Freitag, 27. Mai 2022

Erfolgreiches Rennwochenende für Mercedes-AMG Customer Racing in der DTM und dem ADAC GT Masters

  •  Erfolgreiche zweite Runde in DTM und ADAC GT Masters für Mercedes-AMG Customer Racing
  •  DTM: Doppelpodium und vier Mercedes-AMG GT3 in den Top Fünf beim Samstagsrennen
  •  GT Masters: MANN-FILTER Team LANDGRAF bestätigt exzellente Form mit Platz drei

Lucas Auer
Foto: Jens Hawrda

Mit vier weiteren Podestplätzen konnten die Mercedes-AMG Customer Racing Teams am Wochenende an die erfolgreichen Saisonstarts in der DTM und dem ADAC GT Masters anknüpfen. Im Samstagsrennen der DTM auf dem Lausitzring fuhren Luca Stolz (GER) vom Mercedes-AMG Team HRT und Portimão-Sieger Lucas Auer (AUT) vom Mercedes-AMG Team WINWARD mit den Plätzen zwei und drei ein Doppelpodium ein. Insgesamt schlossen vier Mercedes-AMG GT3 das Rennen unter den ersten Fünf ab. Am Sonntag gelang auch Maro Engel (GER) vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing mit Platz zwei der Sprung auf das Podest. Im parallel ausgetragenen ADAC GT Masters erreichten Jonathan Aberdein (RSA) und Raffaele Marciello (SUI), die im Mercedes-AMG GT3 #48 des MANN-FILTER Team LANDGRAF auf dem Red Bull Ring Dritte wurden, bereits zum zweiten Mal in dieser Saison einen Podiumserfolg.

Nach den überzeugenden Siegen zum Saisonstart standen für Mercedes-AMG Customer Racing an diesem Wochenende die nächsten Bewährungsproben im ADAC GT Masters und der DTM auf dem Programm. Während die Internationale Deutsche GT-Meisterschaft für zwei einstündige Rennen auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg gastierte, feierte die DTM mit Rennwochenende zwei auf dem brandenburgischen Lausitzring ihre diesjährige Deutschland-Premiere.

DTM: Erfolgreiches Samstagsrennen mit vier Mercedes-AMG GT3 in den Top Five

Mit großen Ambitionen und dem Doppelerfolg von Portimão im Rücken reisten die vier Mercedes-AMG Customer Racing Teams am Wochenende zum zweiten Saisonlauf der DTM nach Klettwitz. Auf dem rund 4,6 Kilometer langen Lausitzring unterstrich Auftaktsieger Lucas Auer umgehend seine ausgezeichnete Verfassung und stellte den Mercedes-AMG GT3 #22 im 20-minütigen Qualifying am Samstag erstmals in diesem Jahr auf die Pole Position.

Beim Rennstart gelang es dem Österreicher jedoch nicht, seine Spitzenposition erfolgreich zu verteidigen. Der Pilot vom Mercedes-AMG Team WINWARD bog als Zweiter in die überhöhte erste Kurve ein, die von der DTM in diesem Jahr exklusiv befahren wird. Nach einem frühen Boxenstopp musste Lucas Auer außerdem seinen Markenkollegen Luca Stolz in der Startnummer 4 des Mercedes-AMG Teams HRT ziehen lassen. Am Ende fuhr Lucas Auer als Dritter über die Ziellinie und eroberte mit diesem erneuten Podestplatz zumindest für eine Nacht die Führung in der Fahrermeisterschaft.

Luca Stolz, der bereits vor drei Wochen in Portimão gemeinsam mit Auer auf dem Podium stand, belegte Rang zwei. Sein Teamkollege Arjun Maini (IND) in der #36 des Mercedes-AMG Teams HRT als Vierter und Maro Engel vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing als Fünfter rundeten ein starkes Gesamtergebnis mit vier Mercedes-AMG GT3 unter den besten Fünf ab. Vorjahressieger Maximilian Götz (GER) sicherte sich mit Platz zehn im GT3 #1 ebenfalls einen Meisterschaftspunkt.

Eine rote Flagge während des zweiten Qualifyings brachte die ein oder andere Taktik etwas durcheinander. Maro Engel im Fahrzeug mit der #88 konnte sich dennoch Startplatz drei sichern. Der Mercedes-AMG Markenbotschafter erwischte einen guten Start und setzte sich in der Folge auf der zweiten Position fest. Nach dem Pflichtboxenstopp fuhr der Fahrer vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing die schnellste Rennrunde und sicherte sich damit den Zusatzpunkt, für eine entscheidende Attacke auf den Führenden reichte es allerdings nicht mehr.

GT Masters: MANN-FILTER Team LANDGRAF fährt nächste Podestplatzierung ein

Wertvolle Zähler für die Gesamtwertung sammelte Mercedes-AMG Customer Racing auch beim zweiten Saisonlauf des ADAC GT Masters, der zeitgleich auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg ausgetragen wurde. Mit der schnellsten Zeit im Qualifying am Samstag verschaffte sich Raffaele Marciello im Mercedes-AMG GT3 #48 eine ideale Ausgangsposition für das erste von zwei einstündigen Rennen.

Dort fuhr er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Jonathan Aberdein zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podest. Bereits beim Saisonauftakt in Oschersleben hatte das Duo vom MANN-FILTER Team LANDGRAF überzeugt und die Plätze drei sowie vier belegt. Obwohl die #48 im zweiten Rennen am Sonntag nicht über Rang 14 hinauskam, verlassen Aberdein und Marciello die Steiermark auf dem zweiten Platz in der Fahrerwertung.

Bester Mercedes-AMG GT3 wurde am Sonntag die #8 vom Mercedes-AMG Team ZvO. Daniel Juncadella (ESP) und Jan Marschalkowski (GER) arbeiteten sich von der neunten Startposition auf Rang sieben nach vorne. Die Oschersleben-Sieger Jules Gounon (FRA) und Fabian Schiller (GER) sammelten im GT3 #4 vom Drago Racing Team ZvO als Zwölfte in beiden Wertungsläufen ebenfalls Punkte für die Meisterschaft.


Donnerstag, 26. Mai 2022

Schubert Motorsport erlebt traumhaftes Wochenende

Parallele Siege in DTM und ADAC GT-Masters

Doppelsieg am Lausitzring durch Sheldon van der Linde
Foto: Jens Hawrda

Ein traumhaftes Rennwochenende erlebte das Team von Schubert Motorsport mit parallelen Triumphen in der DTM und im ADAC GT Masters. 

DTM Lausitzring

Sheldon van der Linde (RSA) hat beim DTM-Gastspiel auf dem Lausitzring (GER) sowohl das Samstags- als auch das Sonntagsrennen gewonnen. Dank insgesamt 56 Punkten hat van der Linde nach dem zweiten Event der Saison die Führung in der Fahrerwertung übernommen. Gleichzeitig liegt Schubert Motorsport nach den ersten beiden Siegen für den neuen BMW M4 GT3 in der DTM auch auf Position eins in der Teamwertung. 

Ebenfalls die ersten Siege für den BMW M4 GT3 gab es beim ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring (AUT). Dort feierte Schubert Motorsport am Samstag und am Sonntag jeweils Platz eins für Ben Green (GBR) und Niklas Krütten (GER). Im Sonntagsrennen fuhren Nick Catsburg (NED) und Jesse Krohn (FIN) als Zweite ebenfalls aufs Podium.   

Auf dem Lausitzring sicherte sich Sheldon van der Linde am Samstag von Startplatz zwei den Sieg und drehte gleichzeitig die schnellste Rennrunde. Am Sonntag fuhr er trotz Erfolgsballasts von der Poleposition erneut zum Sieg. Es waren seine DTM-Erfolge zwei und drei, den ersten Sieg hatte er 2020 in Assen (NED) errungen. Mit 66 Punkten führt der Südafrikaner die Fahrerwertung an. Sein Schubert-Teamkollege Philipp Eng (AUT) erkämpfte am Sonntag einen vierten Platz, nachdem er am Samstag ausgefallen war. In der Teamwertung liegt Schubert Motorsport mit 79 Zählern an der Spitze. 

Stimmen der Schubert-Piloten zum DTM-Wochenende auf dem Lausitzring

Sheldon van der Linde (#31 BMW M4 GT3, Schubert Motorsport): „Das war das beste Rennwochenende meiner Karriere. Nach dem Samstag dachte ich eigentlich, es könne nicht mehr besser werden, aber ich habe mich geirrt. Der Sonntag war noch besser! BMW M Motorsport hat mit dem BMW M4 GT3 ein sehr gutes Auto gebaut. Und das Team hat das ganze Wochenende einen perfekten Job gemacht. Das zweite Rennen war aufgrund des Erfolgsballasts deutlich härter, und Maro Engel hat viel Druck gemacht. Aber es hat dennoch zum Sieg gereicht. Ich bin überglücklich.“

Philipp Eng (#25 BMW M4 GT3, Schubert Motorsport): „Das Wochenende hat nicht gut angefangen. Wegen eines technischen Problems konnte ich im ersten Training kaum fahren, und auch im Samstagsrennen hat mich die Technik gestoppt. Am Sonntag bin ich zwar nur als Elfter gestartet, hatte aber ein sehr gutes Rennen. Ich habe den Reifenverschleiß gut gemanagt, und das Team hat bei der Strategie und beim Boxenstopp einen perfekten Job gemacht. Platz vier ist ein gutes Ergebnis, und für Schubert Motorsport das Wochenende mit den vier Siegen natürlich sensationell. Ich freue mich jetzt auf die nächsten Herausforderungen bei den 24h Nürburgring und dann wieder in der DTM in Imola.“

ADAC GT-Masters Red Bull Ring

Im ADAC GT Masters führen Green und Krütten nach ihren beiden Siegen mit je 60 Punkten die Fahrerwertung an. Catsburg und Krohn sind mit 55 Zählern Vierte. In der Teamwertung liegt Schubert Motorsport mit 73 Punkten auf Rang eins.

