Freitag, 30. September 2022

IDM Finale Hockenheim

Pokale zum Abschied für das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW

Markus Reiterberger #28 IDM Superbike-Meister 2022
Foto: Jens Hawrda

Auf dem Hockenheimring versammelten sich Fahrer und Fans der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft IDM traditionell zum Abschluss der Saison 2022. Das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW um den Belgier Werner Daemen und den Deutschen Andy Gerlich war in voller Mannschaftsstärke angereist. In der IDM Superbike traten Markus Reiterberger (D), Pepijn Bijsterbosch (NL) und Kamil Krzemien (PL) für die Erfolgstruppe an. Jan Mohr (A) musste wegen seiner Verletzung weiter pausieren, feuert seine Kollegen aber von der Boxenmauer aus an.

Markus Reiterberger war auf direktem Weg vom Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Le Castellet ins Badische gereist, um seine von Erfolg gekrönte Saison, in der er bereits beim Rennen in Assen seinen vierten Titel geholt hatte, gebührend abzurunden. Das erste Rennen ging für den Bayer mit Startplatz 2 aus der ersten Startreihe los. Allerdings wie das gesamte Feld auf Regenreifen. Zur Feier des Tages gönnte er sich auf der zunehmend abtrocknenden Ideallinie einen astreinen Start-Ziel-Sieg. Von Beginn an gab der IDM-Champion die Richtung vor und dominierte das Rennen von der Spitze weg, ohne unter Druck der Konkurrenz zu geraten. «Im Warm-up war ich glaub das erste Mal dieses Jahr im Nassen unterwegs», überlegt Reiterberger nach seiner Siegfahrt. «Da habe ich mich noch nicht ganz so wohl gefühlt, denn ich hatte ein wenig Schlupf am Hinterrad. Für das Rennen hat mein Team mir dann hinten eine andere Feder eingebaut und ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt. Als es abgetrocknet ist, habe ich ein wenig Probleme bekommen mit dem Grip. Aber da hatte ich so viel Vorsprung, da wusste ich, ich muss es einfach nur nach Hause bringen. Deswegen danke ans Team für das geile Bike, mal wieder.»

Der zweite Lauf am Nachmittag, diese Mal bei trockenen Bedingungen und gelegentlichem Nieselregen, ging dann in der umgekehrten Reihenfolge los, was für Reiterberger Startplatz 9 bedeutete. Schon nach den ersten Kurven entwickelte sich ein ansehnlicher und von den vollbesetzten Rängen im Motodrom mit Szenen-Applaus belohnter Zweikampf mit Dauer-Rivale, Vizemeister und BMW-Marken-Kollege Florian Alt. Dieser schnappte sich dann auch den Sieg, für Reiterberger blieb Platz 2. «Ich hatte einen Bomben-Start und konnte schon gleich in der ersten Kurve zu Flo aufschließen. In den ersten paar Runden konnte ich sogar schneller als er. Bis der Regen kam, dann war es ein Ritt auf Messers Schneide. Ich habe ihn ein wenig studiert und habe gesehen, dass er die gleichen Probleme hat wie wahrscheinlich alle von uns. Ich habe mich dann entschieden, ihn zu überholen, ich wollte es einfach probieren. Am Ende war es wieder ganz trocken und er hatte da einfach die bessere Pace. Ich hatte ein bisschen ein Grip-Problem hinten und Florian war eben einfach schneller und dann als Erster im Ziel. Danke an alle, es war wie immer super.»

Pepijn Bijsterbosch hatte sich von seinem 24-Stunden-Einsatz eine Woche zuvor beim Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft gut erholt und machte sich auf dem Hockenheimring daran, die letzten Punkte des Jahres zu ergattern. Mit Startplatz 5 ging es für den Niederländer am verregneten Sonntagmorgen auf den Weg ins erste Rennen. Bei den heiklen Bedingungen und auf der zunehmend trockener werdenden Ideallinie schlug sich der der Niederländer wacker und erreichte den neunten Platz. «Ich konnte bei den schwierigen Umständen mit dem Motorrad nicht machen, was ich wollte», so seine Analyse. «Auf der Bremse lief es gut, dafür war es in der Kurvenmitte nicht ganz so gut. Durch unser Elektronik-Mapping hat auch die Traktionskontrolle etwas zu stark gebremst.»

Lauf 2 lief dann in Sachen Wetter gerade umgekehrt. Während des Rennens begann es leicht zu nieseln. Dennoch war Bijsterbosch lange ein Podiumsanwärter. «Doch ein Podestplatz war am Ende leider nicht drin», erklärte der BMW-Pilote nach seinem fünften Rang. «Die weichen Reifen waren eine gute Wahl. Ein paar Probleme hatte ich in den Ecken. Der Nieselregen war ein Vorteil für mich, aber zum Schluss konnte ich nicht dranbleiben. Wir hatten einfach zu wenig Training, für ein perfektes Set-up.» Damit blieb Bijsterbosch Vierter der Gesamtwertung. «Ach, das ist schon blöd, dass es nicht mit Rang 3 geklappt hat. Außerdem wäre ich gerne aufs Podest gefahren, aber das war einfach nicht drin.»

Kamil Krzemien hatte sich am sonnigen Freitag über die Wettervorhersage für das restliche Wochenende gefreut. Denn es stand für den Rennsonntag Regen auf der Karte. Im trockenen Training ergatterte der junge Pole den neunten Startplatz und wie bestellt, ging es am Rennsonntag im ersten Lauf mit Regenreifen los. Besonders bei den schwierigen Bedingungen auf der zunehmend trockener werdenden Ideallinie kam Krzemien so richtig in Fahrt. Vor allem die letzte Runde, in der er sich im Kampf ums Podium mit Luca Grünwald allein im Motodrom drei Überholmanöver lieferte, riss die Fans von den Sitzen. In der letzten Kurve dann das entscheidende Manöver, welches ihm mit Rang 3 seinen ersten Podestplatz in der IDM Superbike bescherte. «Am Ende war das Gefühl ziemlich schwierig», verriet er. «Denn meiner Hinterreifen war erledigt und Luca kam wirklich schnell von hinten. In der letzten Runde war es ein großartiger Kampf mit ihm, wir haben und sogar berührt. Als ich vorbei war, habe ich gedacht, nein, nein, das Podium gebe ich nicht mehr her.»

Krzemien ließ sich nicht lumpen und sorgte auch in Lauf 2 für einen erhöhte Puls bei seiner Boxen-Crew. Losgefahren auf Slicks, begann es ab der Renn-Halbzeit leicht zu tröpfeln. Perfekte Bedingungen für den jungen Wilden, der die Lücke zur Spitze mit Markus Reiterberger und Florian Alt schließen konnte, um dann auch frech den vierfachen Champion und Teamkollegen Reiterberger von Platz 1 zu verdrängen. Auch wenn dieser die Rangordnung rasch wieder herstellte, waren dies für Krzemien seine ersten IDM-Führungskilometer. Am Ende kam es im Kampf um Rang 3 erneut zum Schlagabtausch mit Grünwald, dieses Mal mit dem besseren Ende für den Honda-Kollegen. «In Rennen 1 war ich schneller, im zweiten er», meinte ein gutgelaunter Krzemien nach Platz 4. «Jetzt steht es fifty-fifty. Ich habe wirklich alles probiert, aber wollte natürlich auch nicht stürzen.» Mit seiner Glanzleistung vom Hockenheimring wurde es im Endresultat der fünfte Platz.

So schön die Erfolge beim Finale der IDM-Saison 2022 auch waren, gehen am Ende des Tages die Gedanken zur Familie Langstädtler und dem Team F73 Academy/Werk2 by MCA. Leon Langstädtler hatte am Freitag, den 23.9.2022, bei einem tragischen Trainingsunfall sein Leben verloren. «Die richtigen Worte gibt es da nicht», erklärte Teamchef Werner Daemen. «Aber ich möchte Leons Familie, seinem Team und seinen Freunden im Namen des Teams BCC-alpha-Van Zon-BMW unser tief empfundenes Beileid aussprechen.»

In eigener Sache

Leider konnten wir euch bisher nicht die Berichte zu den Sonntragsrennen der DTM am Red Bull Ring und der ADAC GT-Masters am Sachsenring liefern.

