Mittwoch, 2. Oktober 2024

DTM in Spielberg: Mercedes-AMG holt drei Podestplätze und peilt Herstellertitel an

  •  Platz zwei und drei durch Maro Engel und Arjun Maini im DTM-Samstagsrennen
  •  Mercedes-AMG baut Führung in der Markenwertung vor dem Finale weiter aus

Maro Engel, Mercedes #130
Foto: Jens Hawrda

 
Mercedes-AMG und Maro Engel (GER) haben ihre Titelambitionen am siebten und vorletzten DTM-Rennwochenende der Saison in Spielberg weiterhin gewahrt. Der Fahrer vom Mercedes-AMG Team WINWARD sicherte sich am Samstag mit Rang zwei seinen siebten Podestplatz der diesjährigen DTM-Saison. Arjun Maini (IND) vom Mercedes-AMG Team HRT wurde im ersten Rennen auf dem Red Bull Ring Dritter und machte damit das Doppelpodium perfekt. Eine starke Vorstellung zeigte der Inder auch am Sonntag, als er von der achten Startposition aus durch einen gelungenen Overcut erneut auf den dritten Platz fuhr. Maro Engel konnte mit Platz acht ebenfalls wertvolle Meisterschaftspunkte sammeln. Er reist nun mit 20 Punkte Rückstand auf den Meisterschaftsführenden zum Saisonfinale nach Hockenheim, wo in Summe noch 56 Punkte vergeben werden. In der Herstellerwertung baute Mercedes-AMG dank des starken Gesamtresultats den Vorsprung auf 24 Punkte aus.

Samstagsrennen: Pole Position und Doppelpodium für Mercedes-AMG

Bereits zu Beginn des Wochenendes stellte der Mercedes-AMG GT3 sein Potenzial unter Beweis. Im ersten Qualifying am Samstagvormittag avancierte Arjun Maini bei herausfordernden Bedingungen auf der abtrocknenden Strecke zum Mann der Stunde. Der Mercedes-AMG Performance-Fahrer schloss seine letzte Runde mit einer Zeit von 1:30,128 Minuten ab und holte die erste Pole Position seiner DTM-Karriere. Noch nie zuvor konnte sich ein indischer Fahrer in der DTM für den ersten Startplatz qualifizieren. Titelkandidat Maro Engel, vor dem Wochenende 15 Punkte hinter dem Meisterschaftsführenden, ging das Samstagsrennen von der dritten Position an. Mit Luca Stolz und Lucas Auer in Startreihe drei platzierten sich alle vier Mercedes-AMG Fahrer innerhalb der Top Sechs.  
Das einstündige Rennen am Nachmittag fand ebenfalls auf abtrocknendem Asphalt statt, weshalb sich alle vier Mercedes-AMG Piloten zunächst für Regenreifen entschieden. Noch in der ersten Runde übernahm Maro Engel mit der #130 die Führung, musste sie aber Mitte des ersten Stints aufgrund des zu hohen Reifendrucks abgeben und platzierte sich fortan auf der zweiten Position. Kurz vor Rennhälfte war die Strecke trocken genug, um auf Slicks zu wechseln. Entsprechend früh bogen die vier Mercedes-AMG Fahrer nach Öffnung des Boxenstoppfensters zum Reifenwechsel ab. Maro Engel konnte kontinuierlich Boden auf den Erstplatzierten gutmachen und fuhr mit einer Zeit von 1:29,929 Minuten die schnellste Runde des Rennens. Für eine entscheidende Attacke reichte es allerdings nicht mehr. Er beendete den ersten Lauf des Wochenendes mit 1,161 Sekunden Rückstand als Zweitplatzierter vor Arjun Maini, der sein zweites Saisonpodium einfuhr. Mainis Teamkollege in Diensten des Mercedes-AMG Team HRT, Sachsenring-Sieger Luca Stolz, erreichte Platz vier. Lucas Auer wurde bei seinem Heimrennen in der #22 vom Mercedes-AMG Team MANN-FILTER als Siebter abgewunken und rundete damit ein sehr starkes Markenergebnis für Mercedes-AMG ab.

