Donnerstag, 30. September 2021

Interview mit Ralf Schumacher

Vom Rennfahrer zum Winzer und Serienpartner der Deutschen GT-Meisterschaft

  •     Schumacher Selection seit zwei Jahren Partner des ADAC GT Masters
  •     Schumacher: „Ideale Rennserie, um Marke bekannt zu machen“
  •     Ex-Formel-1-Star leitet Team in der ADAC Formel 4

Vom Rennfahrer zum Winzer: Ralf Schumacher
Foto: ADAC-Motorsport


Beim schönsten Moment eines jeden Rennens der Deutschen GT-Meisterschaft kommt Ex-Formel-1-Star Ralf Schumacher (46) ins Spiel. Wenn die Sieger des ADAC GT Masters nach der Pokalübergabe mit der traditionellen Champagnerdusche feiern, machen sie das mit Schumacher Selection – einem Schaumwein vom siebenfachen Grand-Prix-Sieger. Bereits seit 2019 werden Siege im ADAC GT Masters mit Schumacher Selection gefeiert, so auch am kommenden Wochenende (1.–3. Oktober) bei den Rennen auf dem Sachsenring. Im Interview erzählt Schumacher, wie seine Leidenschaft zum Wein entstand und spricht über den Nachwuchs im Motorsport, den er mit einem eigenen, sehr erfolgreichen Team in der ADAC Formel 4 fördert. Die beiden Rennen auf dem Traditionskurs werden am Samstag und Sonntag ab 16 Uhr live bei NITRO im Free-TV übertragen. Im Livestream sind sie kostenlos und ohne Registrierung bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport zu sehen.

Wie wird man vom Rennfahrer zum Winzer?

Ralf Schumacher: „Im Motorsport kommt man auf dem Podium ja immer mit Champagner in Verbindung. Hinzu kommt, dass ich schon immer eine Leidenschaft für guten Wein hatte. Als ich für mein Restaurant Schumacher’s in Bergheim einen guten Wein brauchte, bin ich auf das Weingut Klet Brda in Slowenien gestoßen. Man gab mir zum Probieren einen Weißwein der Sorte Ribolla Gialla. Ich war überrascht, wie gut er war, denn ich hatte von der Sorte vorher noch nie wirklich etwas gehört. Auch die anderen Sorten des Weinguts waren hervorragend und ich entschied, den Wein bei mir im Restaurant zu listen. Nach ein paar weiteren Besuchen beschloss ich, die Zusammenarbeit zu vertiefen. So entstand meine eigene Weinmarke Schumacher Selection.“

Was für Weine haben Sie im Sortiment?

„Die Palette erweitert sich Stück für Stück. Mittlerweile habe ich frische Weißweine, in Eichenfässern gereifte Rotweine, aber auch einen traditionellen Schaumwein und einen Süßwein zur Abrundung des Sortiments im Programm. Wichtig ist mir vor allem, dass ich qualitativ hochwertigen Wein zu einem fairen Preis anbieten kann. Wobei vor allem die Gastronomie im Fokus steht, mein Wein soll etwas exklusives haben und nicht bei jedem Internethändler gelistet sein.“

Mit Ihrem Schaumwein sind Sie Partner des ADAC GT Masters, warum?

„Wie ich schon sagte, im Motorsport gehört die Champagnerdusche bei der Siegerehrung dazu. Ich bin der ADAC GT Masters-Plattform seit Langem verbunden, auch weil dort mein Formel-4-Team, das ich zusammen mit Gerhard Ungar betreibe, an den Start geht. So kamen wir ins Gespräch und die Idee entstand, dass man den Sieg doch eigentlich mit Schumacher’s Selection feiern kann – was mittlerweile seit zwei Jahren passiert. Abgesehen davon hilft es natürlich, die Marke bekannt zu machen, außerdem können VIP-Gäste meine Weine in der Hospitality genießen. Ein stimmiges Konzept also.“

Kommen wir vom Wein zum Motorsport, wie schätzen Sie Ihr Team US Racing in dieser Formel-4-Saison ein?

„Wir sind insgesamt gut in die Saison gestartet. Tim Tramnitz hat zuletzt in Hockenheim den ersten Saisonsieg gefeiert und ist nun Tabellenzweiter. Mit Luke Browning auf Tabellenplatz drei haben wir ein weiteres Eisen im Feuer.“

Welche Ziele haben Sie sich bei US Racing für diese Saison gesteckt?

„Natürlich wollen wir Meister werden, sonst bräuchten wir nicht anzutreten. Aber genauso wichtig ist es, dass wir die jungen Nachwuchstalente gut ausbilden. In der ADAC Formel 4 lernen sie das Handwerkszeug für höhere Serien, die den einen oder anderem hoffentlich in die Formel 1 führen.“

Was ist für einen Nachwuchspiloten wichtig, wenn er das Ziel Formel 1 hat?

„Disziplin, Willenskraft und harte Arbeit. Man muss bereit sein, ständig dazuzulernen, alles aufzusaugen und darf nie satt sein. Natürlich spielt aber auch das Budget eine Rolle.“

Ihr Sohn David ist in Ihre Fußstapfen getreten und hat am Wochenende in Sotchi seine zweite Saison in der FIA-Formel-3-EM beendet, wie zufrieden sind sie mit ihm?

„Es freut mich, dass David seinen Weg im Motorsport macht. In der Formel 3 hat er sich anfangs etwas schwergetan, was aber normal ist. In Spielberg hat er dann seinen ersten Sieg eingefahren, was mich wahnsinnig stolz gemacht hat.“

Ben Green und William Tregurtha kämpfen beide um den Titel der DTM Trophy

  •     171 zu 163 Punkte: Green liegt nur acht Punkte vor Tregurtha
  •     Die beiden Briten haben ein gemeinsames Ziel: die DTM
  •     Was auf der Rennstrecke zählt: Respekt ist der Schlüssel
  •     Live aus Hockenheim: SPORT1 und DTM Grid zeigen beide Rennen

Das britische Titelduell in der DTM Trophy: Ben Green (l.) versus William Tregurtha  © DTM

Der Titel in der DTM Trophy geht ziemlich sicher an einen Briten. Aber an welchen? An Ben Green oder William Tregurtha? Nur acht Punkte trennen die beiden nach zehn Rennen vor dem Double-Header in Hockenheim und am Norisring. 171 zu 163 – so der Punktestand von Green und Tregurtha. Es sind aber nicht einfach zwei Briten, die sich in der hochkarätigen Nachwuchsserie mit seriennahen GT-Sportwagen duellieren, sondern es sind zwei Briten, die im wahren Leben befreundet sind.

Oft reisen Ben Green, der aus Waltham Abbey in Essex stammt, und William Tregurtha, in Bedford zuhause, sogar gemeinsam zu den Events der DTM Trophy an. „Nicht immer, aber immer wenn es Sinn macht“, sagt Green, der einen BMW aus dem Team von FK Performance Motorsport steuert. „Wir reisen zusammen, wenn es günstiger oder einfacher ist, einfach wenn es passt“, so Tregurtha, der mit dem Mercedes-AMG des neuen Teams CV Performance Group auf Punktejagd geht. Die beiden kennen sich ziemlich gut,  sind bereits 2015 gemeinsam in einer Rennserie gefahren, in der britischen Ginetta-Junior-Meisterschaft. „Damals haben wir sogar Daten ausgetauscht“, erinnert sich Tregurtha. Und dann wohnten die beiden sogar gemeinsam in einem Apartment. „Wir haben damals ein großes Apartment für sechs Fahrer gemietet, darunter auch Will und ich, weil wir gemeinsam in Loughborough das Programm der britischen Motorsport-Akademy besucht haben“, erzählt 23-jährige Green, der zwei Jahre älter als sein Widersacher ist. Seit den Anfängen sind die beiden nicht mehr gegeneinander gefahren, erst in dieser Saison wieder in der DTM Trophy. Aus den Augen verloren haben sich die beiden jedoch nie wirklich.

Ben Green war schon im Premierenjahr der DTM Trophy 2020 dabei. Er gewann das zweite Rennen der neuen Serie in Spa-Francorchamps, stand weitere vier Mal auf dem Podium und beendete die Saison als Vierter. Außerdem gewann er die Junior-Trophy und durfte als Lohn dafür in Barcelona einen Test im Audi R8 LMS GT3 absolvieren. „Ich konnte fast zwei Stunden fahren, insgesamt rund 50 Runden“, erzählt Green. „Das war eine tolle Chance, die ich sehr genossen habe.“

Green und Tregurtha fast im Gleichschritt durch die Saison

„Die DTM Trophy ist sehr hart umkämpft, und der Titelkampf wird wohl bis zum Schluß offen bleiben“, rechnet Green damit, dass die Entscheidung erst am Norisring fällt, und dann eher im Sonntag- als im Samstagrennen. Beide, Green und Tregurtha, marschieren beinahe im Gleichschritt durch die Saison: Beide haben zwei Pole-Positions erzielt, beide standen bisher sieben Mal in zehn Rennen auf dem Podium, nur bei den Siegen gibt es einen Unterschied, denn Green gewann bislang dreimal und Tregurtha zweimal. Der drittplatzierte Fahrer, Michael Schrey (GER), hat mit dem BMW von Hofor Racing by Bonk Motorsport bereits einen Rückstand von 59 Punkten. Derzeit sieht alles danach aus, dass die Trophäe ins Vereinigte Königreich entführt werden wird.

„Der Titel wäre unglaublich wertvoll für mich“, so Green, „und ich fühle, dass ich eine große Chance habe, meinen Traum zu verwirklich.“ Tregurtha sieht sich auch dem Team gegenüber verpflichtet: „Der Titel würde die Welt für mich bedeuten, auch für mein Team, das so viel Vertrauen in mich steckt. Es geht nicht nur um mich, es geht auch darum, dem Team etwas zurückzugeben, weil sie mich überhaupt erst hier hin gebracht haben. Ich glaube, meine Chancen sind besser denn jemals zuvor.“

Und danach? Beide lechzen förmlich nach der DTM. „Seit ich in den Rennsport eingestiegen bin, ist es mein Traum, in der DTM und in Le Mans zu fahren. Ich arbeite so hart ich kann, um es möglich zu machen“, sagt Ben Green. Nicht anders sieht es Tregurtha: „Es würde die Welt für mich bedeuten, und jeder Tag harter Arbeit, den ich bis jetzt in diesen Sport investiert habe, würde sich auszahlen.“

Dass die beiden, die ziemlich aktiv auf Instagram (@BenGreen, @willtregurtha) unterwegs sind,  sich gegenseitig ins Auto fahren, halten die beiden für ziemlich unwahrscheinlich. „Ich fühle, dass wir gegenseitig einen großen Respekt haben“, betont Green und erinnert sich an das Rennen am Lausitzring: „Da sind wir über mehrere Kurven, inklusive Turn 1, nebeneinander hergefahren und haben uns nicht berührt.“ Und auch Tregurtha lässt keinen Zweifel aufkommen: „Wir puschen uns gegenseitig sicher hart, trotzdem gilt: Respekt ist der Schlüssel!“

Das Duell zwischen Green und Tregurtha steht im Mittelpunkt der Saisonrennen elf und zwölf in Hockenheim. Wie in der DTM Trophy üblich, wird auch um jede andere Position im Feld überaus hart gekämpft. SPORT 1 und die Streaming-Plattform DTM Grid (grid.dtm.com) zeigen am Samstag und Sonntag beide Rennen live. Der Start ist jeweils um 15:10 Uhr.