Wir sind ein kleines Team und normalerweise ist nur einer von uns zu den Rennen vor Ort um Fotos für Euch zu machen. Leider haben wir überraschender Weise für das DTM Wochenende am Red Bull Ring von der ITR kein Akkreditierung erhalten.

Um trotzdem Fotos für Euch liefern zu können hatten wir uns entschlossen mit 4 Fotografenkollegen zum Red Bull ring zu reisen und haben uns dort dann mir mehren Tribünenkarten versorgt um Fotos für Euch aus unterschiedlichen Positionen zu schießen und damit möglichste viele Rennszenen abbilden zu können.

Am Sachsenring konnten wir deshalb nicht vor Ort sein und müssen auf Archivbilder des Veranstalters zurück greifen. 

Wir reisten am Donnerstag am Red Bull in an und begannen unsere Arbeit, Sonntag früh fühlten sich bereits zwei Kollegen mit Grippesymptomen unwohl, ein sofort durchgeführter Covid-Schnelltest war positiv. Wir mussten leider sofort abreisen. Bei Ankunft in Deutschland Sonntagabend waren alle Kollegen positiv.

Wir gesagt, da wir ein kleines Team sind und nun einen Komplettausfall der Mannschaft durch Corona hinnehmen müssen, hat leider auch die Berichterstattung zu den Sonntagsrennen am Red Bull Ring und Sachsenring gelitten. Dafür möchten wir uns bei Euch entschuldigen. Die fehlenden Berichte gehen spätestes dieses Wochenende online, alle Kollegen sind auf dem Wege der Besserung und können langsam wieder Arbeiten.

Vielen Dank für Eurer Verständnis.

Montag, 26. September 2022

IDM Finale Hockenheim von Trauer überschattet

Tiefe Trauer um Leon Langstädtler
Fotos: © MPS/Dino Eisele

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) ist im Ziel. Die Titelträger der Saison 2022 stehen fest. Die exzellenten Rennen auf dem Hockenheimring zogen trotz der ungemütlichen Wetterbedingungen tausende Zuschauer in ihren Bann. Die große Party blieb jedoch aus. Das Renn-Wochenende wurde von einem tödlichen Unfall überschattet. Der 24-Jährige Leon Langstädtler war im freien Training der Superbike-Klasse verunglückt. Mit einer Schweigeminute auf der Start-Ziel-Geraden des Hockenheimrings haben die IDM-Organisation, die Teams, Fahrer, Freunde und Fans dem verstorbenen Leon Langstädtler gedacht. Auch Streckenposten, die Rettungskräfte und der BMC Hockenheim erwiesen dem Fahrer vom ADAC Hessen‐Thüringen e.V. / F73 Academy / Werk 2 Racing Team by MCA die letzte Ehre.

IDM Superbike

In der IDM Superbike stand der Meister schon vor dem großen Finale im badischen Motodrom fest. Markus Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW) hatte sich den vierten Titel in der Königsklasse vorzeitig gesichert. Als Vizemeister stand Florian Alt (Wilbers-BMW Racing) fest. Dieser hatte seit der Saisonmitte versucht, den Spitzenreiter wenigstens noch ein Mal in diesem Jahr zu schlagen, nachdem es ihm erstmals in Oschersleben gelungen war. Nach vergeblichen Versuchen blieb dem 26-Jährigen in Hockenheim nun die letzte Chance, seinen Wunsch in die Tat umzusetzen. Mit nur 1,111 Sekunden Vorsprung kam Florian Alt im zweiten Superbike-Rennen am Sonntag dann vor Markus Reiterberger ins Ziel. Er hatte es geschafft. Die beiden Fahrer waren während der ganzen Saison eine Klasse für sich geblieben. Rob Hartog (Team SWPN) verteidigte in Hockenheim den dritten Platz in der Endabrechnung vor seinem Landsmann Pepijn Bijsterbosch (BCC-alpha-Van Zon-BMW). Gleichzeitig sorgte der Niederländer dafür, dass neben den BMW-Motorrädern eine Yamaha in den Top 3 der Meisterschaft platziert ist. Alle an der IDM Superbike beteiligten Marken - BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha - können mindestens einen Fahrer in den Top 10 feiern.

IDM Supersport

Auch in der IDM Supersport war der Meister vor dem Finale bekannt. Max Enderlein (M32 Racing) hatte sich den Titel bereits bei der vorletzten Veranstaltung in Österreich gesichert. Dahinter war alles offen und mit Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber-Motos Racing), Andreas Kofler (Kawasaki Schnock Team Motorex) und Melvin van der Voort (Team SWPN) hatten gleich drei Fahrer Chancen auf die zwei noch zu vergebenden Tabellenplätze an der Spitze. Dass ausgerechnet der Fahrer, der mit den wenigsten Punkten nach Hockenheim kam, am Ende den Vizetitel nach Hause nehmen konnte, war eine Überraschung. Doch Melvin van der Voort gewann beide Rennen, während Favorit Luca de Vleeschauwer stürzte. Andreas Kofler zog aus dem gleichen Grund den Kürzeren und wurde Gesamt-Vierter.  

IDM Supersport 300

In der Nachwuchsklasse Supersport 300 fiel die Titelentscheidung erst im finalen Rennen am Sonntag. Zum Schluss war Marvin Siebdrath (Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki) der große Gewinner, der vor dem Saisonfinale mit sieben Punkten hinter dem Tabellenführenden Leo Rammerstorfer (Freudenberg KTM – Paligo Racing) lag. Aber der Wildenfelser bewies Nerven und wurde in beiden Rennen Zweiter und kam damit vor Rammerstorfer ins Ziel, der jeweils Dritter wurde. Das reichte für den 18-Jährigen, der sich am Ende mit einem Vorsprung von vier Punkten seinen ersten IDM-Titel sicherte. Rammerstorfer wurde Vize. Den dritten Platz hinter dem 18-jährigen Talent aus Österreich sicherte sich sein Teamkollege Walid Khan aus den Niederlanden.

IDM Sidecar

In der IDM Sidecar hätten Tim Reeves/Kevin Rousseau (Bonovo Action) theoretisch den Sack zu machen können. Dafür wären aber zwei Siege nötig gewesen. Dazu kam es nicht, weil der achtfache Weltmeister in beiden Rennen mit technischen Problemen kämpfte und nicht über einen achten Platz hinaus kam. Bennie Streuer/Ilse de Haas (Bonovo Action) gewannen das erste Rennen. Im  zweiten Lauf dominierten Markus Schlosser/Marcel Fries (Team Schlosser). Dadurch ist eine neue Situation entstanden. Die Titelverteidiger Josef Sattler/Luca Schmidt (Bonovo Action) verlassen Hockenheim als neue Tabellenführer. Sie starten mit einem Vorsprung von elf Punkten ins für die Sidecar-Klasse separat beim Sidecar-Festival in Oschersleben ausgetragene Finale. Es findet am kommenden Wochenende statt. 

Die Gewinner des Jahres 2022 im Yamaha R3 bLU cRU Cup, im Twin Cup und im Pro Superstock Cup heißen Cedric Holme Nielsen, Justin Hänse und Philipp Gengelbach. 


Dritter Saisonsieg für Colin Caresani in der DTM Trophy

  • Erster Sieg seit Imola für den jungen Niederländer
  • Meisterschaftsleader Tim Heinemann geht nach Platz zwölf leer aus
  • Dramatische Schlussphase nach spätem Safety-Car-Einsatz

Dritter Saisonsieg für Colin Caresani am Samstag
Foto: Jens Hawrda

Der Niederländer Colin Caresani ist zurück auf der Siegerstraße in der DTM Trophy. Im BMW M4 des Teams Project 1 setzte sich Caresani im Samstagsrennen auf dem Red Bull Ring in Österreich nach 20 actiongeladenen Runden gegen die Konkurrenz durch. Zweiter wurde der Brasilianer Thiago Vivacqua im Audi von Heide-Motorsport vor Jacob Riegel (GER) im Aston Martin des Teams Speed-Monkeys. Das Duell zwischen Caresani und Vivacqua um den Sieg bestimmte das Geschehen im elften Saisonrennen der Talentschmiede auf der hochkarätigen DTM-Plattform. Vor allem in den ersten Rennrunden lieferten sich der BMW-Pilot und der Audi-Fahrer begeisternde Rad-an-Rad-Duelle. Vivacqua war von der Pole-Position ins Rennen gestartet, doch Caresani setzte sich im Verlauf des Rennens konsequent durch. Nur in der Schlussphase musste der Niederländer noch einmal zittern. Nach einer späten Safety-Car-Phase verlor er beim spektakulären Restart in Zweier-Formation zunächst die Führung, die er jedoch innerhalb weniger Kurven wieder zurückerobern konnte.