Sonntagsrennen: Overcut-Strategie bringt Arjun Maini nächstes DTM-Podest ein

Im Qualifying am Sonntag belegten Luca Stolz und Arjun Maini die Plätze sieben und acht. Lucas Auer sicherte sich die zehnte Startposition, Maro Engel ging von Platz 13 ins Rennen. Wie schon am Vortag, erwischte Maro Engel einen guten Start in das Rennen und machte in dieser Phase zwei Plätze gut. Bei Asphalttemperaturen von rund 20 Grad entschieden sich die Mercedes-AMG Teams für einen späten Boxenstopp und setzten auf einen Overcut. Diese Vorgehensweise sollte sich als die richtige Strategie herausstellen. Bei Schließung des Boxenstoppfensters rangierte Arjun Maini auf der dritten Position, die er trotz kalter Reifen erfolgreich verteidigen konnte und letztlich auch erfolgreich ins Ziel brachte. Maro Engel arbeitete sich noch bis auf Platz acht nach vorne, wofür er acht wichtige Meisterschaftspunkte erhielt. Luca Stolz stellte den Mercedes-AMG GT3 #4 aufgrund eines Defekts aus Sicherheitsgründen vorzeitig ab. Lucas Auer sah wegen eines Reifenschadens die Zielflagge ebenfalls nicht.

Am 19. und 20. Oktober findet auf dem Hockenheimring das Saisonfinale statt. In den letzten beiden DTM-Wertungsläufen des Jahres fallen unter anderem die Meisterschaftsentscheidungen in der Fahrer- und Herstellerwertung. Auf der Traditionsstrecke in Baden-Württemberg konnten die Fahrzeuge mit dem Stern in bislang 95 DTM-Rennen 36 Siege einfahren. Im Rahmenprogramm werden außerdem die finalen Saisonrennen des ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany ausgetragen.

René Rast triumphiert auf dem Red Bull Ring – Schubert Motorsport führt Teamwertung an

Renè Rast, BMW #33
Foto: Jens Hawrda

Die Erfolgsserie von BMW M Motorsport der vergangenen Wochen hat sich auch am vorletzten DTM-Rennwochenende der Saison auf dem Red Bull Ring (AUT) fortgesetzt. René Rast (GER) triumphierte mit dem #33 RoboMarkets BMW M4 GT3 im Sonntagsrennen und feierte damit seinen zweiten und gleichzeitig den vierten Saisonsieg für Schubert Motorsport. Sheldon van der Linde (RSA) und Marco Wittmann (GER) fuhren am Sonntag auf die Plätze sechs und elf. Nach einem schwierigen Samstagsrennen meldete sich das Team Schubert mit dem Sieg für Rast einen Tag später stark zurück und baute seine Führung in der Teamwertung vor dem Saisonfinale aus. Mit 320 Zählern hat die Mannschaft aus Oschersleben (GER) 39 Punkte Polster im Titelkampf.

Rast hatte bereits im Qualifying am Sonntag mit der drittschnellsten Zeit seine Ambitionen unterstrichen, sich gegenüber dem neunten Rang im ersten Rennen am Samstag deutlich zu verbessern. In der ersten Hälfte des Sonntagsrennens lieferte sich Rast einige spannende Zweikämpfe und kam auf Position zwei zum Reifenwechsel. Dank einer hervorragenden Leistung des Teams Schubert beim Boxenstopp übernahm der #33 BMW M4 GT3 die Führung, die Rast in den letzten Runden stark gegen Thomas Preining (AUT, Porsche) verteidigte. Nach seinem insgesamt 28. DTM-Sieg und dem dritten für BMW M Motorsport rangiert Rast vor den letzten beiden Rennen der Saison in Hockenheim (GER) als bestplatzierter BMW M Motorsport Vertreter auf Position vier in der Fahrerwertung.

In der Teamwertung sieht es deutlich besser aus. Schubert Motorsport konnte seine Führung ausbauen und geht mit guten Aussichten auf den zweiten Titelgewinn nach 2022 ins Saisonfinale. Dazu trugen auch die beiden Punkteergebnisse von Sheldon van der Linde auf dem Red Bull Ring bei. Nach Rang elf am Samstag vom letzten Startplatz aus verbesserte er sich am Sonntag im #31 Shell BMW M4 GT3 von Startposition zwölf um sechs Positionen und wurde Sechster. Marco Wittmann hatte im ersten Rennen Pech und schied mit technischen Problemen an seinem #11 Schaeffler BMW M4 GT3 aus. Im zweiten Lauf fuhr er ebenfalls um sechs Plätze nach vorn und wurde Elfter.

