Mit zwei Porsche 911 GT3 R möchte Allied Racing kommendes Jahr in die DTM einsteigen – und setzt dabei unter anderem auf einen Debütanten. Bastian Buus greift für das Team aus Oberbayern ins Lenkrad. "Die Vorfreude auf meine erste DTM-Saison ist riesig. Schon seit vielen Jahren war die DTM ein großes Ziel von mir", erzählt der Däne und gibt den Fans einen Vorgeschmack darauf, was sie von ihm erwarten können: "Ich stehe für actionreiches Racing mit Überholmanövern und Tür-an-Tür-Duellen. Allerdings ohne, dass es dabei bisher zu Unfällen kam."
Die DTM erlebte Buus bereits in Kindheitstagen. Gemeinsam mit Vater Morten besuchte er mehrere Rennwochenenden und kam seinem damaligen Idol Tom Kristensen besonders no. "Ich weiß noch genau, wie Tom Kristensen mir damals sein Lenkrad und die Garage seines Teams gezeigt hat", erinnert sich Buus. Die gemeinsamen Momente mit dem ehemaligen dänischen Audi-Piloten teilte Buus kürzlich auf Instagram, als er seine DTM-Pläne verkündete. "Damals haben weder mein Vater noch ich jemals gedacht, dass ich eines Tages selbst in der DTM fahren werde", sagt Buus.
Das Team Allied Racing war schon zu Karrierebeginn an der Seite des heute 21-Jährigen. Als der Rennstall von Jan Kasperlik 2019 bei einem Kart-Event mit Hilfe eines Simulators Fahrer suchte, glänzte Buus mit der Tagesbestzeit – und bekam den Platz im Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport. Dass der Youngster aus Nørre Bjert weiß, wie man als Rennfahrer erfolgreich ist, hat er vergangenes Jahr bewiesen. Im Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen der Formel 1 holte Buus den Titel – 2025 möchte er in der DTM angreifen. "Ich habe immer hohe Erwartungen an mich und will nicht nur dabei sein, sondern um Top-Ergebnisse fahren", kündigt Buus an. "Natürlich kann man als Neueinsteiger nicht erwarten, dass man direkt ganz vorne dabei ist. Ich werde aber mein Bestes geben."
Ein Vorteil für Buus: Bis auf den Norisring kennt der Porsche-Vertragsfahrer alle Strecken aus seiner Zeit im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland, der als Serie bei zahlreichen Rennen im Rahmenprogramm der DTM startet. Vor allem auf die Straßen-Action in Nürnberg freut er sich. "Stadtrennen sind immer spektakulär. Der Norisring wird eine neue Erfahrung für mich, die ich unbedingt erleben möchte", so Buus, der auf dem legendären Stadtkurs von Monaco im Porsche-Cup-Fahrzeug in der Saison 2023 aufs Podium fuhr.
Montag, 13. Januar 2025
Bastian Buus - Dänischer Neuzugang in die DTM
Samstag, 11. Januar 2025
Bortolottis Meisterauto im Lamborghini-Museum
Mirko Bortolotti # 92, Lamborghini Huracàn GT3 Evo2 Foto: Jens Hawrda |
Die Besucher des Lamborghini-Museums dürfen sich auf ein neues Exponat freuen: Ab sofort wird am Firmensitz der italienischen Luxusmarke in Sant' Agata Bolognese der Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von DTM-Champion Mirko Bortolotti ausgestellt. Der Werkspilot und das Münchener Team SSR Performance sorgten in der abgelaufenen Saison für den ersten Titel in der 40-jährigen DTM-Geschichte für Lamborghini. Mit einem Sieg, sechs weiteren Podiumsplätzen und drei Pole-Positions krönte sich Bortolotti zum neuen Champion. Lamborghini würdigt die starke Saison des 34-Jährigen und platziert das Meisterauto im "Walk of Fame" des Museums.
"Vor drei Jahren sind wir erstmals in der DTM an den Start gegangen. Für uns war es ein sehr wichtiger Schritt, Teil dieser ikonischen und traditionsreichen Serie zu werden, die seit vielen Jahren mit die spannendsten Rennen der Welt bietet", erklärte Lamborghini-CEO Stephan Winkelmann bei der feierlichen Fahrzeug-Übergabe. Auch Federico Foschini (CMO von Lamborghini), Rouven Mohr (CTO von Lamborghini), Stefan Schlund (Teameigner SSR Performance) und Mario Schuhbauer (Teamchef SSR Performance) zählten am Dienstag zu den Gästen der Veranstaltung.