Nach seinen beiden Siegen in Imola machte Caresani mit dem dritten Saisonerfolg den Titelkampf in der DTM Trophy wieder spannend. Den Rückstand auf den Meisterschaftsführenden Tim Heinemann (GER) im Toyota des Teams Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring-Racing verkürzte er auf nur noch 32 Punkte bei drei noch ausstehenden Rennen. Der Toyota-Pilot lag im Samstagsrennen von Spielberg zwischenzeitlich auf Rang fünf, wurde schließlich jedoch bis auf Rang zwölf durchgereicht. Damit ging der DTM-Trophy-Champion von 2020 im Samstagsrennen in der Steiermark leer aus.

„Das war ein großartiges Rennen. Diese Punkte sind genau das, was wir brauchen“, sagt Caresani. „Beim Restart habe ich einen großen Fehler gemacht, das war richtig dumm. Danach hatte ich großes Glück, dass ich wieder nach vorne gekommen bin. Das Auto war richtig gut. Das zeigt, dass alles perfekt ist, wenn wir es mit den Reifen hinbekommen. Ich möchte aber noch gar nicht an die Meisterschaft denken. Am Sonntag wollen wir möglichst die maximalen 29 Punkte holen.“

Hinter Caresani und Vivacqua nutzte Riegel den Restart perfekt aus und schnappte sich Rang drei vor Mercedes-AMG-Pilot Rodrigo Dias Almeida (BWT Mücke Motorsport) aus Mosambique. Fünfter wurde Caresanis deutscher Teamkollege Louis Henkefend. Kein Glück hatte der Deutsche Daniel Gregor (KÜS Team Bernhard), der im Porsche zeitweise an dritter Position lag. Eine Kollision mit Almeidas französischem Teamkollegen Edouard Cauhaupé, der auf den Porsche auffuhr und dessen Mercedes-AMG spektakulär abhob, beendete sämtliche Hoffnungen beider Fahrer auf eine Top-Platzierung.

Samstag, 24. September 2022

Schiller/Gounon halten Tabellenführer in Schach und siegen

  • Mercedes-AMG-Duo feiert nach souveräner Leistung dritten Saisonsieg
  • Raffaele Marciello baut mit Platz zwei am Sachsenring Tabellenführung aus

Mercedes-AMG siegt im Samstagsrennen auf dem Sachsenring
Foto: ADAC Motorsport

Traumhaftes Comeback von Jules Gounon (27/F): Nach einer Verletzungspause war der Start des Champions von 2017 am Sachsenring lange offen, erst am Mittwoch erhielt der Franzose die Freigabe von seinem Arzt. Danach war Gounon bei der Rückkehr ins Cockpit nicht zu bremsen. Mit einer souveränen Vorstellung feierte er im Samstagsrennen der Deutschen GT-Meisterschaft gemeinsam Fabian Schiller (25/Troisdorf) im Mercedes-AMG GT3 #4 des Drago Racing Team ZVO den dritten Saisonsieg. „Ich bin total happy. Der Sachsenring ist meine Lieblingsstrecke. Hier dreimal ganz vorn zu stehen und auch noch den dritten Saisonerfolg für unser Team zu holen, ist fantastisch.“ Fabian Schiller hatte doppelten Grund zur Freude, denn er gewann auch die Pirelli-Junior-Wertung. Pole-Setter Raffaele Marciello (27/CH) und Daniel Juncadella (31/E) vom Mann-Filter Team Landgraf belegten im Mercedes-AMG GT3 Evo #48 Platz zwei. Damit baute Raffaele Marciello seine Führung in der Tabelle weiter aus. Den dritten Rang sicherte sich nach einer unauffälligen, aber äußerst effizienten Vorstellung das Fahrer-Duo Kim-Luis Schramm (24/Meuspath) und Dennis Marschall (26/Eggenstein) im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 27 von Rutronik Racing.

Keyfacts, Sachsenring, Hohenstein-Ernstthal, Saisonrennen 11 von 14

Streckenlänge: 3.645 Meter

Wetter: 17,5 Grad, sonnig

Pole-Position: Raffaele Marciello (Mann-Filter Team Landgraf, Mercedes-AMG GT3 Evo #48), 1:17,878 Min.

Sieger: Schiller/Gounon (Drago Racing Team ZVO, Mercedes-AMG GT3 Evo #4)

Schnellste Rennrunde: Jusuf Owega (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS GT3 Evo II #29), 1:19,776 Min.

Pole-Setter Raffaele Marciello unterlief am Samstagmittag kurz nach dem Start einer seiner seltenen Fehler. Der 27-Jährige verbremste sich, was Fabian Schiller gekonnt ausnutzte, die Spitze übernahm und seine Führung trotz der Attacken des Tabellenführers verteidigen konnte. Mit einigem Abstand dahinter folgte Kim-Luis Schramm auf Rang drei. Nach dem Pflicht-Boxenstopp übernahm Jules Gounon den Mercedes-AMG von Fabian Schiller und wiederholte anschließend seinen Vorjahressieg auf dem Sachsenring. Nach 45 Runden überquerte der Franzose als Erster die Ziellinie vor Daniel Juncadella und Dennis Marschall. Gounon und Schiller übernehmen durch den Sieg den dritten Tabellenrang. Die starke Leistung von Mercedes-AMG komplettierten Jan Marschalkowski (19/Inning) und Marvin Dienst (25/Lampertheim) vom Mercedes-AMG Team ZVO, die in der letzten Runde von einem Reifenschaden des Porsche 911 GT3 R #91 mit Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik profitierten und den Porsche auf der Zielgeraden überholten. Damit liegt das am Samstag fünftplatzierte Porsche-Duo nun 22 Punkte hinter Spitzenreiter Raffaele Marciello auf Rang zwei der Tabelle.

Patric Niederhauser (30/CH) und Luca Engstler (22/Wiggensbach) von Rutronik Racing wurden im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 15 Sechste, dahinter steuerten Elias Seppänen (18/FIN) und Frank Bird (23/GB) vom Mann-Filter Team Landgraf einen weiteren Mercedes-AMG GT3 Evo auf Platz sieben. Eine starke Aufholjagd zeigten Christopher Mies (33/Düsseldorf) und Tim Zimmermann (26/Langenargen), die sich im Audi R8 LMS GT3 Evo II #1 von Montaplast by Land-Motorsport vom 15. auf den achten Rang verbesserten. Gleiches gilt für die Paarung Franck Perera (38/F) und Arthur Rougier (22/F). Das Duo machte im Lamborghini Huracán GT3 Evo #19 von Emil Frey Racing ebenfalls sieben Plätze gut und wurde Neunter. Thierry Vermeulen (20/NL) und Mattia Drudi (24/I) sicherten sich im Audi R8 LMS GT3 Evo II #33 von Car Collection Motorsport den letzten Top-Ten-Platz.