DTM: Stimmen vor dem Rennwochenende in Hockenheim

 

Lucas Auer (AUT), Mercedes-AMG, Team WINWARD © DTM

 Lucas Auer (AUT), Mercedes-AMG, Team WINWARD

„Assen war großartig. Vor allem das Team hat einen tollen Job gemacht, um das Auto nach dem Schaden am Samstag wieder so perfekt vorzubereiten.“ 

„Hockenheim ist eine tolle Rennstrecke, einer meiner Favoriten. Das Racing ist sehr anspruchsvoll, vor allem das harte Bremsen.“

„Ich fühle keinen Druck, ich werde alles geben und habe eine Podiumsplatzierung im Visier.“

„Ich gehe davon aus, das Liam (Lawson) und Marco (Wittmann) den Titel unter sich ausmachen.“

Timo Glock (GER), BMW, ROWE-Racing © DTM


Timo Glock (GER), BMW, ROWE-Racing

„Das ist eine harte Saison für mich. Leider hatten wir oft nicht die erforderliche Pace. Ich hatte immer wieder solche Jahre in meiner Karriere, die nicht so toll waren. 2019 war auch ein schwieriges Jahr für mich, 2020 war ich der bestplatzierte BMW-Fahrer. Also schauen ich mal, was 2022 bringen wird. Jetzt aber versuche ich erst einmal, in Hockenheim ein gutes Einzelergebnis zu erzielen.“

„Kelvin (van der Linde) war zuletzt etwas unglücklich. Jetzt kommt es darauf an, wessen Auto auf den kommenden Strecken am besten funktioniert. Liam (Lawson) ist überall stak. Ich wünsche mir, dass Marco am Ende den Titel holt.“

Lucas di Grassi (BRA), Audi, ABT Sportsline © DTM

 Lucas di Grassi
(BRA), Audi, ABT Sportsline

„Ich hatte schon mehrere Tests in früheren DTM-Autos, zusammen mit Nico (Müller), und mein letztes GT-Rennen habe ich in Macao mit einem Crash oben beendet, aber nicht oben in den Ergebnislisten. Macao war ein Desaster, daher habe ich im GT-Auto noch eine Rechnung offen.“

„Ich freue mich sehr über dieses Abschiedsgeschenk. Als ABT-Teamchef Thomas Biermaier mir diese Idee in Berlin erzählt hat, dachte ich, er macht einen Witz. Doch dann wurde aus dieser verrückten Idee mehr und mehr Wirklichkeit. Das ABT-Team und ich haben eine sehr gute Verbindung, und ich bin sehr glücklich, mit ABT in der DTM starten zu dürfen.“

„In Hockenheim bin ich zuletzt im Legenden-Rennen des Audi Sport TT Cups gefahren. Beim Test in der vergangenen Woche war jede Runde wertvoll, um die Strecke und das Auto zu lernen. Aber es war nicht genug, denn die Fahrer-Qualität in der DTM schätze ich als sehr stark ein. Da ist es extrem schwierig, mal eben in das Feld zu springen. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben und die Rennen zu genießen.“

Nico Müller (SUI), Audi, Team Rosberg

„Ich bin mit einem neuen Auto und mit einem neuen Team in die Saison gestartet – daran muss man sich erst etwas gewöhnen. Monza war gut, dann kamen etwas härtere Zeiten, dann haben wir uns wieder zurück gekämpft und kommen wieder näher an die Spitze heran. Ich will die Saison auf einem Hoch beenden und peile einen Rennsieg an.“

„Ja, Hockenheim ist ein Heimrennen, vor allem für mein Team Rosberg, aber auch für mich. Am meisten freue ich mich, dass für die Fans wieder alle Türen offen sind. Auch viele meiner Freunde werden kommen. Und ich bin sicher, wir werden gutes Racing sehen.“

„Hockenheim und Norisring sollten Audi liegen, also hat Kelvin (van der Linde) gute Chancen. Auch Liam (Lawson) und Marco (Wittmann) sind auf allen Strecken stark. Ich hoffe aber, dass Kelvin Champion wird.“

Ben Green (GBR), BMW, FK Performance Motorsport – DTM Trophy

„Ich habe in der vergangenen Saison in der DTM Trophy gelernt, wie man regelmäßig punktet. Jetzt habe ich drei Siege erzielt und in jedem Rennen gepunktet. Ich hoffe, dass sich das am Ende auszahlt.“

„Ich war schon vor vielen Jahren, als ich 12, 13 Jahre alt war, bei einem Formel-1-Rennen in Hockenheim. Schon damals hat mir diese Stadion-Atmosphäre sehr gut gefallen.“

„In der DTM geht es im Titelkampf genauso eng zu wie in der DTM Trophy. Liam (Lawson) und ich sind gute Freunde, und ich hoffe, er holt den Titel.“

„William (Tregurtha) und ich haben einen großen Respekt voreinander. Das ist wichtig und gut für den Sport.“

DTM: Wichtige DTM-Meisterschaftspunkte in Hockenheim zu holen

  • Lawson Tabellenführer vor Wittmann, Kelvin van der Linde und Götz
  • DTM mit 21 GT-Rennwagen im badischen Motodrom – Di Grassi und Haupt als Gaststarter
  • Nur eine Woche nach Hockenheim: das große Finale auf dem Norisring
  • Fan-Festival mit offenem Fahrerlager, offener Innentribüne, Action im Fan-Village und in der VIP Power Lounge mit Kultmoderator Kai Ebel
  • Tickets auf tickets.dtm.com und unter der DTM-Ticket-Hotline 01806 991166
  • Live aus Hockenheim: weltweit in über 60 Ländern, SAT.1 im deutschsprachigen Raum

 

Vorentscheidung in Hockenheim: DTM Mit 21 GT-Rennwagen am Start © DTM

Wer wird DTM-Champion 2021? Diese Frage steht im Fokus, wenn die DTM am Wochenende (01. bis 03. Oktober) auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg antritt. Waren es vor zwei Wochen in Assen noch sechs Fahrer, die zum Favoritenkreis gehörten, so sind es vor Hockenheim nur noch vier: Liam Lawson, Marco Wittmann, Kelvin van der Linde und Maximilian Götz. Die Zuschauer, die auch in Hockenheim wieder zugelassen sind und denen auch das Fahrerlager samt Pitwalk, Fan-Village, Innentribüne und VIP Power Lounge offen steht, können sich auf einen offenen Schlagabtausch gefasst machen. Die DTM ist so hart umkämpft wie schon lange nicht mehr. Es brodelt förmlich im Titelkampf, doch in Hockenheim wird allenfalls eine Vorentscheidung fallen. Das große DTM-Finale findet nur eine Woche später auf dem Stadtkurs von Nürnberg statt, auf dem traditionsreichen Norisring.

Der jüngste Fahrer in der DTM, der erst 19-jährige Liam Lawson, hat zuletzt in den Niederlanden die Führung von Kelvin van der Linde übernommen. Seit dem Auftaktrennen in Monza lag der Südafrikaner aus dem Kemptener Team ABT Sportsline (Audi) an der Tabellenspitze. Jetzt aber hat Lawson die meisten Punkte auf dem Konto, exakt 175. Wenn der Neuseeländer mit dem Red Bull-Ferrari der italienischen Mannschaft von AF Corse auch am Sonntagnachmittag am Norisring noch die meisten Punkte hat, wäre er der jüngste Champion der DTM-Geschichte, die immerhin schon 1984 begann. Vor allem Marco Wittmann, der nur zehn Zähler (165) zurück liegt, würde ihm gerne einen Strich durch die Rechnung machen. Er war bereits zweimal DTM-Champion, und er würde es auch gerne ein drittes Mal werden. Der BMW-Pilot aus dem Meller Team von Walkenhorst Motorsport setzt auf Konstanz, punktete als einziger Fahrer in allen zwölf bisherigen Rennen. Zwei Siege fuhr Wittmann in Zolder und in Assen ein, Lawson und van der Linde jeweils drei. Kelvin van der Linde hat aktuell 160 Punkte auf dem Konto, Maximilian Götz aus dem Mercedes-AMG Team HRT 155. Ergo trennen nur 20 Zähler das Titel-Quartett bei noch 112 zu holenden Punkten. Rein rechnerisch könnten auch der Schweizer Philip Ellis (Mercedes-AMG Team WINWARD, 109), der Thailänder Alex Albon (AlphaTauri AF Corse, 104) und Assen-Sieger Lucas Auer (AUT, Mercedes-AMG Team WINWARD, 96), in der Meisterschaft auf den Positionen fünf bis sieben liegend, auch noch den Titel erringen. Möglich ist alles in einer so ausgeglichenen Meisterschaft wie der DTM 2021.

DTM-Rennen zum Abschied: Di Grassis Audi in den Farben seines Formel E-Meisterautos

Auf dem 4,574 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs von Hockenheim sorgen 21 GT-Rennwagen für reichlich Action. Nur bei den ersten beiden Rennwochenenden in Monza und am Lausitzring waren weniger als 20 Autos am Start. Auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg tritt der Münchner Hubert Haupt, der schon 1991/1992 und 2001 in der DTM mitmischte, zum zweiten Gaststart an. Haupt steuert den dritten Mercedes-AMG seines eigenen Teams HRT mit Sitz am Nürburgring. Außergewöhnlich ist die Geschichte hinter dem DTM-Debüt von Lucas di Grassi. Der Audi-Werksfahrer aus der Formel E erhält die Gaststarts in Hockenheim und am Norisring als Abschiedsgeschenk von ABT Sportsline, da der Brasilianer nach den Jahren mit ABT und nach dem Ausstieg von Audi aus der Formel E zum Team Venturi von Susie Wolff wechselt. Mit dem bunten Audi R8 LMS in den Farben seines Formel E-Rennwagens aus dem Meisterjahr 2016/2017 wird Di Grassi mehr als nur ein Farbtupfer im Feld der Weltklassepiloten sein.

Seit 1984 startet die DTM in Hockenheim, 97 DTM-Rennen wurden bisher im badischen Motodrom ausgetragen, fast immer auch das Finale. Diese Tradition sollte eigentlich auch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Das Rennen am Norisring konnte Corona-bedingt im Sommer nicht stattfinden, der nur 2,3 Kilometer lange Stadtkurs rund um die geschichtsträchtige Steintribüne wird nun nur eine Woche später (08. bis 10. Oktober) zum Schauplatz des alles entscheidenden Finales.

Wie schon am Red Bull Ring und in Assen, können auch in Hockenheim und am Norisring die Fans die DTM wieder in vollen Zügen genießen. Die mitreißende Atmosphäre gerade in der Startaufstellung in Assen hat jeden angesteckt. Zu den offenen Zuschauerplätzen zählt in Hockenheim auch die Innentribüne eingangs Motodrom – Plätze, die einen Stadion-ähnlichen Rundumblick ermöglichen. Auch das Fahrerlager wird am kommenden Wochenende mit zwei DTM-Rennen und vielen Rahmenrennen wieder offen sein, mitsamt dem beliebten Pitwalk und der Möglichkeit, heißbegehrte Autogramme und Fotos zu ergattern. Auch die VIP Power Lounge mit Stage-Talks von und mit Kultmoderator Kai Ebel und tollen Programmpunkten wird in Hockenheim aufgebaut sein. Sowohl in Hockenheim als auch in Nürnberg sorgten das Fan-Village für ein besonderes DTM-Erlebnis, mit jeder Menge Action und Entertainment.