Sowohl am Samstag als auch am Sonntag feierten die Nachwuchsfahrer Ben Green (GBR) und Niklas Krütten (GER) im #10 BMW M4 GT3 den Sieg. Vor 25.000 Zuschauern am Wochenende übernahmen Green und Krütten dank ihrer beiden Siege mit je 60 Punkten die Führung in der Fahrerwertung. „Ich brauche erst einmal ein paar Tage, um das alles zu verdauen“, sagte Green. „Es ist unglaublich, hier beide Rennen gewonnen zu haben und jetzt sogar Spitzenreiter zu sein.“ 

Der erst 19-jährige Krütten, der sich am Sonntag zudem die Poleposition gesichert hatte, meinte: „Ich war beim Start nervös, kam aber gut weg. Nach ein paar Runden hat sich das Rennen an der Spitze etwas beruhigt und ich habe versucht, die Reifen für Bens Stint zu schonen. Das hat geklappt, sodass Ben den Sieg perfekt machen konnte. Ich kann es noch gar nicht fassen, nach dem ersten Erfolg am Samstag erneut gewonnen zu haben. Es ist einfach unglaublich.“


Mittwoch, 25. Mai 2022

IDM Superbike Oschersleben

Kämpfe auf höchstem Level und der große Showdown von Oschersleben

Der spannende Kampf zw. Reiterberger #28 und Alt #66 kennzeichnete
das erste Rennen am Sonntag in Oschersleben
Foto: Jens Hawrda

Die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) gehört in Oschersleben wie das Feuer zur Flamme. Die deutschlandweiten Unwetter verschonten die Magdeburger Börde. Ein Mix aus Wolken und Sonne ließ die Rennen in Deutschlands höchster Motorradserie zum Erlebnis auf und an der Rennstrecke werden.

Die Top-Stars in der Königsklasse Superbike machten den Kampf auf den über 200 PS starken Motorrädern unter sich aus: Florian Alt auf der Wilbers-BMW und Markus Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW) waren die heißen Favoriten auf den Sieg. Alt hatte nach dem wegen technischer Defekte völlig verkorksten Saisonauftakt auf dem Lausitzring viel aufzuholen. Reiterberger dagegen war dort ein Doppelsieg gelungen. Doch der Bayer wusste, dass Alt ihm Paroli bieten würde, wenn alles passt. Das geschah im ersten Lauf des Tages. Die beiden BMW-Fahrer lieferten sich ein Nerven zerreißendes Duell. In der letzten Runde gelang Alt die entscheidende Attacke auf Reiterberger. Der 26-Jährige bescherte Alt seinem Team, allen voran Chef Benny Wilbers einen Tag nach dessen 70. Geburtstag, den so ersehnten ersten Saisonsieg. 

Reiterbergers Revanche folgte im zweiten Lauf. Die Startaufstellung erfolgte in den ersten drei Reihen in umgekehrter Reihenfolge des ersten Zieleinlaufs. Alt stand somit auf Position neun, Reiterberger auf acht. Dem Meisterschaftsführenden gelang ein Traumstart. Schon nach zwei Kurven war er an der Spitze des Feldes zu sehen. Alt brauchte länger, um freie Fahrt zu haben. An Reiterberger kam er zwar nicht mehr heran, aber er spielt wieder mit im Kampf um die Superbike-Krone. Mit Vladimir Leonov (Hertrampf Mo Yamaha Racing) hat jetzt auch der dritte Top-Star ins Geschehen eingegriffen und sorgt auf einer Yamaha für Abwechslung. Er stieg nach beiden Rennen als Dritter aufs Podest. Gold wert ist aber auch die Konstanz in den Rennen. Für Toni Finsterbusch (GERT56) zahlen sich nach einem erfolgreichen Saisonauftakt auch zwei vierte Plätze in Oschersleben mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung aus. In der IDM Superbike ist an der Spitze Europas Elite am Start. Für den Japaner Hikari Okubo waren die Rennen eine große Erfahrung. Ihm gelang auf der Honda des HRP-Teams in beiden Läufen der Sprung in die Top Ten. In vier Wochen, vom 24. bis 26. Juni 2022, werden die Kämpfe im tschechischen Most fortgesetzt.


IDM Supersport Oschersleben

Enderlein erneut ungeschlagen 

Max Enderlein mit vier Siegen Meisterschaftsführender
Foto: Jens Hawrda

In der IDM Supersport blieb Max Enderlein (M32 Racing) erneut ungeschlagen. Seine bisherige Bilanz: vier Rennen, vier Siege. Der Sachse bekam in der Motorsport Arena aber erstmals Druck von Andreas Kofler (Kawasaki Schnock Team Motorex). Der Österreicher wuchs über sich selbst hinaus. Der 17-Jährige qualifizierte sich zum ersten Mal in seiner Supersport-Karriere für einen Platz in der ersten Startreihe und einen Tag später stand er auf dem Siegerpodest. Mit Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber-Motos Racing) beginnt ein weiterer Nachwuchsstern zu strahlen. 

Der 19-jährige Belgier fuhr im vergangenen Jahr noch in der kleineren Klasse IDM Supersport 300 und jetzt stand er als Rookie in der IDM Supersport wie schon in der Lausitz auf dem Podium - und das sogar auf dem zweiten Platz. Seinen bisher größten Erfolg konnte auch Chris Beinlich (Roto-Store BRT) verbuchen: ein dritter Platz im ersten Rennen. Und was ist mit dem Titelfavoriten Thomas Gradinger aus Österreich, der die IDM als optimales Sprungbrett für die Rückkehr in die Supersport-Weltmeisterschaft nutzen will? Der 25-jährige Yamaha-Fahrer vom Team Eder-Racing hat sich verletzt. Bei einem Highsider in der Einführungsrunde des ersten Supersport-Rennens brach er sich die Speiche in der rechten Hand.


IDM Supersport 300 Oschersleben

Das Team Freudenberg KTM_Paligo Racing kann feiern
Foto: Jens Hawrda

In der IDM Supersport 300 dominierte KTM an diesem Wochenende erneut. Scott Deroue und Walid Khan vom Team Freudenberg KTM-Paligo Racing gingen als Sieger hervor. Titelfavorit Marvin Siebdrath (Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki) konnte nach dem ersten Rennen mit dem zweiten Platz zwar seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen, weil er im zweiten Rennen jedoch patzte und punktemäßig leer ausging, führt als neuer Spitzenreiter Leo Rammerstorfer (Team Freudenberg KTM-Paligo Racing) die Meisterschaft an. Zwischen ihm und Siebdrath liegen aktuell zwei Punkte. 

Der 16jährie Màtè Számadó feiert sein erstes IDM Podium
Foto: Jens Hawrda

Mit Máté Számadó (Hungarian Racing Engineering Team) sah man am Wochenende ein neues Gesicht auf dem Siegerpodest. Der einzige Ungar im Fahrerfeld schaffte es im zweiten Rennen auf Rang drei. Der 16-Jährige feierte damit sein erstes Podium in der IDM.


Michael Schrey/Gabriele Piana feiern Doppelsieg auf dem Red Bull Ring

  •  Actionreiches Rennen mit fünf Safety-Car-Phasen
  •  Schrey/Piana seit vier Rennen in Spielberg ungeschlagen
  •  Tano Neumann und Joachim Bölting mit zweitem Triumph in der Trophy-Wertung

Schrey/Piana seit vier Rennen ungeschlagen
Foto: Jens Hawrda

Michael Schrey (39/Wallenhorst) und Gabriele Piana (35/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) sind die Könige des Red Bull Rings. Nach dem Triumph im Samstagsrennen gewannen die BMW M4 GT4-Piloten auch den turbulenten und von fünf Safety-Car-Phasen geprägten Lauf am Sonntag. Damit haben die amtierenden Meister ihren Spielberg-Doppelsieg aus dem Jahr 2021 wiederholt. Rang zwei ging an die Tabellenführer Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach, beide Dörr Motorsport) im Aston Martin Vantage GT4. Deren Markenkollegen Tom Wood (20/GBR) und Euan McKay (26/GBR, beide Racing One) komplettierten das Podium. „Die Freude ist unbeschreiblich groß. Wir hätten nie damit gerechnet, hier erneut zwei Erfolge einfahren zu können“, erklärte Schrey nach dem Rennen.


Von der Pole-Position ging zunächst Simon Connor Primm (17/Großschirma, Dörr Motorsport) ins Rennen. Der Aston Martin-Pilot behauptete zu Beginn auch die Führung und wurde von BMW-Fahrer Schrey verfolgt, der in einer starken Startrunde von Platz vier auf zwei nach vorne fuhr. Die Top Drei komplettierte Théo Nouet (19/FRA, CV Performance Group) im Mercedes-AMG GT4. Nach einer Kollision im Hinterfeld musste nach knapp zehn Rennminuten das Safety-Car auf die Strecke geschickt werden.

Kurz nach dem Re-Start, den Primm gewann, rollte der Mercedes-AMG von Nouet in Kurve drei aus, was erneut eine Safety-Car-Phase zur Folge hatte. Das Feld blieb somit dicht beisammen und versprach einen weiter packenden Rennverlauf. Nach der erneuten Freigabe behielt Primm abermals die Führung. Der Junior-Pilot kam wenig später jedoch eingangs der Start/Zielgeraden leicht von der Strecke ab, sodass Schrey profitieren konnte und die Spitzenposition übernahm. „Ich hatte das perfekte Rennen, insbesondere da ich gleich zwei Plätze gut gemacht hatte und später auch die Rennführung erobern konnte. Somit schaffte ich eine gute Ausgangslage für Gabriele“, blickte Schrey auf die erste Rennhälfte zurück. Der Aston Martin von Primm fiel im weiteren Rennverlauf mit einem Kühlerschaden aus.