Stimmen der Sieger

Fabian Schiller: „Dieser dritte Sieg war anders als die beiden davor. Bei denen bin ich als Zweiter gefahren, diesmal musste ich in der zweiten Rennhälfte zuschauen, was nicht so einfach war. Wir hatten eine gute Pace, dann haben die Reifen ein wenig abgebaut. Aber Jules hat das Rennen souverän nach Hause gefahren.“

Jules Gounon: „Fabian hat einen tollen Job gemacht und das Kunststück fertiggebracht, Raffaele kurz nach dem Start zu überholen. Ich habe das Fahrzeug mit einem guten Vorsprung übernommen und konnte das Feld von vorn kontrollieren.“

Red Bull Pilot Nick Cassidy fährt von der Pole zum Sieg

  • Neuseeländer Nick Cassidy feiert zweiten Sieg nach Spa-Francorchamps
  • Dreimaliger DTM-Champion René Rast übernimmt Platz zwei in der Gesamtwertung
  • Spitzenreiter Sheldon van der Linde geht in der Steiermark leer aus

Nick Cassidy siegt am Red Bull Ring
Foto: Jens Hawrda

Zweiter DTM-Sieg in Folge: Nick Cassidy hat das Samstagsrennen der DTM am Red Bull Ring powered by REMUS gewonnen. Von der Pole Position gestartet, konnte der Neuseeländer im Ferrari des Teams Red Bull AlphaTauri AF Corse mit guter Strategie und trotz Erfolgsgewicht einen überzeugenden Start-Ziel-Sieg einfahren. Erst vor zwei Wochen hatte der 29-Jährige im Sonntagsrennen von Spa-Francorchamps seinen ersten DTM-Sieg erzielt. „Ein wirklich toller Tag. Hier am Red Bull Ring mit AlphaTauri und Red Bull zu gewinnen ist einfach großartig“, jubelte Cassidy im Ziel. Auf dem 4,318-km-Kurs in der Steiermark fuhr René Rast (GER) im ABT Audi auf den zweiten Platz. Damit sammelte der dreimalige DTM-Champion weitere wichtige Meisterschaftspunkte und übernahm mit nun 117 Punkten den zweiten Rang in der Fahrer-Wertung. Bereits am Vormittag war Rast im Qualifying Schnellster gewesen und hatte damit drei Zusatzpunkte verbucht, musste jedoch aufgrund einer Grid-Strafe von Spa-Francorchamps von der vierten Position starten. Platz drei im Rennen sicherte sich der Austro-Italiener Mirko Bortolotti im Lamborghini beim Heimspiel seines Grasser Racing Teams.

Weniger erfreulich verlief das Rennen für die Lokalmatadoren Lucas Auer (Mercedes-AMG Team WINWARD) und Thomas Preining (KÜS Team Bernhard Porsche). Auer startete gut und rangierte an vierter Position, bekam aber nach seinem Pflichtboxenstopp eine Zehn-Sekunden-Strafe wegen Missachtung des Tempolimits in der Boxengasse und landete letztlich auf Platz neun. Preining, der direkt hinter Auer als Fünfter die Zielflagge sah, wurde letztlich hinter Auer auf Rang zehn gewertet, nachdem auch er eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgrund von Berührungen im Zweikampf mit Nico Müller (SUI, Rosberg Audi) erhalten hatte. Der Österreicher Philipp Eng (Schubert Motorsport, BMW) beendete das Rennen auf Platz zwölf. Sein Landsmann Clemens Schmid (GRT Lamborghini), der am Freitag noch mit der Tagesbestzeit geglänzt hatte, schied im Rennen frühzeitig aus. Umso mehr freute sich das in der Nähe des Red Bull Ring ansässige Grasser Racing Team über die Performance von Mirko Bortolotti. Gestartet von Platz sechs, schaffte es der 32-Jährige mit einem dritten Platz erstmals seit dem Norisring-Rennen zurück aufs Podium. Mit dieser Platzierung sowie einem Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde konnte sich der in Wien geborene Italiener insgesamt 16 Punkte sichern. Nach zuletzt zwei Ausfällen am Nürburgring und nur fünf Punkten in Spa-Francorchamps ist Bortolotti mit nun 110 Punkten Meisterschafts-Dritter hinter Rast. Unverändert führt der Südafrikaner Sheldon van der Linde (130 Punkte) die Meisterschaft an. Der BMW-Pilot aus dem Team Schubert Motorsport ging als Elfter im Rennen jedoch leer aus, so dass Rast den Rückstand auf 13 Punkte verkürzen konnte.

DTM-Rookie Leon Köhler überraschte als Ersatz für Esteban Muth (BEL), der aufgrund eines operativen Eingriffs die Saison vorzeitig beenden musste, mit Startposition zwölf im Walkenhorst BMW und zeigte auch im Rennen eine ansprechende Leistung, musste jedoch den Walkenhorst BMW kurz vor Rennende vorzeitig abstellen. Am Sonntag wird um 13:30 Uhr MESZ (ab 13:00 Uhr live auf ProSieben) das drittletzte Rennen der Saison 2022 gestartet, das Finale folgt in zwei Wochen auf dem Hockenheimring.

DTM Red Bull Ring: Rast Schnellster aber Cassidy auf Pole

Pole für Nick Cassidy im Ferrari
Foto: Jens Hawrda

Wie bereits zuletzt in Spa-Francorchamps fuhr René Rast (GER) im ABT Audi in letzter Sekunde des DTM-Zeittrainings auf dem Red Bull Ring powered by REMUS auf Rang eins. Mit seiner Zeit von 1:27,698 Minuten war der dreimalige DTM-Champion 0,102 Sekunde schneller als Nick Cassidy (NZL) im AlphaTauri AF Corse Ferrari. Cassidy startet jedoch im ersten DTM-Rennen des Wochenendes (Start um 13.30 Uhr MESZ, live auf ProSieben ab 13.00 Uhr) von der Pole-Position, da Rast wegen eines Vergehens im vorherigen Rennen in Spa-Francorchamps drei Plätze nach hinten versetzt wird.

Wahl-Österreicher René Rast war nach Imola und Spa-Francorchamps zum dritten Mal in dieser Saison Schnellster in einem DTM-Qualifying und sicherte sich damit drei Zusatzpunkte für die Fahrerwertung. Er zeigte sich selbst leicht überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass der Audi hier so schnell sein würde. Ich konnte ein bisschen vom Windschatten profitieren. Natürlich ist Startplatz vier im Rennen nicht optimal. Nun ist es wichtig, dass wir uns auf die wichtigsten Rivalen im Kampf um die Meisterschaft konzentrieren. Die stehen zum Glück alle hinter mir.“

Neben Cassidy startet Nico Müller (SUI) im Audi des Team Rosberg als Zweiter, vor Ricardo Feller (SUI) im ABT Audi. Rast steht auf Startplatz vier, Felipe Fraga (BRA) im Red Bull AF Corse Ferrari und Mirko Bortolotti im schnellsten Lamborghini des Grasser Racing Teams stehen beide in der dritten Startreihe. Arjun Maini (IND) war auf Rang sieben schnellster Mercedes-AMG-Fahrer, wird aber ebenfalls um drei Plätze zurückversetzt nach wiederholten Verstößen gegen die Track-Limits im vorherigen Rennen. Somit ist Lucas Auer (AUT) aus dem Team WINWARD Racing bestplatzierter Mercedes-AMG-Fahrer, gefolgt von seinen Markenkollegen Maximilian Götz (GER, WINWARD Racing) und Maro Engel (GER, GruppeM Racing). Maini startet als Zehnter.

Schnellster BMW-Fahrer war Newcomer Leon Köhler (GER) im M4 des Teams Walkenhorst Motorsport, der auf Rang zwölf fuhr. Tabellenführer Sheldon van der Linde (RSA) belegte im BMW des Teams Schubert Motorsport die 17. Position.

Freitag, 23. September 2022

Trainingsbestzeit für Daniel Gregor im Porsche

Daniel Gregor mit Tagesbestzeit am Red Bull Ring
Foto: Jens Hawrda

In der DTM Trophy, der Talentschmiede auf der DTM-Plattform, fuhr Daniel Gregor (GER, KÜS Team Bernhard, Porsche) die Tagesbestzeit. Mit seiner Zeit von 1:37,907 Minuten im Training am Vormittag war er 0,034 Sekunden schneller als der Franzose Edouard Cauhaupé im Mercedes-AMG des Teams BWT Mücke Motorsport, der am Nachmittag die Zeitenliste anführte. Während Gregor und Cauhaupé als Einzige unterhalb der 1:38er-Marke blieben, trennten auch Cauhaupés Teamkollege Rodrigo Almeida (MOZ) und Nick Hancke (GER) im Aston Martin (Team Speed Monkeys) nur vier Hundertstelsekunden. Dahinter fuhr Louis Henkefend (GER) im BMW des Teams Project 1 auf Rang fünf in der Addition der beiden Trainingssitzungen. Damit waren vier Marken auf den ersten fünf Plätzen vertreten. 

