Freitag, 20. November 2020

Champion Buri am Ziel: "Das werden wir in vollen Zügen genießen"

  •  Der Finne sichert sich im fünften Anlauf endlich den Titel in der ADAC TCR Germany
  •  Buri überglücklich: "Super, super happy, dass es endlich geklappt hat"
  •  Mit dem Wechsel vom eigenen Team zum Hyundai Team Engstler kam der Erfolg

Jubel und Erleichterung: Antti Buri hat den ersehnten Titel endlich sicher
Foto: ADAC-Motorsport


Als Antti Buri die ersehnte Trophäe nach oben stemmte, machte sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Finnen breit und all die Anspannung fiel ab. Ja! Es ist wirklich wahr! Endlich, im fünften Anlauf, nach vielen Höhen und Tiefen, hat es geklappt: Buri, der seit der Premierensaison in der ADAC TCR Germany am Start ist, hat sich den Meistertitel in der Tourenwagenserie des ADAC gesichert. "Ich bin überglücklich und super, super happy, dass ich diesen Titel nun endlich gewonnen habe", sagte der 31-Jährige und lächelte zufrieden: "Das werden wir nun in vollen Zügen genießen."
 
Unzählige Nachrichten erreichten den finnischen Hyundai i30 N TCR-Fahrer. Nachrichten aus der Heimat, Nachrichten von der Familie, den Freunden - aber auch von der Konkurrenz. Denn Buri ist nicht nur ein schneller Racer, er ist bei allem Wettkampf auf der Strecke extrem beliebt. "Antti hat die Meisterschaft verdient gewonnen", sagte der neue Vizemeister Harald Proczyk, der als Tabellenführer nach Oschersleben gekommen war, aber letztlich Buri doch noch den Vortritt lassen musste. "Es war immer faires und spannendes Racing mit einem verdienten Meister". Der Österreicher sprach damit stellvertretend für seine Mitstreiter, die in dieser fünften Saison tollen Tourenwagensport gezeigt hatten.
 
Für Buri waren die Tage vor dem Finale wie ein Deja-vu: 2019 war der Finne ebenfalls mit großen Titelchancen zum letzten Saisonrennen gereist, damals musste er sich in zwei packenden Rennen letztlich Proczyk und dem damaligen Meister Max Hesse geschlagen geben. Buri ging leer aus. Doch anstatt zu hadern, nahm er diese Niederlage mit Fassung. Er wusste aber auch, dass er mit der ADAC TCR Germany noch eine Rechnung offen hatte.
 
Damals war Buri noch im Audi RS3 LMS aktiv - und überhaupt waren die Vorzeichen trotz aller Parallelen andere. Der damals 30-Jährige startete für sein eigenes Team LMS Racing, das größtenteils aus Freunden bestand. Buri schraubte selbst am Auto mit, er fuhr den Teamtruck zu den Events, war als Teamchef auch an der Suche nach Sponsoren eingespannt. Ein Tag in dieser Zeit hätte aus Buris Sicht gut und gerne 30 statt 24 Stunden haben dürfen.
 
Irgendwann reifte der Entschluss, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Seinen Audi verkaufte er, und als sich die Möglichkeit bot, mit dem Hyundai Team Engstler zusammenzuarbeiten, ergriff Buri die Chance. Endlich, so zumindest die Idealvorstellung, könnte er sich einzig und allein ums Racing kümmern. Natürlich gehört auch das Setup des Autos mit dazu, aber das Drumherum, das würde Buri mit ruhigem Gewissen in andere Hände geben. "Die Jungs wissen, wie dieses Auto funktioniert. Und der Hyundai hat bereits bewiesen, dass es ein Gewinnerauto ist", sagte Buri noch im Mai bei PS on Air: Der ADAC GT Masters-Talk: "Ich habe große Erwartungen, und ich denke, dass wir gemeinsam den nächsten Schritt gehen können."
 
Doch der Anfang war schwer, nicht nur, weil Buri aufgrund der Corona-Pandemie sehr wenig Testzeit in seinem neuen Hyundai i30 N TCR hatte, ehe die Saison begann. Weil sich sein neues Auto komplett anders verhielt als der gewohnte Audi, leistete sich Buri einige kleinere Fehler und auch die Ergebnisse stimmten nicht immer. Seinen ersten Sieg holte er erst beim Sonntagsrennen auf dem Hockenheimring - und damit bei der dritten Veranstaltung. Anschließend folgten ein dritter und ein vierter Rang auf dem Sachsenring.
 
Dann aber setzte Buri zu einem Lauf an, der ihm im Schlussspurt dieser Saison den Titel bescherte: Sieg auf dem Red Bull Ring, Sieg auf dem DEKRA Lausitzring und zum Abschluss noch die Pole, ein Sieg und ein entscheidender dritter Platz in Oschersleben. Fertig war das Meisterwerk des 31-Jährigen, den am Tourenwagensport vor allem die intensiven Duelle schätzt: "Ich liebe Zweikämpfe, ich liebe es, wenn es hart und Rad an Rad zugeht."
 
Buri weiß, wovon er spricht. Schließlich hat er im Motorsport auch schon in vielen anderen Klassen Erfahrungen gesammelt. Seine ersten Schritte tätigte er im Formelsport, 2007 nahm er an der finnischen Formel Ford Zetec und der Formel Ford NEZ teil. Zwei Jahre später ging es schließlich in die britische Formula Ford Meisterschaft, 2012 war er für ein Event beim ADAC Formel Masters am Start.
 
Es folgte der Umstieg in den GT-Sport, dort gewann er 2013 den Titel im finnischen Porsche GT3 Cup. Schließt wechselte er in den Tourenwagen. Als die ADAC TCR Germany 2016 in ihre erste Saison startete, fand sich schnell auch ein gewisser Antti Buri auf der Teilnehmerliste wieder: Und der Finne stellte schnell unter Beweis, dass mit ihm zu rechnen sein wird. In jedem Jahr holte er mindestens einen Sieg, anfangs noch im Seat Leon Cup Racer, später dann im Audi RS3 LMS und seit 2020 im Hyundai i30 N TCR. Insgesamt sind es nun bereits zwölf Siege in der ADAC TCR Germany.
 
Wohin ihn sein Weg nun führt? Das ließ Buri offen. Zunächst einmal will er seinen Titelgewinn in der ADAC TCR Germany in vollen Zügen auskosten. Anfang Dezember wird er 32, Buri will jetzt erst einmal die Ruhe genießen. Im finnischen Winter über zugefrorene Seen düsen, sich austoben. Aber nicht zu lang. Dafür ist Buri viel zu sehr Racer, der von Adrenalin und Nervenkitzel nicht genug bekommen kann.

Die ADAC GT Masters-Champions Michael Ammermüller und Christian Engelhart im Porträt

  •  Porsche-Piloten holen ihren ersten Titel in der "Liga der Supersportwagen"
  •  Mit drei Saisonsiegen zur Meisterschaft

ADAC GT-Masters Meister 2020: Michael Ammermüller, Christian Engelhart
Foto: ADAC-Motorsport
 


Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) und Christian Engelhart (33/Starnberg) haben es geschafft: Mit Platz vier im Sonntagsrennen holten die Porsche-Piloten ihren ersten Titel im ADAC GT Masters. Bemerkenswert: Ihnen gelang der Erfolg in der Premierensaison ihres Rennstalls SSR Performance in der "Liga der Supersportwagen". "Von diesem Moment habe ich in meiner inzwischen langen ADAC GT Masters-Karriere immer geträumt", freute sich Engelhart. "Ich habe darauf hingearbeitet, heute ist es endlich so weit." Auch Michael Ammermüller zog natürlich eine positive Bilanz: "Mit Christian habe ich einen klasse Teampartner an meiner Seite, wir haben über die ganze Saison hinweg wenige Fehler gemacht und können wirklich stolz auf uns sein!"
 
Bei der Meisterehrung nach dem Finalrennen gab es für die Porsche-Piloten eine besondere Auszeichnung: Sie wurden in den ADAC GT Masters Club of Champions aufgenommen, den ADAC GT Masters-Partner herrenausstatter.de gemeinsam mit dem ADAC präsentiert. Das Erfolgsduo erhielt zudem maßgefertigte blaue Sakkos mit aufgestickten Clubabzeichen und goldenem Innenfutter. Diese werden exklusiv für die Mitglieder des ADAC GT Masters Club of Champions angefertigt.
 
Als Ammermüller und Engelhart vor dieser Saison zu SSR Performance wechselten, war es eine Reise ins Unbekannte, hatte doch der Rennstall aus München bis auf einen ADAC GT Masters-Gaststart 2019 in Hockenheim noch nie ein Rennen bestritten. "Im vergangenen Winter hatte ich mir natürlich die Frage gestellt, was ich machen soll", so Engelhart. "Wir haben Gespräche geführt und ich habe das Projekt und die Menschen dahinter kennengelernt. Das hat mich sehr überzeugt. Zudem war Porsche für mich schon immer eine Marke mit einer hohen Anziehungskraft. Die Entscheidung für den 'neuen' Weg war, wie wir jetzt wissen, goldrichtig."
 
Dass der langjährige Lamborghini-Werkspilot und Partner Ammermüller mit ihrem Wechsel zu SSR Performance richtig lagen, zeigte sich schon beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring. Gleich im ersten Rennen gelang ihnen der erste Podestplatz. Beim folgenden Wochenende auf dem Nürburgring folgten die erste Pole-Position und der erste Sieg, beim dritten Event in Hockenheim Triumph Nummer zwei und erstmals - für ein Rennen - die Tabellenführung. Mit konstanten Platzierungen in den folgenden Läufen hielten sich die beiden Bayern in der Spitzengruppe der Meisterschaft, ehe sie beim Saisonfinale groß auftrumpften: Mit sieben Punkten Rückstand angereist, übernahmen sie nach Pole-Position und Sieg am Samstag wieder die Tabellenführung, die sie mit Platz vier im Finalrennen erfolgreich verteidigten und sich ihren ersten Titel im ADAC GT Masters sicherten. Und dies sportlich verdient: Ihre drei Saisonsiege sind Bestwert, kein anderes Team hat 2020 in der "Liga der Supersportwagen" mehr als einmal gewonnen. Einen Nuller leisteten sie sich dagegen nur einmal.
 