Schrey übergab zu Rennmitte den BMW an Teamkollege Piana, der sich schnell einen kleinen Vorsprung aufbauen konnte. Doch dieser hielt nicht lange, denn wenig später sorgte eine weitere Kollision im Hinterfeld für die dritte Safety-Car-Phase. Hinter Piana hatten zuvor Robin Falkenbach (20/Niederkassel) im Mercedes-AMG von Schnitzelalm Racing und Cedric Piro (24/Heusweiler, Piro Sports - Burg Zelem Foundation) im Toyota GR Supra GT4 die Plätze zwei und drei übernommen.

Genau diese beiden kollidierten jedoch kurz nach der Rennfreigabe und sorgten somit für die nächste Gelbphase. Somit übernahm der Aston Martin von Dontje den Platz hinter Leader Piana. Das Rennen blieb erneut nur kurz unter Grün. Abermals sorgte eine Kollision zweier Fahrzeuge für eine Safety-Car-Phase, die letztendlich auch bis zum Rennende andauerte. „Ich musste in meinem Stint die Motortemperatur unter Kontrolle halten, denn die Außentemperaturen waren sehr hoch. Mir war zudem klar, dass der Aston Martin hinter mir zum Rennende stark sein würde. Somit habe ich in den wenigen Runden unter Grün immer gepusht. Während der Safety-Car-Phase wurde auch unsere Bremse stets ein wenig heiß. Somit war es perfekt, dass das Rennen unter Gelb abgewinkt wurde. Ich freue mich sehr über den Sieg“, bilanzierte Piana.

Hinter Dontje überquerte Aston Martin-Markenkollege Tom Wood auf Platz drei die Ziellinie. Vierte wurden Patrick Steinmetz (21/Nittel) und Michael von Zabiensky (21/Oschersleben, beide Schubert Motorsport) im BMW vor dem Porsche 718 Cayman GT4 RS CS-Duo Moritz Wiskirchen (19/Euskirchen) und Alexander Hartvig (19/DNK, beide Allied-Racing), das sich somit auch den Sieg in der Junior-Wertung sicherte. Platz sechs ging an die Markenkollegen Pavel Lefterov (24/BUL) und Stefan Bostandjiev (17/BUL, beide Overdrive Racing). Ricardo Dort (19/Solingen) und Ferdinand Winter (18/Schweinfurt, beide CV Performance Group) im Mercedes-AMG sowie Tano Neumann (47/BUL) und Joachim Bölting (55/Gelsenkirchen, beide Overdrive Racing) folgten auf den weiteren Plätzen. Das Porsche-Duo Neumann/Bölting holte sich zudem den Sieg in der Trophy-Wertung. Die Top Zehn komplettierten Jan Philipp Springob (21/Olpe) und Nico Gruber (20/AUT, beide Drago Racing Team ZVO) im Mercedes-AMG GT4 sowie die Porsche-Fahrer Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing).

Weitere Stimmen zum Rennen:

Phil Dörr – Platz zwei auf Aston Martin: „Wir konnten mit Platz zwei die Tabellenführung verteidigen. Das ist natürlich ein mega Gefühl. Wir hatten in Lauf zwei unsere Pace wieder gefunden, nachdem wir uns am Samstag ein wenig mit dem Set-up verkalkuliert hatten. Wir haben heute wieder gezeigt, was wir können und wo wir hingehören. Das ist sehr zufriedenstellend.“

Indy Dontje – Platz zwei auf Aston Martin: „Der BMW war dieses Wochenende zu stark für uns. Mit Platz zwei haben wir aber gute Punkte für die Meisterschaft eingefahren. Phil hat heute eine super Vorarbeit geleistet. Beim Boxenstopp haben wir einen Platz verloren, da wir ein Problem mit unserer Stoppuhr hatten. Durch die Safety-Car-Phasen konnte ich in meinem Stint insgesamt nicht viel ausrichten. Jetzt fahren wir als Führender in der Meisterschaft zu meinem Heimspiel in Zandvoort. Auf dieses Rennwochenende freue ich mich sehr. Ich hoffe, dass mich viele Zuschauer an der Strecke anfeuern werden.“

Sensationeller Vierkampf um den Sieg im DTM Classic Cup auf dem Lausitzring

 Klassisches BMW-Ford-Duell 

  •     Ronny Scheer gewinnt Sonntagsrennen im Ford Sierra RS500 Cosworth
  •     Ex-DTM-Asse Marc Hessel und Kris Nissen um eine Hunderstelsekunde getrennt
  •     Nächstes Gastspiel am Norisring – in Imola debütiert der DTM Classic DRM Cup

Ronny Scheer im Ford Sierra RS500 Cosworth
Foto: Jens Hawrda

Erinnerungen an ehemalige Rennsport-Duelle zwischen BMW und Ford weckte das Sonntagrennen zum neuen DTM Classic Cup auf dem Lausitzring Turn 1 powered by Autohero. Drei BMW und ein Ford lieferten sich einen sensationellen Vierkampf um den Sieg, beim Fallen der Zielflagge trennten gerade einmal 1,75 Sekunden die ersten Vier. Der Sieg ging an den Dresdener Ronny Scheer im Ford Sierra RS500 Cosworth, während die Entscheidung um Platz zwei erst auf dem Zielstrich fiel. Mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung konnte der Bonner Marc Hessel, DTM-Vizemeister von 1987, seinem dänischen BMW-Markenkollegen Kris Nissen den zweiten Platz entreißen. Vierter wurde Leonard Batenburg (NLD) in einem weitere BMW.

Mit seinem Sieg sorgte Ronny Scheer auch für einen Heimerfolg von BWT Mücke Motorsport. Das Berliner Team bereitet nicht nur den „Cossie“, einem rechtsgelenkten Fahrzeug und ein ehemaliges Meisterauto aus der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) vor, sondern auch den legendären Opel Calibra V6 4x4, mit dem 1995 der ehemalige Formel-1-Pilot Keke Rosberg in der DTM angetreten war. Der über 500 PS starke Calibra erwies sich mit Stefan Mücke am Steuer im Samstagrennen als absoluter Publikumsliebling, doch der greifbare Sieg entglitt Mücke durch ein technisches Problem zwei Runden vor Schluss. Während der Calibra am Sonntag nicht am Start war, sorgten Scheer, Nissen, Hessel und Co. mit beherztem Racing für Kurzweil auf den gut gefüllten Rängen.

Am Start übernahm zunächst Samstag-Sieger Yannik Trautwein im BMW E36 STW vom Team Schnitzer Classic die Führung, aber nur ganz knapp vor Teamkollege Nissen im BMW E30 M3. Obwohl aus der dritten Reihe gestartet, gesellte sich schon auf der Gegengeraden Scheer mit dem bärenstarken Ford zum Führungsduo. Auch nach einer kurzen Safety-Car-Phase bestimmte dieses Trio das Geschehen an der Spitze. Dann zog Nissen mit Überschuss an Trautwein vorbei, der schließlich ausschied. Nissen, mit BMW, Alfa Romeo und ABT-Audi in der DTM erfolgreich, griff tief in die Trickkiste, um Scheer zu besiegen, doch auf den Geraden zog der Ford immer wieder davon. Von hinten rückten Hessel und Batenburg immer näher und machten aus dem Zweikampf einen Vierkampf. Einmal klopfte Nissen am Ford-Heck an, doch Scheer hielt das Auto unter Kontrolle. Schließlich versuchte Nissen kurz vor der Zielflagge eine letzte Attacke, doch weil der Ford leicht querging, verlor der Däne kurz den Schwung, was Hessel ausnutze, um hauchdünn Nissen noch von Platz zwei zu verdrängen.

Nach der erfolgreichen Premiere in der Lausitz wird der DTM Classic Cup auf dem traditionsreichen Norisring (1.-3. 3. Juli) sein zweites Gastspiel geben. Zuvor kommt es beim dritten Rennwochenende der DTM 2022 vom 17. bis 19. Juni im italienischen Imola zum Debüt des neuen DTM Classic DRM Cup mit legendären Rennwagen aus der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) der Siebzigerjahre.


Dienstag, 24. Mai 2022

Toyota-Pilot Tim Heinemann gewinnt auch Sonntagsrennen auf dem Lausitzring

  •  Champion der DTM Trophy 2020 muss hart für den Sieg kämpfen
  •  Heinemann schafft fast das Maximum: 57 von 58 möglichen Punkten
  •  Sehenswerte Schlussrunde führt Entscheidung im Kampf ums Podium herbei

Tim Heinemann mit Maximalpunktzahl am Lausitzring
Foto: Jens Hawrda

Zwei Rennen, zwei Siege: Toyota-Pilot Tim Heinemann (GER) gelingt auf dem Lausitzring Turn 1 powered by Autohero der perfekte Auftakt in die Saison 2022 der Talentschmiede DTM Trophy. Nach 19 abwechslungsreichen und teils dramatischen Runden überquerte der Fahrer des Teams Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring Racing den Zielstrich als Erster. Zusammen mit Heinemann, dem Champion der DTM Trophy 2020, durften die BMW-Piloten Theo Oeverhaus (GER, Walkenhorst Motorsport) und Colin Caresani (NLD, Project 1) an der Siegerehrung teilnehmen.

Tim Heinemann musste für seinen zweiten Saisonsieg und seinen insgesamt neunten Erfolg in der Talentschmiede auf der professionellen DTM-Plattform hart arbeiten. Zwei Safety-Car-Phasen machten seine Führungsarbeit jeweils zunichte. Die erste Neutralisation des Rennens erfolgte in Runde vier, als der US-Amerikaner Jordan Wallace (FK Performance Motorsport) seinen BMW im Kiesbett versenkte. Heinemann behauptete die Spitzenposition sowohl beim Start als auch beim Restart in Runde sieben.