Ergebnisse Freis Training Red Bull Ring

Clement Schmidt
Foto: Jens Hawrda

Der Tiroler Clemens Schmid im Lamborghini des Grasser Racing Teams und der Südafrikaner Sheldon van der Linde im BMW von Schubert Motorsport bestimmten am Freitag zum Auftakt der DTM Red Bull Ring powered by REMUS das Tempo in den beiden Freien Trainings-Sessions. Dabei war die Rundenzeit von Lokalmatador Schmid mit 1:28,565 Minuten aus dem ersten Training die beste Zeit des Tages auf dem 4,318 Kilometer langen Kurs in der Steiermark. 


Lucas Auer vor DTM Heimspiel

Lucas Auer
Foto: Jens Hawrda

Lucas Auer gilt als erster Anwärter auf einen Heimsieg beim DTM Red Bull Ring powered by REMUS am Wochenende (23. bis 25. September). Der Tiroler im WINWARD Mercedes-AMG ist aktuell als Tabellenzweiter der bestplatzierte Österreicher in der DTM. „Mit einem Podiumsplatz wäre ich happy, ein Sieg wäre natürlich toll“, erklärt der 29-Jährige in der DTM-Pressekonferenz. Auer ist jedoch überzeugt, dass die Titelentscheidung erst in den letzten Runden des Sonntagsrennens beim Finale auf dem Hockenheimring (7. bis 9. Oktober) fallen wird. „Das Feld ist so stark, alle liegen so eng beieinander.“ Auer wie auch seine Landsleute Philipp Eng (Schubert BMW) und Thomas Preining (KÜS Porsche) sowie Mirko Bortolotti (GRT Lamborghini) sind voll und ganz auf die beiden Rennen am Red Bull Ring (Samstag und Sonntag ab 13:00 Uhr MESZ live auf ProSieben) fokussiert: „Ich erwarte zwei spektakuläre Rennen“, erklärt der Salzburger Philipp Eng stellvertretend.

Eng ist Teamkollege von Sheldon van der Linde, der als souverän Führender der DTM-Fahrerwertung in die Steiermark reist. „Sheldon macht einen unglaublichen Job! Er ist so schnell und dabei sehr konstant“, stellt Eng dem Südafrikaner ein bemerkenswertes Zeugnis aus. Und Eng hebt noch einen Punkt hervor: „Er ist ein außergewöhnlicher Teamkollege. Die Zusammenarbeit ist total offen, wir helfen uns gegenseitig.“ Für sein Heimspiel wünscht sich Eng ein Erfolgserlebnis. „Ich habe das Podium schon länger nicht mehr gesehen.“ Dagegen scheint der Knoten bei Nick Cassidy zuletzt mit einem Sieg in Belgien geplatzt zu sein. „Das war erst mein fünftes DTM-Wochenende in dieser Saison. Wir haben den Ferrari verbessert, und ich habe meinen Rhythmus gefunden.“ Der Neuseeländer, der einen Ferrari aus dem Team Red Bull AlphaTauri AF Corse pilotiert, hat seinen Freude an der DTM. „Ja, die DTM ist für mich eine unglaubliche Gelegenheit, und es macht mir sehr viel Spaß.“ Auf dem Red Bull Ring liebt er die schnellen Kurven. „Vor allem die letzte Kurve dieser Rennstrecke ist sehr speziell“, so Cassidy.

„Es ist cool, dass wir Österreicher einen so großartigen Event haben“, freut sich Norisring-Sieger Thomas Preining. Auch er träumt vom Heimsieg. Dabei wird der Porsche-Werksfahrer mit einem einzigartigen Helm im Design seines ehemaligen Teamchefs Walter Lechner starten, der Ende 2020 verstorben ist. „Es ist für mich etwas Besonderes, mit diesem Helm zu Ehren von Walter Lechner anzutreten.“

Die kürzeste Anreise zum Red Bull Ring hat das Grasser Racing Team aus Knittelfeld. „Es ist schön, dass wir alle zuhause schlafen können. Vor allem aber freuen für uns auf die vielen Fans“, so GRT-Teamchef Gottfried Grasser. „Wir lieben die DTM. Der Wettbewerb ist unglaublich hart, und der Performance-Boxenstopp macht den Unterschied.“ Grasser und GRT-Pilot Mirko Bortolotti (ITA), der Tabellenvierte, wollen in Spielberg „wie bei jedem Rennen“ das Maximale herausholen, doch Teamchef Grasser gibt zu: „Zu gewinnen wäre wunderbar.“ Es wäre der erste DTM-Sieg für GRT und Lamborghini.


GERT56: Erneuter, kurzfristiger Fahrerwechsel – Willkommen Dominik Vincon

Nachdem die beiden IDM-Superbike-Stammpiloten Julian Puffe und Toni Finsterbusch weiterhin an ihren Verletzungen laborieren, wurde für das Finale zunächst Stefan Kerschbaumer verpflichtet. Der Österreicher sagte Mittwochabend aufgrund einer Corona-Infektion ab. Nun kommt mit Dominik Vincon ein schneller Langstrecken-Sportler zum Einsatz, der zum Team passt.

Kurzfristig musste sich GERT56 für das IDM-Finale in Hockenheim in der Superbike-Klasse noch einmal umbesetzen. Stefan Kerschbaumer, der bei beiden 24-Stunden-Stock-Siegen im Sattel der GERT56 BMWs gesessen hatte, sollte die Saison zu einem schönen Abschluss bringen. Doch am Mittwochabend musste der Österreicher coronabedingt absagen, sein Test war positiv ausgefallen. 

Es blieb nicht viel Zeit, noch einen geeigneten Ersatzfahrer zu finden, doch Teamchef Karsten Wolf wurde in Dominik Vincon fündig. Vincon hat am letzten Wochenende beim Kampf um die Bol d’Or in Le Castellet zusammen mit Pepijn Bijsterbosch und Bartlomej Lewandowski den achten EWC-Rang einfachen können. Er kennt die BMW M 1000 RR und war auch schon in der IDM unterwegs.  

Karsten Wolf: „Wenn du mit diesem Pech nicht anfängst zu zweifeln, dann weiß ich auch nicht mehr. Wahrscheinlich bin ich nur aus einer Mischung aus Galgenhumor und Resignation so ruhig geblieben. Als mich Kerschi am Mittwochabend anrief, war mir schon klar, dass er nicht nur Small Talk betreiben will. Ich hatte irgendwie schon Corona im Kopf und fragte noch scherzhaft nach – Volltreffer! Mittwochabend 21 Uhr. Eine Nacht noch bis Abreise nach Hockenheim! Es blieb nicht viel Zeit und nicht viele Alternativen, doch wir sind in Dominik Vincon fündig geworden, den wir aus unserer EWC-Zeit kennen, als er für NRT48 und LRP Poland gefahren ist. Er war sofort bereit, uns zu helfen und freut sich, wieder einmal IDM fahren zu können. Da blieb nur noch die Klärung der Freistellung, was zum Glück am Donnerstagmorgen auch noch erledigt werden konnte. Vielen Dank an dieser Stelle an die Porsche AG für das schnelle und unbürokratische Entgegenkommen. Wir wissen das sehr zu schätzen. Auch ein Dank an die IDM-Organisatoren und gerade unsere Partner im Bereich Druck und Folierung für das schnelle nochmalige Rebranding!“

Mittwoch, 21. September 2022

Vorletzte Runde im Titelduell der ADAC TCR Germany unter neuen Vorzeichen

  • Jessica Bäckman will Tabellenführer Andersen im neuen Auto noch abfangen
  • ADAC TCR Germany trifft auf den elektrischen FIA ETCR eTouring World Cup
  • Alle Saisonrennen live im kostenlosen Stream bei sport.de

Foto: Jens Hawrda

Der Titelkampf der ADAC TCR Germany geht unter neuen Vorzeichen auf dem Sachsenring in die vorletzte Runde. Bei der Jagd auf Tabellenführer Martin Andersen (28, Dänemark) im Honda wechselt seine engste Verfolgerin Jessica Bäckman (24, Schweden) das Fahrzeug. Die schnelle Schwedin war bisher in einem Hyundai unterwegs und steigt nun auf einen Audi um, der vom WM-erfahrenen belgischen Team Comtoyou Racing eingesetzt wird. Mit dem Audi will Bäckman den Titelkampf bis zum Finale in Hockenheim offen halten, Andersen hat hingegen die renerische Chance, die Meisterschaft schon vorzeitig zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die beiden Rennen des Wochenendes (Samstag 16.25 Uhr und Sonntag 11.35 Uhr) sind live und kostenfrei bei sport.de und auf adac.de/motorsport zu sehen. Erstmals startet zudem der FIA ETCR eTouring Car World Cup in Deutschland und trifft auf die Schwesterserie der ADAC TCR Germany. Beim Gastspiel auf dem Sachsenring ist der neue und innovative elektrische Welt Cup erstmals hierzulande am Start und trägt dort das WM-Finale aus.