Für beide Fahrer hat es bis zum Titelgewinn im ADAC GT Masters einige Jahre gedauert. Der ehemalige Formel-1-Testfahrer Ammermüller debütierte bereits 2010 in der "Liga der Supersportwagen". Danach folgten 2011 und 2017 nur zwei weitere komplette Saisons, in denen er jedoch mit jeweils einem Sieg sein Können unter Beweis stellte. Der Pilot aus Rotthalmünster in Niederbayern machte sich stattdessen vor allem in Porsche-Markenpokalen einen Namen. Er wurde zweimal Zweiter im Porsche Carrera Cup Deutschland und gewann von 2017 bis 2019 drei Titel im internationalen Porsche Supercup. "In den Porsche-Serien saß ich immer alleine im Auto und war sozusagen selbst für mein Glück verantwortlich", so Ammermüller. "Mit Christian im Team funktioniert es nun richtig, wir sind ein eingespieltes Duo, harmonieren gut - ich könnte mir keinen passenderen Teamkollegen vorstellen." Vor seiner Zeit im GT-Sport stand Ammermüller sogar kurz vor der Formel 1, doch der Bruch eines Kahnbeins verhinderte den Aufstieg in die Königsklasse. Statt ihm wurde 2007 ein gewisser Sebastian Vettel vom Team Toro Rosso unter Vertrag genommen.
 
Christian Engelhart kam über Kartrennen, die Formel ADAC BMW und Tourenwagen-Rennen in Österreich zum GT-Sport. Auch er startete erfolgreich im Porsche Carrera Cup. 2011 feierte er auf dem Red Bull Ring ein siegreiches Debüt im ADAC GT Masters, 2012 holte er die meisten Saisonsiege und wurde Gesamtdritter. Im vergangenen Jahr verpasste er als Gesamtzweiter den Titel nur knapp. Mit insgesamt 15 Rennsiegen ist der Starnberger der zweiterfolgreichste Fahrer in der Geschichte der "Liga der Supersportwagen". Nur ein Titel fehlte noch - bis jetzt.
 
"Michael und Christian ergänzen sich sehr gut", so Stefan Schlund. "Es fängt schon damit an, dass sie gleich groß und schwer sind und somit von der ganzen Struktur ähnlich sind, was vieles für das Team einfacher macht." SSR-Teamchef Wolfgang Hatz ergänzt: "Eine der großen Stärken von Christian ist, dass er sehr analytisch ist. Er arbeitet sehr viel mit Daten und versucht herauszufinden, was war gut, was nicht, und was könnte man besser machen. Michael auf der anderen Seite ist der intuitivere Fahrer. Er ist auch sehr nervenstark. Beide arbeiten sehr gut zusammen. Sie wissen, dass man im ADAC GT Masters nur miteinander Erfolge sammelt. Jeder nimmt das Beste vom anderen, um das optimale Ergebnis zu holen. Sie bilden ein starkes Team."

Montag, 16. November 2020

Gabriele Piana und Michael Schrey sind die neuen Champions der ADAC GT4 Germany

  •     Laufsieg für Jan Kasperlik und Nicolaj Møller
  •     Jan Marschalkowski Champion der Junior-Wertung
  •     Stephan Grotstollen und Georg Braun Sieger der Trophy-Wertung

Der Start zum Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany in Oschersleben
Foto: ADAC-Motorsport


Spannung bis zur letzten Kurve und einfach nur packender Motorsport: Das Finale der ADAC GT4 Germany war an Dramatik kaum zu überbieten. Durch einen sechsten Platz im Sonntagsrennen in der Motorsport Arena Oschersleben und mit lediglich zwei Punkten Vorsprung in der Tabelle sind Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 die neuen Champions der ADAC GT4 Germany. "Wir hatten teilweise eine schwierige Saison. Dass wir jetzt Meister sind, ist einfach unglaublich. Damit hätte ich vor dem Wochenende nie gerechnet", konnte Piana den Triumph kaum fassen. "Wir sind jetzt nur noch glücklich - sowohl für das Team, als auch für uns. Ich denke, wir müssen jetzt aber erst einmal eine Nacht schlafen, bis wir wirklich kapieren, dass es mit der Meisterschaft in der ADAC GT4 Germany geklappt hat", strahlte auch Schrey voller Freude.
 
Den Laufsieg in Oschersleben sicherten sich Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) im Porsche Cayman GT4. Møller Madsen begann das Rennen von der sechsten Position aus. Doch in einer turbulenten Startphase setzte er sich schnell auf Platz zwei. Danach machte Møller Madsen ordentlich Druck auf den führenden Reinhard Kofler (35/AUT, True Racing) im KTM X-Bow GT4. Nach rund 17 Rennminuten konnte der Däne den Österreicher schließlich überholen und sich im weiteren Rennverlauf auch etwas an der Spitze absetzen.
 
"Beim Start ging es richtig zur Sache. Auch für mich wurde es eng. Ich fühlte mich wie in einem Sandwich. Aber ich bin glücklicherweise gut durchgekommen. Danach habe ich den KTM vor mir studiert und im richtigen Moment das Manöver gesetzt. Denn mir war klar, dass wir nur mit einem Sieg noch eine Chance im Titelrennen haben würden. Am Ende reichte es zwar nur zu Tabellenplatz zwei. Dennoch bin ich zufrieden, da wir vier Saisonrennen gewonnen haben", blickte Møller Madsen zurück.
 
Kasperlik übernahm den Porsche auf Platz eins und fuhr letztendlich auch als Erster über die Ziellinie. Hinter ihm machten die Teamkollegen Joel Sturm (18/Brühl) und Dennis Fetzer (19/Buseck) den Doppelsieg für das Team Allied-Racing perfekt. Sturm/Fetzer gewannen somit auch das Rennen in der Junior-Wertung. Das Podium komplettierten ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Hugo Sasse (16/Aschersleben) und William Tregurtha (20/GBR, beide T3-HRT-Motorsport) im Audi R8 LMS GT4.
 
Vierte wurden Julien Apothéloz (19/CHE) und Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward). Die beiden Mercedes-AMG GT4-Piloten reisten als Tabellenführer nach Oschersleben und beenden die Saison nun auf Tabellenplatz drei. Florian Janits (22/AUT), der den zu Beginn führenden KTM von Reinhard Kofler übernommen hatte, kam auf Platz fünf.
 
Mit Platz sechs machten Schrey und Piana schließlich den Meistertitel perfekt. Schrey hatte das Rennen von Startplatz zwölf aus begonnen und schaffte es in seinem Rennabschnitt bis auf die sechste Position nach vorne. Somit legte er den Grundstein zum Titel. "Ich musste ständig aufpassen, dass nichts passiert und gleichzeitig Plätze gut machen. Das war eine Herausforderung, ist mir aber letztendlich ganz gut gelungen. Ich konnte den Speed im Rennen einigermaßen mitgehen", so Schrey. Durch Platz eins von Kasperlik/Møller Madsen war klar, dass Teamkollege Piana nicht schlechter als auf Platz sieben ins Ziel kommen musste, um Meister zu werden. Genau auf dieser Position übernahm Piana aber den BMW nach dem Boxenstopp. "Ich hatte einen McLaren vor mir, den ich aber schnell überholen konnte. Danach hat mir mein Ingenieur über Funk gesagt, dass die Position reichen würde. Somit konnte ich zunächst etwas Gas raus nehmen. In den letzten Minuten wurde ich dennoch etwas nervös. Ich habe so viele Geräusche im Auto gehört, die es gar nicht gab. Es ist aber alles super gelaufen", jubelte Piana nach dem Rennen.
 
Platz sieben ging an Aleksey Sizov (17/RUS) und Christopher Dreyspring (22/Nürnberg, beide Dörr Motorsport) im McLaren 570S GT4 vor Claudia Hürtgen (49/Aschheim) und Sebastian von Gartzen (27/Linden, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) in einem weiteren BMW und dem McLaren-Duo Fred Martin-Dye (31/GBR) und Phil Dörr (19/Butzbach, beide Dörr Motorsport). Die Top Zehn komplettierten Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team Zakspeed), wodurch Mercedes-AMG-Pilot Marschalkowski auch den Titel in der Junior-Wertung klarstellen konnte.
 
Der Tagessieg in der Trophy-Wertung sicherte sich BMW-Fahrer Heiko Eichenberg (46/Fritzlar, Team AVIA Sorg Rennsport). Den Trophy-Meistertitel gewannen Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) in einem weiteren BMW M4 GT4. Der Titel in der Team-Wertung ging an Allied-Racing.

Siebter Streich: Tim Heinemann gewinnt finales Rennen der DTM-Trophy

  •     Faszinierendes Rennen mit zwei Safety-Car-Phasen und packenden Duellen
  •     Mercedes-Pilot Tim Heinemann feiert siebten Saisonsieg der DTM Trophy
  •     Schweizer Lucas Mauron begeistert mit Aufholjagd und fährt auf Position drei
  •     Jan Kisiel in der Gesamtwertung auf Rang zwei, Ben Tuck Dritter
  •     HP Racing ist Team-Meister, Ben Green gewinnt Junior-Wertung


Foto: dtm.com

Mit einem äußerst abwechslungsreichen und unterhaltsamen Rennen endete die Premierensaison der Nachwuchsserie DTM Trophy.  Beim finalen Rennen in Hockenheim ging es noch einmal hoch her: Mehrere Führungswechsel, zwei Safety-Car-Phasen und jede Menge packende Rad-an-Rad-Duelle boten GT-Sport vom Feinsten. Am Ende war es Tim Heinemann (GER, Mercedes-AMG, HP Racing International), der die Zielflagge als Erster sah und damit den siebten Saisonsieg nach Hause fuhr. Den Meistertitel in der DTM Trophy hält der 22-Jährige, der in zwölf Saisonrennen elf Mal auf dem Treppchen stand, bereits seit dem Rennwochenende im belgischen Zolder. Der Brite Ben Tuck (BMW, Walkenhorst Motorsport) blieb Heinemann im Sonntagsrennen dicht auf den Fersen und wurde Zweiter. Rang drei ging an Lucas Mauron (SUI, Audi, Hella pagid – racing one), der wie am Samstag von der Pole ins Rennen gegangen war, zwischenzeitlich weit zurückfiel und anschließend eine faszinierende Aufholjagd startete.

Bereits der Start hatte es in sich: Mauron belieb zunächst knapp vor dem von Rang zwei gestarteten Nicolas Schöll (AUT, Porsche, Allied Racing). Beide fuhren Seite an Seite, während der von Rang drei ins Rennen gegangene Heinemann versuchte, innen hereinzustechen. Nach einer leichten Kollision zwischen Heinemann und Mauron rutschte letzterer beim Anbremsen in die erste Kurve weit nach außen und fand sich kurzzeitig auf Platz vier wieder, während Schöll die Führung übernahm. Mauron kämpfte sich jedoch schnell zurück auf Position zwei, ging wenig später ohne Probleme an Schöll vorbei und lag damit wieder in Führung.