Podiumsplätze im ADAC GT Masters und in der ADAC GT4 Germany

Im ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring sind Leon Köhler (GER) und Maxime Oosten (NED) als Dritte im zweiten Rennen aufs Podium gefahren und haben damit beim Saisonfinale in Hockenheim als Zweite in der Fahrerwertung immer noch rechnerische Titelchancen. Allerdings beträgt ihr Rückstand auf die Spitze bereits 18 Punkte. Im ersten Rennen des Spielberg-Wochenendes war das FK Performance Motorsport Duo im #54 BMW M4 GT3 nicht über Platz neun hinausgekommen. Im Schwesterfahrzeug mit der Nummer 10 fuhren Eduardo Coseteng (PHI) und Pedro Ebrahim (BRA) die Plätze 13 und 15 ein.

In der ADAC GT4 Germany hatten Michael Schrey (GER) und Gabriele Piana (ITA) ein schwieriges Wochenende, verteidigten in ihrem #2 BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport aber ihre Führung in der Fahrerwertung. Nach den Plätzen vier und sechs in Spielberg sind ihre Chancen auf den Titelgewinn weiterhin gut. Den einzigen Podiumsplatz für den BMW M4 GT4 fuhren am Sonntag Leyton Fourie (RSA) und Max Rosam (GER) ein. Sie wurden im Fahrzeug mit der Nummer 46 von FK Performance Motorsport Zweite.

Stimmen nach den Rennen

René Rast (#33 RoboMarkets BMW M4 GT3): „Ich freue mich sehr über das Happy End des Wochenendes mit meinem Sieg am Sonntag. Insgesamt hatten wir uns von den Rennen auf dem Red Bull Ring mehr erhofft, und am Samstag ging leider nicht viel. Aber am Sonntag war mein dritter Platz im Qualifying der Schlüssel zum Erfolg. Von dieser guten Position aus konnte ich im Rennen eine starke Pace und einige schöne Überholmanöver zeigen. Dazu hatten wir eine sehr gute Strategie und einen tollen Boxenstopp. Von daher war der Sieg verdient, denke ich, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war. Nun gehen wir nach Hockenheim und schließen dort die Saison hoffentlich stark ab.“

Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 GT3): „Gratulation an René und das Team zum Sieg und zur guten Ausgangslage in der Teammeisterschaft. Wir werden gemeinsam in Hockenheim alles daran setzen, diesen Titel nach Hause zu bringen und die Saison auf einem Hoch zu beenden. Für mich persönlich war das Spielberg-Wochenende enttäuschend. Wir haben auf unserer Seite der Garage nicht alles so hinbekommen, wie es nötig gewesen wäre. In so einer hochklassigen Meisterschaft reicht es einfach nicht, Durchschnitt zu sein. Wir waren in den Qualifyings zu weit hinten und damit in den Rennen von Beginn an im Hintertreffen, auch wenn ich dort eine wirklich gute Pace hatte und viele Plätze gutmachen konnte. Darauf bin ich sehr stolz.“

Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 GT3): „Mir hat das gesamte Wochenende im Vergleich zu meinen BMW Kollegen etwas der Top-Speed gefehlt, was natürlich gerade auf einem Kurs wie dem Red Bull Ring ein Problem ist. Mit Blick auf das Saisonfinale in Hockenheim müssen wir uns genau anschauen, woran es gelegen hat und wie wir es beheben können. Dass ich am Samstag den technischen Defekt hatte und keine Punkte holen konnte, war sehr schade. Am Sonntag lief es zumindest etwas besser. Generell war es aber für das Team ein super Wochenende mit dem Sieg von René Rast am Sonntag. Herzlichen Glückwunsch!“


Montag, 30. September 2024

Erster Saisonsieg für Aston Martin auf dem Red Bull Ring

  •  Jan Marschalkowski und Philipp Gogollok triumphieren im britischen Vantage GT4
  •  Finn Zulauf/Josef Knopp verkürzen mit Platz zwei Rückstand auf Tabellenführer
  •  Mit Aston Martin, BMW und Mercedes-AMG drei Marken in den Top Drei

