Freitag, 2. Dezember 2022

ADAC erwirbt Markenrechte an der DTM

  •  Konsequente Weiterentwicklung des Motorsports im deutschsprachigen Raum
  •  Gerhard Berger: „Stellen jetzt Weichen für eine langfristige Zukunft“

Foto: Jens Hawrda


Neue Heimat für die DTM: Die Motorsport-Marke wird Teil des ADAC. Diese Entscheidung hat Gerhard Berger heute bekanntgegeben. „Damit stellen wir jetzt die Weichen für eine langfristige Zukunft des Motorsports im deutschsprachigen Raum. Für die riesige DTM-Fangemeinde ist das eine gute Nachricht“, sagt Gerhard Berger.

2020 hatte Gerhard Berger die alleinige wirtschaftliche Verantwortung für die DTM-Plattform übernommen und die erfolgreiche Geschichte der Rennserie unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen während der Pandemie weitergeschrieben. „Die DTM hat sich in den vergangenen Jahren mit Unterstützung unserer Mitarbeitenden und Partner auf Hersteller- und Dienstleisterseite ausgezeichnet entwickelt. 2022 war eine überragende Saison mit Rekordstarterfeld, Weltklassefahrern, zahlreichen Top-Marken in der Startaufstellung und einer beachtlichen globalen Reichweite auf allen Kanälen. Es gab Spannung bis zum letzten Rennen, harte Rad-an-Rad-Duelle – das, was sich die Fans immer gewünscht haben“, so Gerhard Berger.

Für die konsequente Weiterentwicklung der beliebten Rennserie setzt der 63-jährige Österreicher nun auf den größten europäischen Mobilitätsclub. „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Grundlagen für die langfristige Zukunft der DTM zu schaffen“, sagt Gerhard Berger. „Daher habe ich mich entschlossen, die Marke dem ADAC zu übergeben. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Marke beim ADAC in den richtigen Händen ist: Dort ist das nötige Know-how vorhanden, um allen Motorsportfans künftig ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Mit der langjährigen Erfahrung, den etablierten Strukturen und dem vereinseigenen Engagement für den Motorsport kann der ADAC nicht nur bestmögliche Synergien schaffen, sondern die DTM auch konsequent weiterentwickeln. Damit sind beste Voraussetzungen gegeben, dass wir weiterhin noch viele Jahre erfolgreichen Motorsport auf höchstem Niveau sehen werden.“

Die ITR GmbH, die bislang für die internationale Vermarktung und Organisation der DTM verantwortlich ist, wird die Serie, wie bereits kommuniziert, nicht mehr ausschreiben. „Dass wir die DTM in den vergangenen zwei Jahren auf dieses Level heben konnten, ist nicht zuletzt die Arbeit vieler Partner und eines starken Teams. Gerade deshalb ist es uns jetzt sehr wichtig, alle Themen geordnet abzuarbeiten. Dabei wollen wir für alle Beteiligten, die maßgeblich zum Erfolg der DTM beigetragen haben, auch weiterhin der faire und zuverlässige Partner sein, der wir immer waren“, ergänzt Benedikt Böhme, Geschäftsführer der ITR GmbH.

Donnerstag, 1. Dezember 2022

GERT56: IDM Superbike 2023 mit Finsterbusch, Jähnig und Hobelsberger

GERT56 wird 2023 in der IDM Superbike weiterhin auf Toni Finsterbusch setzen. Zu seiner Erfahrung gesellen sich zwei Klassen-Rookies: Jan-Ole Jähnig und Patrick Hobelsberger.

Toni Finsterbusch fährt auch 2023 für GERT56
Foto: Jens Hawrda


Noch in Hockenheim beim IDM Finale präsentierte sich GERT56 nach dem Seuchenjahr mit den Verletzungen von Julian Puffe und Toni Finsterbusch in der Verfassung, in der man sich die gesamte Saison präsentierte: Mit einem weiteren starken Podium und dem zweiten Platz von Gaststarter Dominik Vincon. Der Besuch der beiden Stammpiloten ließ darauf schließen, dass man - die vollständige Genesung vorausgesetzt - mit dem gleichen Personal in die IDM Saison 2023 gehen würde. Schon die Ankündigung eines dritten Superbikes ließ die Gerüchteküche hochkochen. Der am meisten genannte Name Jan-Ole Jähnig ist es nun auch schlussendlich geworden. Er ist mit beiden Stammpiloten eng befreundet und auch Teamchef Karsten Wolf hat die Karriere des 21-jährigen Altenburgers die letzten zwei Jahre verfolgt und viele Gespräche mit ihm geführt.

„Wir halten Jan-Ole für eines der größten Talente im deutschen Motorsport“, so Teamchef Karsten Wolf. „Sein Durchmarsch durch die Nachwuchsklassen bis hin zum 600er IDM Superstockvize war beeindruckend. In den beiden letzten Jahren in der IDM Supersport wechselten sich Glanzleistungen mit Rückschlägen und Stürzen ab, die noch bessere Gesamtergebnisse verhinderten. Beruf, Teamchef, Mechaniker, Logistiker und Kümmerer in Personalunion zu sein ist für einen jungen Rennfahrer nicht leistungsfördernd. Er kommt in Zukunft mit Helm und Tasche in die GERT56 Box und taucht dann in den Betreuungsmodus ein und hat dort nur eine Aufgabe – Rennen fahren. Jetzt könnte man lamentieren, nach dem Motto ‚im ersten Jahr haben wir keine großen Erwartungen‘. So sind wir nicht, so ist JO nicht. Das Ziel sollten im ersten Rennen immer die Top 9 sein, um das Reversed-Grid auszunutzen. Realistisch sehen wir JO beständig zwischen P5 und P10. Durch seine menschliche und regionale Nähe zu Toni Finsterbusch werden die beiden sich gemeinsam um ihre Fitness kümmern und auch die ‚Superbike Fahrschule‘ durchführen - das erste Mal im November in Cartagena bei der Moto Racing School, denen wir herzlich für die Möglichkeit danken und bei der die Beiden über das Jahr auch als Instruktoren tätig sein werden.“

Die jetzige Verpflichtung von Superport WM-Pilot Patrick PAX Hobelsberger und die Freistellung von Julian Puffe erinnert dann doch schon etwas an Götterdämmerung bei GERT56. Die Truppe aus Pirna gilt von jeher als risiko- und entscheidungsfreudig, aber eben auch als loyal und familiär. Wie passt das alles zusammen?

Teamchef Karsten Wolf dazu: „Die Gesamtbetrachtung der Zusammenarbeit mit Julian Puffe in den letzten beiden Jahren und auch vorher in der EWC fällt überaus positiv aus. Wir haben ihn 2021 am Tiefpunkt seiner Karriere und Gesamt-Platz 13 von Honda übernommen, obwohl wir kein Bike für Ihn hatten und er nur für drei Wildcards vorgesehen war. Und das zu einem Zeitpunkt, wo für ihn alle Türen zu waren und er keine Optionen auf einen IDM-Platz hatte. Durch die krankheitsbedingte Absage von Lucy Glöckner war er für 2021 Stammpilot und brachte im ersten IDM Jahr respektable Ergebnisse. Das Jahr 2022 und der Wechsel der Fahrwerkskomponenten beschertem ihm vier Podien und Rang sieben in der Endabrechnung. Ein Trainingssturz in Assen ließ den sicher geglaubten dritten Platz in der Meisterschaft dahinschwinden und auch das erklärte Saisonziel von GERT56 löste sich in Luft auf.“

„Fakt ist aber auch, dass Toni Finsterbusch in den gemeinsamen Rennen die besseren Rennergebnisse einfuhr und dabei das Potential der GERT56 BMW M 1000 RR nicht einmal ausgereizt scheint. Nach Rücksprache mit Cheftechnikern und Fahrwerksleuten, sind wir aber offensichtlich nicht in der Lage Julian das technische Paket und Setup bereitzustellen, um einen Schritt nach vorne zu machen und bessere Ergebnisse, als die diesjährigen einzufahren. Diese Erkenntnis und der neue Anspruch, um die Meisterschaft mitzufahren, vertragen sich nicht wirklich.“

„Sollten die Realitäten im Frühjahr hinsichtlich der vollständigen Fitness bei Julian nicht ausreichend sein und mir sportlich keinerlei Optionen mehr zu Verfügung stehen, könnte man mir Dummheit und Unprofessionalität vorwerfen. Ich kann also wählen zwischen Pest und Seuche. Zudem ist es fair, wenn alle früh Bescheid wissen, um sich neu zu orientieren. Julian hat sich als absoluter Teamplayer und stets professioneller Rennfahrer präsentiert. Seine Emotionalität in alle Richtungen zeigt, dass ihm die Dinge nicht gleichgültig sind. Wir werden ihn in der Box vermissen, wünschen ihm auf seinem Weg alles Gute und sagen Danke für viele gute Jahre!“

„Der Anruf von Patrick Hobelsberger kam postwendend, nach dem von ihm selbst und im Einvernehmen mit Kallio Racing gewählten Aus in der Supersport WM. Dass wir dabei seine erste Option waren und er das BMW Superbike zu seinem neuen Sportgerät auserkoren hat, freut uns und das Haus BMW Motorrad gleichermaßen“, so Wolf weiter

Über ein paar Telefonate fand man schnell eine gemeinsame Sprache und so saß Wolf wenige Tage später am massiven Eichentisch des elterlichen Zimmereibetriebes der Hobelsbergers. Der Wunsch die Katze nicht im Sack zu kaufen und sich kennen zu lernen bestand auf beiden Seiten und so konnten an diesem Abend schon die ersten „dicken Bretter“ gebohrt werden. Dem Wunsch nach einem eigenen T-Bike noch im November, der eigenständige Testbetrieb im Winter in Spanien, sowie die kaufmännischen und logistischen Rahmenbedingungen wurden schnell in eine gemeinsame Richtung vorangetrieben. Technische Fragen wurden direkt zwischen PAX und GERT56 Mastermind Ronny Schlieder geklärt, der ihn in der IDM auch als Crewchief betreuen wird.“

„PAX hatte sicher in der Supersport WM kein glückliches Jahr“, so Wolf „Doch habe ich natürlich mitbekommen, wie er 2021 in der IDM Supersport alle gebügelt hat. Sein Auftritt in Most dieses Jahr unter Schmerzen und sein Gaststart auf dem Red Bull Ring haben gezeigt, was er für eine Granate er ist. Mir hat in den Gesprächen sehr imponiert, dass er sich (ich glaube, das sagt man in Bayern so) ‚um gar nix scheißt‘, mit Anstand und Würde zu seinem Ex-Team die Supersportsache beendet hat und trotzdem den Kompass sofort brutal auf Neuanfang stellt. Zweifeln überlässt er, glaube ich, auch gern den anderen, sein Ding ist das eher nicht. Er ist extrem fokussiert und strukturiert in der Vorbereitung und Durchführung seiner Projekte und dabei leicht fordernd. Ist nicht so schlimm, dann sind wir halt leicht fordernd beim Liefern von Ergebnissen.“