Schöll bekam zunehmend Probleme mit seinem Porsche Cayman und konnte die Pace der Spitzengruppe nicht mehr mitgehen. Unterdessen drehte sich Maurons rumänischer Teamkollege David Serban nach einer leichten Kollision an unglücklicher Stelle ins Kiesbett. In Folge dessen musste das Safety Car zum ersten Mal auf die Strecke. Nach dem Restart, den Mauron zunächst vor Heinemann gewann, bekam der Schweizer zunehmend Schwierigkeiten mit seinem Audi R8 LMS und verlor Position um Position. Hilflos musste der Audi-Pilot zusehen, wie er bis auf Rang zwölf durchgereicht wurde.


Bis in die letzte Runde: packender Fünfkampf um die Potestplätze

Nachdem das Safety-Car in Folge eines Ausfalls des Briten Ben Green (BMW, FK Performance Motorsport) ein weiteres Mal für Ordnung sorgen musste, fand Mauron plötzlich wieder zu seiner alten Pace zurück und startete eine furiose Aufholjagd. Mit Wut im Bauch und aggressiv geführten Überholmanövern machte der Schweizer einen Platz um den anderen gut. An der Spitze lagen die Top fünf mit Heinemann, Tuck, José María López (ARG, Toyota, Ring Racing), Jan Kisiel (POL, Mercedes-AMG, Leipert Motorsport) und Mauron dicht zusammen – es entwickelte sich ein packender Kampf um die Podiumsplätze, der mit harten Bandagen ausgetragen wurde. Der Pace von Mauron hatten alle Kontrahenten jedoch nichts entgegen zu setzen. In der letzten Runde gelang dem Audi-Mann sogar noch das Überholmanöver gegen Kisiel und damit der Sprung aufs Podest. Am Ende war es nur die Rennzeit, die der Aufholjagd des Schweizers ein Ende setzte, denn auch Tuck und Heinemann waren nicht mehr weit weg.

In der Fahrerwertung schließt Champion Tim Heinemann mit 265 Punkten vor Jan Kisiel (165) ab, Ben Tuck ist Gesamtdritter mit 133 Zählern. Im Wettbewerb der Teams schlägt HP Racing International (254 Punkte) die Konkurrenz von Leipert Motorsport (161) klar. Die Juniorwertung gewinnt Green mit 113 Zählern vor Mauron (103).

 
Stimmen – 2. Rennen, Hockenheim

Tim Heinemann, Mercedes-AMG, Sieger
„Ein tolles Gefühl, jetzt endlich den Pokal in der Hand zu halten. Eine großartige Saison geht zu Ende, die harte Arbeit hat sich ausgezahlt. Riesendank an das Team und an alle anderen, die mich die ganze Saison über unterstützt haben. Zum heutigen Rennen: Das war wirklich actiongeladen, jede Menge hart, aber fair ausgetragene Zweikämpfe. Ein paar Mal gab es leichten Kontakt, aber nichts Gravierendes. Ich hatte ein schönes Duell mit Ben Tuck, bei dem ich mich schließlich durchsetzen konnte. Diese tolle Saison mit einem Sieg abzuschließen, ist natürlich das Beste, was wir uns vorstellen konnten.“

Ben Tuck, BMW, 2. Platz
„Ich bin von Platz fünf ins Rennen gegangen und habe einen guten Start erwischt, bei dem alles glatt gegangen ist. Das war wesentlich sauberer als am Samstag und für mich schonmal die halbe Miete. Die Zweikämpfe vor mir habe ich natürlich genau beobachtet, und dann war ich zur rechten Zeit am rechten Ort. Abwarten und dann die Gunst der Stunde nutzen, das war heute unsere Devise. Ich hatte dann noch ein kleines Duell mit Tim Heinemann, aber letzten Endes hatte er die bessere Pace, und ich musste mich geschlagen geben. Mit Rang zwei und dem dritten Gesamtrang in der Meisterschaft bin ich auf jeden Fall hoch zufrieden.“

Lucas Mauron, Audi, 3. Platz
„Offen gestanden weiß ich nicht so genau, ob ich lachen oder weinen soll. Bis zur ersten Safety-Car-Phase lief ja alles gut. Dann hatte ich plötzlich ein Problem mit dem Getriebe, das aber nach einer Runde wieder behoben war. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits weit zurückgefallen und habe einfach alles aus dem Auto herausgeholt, was ging. Dass es noch bis aufs Podium geht, hätte ich natürlich nicht gedacht. Die letzte Runde verlief dann sehr glücklich für mich, weil ich den Zweikampf zwischen José María López und Jan Kisiel perfekt zu meinen Gunsten nutzen konnte.“


Donnerstag, 12. November 2020

Michael Ammermüller und Christian Engelhart gewinnen das ADAC GT Masters 2020

  •    Porsche-Duo reicht Rang vier im Finalrennen zum Titel
  •    Mercedes-AMG-Duo Philip Ellis/Raffaele Marciello Sieger am Sonntag
  •    Teamtitel für SSR Performance, Tim Zimmermann gewinnt Pirelli-Junior-Wertung


Die Meister 2020: Michael Ammermüller, Christian Engelhart (SSR Performance)
Foto: ADAC-Motorsport

Platz vier hat am Ende gereicht: Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) und Christian Engelhart (33/Starnberg, beide SSR Performance) sicherten sich im Finalrennen in Oschersleben im Porsche 911 GT3 R erstmals den Titel im ADAC GT Masters. Den Sieg holten sich von der Pole-Position aus Philip Ellis (28/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT3. Rang zwei ging an das Audi-Duo Rolf Ineichen (42/CH) und Mirko Bortolotti (30/I, beide Team WRT) vor Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Mathieu Jaminet (26/F, beide Precote Herberth Motorsport) in einem Porsche 911. "Der Titelgewinn ist ungeheuer emotional für mich", sagte der frischgebackene Meister Christian Engelhart. "Ich habe geweint, als Michael über die Ziellinie gefahren ist, denn ich habe immer davon geträumt das ADAC GT Masters zu gewinnen. Unglaublich, dass wir es jetzt geschafft haben."


Frühes Aus für Titelverteidiger
 

Der Titelkampf im Finalrennen begann dramatisch. Bereits beim Start kollidierten mehrere Fahrzeuge noch auf der Start-Ziel-Geraden. Das prominenteste Opfer: der Tabellenzweite Kelvin van der Linde (24/ZA, Rutronik Racing), der seinen beschädigten Audi R8 LMS nach wenigen Sekunden abstellen musste. Der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung war damit für den Südafrikaner und seinen Partner Patric Niederhauser (29/CH) schon früh ausgeträumt. Aber auch Tabellenführer Christian Engelhart (33/Starnberg, SSR Performance) hatte in der ersten Runde einen Schreckmoment: Der Porsche-Pilot wurde auf Platz drei liegend von Lamborghini-Fahrer Albert Costa Balboa (30/E, GRT Grasser Racing Team) umgedreht, konnte aber unbeschadet weiterfahren. Nur wenige Sekunden später wurde das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen, um die bei Start-Ziel gestrandeten Fahrzeuge zu bergen.

Nach dem Restart führte Pole-Setter Raffaele Marciello, der bis zu den Boxenstopps von Audi-Pilot Mirko Bortolotti unter Druck gesetzt wurde. Engelhart drehte dahinter als Dritter seine Runden. Nach den Fahrerwechseln setzte sich Marciellos Partner Philip Ellis an der Spitze stetig von Rolf Ineichen ab, der von Bortolotti übernommen hatte, und sah schließlich mit 17,699 Sekunden Vorsprung als Erster die Zielflagge. Für Marciello war es der erste Sieg im ADAC GT Masters, für Ellis der zweite nach Oschersleben 2018.

Bortolotti und Ineichen fuhren als Zweite zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium. Ineichen sicherte sich damit auch den zweiten Sieg des Wochenendes in der Pirelli-Trophy-Wertung. Rang drei holten sich Robert Renauer und Mathieu Jaminet, die in der Schlussphase noch an ihren Porsche-Markenkollegen Ammermüller und Engelhart vorbeigingen. Den SSR-Piloten reichte der vierte Platz zum ersten Titel in der "Liga der Supersportwagen". Der Punktevorsprung auf Vizechampion Renauer beträgt neun Zähler. Ihr Rennstall SSR Performance gewann zudem auch die Team-Wertung.

Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT), die ebenfalls noch mit Titelchancen ins Rennen gegangen waren, wurden Fünfte und damit noch Gesamtdritte. Auf Platz sechs folgten ihre Mercedes-AMG-Markenkollegen Mick Wishofer (21/A) und Dorian Boccolacci (22/F, beide Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing). Wishofer sicherte sich damit auch den Rennsieg in der Pirelli-Trophy-Wertung. Die Audi-Fahrer Charles Weerts (19/B) und Dries Vanthoor (22/B, beide Team WRT) fuhren auf Position sieben vor David Jahn (29/Leipzig) und Jannes Fittje (21/Langenhain, beide Küs Team75 Bernhard) in einem weiteren Elfer. Fittje verpasste dennoch knapp den Titel in der Pirelli-Junior-Wertung, der trotz seines Startunfalls an Lamborghini-Fahrer Tim Zimmermann (24/Langenargen, GRT Grasser Racing Team) ging. Die Top 10 komplettierten Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT3 Evo sowie das Audi-Duo Ricardo Feller (20/CH) und Stefan Mücke (38/Berlin, beide BWT Mücke Motorsport).

 
Stimmen der Sieger:
 
Philip Ellis (Knaus-Team HTP-Winward Motorsport, Mercedes-AMG GT3 Evo):
"Mein Rennen war relativ unspektakulär. Ich habe mich vom Audi absetzen können und habe das Rennen dann nach Hause gefahren. Wichtig war, keine Fehler zu machen und die Tracklimits zu beachten. Raffaele hat den Großteil der Arbeit gemacht. Ich kann mich nur bei ihm bedanken. Bereits gestern hatten wir mit Platz drei einen Befreiungsschlag. Es war endlich mal ein problemloses Wochenende für uns."
 
Raffaele Marciello (Knaus-Team HTP-Winward Motorsport, Mercedes-AMG GT3):
"Ich hatte einen guten Start und einen guten Zweikampf mit Mirko [Bortolotti]. Da in Oschersleben das Überholen nur schwer möglich ist, konnten wir unsere Position an der Spitze verteidigen und abschließend den heutigen Sieg erringen. Wir hatten ein sehr sauberes Wochenende ohne große Zwischenfälle oder strittige Situationen. Der Schlüssel zum Erfolg war ein problemloses Rennwochenende."