Die DTM als Top-Event sowie die Nachwuchsserie DTM Trophy mit seriennahen GT-Sportwagen, die DTM Classic mit den Tourenwagen-Legenden aus den Achtziger- und Neunzigerjahren sowie der Porsche Carrera Cup Benelux sorgen für reichlich Action auf dem GP-Kurs von früh bis spät. Eintrittskarten gibt es bis zum Renntag online über den DTM-Ticket-Shop (tickets.dtm.com) und via DTM-Ticket-Hotline (01806 991166). Wie üblich werden die DTM-Rennen am Samstag und Sonntag – Start jeweils um 13:30 Uhr – ab 13:00 in SAT.1 und in über 60 Ländern live übertragen.

Mittwoch, 29. September 2021

ADAC TCR Germany startet beim Fugel-Heimspiel auf dem Sachsenring in den Meisterschafts-Countdown

  •  Hyundai-Pilot Luca Engstler reist als Führender zum Sachsenring
  •  Heimspiel für Honda-Piloten Dominik und Marcel Fugel
  •  Beide Rennen live und in voller Länge im Stream

Heimspiel am Sachsenring für Honda-Pilot Marcel Fugel
Foto: Jens Hawrda

Die ADAC TCR Germany nähert sich langsam, aber sicher mit sechs noch ausstehenden Rennen der meisterschafts-entscheidenden Phase. Am kommenden Wochenende (1. bis 3. Oktober 2021) gastiert die spektakuläre Tourenwagen-Serie auf dem Sachsenring, wo das fünfte von sieben Rennwochenenden der Saison 2021 zusammen mit dem ADAC GT Masters auf dem Programm steht. Fans sind am Sachsenring willkommen, auch der Zugang zum Fahrerlager ist möglich. Beide Rennen sind am Samstag um 14.10 Uhr sowie am Sonntag ab 11.45 Uhr live bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport zu sehen. Der TV-Sender NITRO zeigt am Sonntag ab 17.55 Uhr die Highlights vom Sachsenring.


Als inoffizieller Halbzeitmeister reist Luca Engstler (21, Wiggensbach, Hyundai Team Engstler) zum Sachsenring. Fünf Saisonsiege hat der Allgäuer inzwischen auf dem Konto, bei allen acht Rennen in diesem Jahr stand er auf dem Podium. Sein Vorsprung in der Meisterschaft auf den Zweiten, Eric Scalvini, ist auf stattliche 63 Punkte angewachsen. Die Konzentration des Hyundai-Piloten vom Team Engstler gilt dennoch dem nächsten Rennen.

„Der Sachsenring ist meine Lieblingsstrecke in der ADAC TCR Germany und ich war dort vor drei Jahren schon erfolgreich“, so der 21-Jährige. „Der Kurs ist sehr schnell und man muss Risiken eingehen. Aber solch eine Streckencharakteristik liegt mir. Ich bin guter Dinge, denn das Team hat mir zuletzt immer ein super Auto hingestellt. Das werden wir natürlich jetzt noch etwas feintunen für die Rennen. Ich bin mir sicher, dass es ein gutes Wochenende werden wird.“

Auch Eric Scalvini (26, ITA, Wimmer Werk Motorsport) rechnet sich auf dem Berg-und-Tal-Kurs, auf dem gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, einiges aus. Scalvini, der für den österreichischen Rennstall im Cupra Leon Competición TCR bisher in dieser Saison dreimal auf dem obersten Siegertreppchen stand und insgesamt viermal aufs Podium fuhr, kommt als einer der beiden Laufsieger von Hockenheim nach Sachsen.

Wenn es am Sachenring rund geht, sind auch immer die Lokalgrößen mit vorne dabei. „Wir gehen zuversichtlich in unser Heimrennen“, sagt Honda Civic-Fahrer Dominik Fugel (24, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen), der sich – ebenso wie sein jüngerer Bruder Marcel - auf das Heimspiel vor den Toren seiner Heimatstadt Chemnitz freut. „2019 und 2020 konnten wir hier immer ein Rennen gewinnen. Im letzten Jahr haben wir sogar einen Doppelsieg geholt, von daher schauen wir optimistisch auf das Heimrennen.“

Fugel rechnet angesichts der starken Konkurrenz mit Luca Engster und Eric Scalvini mit einem „heißen Fight, aber natürlich werde ich nicht nachgeben.“ Freude herrscht bei den Fugel-Brüdern insbesondere über die Tatsache, dass Zuschauer wieder an der Strecke und ihm Fahrerlager erlaubt sind. „Klar kommen uns Freunde, Familie, Fans, Mitarbeiter und Kunden besuchen, die die Daumen drücken“, freut sich Dominik auf zahlreiche Unterstützung aus der Region. „Der Meisterschaftszug ist mit über 100 Punkten Rückstand für mich zwar wohl abgefahren, aber ich versuche, möglichst schöne Rennen zu absolvieren und viel Spaß dabei zu haben.“ Ein Familien-Doppelsieg wie im Vorjahr wäre ein Traum und sicher das schönste Geburtstagsgeschenk für Marcel, den jüngeren der beiden Brüder, der am Sonntag seinen 21. Geburtstag feiert.

Auf Kurs: Hyundai-Pilot Gruber mit großem Vorsprung in der Junior-Wertung

Im Kampf um die Podestplätze will neben Fugel auch Martin Andersen (27, Dänemark, Hyundai Team Engstler) im Hyundai eine Rolle spielen. Den aktuell auf Rang drei liegenden Dänen und Fugel auf Rang vier trennen lediglich sechs Punkte. Auch Nico Gruber mit seinen 129 Punkten in der Gesamtwertung darf sicher noch von einem Podestplatz träumen.

Große Hoffnungen auf einen nagelneuen Honda Civic als Prämie für den Sieger der Junior-Wertung darf sich Gruber auf jeden Fall machen. In sieben der acht TCR-Rennen war der Österreicher bester Nachwuchsfahrer und führt aktuell die Honda Junior Challenge mit 92 Punkten deutlich vor Opel-Fahrer Philipp Regensperger (54 Punkte) an.

Von einer vorzeitigen Vorentscheidung in Sachen Junior-Wertung will der 20-jährige Hyundai-Pilot allerdings nichts wissen. „Der Sachsenring ist auf jeden Fall der schwierigste Kurs im Kalender. Es gibt sehr viele Bergauf- und Bergab-Passagen, sehr viele technische Abschnitte und langgezogene Kurven. Dies wird vor allem im Rennen die Vorderreifen sehr beanspruchen“, sagt Gruber. „Ich bin aber zuversichtlich. Wir haben in Hockenheim bezüglich der Punktestände einen wichtigen Schritt gemacht. Mein Ziel ist es, auch am Sachsenring die volle Punktzahl in der Junior-Wertung mitzunehmen. Ich freue mich schon riesig auf das Wochenende.“

Ähnlich klar mit 90 Punkten führt Roland Hertner (61, Heilbronn, Hyundai Team Engstler) im Hyundai in der 2021 neu eingeführten Trophy-Wertung. Er trifft am Sachsenring wieder auf die Konkurrenz der Cupra Leon Competición TCR-Fahrer Günter Benninger (60, AUT, 54 Punkte) und Christian Voithofer (44, AUT, 51 Punkte) sowie Peter Gross (51, AUT, 38 Punkte, alle drei Wimmer Werk Motorsport) im Audi RS3 LMS TCR.

Spannung auf dem Sachsenring: Der Titelkampf in der Deutschen GT-Meisterschaft nimmt weiter Fahrt auf

  •     Audi-Piloten Feller und Mies führen Gesamtwertung knapp an
  •     Top Drei in der Meisterschaft nur durch neun Punkte getrennt
  •     Zuschauer auf den Tribünen und auch im Fahrerlager willkommen

Foto: Jens Hawrda

Die Spannung steigt: Der Titelkampf in der Deutschen GT-Meisterschaft geht am kommenden Wochenende (1.–3. Oktober) auf dem Sachsenring in die drittletzte Runde, die Meisterschaftskandidaten dürfen sich auf der anspruchsvollen Berg-und-Tal-Bahn keine Schwäche erlauben. Lediglich drei Punkte trennen die Tabellenführer Ricardo Feller (21/CH) und Christopher Mies (31/Düsseldorf, beide Montaplast by Land-Motorsport) im Audi von ihren engsten Verfolgern, den Mercedes-AMG-Werksfahrern Raffaele Marciello (26/I) und Maximilian Buhk (28/Hamburg, beide Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR). Auch am Sachsenring können die Fans die Rennaction nicht nur von den Tribünen verfolgen, sondern dürfen auch ins Fahrerlager, wo sie mitten im Geschehen sind. Die beiden Rennen werden am Samstag und Sonntag ab 16 Uhr live bei NITRO im Free-TV übertragen. Im Livestream sind sie kostenlos und ohne Registrierung bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport zu sehen.

Die Favoriten

Dank ihres zweiten Saisonsiegs sicherten sich Feller und Mies zuletzt auf dem Lausitzring den inoffiziellen Halbzeittitel. Für den Sachsenring hat das Audi-Duo gute Karten, denn Mies triumphierte dort bereits vier Mal und ein R8 hat dort bereits 13 Rennen gewonnen – was einer stattlichen Siegquote von 46 Prozent entspricht. Aber auch die Tabellenzweiten Marciello/Buhk machen sich Hoffnungen auf Topplatzierungen, denn auch der Mercedes-AMG zählte zuletzt zu den stärksten Fahrzeugen auf dem anspruchsvollen Kurs. Nur neun Punkte hinter der Tabellenspitze liegen die Tabellendritten Mirko Bortolotti (31/I)/Albert Costa Balboa (31/E, beide GRT Grasser Racing Team). Die Lamborghini-Werksfahrer zeichnen sich bisher vor allem durch ihre Konstanz aus und haben am Sachsenring den überfälligen ersten Saisonsieg im Visier. Ganz oben auf das Podest wollen auch die Tabellenvierten Luca Stolz (26/Brachbach) und Maro Engel (36/Monte Carlo, beide Mercedes-AMG Team Toksport WRT), deren Formkurve mit zuletzt zwei zweiten Plätzen steil nach oben zeigt. Vor Titelverteidiger Michael Ammermüller (35/Rotthalmünster) und Porsche-Werksfahrer Mathieu Jaminet (26/F, beide SSR Performance), liegt eine schwere Aufgabe: Das Duo von SSR Performance hat bereits zwei Rennen gewonnen, jedoch ist der Sachsenring die einzige Strecke im Kalender des ADAC GT Masters, auf der der 911 bisher ohne Sieg ist.

Die Strecke

Der Sachsenring gilt als eine der anspruchsvollsten Strecken im Kalender der Deutschen GT-Meisterschaft und wird aufgrund seiner Charakteristik oft als „Mini-Nordschleife“ bezeichnet. Auf die Fahrer warten schnelle Bergauf-und-Bergab-Passagen, die oft nicht einsehbar sind. Eine weitere Besonderheit des 3,645 Kilometer langen Traditionskurses: Er wird gegen den Uhrzeigersinn befahren und setzt sich fast ausschließlich aus Linkskurven zusammen, was besonders die Reifen auf der rechten Fahrzeugseite beansprucht. Daher kommt es auf die richtige Taktik für die Pirelli-Reifen an.