„Und trotzdem rate ich seiner Fanbase und dem ihm freundlich zugewandten Umfeld zur optimistischen Besonnenheit“, sagt Wolf weiter. „Zum Einen reden wir von einem Klassenwechsel, dass kann sofort funktionieren, muss es aber nicht. Dann muss du dieses Jahr mit all dem Pech, Stürzen und Verletzungen aus dem Kopf bekommen und schlussendlich trifft er in der SBK1000 auch auf keine Nasenbohrer. PAX ist ein starker Individualsportler, er muss sich im Wertesystem GERT56 und dem noch aus der Endurance herrührenden Teamgedanken erst einfinden. Sich hinter gemeinsamen Zielen aufzustellen, erzeugt gemeinsames Handeln und dies bildet wiederum die Basis für den individuellen Erfolg. Wenn er das versteht und konsequent für sich nutzt, wird er mit uns erfolgreich sein.“

„Mit Toni Finsterbusch hat er einen Teamkollegen, der sich durch alle Klassen auf Top Niveau gekämpft hat, ein Ästhet unter den Superbikern ist und eine ‚Sau auf der Bremse‘. Er hat den Charakter, seine eignen Ziele konsequent zu verfolgen, aber die Klasse und Größe,  JO und PAX an das Superbike und die BMW M 1000 RR heranzuführen. Das Ziel, alle drei Piloten in einer Range zu haben, ist unser Anspruch. Lässt es doch zum Einen, einen guten Datenvergleich zu und zum Anderen erwachsen daraus natürlich auch taktische Möglichkeiten in der Renn- und Saisongestaltung.“

„Was haben wir? GERT56 ist ein starkes, breit aufgestelltes und von BMW Motorrad unterstütztes Kundensportteam und erster strategischer Backup für den Werkseinsatz von alpha racing. Dass wir seit 2010 loyal hinter der bayrischen Marke stehen, findet seine Wertschätzung und gerade die Kommunikation mit den Verantwortlichen von BMW Motorrad hat sich seit unserem IDM Einstieg massiv verbessert. Zudem pflegen wir ein brillantes Verhältnis zum Team von Werner Daemen, der uns noch nie einen Handschlag verwehrt hat. Hauptausstatter alpha racing hat ganze Arbeit geleistet und so stehen Ende Oktober alle drei Rolling Chassis inklusive Erstausstattung für die Saison in der Werkstatt in Pirna und warten auf fleißige Schrauberhände und spezifische Teile der MÜ der BMW M 1000 RR.“

„Doch sportlich sollten wir die Leinen locker halten, ganz im Sinne der Aktiven und vor allem im Interesse der Zuschauer und Fans. Die wollen packenden und fairen Rennsport, wenn es sein muss, auch unter Marken- und Teamkollegen sehen. Politik hat auf dem Asphaltband zwischen den zwei weißen Linien nichts zu suchen, sondern nur ‚volle Esse‘.“

„Wir hätten dann mal einen spannenden Team Mix anzubieten:
Mit Jan Ole Jähnig ein Talent, ohne Limits nach oben, mit Toni Finsterbusch Heavy Metal auf der Bremse und Ästhetik mit permanentem Podiumsanspruch und mit PAX die Fraktion ‚Weg da, ich muss hier durch‘. Wir hatten 2021 kein leichtes Lehrjahr, unser Gesellenjahr in der IDM 2022 brachte gute Noten, aber auch viele Fehlstunden. 2023 sollten man sich zumindest um die Meisterprüfung bewerben - Es stehen 7 Prüfungen an, wir werden gut vorbereitet sein.“

Patrick „Pax“ Hobelsberger

"Ich habe mich umorientieren wollen und fahre dieses Jahr in der Supersport-Weltmeisterschaft auch die letzten beiden Übersee-Rennen nicht. Das Team Kallio und ich haben uns freundschaftlich geeinigt, dass wir getrennte Wege gehen. Ich brauche etwas Neues. Ich habe mich dieses Jahr drei Mal gleich verletzt am Ellbogen. Es sind ein paar Sachen passiert, wo ich nichts dafür kann. Daher hatte ich aber auch etwas Abstand vom Sport gebraucht – aber in der gleichen Sekunde auch schon wieder angefangen, neu zu planen und mich neu zu orientieren. Das Superbike-Ding hat mich schon immer interessiert, auch als ich IDM-Meister war, da habe ich immer die Superbikes verfolgt. Auch in der WM habe ich die WorldSBK immer angesehen und auf der Service-Road geschaut, was die Jungs da machen. Ich fahre ja erst seit fünf Jahren Motorrad, habe mit dem Yamaha-Cup 2017 angefangen und war direkt Vize-Meister. Fünf Jahre war ich jetzt auf 600er unterwegs – manche sagen, das ist ja nichts, aber für mich ist das die ganze Karriere. Ich wollte auf jeden Fall eine Superbike-BMW fahren und daher war Karsten meine erste Anlaufstelle. Ich bin von dem Konzept überzeugt, was BMW macht, ich habe Tommy Wagner als BMW-Händler als Sponsor. In Most hatte ich dieses Jahr schon mal kurz mit Karsten gequatscht und er war jetzt auch der erste, den ich angerufen habe und das Telefonat hat fast zwei Stunden gedauert. Dann habe ich auch gleich den Ronny Schlieder noch kennen lernen dürfen. Die beiden Jungs und ich sind auf einer Wellenlänge: Wenn die was machen, machen sie das zu 110 Prozent und so ticke ich auch,  weil wenn du es nur zu 99 Prozent machst, ist das absolute Zeitverschwendung. Im Winter werde ich wenigstens 25, 30 Tage in Spanien testen sein mit dem Superbike. Ziele? Na die sind sehr hoch gesteckt, aber ich habe ja auch richtig Bock drauf. Ich bekomme von Karsten auch ein Trainings-Bike, ein paar Teile sind vorbereitet schon. Die Jungs sind extremst motiviert und ich freue mich, wenn es schon im Jannuar los geht. Ich darf auch meinen Mechaniker Christoph mitbringen, weil er absolut der beste Mechaniker ist und er ist immer mit mir unterwegs. Ich glaub wir werden eine ziemlich geile Truppe werden.“

Dienstag, 29. November 2022

IDM: Alle Termine für 2023 bestätigt

 

Foto: Jens Hawrda

Der Terminkalender für die Saison 2023 der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) steht fest. Noch vor dem Jahreswechsel kann nun mit den definitiven Vorbereitungen der einzelnen Events begonnen werden. Deutschlands höchste Motorradserie wird auch 2023 auf insgesamt sieben Rennstrecken fahren. Der Saisonauftakt findet im Mai auf dem Sachsenring statt. Die IDM kehrt nach zwei Jahren Pause auf den legendären MotoGP-Kurs in Sachsen zurück. Mit dem Red Bull Ring in Österreich und dem TT Circuit Assen in den Niederlanden sind noch zwei weitere internationale Locations bestätigt, auf denen auch regelmäßig die Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Ihre IDM-Termine sind auf dem endgültigen Terminplan enger zusammengerückt als zuerst vorgesehen.  

Auch die Rennstrecken in Oschersleben und im tschechischen Most sind in der Saison 2023 wieder mit dabei, genau so das Schleizer Dreieck, das 2023 zudem auch noch seinen 100. Geburtstag feiert oder der Hockenheimring. In der Motorradmetropole in Thüringen wird der Höhepunkt das Jahres mit Tausenden Fans gebührend gefeiert und im badischen Motodrom findet der krönende Abschluss der Saison mit Titelvergabe statt. „Es geht international zu, wofür die Bezeichnung IDM ja grundsätzlich steht“, sagt Serienmanager Normann Broy, „das betrifft Teams, Fahrer und Strecken gleichermaßen. Dass wir gleich drei Grand-Prix-Strecken als Austragungsorte für uns gewinnen konnten, unterstreicht die ständig steigende Qualität der Meisterschaft, in der sowohl Nachwuchsfahrer als auch die europäische Elite aufeinander treffen.“
 
Termine 2023: 

12. – 14.5.2023             Sachsenring
02. – 04.6.2023             Oschersleben
23. – 25.6.2023             Most
21. – 23.7.2023             Schleiz
04. – 06.8.2023             Red Bull Ring
18. – 20.8.2023             Assen
22. – 24.9.2023             Hockenheim

Montag, 28. November 2022

Interview mit Deutscher GT-Meister Raffaele Marciello

 „Ich möchte meinen Titel im ADAC GT Masters verteidigen“

  •     Akku-Auftanken durch Rennradtouren mit Marco Mapelli
  •     Aussprache mit Jules Gounon
  •     Tattoo-Fan Marciello: „Mittlerweile sind es bereits rund 20 kleine Kunstwerke“ 

Raffaele Marciello: „Ich möchte meinen Titel im ADAC GT Masters verteidigen“
Foto: ADAC-Motorsport

Der Schweizer Raffaele Marciello krönte seine erfolgreiche Saison mit dem Titelgewinn in der Deutschen GT-Meisterschaft. Im Interview spricht der 27 Jahre alte Champion des Mann-Filter Team Landgraf über die ersten Tage nach dem entscheidenden Wochenende am Hockenheimring Baden-Württemberg. Der Mercedes-AMG-Werksfahrer verrät außerdem seine Leidenschaft abseits der Rennstrecke und gibt bereits einen Ausblick auf 2023.

Der Titelgewinn im ADAC GT Masters liegt nun schon einige Tage zurück. Wie fühlt es sich an, Deutscher GT-Meister zu sein?

Raffaele Marciello: Es war einfach großartig, die Meisterschaft im ADAC GT Masters zu gewinnen. Durch unseren Vorsprung mussten wir beim finalen Saisonwochenende am Hockenheimring Baden-Württemberg nicht mehr das letzte Risiko eingehen. Dadurch konnte ich den Moment etwas mehr genießen. Ich bin sehr stolz darauf, Deutscher GT-Meister zu sein. Nun freue ich mich schon wieder auf das nächste Jahr und die kommenden Aufgaben.

Wie kann man sich die ersten Tage nach dem Titelgewinn vorstellen?

Ich bin einige Rennen in Serie gefahren und das kostete doch etwas Kraft. Nach der Saison musste ich erstmal etwas relaxen und herunterkommen. Deshalb habe ich vorrangig meine Akkus wieder aufgeladen. Genossen habe ich auch die gemeinsamen Rennrad-Touren mit Marco Mapelli. Er ist einer meiner besten Freunde und wir verbringen viel Zeit zusammen. In Barcelona konnte ich vor einigen Tagen bei der „Night of the Stars“ zusammen mit den anderen Mercedes-AMG-Fahrern nochmal den Titelgewinn feiern. Außerdem haben Jules Gounon und ich die Gelegenheit genutzt, um die Geschichte aus Hockenheim aus dem Weg zu räumen. Wir haben darüber gesprochen und zwischen uns ist alles fein.

Wie sind Sie mit dem Druck am entscheidenden Samstag in Hockenheim umgegangen?