Marschalkowski/Gogollok, Aston Martin #55
Foto: Jens Hawrda

Das Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull war an Spannung kaum zu überbieten. Insbesondere die letzten Rennminuten boten den zahlreich erschienenen Zuschauern grandiose Unterhaltung. Am Ende siegten Jan Marschalkowski (21/Inning am Ammersee) und Philipp Gogollok (18/Bad Homburg, beide EastSide Motorsport) im Aston Martin Vantage GT4 und sorgten für den ersten Saisonsieg der britischen Marke. Finn Zulauf (20/Königstein im Taunus) und Josef Knopp (20/CZE, beide AVIA W&S Motorsport) belegten nach langer Führung im Porsche 718 Cayman GT4 Rang zwei. Nach ihrem Sieg im Samstagsrennen konnten sie somit auch in Lauf zwei den Rückstand auf die Tabellenführer Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (38/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) verkürzen. Mit einem Abstand von nur noch 17 Punkten kommt es beim Finale in knapp drei Wochen auf dem Hockenheimring somit zum ultimativen Titelduell zwischen diesen beiden Paarungen.


Zulauf hatte das Rennen zunächst von der Pole-Position aus begonnen und gewann auch den Start. Direkt in der ersten Kurve sicherte sich zudem der von Platz drei losgefahrene Gogollok die Rolle des ersten Verfolgers. Doch schon in der zweiten Rennrunde musste das Rennen wegen einer Kollision mehrerer Fahrzeuge im Mittelfeld mit der roten Flagge unterbrochen werden. Auch beim Re-Start unter verkürzter Renndistanz behielt Zulauf die Spitze. Gemeinsam mit Gogollok und AVIA W&S Motorsport-Teamkollege Thomas Gore (19/JAM) bildete Zulauf im weiteren Rennverlauf ein Trio an der Spitze. Noch vor den Fahrerwechseln konnte auch BMW-Pilot Fourie aufschließen, ohne dass jedoch Überholmanöver erfolgten.

Die genannten vier Fahrzeuge kamen dann gemeinsam zum Boxenstopp. Josef Knopp, der von Zulauf übernommen hatte, behielt die Spitze vor Gogolloks Partner Jan Marschalkowski. Max Rosam, der für Fourie ins Cockpit gestiegen war, verließ die Boxengasse hingegen vor Senna Summerbell (22) im Jamaika-Porsche. Eine Full Course Yellow-Phase rund 15 Minuten vor Rennende brachte dann nochmals ordentlich Würze ins Geschehen. Zunächst verpasste Rosam den Re-Start, was Summerbell Platz drei übernehmen ließ. In den letzten Rennminuten kam es dann zum ultimativen Showdown. Über mehrere Kurven kämpften Knopp und Marschalkowski Seite-an-Seite um die Führung, mit dem final besseren Ende für den Aston Martin. Durch das Duell konnte auch Rosam, der kurz zuvor Summerbell überholt hatte, nochmals zum Führungsduo aufschließen. Anderthalb Runden vor Schluss fuhr Rosam dann am Knopp-Porsche vorbei und verdrängte den lange Führenden somit noch von der zweiten Position.

Rosam/Fourie konnten sich jedoch nur kurz freuen. Am Abend wurden sie wegen zu hoher Geschwindigkeit während der Gelbphase noch mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt und fielen noch auf Platz vier zurück. Rang drei ging somit nachträglich an Enzo Joulié (20/AND) und Marc de Fulgencio (25/ESP, beide BWT Mücke Motorsport) im Mercedes-AMG GT4. Im siegreichen Aston Martin konnte sich Philipp Gogollok auch über den Triumph in der Junior-Wertung freuen.

Fünfte wurden Schrey/Piana, die weiterhin die Führung in der Tabelle inne haben. Dahinter folgten deren BMW-Markenkollegen Philip Wiskirchen (20/Euskirchen) und Markus Eichele (44/Schwäbisch Gmünd, beide ME Motorsport), was den Trophy-Sieg für Eichele bedeutete. Rang sieben ging an Tano Neumann (49/BGR) und Alon Gabbay (20/ISR, beide AVIA W&S Motorsport). Für Gore/Summerbell reichte es am Ende ebenfalls aufgrund einer Strafe wegen überhöhter Geschwindigkeit während der Full Course Yellow lediglich zu Platz acht vor Adrian Rziczny (20/Neuenkirchen-Vörden) und Lokalmatador Daniel Drexel (23/AUT, beide Razoon - more than Racing, alle Porsche). Die Top Zehn komplettierten Thomas Rackl (16/Berching) und Andreas Jochimsen (26/DNK, beide ME Motorsport) in einem weiteren BMW.