Die Lokalmatadore

Traditionell ist das sächsische Aufgebot an Fahrern und Teams im ADAC GT Masters stark vertreten. Der gebürtige Leipziger Marvin Kirchhöfer (27/Luzern, Callaway Competition) hat mit der Corvette C7 GT3-R bereits in dieser Saison ein Rennen gewonnen. Auf ein starkes Heimspiel hofft auch Lamborghini-Junior Maximilian Paul (21), der wie sein Rennstall T3 Motorsport aus Dresden kommt. Ebenfalls ein Heimspiel hat Yaco Racing aus Plauen. Der Rennstall setzt einen Audi R8 LMS für Simon Reicher (21/A) und Norbert Siedler (38/A) ein. Für das Team Joos Sportwagentechnik tritt zudem der Wahlleipziger David Jahn (30) in einem Porsche 911 GT3 R an.

Die Fans

Ihre Premiere beim ADAC GT Masters am Sachsenring feiert die neue ADAC Vorteilswelt Lounge. ADAC Mitglieder erhalten in der Vorteilswelt Lounge kostenlos Kaffee von Vorteilsweltpartner Eni, können ihr Mobiltelefon aufladen und mit kostenlosen W-Lan im Internet surfen oder sich über das vielfältige Angebot der ADAC Vorteilswelt informieren. Auch am Sachsenring dürfen die Zuschauer an die Strecke und in das Fahrerlager. Die „Meet the Drivers“-Autogrammstunde (Samstag 11.25 Uhr) ist ebenso ein Muss wie die populären Pitwalks (Samstag 10.50 / Sonntag 10.45 Uhr). Während der Open Pitlane am Samstagabend (ab 17.45 Uhr) können die Zuschauer das Online-Magazin „PS on Air – Der Ravenol ADAC GT Masters-Talk“ live (20 Uhr) verfolgen. Aus der eBay Box bekommen die Besucher spannende Einblicke in die Boxengasse. Von dort wird am Sonntag auch die neue Folge von „ADAC GT Masters Backstage“ gesendet. Nach der gelungenen Premiere am Lausitzring ermöglicht auch am kommenden Wochenende der rund neun Meter hohe eBay-Tower den Fans spektakuläre Blicke auf die Rennstrecke. Tickets gibt es online im Vorverkauf unter adac.de/motorsport. Das Tagesticket kostet für ADAC Mitglieder ab 22,50, das Wochenendticket ab 36 Euro. (Nicht-Mitglieder 25 Euro und 40 Euro). Für Familien gibt es ein besonderes Angebot: Für Kinder bis einschließlich zwölf Jahre ist der Eintritt in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen frei.

Das Rahmenprogramm

Neben dem ADAC GT Masters starten gleich vier weitere hochinteressante Rennserien auf dem Sachsenring. In der ADAC GT4 Germany können sich die Fans auf das abwechslungsreiche Starterfeld der „kleinen“ GT-Sportwagen freuen, die ADAC TCR Germany bietet knallharte Tourenwagenaction und in der Nachwuchsserie ADAC Formel 4 sehen die Zuschauer Motorsportstars von morgen. Ebenfalls dabei: der traditionsreiche Porsche Carrera Cup Deutschland.

Stimmen vor dem Rennwochenende

Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS): 

„Ich sehe uns nicht als die Topfavoriten. Audi war auf dem Sachsenring immer schnell, aber in den vergangenen Jahren waren Mercedes-AMG und Porsche auch gut. Deswegen glaube ich, dass es sehr ausgeglichen und Sachsenring-typisch sehr eng sein wird. Unser Ziel ist gut zu punkten und am besten möglichst vor den Titelkonkurrenten ins Ziel zu kommen. Wenn wir einen Sieg und viele Punkte – vielleicht sogar zwei Podien – einfahren könnten, wäre das natürlich super. Zwei Siege sind natürlich immer gut.“

Raffaele Marciello (Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR, Mercedes-AMG GT3 Evo): 

„Der Sachsenring ist eine der besten Strecken in Deutschland. Ich freue mich darauf. Es geht ständig bergab und bergauf und man darf sich keinen Fehler erlauben, da überall Kiesbetten lauern. Bis auf den ersten Sektor, der eher langsam ist, sollte die Strecke unserem Auto liegen. Aber ich rechne damit, dass deswegen auch Audi und BMW stark sein werden. Auch die Corvette könnte für Überraschungen sorgen. Eine Vorhersage ist immer schwierig, weil das Wetter Einfluss haben könnte.“

Dienstag, 28. September 2021

Titelkampf in der ADAC GT4 Germany spitzt sich bei vollem Feld auf dem Sachsenring zu

  •  Starkes Feld mit 26 Fahrzeugen auf dem Sachsenring
  •  Michael Schrey/Gabriele Piana wollen Tabellenführung verteidigen
  •  Beide Qualifikationen und Rennen wieder im Livestream ; Highlights im TV bei NITRO

Foto: Jens Hawrda


Die ADAC GT4 Germany startet am Sachsenring (1. bis 3. Oktober) spektakulär mit dem bisher größten Feld des Jahres in die zweite Saisonhälfte. Insgesamt 26 GT-Sportwagen von sieben Marken machen den Titelkampf auf der anspruchsvolle Berg-und-Talbahn bei Chemnitz noch spannender. Auf dem Sachsenring sind auch wieder Fans an der Strecke und im Fahrerlager willkommen. Tickets gibt es für ADAC Mitglieder bereits ab 22,50 Euro (Nicht-Mitglieder 25 Euro), Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt. Die beiden Rennen der ADAC GT4 Germany sind online bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport im Livestream zu sehen. Außerdem zeigt der TV-Sender NITRO die Highlights.


Im Titelkampf der ADAC GT4 Germany bringen die Tabellenführer von Hofor Racing by Bonk Motorsport einen zweiten BMW M4 GT4 zum Sachsenring, der von Christopher Rink und Philipp Stahlschmidt pilotiert wird. Dazu gibt es in Sachsen weiteren Zuwachs: East Racing betreut einen Porsche für Lokalmatador Steve Kirsch (42/Chemnitz) und TV-Moderator Niki Schelle (55/Böbing, beide ADAC Sachsen e.V.), RTR Projects gibt das Saisondebüt mit einem KTM X-Bow GT4 und Prosport Racing kehrt mit einem Aston Martin für Hugo Sasse (17/Aschersleben) und Mike David Ortmann (21/Ahrensfelde) zurück. Sasse und Ortmann absolvieren einen Doppelstart und geben auf dem Sachsenring zusätzlich noch in der Deutschen GT-Meisterschaft Vollgas. Viel ADAC GT Masters-Erfahrung haben auch Seriendebütant Indy Dontje (28/NLD), der einen McLaren von Dörr Motorsport fährt und Christopher Dreyspring (23/Nürnberg, Schubert Motorsport), der in einem BMW M4 GT4 in die ADAC GT4 Germany zurückkehrt.

Als Tabellenführer reisen Michael Schrey (38/Wallenhorst) und Gabriele Piana (35/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) an den Sachsenring. Das BMW M4 GT4-Duo hat in dieser Saison bereits vier Laufsiege erzielt. „Für uns ist es wichtig, auf dem Sachsenring gut zu punkten. Die Strecke liegt unserem BMW nicht sonderlich. Deswegen sind Top-Fünf-Platzierungen das Ziel. Mehr wäre schön, dürfen wir aber nicht erwarten“, schaut Schrey auf das Wochenende voraus. „Mit Blick auf den Titel fahren wir nun noch mehr mit Köpfchen. Dennoch werden wir weiterhin mutig unterwegs sein und in Situationen, in denen sich Chancen ergeben, gewisse Risiken eingehen. Nur konservativ und defensiv fahren, ist sicherlich auch nicht richtig. Mercedes-AMG, Aston Martin, Porsche und KTM sind auf dem Sachsenring die Favoriten. Aufgrund seiner Topographie und der verschiedenen Kurvengeschwindigkeiten macht der Kurs viel Spaß und ist für mich eine kleine Nordschleife.“

Nach einem Doppelsieg beim Rennwochenende in Zandvoort in den Niederlanden haben sich die Mercedes-AMG GT4-Piloten Jan Marschalkowski (18/Inning) und Théo Nouet (19/FRA, beide Team Zakspeed) im Titelrennen zurückgemeldet. Die Tabellenzweiten kommen auf 90 Meisterschaftspunkte. „Ganz klar, wir greifen für den nächsten Doppelsieg an und gehen volle Attacke. Wir brauchen so viele Punkte wie möglich, um noch eine Chance auf den Titel zu haben. Gerade Zandvoort hat gezeigt, dass Schrey/Piana schlagbar sind. Daran wollen wir anknüpfen“, ist Marschalkowski motiviert. „Auf dem Sachsenring haben wir eine sehr gute Chance, Punkte gutzumachen. Denn das Layout passt dem Mercedes-AMG aufgrund seiner langgezogenen Kurven gut. Wir sollten absolut siegfähig sein.“ Für Marschalkowski hat der Sachsenring zudem eine ganz besondere Bedeutung. 2020 feierte er dort seinen ersten Laufsieg in der ADAC GT4 Germany.

Auch die Zakspeed-Teamkollegen Robert Haub (32/USA) und Gabriela Jílková (26/CZE) haben mit 76 Punkten noch gute Chancen im Titelrennen. Auf Platz vier liegen mit 72 Punkten Marc de Fulgencio (22/ESP) und Robin Falkenbach (19/Niederkassel, beide Leipert Motorsport) in einem weiteren Mercedes-AMG. „Schrey/Piana zählen natürlich immer zu den Favoriten. Aber auch unsere Teamkollegen Jílková/Haub sollte man auf dem Sachsenring auf der Rechnung haben, genauso wie das Leipert-Duo“, prognostiziert Marschalkowski spannende Rennen. „Ich schätze auch die Gaststarter Hugo Sasse und Mike David Ortmann im Aston Martin stark ein.“

Das Heimspiel absolviert auf dem Sachsenring T3 Motorsport. Der Rennstall aus Dresden bringt zwei Audi R8 LMS GT4 an den Start, die von John Paul Southern (19/USA) und Jan Philipp Springob (20/Köln) sowie von Oliver Mayer (63/Ingolstadt) und Lukas Mayer (26/Ingolstadt) pilotiert werden. „Zu einem Heimrennen kommen natürlich immer mehr Freunde, Fans und Bekannte, als zu anderen Strecken. Denen möchten wir eine gute Show bieten. Sportlich macht das für uns aber keinen Unterschied, denn wir wollen bei jedem Rennwochenende eine gute Leistung zeigen und möglichst weit vorne fahren“, erläutert Springob. „Unser Ziel auf dem Sachsenring ist die Fahrt auf das Podium. Den Speed dafür haben wir. Auch in der Qualifikation sind die Top Drei der Anspruch. Den Audi schätze ich auf dem Sachsenring richtig gut ein. Insbesondere der zweite Streckenabschnitt nach der dreifachen Linkskurve macht Spaß.“

ADAC GT Masters-Titelkandidat Raffaele Marciello

  •  Ex-Ferrari-Formel-1-Testfahrer will am Wochenende auch auf dem Sachsenring   glänzen
  •  Italiener war Mitglied der Ferrari Driver Academy
  •  Mercedes-AMG-Werksfahrer aktuell Tabellenzweiter in Deutscher GT-Meisterschaft

Marciello gilt als einer der schnellsten GT3-Piloten weltweit
Foto: ADAC-Motorsport
 


Er hatte einen Fuß in der Formel 1, war in der Ferrari Driver Academy und fuhr im Kart gegen Carlos Sainz jr. und Danil Kvyat: Raffaele Marciello (26/I, Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR) hat allen Grund, mit breiter Brust durch das Fahrerlager zu laufen. Doch der Italiener, der in der Deutschen GT-Meisterschaft um den Titel kämpft, ist bescheiden: „Ich bin kein Star, sondern nur eine normale Person, die einfach ihren Job macht.“ Die Gelegenheit seinen Job zu machen hat der Mercedes-AMG-Werksfahrer wieder am kommenden Wochenende (1.–3. Oktober), wenn er zusammen mit Maximilian Buhk (28/Hamburg) im Mercedes-AMG GT3 Evo auf dem Sachsenring startet. Die beiden Rennen werden am Samstag und Sonntag ab 16 Uhr live bei NITRO im Free-TV übertragen. Im Livestream sind sie kostenlos und ohne Registrierung bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport zu sehen.