Druck mach mir nichts aus, ich bin in solchen Situationen ruhig. Es gibt an einem Rennwochenende ohnehin gewisse Abläufe, an die ich mich halte. Deshalb stellte auch das Finale eine Art Routine für mich dar. Durch die Pole-Position für den vorletzten Saisonlauf brachte ich mich in eine gute Ausgangslage und sicherte mir den Titel.

Es gab am Finalwochenende zwei Meisterfeiern: Samstagabend in der Team-Hospitality und Sonntagabend eine vom ADAC organisierte Feier im Fahrerlager. Welche Party ist intensiver ausgefallen?

Definitiv die Meisterfeier des ADAC. Durch das Rennen und die Party am Vortag war ich etwas erschöpfter. Wir haben noch bis Montagmorgen um 5 Uhr gefeiert.

Als Champion erhält man sicherlich viele Nachrichten: Welche war die schönste?

Ja, ich habe wirklich viele Nachrichten bekommen. Das ging aber schon das ganze Jahr über so. Auch nach dem Gewinn der 24h von Spa-Francorchamps und der GT World Challenge Europe stand das Handy nicht still. Ich bin übrigens der dritte Fahrer aus der Schweiz, der in den vergangenen drei Jahren das ADAC GT Masters gewann. Deshalb haben Ricardo Feller, der Meister 2021 wurde, der 2019er Champion Patric Niederhauser und ich uns auch darüber ausgetauscht. Nach Hockenheim habe ich aber einige Tage gebraucht, um alle Nachrichten zu beantworten.

Zu welchem Zeitpunkt bzw. an welchem Rennwochenende haben Sie realisiert, dass die Meisterschaft im Bereich des Möglichen liegt?

Ich wusste, dass der Mercedes-AMG GT3 Evo ein verdammt schnelles Auto ist. Nach dem Nürburgring-Wochenende lag ich in der Meisterschaft mit einem guten Vorsprung in Führung, von da an habe ich den Titel bewusst ins Auge gefasst. Der Schlüssel zum Erfolg war über die komplette Saison unsere Konstanz. Im ADAC GT Masters geht es darum, fleißig Punkte zu sammeln.

Zwar haben Sie die Meisterschaft als Fahrer allein gewonnen, hinter dem Erfolg steht aber mit dem Mann-Filter Team Landgraf eine starke Mannschaft. Wie funktionierte das Zusammenspiel?

Der Saisonstart war für mich nicht leicht, denn ich bin ein ziemlich geradliniger Typ und nicht immer happy mit der Fahrerkonstellation gewesen. Aber das Team um Klaus Landgraf hat mich voll unterstützt und alles dafür getan, dass ich zufrieden bin. Lorenzo Ferrari brachte viel Speed mit. Mit der Hilfe von Maro Engel und Daniel Juncadella konnte ich dann letztlich den Titel einfahren. Das Team und ich haben eine super Beziehung. Sie schreiben mir sogar Nachrichten auf deutsch, aber ich benutze dann immer den Übersetzer. Leider habe ich die Sprache nicht gelernt, obwohl mein Vater aus dem deutschsprachigen Teil der Schweiz kommt. Ich kenne nur die schlechten Wörter (lacht). Dafür spreche ich aber Englisch, Italienisch, Französisch und verstehe ein bisschen Spanisch.

Champion im ADAC GT Masters, Gewinner der 24h von Spa-Francorchamps und Meister in der GT World Challenge Europe in einer Saison: Woher nimmt ein erfolgreicher Rennfahrer all die Kraft und Motivation?

Ich möchte einen bleibenden Eindruck im Motorsport hinterlassen. Die Fans sollen sich noch lange an meine Titel und Erfolge erinnern und zurückblicken. Das motiviert mich. Außerdem unterscheide ich mich in meinen Auftritten sicherlich von vielen meiner Kollegen, denn ich bin ein sehr direkter Mensch. Ich versuche immer, der Beste zu sein.

Ihr Helm ist pink und blau gehalten, außerdem sind noch einige Fische abgebildet. Wofür steht das Design?

Das sind die Farben meines Sponsors BWT. Ich wollte aber nicht einen komplett pinken Helm tragen und sprach deshalb mit meinem Designer darüber. Durch die außergewöhnliche Gestaltung hatte ich die Absicht eine Nachricht zu transportieren und auf die Verschmutzung der Meere hinzuweisen. Deshalb ist auf meinem Helm beispielsweise ein Fisch in einer Plastikflasche und ein anderer in der Kette gefangen.

Abseits der Rennstrecke sitzen Sie gerne auf dem Rennrad. Was ist das Besondere am Rennradfahren und gibt es sogar Parallelen zum Motorsport?

Ich lebe in Lugano und kann auf dem Rennrad die schöne Umgebung nochmal komplett anders erkunden. Bormio, der berühmte Stelvio-Pass und die Dolomiten sind auch nicht weit entfernt. Rennradfahren ist ein sehr sozialer Sport, denn währenddessen ist es möglich, viele Gespräche zu führen. Das mache ich dann gemeinsam mit Marco Mapelli. Er ist definitiv der bessere Rennradfahrer und tritt kräftiger in die Pedale als ich. Auf dem Rad hole ich mir die Fitness für die Rennen. Was ich auf zwei Rädern gut trainiere, ist die mentale Fitness. Es geht darum Hürden und seinen inneren Schweinehund zu überwinden. Auf dem Rad versuche ich, genau wie im GT3-Auto, immer weiter zu pushen und mein Bestes zu geben. Ich habe sogar auch einen pink-blauen Fahrradhelm, er sieht genauso aus wie mein Motorsport-Helm.

Wie viele Kilometer spult der Deutsche GT-Meister denn pro Jahr auf dem Rennrad ab?

Rennradfahren ist seit drei Jahren ein Teil meines Lebens und ich fahre in einem guten Jahr rund 5.000 Kilometer. Zum Vergleich: Marco Mapelli sitzt etwa 12.000 Kilometer pro Jahr im Sattel. Hätte es mit seiner Karriere als Rennfahrer nicht geklappt, wäre er vermutlich Profi-Rennradfahrer. Gemeinsam nehmen wir auch schonmal das Rad mit an die Rennstrecke, wie beispielsweise zu den Rennen am Nürburgring.

Auf beiden Unterarmen prangt jeweils ein Flügel als Tattoo. Welche Bedeutung haben diese?

Seit etwa drei Jahren habe ich eine Schwäche für Tattoos, mittlerweile sind es bereits rund 20 kleine Kunstwerke geworden. Allerdings unterscheiden sich die beiden angesprochenen Motive: Auf dem rechten Arm habe ich den Flügel eines Teufels, die linke Seite hingegen symbolisiert Jesus, also die gute Seite.

Wie verbringen Sie die lange Winterpause?

Für mich gibt es keine wirkliche Auszeit. In den Wintermonaten fahre ich die Langstreckenrennen in Abu Dhabi und Dubai. Vor oder nach diesen Veranstaltungen nehme ich mir aber sicherlich eine kleine Verschnaufpause. Zu Beginn des kommenden Jahres stehen dann prestigeträchtige Events wie das 24-Stunden-Rennen von Daytona oder auch die 12h in Bathurst an. Im März beginnen bereits die Testfahrten für die Saison in Europa, ich bin also ständig unterwegs. Aber dafür lebe ich, ich liebe das Rennfahren.

Kurzer Ausblick auf das nächste Jahr: Werden Sie 2023 Ihren Titel in der Deutschen GT-Meisterschaft verteidigen?

Natürlich möchte ich den Titel im ADAC GT Masters verteidigen. Der Konkurrenzkampf ist sehr groß und ich würde gerne meine Leistung bestätigen. Ich habe die Saison 2022 sehr genossen.

Sonntag, 23. Oktober 2022

Ayhancan Güven feiert im letzten Qualifying erste Pole-Position

Letztes Qualifying, erste Pole. Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik hat sich am Sonntagmorgen beim Zeittraining zum 14. und finalen Saisonlauf im ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg ein besonderes Geschenk gemacht. Mit 1:37,899 Minuten knackte der 24-Jährige im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91 als einziger die 1:38,000-Minuten-Schallmauer und machte damit seine erste Pole-Position in der Deutschen GT-Meisterschaft klar. Mit den drei Zusatzpunkten für den Pirelli Pole Position Award ist Güven und seinem Fahrerkollegen Christian Engelhart (35/Starnberg) die Vizemeisterschaft kaum noch zu nehmen.

„Endlich meine erste Pole-Position im ADAC GT Masters. Ich war schon mehrmals nahe dran und diesmal haben wir alles zusammenbekommen und es hat geklappt. Wenn das Auto auch im Rennen so gut ist, können wir die Saison mit einem Sieg beenden und gehen mit einem guten Gefühl in die Winterpause“, erklärte Ayhancan Güven.

Der aktuelle Champion Ricardo Feller (22/CH) von Montaplast by Land-Motorsport belegte im Audi R8 LMS GT3 Evo II #29 mit einem Rückstand von 0,118 Sekunden Platz zwei. Damit haben er und sein Partner Jusuf Owega (20/Köln) eine gute Chance, die Saison so zu beenden, wie sie für das Audi-Duo begonnen hat – mit einem Sieg. Dritter wurde Jules Gounon (27/F) vom Drago Racing Team ZVO, der zusammen mit Fabian Schiller (25/Troisdorf) im Mercedes-AMG GT3 Evo #4 bisher drei Erfolge und damit die meisten ersten Plätze eingefahren hat. Marco Mapelli (35/I) und Maximilian Paul (22/Dresden) von Paul Motorsport gehen im Lamborghini Huracán GT3 Evo #71 von Rang vier aus in das finale Sonntagsrennen. Ihre Markenkollegen Jack Aitken (27/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) von Emil Frey Racing haben sich den fünften Startplatz erkämpft.

Wie bereits am Samstag begann die Zeitenjagd beim Qualifying am Sonntagmorgen erst in den letzten Minuten. Zunächst markierten die Audi mit den aktuellen Meistern Christopher Mies (33/Düsseldorf) und Ricardo Feller Bestzeiten. Am Ende des Zeittrainings fuhr Ayhancan Güven seine schnellste Runde, mit der er sich an die Spitze setzte. Jules Gounon gelang am Schluss ebenfalls eine Zeit unter 1:38,000 Minuten, die jedoch wegen Verlassens der Strecke in Kurve eins gestrichen wurde.

Quelle: adac-motorsport.de

Porsche-Sieg im Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany

  • Vincent Andronaco/Leo Pichler gewinnen im Porsche 718 Cayman GT4
  • Hugo Sasse neuer Junior-Champion der ADAC GT4 Germany
  • Zweikampf in der Fahrer-Meisterschaft am Sonntag

Strahlende Gewinner: Vincent Andronaco (li.) und Leo Pichler
Foto: ADAC-Motorsport

Vincent Andronaco (17/Wentorf bei Hamburg) und Leo Pichler (20/AUT, beide Allied-Racing) gewinnen das spannende und actionreiche Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Hockenheimring und sorgen somit für den zweiten Porsche-Sieg in der Saison 2022. Michael Schrey (39/Wallenhorst) und Gabriele Piana (36/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 sowie Lukas Schreier (27/Leipzig) und Finn Zulauf (18/Königstein im Taunus, beide AVIA W&S Motorsport) in einem weiterem Porsche 718 Cayman GT4 komplettieren das Podium. Die Entscheidung in der Fahrermeisterschaft ist nach Platz fünf der Tabellenführer Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) auf das Finalrennen am Sonntag vertragt. „Die Freude über den Sieg ist natürlich immens groß. Diesen Triumph hat sich unser Team wirklich hart verdient. Heute Abend werden wir sicherlich ein wenig feiern“, jubelte Andronaco auf dem Podium.