„Es wäre das perfekte Saisonergebnis, den Titel schon auf dem Sachsenring zu holen. Sowohl für mich, als auch für das Team und für Honda wäre es ein fantastisches Ergebnis“, freut sich der Gesamtführende Andersen auf das Rennwochenende auf dem Sachsenring. „Der Druck ist wie bei allen anderen Rennen in diesem Jahr und nicht größer. Ich nehme das Wochenende Schritt für Schritt, will clever agieren und keine dummen Entscheidungen treffen. Ich freue mich sehr auf die Rennen. Die Strecke ist wirklich knifflig und die Atmosphäre wird traditionell sehr gut sein.“

Titelrivalin Bäckman ist auf ihr neues Auto gespannt. „Ich freue mich sehr, dass ich an den verbleibenden zwei Rennwochenenden der Serie für Comtoyou Racing fahren werde. Es wird sehr aufregend, aber gleichzeitig auch eine echte Herausforderung, wenn man die begrenzten Vorbereitungen bedenkt. Es ist eine Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.“

Bei ROJA Motorsport hat man schnell auf den Wechsel von Bäckman reagiert und zwei Gaststarter für die restliche Saison verpflichtet. Neu dabei sind Junior Tim Rölleke (21, Lüdinghausen) und Routinier Kai Jordan (53, Wolfsburg). „Ich freue mich auf die Herrausforderung in der ADAC TCR Germany mit meinem neuen Team ROJA Motorsport“, betont Rölleke. Den vierten ROJA-Hyundai wird auf dem Sachsenring wie gewohnt René Kircher (22, Hünfeld) steuern, der mit Szymon Ladniak (19, Polen, Liqui Moly Team Engstler) um die Junior-Wertung kämpft.

Eine weitere Veränderung im Fahrerfeld gibt es an diesem Wochenende bei Maurer Motorsport. Neben Michael Maurer (29, Schweiz) besetzt den zweiten Holden Astra TCR auf dem Sachsenring Niels Langeveld (34, Niederlande), der ein alter Bekannter der Serie ist. In der Saison 2018 wurde der Niederländer Dritter der Gesamtwertung in der ADAC TCR Germany und fuhr zwei Saisonsiege ein. Wieder dabei ist auch Kai Rosowski (29, Nordhorn, K-Ro Racing) im Audi, der zuletzt am Lausitzring gefehlt hatte.


Dienstag, 20. September 2022

DTM-Endspurt: Vor allem Österreicher jagen Sheldon van der Linde

  • 32 Punkte Vorsprung: Erster Matchball für Spitzenreiter Sheldon van der Linde
  • Der Österreich-Faktor: Heimrennen für Auer und Co. auf dem Red Bull Ring
  • Renntaxi: Ski-Alpin-Rekord-Champion Marcel Hirscher steuert einen Audi R8 

Sheldon van der Linde 
Foto: Jens Hawrda

Der Österreich-Faktor sorgt für Hochspannung im Endspurt um den heißbegehrten DTM-Titel. Alle jagen Spitzenreiter Sheldon van der Linde (RSA), vor allem die Österreicher – und das bei der vorletzten Saison-Station beim DTM Red Bull Ring powered by REMUS vom 23. bis 25. September in der Steiermark: Lucas Auer als Tabellenzweiter, stammt aus Kufstein, der dreimalige DTM-Champion René Rast, aktuell Dritter der Fahrerwertung, lebt in Bregenz, und Mirko Bortolotti, derzeit Viertbester der Punktetabelle, der in Wien aufwuchs. Auch Norisring-Sieger Thomas Preining, van der Linde-Teamkollege Philipp Eng und Clemens Schmid haben auf dem Grand-Prix-Kurs bei Spielberg ein Heimspiel. Zudem ist das Grasser Racing Team um Teamchef Gottfried Grasser unmittelbar am Red Bull Ring beheimatet.

130 Punkte hat Sheldon van der Linde aus dem BMW-Team Schubert Motorsport auf seinem Konto. Den Vorsprung von 32 Punkten könnte man beruhigend nennen, wäre es nicht die DTM. Denn der Wettbewerb in der DTM ist in der laufenden Saison so intensiv wie schon lange nicht mehr. In zwölf Rennen gab es schon zehn verschiedene Sieger, 15 verschiedene Fahrer standen bereits auf dem Podium. Portimão-Sieger Auer (Mercedes-AMG Team WINWARD) ist mit 98 Punkten der van der Linde-Jäger Nummer eins, nur zwei Punkte dahinter folgt Rast (96, ABT Audi), weitere zwei Punkte dahinter Bortolotti (94, GRT Lamborghini). Insgesamt 19 DTM-Fahrer haben theoretisch vor den letzten beiden Rennwochenenden auf dem Red Bull Ring und auf dem Hockenheimring noch Titelchancen.

Auf dem Red Bull Ring könnte Sheldon van der Linde allerdings schon seinen ersten Matchball verwandeln. Gewinnt der BMW-Werksfahrer am Samstag und Sonntag (Rennstart:  jeweils 13:30 Uhr MESZ, ab 13:00 Uhr live auf ProSieben), würden zwei dritte Plätze seinem ärgsten Verfolger nicht reichen, um seinen vorzeitigen Titelgewinn zu verhindern. Den vorzeitigen Titelgewinn zu verhindern, versucht auch Gottfried Grasser, der sich kaum eine schönere Rennstrecke vorstellen könnte, um Lamborghini den ersten DTM-Sieg zu bescheren. Aufgrund einer nicht aufschiebbaren Operation muss der Belgier Esteban Muth sowohl Red Bull Ring als auch Hockenheim auslassen. Sein Team Walkenhorst Motorsport plant jedoch den Einsatz des #10 BMW mit einem Ersatzfahrer.

Die spannungsgeladene DTM sowie die Talentschmiede DTM Trophy, die DTM Classic mit den historischen DRM-Rennwagen und der BMW M2 Cup sorgen auf dem Red Bull Ring für beste Unterhaltung, ebenso das attraktive Programm für alle Besucher, vom beliebten Pitwalk über Autogrammstunden und Mitmach-Wettbewerben. Glückliche Gewinner beim Ticketkauf (via tickets.dtm.com) können sogar in den Genuss heißer Runden auf dem GP-Kurs kommen. Bei der außergewöhnlichen Renntaxifahrt wird Marcel Hirscher, der Rekord-Champion im Alpinen Ski-Weltcup, am Steuer eines Audi R8 sitzen. Das Besondere: Ein Paar Ski aus der neuen van-Deer-Kollektion von Marcel Hirscher sind am Heck des PS-starken Rennwagens montiert.

Titelkampf der ADAC GT4 Germany spitzt sich auf dem Sachsenring zu

  • Top-Drei in der Fahrerwertung nur durch vier Punkte getrennt
  • Gaststarts für Lokalmatadore Dominik Fugel und Ruben Zeltner
  • sport.de zeigt die Rennen im kostenlosen Livestream

Foto: Jens Hawrda

Der ADAC GT4 Germany steht auf dem Sachsenring ein spannendes Rennwochenende bevor: Vor der vorletzten Station im Kalender liegen mit Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach, beide Dörr Motorsport), Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) sowie Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (19/FRA, beide Dörr Motorsport) die Top-Drei Fahrerwertung innerhalb von nur vier Punkten. Alle wollen sich durch eine gute Punkteausbeute in den Rennen auf der anspruchsvollen Strecke bei Chemnitz in eine gute Ausgangslage für das Saisonfinale bringen. Die Rennen der ADAC GT4 Germany vom Sachsenring können im Livestream auf der reichweitenstarken Plattfom sport.de sowie auf adac.de/motorsport verfolgt werden.