Lange Sieges- und Titelliste

Nein, dem Klischee eines temperamentvollen italienischen Rennfahrers entspricht Raffaele Marciello nicht. Der knapp 1,90 Meter große, schlaksige Mittzwanziger, der auch mal mit grünen Haaren im Fahrerlager auftaucht, ist eher introvertiert. Starallüren sind ihm fremd. „Erfolge hängen von vielen Faktoren ab, ob man zum Beispiel mit dem Auto klarkommt oder ob die Fahrzeugeinstufung passt. Man selbst hat nur einen gewissen Anteil daran“, sagt der Rennradfan bescheiden. „Das Level im GT3-Sport ist sehr hoch, es gibt so viele starke Fahrer, die es verdient hätten, in die Formel 1 zu kommen. Da möchte ich mich nicht hervorheben.“

Dabei kann Marciello im GT3-Sport bereits auf eine lange Erfolgsliste zurückblicken. Titel in der Blancpain-Serie, Sieger des FIA GT World Cup in Macau und im ADAC GT Masters – der Italiener hat sich als einer der gefragtesten Piloten der Szene etabliert. Bis zu 30 Rennwochenenden bestreitet er jährlich weltweit. Als Superstar sieht er sich dennoch nicht. „Viele Fahrer denken, dass sie Stars sind und verhalten sich auch so. Ich sehe mich dagegen nicht als etwas Besonderes, nur weil ich Rennfahrer bin, sondern als ganz normale Person, die einfach ihren Job macht.“ Zusammen mit den befreundeten Rennfahrern Matteo Cairoli und Marco Mapelli initiierte er deswegen auch den Hashtag #OperaioNoSuperstar („Arbeiter, kein Superstar“). „Wir haben mittlerweile sogar ein Logo, das wir uns haben tätowieren lassen.“ Für Marciello geht es vor allem darum, Rennen zu fahren. „Natürlich ist es mein Beruf und ich habe das Glück, dass ich mit dem Motorsport Geld verdienen kann. Aber ich betreibe ihn vor allem aus Leidenschaft. Wo auch immer in der Welt ich fahre, ich mache es, weil es mir Spaß macht. Egal ob es GT3 ist oder etwas anderes. Ich bin auch schon in Monza Rallye gefahren und möchte irgendwann mal bei der Rallye Dakar starten.“

Anfänge im Kart

Marciellos Eltern sind Italiener, er wird aber in Zürich geboren und wächst in Lugano auf. Über seinen Vater kommt er zum Motorsport: „Der ist großer Rennsportfan, ist aber selbst nie gefahren. Als ich dreieinhalb oder vier Jahre alt war, hat er mich in ein Kart gesetzt. Ich bin anfangs nur zum Spaß gefahren, da ich zu jung war und an keinen Wettbewerben teilnehmen durfte. 2003 war es dann so weit und ich bin in der Schweizer Meisterschaft gefahren.“ Marciello macht sich dank seiner Erfolge schnell einen Namen. Dann passiert etwas, wovon jeder Rennfahrer träumt: Ferrari wird auf ihn aufmerksam. „In der EM haben immer Nyck de Vries, Carlos Sainz jr., Danil Kvyat oder ich gewonnen. Ende 2009 – ich war damals 14 Jahre alt – kamen Luca Baldisserri und Ferrari auf mich zu und schlugen vor, mich in die neue Driver Academy aufzunehmen. Jules Bianchi und ich waren die ersten Mitglieder. Das war etwas ganz Besonderes. Ich habe in Maranello gewohnt und bin von Ferrari im Formelsport unterstützt worden.“

Fast in der Formel 1

Weitere Siege und Titel, darunter der des Formel-3-Europameisters 2013, folgen. Ende 2014 absolviert Marciello in Abu Dhabi einen Formel-1-Test mit Ferrari. Er beeindruckt dabei so sehr, dass ihn das Sauber-F1-Team für 2015 als Test- und Ersatzfahrer verpflichtet. Vier Mal tritt der Italiener in der Saison als Freitagsfahrer an Grand-Prix-Wochenenden im Freien Training an – doch am Jahresende folgt der Schock: Ferrari trennt sich von Marciello, das große Ziel Formel 1 ist vorbei. „Natürlich habe ich von der Formel 1 geträumt, aber zum Glück gibt es auch noch anderen Motorsport. Irgendwann muss man einsehen, dass die Plätze in der F1 sehr limitiert sind. Es gibt rund 20 Cockpits, wovon nur die Hälfte wirklich gut ist. Ich bin lieber dort, wo ich jetzt bin, als mit Alfa Romeo in der Formel 1 um Platz 14 oder 15 zu kämpfen.“

Wechsel in den GT3-Sport

Das „dort“ ist für den Italiener mittlerweile im fünften Jahr der GT3-Sport. „Nach dem Aus bei Ferrari war es eine Frage, ob ich ganz aufhöre oder mich neu orientiere.“ Er testet einen Lamborghini für das GRT Grasser Racing Team und steht kurz vor einem Werksvertrag mit dem italienischen Hersteller, doch dann verpflichtet ihn Mercedes-AMG. „Ich bin schon in der Formel 3 mit Mercedes-Motoren gefahren, daher gab es eine Verbindung. Sie suchten jemanden, der langfristig im Fahrerkader bleibt und wir haben uns schnell geeinigt.“ Eine Entscheidung, die er nicht bereut. „Ich bin sehr glücklich, wo ich jetzt bin. Ich muss mich nicht verstellen und kann sein, wer ich bin. Ich fahre auf den besten Rennstrecken der Welt wie Macau, Bathurst oder der Nordschleife und starte in sehr starken Meisterschaften.“

Titelkandidat in der Deutschen GT-Meisterschaft

Dazu gehört auch das ADAC GT Masters. In dieser Saison startet er mit dem Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR für eine neue Mannschaft. Beim Auftakt in Oschersleben gelingt mit der Pole-Position und dem Sieg ein perfekter Einstand. Nach den ersten acht Rennen liegen „Lello“ und Partner Maximilian Buhk in der Deutschen GT-Meisterschaft nur drei Zähler hinter den Tabellenführern Ricardo Feller und Christopher Mies auf dem zweiten Gesamtrang.

Dass es so gut läuft, überrascht ihn nicht: „Wir haben uns sehr gut vorbereitet und das Team ist super aufgestellt. Wir haben zum Beispiel mit Nicolas Duval einen Ingenieur, den ich schon aus der GT World Series kenne. Auch viele der Mechaniker kenne ich schon von anderen Teams. Und mit Maxi Buhk habe ich einen mega Teamkollegen. Auch wenn es ein neues Team ist, arbeiten dort viele Leute, die den Mercedes-AMG bereits kannten. Deshalb waren wir auch von Anfang an und auf eigentlich allen Strecken konkurrenzfähig.“

Wie sieht er seine Titelchancen? „Das ADAC GT Masters ist eine der härtesten Rennserien im GT-Sport. Es ist nicht einfach, dort an der Spitze mitzufahren. Wichtig ist es, immer ins Ziel zu kommen und Punkte mitzunehmen. Um am Ende ganz vorn zu sein, braucht man gute Qualifyings und sollte in den Rennen in die Top 5 fahren. Natürlich hat man keinen Einfluss darauf, was die anderen Team machen, aber es ist wichtig, keine Fehler zu machen und immer das Beste zu geben. Dann kann man am Ende auch mit sich zufrieden sein.“

IDM: Meister nach einem mitreißenden Finale auf dem Hockenheimring gekürt

Copyright: Motor Presse Stuttgart GmbH/Dino Eisele

Die letzte Zielflagge in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) ist gefallen. Tausende Zuschauer erlebten ein Finale voller Nervenkitzel, Überraschungen und Wendungen live im Motodrom in Hockenheim. Die IDM erwies sich einmal mehr als eine Serie mit hochkarätigem Motorsport zum Anfassen. Das offene Fahrerlager ist längst ein Besuchermagnet geworden.

Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW) ließ sich in der IDM Superbike 1000 zum dritten Mal als Meister feiern. Der 25-jährige Ukrainer gewann in diesem Jahr vier Rennen und war so überlegen, dass ihn nur noch Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) von seinem Triumph hätte abhalten können, auch wenn seine Chancen eher theoretischer Natur waren. Doch der Franzose musste seine Teilnahme am Finale verletzungsbedingt absagen. In Hockenheim stand deshalb der Kampf um den Vizetitel im Fokus. Drei Männer hatten Chancen: Florian Alt (Wilbers-BMW), Luca Grünwald (Kiefer Racing), Vladimir Leonov (Hertrampf MO Yamaha Racing Team).

Das entscheidende Rennen war nichts für schwache Nerven. Leonov ging zunächst in Führung, wurde aber vom späteren Sieger Markus Reiterberger eingeholt. Dadurch rückte Grünwald dem Russen näher. Aber zum Schluss hatte sich auch Alt den Weg durch die Konkurrenz gebahnt. Sein vierter Platz führte zu einer denkbar knappen Entscheidung, in der ein einziger Meisterschaftspunkt den kleinen Unterschied machte. In der Endabrechnung heißt es somit: Mikhalchik ist mit 176 Punkten Meister vor Florian Alt (145), Grünwald (144) und Leonov (138). Fahrer aus zehn Nationen hatten sich in diesem Jahr an der IDM Superbike 1000 beteiligt.

In der IDM Supersport 600 heißt der Gesamtsieger Patrick Hobelsberger (Bonovo Action by MGM Racing). Der Bayer gewann beide Läufe auf dem Hockenheimring. Insgesamt gehen sieben Siege in 14 Rennen auf sein Konto. Hobelsberger fiel in keinem einzigen Rennen aus und holte immer Punkte. Er wollte die IDM als Sprungbrett nutzen, um wieder in die Supersport-Weltmeisterschaft zurückzukehren. Es sieht gut aus. Der 25-jährige Yamaha-Fahrer hat schon Angebote. Vizemeister wurde Valentin Debise, der wie schon erwähnt fehlte. Ebenso war der Gesamt-Dritte Glenn Van Straalen (NIWA Racing) nicht am Start. Der Kawasaki-Fahrer aus den Niederlanden war für den gleichzeitig in Spanien stattfindenden Supersport-WM-Lauf gebucht worden. Trotz ihrer Abwesenheit gab es in der stark besetzten Supersport-Klasse in Hockenheim keine Geschenke. Das musste Max Enderlein (M32 Racing) erfahren. Hätte der siebtplatzierte Sachse im zweiten Lauf nur einen Hauch besser abgeschnitten, hätte er Glenn Van Straalen noch vom dritten Tabellenrang stoßen können. Yamaha-Fahrer Enderlein geht nun mit einem einzigen Punkt Rückstand auf den Niederländer als Vierter in die Geschichte ein.