"Um eine Meisterschaft zu gewinnen, insbesondere die DTM, braucht es Konstanz, Leistung sowie starkes Teamwork. SSR Performance und Lamborghini Squadra Corse haben in diesem Jahr das stärkste Paket geliefert. Ein großer Dank dafür gilt Stefan Schlund und seinem Team für diese fantastischen Leistung", sagte Mohr und ergänzte: "Wir freuen uns, dass Mirko Bortolotti sich mit dem Fahrertitel einen Lebenstraum erfüllt hat. Seine Konstanz und Professionalität über die gesamte Saison hinweg waren ein entscheidender Faktor für den Erfolg."
Freitag, 10. Januar 2025
Bestmarken und Rekorde: Die DTM-Jubiläumssaison 2024 in Zahlen
Rennen in drei Ländern, Jubiläumsparty am Norisring und Spannung bis zum Schluss – 2024 erlebten die Fans der DTM eine aufregende Saison. Die DTM-Stars sorgten für einen mitreißenden Titel-Showdown mit vier verschiedenen Spitzenreitern. Am Ende jubelte Lamborghini-Werkspilot Mirko Bortolotti über den Gesamtsieg. Ein Blick in die Statistiken zeigt, welche Zahlen und Rekorde die Saison besonders geprägt haben.
0,300 – Knapp, knapper, Oschersleben! Den spannendsten Zieleinlauf der Saison erlebten die Zuschauer beim zweiten Rennen in der Motorsport Arena Oschersleben, als Luca Engstler nur 0,300 Sekunden vor Maro Engel über die Ziellinie fuhr. Ganz anders verlief das Samstagsrennen am Nürburgring: Kelvin van der Linde zeigte eine dominante Leistung und gewann mit über 15 Sekunden Vorsprung auf Mirko Bortolotti (I).
2 – Insgesamt zweimal durften die Zuschauer neue Sieger feiern: Der Däne Nicki Thiim und Lamborghini-Pilot Luca Engstler erklommen mit ihren Erfolgen am Norisring bzw. in Oschersleben erstmals in ihrer DTM-Karriere das oberste Treppchen des Podiums. Engstler legte beim Finale in Hockenheim sogar nach und holte seinen zweiten Rennsieg in der DTM.
4 – Der Meisterschaftskampf in der DTM war bis zum letzten Rennen völlig offen. Mit Jack Aitken, Luca Engstler, Kelvin van der Linde und Mirko Bortolotti gab es im Laufe der Saison vier verschiedene Gesamtführende. Insgesamt zehnmal wechselte die Spitzenposition, wobei der Titelkampf zwischen Bortolotti und Kelvin van der Linde in der zweiten Saisonhälfte besonders intensiv war. Mehrfach tauschte das Duo die Rollen zwischen Jäger und Gejagtem.
5.853 – Das Mercedes-AMG Team Winward setzte beim letzten Saisonlauf in Hockenheim mit einem blitzschnellen Reifenwechsel von 5.853 Sekunden die Boxenstopp-Bestmarke des Jahres. Die konstanteste Leistung an der Box zeigte jedoch Manthey EMA: Über die gesamte Saison hinweg überzeugte das Team und gewann damit die Pitstop-Challenge presented by IG Europe.
7 – Die DTM präsentierte sich 2024 maximal abwechslungsreich. Durch den Einstieg der britischen Kultmarke McLaren gingen Fahrzeuge von insgesamt sieben verschiedenen Herstellern an den Start. Dörr Motorsport setzte zwei McLaren 720S GT3 Evo ein. Auch Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche zählten in der abgelaufenen Saison zum Teilnehmerfeld.
9 – In der vergangenen Saison gingen insgesamt neun verschiedene Fahrer vom ersten Startplatz aus ins Rennen. Für die starke Performance in den 16 Qualifyings erhielten die Piloten jeweils drei wertvolle Meisterschaftspunkte. Die meisten Zähler im Zeittraining sicherte sich Mirko Bortolotti (20 Punkte). Der Italiener stand ebenso wie Kelvin van der Linde dreimal auf der Pole-Position.
10 – Die DTM präsentierte sich in der abgelaufenen Saison spannend und unberechenbar: Zehn verschiedene Gewinner gingen aus den 16 Saisonläufen hervor.
23 – Internationale Top-Fahrer traten in der DTM 2024 gegeneinander an, darunter fünf Newcomer. Maro Engel bringt die längste DTM-Erfahrung mit. Sein Debüt feierte der Wahl-Monegasse bereits 2008 für Mercedes-AMG. Auch Marco Wittmann kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken: Der BMW-Werksfahrer stieg 2013 in die Serie ein und gehört seit zwölf Saisons zum festen Starterfeld.
35 – Beim Finale am Hockenheimring feierte DTM-Partner Dekra. Seit 35 Jahren ist die Sachverständigenorganisation Partner der DTM. Dabei überprüfen die Fachleute alle Sicherheitsstandards der Rennfahrzeuge der Rennserie.
