- Ein turbulentes Samstagsrennen folgte auf Jordan Peppers erste DTM-Pole-Position.
- Luca Engstler hatte Pech im ersten Rennen und zeigte in Rennen 2 eine starke Aufholjagd.
- Gottfried Grasser, Teamchef GRT: „Das Wochenende war super, bis zum ersten Boxenstopp am Samstag!“
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Jordan Pepper, Lamborghini #63 Foto: Jens Hawrda |
Das TGI Team Lamborghini by GRT supported by Automobili Lamborghini Squadra Corse erlebte am vergangenen Wochenende ein Wechselbad der Gefühle. Beim dritten Lauf der DTM-Saison 2025 in Zandvoort (6. bis 8. Juni) erlebte das Team so ziemlich alles: Von der Pole Position und Doppelführung über turbulente Rennszenen und unglückliche Boxenstopps bis hin zum Ausfall von Jordan Peppers Lamborghini Huracán GT3 EVO2 #63 und einer starken Aufholjagd von Luca Engster im Sonntagsrennen. Mit insgesamt drei Top-Ten-Platzierungen sammelten die beiden GRT-Piloten weitere wertvolle Meisterschaftspunkte.
Der dritte DTM-Lauf in Zandvoort startete vielversprechend: Jordan Pepper umrundete den niederländischen Dünenkurs im nassen Qualifying am Samstagmorgen in 1:42,194 Minuten. Mit einem Vorsprung von 0,008 Sekunden sicherte sich der 28-jährige Südafrikaner die erste Pole Position seiner DTM-Karriere. Peppers Teamkollege Luca Engstler gelang bei nassen und windigen Bedingungen ein ähnliches Kunststück und sicherte sich mit einer Zeit von 1:42,211 Minuten den dritten Startplatz.
Zu Rennbeginn auf nasser Strecke behauptete Pepper souverän seine Spitzenposition, während Engstler innen in Kurve 1 auf Platz zwei vorrücken konnte. Die Doppelführung von GRT hielt bis zum Öffnen des Boxenstoppfensters. Zunächst abtrocknende Strecke, gefolgt von erneutem Regen, machte die Reifenwahl zu einem Glücksspiel. Dies führte zu chaotischen Szenen, Rennunfällen und einem durcheinandergewürfelten Klassement. Ein technischer Defekt an einem Schlagschrauber während eines Reifenwechsels kostete Pepper zusätzlich wertvolle Zeit. Zurück auf der Strecke kämpfte der Südafrikaner weiterhin mit seinen Reifen, die nach einer Safety-Car-Phase nicht die optimale Temperatur erreichten. Pepper verlor in dieser Phase mehrere Positionen und überquerte die Ziellinie schließlich auf dem achten Platz.
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Luca Engstler, Lamborghini #19 Foto: Jens Hawrda |
Luca Engstler überquerte die Ziellinie als Vierter und verpasste im Samstagsrennen knapp das Podium. Der 25-jährige Lamborghini-Werksfahrer erhielt jedoch nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe für eine Kollision zu Beginn des Rennens. Besonders bitter: Da das Feld aufgrund einer späten Safety-Car-Phase zum Schluss sehr eng zusammenlag, wurde Engstler durch die Zeitstrafe um sechs Plätze von Platz vier auf zehn zurückversetzt. Sein Teamkollege Pepper konnte sich dadurch vom achten auf den siebten Platz verbessern.
Das DTM-Sonntagsrennen auf trockener Strecke verlief deutlich weniger dramatisch als am Vortag – und für Jordan Pepper leider auch deutlich kürzer. Ein Reifenschaden in der ersten Runde führte zu einem außerplanmäßigen Boxenstopp und schließlich zum Ausscheiden aus dem für ihn aussichtslos gewordenen Rennen. Sein Teamkollege Luca Engstler im Lamborghini Huracán GT3 EVO2 #19 zeigte derweil eine bemerkenswerte Aufholjagd. Eine fehlerfreie Leistung und gutes Timing bei den Boxenstopps ermöglichten dem GRT-Piloten, sich vom 14. Startplatz bis auf den sechsten Platz im Ziel vorzuarbeiten.
Nach den Rennen in Zandvoort ist Jordan Pepper bester Lamborghini-Pilot auf Platz acht der Fahrerwertung, gefolgt von Engstler auf Platz elf. Das TGI Team Lamborghini by GRT belegt in der Teamwertung den vierten Platz. Die DTM wird am Wochenende vom 4. bis 6. Juli auf dem Norisring fortgesetzt.
Stimmen zum Rennwochenende
Jordan Pepper: „Das war nicht das Wochenende, das wir uns vorgestellt hatten. Das Ergebnis spiegelt nicht unsere Pace und Leistung wider. Was das Qualifying für das Samstagsrennen angeht, lief es nahezu perfekt. Es war super, meine erste Pole Position in der DTM mit dem Team zu teilen. Startplatz acht für das Sonntagsrennen war auch nicht schlecht, zumal wir im Training noch einige Probleme hatten. Leider liefen die beiden Rennen nicht nach Plan. Aber auch das gehört zum Motorsport dazu. Im Samstagsrennen konnte ich mich am Start etwas absetzen. Leider haben wir beim Boxenstopp unsere Siegchance verspielt. Aber wir sind ein Team und gewinnen und verlieren gemeinsam. Das Sonntagsrennen war für mich im Grunde schon gelaufen, bevor es überhaupt begonnen hatte. Der Kontakt zu Beginn hat meinen linken Vorderreifen beschädigt und ich musste das Rennen aufgeben. Aber wir werden gestärkt zurückkommen. Das Wochenende hat gezeigt, welches Potenzial in uns steckt.“
Luca Engstler: „Das war ein Wochenende mit gemischten Gefühlen für mich. Am Samstag bin ich Vierter geworden und wurde dann bestraft und auf Platz zehn gewertet. Das ist bitter, denn ich hatte gute Chancen aufs Podium. Wir haben uns als Team stark verbessert. Das Rennen hat gezeigt, dass wir im Kampf um die Spitzenplätze mithalten können. Das ist sehr positiv. Das haben wir am Sonntag auch ganz gut umgesetzt. Ich bin von Platz 14 gestartet und als Sechster ins Ziel gekommen, wieder der schnellste Lamborghini. Wir haben alles rausgeholt, was möglich war – das fühlt sich gut an. Aber natürlich wollen wir alle noch ein bisschen mehr und um die großen Punkte kämpfen. Ich freue mich schon darauf, am Norisring wieder anzugreifen.“
Quelle: grasser-racing.com