Die Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 bot wieder eine ganze Bandbreite voller Ereignisse, bevor der Meister gekürt werden konnte. Zum Schluss war Titelverteidiger Lennox Lehmann (Freudenberg WorldSSP Team) der große Gewinner. Der 15-jährige Dresdner musste aber zittern, denn im entscheidenden letzten Lauf der Saison spielte die Technik seines Motorrads nicht mit und er landete im Kiesbett. Von nun an begann eine Zitterpartie, denn Lehmanns großer Gegner Marvin Siebdrath (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki) war als Fünfter noch im Rennen. Er hätte es allerdings gewinnen müssen, um Lehmann den Titel noch abnehmen zu können. Siebdrath wurde Vize. Um den dritten Platz in der Tabelle entbrannte der Kampf zwischen Dirk Geiger (Freudenberg WorldSSP Team) und Luca De Vleeschauwer (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki). Sie führten das letzte Rennen an. Das Duell spitzte sich in den letzten beiden Kurven so zu, dass es in einem dramatischen Foto-Finish endete. Die Rennleitung sah Geiger im Vorteil, der somit als Laufsieger und auch als Gesamt-Dritter aufs Podium steigen durfte. 

In der IDM Sidecar hätten Josef Sattler/Luca Schmidt (Bonovo Action) den Sack zu machen können. Dafür wären zwei Siege nötig gewesen. Dazu kam es nicht. Der achtfache Weltmeister Tim Reeves entschied im ARS F1-Gespann mit seinem Beifahrer Kevin Rousseau den ersten Lauf zu seinen Gunsten. Den zweiten Sieg schnappten sich die Schweizer Markus Schlosser/Marcel Fries. Wer in dieser Saison die Meisterschaft gewinnt, wird sich also erst in einer Woche zeigen. Die finalen  Gespann-Läufe finden erst beim Sidecar Festival in Oschersleben vom 1. bis 3. Oktober statt. Dann wird sich zeigen, ob die Champions von 2021 Sattler/Schmidt, Reeves/Rousseau oder Markus Schwegler/Ondrej Kopecky heißen.

Für zusätzliche Würze beim großen Hockenheim-Finale sorgten die Entscheidungen in den einzelnen Cups, die ausgetragen wurden. Noah Lequeux aus Luxemburg konnte die IDM Superstock 600-Wertung mit sechs Saisonsiegen auf Yamaha für sich entscheiden. Johann Flammann (Kawasaki Z650) ist der Gesamtsieger des Twin Cups. Die Pro Superstock Cup-Krone sicherte sich Côme Geenen aus Belgien auf der BMW S 1000 RR. Den Yamaha R3 bLU cRU Cup gewann Nick Roelfsman aus den Niederlanden.

Samstag, 25. September 2021

Hockenheim - IDM Finale 2021

Copyright: Motor Presse Stuttgart GmbH/ Dino Eisele

Der Countdown bis zur packenden Action auf dem Hockenheimring läuft. Vom 24. bis 26. September 2021 findet im badischen Motodrom das große Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) statt. In insgesamt sieben Klassen legen sich die Teilnehmer noch ein Mal richtig ins Zeug und kämpfen um ihre Plätze in der Gesamtwertung. Darüber hinaus sorgen in allen Klassen einige Gaststarter für zusätzliche Spannung. Für die Zuschauer, die bei besten Wetteraussichten unter Einhaltung der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) direkt vor Ort sein können, heißt das: Spannung ohne Pause. Im Eintrittsticket ist der Fahrerlagerzutritt enthalten.

Auch wenn durch die verletzungsbedingte Absage des Kawasaki-Stars Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) in der IDM Königsklasse Superbike 1000 der neue Titelträger mit Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW) rein rechnerisch feststeht, brennt in der Topklasse der IDM beim Finale die Luft. Florian Alt (Wilbers-BMW), Luca Grünwald (Kiefer Racing, BMW), Bastien Mackels (Team SWPN, Yamaha) und Vladimir Leonov (Hertrampf MO Yamaha Racing Team) werden in einer hauchdünnen Partie die weiteren Podestplätze unter sich ausmachen. Alt und Grünwald trennt vor den letzten beiden Saisonläufen zum Beispiel ein einziger Punkt. Wenn am Rennsonntag auch noch der dreifache IDM-Superbike-Champion Markus Reiterberger (BCC Racing, BMW) oder Julian Puffe (GERT56, BMW) zur Höchstform auflaufen, dürfte das entscheidende Auswirkungen an der Spitze haben. In den Top Ten befinden sich vor den Entscheidungen in Hockenheim alle teilnehmenden Marken der IDM Superbike 1000: BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha, dazu Fahrer aus sechs Nationen. Publikumsliebling Alessandro Polita (HRP-Honda) wird am Wochenende allerdings leider fehlen. Der Italiener musste sich kurzfristig einer Blinddarm-Operation unterziehen. Mit seinem Landsmann Luca Vitali wurde ein starker Ersatzfahrer für die Honda gefunden.

Aber nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch im IDM-Fahrerlager wird den Zuschauern einiges geboten. Mit eigener Schutzkleidung und einer entsprechenden Fahrerlaubnis können sie selbst aktiv werden. BMW, Honda und Kawasaki reisen zum Saisonabschluss mit ihren Showtrucks an und bieten auf aktuellen Serienmotorrädern Probefahrten an.

In der IDM Supersport 600 will Patrick Hobelsberger (Bonovo action by MGM Racing, Yamaha) noch zwei Rennen gewinnen und sich danach als Meister feiern lassen. Valentin Debise, der als Doppelstarter in zwei Klassen unterwegs war, wird wegen seiner Handgelenksverletzung auch hier den Titel nicht streitig machen können. Der WM-ambitionierte Hobelsberger ist aber ohnehin ein extrem schneller Fahrer und zudem einer der wenigen, die bisher noch keinen Ausfall im Rennen zu beklagen hatten. Dahinter ist zwischen Max Enderlein (MR32 Racing, Yamaha) und Rob Hartog (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki) das letzte Wort jedoch noch nicht gesprochen. Glenn van Straalen, im Moment auf Rang 3 in der Gesamtwertung liegend, wird aufgrund eines parallelen WM-Einsatzes nicht mehr in die Punktevergabe eingreifen können.

Das Finale in Hockenheim wird für die IDM Supersport 600 eine brisante Nummer. Immerhin ist dort auch der spät in die Saison eingestiegene Kevin Wahr (MVR-Racing, Yamaha) aus Nagold zu Hause, der im badischen Motodrom schon immer zu den Favoriten gezählt hat und zum Zünglein an der Waage werden kann.

Was geht ab in der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300? Mit Lennox Lehmann (Freudenberg KTM WorldSSP Team), Marvin Siebdrath und dessen belgischem Teamkollegen Luca de Vleeschauwer (beide Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki) haben noch drei Fahrer eine Titelchance, wobei Lehmann dank 18 Punkten Vorsprung in der Meisterschaft die besten Aussichten auf den Gesamtsieg haben dürfte. Am vergangenen Wochenende gab der 15-jährige Dresdner in Spanien (Barcelona) sein Debüt in der Supersport 300-Weltmeisterschaft. Wenn er den Schwung von dort mitgenehmen kann, steht seiner IDM-Titelverteidigung nichts im Wege. Lennox Lehmann könnte als erster Titelverteidiger in der hart umkämpften Nachwuchsklasse IDM-Geschichte schreiben. Sein direkter Verfolger Marvin Siebdrath wird aber jede kleine Chance nutzen, um die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Abgerechnet wird erst zum Schluss.

Für weitere Action im Finale sorgen der IDM Superstock 600 Cup, der bei getrennter Wertung ins das Starterfeld der IDM Supersport 600 integriert ist, der Yamaha R3 bLU cRU Cup, der Twin Cup und der Pro Superstock Cup. Ein Ereignis jagt das andere. 

Quelle: www.idm.de / Anke Wieczorek

Starkes Feld: ADAC GT4 Germany mit vielen Neuzugängen am Sachsenring

  • Zuwachs von Aston Martin, KTM; Porsche und McLaren
  • Gastspiel von GRIP-Moderator Niki Schelle
  • Indy Dontje, Christer Jöns, Mike David Ortmann und Hugo Sasse fahren in der GT4

Foto: Jens Hawrda


Die ADAC GT4 Germany startet auf dem Sachsenring (1. bis 3. Oktober) mit einem starken Feld in die zweite Saisonhälfte. Bei den Rennen auf der Berg- und Talbahn bei Chemnitz dürfen sich Fans auf viele Neuzugänge freuen. Mindestens 26 Fahrzeuge von sieben Marken starten in den beiden Einstundenrennen am Samstag und Sonntag. Zuwachs gibt es bei Aston Martin, KTM, McLaren und Porsche mit zahlreichen aus dem ADAC GT Masters bekannten Fahrern. Dazu absolviert TV-Moderator Niki Schelle (GRIP) einen Gasteinsatz. Fans sind am Sachsenring an der Strecke und im Fahrerlager willkommen, Tickets gibt es für ADAC Mitglieder bereits ab 22.50 Euro (Nicht-Mitglieder 25 Euro), Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt. Die beiden Rennen der ADAC GT4 Germany sind online live bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport zu sehen, der TV-Sender NITRO zeigt Highlights.

Prosport Racing sorgt für mehr Aston Martin-Power in der ADAC GT4 Germany. Das Team vom Nürburgring kehrt zurück in die Serie und setzt einen Aston Martin Vantage GT4 ein, der von den beiden ADAC GT Masters-Fahrern und Doppelstartern Mike David Ortmann und Hugo Sasse gesteuert wird. Dazu laufen Planungen für den Einsatz eines weiteren Aston Martin.

Auch die Anzahl der KTM X-Bow GT4 verdoppelt sich durch ein Comeback von RTR Projects aus Tschechien. Gesteuert wird der Sportwagen aus Österreich von Ex-ADAC GT Masters-Fahrer Lennart Marioneck und dem jungen Tschechen Matej Pavlicek. RTR Projects reist mit guten Erinnerungen nach Sachsen, beim Saisonfinale 2019 holte das Team dort mit Marioneck einen Sieg.

Bei seinem Heimspiel feiert Sachsenring-Urgestein Steve Kirsch sein Debüt der Serie und hat sich dafür prominente Unterstützung geholt. Der ehemalige Rallye-Fahrer und heutige TV-Moderator Niki Schelle gibt zusammen mit dem Lokalmatador in einem Porsche 718 Cayman GT4 von East Racing Gas.

Mit innovativer Technologie und der Space Drive-Lenkung von Schaeffler Paravan starten ein Porsche und ein McLaren auf dem Sachsenring. W&S Motorsport ist nach einem Rennen Pause wieder mit einem Porsche 718 Cayman CS MR zurück, auf dem Max Kronberg als erster Fahrer feststeht. Dörr Motorsport vertraut auf zwei Fahrer mit viel Erfahrung aus dem ADAC GT Masters bei ihrem McLaren 570S mit Space Drive. Christer Jöns steuert den britischen Boliden mit Indy Dontje. „Zum ersten Mal sitze ich in einem McLaren 570S mit SpaceDrive, was etwas komplett Neues für mich ist. Unser Testtag hat sich gut angefühlt und zusammen mit Christer Jöns werden wir sicher gutes Racing liefern. Gerade auf den Sachsenring freue ich mich, weil ich da im ADAC GT Masters schon gewonnen habe und ganz besonders tolle Fans habe“, sagt Dontje.