Mit der besten Ausgangslage reisen Indy Dontje/Phil Dörr nach Sachsen. Die Aston Martin Vantage GT4-Piloten haben 105 Punkte auf dem Konto und konnten zuletzt auf dem Nürburgring ein weiteres Podiumsergebnis feiern. Sie sind bislang von jedem Rennwochenende als Tabellenführer abgereist. Doch ihr Vorsprung hat sich von Station zu Station immer weiter verringert. Mit nur noch einem Punkt Rückstand sind die Markenkollegen Hugo Sasse/Mike David Ortmann die größten Verfolger. Das Duo kommt mit guten Erinnerungen an den Sachsenring, da sie dort 2021 das Samstagsrennen gewinnen konnten.

„In der ADAC GT4 Germany ist das Feld sehr dicht beieinander. Insofern schauen wir von Rennen zu Rennen. Unser Speed ist gut. Wir wollen auf dem Sachsenring keine Fehler machen. Sollte uns das gelingen, werden wir sicherlich im Vorderfeld mit dabei sein. Wir möchten um die Siege mitkämpfen, um so viele Meisterschaftspunkte wie möglich zu erzielen und somit eine gute Basis für den Hockenheimring schaffen“, so Ortmann. „Der Sachsenring liegt nur rund zweieinhalb Stunden von meinem Zuhause entfernt und zählt zu meinen Heimstrecken. Ich hoffe auf zwei spannende Rennen, um den vielen Zuschauern vor Ort eine tolle Show bieten zu können.“

Auch Ben Dörr/Romain Leroux befinden sich inmitten des Titelkampfs. Die Youngster, die ebenfalls einen Aston Martin fahren, haben vier Punkte Rückstand auf die Spitze. „Wir freuen uns sehr auf den Sachsenring. Das Team hat das Auto perfekt aufgebaut und auch in Bezug auf die Fitness konnten wir uns richtig gut vorbereiten. Somit sind wir gut aufgestellt. Wir werden an der Strecke nun Vollgas geben und dann einmal schauen, was als Resultat herauskommt. Unser Ziel sind die Top Drei in beiden Rennen – gerne würden wir auch unseren ersten Saisonsieg feiern. Wichtig wird sein, dass wir vor unseren direkten Konkurrenten ins Ziel kommen“, ist Ben Dörr, der jüngere Bruder von Tabellenführer Phil Dörr, hoch motiviert. „Es ist natürlich etwas ganz Besonderes für unsere Familie, dass wir beide vorne im Feld mitfahren und um die Meisterschaft kämpfen. Direkt auf der Rennstrecke spielt das jedoch keine Rolle. Da ist Phil ein Konkurrent wie jeder andere auch.“

Zwei weitere Paarungen wollen auf dem Sachsenring noch in den Meisterschaftskampf eingreifen: Marcel Lenerz (25/Ludwigsau) und Cedric Piro (24/Heusweiler, beide Piro Sports - Burg Zelem Foundation), die auf dem Nürburgring ihren ersten Saisonsieg feierten, liegen im Toyota GR Supra GT4 nur 16 Punkte hinter der Tabellenspitze. Die amtierenden Meister Michael Schrey (39/Wallenhorst) und Gabriele Piana (36/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) haben nur 27 Punkten Rückstand und ebenfalls noch eine passable Ausgangslage. Die BMW M4 GT4-Piloten konnten 2021 bereits auf dem Sachsenring einen Laufsieg holen.

Großes Augenmerk liegt auch auf den Lokalmatadoren. Das Team EastSide Motorsport hat seinen Teamsitz im nur wenige Kilometer entfernten Crimmitschau. Die Mannschaft baut ihr Engagement für das Heimspiel auf zwei Mercedes-AMG GT4 aus. In einem der beiden Fahrzeuge sitzt Sachsenring-Geschäftsführer Ruben Zeltner zusammen mit Ralf Grösel. Bereits einmal zu Fuß zum Sachsenring gelaufen ist Dominik Fugel aus Chemnitz. Der 25-Jährige teilt sich einen Mercedes-AMG von Schnitzelalm Racing mit Tim Neuser (29/Netphen). Für beide ist es das Debüt in der ADAC GT4 Germany. „Der Gaststart kam sehr kurzfristig zustande. Es war nicht geplant, dass ich dieses Jahr in einer der ADAC-Serien fahren würde. Umso schöner ist es, dass es nun doch klappt“, freut sich Fugel, der 2021 in der ADAC TCR Germany beide Rennen auf dem Sachsenring gewann. „Ich bin noch keinen Meter in einem GT4-Fahrzeug gefahren und auf die Performance gespannt. Wir wollen versuchen, in die Top Zehn zu kommen. Es werden einige Freunde und Familienmitglieder vorbeikommen und mich anfeuern.“ Ebenfalls eine kurze Anreise haben die beiden Aston Martin-Piloten Christopher Röhner (24/Mülsen, Prosport Racing) und Simon Connor Primm (17/Großschirma, Dörr Motorsport).


DTM Trophy auf dem Red Bull Ring: Heinemann führt Meisterschaft weiter an

  • Sechs Nachwuchstalente können noch den Titel in der DTM Trophy gewinnen
  • Ring-Racing-Teamchef Uwe Kleen: „Tim Heinemann setzt alle Aufgaben sehr gut um“
  • Live auf ServusTV und DTM TV: Saisonrennen elf und zwölf in der Steiermark 

Foto: Jens Hawrda

Ein Sextett kämpft in der DTM Trophy um den Titel. Vor den Saisonrennen elf und zwölf auf dem Red Bull Ring in Österreich (23. bis 25. September) haben sechs Fahrer noch theoretische Chancen auf den Gewinn des heißbegehrten Titels in der Talentschmiede auf der DTM-Plattform. Bei vier noch ausstehenden Rennen – zwei in der Steiermark, zwei in Hockenheim – sind schließlich noch 116 Punkte zu vergeben, 25 je Sieg, drei je Pole-Position und einer je schnellster Rennrunde. Mit 178 Punkten ist Tim Heinemann (GER) im Toyota Supra des Teams Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring-Racing der souveräne Tabellenführer. 60 Zähler trennen den 23-Jährigen vom zweitplatzierten Niederländer Colin Caresani (118) im Project 1 BMW, einen weiteren Zähler vom 17-jährigen Theo Oeverhaus (GER, 117) im Walkenhorst BMW. Den Kreis der Titelaspiranten erweitern der Brasilianer Thiago Vivacqua (92) im Heide Audi, der Franzose Edouard Cauhaupé (72) im BWT Mücke Mercedes-AMG und der erst 16-jährige Daniel Gregor (GER, 69) im Porsche aus dem KÜS Team Bernhard auf den Tabellenplätzen vier, fünf und sechs. Dass Fahrer aus vier Nationen zum Titel-Sextett gehören, unterstreicht die Internationalität der Rennserie.

Toyota-Pilot Heinemann hat auf dem Red Bull Ring sogar einen Matchball, denn reist er am Sonntag mit 58 oder mehr Punkten Vorsprung auf seine Verfolger nach Deutschland zurück, ist ihm der zweite Titelgewinn nach 2020 nicht mehr zu nehmen. Uwe Kleen, Teamchef von Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring-Racing, schätzt die Chancen auf einen vorzeitigen Titelgewinn allerdings als sehr gering ein und verweist nicht zuletzt auf das Zusatzgewicht von 25 Kilogramm für den Sieg im Sonntagsrennen in Spa-Francorchamps, das sich auf dem schnellen, 4,318 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in Österreich mit seiner langen Bergauf-Passage besonders negativ bemerkbar machen wird. Über seinen Fahrer ist Uwe Kleen jedenfalls voll des Lobes. „Er hört auf das Team und setzt alle Aufgaben gut und konsequent um", so Kleen, „und er kann einfach schnell fahren."