Stimmen nach dem Rennen

Jan Marschalkowski – Sieger für EastSide Motorsport
„Der Sieg ist einfach unglaublich. In erster Linie bin ich glücklich für das Team. Beginnend vom Saisonstart in Oschersleben haben wir hart gekämpft und uns kontinuierlich gesteigert. Nun haben wir es endlich auf den Punkt gebracht. Das haben sich alle verdient. Die letzten Rennminuten waren extrem spannend und nicht einfach. Aber so soll Motorsport sein. Enge Siege schmecken besonders gut.“

Philipp Gogollok– Sieger für EastSide Motorsport
„Ich kann immer noch nicht fassen, was eben passiert ist. Ich bin unfassbar glücklich über meinen ersten Sieg in der ADAC GT4 Germany und über den tollen Job, den das ganze Team gemacht hat. Ich hatte in meinem Stint versucht, die Reifen so weit zu schonen, damit Jan am Ende angreifen kann. Das hat geklappt.“

Finn Zulauf – Platz zwei AVIA W&S Motorsport
„Wenn man von Platz eins aus startet, möchte man auch gewinnen. Somit sind wir mit dem Ergebnis nicht komplett zufrieden. Wir haben trotzdem Punkte auf Piana/Schrey aufgeholt. In Hockenheim wollen wir nun richtig angreifen, um den Titel zu holen.“

Josef Knopp – Platz zwei für AVIA W&S Motorsport
„Wir hätten gerne gewonnen und sind somit nur bedingt zufrieden. Nach der Full-Course-Yellow hatte ich zunächst etwas Pace verloren. Diese kam zwar wieder zurück, doch dann hatte ich noch eine Kollision mit dem BMW hinter mir, was mein Fahrzeug beschädigte. Somit war die Chance auf den Sieg dahin. Wir haben dennoch gute Punkte eingefahren und blicken nun erwartungsvoll nach Hockenheim.“

Titel rückt näher: Kalender und Seppänen mit überzeugendem Start-Ziel-Sieg in Spielberg

Start-Ziel Sieg für Seppänen/Kalender am Red Bull Ring
Foto: Jens Hawrda

  • Kalender und Seppänen feiern vierten Saisonerfolg im ADAC GT Masters
  •  Oosten und Köhler wahren dank des dritten Platzes ihre Titelchancen
  •  Finne Seppänen bester „Road to DTM“-Pilot in Spielberg

Im Kampf um den Titel im ADAC GT Masters haben die Tabellenführer Tom Kalender (Hamm/Sieg) und Elias Seppänen (FIN) auf dem Red Bull Ring einen wichtigen Schritt gemacht. Die beiden Mercedes-AMG-Piloten von Landgraf Motorsport präsentierten sich am Sonntag nervenstark und gewannen den zehnten Meisterschaftslauf. „Ich bin glücklich, dass wir das harte Duell mit dem Ferrari für uns entscheiden konnten und guter Dinge, den Titel zu verteidigen“, sagte der Vorjahresmeister Seppänen. Auch der 16-jährige Kalender zeigte sich nach dem vierten Saisonsieg weiter angriffslustig: „Ich will den Titel und gebe alles dafür. Dazu bringen die gute Arbeit des Teams und die vergangenen Ergebnisse die dafür notwendige Ruhe rein.“ Als Zweite kamen Jean-Luc D´Auria und Alain Valente im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing ins Ziel. Die Top-Drei komplettierten Leon Köhler (Erlenbach am Main) und Maxime Oosten (NL) von FK Performance in ihrem BMW M4 GT3, die in der Gesamtwertung die hartnäckigsten Verfolger des Top-Duos sind.