Mit dem bewährten Porsche, aber einem neuen Fahrerduo tritt der Porsche 718 Cayman GT4 mit der Startnummer 1 der Titelverteidiger vom Team Allied-Racing auf dem Sachsenring an. Joel Sturm kehrt zurück in die Serie und teilt sich den Mittelmotor-Porsche mit Neuzugang Alexander Hartvig.


ADAC GT-Masters: Lokalmatadore freuen sich auf anspruchsvollen Sachsenring

  • Marvin Kirchhöfer, Maximilian Paul und David Jahn vor dem Heimrennen
  • Kirchhöfer feiert am Sachsenring 20 Jahre im Motorsport
  • T3 Motorsport aus Dresden und Yaco Racing aus Plauen kämpfen um Punkte

Foto: Jens Hawrda

Fahrer und Teams aus Sachsen sind im ADAC GT Masters traditionell stark vertreten: Corvette-Pilot Marvin Kirchhöfer (27/Leipzig, Callaway Competition) und Lamborghini-Fahrer Maximilian Paul (21/Dresden, T3 Motorsport) haben sich vorgenommen, ihren Fans am Einheitsfeiertags-Wochenende allen Grund zum Jubeln geben. Neben den Fahrern aus der Region können sich die Teams T3 Motorsport aus Dresden und Yaco Racing aus Plauen auf die Unterstützung der Fans verlassen: Zuschauer dürfen auf dem Sachsenring nicht nur an die Strecke, sondern können die Serie auch im Fahrerlager hautnah erleben. Tickets gibt es für ADAC Mitglieder ab 22,50 Euro online unter adac.de/motorsport, Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt. Beide Rennen auf dem Traditionskurs werden am Samstag und Sonntag ab 16 Uhr live bei NITRO im Free-TV übertragen. 

Corvette C7 GT3-R von Callaway Competition

Jubiläum bei Marvin Kirchhöfer

Marvin Kirchhöfer, der mit der Corvette C7 GT3-R von Callaway Competition startet, hat in diesem Jahr bereits einen Rennsieg eingefahren. Seinem Teamkollegen Jeffrey Schmidt (27/CH) gelang im vergangenen Jahr der Sieg auf dem Sachsenring. Zuletzt auf dem Lausitzring musste das Duo allerdings auf Platz vier liegend mit einem Fahrzeugbrand einen herben Rückschlag hinnehmen. „Callaway Competition ist dabei, die Corvette wieder aufzubauen. Die Reparatur ist doch recht aufwendig“, so Kirchhöfer. „Das Rennwochenende ist für den Sachsen ein ganz besonderes: Er feiert sein 20-jähriges Motorsport-Jubiläum. „Es gibt daher auf jeden Fall einen Grund zum Feiern – hoffentlich gibt es auch einen zweiten und dritten. Ich freue mich riesig darauf. Wir zählen nicht zu den Topfavoriten, aber wenn alles passt, können wir wieder vorne dabei sein. Die Fans können sich auf spannende Rennen freuen. Da es auf dem sehr anspruchsvollen Sachsenring viele Kiesbetten gibt, wird jeder Fehler sofort bestraft. Das bringt noch zusätzliche Würze rein.“

Zwei Rennställe aus Sachsen

Ein doppeltes Heimspiel gibt es bei T3 Motorsport: Nicht nur der Rennstall, sondern auch Fahrer Maximilian Paul kommt aus dem rund 100 Kilometer vom Traditionskurs entfernten Dresden. „Der Sachsenring ist auf jeden Fall ein Highlight. Die Strecke ist ganz besonders und anders als alle anderen. Sie ist sehr anspruchsvoll, weil es viele schnelle Kurven gibt und es berghoch und -runter geht. Es hilft, wenn man den Kurs gut kennt, da man dort nur wenig testen kann. Für Fans ist der Sachsenring eine tolle Strecke, man kann viel sehen. Es ist cool, wieder Zuschauer auf den Tribünen und vor allem im Fahrerlager zu sehen und dass es wieder Aktionen wie den Pitwalk gibt. Ich freue mich auf sehr viele Fans.“

Als zweites Team aus dem Freistaat tritt Yaco Racing beim fünften Saisonlauf des ADAC GT Masters an. Die Plauener setzen wie gewohnt einen Audi R8 LMS für Simon Reicher (21/A) und Norbert Siedler (38/A) ein. Das Duo hofft, seinen Auswärtstrend fortzusetzen. „Wenn es uns gelingt, die Leistungssteigerung mit zum Sachsenring zu nehmen und dort weitere positive Schritte zu setzen, haben wir eine gute Chance, den Audi im Zeittraining weiter vorne abzustellen“, ist sich Routinier Siedler sicher.

Mit einem Porsche 911 GT3 R tritt David Jahn (30/Leipzig, Team Joos Sportwagentechnik) an. Der fünffache ADAC GT Masters-Rennsieger ist Wahl-Leipziger. „Ich sehe das Rennwochenende als eines meiner Heimrennen an. Ich muss nur rund eine Stunde fahren und bekomme am Sachsenring auch Besuch von Freunden und Kollegen. Der Kurs ist megagut, aber es ist wichtig, dass das Set-up passt, sonst wird es schwer. Der Porsche sollte gut zum Sachsenring passen, auch wenn es Autos gibt, denen der Kurs vielleicht noch besser liegt. Wir wollen in den Rennen zwei Mal in die Top 10 fahren, ich persönlich möchte im Qualifying einen Platz zwischen fünf und acht erreichen. Denn wenn man von dort losfährt, kann man auch gute Punkte sammeln.“

Attraktive Angebote für Fans

Den Zuschauern vor Ort wird ein volles Programm geboten. Zusätzlich zum ADAC GT Masters starten in Hohenstein-Ernstthal die ADAC GT4 Germany, die ADAC TCR Germany, die ADAC Formel 4 und der Porsche Carrera Cup Deutschland. Im Fahrerlager erwarten die Fans zahlreiche Attraktionen: Beim Meet the Drivers können sie ihre Lieblingsfahrer treffen, gleich drei Mal dürfen sie beim Pitwalk in die offene Boxengasse und es gibt eSports-Simulatoren von RaceRoom. Besondere Perspektiven bieten der knapp neun Meter hohe eBay Tower und die eBay Box. Und auch bei den Online-Magazinen „PS on Air – Der Ravenol ADAC GT Masters-Talk“ und „ADAC GT Masters Backstage – live aus der eBay Motors-Box“ können die Fans direkt dabei sein – beide werden live aus dem Paddock des Sachsenrings gesendet.


Dienstag, 21. September 2021

Reinhard Kofler holt historischen ersten KTM-Sieg in der DTM Trophy

  •  Österreicher gewinnt vor Schweizer Mauron und Briten Tregurtha
  •  KTM die fünfte siegreiche Marke in der DTM Trophy
  •  Extreme Ausgeglichenheit: Vier Marken auf den ersten vier Plätzen
  •  Spannung pur im Titelkampf: William Tregurtha holt mit Platz drei wieder auf

Erster Sieg für KTM in der DTM Trophy: R. Kofler (AUT) © DTM

Österreicher gaben in Assen den Ton an. Nach dem Erfolg von Mercedes-Pilot Lucas Auer im Rennen zur DTM, schrieb sein Landsmann Reinhard Kofler Geschichte in der DTM Trophy. Der Österreicher aus der Mannschaft von True Racing by Reiter Engineering bescherte KTM den ersten Erfolg überhaupt in der Nachwuchsserie der hochprofessionellen DTM-Plattform. KTM ist damit nach BMW, Mercedes-AMG, Audi und Toyota der fünfte Hersteller, der sich in die Siegerlisten der DTM Trophy einträgt.

Kofler bestimmte das Geschehen vom Start weg. Beim Sprint zur ersten Kurve setzte er sich von Startposition zwei aus gegen den Schweizer Lucas Mauron durch. Mauron qualifizierte sich im Audi von Heide-Motorsport für die Pole-Position. Nach dem gewonnenen Startduell ließ der Österreicher zu keinem Zeitpunkt etwas anbrennen. In souveräner Manier fuhr der KTM-Werkspilot den Sieg nach Hause und gewann nach 18 Runden mit einem Vorsprung von 2,118 Sekunden.

Mauron brachte letztlich den zweiten Platz ins Ziel. Er duellierte sich über weite Strecken mit dem britischen Mercedes-AMG-Piloten William Tregurtha (CV Performance Group), der als Dritter an der Siegerehrung teilnehmen durfte. Tregurtha ging als Gesamtzweiter mit einem Rückstand von 15 Zählern in das Rennen und knabberte sieben Zähler vom Vorsprung seines Landsmanns Ben Green ab.


Ben Green mit Rückschlag im Meisterschaftskampf

Green war im BMW von FK Performance Motorsport in einen sehenswerten Dreikampf um Platz vier verstrickt. Der Brite musste sich über viele Runden gegen seinen Markenkollegen Theo Oeverhaus (Walkenhorst Motorsport) und gegen Koflers Stallgefährten Florian Janits zur Wehr setzen.

Der immense Druck auf Green wurde in Runde 14 zu groß. Nach einem faszinierenden Rad-an-Rad-Duell über mehrere Kurven schlüpfte Oeverhaus durch. Janits nutzte die Gelegenheit und zog seinerseits mit. Damit stand die Reihenfolge hinter den ersten Drei ebenfalls fest: Oeverhaus brachte den vierten Platz nach Hause, vor Janits, Green und dem belgischen Toyota-Fahrer Nico Verdonck (Ring-Racing).

In der Gesamtwertung hat Green noch jene acht Zähler Vorsprung auf Tregurtha, die er durch den sechsten Rang im Sonntagslauf erhielt. Zwischen den beiden Briten steht es nun 171:163 nach Punkten. Greens Markenkollege Michael Schrey (Hofor Racing by Bonk Motorsport) bleibt Gesamtdritter. Er sammelte am Rennsonntag in Assen als Neunter nur zwei Punkte.

Die niederländische Gaststarterin Sandra van der Sloot war am Sonntag im Ziel die bestplatzierte Fahrerin im Feld. Van der Sloot kam im BMW des Team Driverse auf Position 15, direkt hinter ihr liefen Maurons Teamkollegin Sophie Hofmann und Verdoncks niederländische Stallgefährtin Stephane Kox ein.

Die Saison 2021 der DTM Trophy läutet in zwei Wochen ihre Schlussphase ein. Dann geht es für das vorletzte Rennwochenende des Jahres an den Hockenheimring, nur eine Woche später zum Finale auf den Norisring.

Montag, 20. September 2021

Luca Engstler gewinnt Sonntagsrennen in Hockenheim

  •  Fünfter Saisonsieg für Hyundai-Pilot Engstler
  •  Eric Scalvini im Cupra auf Platz zwei
  •  Mit Nico Gruber auch ein Fahrer aus der Honda Junior Challenge auf dem Gesamtpodium

Saisonsieg Nummer 5 für Luca Engstler am Sonntag in Hockenheim
Foto: Jens Hawrda

Luca Engstler (21, Wiggensbach, Hyundai Team Engstler) triumphiert mit einem lupenreinen Start/Ziel-Sieg im Sonntagsrennen der ADAC TCR Germany auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg und baut seine Tabellenführung in der Tourenwagen-Serie des ADAC weiter aus. Hinter dem Hyundai i30 N TCR-Piloten kommt Vortagessieger Eric Scalvini (26, ITA, Wimmer Werk Motorsport) im Cupra Leon Competición TCR auf Platz zwei. Junior-Fahrer Nico Gruber (20, AUT, Hyundai Team Engstler) komplettiert in einem weiteren Hyundai das Podium. „Ich bin wirklich sehr glücklich und kann es kaum beschreiben, wie ich mich fühle. Es ist einfach wunderschön, dieses Rennen gewonnen zu haben“, strahlte Engstler nach seinem fünften Saisonsieg in der ADAC TCR Germany.