 

Stimmen der Meister:
 
Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R):
"SSR Performance hat in der ersten Saison ein super Team auf die Beine gestellt. Teamgründer Stefan Schlund hat definitiv die richtigen Leute ausgesucht, das war sicherlich die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Mit Christian habe ich einen klasse Teampartner an meiner Seite, wir haben über die ganze Saison hinweg wenige Fehler gemacht und können wirklich stolz auf uns sein!"
 
Christian Engelhart (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R):
"Es gab beim Start ganz schön viel Action. Ich habe einen Schlag bekommen und mich gedreht und dadurch viele Positionen verloren. Zum Glück gab es dann die Rote Flagge. Beim Restart hatte ich dann alles unter Kontrolle. Ich habe dann auf die Reifen geachtet, daher war es nicht so leicht, am Audi vor mir dranzubleiben."

Mittwoch, 11. November 2020

Der Champion bleibt Champion: René Rast feiert seinen dritten DTM-Titel

  • In nur vier Jahren: drei Titel, einmal Vizemeister und 24 Siege
  • René Rast mit 24 Siegen erfolgreichster Audi-Werksfahrer der DTM-Historie
  • Schweizer Nico Müller Zweiter in der DTM 2020 – Timo Glock bester BMW-Fahrer der Saison

Holt auch 2021 den Titel: Renè Rasr (Audi)
Foto: dtm.com


Der dritte Titel, der 24. Sieg und damit erfolgreichster Audi-Werksfahrer in der Geschichte der DTM: René Rast hat es geschafft! Der deutsche Audi-Pilot feierte beim letzten Saisonrennen der DTM in Hockenheim einen souveränen Sieg und ist der neue und alte DTM-Champion. Mit seinem dritten Triumph in seiner erst vierten DTM-Saison zieht Rast zudem in der ewigen Bestenliste der DTM-Meister mit Klaus Ludwig gleich, nur Bernd Schneider hat mehr, nämlich fünf Titel. Verfolger Nico Müller (SUI, Audi), der nach seinem Sieg am Samstag noch Hoffnung hatte, musste sich im Rennen mit dem zweiten Platz begnügen und sich in der Meisterschaft mit 330 Punkten hinter Rast (353) knapp geschlagen geben. Rasts Teamkollege Jamie Green (GBR) zeigte am Sonntag in Hockenheim erneut eine starke Performance und komplettierte das Podium als Dritter. Dahinter sortierten sich die weiteren Audi-Werkspiloten Mike Rockenfeller (GER), Robin Frijns (NED), der mit 279 Zählern Gesamtdritter in der Meisterschaft wurde, und Loïc Duval (FRA) ein. Damit belegten alle sechs Audi-Werksfahrer die ersten sechs Plätze. Mit Rang sieben war der Südafrikaner Jonathan Aberdein wie bereits am Samstag bester BMW-Pilot. Audi hatte ebenso vorzeitig den Marken-Titel gewonnen wie das Audi Sport Team Abt Sportsline die Team-Wertung der DTM 2020.

Siebte Pole-Position von Rast

Im letzten Qualifying der Saison war es – wie bereits sechs Mal zuvor in dieser Saison – René Rast, der die Bestzeit setzte. Die Qualifying-Bilanz des 34-Jährigen aus Minden ist eindrucksvoll: sieben Pole-Positions, drei zweite und fünf dritte Startplätze. Von 18 Qualifying-Sessions in dieser Saison war Rast 15 Mal unter den schnellsten Drei und schrieb seinem Punktekonto dadurch insgesamt 32 Zusatz-Punkte nur durch seine Leistungen im Qualifying gut. Nico Müller kommt in dieser Disziplin auf 23 Zähler, Robin Frijns auf 29.

Der Rennstart verlief für Rast nicht optimal und musste Mike Rockenfeller, der aus der zweiten Position einen Blitzstart erwischte, zunächst ziehen lassen. Der von Platz drei ins Rennen gegangene Jamie Green kam ebenfalls nicht gut vom Fleck und wurde von Nico Müller kassiert. Bereits in der dritten Runde zog Rast dann aber dank Extraleistung durch Push-to-Pass an Rockenfeller vorbei und übernahm bis zu seinem Pflichtstopp die Führung. Müller ging ebenfalls an Rockenfeller vorbei und hatte nun die Rolle des Verfolgers inne, konnte Rast aber auf der Strecke nicht überholen.

Taktik-Spiele: Müllers Undercut-Versuch gelingt zunächst

Das gelang ihm dann in der Box: Wie am Samstag versuchte es Müllers Abt-Crew mit einem Undercut, um Rast nach dessen Stop mit bereits warm gefahrenen Reifen ein Schnippchen zu schlagen. Der Plan ging auf: Rast, der drei Runden später stoppte, kam hinter Müller auf die Strecke zurück. Es dauerte fünf Runden, bis Rast wieder zu Müller aufschließen und ihn letztlich in Runde 24 überholen konnte. Müller konnte Rast fortan nicht mehr folgen, der souverän zum Sieg stürtmte. Hinter Rast und Müller entwickelte sich ein spannender Kampf um Platz drei, bei dem ein Green erst Frijns und schließlich noch Rockenfeller überholte.

DTM startet Ende Mai mit GT3-Sportwagen in die Saison 2021

Eine in vielen Belangen außergewöhnliche DTM-Saison ist damit zu Ende. Durch die Corona-Pandemie musste die Saison erheblich komprimiert werden, alle 18 Rennen wurden innerhalb von nur 99 Tagen an neun Rennwochenenden absolviert – ein sehr anstrengendes Programm und eine große Belastung für Fahrer und Teams. 2021 geht die DTM mit leistungsstarken GT3-Sportwagen an den Start, der Auftakt steht für Ende Mai im neun Rennwochenenden umfassenden Terminkalender.


Stimmen – 2. Rennen, Hockenheim

René Rast, Audi, Gewinner Fahrer-Wertung
„Wenn mir vor fünf, sechs Wochen jemand das vorausgesagt hätte, hätte ich gesagt, dass er keine Ahnung von Motorsport hat. Das Rennen war total emotional. Mein Auto ist einfach nur geflogen, es war unglaublich gut und schnell. Ich bin über weite Strecken alleine unterwegs gewesen, da war es schwierig, den Fokus zu behalten. Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf, und immer wieder habe ich neue Geräusche gehört und gebetet, dass das Auto hält. Ich bin meinen Jungs, meinem Team so dankbar. Es ist großartig, was sie geleistet haben. Sie haben mein Auto geliebt, es war ihnen heilig, dass selbst ich es manchmal nicht berühren durfte. Mein künftiges Team in der Formel E, Audi Sport Abt Sportsline, hat mir mit seinen Fahrern, mit Nico Müller und Robin Frijns über die ganze Saison einen harten Fight geliefert. Es war mein 24. Sieg, und das in nur drei Jahren. Jetzt bin ich der nach Siegen erfolgreichste Audi-Fahrer in der DTM-Historie der Marke. Das und dieser dritte Titel bedeuten mir sehr sehr viel."

Timo Glock, bestplatzierter BMW-Fahrer
„Ehrlich gesagt bin ich persönlich mit der Saison 2020 zufrieden, nachdem 2019 eine so schlecht für mich gelaufen ist. Ich habe einen zweiten Platz erzielt und für BMW die erste DTM-Pole-Position nach langer Zeit herausgefahren. Ich bin der älteste BMW-Fahrer und habe gezeigt, dass ich mit den Jungen noch ganz gut mithalten kann. Die DTM mit diesen Class-1-Tourenwagen war einfach klasse, und es ist schade, dass diese Autos nun ins Museum gerollt werden. Aber wenn eine Tür zugeht, geht immer eine neue auf. Es war auf jeden Fall eine tolle Zeit.“

Ergebnis – 2. Rennen, Hockenheim

01. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 37 Runden in 57.49,271 Minuten
02. Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, + 10,199 Sekunden
03. Jamie Green (GBR), Audi RS 5 DTM, + 13,409 Sek.
04. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 16,648 Sek.
05. Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, + 17,887 Sek.
06. Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM, + 26,068 Sek.
07. Jonathan Aberdein (RSA), BMW M4 DTM, + 32,673 Sek.
08. Timo Glock (GER), BMW M4 DTM, + 40,451 Sek.
09. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 40,974 Sek.
10. Philipp Eng (AUT), BMW M4 DTM, + 43,244 Sek.

Schnellste Rennrunde: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.31,027 Min.
Pole-Position: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.28,337 Min.
Wetter: 14°C, sonnig
Strecke: 20°C, trocken

Dienstag, 10. November 2020

Hyundai-Pilot Buri neuer Champion der ADAC TCR Germany

  •  Der Finne rettet drei Punkte Vorsprung vor Proczyk und sechs vor Fugel ins Ziel
  •  HP Racing International holt zum zweiten Mal die Teamwertung
  •  Buri: "Ich bin super happy und genieße es jetzt umso mehr"

Antti Buri ist der neue Champion der ADAC TCR Germany
Foto: ADAC-Motorsport



Antti Buri (31, Finnland, Hyundai Team Engstler) hat sich in einem Herzschlagfinale erstmals den Titel in der ADAC TCR Germany gesichert. Der finnische Hyundai i30 N TCR-Pilot wurde im letzten Saisonrennen in Oschersleben Dritter und rettete somit drei Punkte Vorsprung auf Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) und sechs auf Laufsieger Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) im Honda Civic TCR ins Ziel. Buri, der seit der Premierensaison 2016 am Start ist und mehrmals nah dran war, tritt die Nachfolge von Max Hesse (19, Wernau) an, der mit dem Hyundai Team Engstler 2019 den Fahrertitel geholt hatte.
 
"Ich bin super happy, dass wir den Titel gewonnen haben. Es war nie sicher während des Rennens, aber zum Glück sind wir jetzt an der Spitze. Es war nicht einfach, es war verrückt. Aber jetzt genieße ich es umso mehr", sagte der überglückliche Buri: "Gestern war es vielleicht ein bisschen fade, aber heute hatten wir viel Action."
 
Mit 249 Punkten triumphiert Buri schließlich denkbar knapp vor Proczyk (246) und Dominik Fugel (243). Als Trostpflaster für Proczyk gab es die Meisterschaft in der Teamwertung mit seinem Team HP Racing International zu bejubeln. Dort holte das österreichische Team zum zweiten Mal nach 2018 den Titel. Dass es mit dem Fahrertitel nicht geklappt hat, sei "nicht schlimm, gestern waren wir zu langsam. Wir haben ein geiles Rennen gefahren", sagte Proczyk: "Antti ist verdient Meister geworden. Wir sind Teammeister, das ist auch nicht so schlecht."
 