Das Rennen hatte Tabellenführer Mike David Ortmann im Aston Martin Vantage GT4 von der Pole-Position aus begonnen. Er behielt die Führung in der ersten Runde zunächst inne. Einen guten Start erwischte aber auch der von Platz vier losgefahrene Andronaco, der auf den ersten Metern bereits zwei Plätze gut machte und sich in der zweiten Runde in der Spitzkehre mit einem mutigen Manöver die Führung von Ortmann holte. Dahinter fuhr Pavel Lefterov (24/BUL) im Porsche von Overdrive Racing auf Platz drei vor Gabriele Piana (36/ITA, Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW. Die ersten vier Plätze blieben bis zur Phase der Boxenstopps besetzt.

Nach den Fahrerwechseln verteidigte auch Andronacos Teamkollege Leo Pichler die Spitze. Hugo Sasse, der von Ortmann übernommen hatte, fiel bei der Boxenausfahrt jedoch hinter Lefterovs Partner Stefan Bostandjiev (18/BUL) und BMW-Pilot Michael Schrey und auf Rang vier zurück. Dann ging es Schlag auf Schlag: Rund 15 Minuten vor Rennende schnappte sich Schrey zunächst Platz zwei vom Bulgaren. Wenige Sekunden später kämpften Bostandjiev und Sasse sehenswert um Platz drei – zunächst mit dem besseren Ende für Sasse. Rang drei hätte Sasse/Ortmann zudem als vorzeitige Champions gekrönt. In der letzten Runde überholte Bostandjiev jedoch nochmals Sasse. Beide Fahrzeuge kamen dabei auch leicht von der Strecke ab. So konnte Porsche-Pilot Lukas Schreier die Kontrahenten passieren und für sich sowie Teamkollege Zulauf Platz drei klarstellen. Währenddessen fuhr Pichler zum ungefährdeten Sieg, der für ihn und Andronaco auch den Triumph in der Juniorwertung bedeutete.

Rang vier ging an Max Kronberg (35/Berlin) und Hendrik Still (35/Kempenich, beide W&S Motorsport) in einem weiteren Porsche. Sasse kam auf Rang fünf, konnte sich aber über den Meistertitel in der Juniorwertung freuen. Sechste wurden Jan Philipp Springob (21/Olpe) und Robin Falkenbach (20/Niederkassel, beide Drago Racing Team ZVO) im Mercedes-AMG GT4 vor dem Aston Martin-Duo Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach, beide Dörr Motorsport) sowie Bostandjiev/Lefterov.

Neunte wurden Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (19/FRA, beide Dörr Motorsport). Die Aston Martin-Piloten haben in der Tabelle nun 24 Punkte Rückstand auf Ortmann/Sasse und sind die einzige Paarung, die den Tabellenführern die Meisterschaft noch streitig machen kann. Die Top Zehn komplettierten Tom Wood (20/GBR) und William Tregurtha (22/GBR, beide Racing One) in einem weiteren Aston Martin. Der Sieg in der Trophy-Wertung ging an Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing). Die Porsche-Fahrer standen bereits vor dem Rennwochenende als Trophy-Meister fest.

Stimmen nach dem Rennen:

Vincent Andronaco - Sieger für Allied-Racing: „Ich habe mich auf einen guten Start fokussiert und gleich zwei Kontrahenten überholt. Ab Runde zwei fand ich einen guten Rhythmus und konnte auch noch den Ersten überholen. Danach habe ich einfach nur noch den Vorsprung gemanagt.“

Leo Pichler - Sieger für Allied-Racing: „Der Hockenheimring scheint mir zu liegen, denn dort habe ich bereits letztes Jahr das Samstagsrennen gewonnen. Wir hatten in dieser Saison auch schon viel Pech - umso mehr bin ich froh über den Sieg. Vincent und das Team haben einen mega Job gemacht. Ich habe in meinen Stint einfach nur versucht, die Position zu halten. Das hat funktioniert.“

Michael Schrey - Platz zwei für Hofor Racing by Bonk Motorsport: „Das ist doch mal ein richtig cooles Ergebnis mit dem Altwagen. Wir haben uns ein Podium für die Mannschaft erhofft, um uns auch in der Meisterschaft noch etwas zu verbessern. Das ist gelungen. Wir hoffen, morgen nochmals ein gutes Ergebnis zu holen.“

Gabriele Piana - Platz zwei für Hofor Racing by Bonk Motorsport: „Wir freuen uns natürlich sehr über das Ergebnis. Ich denke, es ist das absolute Maximum. Ich hatte einen guten Start mit einem fairen Zweikampf. Dann wollte ich die Pace der Spitze halten. Doch die Porsche waren heute auf den Geraden ein wenig zu schnell. Somit konnte ich nicht überholen.“

Hugo Sasse - Champion der Juniorwertung: „Ich freue mich sehr über diesen Titel, der mir sehr viel bedeutet. Natürlich hätte ich auch bereits heute gerne die Fahrer-Meisterschaft gemeinsam mit Mike klargestellt. Doch da müssen wir hoffentlich noch bis morgen warten. Wir hatten eine super Pace gezeigt. Der Junior-Titel ist auf jeden Fall ein ganz großer sportlicher Erfolg.“


Ladniak sichert sich mit Sieg den Titel in der Junior-Wertung

  • Andersen hält Podiumsrekord am Leben
  • Kampf um die Vizemeisterschaft durch Bäckman-Ausfall völlig offen
  • Saisonfinale steigt am Sonntag um 11.35 Uhr im kostenlosen Livestream auf sport.de

Szymon Ladniak sichert sich bei seinem zweiten Saisonsieg die Junior-Meisterschaft
Foto: ADAC-Motorsport

Auch der vierte Titel der ADAC TCR Germany Saison geht an das Liqui Moly Team Engstler. Junior Szymon Ladniak (19, Polen, Liqui Moly Team Engstler) hat das Samstagsrennen auf dem Hockenheimring für sich entschieden und sich durch diesen Sieg die Junior-Wertung der ADAC TCR Germany gesichert. Sein ärgster Konkurrent René Kircher (22, Hünfeld, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) kam im Hyundai i30 als Vierter ins Ziel und kann den Polen im Saisonfinale am Sonntag nicht mehr abfangen. Nach 17 Runden überquerte Ladniak die Ziellinie vor seinem Teamkollegen Martin Andersen (28, Dänemark). Der Däne steuerte seinen Honda Civic vom fünften auf den zweiten Platz und steht auch im 13. Saisonrennen auf dem Podium. Am Sonntag kann der TCR-Champion seinen Rekord perfekt machen. Noch nie zuvor hatte ein Fahrer alle Saisonrennen auf dem Podium beendet.

„Den Junior-Titel ein Rennen vor dem Ende zu gewinnen ist ein riesiger Erfolg für uns. Wir können aber auch noch die Vizemeisterschaft erreichen, sodass ich den Titel fürs erste schnell vergessen muss, damit ich mich voll auf das Qualifying am Abend fokussieren kann“, freut sich Ladniak über seinen Titelgewinn. „Ich bin sehr glücklich mit dem Sieg, da ich vor dem Rennwochenende noch krank war und sehr viel Arbeit geleistet habe, um heute fit hier zu stehen.“

Hinter Szymon Ladniak überquerte dessen Teamkollege Martin Andersen die Ziellinie als Zweiter. Auch wenn der Däne die Fahrermeisterschaft bereits auf dem Sachsenring klarmachte, hat der 28-jährige noch ein großes Ziel vor Augen. „Ich hatte kein gutes Qualifying, aber ich wusste, dass ich die Pace habe. Ich bin schnell nach vorne gekommen und habe dann Szymon verteidigt“, fasst der Däne sein Rennen zusammen. „Ich will nichts vorhersagen, aber ich werde alles für das nächste Podium und den Rekord geben. Wir haben ein gutes Auto und eine gute Pace.“

Karklys verliert den Start – Bäckman scheidet aus

Polesetter Jonas Karklys (33, Litauen, NordPass) hatte alle Trümpfe in der Hand, litt dann beim Start jedoch an Motorenproblemen. Nach seinem verpatzten Start konnte sich der 33-jährige allerdings zurückkämpfen und das Rennen auf dem dritten Platz beenden. Für Karklys war es der sechste Podestplatz in dieser Saison. „Es fühlt sich komisch an, nach einem dritten Platz enttäuscht zu sein. Beim Start ist irgendwas mit dem Motor passiert und ich hatte nicht genügend Power. Insgesamt bin ich aber glücklich, dass ich das Rennen auf dem Podium beenden konnte.“

Nach Karklys kamen alle drei ROJA-Hyundai hintereinander ins Ziel. Hinter René Kircher auf P4 beendeten Junior Gaststarter Tim Rölleke (21, Lüdinghausen, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) und Robin Jahr (31, Potsdam, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) das Rennen auf Platz fünf und sechs. Für Jahr hatte es lange Zeit nach einem Podestplatz ausgesehen, jedoch verlor der ROJA-Teamchef seinen Wagen gleich zweimal im Motodrom, sodass er am Ende sechster wurde.

Ein rabenschwarzes Wochenende erlebt bis dato Jessica Bäckman (25, Schweden, Comtoyou Racing). Nach ihrem Crash im zweiten freien Training und dem damit verbundenen letzten Startplatz im Qualifying, kämpfte sich die Schwedin im Rennen bis auf P5 stark zurück. Ein Dreher und daraus entstandener Reifenschaden beendete ihr Rennen jedoch vorzeitig. In der Fahrerwertung liegt Bäckman nun gerade einmal fünf Punkte vor Ladniak. Der Kampf um die Vizemeisterschaft ist vor dem letzten Saisonrennen somit völlig offen.