In Runde 14 war es dann ein Unfall von Jacob Riegel (Speed Monkeys), der einen Einsatz des Safety Cars notwendig machte. Der Aston Martin des Deutschen steckte nach einem Kontakt mit Caresanis Teamkollegen Louis Henkefend (GER) in der Streckenbegrenzung. In der 17. Runde wurde das Rennen für einen Schlusssprint über nur drei Runden wieder freigegeben. Dabei überraschte der Spanier Marc de Fulgencio im BMW M4 von FK Performance Motorsport Heinemann und zog noch vor der gefürchteten Steilkurve Turn 1 am Toyota vorbei. Heinemann versuchte umgehend, sich die Führung wieder zurückzuholen. Nach einem erfolgreichen Überholmanöver kontrollierte er das Rennen bis zum Schluss. Im Ziel hatte Heinemann 3,115 Sekunden Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger.

Letzte Runde entscheidet Kampf um die Podiumsplätze

Im Kampf um die Verfolgerplätze wurde es in der Schlussphase dramatisch. Nach vielen intensiven und sehenswerten Zweikämpfen setzte sich letztlich Oeverhaus vor Caresani durch. Audi-Pilot Thiago Vivacqua (BRA, Heide-Motorsport), der zu Rennbeginn auf der zweiten Position lag und bei beiden Neustarts Positionen einbüßte, rettete mit Rang vier wertvolle Punkte. Mercedes-AMG-Pilot Rodrigo Dias Almeida (BWT Mücke Motorsport) aus Mosambik kam als Fünfter ins Ziel, gefolgt von Riegels Teamkollegen Nick Hancke (GER). De Fulgencio, der zu Beginn der letzten Runde noch auf der zweiten Position lag, wurde bis auf Rang sieben durchgereicht.

Sophie Hofmann, die einzige Rennfahrerin im Feld der DTM Trophy, verpasste die Punkteränge im Sonntagsrennen auf dem Lausitzring Turn 1 ganz knapp. Sie landete in ihrem Audi R8 von Heide-Motorsport auf Platz elf, zum letzten Punkt fehlten nur rund zwei Sekunden.

Die nächsten beiden Rennen der DTM Trophy 2022 gehen vom 17. bis 19. Juni über die Bühne. Dann steht eine Premiere an: Erstmals werden die seriennahen GT-Sportwagen der DTM Trophy erstmals im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola antreten. Heinemann reist als Gesamtführender mit 57 Punkten zur Traditionsstrecke in der Emilia-Romagna, dahinter liegen Vivacqua (34) und Oeverhaus (26) auf den Tabellenplätzen zwei und drei.


Erfolgreiches Wochenende in Oschersleben für GERT56

Toni Finsterbusch übernimmt IDM-Superbike-Tabellenplatz zwei

Toni Finsterbusch holt in Oschersleben zweimal Platz 4 und damit Meisterschaftsplatz 2
Foto: Jens Hawrda


Toni Finsterbusch holt zwei vierte Plätze. Julian Puffe mit einem Ausfall und Rang sieben. Jan Schmidt feiert erstes ProSuperstock-Podest, Teamkollege Rico Löwe holt die Ränge sieben und fünf.

Julian Puffe hatte in der Motorsport Arena Oschersleben das Glück nur bedingt auf seiner Seite. Im ersten Lauf musste er noch vor Rennhalbzeit mit einer defekten Kupplung die Box ansteuern und aufgeben. Damit musste Puffe den zweiten Lauf vom zehnten Startplatz aus aufnehmen. Das hielt den Schleizer aber nicht auf und bereits auf der ersten Runde schob er sich auf den achten Platz nach vorn. Puffe konnte schließlich noch den Niederländer Pepijn Bijsterbosch kassieren und Siebter werden – ein versöhnlicher Abschluss des Wochenendes in der Magdeburger Börde. 

Toni Finsterbusch fuhr erneut ein starkes erstes Rennen und verbesserte sich im ersten Lauf vom achten Startplatz bis auf Rang vier. Damit konnte er das zweite Rennen von der Pole-Position aus aufnehmen. Damit konnte er zumindest ein paar Kurven lang Führungskilometer sammeln. Ab Rennhalbzeit bezog Finsterbusch den vierten Rang und gab diesen bis ins Ziel nicht mehr her. Damit konnte er erneut kräftig punkten. 

In der Gesamtwertung liegt Finsterbusch auf dem zweiten Rang der IDM Superbike. Er hat 46 Punkte auf dem Konto und liegt nach vier von 14 Meisterschaftsläufen um 49 Zähler hinter Markus Reiterberger zurück. Julian Puffe ist mit 41 Zähler Fünfter und liegt damit nur fünf Punkte hinter Finsterbusch. 

Julian Puffe ist mit seinem Ergebnis in Oscherslenben nicht ganz zufrieden
Foto: Jens Hawrda

Julian Puffe:
"Die Trainings und Qualifyings in Oschersleben waren alle gut gelaufen und wir waren echt bei der Musik dabei. Der Kupplungsschaden aus Lauf eins war ärgerlich, aber das kann passieren und da trifft auch niemanden die Schuld. Im zweiten Rennen wäre ich gern noch weiter vor gefahren, aber mehr als der siebte Platz war leider nicht drin."

Toni Finsterbusch:
"Mit zwei vierten Plätzen können wir auch in Oschersleben zufrieden sein, das waren wieder Punkte satt. Im ersten Rennen bin ich von acht gestartet und habe dann gleich in der ersten Rennhalbzeit Druck gemacht und bin bis auf fünf vor gefahren. Dann habe ich mich noch an Rob Hartog ran gekämpft und konnte ihn schließlich auch noch überholen. Der zweite Lauf ging von der Pole-Position aus los, aber mit Reiti, Alt und Leonov konnte ich noch nicht mithalten. Es war dann wieder ein schöner Kampf mit Hartog und der erneut vierte Platz war mehr als zufriedenstellend."


IDM Superbike Oschersleben: Reiterberger baut Vorsprung aus und holte zwei Pokale

 

Markus Reiterberger mit zwei Podestplätzen in Oschersleben
Foto: Jens Hawrda

Nach dem erfolgreichen Auftakt der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft IDM auf dem Lausitzring, wo das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW unter der Leitung des Belgiers Werner Daemen und des Deutschen Andreas Gerlich mit ihren vier Piloten Markus Reiterberger (D), Pepijn Bijsterbosch (NL), Jan Mohr (A) und Kamil Krzemien (PL) in der Superbike-Klasse brillierte, unter anderem mit dem Doppelsieg für den dreifachen Champion Markus Reiterberger, ging es am vergangenen Wochenende gleich wieder auf Punktejagd. Dieses Mal gastierte die IDM in der Motorsport Arena Oschersleben.
 
Markus Reiterberger kam direkt aus Belgien an die IDM-Piste gereist. In Spa-Franchorchamps hatte er mit dem BMW-Langstrecken-Team für den Anfang Juni anstehenden Weltmeisterschafts-Lauf geprobt und sich dort schon mal den Streckenrekord gesichert, der vorher jahrelang fest in der Hand seines belgischen Teamchefs lag. Am Freitag ging es mit der BMW M 1000 RR für ‚Reiti‘ in Oschersleben wieder zurück in die Sprint-Abteilung. Auch da ließ sich der Bayer nicht lumpen und landete planmäßig in Startreihe 1, obwohl die Motorsport Arena nicht zu seinen unbedingten Lieblingsstrecken zählt. Um überschaubare 13 Tausendstel Sekunden hatte er die Pole-Position an seinen härtesten Konkurrenten und Marken-Kollegen Florian Alt abgeben müssen.

Für das erste Rennen am Sonntag hatte sich Reiterberger für den härteren Pirelli SC1 entschieden, um damit sicher über die Distanz zu kommen. Bis zur letzten Runden, und auch da bis zur drittletzten Kurve, leistete der BMW-Pilot auch fleißig die Führungsarbeit. Alt konnte er allerdings nicht ganz abschütteln und musste sich nach dessen herzhafter Attacke auf den letzten Metern mit Platz 2 zufriedengeben. «Es war ein unterhaltsames Rennen», beurteilte er das Geplänkel mit Alt. «Ich wollte mit dem härteren Reifen auf Nummer sicher gehen und hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Alts weiche Mischung so lange hält. Fünf Runden vor Schluss habe ich dann meine Attacke gesetzt, bekam aber dann selbst ein paar Probleme mit den Reifen, da ich auf der Flanke keinen rechten Grip mehr hatte.» Und das Überholmanöver von Alt in der letzten Runde? «Ich war schon innen in der Kurve», schildert Reiterberger, «da kam er innen über die Kerbs und hat mich kurz rausgeschoben. An der Stelle hätte ich nicht mit ihm gerechnet. Es war hart, aber das passt schon.»

Rennen 2 entschied sich Reiterberger für die weiche Mischung und fackelte am Start nicht lange. Nach der umgekehrten Startreihenfolge musste der Bayer von Platz 9 losfahren, was ihn nicht daran hinderte, sich bereits auf den ersten Metern die ersten Konkurrenten zu schnappen, in der dritten Kurve die Führung zu übernehmen und diese bis zur schwarz-weiß karierten Flagge auch nicht mehr abzugeben. Die Tabelle führt der dreifach IDM-Meister jetzt mit satten 49 Zählern an. «Ich wusste vorher, dass Alt eine super Pace hat», verriet Reiterberger nach seinem Sieg. «Da habe ich dann einfach einen brutalen Start hingelegt und habe versucht, wegzufahren. Der Grip war heute allgemein recht schlecht und alle hatten wohl das Problem mit Spinning am Hinterrad. Ich habe dann mit dem Reifen wohl am besten gehaushaltet.»