Die drei Spitzenpiloten Buri, Proczyk und Fugel, die diese fünfte Saison geprägt hatten, lieferten auch am Sonntag ein spannendes und umkämpftes Rennen. Proczyk und Buri kamen in einer turbulenten Startphase, bei der WTCR-Star und Gastfahrer Tiago Monteiro (44, Portugal, Honda ADAC Sachsen) ausschied, von der Strecke ab und fielen weit zurück.
 
Wegen der anfänglichen Kollision kam das Safety Car auf die Strecke. Nach dem Restart übernahm Dominik Fugel schnell die Spitze, er überholte zunächst René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) und kurz darauf auch seinen Bruder Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen). Dann zeigte sich, dass Dominik Fugel an diesem Sonntag der mit Abstand schnellste Pilot im Feld war: Der 23-Jährige, der auch noch Titelchancen hatte, zog auf und davon. Zwischenzeitlich fuhr er sich ein Polster von mehr als zwölf Sekunden heraus.
 
Währenddessen hatten Harald Proczyk und Antti Buri alle Hände voll zu tun, die beiden überholten ihre Konkurrenten reihenweise und fanden sich schließlich in der Spitzengrube wieder. Als sich Gaststarter Luca Engstler (20, Wiggensbach, Hyundai Team Engstler) bei einem Überholmanöver gegen dem neuen Junior-Champion Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) verschätzte, kam es zu einem Kontakt zwischen den beiden Autos: Proczyk und Buri profitierten und verbesserten sich auf die Plätze zwei und drei. Engstler und Fugel konnten das Rennen nicht fortsetzen.
 
Jan Seyffert (22, Stuttgart, HP Racing International) rutschte kurz darauf von der Strecke, weshalb das Safety Car nochmals ausrücken musste. Die Top drei der Meisterschaft führte zu diesem Zeitpunkt auch das Rennen an. Vorne lag Dominik Fugel, dahinter Harald Proczyk und Antti Buri.
 
Proczyk wusste: Würde er Fugel überholen und Buri das Rennen auf Platz drei beenden, wäre er zum zweiten Mal nach 2018 Meister. Doch beim Restart leistete sich der österreichische Hyundai-Pilot einen leichten, aber entscheidenden Fahrfehler, den Fugel nutzte, um sich abzusetzen. Buri selbst hielt sich mit Attacken auf Proczyk zurück und fuhr das Rennen sauber und kontrolliert zu Ende.
 
Vierter und zugleich bester Starter der Honda Junior Challenge wurde Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler), Rang fünf ging an René Kircher. Dahinter kam Albert Legutko (20, Polen, Albert Legutko Racing) in einem weiteren Honda ins Ziel.

Montag, 9. November 2020

Schrey/Piana nach Oschersleben-Sieg neue Tabellenführer vor dem Finalrennen

  • Erster Saisonsieg für BMW-Duo Michael Schrey und Gabriele Piana
  • Bisherige Tabellenführer Apothéloz/Trefz nach Kollision nur auf Platz 14
  • Grotstollen/Braun gewinnen Trophy-Wertung

Strahlende Sieger: Michael Schrey (li.) und Gabriele Piana
Foto: ADAC-Motorsport

Die Spannung im Titelkampf der ADAC GT4 Germany erreicht vor dem Finalrennen am Sonntag ihren Höhepunkt. Nach einem souveränen Laufsieg im Samstagsrennen in der Motorsport Arena Oschersleben übernahmen im vorletzten Saisonrennen Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 die Tabellenführung. Rang zwei ging an Florian Janits (22/AUT) und Reinhard Kofler (35/AUT, beide True Racing) im KTM X-Bow GT4. Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) komplettierten im Porsche Cayman GT4 das Podium. "Wir haben mit diesem Sieg nicht gerechnet. Somit genießen wir den heutigen Abend und freuen uns über die Leistung, die wie geboten haben. Dennoch bleiben wir in Bezug auf die Meisterschaft ganz ruhig. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen", erklärte Piana im Anschluss an seinen ersten Saisonsieg 2020 in der ADAC GT4 Germany. Neben den Laufsiegern Piana/Schrey, den drittplatzierten Kasperlik/Møller Madsen hat auch noch das Mercedes-AMG GT4-Duo Julien Apothéloz (19/CHE) Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) Meisterschaftschancen. Somit steht die ADAC GT4 Germany vor einem packenden Dreikampf um den Titel.

Den Grundstein zum Laufsieg legte Piana schon beim Rennstart. Vom Platz vier aus kommend setzte er sich gleich schon bei der Anfahrt auf die erste Kurve an die Spitze des Feldes. Der Italiener baute seine Führung im weiteren Rennverlauf immer weiter aus. Zwei Safety-Car-Phasen brachten die Konkurrenz zwar jeweils nochmals ein wenig näher, doch Piana konnte den BMW mit einem Vorsprung von rund zwei Sekunden an Teamkollege Schrey übergeben.

"Der Start war natürlich der Schlüsselmoment. Die anderen Fahrzeuge sind nicht gut weg gekommen", wunderte sich Piana. "Sie haben aber alle fair Platz gelassen, als ich vorbeifuhr. Danach konnte ich an der Spitze meine Pace gehen. Ohne die Safety-Cars wäre es sogar noch ein wenig entspannter gewesen."

Nach der Phase der Boxenstopps nistete sich Reinhard Kofler, der den KTM von Startfahrer Janits übernommen hatte, auf dem zweiten Platz ein und behielt diese Position auch bis zum Rennende. Dahinter kämpften Phil Dörr (19/Butzbach, Dörr Motorsport) im McLaren 570S GT4 und der als Tabellenführer nach Oschersleben gereiste Luca Trefz im Mercedes-AMG GT4 um den letzten Podiumsplatz.

20 Minuten vor Rennende kam es zwischen Dörr und Trefz zur Kollision, die beide Fahrzeuge zurückwarf und Trefz außerdem eine Durchfahrtsstrafe bescherte. So fiel der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot bis auf die 14. Position zurück, was ihn und Teamkollege Julien Apothéloz zusätzlich auch die Meisterschaftsführung kostete.

Nicolaj Møller Madsen konnte von der Situation profitieren und sich gemeinsam mit Jan Kasperlik den dritten Platz im Samstagsrennen von Oschersleben sichern. Unbeeindruckt von der Situation drehte Michael Schrey an der Spitze seine Runden und fuhr mit einem Vorsprung von 4,574 Sekunden zum Sieg.

"Ich habe das Auto in Führung liegend übernommen und bin als Erster über die Ziellinie gefahren. Das hört sich vielleicht einfach an, war es aber keineswegs. Ich musste immer hochkonzentriert bleiben, da die Strecke von Oschersleben einfach keine Fehler verzeiht. Gegen Rennende kam auch noch die Dunkelheit hinzu. Letztendlich hat aber alles super geklappt", fügte Schrey an.

Rang vier ging an Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team Zakspeed) im Mercedes-AMG, was für Marschalkowski auch den Sieg in der Junior-Wertung bedeutete. Fünfte wurden Joel Sturm (18/Brühl) und Dennis Fetzer (19/Buseck, beide Team Allied-Racing) in einem weiteren Porsche vor den Markenkollegen Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) sowie dem BMW-Duo Claudia Hürtgen (49/Aschheim) und Sebastian von Gartzen (27/Linden, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport).

ADAC Stiftung Sport Förderpilot Hugo Sasse (16/Aschersleben) und William Tregurtha (20/GBR, beide T3-HRT-Motorsport) belegten im Audi R8 LMS GT4 Rang acht. Aleksey Sizov (17/RUS) und Christopher Dreyspring (22/Nürnberg, beide Dörr Motorsport) im McLaren sowie Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) komplettierten im BMW die Top Zehn. Grotstollen/Braun gelang damit auch der Sieg in der Trophy-Wertung.

Am Sonntag kommt es ab 15:50 Uhr somit zu einer extrem spannenden Meisterschaftsentscheidung. Piana/Schrey haben acht Punkte Vorsprung vor Apothéloz/Trefz. Auch Møller Madsen/Kasperlik haben mit 17 Punkten Rückstand noch theoretische Titelchancen. "Wir haben natürlich ein Auge auf den Titel", stellte Piana klar. "Wir müssen einfach ein sehr gutes Rennen fahren. Wenn dadurch die Meisterschaft herausspringt, wäre es phantastisch. Doch morgen ist aber auch nur ein Tag, wie jeder andere auch. Ich werde heute auf jeden Fall ganz ruhig schlafen."

Dritter Sieg in der DTM Trophy: Schweizer Lucas Mauron gewinnt auch in Hockenheim

  • Turbulentes Rennen zur DTM Trophy: Startcrash und zwei Safety-Car-Phasen
  • Packender Kampf um die Podiumsplätze
  • Champion Tim Heinemann nach starker Aufholjagd auf Rang zwei

Foto: dtm.com

Lucas Mauron macht dort weiter, wo er in Belgien aufgehört hat: mit dem nächsten Sieg in der DTM Trophy. Der Schweizer vom Team Hella pagid – racing one, der in Zolder beide Male ganz oben auf dem Treppchen gestanden hatte, war auch im ersten Rennen des Saisonfinales auf dem Hockenheimring nicht zu schlagen. Im Audi R8 LMS gewann er souverän vor Tim Heinemann (GER). Der Mercedes-Pilot aus dem Team HP Racing International, der sich bereits in Zolder vorzeitig den Titel in der Fahrerwertung der neuen Rennsportklasse für seriennahe GT-Sportwagen gesichert hatte, stürmte in Hockenheim von Startplatz 13 bis aufs Podium. Dritter wurde der Österreicher Nicolas Schöll (Porsche, Allied Racing). Pech hatte Jan Kisiel (POL, Mercedes-AMG, Leipert Motorsport), der zwar als Zweiter über die Linie fuhr, aufgrund einer Zeitstrafe jedoch auf Rang vier zurückfiel. Der „Vize-Titel“ in der Fahrerwertung ist dem Polen dennoch nicht mehr zu nehmen.

Das Rennen entwickelte sich von Beginn an turbulent: Wenige Sekunden nach dem Start, den der von der Pole-Position gestartete Mauron vor Kisiel gewann, ereignete sich im Mittelfeld ein heftiger Crash. Leidtragende waren die beiden Porsche-Piloten Peter Terting (GER, PROsport Racing) und Rudolf Rhyn (SUI, Phoenix Racing) sowie Marc de Fulgencio (ESP, Mercedes-AMG, Leipert Motorsport), für die das Rennen früh beendet war. Auch der Toyota Supra von José María López (ARG, Ring Racing) wurde durch den Unfall in Mitleidenschaft gezogen und fiel kurze Zeit später ebenfalls aus.