Samstag, 22. Oktober 2022

Raffaele Marciello ist ADAC GT Masters-Champion 2022

  • Der Schweizer macht mit Daniel Juncadella im vorletzten Meisterschaftslauf alles klar
  • Christian Engelhart und Ayhancan Güven feiern zweiten Saisonsieg
  • Ben Green gewinnt vorzeitig die Pirelli-Junior-Wertung

Raffaele Marciello ist Deutscher GT-Meister 2022
Foto: ADAC-Motorsport

Raffaele Marciello (27/CH) ist neuer Deutscher GT-Meister. Der Tabellenführer vom Mann-Filter Team Landgraf beendete den vorletzten Saisonlauf auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg zusammen mit seinem Fahrerkollegen Daniel Juncadella (31/E) auf Rang fünf. Diese Platzierung reichte für den mit 45 Punkten führenden Schweizer, um im Mercedes-AMG GT3 Evo mit der Startnummer 48 seinen ersten Titel im ADAC GT Masters einzufahren. „Ich bin glücklich, dass es endlich geklappt hat. Am Ende des Rennens gab es ein paar Schwierigkeiten, aber es hat schließlich zum Titel gereicht. Jetzt wird gefeiert“, freute sich der neue Champion der Saison 2022. Sieger eines spannenden und gegen Ende dramatischen Rennens wurden Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) im Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik. Mit ihrem zweiten Saisonerfolg sind die Tabellenzweiten der Vizemeisterschaft einen großen Schritt nähergekommen. Rang zwei ging an Franck Perera (38/F) und Arthur Rougier (22/F), die sich im Lamborghini Huracán GT3 Evo #19 von Startplatz acht auf das Podium vorkämpften. Ihre Markenkollegen Maximilian Paul (22/Dresden) und Marco Mapelli (35/I) von Paul Motorsport wurden im Fahrzeug mit der Nummer 71 Dritter, womit Maximilian Paul die Pirelli-Junior-Wertung gewann.

Keyfacts, Hockenheimring Baden-Württemberg, Hockenheim, Saisonrennen 13 von 14

Streckenlänge: 4.574 Meter

Wetter: 18 Grad, sonnig

Pole-Position: Raffaele Marciello (Mann-Filter Team Landgraf, Mercedes-AMG GT3 Evo #48), 1:37,944 Min.

Sieger: Engelhart/Güven (Team Joos Sportwagentechnik, Porsche 911 GT3 R #91)

Schnellste Rennrunde: Raffaele Marciello (Mann-Filter Team Landgraf, Mercedes-AMG GT3 Evo #48), 1:39,777 Min.

In der ersten Rennhälfte lief alles zugunsten von Pole-Setter Raffaele Marciello. Der 27-Jährige führte das Feld mit rund 1,5 Sekunden Vorsprung an. Dahinter folgten der Markenkollege Fabian Schiller (25/Troisdorf) vom Drago Racing Team ZVO und Albert Costa Balboa auf den Plätzen zwei und drei. Der Tabellenzweite Christian Engelhart war zu diesem Zeitpunkt in seinem Neunelfer Fünfter. Das sollte sich nach dem Boxenstopp ändern, den alle Top-Fahrer in der letztmöglichen Runde absolvierten. Während Raffaele Marciello an der Spitze liegend sein Fahrzeug an Daniel Juncadella übergab und hinter ihm Jules Gounon (27/F) den Mercedes-AMG GT3 Evo #4 von Daniel Schiller als Zweiter übernahm, schob sich der Porsche vom Team Joos Sportwagentechnik mit Ayhancan Güven am Steuer auf Rang drei vor.

In der 27. Runde wurde es dramatisch. Gounon überholte Juncadella, touchierte dabei das Fahrzeug des Spaniers und handelte sich einen Reifenschaden ein. Diesen Zweikampf nutzte Güven aus, ging seinerseits an Juncadella vorbei und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Für den Spanier im gelben Mercedes-AMG brachen danach stressige Zeiten an. Im 34. Umlauf konnte er Franck Perera nicht mehr hinter sich halten, eine Runde später musste er Marco Mapelli und Jack Aitken passieren lassen. Allerdings ging Juncadella auch kein Risiko mehr ein, da selbst ein siebter Platz zum Meistertitel für seinen Kollegen Marciello gereicht hätte. So beendete er das Rennen nach 36 Runden als Fünfter.

Jack Aitken (27/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) kamen im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing als Vierte ins Ziel. Ihre Teamkollegen Konsta Lappalainen (21/FIN) und Mick Wishofer (23/A) beendeten das Rennen auf Platz sechs. Niklas Krütten (20/Trier) und Ben Green (24/GB) belegten im BMW M4 GT3 #10 von Schubert Motorsport Rang sieben. Green sicherte sich damit vorzeitig den Titel in der Pirelli-Junior-Wertung. Eine starke kämpferische Leistung zeigten Jusuf Owega (20/Köln) und Ricardo Feller (22/CH) vom Team Montaplast by Land-Motorsport, die sich als beste Audi-Piloten vom 15. auf den achten Rang vorschoben. Die Team- und Markenkollegen Christopher Mies (33/Düsseldorf) und Tim Zimmermann (26/Langenargen) folgten auf Platz neun. Die Junior-Mamba mit Elias Seppänen (18/FIN) und Frank Bird (23/GB) beendete den 13. und vorletzten Lauf im ADAC GT Masters als Zehnte.

Stimmen nach dem Rennen

Christian Engelhart: „Es war im zweiten Rennabschnitt unheimlich spannend. Wir hatten einen Super-Boxenstopp und konnten dadurch zwei Plätze gut machen. Ayhancan hat seine Chance dann eiskalt genutzt und den Sieg nach einer tollen Leistung nach Hause gefahren. Herzlichen Glückwunsch an Raffaele, er hat den Titel verdient.“

Ayhancan Güven: „Ich habe mir den Zweikampf von Jules und Daniel angeguckt, gewartet und bin dann in die Lücke gestoßen. Ich war aber vorsichtig, denn ich wollte die Meisterschaft nicht durch eine mögliche Kollision beeinflussen. Ich beglückwünsche Raffaele zu seinem Titel.“

Raffaele Marciello: „Ich habe lange auf diesen Titel gewartet, endlich hat es geklappt. Von außen sah es am Ende des Rennens vielleicht spannend aus, ich war mir aber sicher, dass alles klappt. Die Aktion von Jules habe ich allerdings nicht verstanden, zumal er damit auch die Vizemeisterschaft verspielt hat. Daniel hat dadurch Zeit verloren, aber wir wollten kein Risiko eingehen, sondern das Rennen nur nach Hause fahren. Dieses Jahr war für mich sehr erfolgreich, ich muss aber auch sagen, dass wir in entscheidenden Phasen das nötige Glück hatten.“

Daniel Juncadella: „Es war mit 20 Kilogramm mehr im Fahrzeug schwer, Jules auf Distanz zu halten. Er hat mich dann an einer eher ungewöhnlichen Stelle überholt und deshalb gab es auch einen Kontakt. So eine risikoreiche Aktion ist unter Markenkollegen eigentlich nicht üblich. Danach habe ich mich darauf konzentriert, das Rennen zu Ende zu fahren und das hat ja mit Platz fünf dann auch geklappt.“


Raffaele Marciello holt Pole in Hockenheim

Raffaele Marciello Mercedes #48 holt die Pole für's Samstagsrennen am Hockenheimring
Foto: Jens Hawrda

Raffaele Marciello (27/CH) ist nicht zu stoppen. Der Tabellenführer der Deutschen GT-Meisterschaft war am Samstagmorgen beim ersten Qualifying auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg schnellster Pilot und feierte damit in dieser Saison die vierte Pole-Position im ADAC GT Masters. Mit 1:37,944 Minuten blieb der Schweizer im Mercedes-AMG GT3 Evo #48 vom Mann-Filter Team Landgraf als einziger Pilot unter der 1:38,000-Minuten-Grenze und ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass er bereits im Samstagsrennen zusammen mit Daniel Juncadella (31/E) die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen will.

„Wir sind bereit für den Titel und müssen dafür nicht mehr so viele Punkte holen. Wichtig ist es, sicher zu fahren und Fehler zu vermeiden. Wenn wir das Rennen auf dem Podium beenden und dort die Meisterschaft feiern könnten, wäre das eine tolle Sache“, so Raffaele Marciello, der mit den drei Zusatzpunkten vom Pirelli Pole Position Award seinen Vorsprung auf 45 Zähler vor den finalen beiden Läufen ausbauen konnte.

Mit einem Rückstand von knapp einer Zehntelsekunde belegte die Kombination Albert Costa Balboa (32/E)/Jack Aitken (27/GB) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing Platz zwei. Fabian Schiller (25/Troisdorf), der sich das Cockpit mit Jules Gounon (27/F) teilt, wurde im Mercedes-AMG GT3 Evo mit der Startnummer 4 vom Drago Racing Team ZVO Dritter. Damit sind die Meisterschaftsträume dieser beiden Fahrer-Paarungen ausgeträumt. Konsta Lappalainen (21/FIN) und Mick Wishofer (23/A) steuerten einen weiteren Lamborghini Huracán GT3 Evo von Emil Frey Racing auf Rang vier. Die Tabellenzweiten Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) kamen mit dem Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik über Platz fünf nicht hinaus und verloren drei wichtige Punkte auf Spitzenreiter Raffaele Marciello.

Das Qualifying startete am Samstagmorgen um 9:00 Uhr auf dem Hockenheimring bei trockener Fahrbahn und Streckentemperaturen von 11,3 Grad. Es dauerte über zehn Minuten, ehe die Reifen auf Betriebstemperatur gebracht wurden und erste schnelle Runden möglich waren. Raffaele Marciello wartete bis sechs Minuten vor Schluss, ehe er mit der Mamba zum ersten Mal zubiss und eine Bestmarke setzte. Im sechsten Umlauf gelang dem Schweizer die Topzeit, die nicht mehr unterboten wurde.

Quelle: www.adac-motorsport.de

Freitag, 21. Oktober 2022

2. Freies Training Hockenheim

Fabian Schiller mit Last-Minute-Tagesbestzeit

Tagesbestzeit am Freitag für Fabian Schiller im Mercedes-AMG GT3 Evo #4
Foto: Jens Hawrda

Offener Schlagabtausch beim zweiten Freien Training im ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring. Immer wieder wechselte die Führung während der 45-minütigen Session am Freitagmittag. Kurz vor Schluss fuhr Fabian Schiller (25/Troisdorf) vom Drago Racing Team ZVO mit 1:41,154 Minuten im Mercedes-AMG GT3 Evo #4 die schnellste Runde und erzielte die Tagesbestzeit. Damit zeigte der Troisdorfer, dass er zusammen mit Jules Gounon (27/F) als Tabellendritter den Kampf um die Meisterschaft noch nicht aufgegeben hat. „Wir haben mit Regenreifen begonnen und dann wie alle anderen auf Slicks gewechselt, was gut funktioniert hat. Diese Tagesbestzeit hat wieder einmal gezeigt, dass wir ein starkes Paket haben und unser Mercedes unter allen Bedingungen auf allen Strecken vorn mit dabei ist. Die Meisterschaft ist so gut wie außer Reichweite, aber wir werden bis zum Schluss kämpfen“, versprach Fabian Schiller.

Mit dem minimalen Rückstand von 0,008 Sekunden belegten Thierry Vermeulen (20/NL) und Mattia Drudi (24/I) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #33 von Car Collection Motorsport Rang zwei. Nicky Catsburg (34/NL) und Jesse Krohn (32/FIN) von Schubert Motorsport verbesserten sich im BMW M4 GT3 #20 um einen Rang gegenüber dem ersten Freien Training und wurden Dritter. Als bestes Lamborghini-Duo beendeten Jack Aitken (27/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) von Emil Frey Racing die zweite Session auf Platz vier. Dahinter sicherten sich Christopher Mies (33/Düsseldorf)und Tim Zimmermann (26/Langenargen) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #1 von Montaplast by Land-Motorsport Rang fünf. Die Tabellenzweiten Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) wurden im Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik Sechster, während Tabellenführer Raffaele Marciello (27/CH) und sein Fahrerkollege Daniel Juncadella (31/E) vom Mann-Filter Team Landgraf die Mamba mit der Startnummer 48 auf Platz elf steuerten.

