in den Kurven die Balance zwischen dem Maximum-Speed und einer nicht zu harten Fahrweise finden. Die Pole-Position ist hier wertvoller als in Hockenheim“, sagte der Viertplatzierte Gary Paffett.  „Warten wir das Qualifying ab. Wir sind noch nicht optimal unterwegs. Aber die Fahrer hatten ein besseres Gefühl als gestern. Es ist immer schön, wenn man von vorne weg starten kann. Aber das haben wir in Hockenheim gesehen, auch mit der richtigen Strategie kannst Du aus dem hinteren Feld startend ein gutes Ergebnis hinbekommen“, wollte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt das Resultat des zweiten Freien Trainings nicht überbewerten.

Freitag, 19. Mai 2017

Mercedes-AMG erobert erste Startreihe beim Motorsport Festival Lausitzring

  • Luca Stolz sichert sich Pole-Position für Samstagsrennen des ADAC GT Masters
  • Indy Dontje komplettiert erste Startreihe für Mercedes-AMG
  • SPORT1 überträgt Rennen am Samstag ab 12.30 Uhr live
Mercedes-AMG Team Zakspeed holt Pole fürs Samstagrennen
Foto: Jens Hawrda
Spannung pur im ersten Qualifying des ADAC GT Masters beim Motorsport Festival Lausitzring: In allerletzter Sekunde gelang Luca Stolz (21/Brachbach, Mercedes-AMG Team ZAKSPEED) im Mercedes-AMG GT3 die Bestzeit in der 20-minütigen Sitzung. Stolz verdrängte damit seinen Markenkollegen Indy Dontje (24/NL, Mercedes-AMG Team HTP Motorsport) noch von der Pole-Position für das Samstagsrennen der „Liga der Supersportwagen“ und sorgte dafür, dass zwei Mercedes-AMG GT3 aus der ersten Reihe starten. Das dritte Saisonrennen des ADAC GT Masters wird von SPORT1 ab 12.30 Uhr live und in voller Länge übertragen und ist online im Livestream auf sport1.de und adac.de/motorsport zu sehen.

1.22,549 Minuten lautete am Ende die Bestzeit von Stolz, der trotz Temperaturen von 30 Grad einen kühlen Kopf behielt und den richtigen Zeitpunkt für seine schnellste Runde abwartete. „Wir sind als Letzte rausgefahren. Das hat sich ausgezahlt“, so Stolz. „Die Runde hat einfach gepasst und wir hatten die besten Streckenbedingungen. Wir haben seit dem Saisonauftakt in Oschersleben hart gearbeitet. Es hat sich bereits im Freien Training angedeutet, dass wir hier gut aussortiert sind. Wenn man von der Pole-Position startet, will man natürlich auch gewinnen. Aber das Feld liegt sehr dicht zusammen.“ Für Stolz, der sich das Fahrzeug mit Luca Ludwig (27/Bornheim) teilt, war es die insgesamt vierte Pole-Position im ADAC GT Masters und die erste seit dem Sachsenring 2016.

ADAC GT Masters-Neuling Indy Dontje musste sich letztlich mit dem zweiten Startplatz zufriedengeben. Der Niederländer, der zusammen mit Marvin Kirchhöfer (23/Markkleeburg) antritt, qualifizierte sich im Mercedes-AMG GT3 erstmals für die erste Startreihe. Um lediglich zwei Tausendstelsekunden verpassten diese Porsche-Pilot Robert Renauer (32/Jedenhofen, Precote Herberth Motorsport). Die Ränge vier und fünf gingen an die beiden Corvette C7 GT3-R. Sven Barth (36/Weinheim, RWT Racing) war knapp schneller als sein Markenkollege Jules Gounon (22/F, Callaway Competition), der im vergangenen Jahr das Sonntagsrennen in der Lausitz gewann. Auf Platz sechs folgte mit Ezequiel Perez Companc (22/RA, GRT GrasserRacing-Team) der schnellste Lamborghini Huracán GT3.