150, die Erste – In über 150 Territorien und weltweit auf sechs Kontinenten wurde die DTM live oder re-live ausgestrahlt, Highlights der DTM waren sogar in mehr als 200 Territorien zu sehen. Live-Bilder aus den Cockpits mit 24 Perspektiven, Live-Teamradio aus jedem Fahrzeug und insgesamt über 50 verschiedene Kameraeinstellungen brachten die DTM hautnah ins eigene Wohnzimmer.
150, die Zweite– Lucas Auer feierte am Sachsenring ein besonderes Jubiläum. Beim elften Saisonstopp absolvierte der Mercedes-AMG-Pilot vom Team Mann-Filter sein 150. Rennen in der DTM.
2.564 – Die meisten Rennrunden absolvierten die DTM-Stars auf dem Norisring, der mit 2.162 Metern die kürzeste Strecke im Kalender war. Im Gegensatz zum Stadtkurs in Nürnberg erstreckt sich der Hockenheimring Baden-Württemberg als längste Strecke der abgelaufenen Saison über 4.574 Meter.
12.716 – So viele Rennrunden fuhren alle DTM-Piloten in den 16 Meisterschaftsläufen 2024. Die Fahrzeuge gingen mit einem nachhaltigen Kraftstoff an den Start, der zu etwa 50 Prozent aus regenerativen Komponenten besteht. Kommende Saison setzt die DTM auf einen neuen synthetischen Kraftstoff ohne fossile Komponenten, der die CO2-Emissionen um 75 Prozent reduziert.
70.000 – Serienpartner BWT setzte auch 2024 ein Zeichen: Für jede gefahrene Rennrunde spendete das Unternehmen einen festen Betrag an die b.waterMission, um Brunnenbau- und Trinkwasserprojekte in Afrika zu fördern. Dank des BWT Race Lap Awards kamen in diesem Jahr insgesamt 70.000 Euro zusammen.
471.500 – Die DTM war auch in der vergangenen Saison ein absoluter Publikumsmagnet: Insgesamt verfolgten beeindruckende 471.500 Zuschauer die Serie live an den Rennstrecken. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von über neun Prozent.
1.000.000 – Im Rahmen der 2021 im ADAC GT Masters gestarteten und 2023 in der DTM fortgeführten Initiative zur Vermeidung von Plastikmüll an den Rennstrecken von BWT und dem ADAC wurde bis zum Saisonende 2024 ein Meilenstein erreicht. Durch den konsequenten Einsatz von Wasserspendern und den Verzicht auf Einwegflaschen wurden mittlerweile mehr als 1.000.000 Plastikflaschen gespart.
Donnerstag, 9. Januar 2025
Interview mit Ricardo Feller zur DTM-Saison 2025
Wie sehr freust du dich, auch dieses Jahr in der DTM dabei zu sein?
Die DTM bedeutet mir sehr viel, mit meinem Debüt in der Saison 2022 habe ich mir einen Traum erfüllt. Als Schweizer bin ich eng mit dem deutschen Motorsport verbunden, schon als kleiner Junge habe ich DTM-Rennen im Fernsehen geschaut. Ich möchte aber nicht nur mitfahren, sondern auch gewinnen. Durch meinen dritten Platz in der Saison 2023 habe ich Blut geleckt und ich hoffe, dass ich in der DTM 2025 daran anknüpfen kann.
Nach drei DTM-Jahren für Audi startest du zukünftig für Porsche. Was erhoffst du dir von dem Wechsel?
Es war klar, dass der Fahrerkader von Audi bis Ende des Jahres vollständig aufgelöst wird. Daher konnte ich mir frühzeitig über meine Zukunft Gedanken machen. Mit Porsche habe ich einen top Arbeitgeber gefunden. Ich bin sehr stolz, dass das geklappt hat. Porsche war für mich die beste Option und bietet mir als jungem Fahrer langfristig gesehen unglaublich viele Möglichkeiten.
Wie gut kennst du den Porsche 911 GT3 R und was macht das Auto aus?
Ich habe erst einen einzigen Tag im Porsche 911 GT3 R gesessen und durfte das Fahrzeug dabei sowohl auf trockenem als auch nassem Asphalt kennenlernen. Was das Auto genau ausmacht, kann ich daher noch nicht im Detail sagen. Aber wenn ich auf die Performance von Porsche in der DTM schaue, speziell in der Saison 2023, war das Fahrzeug bei unterschiedlichen Bedingungen konstant stark. Im Vergleich zum Audi ist der 911 GT3 R zudem moderner, was die Systeme und verschiedene Einstellmöglichkeiten angeht.