Jan Mohr hatte mit gesundheitlichen und technischen Problemen zu kämpfen
Foto: Jens Hawrda

Jan Mohr hatte beim Auftakt mit seinem ersten Podestplatz geglänzt, fand in Oschersleben allerdings nur schwer in seinen gewohnten Rhythmus. Der Österreich hatte mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen und musste in den ersten Trainingssessions arg leiden. Nach den beiden Qualifyings zog er sich mit Startplatz 6 dennoch achtbar aus der Affäre. Auch die Kräfte kamen beim Österreicher langsam, aber sicher zurück. «Das waren ein paar unruhige Nächte», meinte er. «Leider hatte ich im zweiten Quali in der ersten Runde mit dem weichen Reifen einen Verbremser in der Hasseröder-Kurve und fuhr ins Kiesbett und konnte mich nicht mehr verbessern. Aber einen sechsten Startplatz nimmt man doch gerne.»

Platz 6 wurde es für den Österreicher, dem es am Rennsonntag auch körperlich so halbwegs ging, auch im ersten Rennen. Er hatte sich wie sein Teamkollege Markus Reiterberger für die harte Variante des Pirelli-Reifens entschieden. «Ich wollte einfach safe sein», begründet er seine Wahl. «Obwohl ich einen nicht so guten Start hatte, lief es vor allem am Ende echt gut. Da konnte ich die Lücke zufahren. In der letzten Runde kam es noch zu einem Fight mit Rob Hartog im Shell-S, den er gewonnen hat. Aber Platz 6 geht absolut in Ordnung.»

Das Ergebnis hätte er im zweiten Rennen gerne noch getoppt. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Nach wenigen Runden steuerte Mohr die Box an. «Leider begann die Elektronik Probleme zu machen», klärte er anschließend auf. «Ich habe es dann noch eine Runde lang probiert, aber der Motor setzte immer wieder aus. Das hat dann leider keinen Sinn mehr gemacht, weiterzufahren. Schade.» Nach dem für Mohr nicht ganz stressfreien Wochenende konnte er es sich am Abend bei der Heimfahrt nach Österreich auf dem Beifahrersitz des Wohnmobils bequem machen und seinem Vater das Kommando am Steuer überlassen.

Pepjin Bijesterbosch
Foto: Jens Hawrda

 

Pepijn Bijsterbosch setzte auch im zweiten IDM-Meeting der noch jungen Saison seine Jagd nach einem Podestplatz fort. Auch von einem kleinen und zudem unverschuldeten Ausrutscher im Training ließ sich der Niederländer, der seine mühsame Saison 2021 inzwischen abgehakt hat und sich wieder im Aufwind befindet, nicht aus der Fassung bringen und eröffnete am Rennsonntag nach Startplatz 7 die dritte Startreihe.

Nicht ganz happy war der ehrgeizige Niederländer nach getaner Arbeit mit den Plätzen 7 und 8 in den beiden Sonntagsrennen in der Motorsport Arena Oschersleben. Doch vor allem die Fortschritte in Lauf 2, wo er in der Gruppe im Kampf um den vierten Rang mitfahren konnte, trösteten ihn über seine nicht ganz so prächtigen Platzierungen hinweg. «Das freie Training verlief wirklich gut», fasste er sein Wochenende zusammen, «aber das Qualifying war etwas enttäuschend, und der siebte Platz in der Startaufstellung war nicht das, was ich erreichen wollte. Das erste Rennen war schwierig, ich hatte nicht den Motor, den ich wollte. Es war schwierig, damit zu kämpfen. Für das zweite Rennen haben wir eine Änderung vorgenommen, und das war ein Schritt in die richtige Richtung. Erst als es mit dem Reifenabbau losging, hatte ich Schwierigkeiten, mit vollem Tank zu lenken. In der zweiten Hälfte des Rennens lief es besser und ich hatte einen schönen Kampf mit Julian Puffe. Das Ergebnis ist nicht das, was wir uns gewünscht hätten, aber wir haben das Wochenende mit einem Schritt nach vorne beendet und das gibt Zuversicht für die nächsten IDM-Läufe in Most.»

Kamil Krzemien
Foto: Jens Hawrda

Kamil Krzemien, seit dieser Saison neu im Team BCC-alpha-Van Zon-BMW, nahm seine Arbeit wie immer bestens gelaunt auf und konnte erstmals in dieser Saison mit ein wenig Streckenkenntnissen aufwarten. War der Lausitzring noch komplettes Neuland, kannte sich der Pole nach Erfolgen in der Langstrecken-WM in der Motorsport Arena Oschersleben schon einigermaßen aus. «Am Freitag lief es echt gut», berichtet er. «Am Samstag hatten wir dann ein wenig mit der Fahrwerkseinstellung zu kämpfen. In der Mitte der Kurve und beim Bremsen war es echt gut, aber am Kurvenausgang hatte ich mit dem Hinterrad zu tun.

Bis zum Sonntag hatten die Techniker rund um Krzemien das Problem aber in den Griff bekommen und nach Platz 8 in Rennen 1 prophezeite er wie schon am Lausitzring ein besseres Ergebnis in Lauf 2, welches er mit Platz 5 dann auch gekonnt ablieferte. «Im zweiten Rennen war ich in einer guten Gruppe dabei», berichtet er. «Ich war zwischenzeitlich auch mal an Toni Finsterbusch vorbei auf P4, aber er hatte am Ende die etwas bessere Pace. Und wenn ich ehrlich bin, wollte ich es zum Schluss auch nicht übertreiben.» Somit bewies der Pole nicht nur Talent und Schnelligkeit, sondern auch Köpfchen, was ihm am Ende des Tages den siebten Platz in der Gesamtwertung bescherte, in absoluter Schlagdistanz zu den vorderen Rängen.

Vier Wochen Pause sind für die IDM-Abteilung des Teams BCC-alpha-Van Zon-BMW nun angesagt, in der die Motorräder wieder fit gemacht werden für das nächste IDM-Wochenende vom 24. bis 26. Juni im tschechischen Most. Dazwischen gilt es für Reiterberger, Mohr und Teamchef Werner Daemen im belgischen Spa-Franchorchamps Daumen zu drücken, wenn die Langstrecken-Weltmeisterschaft nach jahrzehntelanger Abstinenz wieder auf die Strecke in den Ardennen zurückkehrt.

Montag, 23. Mai 2022

Perfektes Wochenende: Jessica Bäckman mit Doppelsieg in Österreich

  • Die Schwedin feierte auf dem Red Bull Ring ihre Saisonsiege drei und vier
  • Robin Jahr und Martin Andersen belegen die Plätze zwei und drei
  • Vincent Radermecker als bester Trophy-Pilot auf Platz fünf

Doppelsieg für Jessica Bäckman am Red Bull Ring
Foto: Jens Hawrda

Die Bäckman-Show geht weiter. Die Schwedin von ROJA Motorsport hat auch das zweite Rennen der ADAC TCR Germany in Spielberg gewonnen und damit bereits drei Saisonsiege auf dem Konto. Die 24-jährige setzte sich bei strahlendem Sonnenschein in ihrem Hyundai Veloster mit knapp einer Sekunde gegen ihren Teamkollegen Robin Jahr (31, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) durch, der den Doppelsieg für ROJA Motorsport perfekt machte. Bei Bäckman sah es lange Zeit nach dem dritten Platz aus, jedoch profitierte sie dann von einer Kollision zwischen Martin Andersen (27, Dänemark, Liqui Moly Team Engstler) und Szymon Ladniak (19, Polen, Liqui Moly Team Engstler). Die Schwedin schlüpfte an beiden Honda-Piloten vorbei und der Weg zum Sieg war frei.

„Ich bin sehr glücklich, da ich im Qualifying noch ein paar Probleme hatte. Natürlich hatte ich auch ein wenig Glück, aber ich bin super glücklich.“, freut sich Bäckman über den Sieg: „Es bedeutet mir unglaublich viel, dass wir als Team einen Doppelsieg eingefahren haben.“

Jahr fährt auf Platz zwei – Andersen und Ladniak kommen sich in die Quere

Robin Jahr ging als sechster ins Rennen und erwischte einen tollen Tag. Während sich beim Start nicht viel im Feld änderte, konnte Jahr mit seiner Pace Runde für Runde aufholen und profitierte dabei von Fehlern und Problemen bei anderen Autos. In Runde sieben musste Polesetter Jonas Karklys (32, Litauen, NordPass) einen Boxenstopp einlegen und fiel ans Ende des Feldes zurück. Vor Jahr kollidierten dann zudem die beiden Honda-Fahrer Martin Andersen und Szymon Ladniak. Jahr konnte dieses Duell nutzen, um auf Platz zwei zu fahren.

„Es war von allen Fahrern eine mega Leistung. Das Niveau in der TCR ist sehr hoch. Ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu, aber hier nun einen Doppelsieg zu feiern ist ein unglaubliches Gefühl. Dank meines Teams habe ich es geschafft hier zu stehen“, fasst Jahr sein Rennen zusammen.

Dahinter folgen Andersen und Ladniak. Nachdem es lange nach einem Doppelsieg für das Engstler-Team aussah, müssen sich beide nach ihrer Kollision nun mit den Plätzen drei und vier begnügen. Ein kleiner Trostpreis: Ladniak beendete das Rennen als bester Junior-Pilot.

Radermecker bester Trophy-Fahrer – Rosowski fährt auf P7

Als bester Trophy-Pilot kam Vincent Radermecker (55, Belgien, Maurer Motorsport) auf Platz fünf ins Ziel. Für den Belgier war es zugleich das beste Ergebnis der noch jungen Saison. Max Gruhn (22, Dannenberg, Gruhn Stahlbau Racing) steuerte seinen Audi RS3 LMS TCR auf den sechsten Platz. Die Plätze sieben, acht und neun gingen an Kai Rosowski (28, Nordhorn, K-Ro Racing) im Audi, Roland Hertner (62, Heilbronn, LIqui Moly Team Engstler) im Honda Civic und Michael Maurer (29, Schweiz, Maurer Motorsport) im Holden Astra TCR. Jonas Karklys beendete sein Rennen nach Problemen noch auf Platz zehn.