Alle Fahrer waren mit Regenreifen in das zweite Freie Training am Freitagmittag gestartet. Die teilweise feuchte Strecke trocknete jedoch schnell ab, sodass alle Teilnehmer auf Slicks wechselten. Danach purzelten die Bestzeiten beinahe im Sekundentakt, ehe Fabian Schiller auf seiner letzten Runde die Last-Minute-Bestzeit gelang. Insgesamt 14 Piloten beendeten die zweite Session innerhalb von einer Sekunde.

Quelle: www.adac-motorsport.de

1. Freies Training Hockenheim

Porsche mit erster Bestzeit im Regen von Hockenheim

 Joel Sturm (D), Sven Müller (D) / #22 Porsche 911 GT3 R / Allied Racing
Foto: ADAC-Motorsport

Porsche hat am Finalwochenende des ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg den ersten Akzent gesetzt. Sven Müller (30/Bingen) vom Team Allied-Racing, der zusammen mit Joel Sturm (20/Brühl) einen Porsche 911 GT3 R #22 steuert, fuhr im ersten Freien Training am Freitagvormittag bei teilweise starkem Regen mit 1:54,434 Minuten die schnellste Runde. Nur elf Hundertstelsekunden langsamer war Raffaele Marciello (27/CH) vom Mann-Filter Team Landgraf im Mercedes-AMG GT3 Evo mit der Startnummer 48. Ein klares Zeichen des Tabellenführers, dass er, unterstützt von seinem Fahrerkollegen Daniel Juncadella (31/E), die Meisterschaft schon im Samstagsrennen klarmachen will.

Mit einem beträchtlichen Abstand von 0,876 Sekunden folgte die Kombination Jack Aitken (27/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing auf Rang drei. Dahinter beendete Nicky Catsburg (34/NL) die erste Session zusammen mit Jesse Krohn (32/FIN) im BMW M4 GT3 #20 von Schubert Motorsport als Vierter. Kim-Luis Schramm (25/Meuspath) und Lokalmatador Dennis Marschall (26/Eggenstein) sicherten sich im Audi R8 LMS GT3 Evo II #27 von Rutronik Racing Rang fünf und sorgten dafür, dass alle Marken unter den Top-Fünf vertreten waren. Die Tabellenzweiten Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik wurden im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91 Achter.

Regen empfing die Supersportwagen am Freitagvormittag beim ersten Kräftemessen auf dem Hockenheimring. Dennoch ging es gleich voll zur Sache, vor allem Tabellenführer Raffaele Marciello war im Angriffsmodus. Der Schweizer fuhr eine schnelle Runde nach der anderen und erzielte im achten Umlauf die bis dahin absolute Bestzeit. Doch die reichte nicht ganz, um die erste Session für sich zu entscheiden. Nur eine Runde später setzte sich Sven Müller an die Spitze und konnte von keinem Fahrer mehr verdrängt werden. Gut eine Viertelstunde vor Schluss musste das 45-minütige erste Freie Training wegen eines Ausritts kurz unterbrochen werden. Nach dem Re-Start änderte sich im Gesamtklassement nichts mehr.

Quelle: www.adac-motorsport.de

Rutronik Racing startet auch 2023 im ADAC GT Masters

  • Mannschaft setzt zukünftig auf Porsche
  • Team bestreitet 2023 die fünfte Saison in der Deutschen GT-Meisterschaft

Rutronik Racing startet ab 2023 mit Porsche im ADAC GT Masters
Foto: ADAC-Motorsport

Das Finale in Hockenheim ist noch nicht vorbei, da verkünden erste Teams bereits für die kommende Saison ihre Teilnahme im ADAC GT Masters: Rutronik Racing wird im nächsten Jahr erneut in der Deutschen GT-Meisterschaft angreifen und setzt dabei auf Porsche.

Der Rennstall mit Sitz in Remchingen wird 2023 seine fünfte Saison in der stärksten deutschen GT3-Serie bestreiten. Erstmals geht die Mannschaft dabei mit dem neuentwickelten Porsche 911 GT3 R auf Basis der aktuellen Generation 992 an den Start. Teamchef Fabian Plentz: „Wir freuen uns sehr, dass wir die bestehende Zusammenarbeit mit Porsche Motorsport nun ab der Saison 2023 weiter intensivieren können. Das gesamte Team geht mit großer Vorfreude und absoluter Motivation in die Winterpause und bereitet sich optimal auf die neue Herausforderung vor.“

Rutronik Racing ist seit 2019 im ADAC GT Masters dabei und sicherte sich in der Premierensaison den Meistertitel in der Fahrer- und Teamwertung. Zur Erfolgsbilanz zählen außerdem vier Laufsiege und neun Pole-Positions. Beim Saisonfinale will die Mannschaft bei ihrem Heimspiel erfolgreich sein und einen gebührenden Abschluss der mehrjährigen Zusammenarbeit mit Audi Sport Customer Racing feiern. Der exklusive TV-Partner NITRO überträgt die Läufe 13 und 14 der Deutschen GT-Meisterschaft am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr live.


Saisonfinale der ADAC TCR Germany auf dem Hockenheimring

 Offener Kampf um die Junior-Wertung

  •     Szymon Ladniak und René Kircher kämpfen um den Junior-Titel
  •     Letztes Rennwochenende der ADAC TCR Germany auf dem Hockenheimring
  •     Alle Saisonrennen live im kostenlosen Stream bei sport.de

Foto: Jens Hawrda

Mit Vollgas in die letzte Runde: Die ADAC TCR Germany verspricht beim Saisonfinale an diesem Wochenende (21. bis 23. Oktober) auf dem Hockenheimring noch einmal jede Menge Highspeed-Action. Nachdem sich Martin Andersen (28, Dänemark, Liqui Moly Team Engstler) bereits beim vergangenen Event auf dem Sachsenring den Meistertitel gesichert hat, steht nun die Entscheidung in der Junior-Wertung im Mittelpunkt. Szymon Ladniak (19, Polen, Liqui Moly Team Engstler) im Honda Civic und René Kircher (22, Hünfeld, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) im Hyundai i30 kämpfen um den Titel des schnellsten Junioren. Zudem ist auch die Entscheidung um die Vizemeisterschaft noch offen. Hier kämpft Ladniak mit Jessica Bäckman (25, Schweden, Comtoyou Racing) um den inofiziellen Titel des Vizemeisters. Die beiden Rennen des Wochenendes (Samstag und Sonntag je um 11.35 Uhr) sind live und kostenfrei bei sport.de und auf adac.de/motorsport zu sehen.

Beste Chancen auf den Junior-Titel hat der Engstler-Pilot Landiak. Der junge Pole hat in der Junior-Wertung 128 Punkte auf dem Konto und somit 18 Punkte mehr als sein ROJA-Konkurrent Kircher. Während Ladniak auf ein fehlerfreies Wochenende aus sein wird, muss Kircher etwas mehr Risiko gehen, um sich den Titel sichern zu können.

Trotz seines Rückstandes von 18 Punkten, ist der ROJA-Pilot aber guter Dinge vor dem Saisonfinale. „Ich freue mich sehr auf das Saisonfinale auf dem Hockenheimring. Ich bin guter Dinge, dass ich ein gutes Ergebnis einfahren und die maximale Performance aus mir und dem Auto herausholen werde“, freut sich Kircher auf das Saisonfinale und fügt hinzu: „Ich bin extrem motiviert, alles für den Titel zu geben.“

Auch sein Konkurrent Ladniak zeigt sich sehr zuversichtlich. „Es würde mir enorm viel bedeuten, den Junior-Titel zu gewinnen. Es war von Anfang an mein Hauptziel diesen Titel zu holen. Mein Team und ich werden dieses Ziel auf dem Hockenheimring verwirklichen.“ Für das Liqui Moly Team Engstler würde der Gewinn der Junior-Wertung die perfekte Saison bedeuten. Mit Martin Andersen und Roland Hertner (62, Heilbronn) stellt das Team bereits den Fahrer- und Trophy-Champion und auch die Team-Wertung ging bereits an den Allgäuer Traditionsrennstall.

Trotz seines Titelgewinns auf dem Sachsenring fährt auch Martin Andersen hochmotiviert zum Saisonfinale, da der Däne die Chance auf einen einmaligen TCR Germany Rekord hat. „Wir haben eine unglaubliche Saison absolviert, aber wir haben weiterhin das klare Ziel aufs Podium zu fahren. Wenn wir es schaffen, alle Rennen auf dem Podium zu beenden, wäre es ein erstaunlicher Abschluss für eine tolle Saison“, blickt Andersen auf das Saisonfinale. „Dieser Rekord würde viel über unser Team und dessen Arbeit aussagen.“

Beim Kampf um die Vizemeisterschaft steht die Schwedin Jessica Bäckman im Fokus. Die 25-jährige belegt mit 281 Punkten den zweiten Platz der Fahrerwertung. Dahinter folgen Ladniak mit 243 und Jonas Karklys (33, Litauen, NordPass) mit 215 Punkten. Während Karklys keine Chance mehr auf die Vizemeisterschaft hat, könnte eine starke Performance dennoch zum dritten Platz in der Gesamtwertung reichen.

Zum zweiten Mal in dieser Saison absolviert Albert Legutko (23, Berlin, Albert Legutko Racing) einen Gaststart in der ADAC TCR Germany. Nach seinem sechsten Platz beim Saisonauftakt in Oschersleben hofft der gebürtige Pole auf dem Hockenheimring auf ein ähnlich gutes Ergebnis. „Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder zurück bin“, freut sich Legutko auf seinen Start.

Das Wochenende auf dem Hockenheimring verspricht packende Rad-an-Rad-Duelle und Tourenwagenaction – schließlich wollen alle Piloten der ADAC TCR Germany diese Saison mit einem guten Ergebnis abschließen. Das gilt natürlich nicht nur für die Piloten, die noch Chancen auf die Vizemeisterschaft und den Junior-Titel haben.

Titelkampf im ADAC GT Masters

 Ist Marciello noch zu stoppen?