Beim Start auf der 4,318 Kilometer langen Berg- und Talbahn in der Steiermark verteidigte Pole-Setter Seppänen die Führung. Valente und Oosten auf Rang zwei und drei blieben allerdings in Schlagdistanz. Während des Pflichtboxenstopps übernahm Kalender das Steuer des führenden Mercedes-AMG, der auch nach dem Wechsel die Spitzenposition hielt. Hinter ihm reihte sich vorerst Hubert Haupt (München) in einem weiteren Mercedes-AMG GT3 vom Haupt Racing Team vor D´Auria und Köhler ein, die jedoch in den nachfolgenden Runden an Haupt vorbeizogen. Etwa sieben Minuten vor dem Ablauf der Zeit wurde das Rennen mit der roten Flagge unterbrochen und nicht wieder neu gestartet. Beim Anbremsen auf die Spitzkehre kollidierte der Porsche 911 GT3 R von Johannes Kapfinger (Passau/Team Joos by Twin Busch) mit dem Wagen von Haupt, woraufhin der Mercedes-AMG in die Mauer einschlug. Haupt blieb bei dem Unfall unverletzt.

Der zweitplatzierte Valente zog ein positives Fazit: „Wir sind mit dem Ausgang zufrieden, wären aber natürlich gerne noch an Tom und Elias vorbeigekommen. Das Potenzial ist definitiv da. In Hockenheim wollen wir es dann auch mal in einen Sieg umsetzen.“ Der dritte Platz war für Oosten und Köhler ein weiterer Podiumserfolg, allerdings nicht das, was die beiden sich vorgestellt hatten. „Rang drei war heute das Maximum. Wir haben alles rausgeholt, mehr war leider nicht drin. In Hockenheim müssen wir Vollgas geben, um die Chance auf den Titel aufrechtzuerhalten“, sagte Oosten.

Auf dem vierten Rang gingen David Schumacher (Salzburg) und Salman Owega (beide Haupt Racing Team) im Mercedes-AMG GT3 in die Wertung ein. Da die Fahrzeugreihenfolge eine Runde vor dem Unfall gewertet wurde, platzierten sich Haupt und Dennis Fetzer (Buseck) auf der fünften Position und gewannen somit die ProAm-Wertung. Die Kapfinger-Zwillinge Johannes und Michael belegten den sechsten Platz vor den nächsten Zwillingen Juliano und Sandro Holzem (Polch) im Audi R8 LMS GT3 von Land Motorsport. Auf dem achten Rang sahen Mike David Ortmann (Ahrensfelde) und Denis Bulatov (Köln) die Zielflagge in ihrem Aston Martin Vantage GT3 von Walkenhorst Motorsport. Für den Chilenen Benjamin Hites und Pierre Kaffer (D) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 stand die neunte Position zu Buche. Die Samstagssieger Jannes Fittje (Langenhain) und Finn Wiebelhaus (Obertshausen) steuerten ihren Mercedes-AMG GT3 auf dem zehnten Rang.

Im Kampf um die Meisterschaft liegen Kalender und Seppänen mit 203 Punkten an der Spitze. Die Verfolger Oosten und Köhler sind mit 29 Zählern Rückstand weiter im Titelrennen. Bester Fahrer der „Road to DTM“-Wertung in Spielberg war Seppänen, der in die Nachwuchsklasse weiter die Nase vorn hat. Vom 18. bis 20. Oktober steigt auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg das große Finale des ADAC GT Masters. Dort fällt die Entscheidung, wer sich in diesem Jahr den Titel in der traditionsreichen Serie sichert.

Rast triumphiert in Spielberg, Bortolotti vorm Finale an der Spitze

  •  BMW-Pilot feiert auf dem Red Bull Ring seinen zweiten DTM-Saisonerfolg
  •  Lokalmatador Preining beendet Sonntagslauf auf Rang zwei
  •  41.000 Besucher verfolgen packende DTM-Rennaction in den Alpen

Renè Rast, BMW #33
Foto: Jens Hawrda

Für René Rast (Bregenz) bleibt der Red Bull Ring ein erfolgreiches Pflaster. Der BMW-Werkspilot von Schubert Motorsport gewann am Sonntag auf dem Alpenkurs den 14. DTM-Lauf und wiederholte damit seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Mit einer cleveren Strategie und einer nahezu fehlerlosen Fahrt sicherte sich der 37-Jährige seinen insgesamt 28. DTM-Sieg. „Am Red Bull Ring machen mir die Rennen besonders viel Spaß. Umso schöner ist der Sieg. Mein Start war nicht gut, danach musste ich mich von Platz vier aus nach vorne arbeiten. In der Schlussphase habe ich Thomas Preining immer wieder im Rückspiegel gesehen. Ich wusste, dass ich keinen einzigen Fehler machen darf“, bilanzierte Rast. Platz zwei belegte Lokalmatador Thomas Preining (A) im Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA. Arjun Maini (IND) vom Mercedes-AMG Team HRT zeigte erneut eine starke Leistung und fuhr wie im Samstagslauf auf den dritten Podiumsplatz. Tabellenführer Mirko Bortolotti (I) von SSR Performance konnte mit Rang vier seinen Vorsprung auf 15 Punkte ausbauen. Sein schärfster Verfolger Kelvin van der Linde (ZA) komplettierte im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline die Top-Fünf. Den vorletzten DTM-Stopp im österreichischen Spielberg erlebten 41.000 Besucher.