Weiter geht es in der ADAC TCR Germany am Wochenende vom 17. bis 19. Juni auf dem Salzburging in Österreich. Dann geht es im dritten Meisterschaftslauf um die nächsten wichtigen Punkte.

Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany

Martin Andersen (Liqui Moly Team Engstler, Dritter): „Das nächste Podium für uns ist super, aber es war ein hartes Rennen. Ich hatte viele enge Duelle und habe dann leider Szymon Ladniak getroffen. Ich musste den Platz abgeben, aber konnte ihn mir dann zurückholen. Alles in allem war es ein gutes Wochenende für uns.“

Ben Green und Niklas Krütten siegen erneut im BMW M4 GT3

  • Junges Fahrer-Duo von Schubert Motorsport übernimmt nach zweitem Sieg Tabellenführung
  • Schwesterauto mit den Werksfahrern Jesse Krohn und Nicky Catsburg belegt Rang zwei
  • 25.000 Besucher sorgen für Zuschauerrekord im ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring

Das Podest von Rennen 2 am Red Bull Ring
Foto: ADAC-Motorsport

Das war der Ritterschlag für Niklas Krütten (19/Trier) und Ben Green (24/GB). Das junge Fahrer-Duo hat auch den Sonntagslauf auf dem Red Bull Ring gewonnen und übernahm damit die Tabellenführung im ADAC GT Masters. „Ich brauche erst einmal ein paar Tage, um das alles zu verdauen. Es ist unglaublich, hier beide Rennen gewonnen zu haben und jetzt sogar Spitzenreiter zu sein“, so Ben Green von Schubert Motorsport nach dem erneuten Triumph in Spielberg. Mit einem Rückstand von 4,712 Sekunden belegten die Werksfahrer Jesse Krohn (31/FIN) und Nicky Catsburg (34/NL), Team- und Markenkollegen des Sieger-Duos, Platz zwei und machten damit den Doppelerfolg für BMW perfekt. Den dritten Podiumsrang holte sich die Besatzung Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91. Das zweite Rennwochenende im ADAC GT Masters erlebten 25.000 Zuschauer auf dem Red Bull Ring und sorgten für einen neuen Zuschauerrekord der Serie in Österreich.

Keyfacts, Red Bull Ring, Österreich, Saisonrennen 4 von 14

Streckenlänge: 4.318 Meter

Wetter: 21,8 Grad, sonnig

Pole-Position: Niklas Krütten (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #10), 1:28,346 Min.

Sieger: Niklas Krütten/Ben Green (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #10)

Schnellste Rennrunde: Dries Vanthoor (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS GT3 Evo II #29), 1:29,282 Min.

Niklas Krütten war am Sonntag um 13 Uhr im BMW M4 GT3 #10 als Pole-Setter in das zweite Rennen auf dem Red Bull Ring gegangen. Mit einem Top-Start verteidigte der Youngster seine Spitzenposition und übergab sein Fahrzeug in Führung liegend nach einem frühen Boxenstopp in der 26. Minute an seinen Kollegen Ben Green. Der Brite baute den Vorsprung kontinuierlich aus und machte nach 41 Runden den souveränen Start-Ziel-Sieg und damit den Doppel-Erfolg in Spielberg im zweitschnellsten Rennen in der Geschichte des ADAC GT Masters perfekt. Im Feld dahinter sahen die Zuschauer auf den vollen Tribünen des Alpenkurses spannende Positionskämpfe und harte Duelle. Jesse Krohn und Nicky Catsburg sicherten sich im Schwesterauto den zweiten Platz gegen einen immer stärker werdenden Ayhancan Güven, der zusammen mit Christian Engelhart im Porsche 911 GT3 R #91 erneut auf das Podium fuhr.

Hinter ihren Markenkollegen beendeten Joel Sturm (20/Brühl) und Sven Müller (30/Bingen) das Rennen im Porsche 911 GT3 R #22 von Allied-Racing auf Position vier. Jusuf Owega (20/Köln) und Dries Vanthoor (24/B) lagen im Audi R8 LMS GT3 Evo II #29 von Montaplast by Land-Motorsport in der ersten Rennhälfte auf Podiumskurs, belegten aber am Ende nach einer Penalty Lap wegen eines Vergehens beim Boxenstopp Rang fünf. Sechster wurde die Besatzung Kim-Luis Schramm (24/Meuspath) und Dennis Marschall (25/Eggenstein) im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 27 von Rutronik Racing, gefolgt vom besten Mercedes-AMG GT3 Evo mit Jan Marschalkowski (19/Inning) und Daniel Juncadella (31/E). Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (31/E) steuerten ihren Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 vom Team Emil Frey Racing auf Rang acht. Der McLaren 720S GT3 #88 mit Christian Klien (39/A) und Dennis Lind (29/DK) platzierte sich dahinter auf Platz neun und beendete damit für JP Motorsport einen erfolgreichen Gaststart in der Deutschen GT-Meisterschaft. Die Top Ten vervollständigten Patric Niederhauser (30/CH) und Luca Engstler (22/Wiggensbach) am Steuer des Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 15 von Rutronik Racing.

Stimmen nach dem Rennen

Niklas Krütten: „Ich war beim Start nervös, kam aber gut weg. Nach ein paar Runden hat sich das Rennen an der Spitze etwas beruhigt und ich habe versucht, die Reifen für Bens Stint zu schonen. Das hat geklappt, sodass Ben den Sieg perfekt machen konnte. Ich kann es noch gar nicht fassen, nach dem ersten Erfolg am Samstag erneut gewonnen zu haben. Es ist einfach unglaublich.“

Ben Green: „Niklas hat einen tollen Job gemacht. Ich konnte das Rennen von vorn kontrollieren und mein eigenes Tempo fahren. Ich hätte nie damit gerechnet, in meiner ersten Saison ganz vorn im ADAC GT Masters zu stehen.“

Nicky Catsburg: „Ich habe den ganzen Tag über versucht, Niklas nervös zu machen, damit ich den Start gewinne. Aber leider ist der Junge cool geblieben. Die beiden waren einfach zu stark und haben einen super Job gemacht. Mein Ziel war es, den Abstand möglichst klein zu halten und durch den Boxenstopp nach vorn zu kommen. Aber auch das hat nicht funktioniert.“

Jesse Krohn: „Wir sind immer noch dabei, das Auto optimal zu verstehen. Wir hatten keine Probleme und sind ein gutes Rennen gefahren. Aber die beiden Youngster waren heute einfach nicht zu schlagen.


Nach Doppelsieg am Lausitzring übernimmt Sheldon van der Linde DTM-Führung

  • Schubert BMW-Pilot nach Triumph am Samstag auch am Sonntag mit Start-Ziel-Sieg
  • Rast als Dritter hinter Engel erstmals nach Rückkehr wieder auf dem Podium
  • Ausfall für Red Bull AF Corse Ferrari nach Feuer-Unfall im Qualifying

Doppelsieg und Tabellenführung für Sheldon van der Linde
Foto: Jens Hawrda

Auch 25 Kilogramm Erfolgsgewichte konnten ihn nicht stoppen: Schubert BMW-Pilot Sheldon van der Linde raste nach seinem Erfolg am Samstag auch am Sonntag zum DTM-Sieg am Lausitzring Turn 1 powered by Autohero. Der Südafrikaner holte sich im BMW M4 von Schubert Motorsport vormittags die Pole-Position und fuhr mit einer weiteren sehr souveränen Leistung 25 Punkte ein. Zweiter im Sonntagsrennen wurde Maro Engel (GER) im GruppeM Mercedes-AMG, der sich auch den Extrapunkt für den Autohero Fastest Lap Award sicherte. Auf Rang drei landete der dreimalige DTM-Champion René Rast (GER), der im ABT Audi R8 erstmals nach seiner Rückkehr in die DTM wieder aufs Podium fuhr. Den guten Schubert-Tag rundete Philipp Eng (AUT) auf Rang vier ab.

„Es war wirklich nicht einfach, gerade am Ende hat Maro Engel nochmal richtig Druck gemacht. Ich bin überglücklich, dass es gereicht hat, und gehe mit einem guten Gefühl nach Imola“, freute sich Sheldon van der Linde. Auch Engel war zufrieden, musste aber zugeben: „Für Sheldon hat es heute einfach nicht gereicht.“ Der drittplatzierte Rast dankte seinem ABT-Team, das eine Nachtschicht eingelegt hatte: „Gestern habe ich mehr gejammert als Rennen gefahren, weil ich überhaupt nicht zufrieden war. Wir haben die ganze Nacht durch am Auto gearbeitet, das war ein guter Schritt.“

Durch seinen Doppelsieg am Lausitzring Turn 1 powered by Autohero holte sich Sheldon van der Linde die Führung in der Gesamtwertung der DTM 2022. Mit 66 Punkten liegt der 23-Jährige 15 Zähler vor Mirko Bortolotti (ITA), der im Grasser Lamborghini am Sonntag Sechster wurde, und 18 Punkte vor Lucas Auer (AUT, WINWARD Mercedes-AMG), der als Achter vier Punkte einfuhr.

Den Grundstein für den Erfolg legte Sheldon van der Linde wie am Samstag direkt beim Start, wo er sich von vorne fahrend aus allen Positionskämpfen heraushalten konnte. Dahinter ging es wie fast immer in der DTM mächtig zur Sache, die 28 Top-Piloten lieferten den Zuschauern speziell in der Steilkurve Turn 1, die in der DTM exklusiv gefahren wird, spektakuläres Racing.

Ein Fahrer konnte am Sonntagmittag nicht an den Start gehen: Felipe Fragas Red Bull AF Corse Ferrari fing am Vormittag im Qualifying Feuer, der Brasilianer griff selbst zum Feuerlöscher und bekämpfte die Flammen. Die Zeit bis zum Rennen war allerdings zu knapp, so dass der Ferrari 488 des Südamerikaners nicht an den Start gebracht werden konnte.