  •     Spitzenreiter Raffaele Marciello Titelfavorit vor dem Finale in Hockenheim
  •     Sieben Fahrer noch mit Titelchancen beim Finale

Wer wird Deutscher GT-Meister 2022?
Foto: ADAC-Motorsport


56 Punkte. Zwei Rennen. Ein Finale – auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg geht es vom 21. bis 23. Oktober um nichts Geringeres als um den Titel des Deutschen GT-Meisters 2022. Rechnerisch haben sieben Piloten mit Mercedes-AMG, Porsche und Lamborghini noch Chancen auf den Gesamtsieg. Vieles spricht für Raffaele Marciello (27/CH) vom Mann-Filter Team Landgraf: Der Mercedes-AMG-Werkspilot führt die Fahrerwertung mit dem komfortablen Vorsprung von 42 Zählern an. Doch wird das reichen, um Champion in der schnellsten deutschen GT3-Serie zu werden? Die maximale Punkteausbeute beim Finale beträgt 56 Zähler. Seine engsten Verfolger heißen Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik – die Porsche-Piloten geben sich trotz des Rückstands noch nicht geschlagen. Das Prinzip Hoffnung gilt für die Drittplatzierten Fabian Schiller (25/Troisdorf) und Jules Gounon (27/F) im Mercedes-AMG GT3 Evo #4. Das Duo hat 53 Punkte hinter dem Markenkollegen rechnerisch noch Chancen, sich den Meisterpokal zu schnappen. Ähnlich sieht es bei Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) von Emil Frey Racing im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 aus, die einen Zähler dahinter Rang vier belegen. Das Finale der Supersportwagen in Hockenheim ist live bei NITRO zu sehen. Der exklusive TV-Partner des ADAC GT Masters überträgt die Läufe 13 und 14 am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr.

Der Meisterschafts-Favorit

Raffaele Marciello hat bereits eine Hand am ADAC GT Masters-Siegerpokal 2022. Nach dem Erfolg bei den 24H von Spa-Francorchamps, dem Fahrertitel im Endurance Cup und dem Gesamtsieg in der GT World Challenge Europe würde der 27-Jährige mit dem Titel in der Deutschen GT-Meisterschaft seiner erfolgreichen Motorsportsaison die Krone aufsetzen. Während es in der ersten Saisonhälfte im ADAC GT Masters noch nicht ganz rund lief, drehte Raffaele Marciello zur Halbzeit auf und setzte sich in der zweiten Hälfte kontinuierlich vom Feld ab. Eine der Stärken des Tabellenführers ist seine Konstanz. Siebenmal stand er auf dem Podium, einmal davon auf dem obersten Treppchen. Abzüglich der Bonuspunkte aus dem Qualifying holte der Schweizer pro Lauf durchschnittlich knapp 14 Zähler. Nur ein Punkt mehr aus den letzten beiden Rennen zusammen würde reichen, um Champion zu werden. Dennoch bleibt der GT-Spezialist vorsichtig: „Ich freue mich wie immer auf das Rennwochenende. Noch ist nichts gewonnen und wir müssen weiter pushen. Das Team ist gut vorbereitet. In Hockenheim geht es darum, unnötige Fehler zu vermeiden.“

Die entschlossenen Verfolger

Auch die Kombination Engelhart/Güven konnte in den bisherigen zwölf Meisterschaftsläufen einen Sieg für sich verbuchen und fuhr ebenfalls regelmäßig unter die besten Zehn. Das Porsche-Duo liegt vor dem Finale in Hockenheim mit dem Abstand von 42 Zählern hinter der Tabellenspitze auf Platz zwei. Technische Probleme und Reifenschäden in aussichtsreichen Positionen verhinderten eine bessere Punkteausbeute. „Wir werden alles tun, um unsere Meisterschaftschance zu wahren. Natürlich brauchen wir etwas Glück, denn aus eigener Kraft ist es eigentlich nicht zu schaffen. Wir müssen gleich im ersten Rennen am Samstag voll attackieren und gewinnen, um den Rückstand zu verkürzen. Der Motorsport schreibt die verrücktesten Geschichten und aufgeben gibt es bei uns nicht. Abgerechnet wird erst zum Schluss, wenn die Zielflagge fällt,“ glaubt Christian Engelhart, der Meister von 2020, an die Chance seines Teams.

Die schnellen Außenseiter

Das Siegen ist eine Spezialität von Fabian Schiller und Jules Gounon. Die Piloten vom Drago Racing Team ZVO gewannen beim letzten Tourstopp am Sachsenring den Samstagslauf und feierten damit den dritten Saisonerfolg. Fabian Schiller: „Wir liegen, was die Anzahl der Siege angeht, vorn und hätten diese Bilanz am Sachsenring ausbauen können, wenn nicht diese unnötige Disqualifikation vom Qualifying am Sonntag gewesen wäre. Rein von der Performance haben wir eines der stärksten Pakete im Feld, konnten das aber leider nicht in jedem Rennen zeigen. In Hockenheim wollen wir uns mit Erfolgen aus der Saison verabschieden. Solange es rechnerisch noch möglich ist und eine minimale Meisterschaftschance besteht, werden wir alles versuchen.“ Für Jack Aitken und Albert Costa Balboa von Emil Frey Racing verlief die Saison mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen durchwachsen. Dennoch hat das Lamborghini-Duo mit 125 Punkten theoretisch noch die Chance, beim großen Finale des ADAC GT Masters am Hockenheimring Baden-Württemberg die Meistertrophäe in den Händen zu halten.

Rückkehr ins ADAC GT Masters

 Seyffarth Motorsport mit Gaststart beim Finale

  •     Team setzt auf Routinier Frédéric Vervisch und Youngster Robin Rogalski
  •     Mannschaft plant 2023 dauerhaft im ADAC GT Masters zu starten

 Seyffarth Motorsport feiert am Hockenheimring sein Comeback in der Deutschen GT-Meisterschaft
Foto: ADAV-Motorsport



Als ein Team der ersten Stunde feiert Seyffarth Motorsport beim Finalwochenende mit Audi sein Comeback im ADAC GT Masters. Wenn vom 21. bis 23. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg der Deutsche GT-Meister 2022 gesucht wird, absolviert die Mannschaft aus Querfurt in Sachsen-Anhalt einen Gaststart und kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück. Der Einsatz dient als Standortbestimmung, denn in der kommenden Saison möchte Seyffarth Motorsport wieder dauerhaft im ADAC GT Masters fahren. Pilotiert wird der Audi R8 LMS GT3 Evo II beim Saisonfinale von Robin Rogalski (22/PL) und Audi Sport customer racing Fahrer Frédéric Vervisch (36/B). TV-Partner NITRO präsentiert die Rennen der schnellsten deutschen GT3-Serie am Samstag und Sonntag ab 12:30 Uhr live.

Seyffarth Motorsport war bereits beim Debüt der Meisterschaft 2007 am Start, damals noch mit einem Porsche 997 GT3 Cup. 2012 folgt der Wechsel auf einen Mercedes-Benz SLS AMG GT3, mittlerweile ist das Team mit Audi unterwegs ¬– und das sehr erfolgreich. In diesem Jahr erreichte die Mannschaft den zweiten Platz in der GT3-Gesamt- und Teamwertung des GTC Race, das im Rahmen des ADAC Racing Weekend ausgetragen wird. Außerdem holte man mit Robin Rogalski den Sieg in der SemiPro-Klasse der GT3 Sprint Meisterschaft. Bereits im Laufe der Saison reifte die Idee, wieder im ADAC GT Masters an den Start zu gehen. Partner und Sponsoren waren sofort überzeugt, die Piloten schnell gefunden. „Wir freuen uns sehr, wieder in der Deutschen GT-Meisterschaft dabei zu sein. Wir wissen aus der Vergangenheit, wie stark die Serie ist und wollen mit dem Gaststart schauen, wo wir stehen und wie konkurrenzfähig wir sind“, so Teammanager Tobias Seyffarth.

Wie hart umkämpft die Deutsche GT-Meisterschaft ist, weiß auch Robin Rogalski. Der 22-Jährige kennt die Plattform aus seinen Einsätzen in der ADAC GT4 Germany 2021: „Für mich ist es das erste Mal, dass ich im ADAC GT Masters starte, und ich freue mich sehr darauf. Ich weiß nicht genau was mich erwartet, nur dass die Konkurrenz unglaublich schnell ist. Ich bin erst mit 16 Jahren zum Rennsport gekommen und habe deshalb noch nicht so viel Erfahrung wie viele andere im Starterfeld. Ich werde alles geben und möchte so viel wie möglich von Frédéric lernen. Er ist diese Saison mit Valentino Rossi und Nico Müller in der GT World Challenge Europe gestartet. Es ist wirklich etwas Besonderes für mich, mit ihm zu fahren.“

Tobias Seyffarth ergänzt: „Mit Frédéric haben wir einen routinierten Piloten an Bord, von dem Robin viel lernen kann. Der Aufstieg aus dem GTC Race ist für ihn eine sehr große Chance. Für uns als Team ist es toll, dass die beiden dabei sind, sie können uns wichtiges Feedback geben. Die Rennen in Hockenheim sind für uns ein Test, denn wir würden in der kommenden Saison gerne permanent im ADAC GT Masters starten.“

Spannender Dreikampf in der ADAC GT4 Germany

 Welches Aston Martin-Duo holt den Titel in der ADAC GT4 Germany 2022?

  •     Mike David Ortmann/Hugo Sasse reisen als Tabellenführer nach Hockenheim
  •     Auch Ben Dörr/Romain Leroux sowie Phil Dörr/Indy Dontje mit Titelchancen
  •     Team- und Juniorwertung ebenfalls noch offen

Diese beiden Aston Martin Vantage GT4 von Dörr Motorsport befinden sich auch im Titelkampf
Foto: ADAC-Motorsport


Die ADAC GT4 Germany steht vor einem aufregenden Saisonfinale vom 21. bis 23. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Noch drei Aston Martin-Teams kämpfen beim Finale um den Fahrertitel. Die besten Chancen haben die aktuellen Tabellenführer Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing), die zuletzt auf dem Sachsenring einen Doppelsieg erzielen konnten. Die Herausforderer stammen allesamt aus dem Lager von Dörr Motorsport, das auf dem Hockenheimring sein Heimspiel absolviert. So peilen auch die Youngster Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (19/FRA) sowie deren erfahrene Teamkollegen Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach) ganz klar den Titel an. Die Meisterschaftsentscheidung der ADAC GT4 Germany kann am Samstag und Sonntag auf der reichweitenstarken Plattfom sport.de sowie auf adac.de/motorsport im Livestream verfolgt werden.

Mit 154 Meisterschaftspunkten und vier Laufsiegen im Gepäck reisen Hugo Sasse und Mike David Ortmann ins badische Motodrom. „Wenn man als Tabellenführer ins Rennwochenende geht, ist es natürlich auch das Ziel, am Ende den Titel einzufahren“, stellt Ortmann klar. „Unsere Aufgabe wird es zunächst sein, entspannt in die Rennen zu gehen und einfach unser Ding zu machen. Das haben wir schon über die ganze Saison so gemacht. Wir wünschen uns schöne und faire Rennen und wollen den hoffentlich zahlreichen Zuschauern eine super Show bieten. Am liebsten würden wir beide Läufe gewinnen, doch die Konkurrenz in der ADAC GT4 Germany ist wie immer stark.“ Ortmann/Sasse haben einen Vorsprung von 20 Zählern auf die zweitplatzierten Markenkollegen Ben Dörr/Romain Leroux. Somit ist die Ausgangslage für das Samstagsrennen klar: Mit einem Sieg können sich die Prosport Racing-Piloten bereits einen Wertungslauf vor Saisonende zum Meister krönen.