Engstler hatte das Rennen schon von der Pole-Position aus begonnen. Er gewann den Start vor seinem Hyundai Team Engstler-Teamkollegen Martin Andersen (27, DNK) und setzte sich schnell an der Spitze des Feldes ab. Der von Platz drei losgefahrene Eric Scalvini büßte beim Start zunächst eine Position ein, konnte diese aber noch in den ersten Kurven zurückerobern. In Runde zwei überholte der Italiener schließlich auch den zweitplatzierten Andersen bei der Einfahrt auf die Parabolica und blies zum Angriff auf den führenden Engstler.

Den Allgäuer ließ all dies jedoch unberührt und so baute er seinen Vorsprung immer weiter aus. Hinter den beiden Spitzenreitern entwickelte sich über das ganze Rennen ein spannender Zweikampf zwischen Andersen und Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) im Honda Civic TCR. Währenddessen fuhr Hyundai-Pilot Nico Gruber auf einem sicheren fünften Platz. In der letzten Rennrunde kam es bei der Anfahrt auf die Spitzkehre dann aber zu einer Kollision zwischen Andersen und Fugel, die den Dänen bis auf die fünfte Position zurückfallen ließ. Honda-Pilot Fugel musste final mit Platz zwölf Vorlieb nehmen.

So erbte Gruber den letzten Platz auf dem Podium und konnte sich zusätzlich noch über den Sieg in der Honda Junior Challenge freuen. Rang vier ging an Jonas Karklys (32, LTU, NordPass) in einem weiteren Hyundai. Mit einer starken Vorstellung in den letzten Rennminuten fuhr Albert Legutko (21, POL, Albert Legutko Racing) im Honda Civic TCR auf Position sechs vor Philipp Regensperger (22, Neumarkt St. Veit, Regensperger Racing) im Opel Astra TCR, Hyundai-Pilot Robin Jahr (30, Blankenfelde, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) und René Kircher (21, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) im VW Golf GTI TCR. Die Top Zehn komplettierte Roland Hertner (61, Heilbronn, Hyundai Team Engstler) in einem weiteren Hyundai, der somit auch die Trophy-Wertung der ADAC TCR Germany für sich entschied.

In der ADAC TCR Germany geht es nun Schlag auf Schlag weiter. Bereits vom 1. bis 3. Oktober 2021 steht auf dem Sachsenring das nächste Rennwochenende an. Dann startet die Serie wieder im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters.

Stimmen zur ADAC TCR Germany auf dem Hockenheimring

Luca Engstler (Hyundai Team Engstler - Sieger): 

„Ich hatte gehofft, dass mein Teamkollege Martin Andersen mir den Rücken frei halten würde. Doch schon nach einer Runde konnte Eric ihn passieren. Da dachte ich, dass er mich kurz darauf auch schnappen würde. Doch so kam es nicht. Er hat wohl ein wenig sein Auto überfahren. Da wusste ich, dass das Thema durch ist. Beim nächsten Rennen auf dem Sachsenring will ich wieder voll attackieren und versuchen, gute Punkte einzufahren.“

Eric Scalvini (Wimmer Werk Motorsport - Zweiter): 

„Platz zwei ist für heute ein gutes Resultat, obwohl ich natürlich auch sehr gerne gewonnen hätte. Wir hatten die Pace, um Luca zu schlagen. Ich blockierte aber zweimal die Vorderräder und verlor dadurch Zeit. Das ist eben Motorsport. Platz zwei ist jedoch gut für die Meisterschaft, die mir insgesamt sehr wichtig ist. Nun geht es an den Sachsenring. Dort bin ich bislang noch kein Rennen gefahren, sondern habe nur einen halben Testtag verbracht.“

Nico Gruber (Hyundai Team Engstler - Dritter): 

„Das Podium kam nach dem Rennverlauf auf jeden Fall unerwartet. Es ist schade für Martin. Im Prinzip war es sein dritter Platz. Beim Start hatte ich durchdrehende Räder und so auch einige Plätze verloren. Danach habe ich alles gegeben und konnte noch gut nach vorne kommen. Ich bin jetzt super happy. Auch das Team hat herausragend gearbeitet. Wir haben über das ganze Wochenende einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt freue ich mich auf den Sachsenring. Da werden wir wieder richtig Gas geben. Es ist eine schwierige Strecke, doch wir sind super vorbereitet.“

Cupra-Pilot Eric Scalvini mit Sieg am Samstag in Hockenheim

  •  Mit Cupra, Hyundai und Honda drei Marken auf dem Podium
  •  Dritter Saisonsieg für Eric Scalvini in der ADAC TCR Germany
  •  Luca Engstler inoffizieller Halbzeit-Meister

 

Der Cupra Leon Competición TCR von Eric Scalvini
Foto: ADAC-Motorsport


Start-Ziel-Sieg und Rückeroberung von Platz zwei in der Meisterschaftstabelle der ADAC TCR Germany: Für den von der Pole-Position gestarteten Eric Scalvini (26, ITA, Wimmer Werk Motorsport) lief es am Samstag auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg perfekt. Hinter dem Cupra Leon Competición TCR-Piloten fuhr Luca Engstler (21, Wiggensbach, Hyundai Team Engstler) im Hyundai i30 N TCR auf Platz zwei und krönte sich somit zum Halbzeit-Meister der Saison 2021. Dominik Fugel (24, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) komplettierte im Honda Civic TCR das Podium. „Das alles ist einfach nur unglaublich. Das Auto war perfekt eingestellt. Alle im Team haben eine herausragende Arbeit geleistet, wofür ich mich wirklich bedanken muss. Ich bin heute richtig glücklich über den Sieg. Dazu kommt, dass ich auf dem Hockenheimring noch kein einziges Rennen bestritten habe“, jubelte Scalvini über seinen dritten Saisonsieg in der ADAC TCR Germany, nachdem er im Juni auf dem Red Bull bereits zweimal erfolgreich war.

Scalvini begann das Rennen schon von der Pole-Position aus, machte beim Start kurzen Prozess und setzte sich gleich an der Spitze des Feldes ab. Tabellenführer Engstler läutete auf Platz zwei direkt die Verfolgung des Cupra ein. Noch in der ersten Runde setzte sich der von Platz fünf losgefahrene Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) im Honda Civic TCR auf Platz drei. Einen Traumstart erwischte auch sein Bruder Dominik Fugel, der in der ersten Runde von Startplatz zehn bis auf die fünfte Position vor fahren konnte.

In den ersten Rennminuten setzte sich Scalvini an der Spitze des Feldes immer weiter ab und baute seine Führung kontinuierlich aus. Dominik Fugel machte weiter ordentlich Dampf und fuhr nach rund fünf Minuten am viertplatzierten Hyundai-Piloten Martin Andersen (27, DNK, Hyundai Team Engstler) vorbei. Wenige Augenblicke später überholte er auch noch seinen jüngeren Bruder Marcel und sicherte sich so die dritte Position.

Eine Kollision im Mittelfeld zwischen René Kircher (21, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) im VW Golf GTI TCR und Robin Jahr (30, Blankenfelde, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) im Hyundai führte wenig später zu einer Safety-Car-Phase zur Bergung des VW. Somit wurde das Feld wieder eng zusammen gebracht und neue Spannung kam auf. Nach rund sechs Minuten der Neutralisation gewann Scalvini auch den Re-Start und setzte sich abermals vorne ab. Hinter Engstler und Dominik Fugel ereignete sich dann ein sehenswerter Zweikampf zwischen Marcel Fugel und Andersen um Platz vier. Doch beim Einbiegen auf die langgezogene Parabolica rollte der Honda von Fugel ohne Vortrieb aus, da der Keilriemen gerissen war. Das brachte dem Dänen den vierten Platz ein.

An der Spitze blieb die Reihung bis zum Rennende gleich. Scalvini gewann nach 17 Runden mit 2,877 Sekunden Vorsprung vor Engstler und Dominik Fugel. Hinter Andersen fuhr Hyundai Team Engstler-Teamkollege Nico Gruber (20, AUT) im Hyundai auf Platz fünf und gewann somit die Honda Junior Challenge. Rang sechs ging an Jonas Karklys (32, LTU, NordPass) in einem weiteren Hyundai vor Markenkollege Roland Hertner (61, Heilbronn, Hyundai Team Engstler), der gleichzeitig auch die Trophy-Wertung für sich entschied. Achter wurde Peter Gross (51, AUT, Wimmer Werk Motorsport) im Audi RS3 LMS TCR vor Robin Jahr (30, Blankenfelde, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) im Hyundai. Die Top Zehn komplettierte Cupra-Pilot Christian Voithofer (43, AUT, Wimmer Werk Motorsport). Auf dem Hockenheimring folgt am Sonntag ab 13:30 Uhr noch das zweite Rennen der ADAC TCR Germany, welches auf adac.de/motorsport und auf youtube.com/adac im Livestream übertragen wird.

Stimmen zur ADAC TCR Germany auf dem Hockenheimring

Eric Scalvini (Wimmer Werk Motorsport - Sieger): 

„Wir haben bis in die Nacht am Set-up gearbeitet. Das hat sich heute ausgezahlt. Ich hatte einen grandiosen Start und gleich ordentlich gepuscht. Dann kam das Safety-Car heraus. Ich blieb beim Re-Start aber ruhig und konnte mich auch wieder etwas an der Spitze absetzen. Morgen im zweiten Rennen hier auf dem Hockenheimring will ich natürlich versuchen, wieder auf derselben Position einzulaufen. Wir bleiben auf jeden Fall fokussiert und werden sehen, was am Ende dabei herauskommt.“

Luca Engstler (Hyundai Team Engstler - Zweiter): 

„Ich habe mich heute mehr über Platz zwei gefreut, als über die Siege am Lausitzring, da wir sehr viel Gewicht im Auto hatten. Es macht mich stolz, so ein super Team hinter mir zu haben. Beim Re-Start war mir klar, dass ich keine Chance haben würde. Dominik ist hinter mir ein super Rennen gefahren. Wenn er am Sonntag von weiter vorne losfahren sollte, wird es auch gegen ihn eng. Morgen versuche ich, erneut auf das Podium zu kommen. Insgesamt konzentriere ich mich nicht auf die Gesamtwertung, sondern schaue von Rennen zu Rennen. Wir wollen kein Risiko eingehen und dann sehen wir, was beim Finale auf dem Nürburgring passiert.“

Dominik Fugel (Honda ADAC Sachsen - Dritter): 

„Ich bin heute ein wenig erkältet, weswegen ich nicht sonderlich feiern kann. Das Rennen war in Ordnung. Man will natürlich immer gewinnen, doch mehr war von Startplatz zehn einfach nicht drin. Die ersten zwei bis drei Runden waren auf jeden Fall super. Danach galt es, die Position zu verteidigen. Luca vor mir war zu schnell. Morgen möchte ich nochmals auf das Podium fahren.“