Ben Green im Pech, Rennen unter Safety-Car beendet

Nach einer über mehrere Runden andauernden Safety-Car-Phase hatte Mauron an der Spitze weiterhin alles im Griff, während sich hinter ihm ein spannender Dreikampf zwischen Kisiel, dem Briten Ben Green (BMW, FK Performance Motorsport) und Schöll entwickelte. Tim Heinemann, der aufgrund einer Entscheidung der Rennleitung im Mitte Oktober ausgetragenen Rennwochenende von Zolder um zehn Plätze in der Startaufstellung nach hinten versetzt worden war, startete eine fulminante Aufholjagd und machte Position um Position gut. Green dagegen setzte alle Hebel in Bewegung, um an Kisiel vorbeizugehen, der jedoch geschickt verteidigte. Und es sollte noch schlimmer kommen für Green: Nach mehreren Berührungen musste er seinen BMW M4 mit defekter Radaufhängung am Streckenrand abstellen. Damit hat der Brite keine Chance mehr auf Rang zwei in der Fahrerwertung. Das Rennen wurde schließlich hinter dem Safety-Car beendet.

In der Fahrerwertung steht Heinemann bereits als Meister fest. Der Champion baute sein Punktekonto auf 250 Zähler aus. Kisiel ist mit 153 Zählern uneinholbar Zweiter. Um Platz drei kämpfen Green (120 Punkte), Ben Tuck (GBR, Walkenhorst Motorsport, 115) und Mauron, der mit seinen drei Siegen ordentlich aufgeholt hat und in der Wertung auf Platz fünf (97) liegt. Die Entscheidung fällt also im finalen Saisonrennen der DTM Trophy am Sonntag.

Stimmen – 1. Rennen, Hockenheim

Lucas Mauron, Audi, Sieger

„Über meinen dritten Sieg in Folge bin ich natürlich sehr glücklich. Bestzeit im Training, Pole Position und jetzt ein Start-Ziel-Sieg – es hätte nicht besser für uns laufen können. Mein Team hat einen fantastischen Job gemacht. Es war ein interessantes Rennen, auch wenn ich die meiste Zeit über ziemlich allein war. Aber der Lernfaktor war trotzdem hoch, und ich freue mich jetzt auf das finale Rennen der Saison.“

Tim Heinemann, Mercedes-AMG, 2. Platz

„Das war harte Arbeit! Die Startposition war alles andere als optimal und ungewohnt. Beim Start hatte ich etwas Glück durch den Crash, der vor mir passiert ist. Dadurch kam ich bis auf Rang sieben nach vorn. Nach der Safety-Car-Phase konnte ich weiter aufholen. Ich wusste natürlich, dass Jan Kisiel noch um Platz zwei in der Meisterschaft kämpft. Es gab keine wirkliche Überholmöglichkeit, also habe ich lieber die Füße still gehalten und mein Rennen nach Hause gefahren. Von Platz 13 auf zwei – beschweren kann ich mich heute auf jeden Fall nicht.“

Nicolas Schöll, Porsche, 3. Platz

„Ich hatte einen guten Start und war sogar kurzzeitig Zweiter, aber dann wurde ich in der Haarnadelkurve etwas in die Mangel genommen und habe die Position wieder verloren. Nach dem Safety-Car lief es zunächst nicht so gut, aber nach einigen Runden stimmte die Pace wieder, so dass ich wieder angreifen konnte. Es war mein erster Start in der DTM Trophy, und es gefällt mir sehr. Die Rennen sind spannend, und es wird hart gekämpft – so muss das sein. Insgesamt ein sehr positives Erlebnis.“


Knallhartes Titelduell in der DTM: Sieger Müller verschiebt Entscheidung auf Sonntag

  • Herausforderer Nico Müller und Titelverteidiger René Rast liefern sich offenen   Schlagabtausch
  • Aberdein als Fünfter bester BMW-Pilot, Kubica in den Punkten
  • Entscheidung im letzten Saisonrennen am Sonntag ab 13:30 Uhr – live auf SAT.1


Nico Müller (Audi) siegt und hält den Titelkampf offen
Foto: dtm.com


Knallhartes Titelduell in der DTM: René Rast und Nico Müller schenkten sich nichts, lieferten sich im 15. und vorletzten Saisonrennen in Hockenheim einen nervenaufreibenden Zweikampf um den Sieg – letztlich setzte sich Müller hauchdünn gegen Rast durch, verkürzte den Punkterückstand auf 13 Zähler. Hochspannung also bis zum allerletzten Saisonrennen am Sonntag (Start: 13:30 Uhr, SAT.1 live ab 13:00 Uhr)! Die Situation: Rast führt mit nun 325 Punkten vor Müller mit 312 Zählern, kann im letzten Rennen aus eigener Kraft Meister werden und seinen Titel verteidigen. Während Jamie Green (GBR) und Loïc Duval (FRA) mit den Plätzen drei und vier Audi einen Vierfacherfolg bescherten, war der Südafrikaner Jonathan Aberdein als Fünfter bester BMW-Pilot. Mit Rang sieben hat sich der Niederländer Robin Frijns (Audi) endgültig aus dem Titelrennen verabschiedet.


Zweikampf vom Start bis ins Ziel: Mehrere Führungswechsel, mehrere Kontakte

Rast versus Müller – das Duell prägte den gesamtebn Samstag. Rast eroberte am kühlen Morgen seine sechste Pole-Position, Müller war nur unwesentlich langsamer und stellte seinen weiß-grünen Audi neben das rot-weiße Pendant von Rast in die erste Startreihe. Heiß wurde es dann im Rennen. Beide Kontrahenten schenkten sich nichts, lieferten sich über die gesamte Distanz einen erbitterten Zweikampf, teils mit Haken und Ösen. Müller gewann beim Start den Sprint zur ersten Kurve, war neben Rast – und beide Audi berührten sich zweimal, so dass Rast ausweichen musste und Müller sich an die Spitze setze. Mehrfach wechselte die Führung durch taktisch klug ausgeführte Manöver, aber auch mit der weiteren Berührungen. Das Duell wurde hart geführ, aber letztlich fair.

Zwischenzeitlich schien es, als wenn Jamie Green Rast, seinem Teamkollegen aus dem Audi Sport Team Rosberg, zur Hilfe eilen könnte, immerhin schloss er zur Spitze auf. Nach dem Pflichtstopp zum Reifenwechsel fiel Rast kurzzeitig auf Platz vier zurück, doch der 34-Jährige kämpfte sich eigenständig bis ans Müller-Heck zurück. Rast wollte alles in die letzte Runde legen, doch er verpasste die Anzeige der letzten Runde – und dann kam auch schon die Zielflagge, ohne das Rast die geplante Attacke durchführen konnte, was den Mindener nicht nur überraschte, sondern auch ärgerte. Müller, Rast und Green überquerten die Ziellinie innerhalb einer Sekunde.

Zwei Restarts nach Safety-Car-Phasen ohne Überraschungen

Zweimal musste das Safety-Car ausrücken. Gleich beim Start berührten sich Marco Wittmann (GER, BMW) sowie Robert Kubica (POL, BMW) und Harrison Newey (GBR, Audi) – für Wittmann und Newey endete das Rennen bereits in Kurve eins. Später verabschiedete sich noch Timo Glock (GER, BMW) ins Kiesbett, abermals musste das Safety-Car ausrücken. Für die Restarts rückte das Feld wieder dicht zusammen in die obligatorische Indy-Formation, Überraschungen blieben aber aus.

Stimmen – 1. Rennen, Hockenheim

Nico Müller, Audi , Sieger

„Das war ein spektakuläres Rennen! Ich wusste, es wird eng. Mein Team hat bei diesem Sieg eine wichtige Rolle gespielt, der Boxenstopp und die Strategie waren perfekt. Ich habe Push-to-pass und DRS gut eingesetzt, aber die Situation hätte sich auch jeder Zeit schnell ändern können. Das Ergebnis ist perfekt, ich habe sieben Punkte aufgeholt – und am Sonntag kann alles passieren."

René Rast, Audi, 2. Platz

„Ich habe immer noch 13 Punkte Vorsprung, insofern ist auch nach diesem Rennen noch alles intakt. Das ist die Hauptsache. Am Ende habe ich die Runden runtergezählt, wollte in der allerletzten Runde die entscheidende Attacke starten. Vier, drei, zwei – und dann kam schon die Zielflagge. Ich war verwundert. Ich war deswegen auch bei der Rennleitung, aber sie haben mir erklärt, dass die Rundenanzeige automatisch erfolgt, wenn der Führende die Ziellinie überquert. Ich war wohl zu nah dran und habe die Anzeige der letzten Runde nicht gesehen. Immerhin: Meine Pace war gut, und am Sonntag reicht mir ein Platz auf dem Podium zum Titelgewinn."

Jamie Green, Audi, 3. Platz

„Es ist immer wieder schön, auf dem Podium zu sein. Zum letzten Mal war dies beim Saisonstart der Fall. Ich hatte über weite Strecken einen Logenplatz und konnte das Duell zwischen René Rast und Nico Müller aus nächster Nähe beobachten. Ich wollte die Party der beiden auf keinen Fall crashen. Ich habe eigentlich nur auf den Abstand nach hinten geachtet.“

Ergebnis – 1. Rennen, Hockenheim

01. Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, 36 Runden in 1:01.11,045 Stunden
02. Rene Rast (GER), Audi RS 5 DTM, + 0,622 Minuten
03. Jamie Green (GBR), Audi RS 5 DTM, + 1,033 Min.
04. Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM, + 4,960 MIn.
05. Jonathan Aberdein (RSA), BMW M4 DTM, + 6,580 Min.
06. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 6,611 Min.
07. Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, + 6,727 Min.
08. Robert Kubica (POL), BMW M4 DTM, + 8,668 Min.
09. Philipp Eng (AUT), BMW M4 DTM, + 9,025 Min.
10. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 11,056 Min.