Romain Leroux hofft hingegen auf eine Meisterschaftsentscheidung am Sonntag. Insgesamt 50 Punkte können in den beiden Rennen auf dem Hockenheimring noch gewonnen werden. Somit haben der Franzose und sein Teamkollege Ben Dörr ebenfalls noch intakte Titelchancen. „Ich kann es kaum abwarten, bis das Racing in Hockenheim beginnt. Es ist definitiv unser Ziel, die Meisterschaft zu gewinnen. Doch das liegt aufgrund des Punkteabstandes nicht mehr in unseren Händen“, so Leroux. „Wir wollen versuchen, beide Rennen zu gewinnen und danach können wir beginnen, zu rechnen. Ich kenne die Strecke bereits durch einen Test mit Dörr Motorsport im Frühjahr. Insbesondere der letzte Sektor gefällt mir super – beispielsweise die überhöhte Sachs-Kurve. Dort macht das Fahren richtig Spaß!“

Auch Phil Dörr und Indy Dontje blicken noch in Richtung des Titels. Ihnen fehlen lediglich 23 Punkte auf die Tabellenspitze. Die Dörr Motorsport-Piloten drückten weite Teile der Saison den Stempel auf und reisten von den ersten vier der bisherigen fünf Kalenderstationen als Tabellenführer ab. „Es ist noch alles offen. Wir setzen auf volle Attacke - es geht um alles oder nichts. Wir möchten in den beiden Rennen so viele Punkte wie möglich holen und hoffen darauf, dass es noch zum Titel reicht. Ziel ist es, nach dem Rennwochenende sagen zu können, dass wir unser Bestes gegeben haben“, ist Phil Dörr hoch motiviert. „Der Hockenheimring ist zwar unsere Heimstrecke, aber mit dem Rennauto sind wir dort noch gar nicht so oft gefahren. Ich habe auf dem Hockenheimring aber bereits etliche Kundenevents mit Straßenautos absolviert und kenne das Streckenlayout somit sehr gut. Am meisten mag ich die enge Haarnadel und die Einfahrt ins Motodrom.“

Einen ähnlichen Titelthriller verspricht auch der Blick auf die Teamwertung – und das mit denselben Protagonisten. Dörr Motorsport führt die Tabelle mit 185 Zählern an. Herausforderer auf den Titel ist Prosport Racing mit 165 Punkten. Auch in der Junior-Wertung gibt es ein Duell von Fahrern der beiden Aston Martin-Rennställe. Hugo Sasse markiert die Tabellenspitze mit 186 Zählern. Auch hier haben Ben Dörr/Romain Leroux mit 162 Punkten noch Titelhoffnungen. Die Trophy-Wertung ist bereits zugunsten der Porsche 718 Cayman GT4-Fahrer Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing) entschieden.

Das Feld der ADAC GT4 Germany besteht beim Finalwochenende auf dem Hockenheimring aus insgesamt 27 GT-Sportwagen. Wie bereits auf dem Nürburgring bringt die CV Performance Group einen dritten Mercedes-AMG GT4 an den Start, der von Philipp Gogollok (16/Bad Homburg) und Josef Knopp (18/CZE) pilotiert wird. Der Tscheche Knopp wechselt von RTR Projects zum Rennstall aus Niederzissen. Im KTM X-Bow GT4 Evo von RTR fahren in Hockenheim nun Lennart Marioneck (33/Kirchheim bei München) und Erik Janiš (35/CZE). In einem weiteren Aston Martin von Prosport Racing begrüßt Trophy-Pilot Yevgen Sokolovskiy (43/UKR) auf dem Hockenheimring einen neuen Teamkollegen. Der Ukrainer teilt sich das Cockpit mit Landsmann Ivan Peklin (20). Der Brite Tom Wood (20/GBR) fährt bei Racing One im Aston Martin nun mit William Tregurtha (22/GBR). Bei AVIA W&S Motorsport fährt Lukas Schreier (27/Leipzig) zusammen mit Stammpilot Finn Zulauf (18/Königstein im Taunus). Schreier hat bereits 2021 zwei Rennwochenenden in der ADAC GT4 Germany bestritten.

Meister gesucht

 Ein Finale, drei Entscheidungen – Showdown in Hockenheim

  •     Titelkampf in der Fahrer-, Team- und Pirelli-Junior-Wertung noch offen
  •     Lokalmatadore wollen Heimvorteil am Hockenheimring Baden-Württemberg nutzen

Foto: Jens Hawrda

Entscheidung am Hockenheimring. Der traditionsreiche Rennkurs in Baden-Württemberg ist Schauplatz des Finales der Deutschen GT-Meisterschaft 2022. Titelfavorit ist Spitzenreiter Raffaele Marciello (27/CH). Der Mercedes-AMG-Werkspilot geht mit einem Vorsprung von 42 Punkten in die letzten beiden Saisonläufe und hat, unterstützt von seinem Fahrerkollegen Daniel Juncadella (31/E), alle Trümpfe in der Hand. Aber auch eine solch komfortable Führung ist keine Meisterschaftsgarantie in der schnellsten GT3-Serie Deutschlands. Das wissen auch die Verfolger Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) im Porsche 911 GT3 R vom Team Joos Sportwagentechnik und wollen von der ersten Minute an attackieren und den Tabellenführer unter Druck setzen. Wer nicht beim Showdown vor Ort ist, kann die Rennaction bei NITRO hautnah miterleben. Der exklusive TV-Partner der Deutschen GT-Meisterschaft überträgt die Läufe 13 und 14 am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr live.

Keyfacts, Hockenheimring Baden-Württemberg, Hockenheim, Läufe 13 und 14 von 14 Saisonrennen

  •     Streckenlänge: 4.574 Meter
  •     Layout: 17 Kurven (neun Rechts-, acht Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren
  •     Sieger 2021, Rennen 1: Bortolotti/Mapelli (Lamborghini Huracán GT3 Evo)
  •     Sieger 2021, Rennen 2: Ineichen/Perera (Lamborghini Huracán GT3 Evo)


Meisterschaft zum Greifen nah

Raffaele Marciello vom Mann-Filter Team Landgraf hat sich mit einer starken zweiten Saisonhälfte und fünf Podestplätzen in sechs Rennen in die Favoritenrolle für den Titel gefahren. Trotz des Rückstands glauben die Verfolger Christian Engelhart und Ayhancan Güven an ihre Chance. Bei 56 noch zu vergebenen Punkten wird das Porsche-Duo alles versuchen, um den Titel-Traum zu verwirklichen. Fabian Schiller (25/Troisdorf) und Jules Gounon (27/F) haben zwar drei Saisonsiege auf ihrem Konto, aber viele Punkte liegen lassen. Ein Rückstand von 53 Zählern dürfte für die schnelle Besatzung des Mercedes-AMG GT3 Evo #4 vom Drago Racing Team ZVO schwer aufzuholen sein. Ähnlich sieht es bei der Lamborghini-Paarung Jack Aitken (27/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) vom Team Emil Frey Racing aus, die einen Zähler dahinter Platz vier belegt.

Kopf-an-Kopf-Rennen im Team-Wettbewerb

Emil Frey Racing führt dagegen die Team-Wertung mit 181 Zählern vor dem punktgleichen Mann-Filter Team Landgraf an, das einen Sieg weniger als der Schweizer Rennstall auf dem Konto hat. Hinter dem Führungs-Duo liegt Montaplast by Land-Motorsport mit 160 Zählern noch in Schlagdistanz. Auch Rutronik Racing, das Team Joos Sportwagentechnik, das Drago Racing Team ZVO und Schubert Motorsport haben rechnerisch noch Siegchancen.

Ben Green vor dem Gewinn der Pirelli-Junior-Wertung

In der Pirelli-Junior-Wertung hat Tabellenführer Ben Green (24) von Schubert Motorsport die besten Karten. Der Brite führt mit 22 Punkten vor seinem Fahrerkollegen Niklas Krütten (19/Trier), der ein Rennwochenende nicht bestreiten konnte und daher Green, mit dem er sich beim Finale wieder das Cockpit des BMW M4 GT3 #10 teilt, nicht mehr einholen kann. Das gilt auch für die weiteren Verfolger Kim-Luis Schramm (25/Meuspath), Joel Sturm (20/Brühl) und Fabian Schiller (25/Troisdorf), denn die Punkteverteilung richtet sich nach der Fahrereinstufung des jeweiligen Teamkollegen. Und die ist so hoch, dass die Drei nicht mehr die nötigen Zähler in Hockenheim holen können. Dagegen haben Mick Wishofer (23/A) und Konsta Lappalainen (21/FIN) sowie ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Jan Marschalkowski (19/Inning am Ammersee) zumindest rechnerisch noch die Chance auf den Gewinn des Junior-Titels.

Die Lokalmatadore

Marvin Dienst (25/Lampertheim) hat zuletzt auf dem Sachsenring seinen zweiten Laufsieg im ADAC GT Masters gefeiert und reist hoch motiviert zu seinem Heimspiel. Der Mercedes-AMG-Fahrer wohnt nur rund eine halbe Stunde vom Hockenheimring entfernt und kennt jeden Zentimeter des Kurses: „Gefühlt bin ich hier schon Tausende von Kilometer gefahren und kenne die Strecke besser als jede andere. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Rennstrecke sozusagen in meinem Vorgarten ist: Ich muss nicht ins Hotel, sondern kann zu Hause in meinem eigenen Bett schlafen. Im ADAC GT Masters will ich in den letzten beiden Rennen vorn mit dabei sein und beim Prototype Cup Germany, den ich auch an diesem Wochenende bestreite, die Meisterschaft holen.“ Für Dennis Marschall (26/Eggenstein) und sein Team Rutronik Racing aus Remchingen ist der Hockenheimring so etwas wie das Wohnzimmer und die absolute Lieblingsstrecke des Audi-Piloten. Hier hat er die meisten Kilometer abgespult, fährt vor Freunden und Bekannten. „Der Hockenheimring liegt nur eine halbe Stunde von meinem Zuhause entfernt und war in der Vergangenheit ein gutes Pflaster für mich. Hier habe ich in verschiedenen Serien bereits Siege eingefahren, wie beim allerletzten Rennen des damaligen ADAC Formel Masters, der heutigen ADAC Formel 4. Der Hockenheimring ist eine echte Racing-Strecke. Hier gibt es spektakuläre Passagen und gute Überholmöglichkeiten. Die Fans können sich beim Finale auf tollen Motorsport freuen.“

Starkes Rahmenprogramm

Im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters sind beim Finale auf dem Hockenheimring starke Rennserien am Start, insgesamt werden am Wochenende noch 12 Titel vergeben. Marvin Dienst will beim Prototype Cup Germany den Sack zu und den Titel klar machen. Spannung ist auch in der ADAC GT4 Germany angesagt, wo erst in Hockenheim die Fahrer-Wertung entschieden wird. Dagegen sind in der ADAC TCR Germany und dem Porsche Carrera Cup Deutschland die Meisterschafts-Würfel gefallen.

Alle 14 Rennen im ADAC GT Masters werden um 13 Uhr gestartet. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, kann die Rennaction live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.