Welche Rolle spielt der Wechsel zu Porsche in deiner Saisonvorbereitung?
Der ändert natürlich viel. Den Audi kannte ich nach den vielen Jahren schon fast auswendig, mit dem Wechsel zu Porsche wartet viel Neues auf mich. Entscheidend wird sein, dass ich möglichst schnell das Auto kennenlerne und herausfinde, was für Setup-Einstellungen zu meinem Fahrstil passen, damit ich mich im Fahrzeug wohlfühle. Dazu kommt, dass ich mich in ein ganz neues Umfeld einarbeite. Das ist ein Prozess und ich bin gespannt, was mich die kommenden Monate alles erwartet. Allied Racing hat gute Leute an Bord, zum Saisonstart werden wir top vorbereitet sein.
Was ist dein Ziel in der DTM?
Seit meinem ersten Tag in der DTM hat sich mein Ziel nicht geändert: Ich will diese Meisterschaft gewinnen. Ob es im ersten Jahr mit Porsche direkt für ganz vorne reicht, kann ich aktuell nicht sagen. Dafür kenne ich das Fahrzeug noch zu wenig. Aber ich werde alles daransetzen, mein Ziel so bald wie möglich zu erreichen.
Mittwoch, 18. Dezember 2024
Comeback-Sensation: Timo Glock zurück in der DTM
- Markenwechsel: Ex-Formel-1-Fahrer im McLaren
- Dörr Motorsport startet mit zwei McLaren 720S GT3 Evo in der DTM 2025
Timo Glock fuhr bereits in der Vergangenheit für BMW in der DTM Foto: Jens Hawrda |
In der Formel 1 fuhr er einst für Toyota und Jordan, in der DTM steuert er nun nach neun Jahren bei BMW erstmals einen McLaren: Publikumsliebling Timo Glock (42) feiert das DTM-Comeback des Jahres und kehrt 2025 in die Serie zurück. Der 91-fache Grand Prix-Teilnehmer tritt nach drei Jahren Pause in einem McLaren 720S GT3 Evo von Dörr Motorsport an und wird Teamkollege von Nachwuchsfahrer Ben Dörr (19). Seinen ersten DTM-Renneinsatz im McLaren absolviert Glock vom 25. bis 27. April in der Motorsport Arena Oschersleben bei Magdeburg. ProSieben überträgt alle Rennen live im Free-TV.
„Der Kontakt und meine Leidenschaft zur DTM sind nie ganz abgerissen. Ich finde das Projekt sehr gut und spannend. Dörr Motorsport möchte den nächsten Schritt mit mir machen – darauf bin ich stolz. Mit meiner Erfahrung bin ich davon überzeugt, dass ich dem Team helfen kann. Ich soll eine zentrale Rolle beim Aufbau des Teams spielen. Unser Ziel ist es, im zweiten Jahr konstant in die Top 10 zu fahren. Vielleicht sind sogar Podestplätze drin. Ich fühle mich auf jeden Fall bereit, bin voll motiviert und kann es kaum erwarten, wieder Rennen zu fahren. Ich freue mich wirklich sehr auf die Herausforderung und die Zusammenarbeit mit Rainer Dörr und dem gesamten Team. Es gibt keine Zweifel daran, ob ich es noch in mir habe – davon bin ich fest überzeugt“, sagt Glock.
„Wir sind sehr stolz, Timo Glock in unserem Team begrüßen zu dürfen“, sagt Teambesitzer Rainer Dörr, dessen Team sich für die zweite Saison in der DTM viel vorgenommen hat. „Ich denke, einen Fahrer mit solch einer Expertise und Karriere zu haben, ist nicht nur für uns als Team, sondern auch für die DTM eine großartige Bereicherung.“
Mit dem Fahrerduo Glock und Dörr, dem jüngsten Fahrer im diesjährigen DTM-Feld, deckt das McLaren-Team eine Bandbreite von Erfahrung und Jugend ab. Dörr, der als McLaren Junior Pro Driver Teil des Nachwuchsprogramms des britischen Sportwagenherstellers ist, freut sich auf die Unterstützung des Formel-1-erfahrenen Teamkollegen in seinem zweiten DTM-Jahr: „Es ist eine große Ehre, einen so erfolgreichen und erfahrenen Teamkollegen wie Timo an meiner Seite zu haben. Ich bin mir sicher, dass ich auf und neben der Rennstrecke viel von ihm lernen kann.“
Glock startete von 2013 bis 2021 ausschließlich für BMW in der DTM und feierte in dieser Zeit insgesamt fünf Laufsiege. Zwischen 2004 und 2012 fuhr er in der Formel 1 und erzielte drei Podestplätze.