Die nächste Chance auf Punkte bietet sich vom 17. bis 19. Juni: Dann haben Ferrari und Lamborghini in Imola ebenso Heimspiel wie der Gesamtzweite Bortolotti. Der neue Gejagte wird dann Sheldon van der Linde heißen.

Florian Alt holt Pole in Oschersleben

Florian Alt (BMW M 1000 RR)
Foto: Jens Hawrda

Darf in der IDM Superbike wieder geträumt werden? Florian Alt hat sich nach dem rabenschwarzen Saisonauftakt auf dem Lausitzring mit einem starken Auftritt im Qualifying zurück gemeldet. Pole Position für den 26-jährigen Fahrer vom Wilbers-BMW-Team in der Königsklasse. Teamchef Benny Wilbers, der heute seinen 70. Geburtstag begeht, ist begeistert.

Florian Alt war in seiner schnellsten Runde genau 13 Tausendstelsekunden schneller als Markus Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW). Die beiden BMW-Fahrer waren die einzigen in der Königsklasse, die im Qualifying mit 1:24 Minuten-Zeiten in die Geschichte eingehen konnten. Alt übertrumpfte mit 1:24,840 min sogar Reiterbergers Rundenrekord. Die Rennen in der Motorsport Arena werden zum Kampf auf Augenhöhe.

Was die Beiden unterscheidet ist jedoch, dass Reiterberger dank seines Doppelsieges zum Saisonauftakt die volle Punktzahl auf dem Konto hat und Alt wegen seiner technischen Ausfälle keinen einzigen. Doch die Saison hat gerade erst angefangen und abgerechnet wird zum Schluss.

Vladimir Leonov (Hertrampf Mo Yamaha Racing Team) qualifizierte sich als Dritter für die erste Startreihe. Mit ihm kommt zusätzliche Würze in die Meisterschaft, denn der 35-Jährige hat das Zeug dazu, sich in den Titelkampf einzumischen. Für eine Überraschung sorgte Rob Hartog (Team SWPN, Foto). Der Niederländer, der als Gesamt-Sechster aus der IDM Supersport aufgestiegen ist, hat als Rookie auf seiner Yamaha sogar Konkurrenten wie Julian Puffe (GERT56) und Jan Mohr (BCC-alpha-Van Zon-BMW) hinter sich gelassen.

Mit Gabriel Noderer (Kiefer Racing) schaffte ein weiterer Rookie, der aus der Supersportklasse gekommen ist, den Sprung in die Top Ten. In der IDM Superbike gibt es keine Geschenke, auch weiter hinten nicht. Ricardo Brink (RR Socia Racing Team NL) und Philipp Steinmayr (Eder Racing) trennten im Qualifying sogar nur 0,004 Sekunden.

Unerwartet weit hinten – auf dem 16. Platz – taucht Hikari Okubo (HRP) auf. Der Japaner wird auf der Holzhauer-Honda nur in der sechsten Startreihe stehen. Dabei hatte er auf dem Lausitzring in beiden Rennen Punkte geholt. Sein jetziger Rückstand hat einen Grund. „Erstens hatte er gestern im Training diesen unglücklichen Vorfall. Dadurch fehlt ihm ein komplettes Training“, klärt Teamchef Jens Holzhauer auf. „Zweitens kennt er die Strecke nicht und ihm fehlen einfach Trainingskilometer auf dem Motorrad. Von Q1 zu Q2 hat er sich um eine Sekunde verbessert.“

Am Freitag war im freien Training ein verlorener Knieschleifer mit voller Wucht gegen das Helmvisier von Okubo geknallt und bis ans Auge des Japaners gedrungen. Holzhauer brachte seinen Fahrer zur Kontrolle und Behandlung ins Krankenhaus. Zurück im Paddock, kühlte Okubo stundenlang seine rechte Gesichtshälfte.

Eine Kawasaki geht nicht an den Start. Neuestes Update des gestern gestürzten Bastien Mackels vom Kawasaki Weber-Motos Racing Team: Der Fuß des Belgiers ist fünffach gebrochen, er wurde gestern im Krankenhaus von Magdeburg operiert.

IDM Superbike, Qualifying

1. Florian ALT (DEU), BMW

2. Markus REITERBERGER (DEU), BMW

3. Vladimir LEONOV (VAE), Yamaha

4. Rob HARTOG (NLD), Yamaha

5. Julian PUFFE (DEU), BMW

6. Jan MOHR (AUT), BMW

7. Pepijn BIJSTERBOSCH (NLD), BMW

8. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW

9. Daniel KARTHEININGER (DEU), Yamaha

10. Gabriel NODERER (DEU), BMW


Quelle: idm.de

Jessica Bäckman holt im Hyundai zweiten Saisonsieg

  • Schwedin siegt auf dem Red Bull Ring im Hyundai Veloster
  • Szymon Ladniak wird bester Junior, Roland Hertner schnellster Starter der Trophy-Wertung

Jessica Bäckmann (Hyunday Veloster)
Foto: Jens Hawrda

Jessica Bäckman (24, Schweden, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) schlägt auf dem Red Bull Ring zu: Die Schwedin holte im dritten Lauf der ADAC TCR Germany auf dem Red Bull Ring in Österreich ihren zweiten Saisonsieg. In der Steiermark feierte Bäckmann den Sieg trotz einer 5-Sekunden-Strafe aufgrund eines Fehlstartes. Die 24-jährige setzte sich im Hyundai Veloster N TCR bei guten äußeren Bedingungen von Startplatz eins mit über sieben Sekunden Vorsprung gegen Szymon Ladniak (19, Polen, Liqui Moly Team Engstler) durch. Martin Andersen (27, Dänemark, Liqui Moly Team Engstler) und Patrick Sing (30, Crailsheim, RaceSing) steuerten ihre Boliden auf die Plätze drei und vier.

„Nach der Strafe wusste ich, dass ich pushen musste. Als mein Renndirektor mir dann gesagt hat, dass ich sieben Sekunden vorne bin, konnte ich es zunächst gar nicht glauben. Morgen will ich mir die Pole und den Sieg holen, da ich heute ja nur wegen eines Motorenwechsels bei Jonas Karklys von P1 gestartet bin.“, so Bäckman im Anschluss der Siegerehrung.

Bäckman trotzt Zeitstrafe – Team Engstler komplettiert das Podium

Nach dem Frühstart baute Bäckman ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Die Schwedin von ROJA Motorsport präsentierte sich in der Steiermark in absoluter Topform. Bereits im zweiten freien Training manövrierte die 24-jährige ihren Hyundai am schnellsten über die Strecke. Im Qualifying folgte dann der zweite Platz, der aber aufgrund des Motorenwechsels bei dem Qualifyingschnellsten Jonas Karklys (32, Litauen, NordPass) für Startplatz eins reichte. Die Schwedin ist nun die erste Frau in der ADAC TCR Germany, die bereits zwei Rennen für sich entscheiden konnte.

Junior Pilot Ladniak hatte in diesem Rennen keine Chance an Bäckman vorbeizukommen und landete am Ende auf Rang zwei. Der Sieger der Junior-Challenge zeigte sich nach dem Rennen dennoch sehr zufrieden. „Es ist ein großer Moment für mich. Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. Meine Pace war sehr gut, aber leider nicht gut genug für Platz eins“, sagte Ladniak.

Hinter Ladniak beendete dessen Teamkollege Martin Andersen das Rennen auf dem dritten Platz. „Die Hyundai waren sehr schnell im Rennen und ich hatte viele spannende Kämpfe im Rennen. Platz drei ist gut und sichert mir wichtige Punkte in der Meisterschaft“, fasst der Däne sein Rennen zusammen.

Sing sichert sich Platz vier – Polesetter Karklys startet wegen Motorwechsel als Letzter

Ein starkes Rennen fuhr auch Patrick Sing (30, Crailsheim, RaceSing). Der Hyundai-Pilot ging als achter ins Rennen und steuerte seinen Wagen bis auf Platz vier vor. Für Sing ist es das beste Ergebnis der noch jungen Saison. Fünfter wurde Jonas Karklys, der sich schon nach einer Runde auf Platz sechs wieder fand. An Sing kam er jedoch nicht vorbei, sodass seine starke Aufholjagd auf Rang fünf endete.

Die Plätze sechs, sieben und acht gingen an Robin Jahr (31, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) im Hyundai, Junior Max Gruhn (22, Dannenberg, Gruhn Stahlbau Racing) im Audi und Junior René Kircher (21, Hünfeld, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) im Hyundai, der im Qualifying aufgrund von Problemen keine Runde fahren konnte. Bester Trophy-Pilot war Roland Hertner (62, Heilbronn, LIqui Moly Team Engstler). Hertner steuerte seinen Honda Civic TCR auf Platz neun. Kai Rosowski (28, Nordhorn, K-Ro Racing) machte die Top-10 komplett.


DTM Classic Cup: Drama in der Schlussphase

Premierensieg für Schnitzer Classic

  • Yannick Trautwein gewinnt vor den beiden Ex-DTM-Piloten Kris Nissen und Marc Hessel
  • Souveräne Führung, dann Ausfall für Lokalmatador Stefan Mücke
  • Historische DTM-Autos begeistern bei DTM Lausitzring Turn 1 powered by Autohero

Opel Calibra, das schönste Auto im Feld führt lange bis zum Ausfall
Foto: Jens Hawrda

„To finish first, first you have to finish“, lautet eine alte Motorsport-Weisheit. Das wurde beim Saisonauftakt des neuen DTM Classic Cup auf dem Lausitzring Turn 1 powered by Autohero wieder einmal deutlich. Lokalmatador Stefan Mücke führte im Opel Calibra V6 4x4, eingesetzt vom Berliner Team BWT Mücke Motorsport, souverän das Feld an, doch dann rollte das Auto zwei Runden vor Schluss ohne Vortrieb aus. Somit war der Weg frei für einen Doppelerfolg für das neu gegründete Team Schnitzer Classic: Yannick Trautwein (GER) wurde im BMW E36 STW nach 16 Runden als Sieger abgewinkt, Teamkollege und Ex-DTM-Pilot Kris Nissen(DEN) belegte im BMW E30 M3 DTM Rang zwei und komplettierte damit den Premierenerfolg. Mit Marc Hessel fuhr ein weiterer ehemaliger DTM-Werksfahrer im BMW E30 BTCC, eingesetzt vom Team 2.0 Automotive, auf Platz drei.