Schnellste Rennrunde: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.30,487 Min.
Pole-Position: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.28,405 Min.
Wetter: 11°C, sonnig
Strecke:19°C, trocken

Titelkampf noch spannender: Porsche-Duo Ammermüller/Engelhart holt sich Sieg und Tabellenführung in Oschersleben

  •  Dritter Saisontriumph für SSR-Performance-Piloten
  •  Sieben Fahrer vor Abschlussrennen mit Titelchancen
  •  Auch Teamwertung und Pirelli-Junior-Wertung noch nicht entschieden

Start-Ziel-Sieg: Michael Ammermüller und Christian Engelhart
Foto: ADAC-Motorsport


Pole-Position, Start-Ziel-Sieg und schnellste Rennrunde: Mit einer starken Leistung im vorletzten Saisonrennen in Oschersleben untermauerten Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) und Christian Engelhart (33/Starnberg, beide SSR Performance) ihre Ansprüche auf den Titel im ADAC GT Masters. Mit seinem dritten Saisontriumph übernahm das Porsche-Duo vor dem Finalrennen am Sonntag die Tabellenführung in der "Liga der Supersportwagen". Platz zwei sicherten sich Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT) im Mercedes-AMG GT3 und bleiben damit im Titelrennen, Dritte wurden die Mercedes-AMG-Markenkollegen Philip Ellis (28/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward). Mit den Titelverteidigern Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) im Audi und Porsche-Fahrer Robert Renauer (35/Vierkirchen, Precote Herberth Motorsport) haben noch drei weitere Fahrer am Sonntag (live ab 13.00 Uhr in SPORT1) Titelchancen. Die Titelkontrahenten sind nur durch zwölf Punkte getrennt. "Heute ist uns ein perfektes Rennen gelungen", jubelte Sieger Ammermüller im Ziel. "Unser Porsche war heute einfach super. Dank der heutigen Leistung können wir zuversichtlich in das morgige Rennen gehen." 

 
Ammermüller bleibt vorn
 
Pole-Setter Ammermüller behauptete beim Start seine Spitzenposition, während dahinter Luca Stolz am ebenfalls aus der ersten Reihe gestarteten Audi von Max Hofer vorbei auf Platz zwei zog. Ammermüller setzte sich in der Folge leicht ab. Nach zwölf Runden betrug sein Vorsprung knapp 1,2 Sekunden, als das Rennen nach einer Kollision zwischen den Audi-Piloten Niels Langeveld (32/NL, T3-HRT-Motorsport) und Nikolaj Rogivue (24/CH, Aust Motorsport) für rund 20 Minuten unterbrochen wurde. Nach den Restart fuhr Ammermüller auf Verfolger Stolz wieder einen Vorsprung heraus. Als die beiden Spitzenreiter in der 22. Runde zu ihren Pflichtboxenstopps hereinkamen, lag der Porsche-Pilot mehr als zwei Sekunden vor seinem engsten Verfolger. Ammermüllers Teamkollege Engelhart blieb auch nach dem Fahrerwechsel vorn und behaupte die Führung bis ins Ziel. Auch eine kurze Safety-Car-Phase zur Bergung des Mercedes-AMG von Dorian Boccolacci (22/F, Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing) brachte den Porsche-Piloten nicht aus der Ruhe. Mit 3,887 Sekunden Vorsprung sah er schließlich als erster die Zielflagge. Für das Siegerduo war es der dritte Saisontriumph. Mit nun 168 Punkten übernehmen Ammermüller und Engelhart vor dem abschließenden Rennen am Sonntag die Tabellenführung. Für Ammermüller war es der insgesamt fünfte Sieg in der "Liga der Supersportwagen", für Partner Engelhart bereits der 15.
 
Mit Maro Engel und Luca Stolz fuhren zwei weitere Titelkandidaten als Zweite auf das Podium. Die Toksport-WRT-Piloten sind nun Gesamtdritte und haben bei 25 noch zu vergebenen Punkten zwölf Punkte Rückstand zur Tabellenspitze. Ihre Mercedes-AMG-Markenkollegen Philip Ellis (28/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward) kamen nur 0,6 Sekunden dahinter als Dritte ins Ziel und holten ihren ersten Podestplatz der Saison.
 
Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (33/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport) gingen von Platz zwei ins Rennen und lagen bis zum Fahrerwechsel auf dem dritten Rang. Beim Stopp verloren sie eine weitere Position und mussten sich am Ende mit Platz vier zufriedengeben. Mit den Plätzen fünf und sechs wahrten Porsche-Pilot Robert Renauer (35/Vierkirchen, Precote Herberth Motorsport), der sich in Oschersleben das Auto mit Mathieu Jaminet (26/F) teilt, sowie die Titelverteidiger Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) ihren Chancen auf die Meisterschaft. Renauer hat nun 156 Punkte auf seinem Konto, die Audi Sport-Piloten 160 Zähler.
 
Ricardo Feller (20/CH) und Stefan Mücke (38/Berlin, beide BWT Mücke Motorsport) kamen in einem weitern R8 LMS auf den siebten Rang. Feller sicherte sich damit auch den Rennsieg in der Pirelli-Junior-Wertung. Tabellenführer in der Nachwuchswertung bleibt Lamborghini-Fahrer Tim Zimmermann (24/Langenargen, GRT Grasser Racing Team), der den fünften Klassenrang holte.
 
Klaus Bachler (29/A) und Simona De Silvestro (32/CH, beide Küs Team75 Bernhard) wurden in ihrem Porsche Achte vor Alfred Renauer (35/Jedenhofen) und Sebastian Asch (34/Ammerbuch, beide Precote Herberth Motorsport) in einem weiteren Elfer. Die Top 10 komplettierten die Mercedes-AMG-Fahrer Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward).
 
Den Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung holte sich zum fünften Mal in dieser Saison Audi-Fahrer Rolf Ineichen (42/CH, Team WRT).
 
 
Stimmen der Sieger:
 
Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R):
"Wir hatten ein super Auto und schon im Qualifying eine gute Strategie gewählt. Im Rennen selbst hatte ich dann einen guten Start, konnte die Pole-Position verteidigen und gut pushen. Nach dem Restart waren die Bedingungen auf der Strecke schwierig, es gab viele rutschige Passagen. In einem gelungenen Boxenstopp konnte ich dann an Christian übergeben."
 
Christian Engelhart (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R):
"Michael hat im Qualifying und in der ersten Rennhälfte klasse Vorarbeit geleistet. Als ich das Fahrzeug übernommen habe, hatte ich sogar etwas Luft nach hinten. Während des Rennens gab es einige Zwischenfälle, die Strecke war an vielen Stellen sehr rutschig. Hier musste ich in meinen ersten Runden zunächst das Limit finden. Dann konnte ich das Rennen nach Hause fahren. In den Finallauf können wir mit viel Selbstbewusstsein gehen, wir sind gut vorbereitet und haben ein gutes Auto. Für das morgige Rennen haben wir gute Chancen."


Samstag, 7. November 2020

Buri siegt und übernimmt vor dem Finale Tabellenführung

  • Der Hyundai-Pilot hat sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger Proczyk
  • Marcel Fugel sichert sich den Titel in der Honda Junior Challenge
  • Titelentscheidung fällt im letzten Saisonrennen am Sonntagvormittag

Souveräner Start-Ziel-Sieg für den finnischen Hyundai-Fahrer
Foto: ADAC-Motorsport

Nervenstark und fehlerfrei an die Tabellenspitze: Antti Buri (31, Finnland, Hyundai Team Engstler) hat das Samstagsrennen der ADAC TCR Germany beim Finale in Oschersleben gewonnen und die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Der finnische Hyundai i30 N TCR-Fahrer feierte einen souveränen Start-Ziel-Sieg vor Gaststarter Tiago Monteiro (44, Portugal, Honda ADAC Sachsen) und Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) im Honda Civic TCR. Der bisherige Tabellenführer Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) musste sich mit dem sechsten Platz begnügen und rutschte auf Platz zwei der Tabelle ab.

Dafür durfte Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) umso mehr jubeln. Der 20-Jährige sicherte sich mit seinem fünften Platz vorzeitig den Titel in der Honda Junior Challenge. Mit nun 93 Punkten auf dem Konto kann er nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden. Sein Lohn für eine starke Saison: Ein neuer Honda Civic.

Auch Antti Buri war glücklich über seinen vierten Saisonsieg. "Es war sehr intensiv, mit das härteste Rennen der Saison. Tiago war die ganze Zeit da und hat Druck gemacht. Ich konnte meinen Vorsprung zwar behaupten, aber dafür musste ich auch die ganze Zeit über pushen", sagte der 31-Jährige, der nun 233 Punkte auf dem Konto hat und somit als Favorit ins letzte Saisonrennen am Sonntag (10.25 Uhr) geht: "Ich muss morgen noch einmal alles geben. Maximale Attacke, wie man bei uns in Finnland sagt." Harald Proczyk folgt mit 226 Zählern vor Dominik Fugel, der 218 Punkte aufweist und ebenfalls noch Meisterschaftschancen hat.

Bei sehr guten äußeren Bedingungen mit Sonnenschein erwischte Buri einen guten Start. Eingangs der ersten Kurve setzte ihn zwar Gaststarter Monteiro unter Druck, doch Buri blieb vorne und fuhr sich schnell ein Polster auf seine Verfolger heraus. Auch Dominik Fugel behauptete seinen dritten Platz - Harald Proczyk dagegen fiel auf den ersten Metern vom vierten bis auf den sechsten Platz zurück. Unmittelbar vor dem Österreicher tauchte Marcel Fugel im Honda Civic TCR auf, davor platzierte sich Dziugas Tovilavicius (28, Litauen, Skuba Racing Team) im VW Golf GTI TCR.

Als sich das Feld gerade sortiert hatte, wurde es bereits wieder eingebremst: Gaststarter Luca Engstler (20, Wiggensbach, Hyundai Team Engstler) rutschte mit dem VIP Auto in den Kies, weshalb das Safety Car auf die Strecke kam. Buri blieb jedoch auch beim Restart souverän und in Führung. Dahinter folgten die beiden Honda-Fahrer Monteiro und Fugel. Das Spitzentrio setzte sich schnell ab und zog davon.

Dahinter ging es dagegen eng zu. Vierter blieb Tovilavicius, der ein starkes und fehlerfreies Rennen fuhr. Proczyk bemühte sich nach Kräften, den vor ihm fahrenden Marcel Fugel zu überholen. Doch entweder kam der Routinier nicht nah genug heran, um zu einem Überholmanöver anzusetzen - oder der Junior wehrte die Attacke ab.

In der Schlussphase des Rennens musste Proczyk etwas abreißen lassen, dadurch entwickelte sich noch ein spannendes Duell zwischen Marcel Fugel und Dziugas Tovilavicius um den vierten Platz, das der litauische VW-Pilot für sich entschied.

Proczyk wurde als Sechster vor seinem Teamkollegen Jan Seyffert (22, Stuttgart, HP Racing International) gewertet. Rang acht ging an Junior Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler), dahinter folgten René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) und Albert Legutko (20, Polen, Albert Legutko Racing) im Honda.