Keyfacts, Red Bull Ring, Spielberg, Saisonrennen 14 von 16

  •     Streckenlänge: 4.318 Meter
  •     Wetter: 12 Grad, heiter bis wolkig
  •     Pole-Position: Mirko Bortolotti (SSR Performance, Lamborghini Huracán GT3 Evo2
  •     Sieger: René Rast (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #33)
  •     Schnellste Rennrunde: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91),


Pole-Setter Bortolotti war im ersten Rennabschnitt der bestimmende Akteur. Hinter dem führenden Lamborghini-Werksfahrer belegte Luca Engstler (Kempten) vom Lamborghini Team Liqui Moly by GRT Platz zwei. Dahinter gab es harte Positionskämpfe zwischen Rast und Preining, die von der zweiten Reihe aus in den Sonntagslauf gegangen waren. Rast konnte sich im weiteren Rennverlauf auf Platz zwei vorarbeiten, hinter dem dreifachen Champion folgten Engstler, Preining und Lamborghini-Pilot Franck Perera (F) vom Lamborghini Team TGI by GRT.

Die Pflicht-Boxenstopps wirbelten die Top-Fünf durcheinander. Rast wechselte die Pirelli-Slicks später als seine Konkurrenten und kam danach vor dem bis dahin führenden Bortolotti auf die Strecke, der kurz danach von Preining und wenig später auch von Arjun Maini (IND) im Mercedes-AMG GT3 überholt wurde. Auf Platz fünf hatte sich der Gesamtzweite Kelvin van der Linde (ZA) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline vorgeschoben. Rast büßte im letzten Rennabschnitt gegen den anstürmenden Preining einen Großteil seines Vorsprungs ein, ließ den Österreicher jedoch nie in Schlagdistanz kommen. Nach 39 Runden überquerte der BMW-Pilot als Erster die Ziellinie vor Preining, Maini, Bortolotti und Kelvin van der Linde.

Sheldon van der Linde (ZA) steuerte einen zweiten BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport auf Rang sechs. Ayhancan Güven (TR) lieferte sich harte Rad-Rad-Duelle mit seinen Konkurrenten und wurde im zweiten Neunelfer von Manthey EMA Siebter. Der Gesamtdritte Maro Engel (Monaco) machte fünf Positionen gut und konnte mit Rang acht den Anschluss an die Tabellenspitze halten. Perera beendete den 14. DTM-Lauf auf Rang neun, bester Ferrari-Fahrer war Jack Aitken (GB) von Emil Frey Racing als Zehnter.

Weitere Stimmen zum Rennen

Thomas Preining: „Ich hätte gerne gewonnen, weil wir sowohl im Qualifying als auch im Rennen eine richtig starke Performance hingelegt haben. Leider hat das letzte halbe Prozent gefehlt. Ein Podium bei meinem Heimspiel ist cool, aber am Ende nur ein kleiner Trost für eine enttäuschende Saison.“

Arjun Maini: „Es war ein actionreiches, umkämpftes Rennen. Das Podium fühlt sich noch besser an als das am Samstag, weil ich mich von Startplatz acht aus bis zum dritten Rang vorarbeiten konnte. Entscheidend war, dass ich meine Reifen nach dem Boxenstopp schnell auf die richtige Temperatur bekommen habe.“

Ergebnis, 14. Meisterschaftslauf, Red Bull Ring (Top-Five)

1. René Rast (D/Schubert Motorsport)
2. Thomas Preining (A/Manthey EMA), +0,668 Sekunden
3. Arjun Maini (IND/Mercedes-AMG Team HRT), +10,367 Sekunden
4. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +14,773 Sekunden
5. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline), +15,877 Sekunden