„Wir wollen die Historie von Schnitzer weiterleben lassen und das ist uns mit diesem guten Einstand gelungen“, strahlte Sieger Yannick Trautwein nach dem Zieleinlauf. „Ich bedanke mich bei Kris Nissen, dass er mich ohne Probleme hat passieren lassen, das war alles absolut fair.“ Der dänische Rennsport-Routinier gab das Kompliment zurück: „Yannick ist super gefahren. Es ist schön, dass Schnitzer in der DTM weiterlebt, auch wenn Charly und Dieter Lamm natürlich sehr fehlen.“

Die Premiere des in diesem Jahr neuen DTM Classic Cup beim ersten DTM-Rennwochenende der Saison in Deutschland war ein voller Erfolg. Die Fahrer hatten ihre Freude, die zahlreich anwesenden Zuschauer auf den Tribünen und im Fahrerlager zeigten sich ebenso begeistert von den liebevoll vorbereiteten historischen DTM-Rennautos. Beim Start des Rennens setzte sich Stefan Mücke im Opel Calibra, dem DTM-Auto des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg aus 1995, in Führung, aber weiter hinten im Feld rollte sein Teamkollege Ronny Scheer im Ford Sierra RS 500 Cosworth früh aus. Stefan Irmler im Opel Astra drehte sich auf Flüssigkeit von der Strecke, und Thomas Wandel im Audi 200 quattro rutschte im Parallelflug mit ins Aus. Das Rennen wurde für kurze Zeit unterbrochen und nach zwei Runden hinter dem CUPRA Safety-Car wieder freigegeben.

Beim Restart behielt Mücke die Führung und baute seinen Vorsprung immer mehr aus, bis sein Calibra kurz vor Ablauf der Renndauer ausrollte. Daraufhin übernahm Yannick Trautwein die Spitze, fuhr als Gesamtsieger über die Ziellinie und gewann auch die Klasse 6. Kris Nissen komplettierte den Doppelerfolg für das Schnitzer Classic-Team und war Sieger der Klasse 2. Gesamtdritter Marc Hessel setzte sich in der Klasse 3 durch. Weitere Klassensieger waren Moritz Horn (Klasse 4) und der ehemalige DTM-Vizemeister Olaf Manthey (Klasse 2), während Stefan Mücke noch als Gesamtsiebter gewertet wurde und damit die Klasse 1 gewann. 


Red Bull Ring: Meister-Duo Schrey/Piana mit erstem Saisonsieg

  • Michael Schrey und Gabriele Piana holen dritten Sieg in Folge auf dem Red Bull Ring
  • Ben Dörr und Romain Leroux gewinnen die Junior-Wertung
  • BMW vor Aston Martin und Mercedes-AMG: Fahrzeuge von drei Marken auf dem Podium

Schrey/Piana BMW M4 GT4
Foto: Jens Hawrda

Aller guten Dinge sind Drei: Michael Schrey (39/Wallenhorst) und Gabriele Piana (35/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) gewinnen im BMW M4 GT4 das Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull Ring. Nach dem Doppelsieg 2021 ist es bereits der dritte Triumph in Folge für das amtierende Meister-Duo auf der 4,318 Kilometer langen Strecke in Österreich. Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (19/FRA, beide Dörr Motorsport) im Aston Martin Vantage GT4 sowie Marek Böckmann (25/Lautersheim) und Miklas Born (20/CHE, beide Schnitzelalm Racing) im Mercedes-AMG GT4 komplettieren das Podium und sorgen somit für Fahrzeuge von drei Marken auf den ersten drei Plätzen. „Nachdem wir beim Saisonauftakt in Oschersleben viel Pech hatten, konnte sich das ganze Team mit diesen Sieg nun belohnen. Das ist natürlich super cool“, jubelte Schrey auf dem Podium.

Sein Teamkollege Piana hatte das Rennen schon von der Pole-Position aus begonnen. Der Italiener ließ nichts anbrennen und wandelte die gute Ausgangslage gleich in die Führung um. Eine Kollision im Mittelfeld sorgte jedoch schon in der ersten Runde für eine kurze Safety-Car-Phase. Auch beim Restart behielt Piana die Spitze. Mit starken Rundenzeiten zeigte der Italiener der Konkurrenz die BMW-Rücklichter und setzte sich immer mehr vom Rest des Feldes ab. Dahinter entbrannte ein packender Dreikampf um die Verfolgerposition zwischen Nicolaj Møller Madsen (29/DNK, AVIA W&S Motorsport) im Porsche 718 Cayman GT4 RS CS, Aston Martin-Pilot Ben Dörr und Böckmann im Mercedes-AMG, den der Däne Møller Madsen für sich entschied.

Piana blieb davon komplett unbeeindruckt. Bis zum Wechsel auf Teamkollege Schrey hatte er einen Vorsprung von knapp acht Sekunden auf die Verfolger herausgefahren. „Bei den heute sehr hohen Außentemperaturen wollte ich nach dem Rennstart unbedingt vorne bleiben, um durch den Fahrtwind die optimale Motorkühlung zu bekommen. Als das gelang, war es das Ziel, einen guten Vorsprung für Michael herauszufahren, damit er im zweiten Rennabschnitt den Sieg in Ruhe nach Hause fahren kann“, beschrieb Piana die erste Rennhälfte aus seiner Sicht.

Teamkollege Schrey verteidigte die Spitzenposition souverän und fuhr mit rund 7,6 Sekunden Vorsprung zum Sieg. „Es war für mich heute ein angenehmes Rennen. Es gibt weitaus schlechtere Situationen, als ein perfekt vorbereitetes Auto mit großem Vorsprung zu übernehmen. Nichtsdestotrotz galt es, immer die Konzentration hoch zu halten und nicht zu viel über den möglichen Sieg nachzudenken“, erläutere Schrey.

Eine Vorentscheidung um Platz zwei fiel schon bei den Fahrerwechseln. Der zunächst zweitplatzierte Porsche von AVIA W&S Motorsport hatte die Mindestaufenthaltsdauer in der Boxengasse knapp unterschritten. So musste Møller Madsens Teamkollege Finn Zulauf (17/Königstein im Taunus) eine Penalty-Lap absolvieren und fiel bis auf die vierte Position zurück. Als Folge machten Romain Leroux und Miklas Born, die von Dörr und Böckmann übernommen hatten, den Silberplatz unter sich aus - mit dem besseren Ende für den Franzosen. Dörr/Leroux gewannen somit auch die Junior-Wertung.

Ein stark auftrumpfender Théo Nouet (19/FRA, CV Performance Group) schnappte sich in der Schlussphase noch den Porsche von Zulauf, was für den Vize-Meister von 2021 und seinen Teamkollegen Julian Hanses (24/Hilden) final Platz vier bedeutete. Rang sechs ging an das Porsche-Duo Moritz Wiskirchen (19/Euskirchen) und Alexander Hartvig (19/DNK, beide Allied-Racing) vor Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach, beide Dörr Motorsport) in einem weiteren Aston Martin. Tim Reiter (23/Ostfildern) und Max Rosam (17/Taunusstein, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW, Marcel Lenerz (24/Ludwigsau) und Cedric Piro (24/Heusweiler, beide Piro Sports - Burg Zelem Foundation) im Toyota GR Supra GT4 sowie die Aston Martin-Piloten Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) komplettierten die Top Zehn. Der Sieg in der Trophy-Wertung ging an Tano Neumann (47/BUL) und Joachim Bölting (55/Gelsenkirchen, beide Overdrive Racing) im Porsche.

Am Sonntag steht ab 16:30 Uhr das zweite Rennen der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull Ring an. „Mein Plan für morgen ist ganz einfach“, stellte Laufsieger Piana klar. „Ich werde richtig lange schlafen, da Michael die Qualifikation am Vormittag bestreitet. Wenn ich im Laufe des Tages an die Strecke komme, will ich mich mit ihm über die Pole-Position freuen und danach den vierten Sieg in Folge auf dem Red Bull Ring einfahren.“

Ben Dörr – Platz zwei und Sieger der Junior-Wertung auf Aston Martin: „Die Freude ist einfach riesig. Wir hätten im Vorfeld nicht gedacht, dass wir mit dem Aston Martin hier am Red Bull Ring so gut abliefern können. Direkt nach dem Start habe ich erkannt, dass ich die Pace von Gabriele Piana nicht mitgehen kann. Somit habe ich mich ein wenig zurückgehalten und den Reifen geschont. Wir wussten, dass der Aston Martin vor allem zum Rennende hin ein sehr starkes Auto ist. Das hat sich bestätigt. Wir sind super glücklich.“

Romain Leroux – Platz zwei und Sieger der Junior-Wertung auf Aston Martin: „Ben hat mir ein sehr gutes Auto übergeben. Dadurch konnte ich das Rennen im zweiten Teil super managen. Das Dörr-Team hat einen sagenhaft guten Job gemacht. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle schon einmal bedanken. Der Sieg in der Junior-Wertung ist natürlich auch etwas ganz Besonderes. Wir gehen heute richtig zufrieden ins Bett und wollen in Lauf zwei am Sonntag nochmals angreifen.“