Die Meisterschaftsentscheidung in der fünften Saison der ADAC TCR Germany fällt am Sonntag ab 10.25 Uhr. Antti Buri geht vom achten Platz aus ins Rennen, Dominik Fugel als Fünfter und Harald Proczyk als Vierter. Von der Pole Position startet René Kircher vor Marcel Fugel und Dziugas Tovilavicius. Die beiden Gaststarter Monteiro und Engstler, die sonst in der WTCR aktiv sind, starten von den Plätzen sieben und elf.

Freitag, 6. November 2020

DTM treibt vollelektrische Rennserie weiter voran

  • DTM Electric als eine innovative Säule der DTM-Plattform
  • Präsentation eines Demonstrationsfahrzeuges beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim
  • Schaeffler künftig Serien- und Innovationspartner der DTM

Demonstrationsfahrzeug DTM Electric
Foto: dtm.com

Ein Jahr nach der Vorstellung des Visionsfilms zu einer vollelektrischen Rennsportserie präsentiert die DTM beim Saisonfinale 2020 in Hockenheim ein erstes Demonstrationsfahrzeug zur neuen Rennserie DTM Electric. Die Entwicklung des E-Fahrzeugs erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen der DTM-Dachorganisation ITR und dem renommierten Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler, der Serien- und Innovationspartner der DTM wird. Gemeinsam zeigen die Partner wie die Zukunft des Motorsports auch aussehen kann: Sie ist grün, hoch performant und elektrisch. Ziel ist es, künftig neben der erfolgreichen DTM, die 2021 mit adaptiertem technischen Reglement startet, zusätzlich eine Elektroserie auf der Plattform zu etablieren, die elektrischen Motorsport auf das nächste Level hebt. Bereits im kommenden Jahr soll im nächsten Schritt ein DTM Electric Prototyp entwickelt werden.

Das Demonstrationsfahrzeug, das zum diesjährigen DTM-Finale auf dem Hockenheimring erstmals zum Einsatz kommt, wird bei seiner „Jungfernfahrt“ im Motodrom von Formel-E-Fahrer Daniel Abt, den Ex-DTM-Champions Hans-Joachim Stuck und Timo Scheider sowie Schaeffler-Markenbotschafterin Sophia Flörsch gesteuert. Mit seinen über 1.000 PS Leistung bewegt sich das E-Auto auf Performance-Niveau der Formel 1. Es verfügt über batterieelektrische Antriebe sowie die bereits im Motorsport erprobte Steer-by-wire-Technologie Space Drive von Schaeffler (eine elektronische Lenkung, die ohne herkömmliche mechanische Lenkung auskommt) und eine flüssigkeitsgekühlte Hochvoltbatterie. Als Technologieträger für die DTM Electric vereint das Demonstrationsfahrzeug bereits alle Kernelemente des künftigen Prototyps. Die Gestaltung der Karosserie (entworfen von moodley und Ideenion) ist auch ein möglicher Vorbote auf das, was zukünftig nicht nur im Rennsport, sondern auch auf der Straße zu sehen sein wird. Statt des typischen Rennwagen-Designs wurde auf ein puristisches Design gesetzt.

2023 könnte die DTM Electric erstmals an den Start gehen. Sie ist als eigenständige Serie konzipiert, die künftig neben DTM, DTM Trophy, DTM Classic und DTM Esports eine der fünf Säulen der DTM-Plattform bildet. Die DTM Electric soll Technologie, Innovation und Hochleistung in einem ansprechenden Motorsportformat vereinen, bei dem zukünftige Elektro-Serienfahrzeuge von Herstellern oder Mobilitätsanbietern publikumswirksam zum Einsatz kommen. Sie verspricht spektakulären Rennsport mit leistungsstarken, effizienten und schnellen Autos, einem kosteneffizienten, modularen Konzept und Sicherheit auf höchstem Niveau. Der Plan umfasst Sprintrennen mit einer Dauer von rund 30 Minuten und die Möglichkeit automatisierter Batteriewechsel während des Pflicht-Boxenstopps.

DTM-Chef Gerhard Berger: „Gemeinsam mit Schaeffler, unserem ersten strategischen Partner, mit dem wir künftig kooperieren, wollen wir die DTM-Plattform in eine erfolgreiche Zukunft führen. Unser Ziel ist es, in der DTM Electric nicht nur den neuesten Stand der Technik zu zeigen, sondern auch zentrale Innovationen auf die Rennstrecke zu bringen, die spektakuläres Racing ermöglichen. So wollen wir auch die klassischen Motosportfans für Zukunftstechnologien gewinnen und sie mit attraktivem Rennsport begeistern.“

„Wir freuen uns auf die Partnerschaft“, sagt Matthias Zink, Vorstand Automotive Technologies bei Schaeffler. „Unsere innovativen E-Antriebstechnologien sorgen bereits seit 2014 in der Formel E für Siege und kommen mittlerweile auch in Serienfahrzeugen zum Einsatz. Die Partnerschaft mit der DTM und in der vollelektrischen Zukunftsserie belegen, dass Schaeffler als verlässlicher Technologiepartner die E-Mobilität mitgestaltet.“

Audi im ersten Training vorn, ADAC GT Masters-Titelkandidaten halten sich noch zurück

  • Ricardo Feller mit erster Bestzeit am Finalwochenende in Oschersleben
  • Ammermüller/Engelhart als schnellste Titelkandidaten auf Platz vier
  • Wechselhafte Bedingungen am Freitagmorgen

Schnellster im ersten Freien Training: Ricardo Feller
Foto: ADAC-Motorsport

Audi-Pilot Ricardo Feller (20/CH) fuhr im ersten Freien Training des ADAC GT Masters-Finales in Oschersleben die erste Bestzeit. Auf abtrocknender Strecke verwies Feller die Lamborghini-Fahrer Clemens Schmid (30/A) und Tim Zimmermann (24/Langenargen, beide GRT Grasser Racing Team) auf die weiteren Positionen. Die Titelkandidaten hielten sich bei den rutschigen Bedingungen noch zurück. Die beiden Rennen des Finalwochenendes werden Samstag und Sonntag ab 13 Uhr live von SPORT1 übertragen. Außerdem sind sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.

Die 50-minütige Sitzung begann auf nasser Strecke, die danach teilweise abtrocknete. Entsprechend schneller wurden auch die Rundenzeiten. Mit seiner letzten schnellen Runde setzte sich schließlich Feller an die Spitze des Feldes. "Es lief ganz gut", bilanzierte Feller. "Ich mag diese Mischbedingungen. Am Anfang war es noch ziemlich nass, deswegen sind wir erst rausgefahren, als die Strecke etwas abgetrocknet war. Mit Regenreifen hat es gut funktioniert, für Slicks war es jedoch noch zu früh. Da wir wahrscheinlich während des restlichen Wochenendes nur trockene Bedingungen haben werden, hat das Training aber wenig Aussagekraft."

Mit 1.31,001 Minuten war der Audi-Fahrer, der sich den R8 LMS mit Stefan Mücke (38/Berlin) teilt, 0,407 Sekunden schneller als Niels Lagrange (29/B) und Clemens Schmid (30/A, beide GRT Grasser Racing Team) im besten Lamborghini. Dahinter folgten als Dritte mit 1.31,514 Minuten Steijn Schothorst (26/NL) und Tim Zimmermann (24/Langenargen) in einem weiten Grasser-Huracán GT3 Evo. Auf Platz fünf kam mit Albert Costa Balboa (30/E) und Franck Perera (36/F) das dritte Fahrzeug des österreichischen Teams.

Als Vierte und damit bestplazierte Titelkandidaten beendeten Christian Engelhart (33/Starnberg) und Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, beide SSR Performance) im Porsche die Sitzung. Ihre Konkurrenten ließen es noch ruhig angehen. So drehten die Tabellenführer Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) lediglich neun Runden mit ihrem Audi. "Wir haben nur die Bremsen angefahren", so van der Linde. "Da die Strecke noch nicht trocken war, machte es für uns wenig Sinn viele Runden zu fahren."

Comeback von Jaminet

Kurzfristig gibt Ex-Meister Mathieu Jaminet (26/F) an diesem Wochenende in Oschersleben sein Comeback im ADAC GT Masters. Der Franzose vertritt bei Precote Herberth Motorsport den erkrankten Sven Müller (28/Bingen am Rhein) und unterstützt den Tabellenzweiten Robert Renauer (35/Vierkirchen) im Titelkampf. Das Duo hatte bereits zusammen 2018 die "Liga der Supersportwagen" gewonnen. "Ich freue mich, zurück im ADAC GT Masters zu sein", so Jaminet, "Auch wenn ich gerne unter anderen Umständen zurückgekehrt wäre. Es wird ein spannendes Wochenende. Ich werde alles geben, um Robert zu unterstützen." Jaminet hat gute Erinnerungen an Oschersleben: 2017 holte er bei seinem Debüt im ADAC GT Masters auf Anhieb die Pole-Position und fuhr zum Sieg. Ironischerweise zusammen mit Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, SSR Performance), jetzt Titelkonkurrent von Renauer.

Küs Team75 Bernhard wieder komplett

Der Rennstall von Timo Bernhard startet in Oschersleben wieder mit zwei Porsche 911 GT3 R. Nachdem der "Elfer" mit der Startnummer 17 vor dem zweiten Lausitzring-Wochenende bei Testfahrten stark beschädigt worden war, konnte das Fahrzeug beim vorletzten Saisonlauf nicht antreten. Nun ist das Auto von Simona De Silvestro (32/CH) und Klaus Bachler (29/A, beide Küs Team75 Bernhard) wieder startklar. "Der Unfall mit unserer #17 hat uns noch einmal viel Stress beschert. Aber das Team hat super gearbeitet und hat parallel zum Rennwochenende am Lausitzring das Auto wieder aufgebaut. Darauf sind wir sehr stolz, das war ein hartes Stück Arbeit. Deshalb ein Riesenlob und vielen Dank. Alle haben einen herausragenden Job gemacht. Ich freue mich darauf, dass wir ein versöhnliches Saisonfinale mit zwei schönen Rennen erleben können."

Stammpiloten sind zurück

Zahlreiche weitere Fahrer, die in der vergangenen Woche auf dem Lausitzring nicht antraten, starten ebenfalls wieder beim Saisonfinale. Carrie Schreiner (22/Völklingen) ist zurück im Audi R8 LMS von Rutronik Racing, Markenkollegin Rahel Frey (34/CH fährt wieder bei Aust Motorsport. Im Audi mit der Startnummer 30 sitzt wieder die Stammbesatzung Rolf Ineichen (42/CH) und Mirko Bortolotti (30/I, beide Team WRT). Auch die BMW-Werksfahrer Jens Klingmann (30/Tägerwilen) und Nick Yelloly (29/GB, Schubert Motorsport) übernehmen wieder ihre BMW M6 GT3.