Kein Fahrer hat in jedem Rennen gepunktet, selbst Heinemann nicht. Caresani, Oeverhaus und Cauhaupé gingen bislang zweimal leer aus, Vivacqua dreimal und Gregor viermal. Auch die Punkte für das Qualifying und für die schnellste Rennrunde haben ein nicht unerhebliches Gewicht. So addierte Heinemann bereits 15 Zusatzpunkte zu seinem Konto, Gregor acht, Vivacqua und Cauhaupé je sieben sowie Caresani und Oeverhaus je vier. Fünf Saisonsiege belegen die eindrucksvolle Performance von Heinemann, der 2020 aus dem Sim-Racing in die DTM Trophy aufstieg. Caresani hat bisher zwei Siege erzielt, Oeverhaus, Gregor sowie Louis Henkefend (GER, Project 1 BMW) je einen. Vivacqua, bislang viermal auf dem Podium, und Cauhaupé, einmal auf dem Podium, haben ihre Hoffnungen auf den ersten Sieg noch nicht aufgegeben.


Rallye-Ass und Sachsenring-Chef Zeltner startet für Heimspiel in der ADAC GT4 Germany

  • Zeltner fährt einen Mercedes-AMG GT4 von EastSide Motorsport
  • Teamkollege ist Kite-Designer Ralf Grösel
  • Weitere Änderungen im 29 Wagen starken Feld


Wenn die ADAC GT4 Germany vom 23. bis 25. September auf dem Sachsenring Station macht, wird ein besonderer Lokalmatador am Start stehen: Ruben Zeltner ist seit 1995 Geschäftsführer der Rennstrecke bei Chemnitz und kennt auf der 3,645 Kilometer langen Berg- und Talbahn somit jeden Zentimeter. Zeltner pilotiert einen Mercedes-AMG GT4 vom Team EastSide Motorsport gemeinsam mit dem aus dem Surfsport bekannten Designer Ralf Grösel. EastSide Motorsport, das seine Basis im nur wenige Kilometer entfernten Crimmitschau hat, baut sein Engagement in der ADAC GT4 Germany damit auf zwei Fahrzeuge aus. „Die Vorfreude auf das anstehende Rennwochenende ist natürlich riesig“, so Zeltner. „Auf der eigenen Strecke in einer so starken Rennserie wie der ADAC GT4 Germany mitzufahren, ist etwas ganz Spezielles für mich.“ Neben dem Duo Zeltner/Grösel gibt es am Sachsenring weitere spannenden neue Fahrerpaarungen im starken Feld der ADAC GT4 Germany.

Zeltner ist zweifacher Deutscher Rallyemeister und gab auch auf der Rundstrecke schon kräftig Gas, so war er in der Vergangenheit auch schon im ADAC GT Masters auf "seiner Strecke" am Start. "Die GT4-Klasse ist Neuland für mich. Ich habe in der vorletzten Woche einen Test mit dem Mercedes-AMG GT4 von EastSide Motorsport abgespult und war begeistert. Auch das Team rund um Florian Schön und Virginia Möckl hat mich sehr beeindruckt. Sie sind sehr professionell aufgestellt. Ich fühle mich dort richtig wohl."

Teamkollege von Zeltner wird auf dem Sachsenring Ralf Grösel. Er ist ein Industriedesigner und Entwickler im Bereich Kitesurfen. Auch motorsportlich hat der 43-Jährige bereits einiges vorzuweisen. In einem Seat Leon Supercopa MK2 führt er derzeit die Tabelle des NATC (Norddeutscher ADAC Börde Tourenwagen Cup) an und startet somit auch im Rahmen des ADAC Racing Weekend. „Ich freue mich unheimlich auf meinen ersten Start in der ADAC GT4 Germany. Es wird aber sicher eine große Herausforderung“, blickt Grösel voraus. „EastSide Motorsport ist ein unheimlich gutes Team und Ruben ist ein bärenstarker Fahrer. Sportlich wollen wir eine gute Paarung abgeben und am Podium der Trophywertung schnuppern.“

Mit ähnlichen Ambitionen geht auch Zeltner ins Rennwochenende auf dem Sachsenring. „Die ADAC GT4 Germany zählt zu den besten GT4-Serien in Europa. Insofern müssen wir realistisch sein. Wir werden eher im Hinterfeld unterwegs sein. Dennoch möchten wir einigermaßen in der Trophy-Wertung mithalten“, stellt Zeltner klar. „In den letzten drei Jahren habe ich mir immer die Rennen der ADAC GT4 Germany auf dem Sachsenring angeschaut. Nun fahre ich selbst mit. Alleine das ist schon besonders. Der Spaß steht auf jeden Fall im Vordergrund.“

Für das anstehende Rennwochenende auf dem Sachsenring wird es weitere Änderungen in den Cockpits des 29 Wagen starken Feldes geben: Bei Schnitzelalm Racing greift mit Dominik Fugel ein weiterer Lokalmatador ins Lenkrad. Der Chemnitzer teilt sich einen Mercedes-AMG GT4 mit Tim Neuser. Der letztjährige Vize-Meister Théo Nouet kehrt zurück und fährt einen Mercedes-AMG vom Drago Racing Team ZVO mit Robert Haub. Neu bei der CV Performance Group ist Nico Gruber, der gemeinsam mit Ferdinand Winter antritt. Im zweiten Mercedes-AMG der Mannschaft aus Niederzissen fährt neben Julian Hanses nun William Tregurtha. Der Brite konnte 2020 auf dem Sachsenring schon einen Pirelli Pole Position Award in der ADAC GT4 Germany gewinnen. Overdrive Racing bringt zudem erneut den dritten Porsche 718 Cayman GT4 an den Sachsenring, der von Aleks Stefanov und Alon Gabbay aus Israel gefahren wird.

Montag, 19. September 2022

Titelkampf spitzt sich zu – wer zeigt Nerven am Sachsenring?

  • Spitzenreiter Raffaele Marciello kommt mit zehn Punkten Vorsprung zum Sachsenring
  • Verfolger Christian Engelhart und Ayhancan Güven setzen auf volle Attacke im Qualifying
  • FIA ETCR eTouring Car World Cup mit Deutschland-Premiere im Rahmenprogramm

Foto: Jens Hawrda

Das ADAC GT Masters biegt am Wochenende am Sachsenring (23. bis 25. September) auf die Zielgerade ein. Der vorletzte Tourstopp in der Deutschen GT-Meisterschaft, die in diesem Jahr mit einem erneuerbaren Kraftstoff ins Rennen geht, verlangt von Teams und Fahrern ein eisernes Nervenkostüm. Die Spitze liegt dicht beieinander, jeder Punkt zählt, jeder Fehler kann das vorzeitige Ende aller Titel-Träume bedeuten. Ideale Voraussetzungen für ein spannendes Rennwochenende auf dem anspruchsvollen Kurs in Sachsen, den Deutschlands schnellste GT3-Serie sogar schneller umrundet, als die Motorrad-Asse der MotoGP. Dazu gibt es am Sachsenring eine Premiere: Der FIA ETCR eTouring World Cup startet erstmals in Deutschland und ermittelt am Sachsenring beim WM-Finale den ersten elektrischen Tourenwagen-Weltmeister der Motorsportgeschichte. Die ganze Action vom ADAC GT Masters gibt es am Wochenende live bei NITRO. Der exklusive TV-Partner der Deutschen GT-Meisterschaft überträgt die Läufe elf und zwölf am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr live.

Keyfacts, Sachsenring, Hohenstein-Ernstthal, Läufe 11 und 12 von 14 Saisonrennen

Streckenlänge: 3.645 Meter

Layout: 14 Kurven (vier Rechts-, zehn Linkskurven), gegen den Uhrzeigersinn befahren

Sieger 2021, Rennen 1: Mathieu Jaminet/Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R)

Sieger 2021, Rennen 2: Igor Jakob Walilko/Jules Gounon (Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing, Mercedes-AMG GT3 Evo)

Die Top-Drei belauern sich

Die besten Chancen im Titelkampf hat Spitzenreiter Raffaele Marciello (27/CH), der zusammen mit Werksfahrerkollege Daniel Juncadella (31/E) im Mercedes-AMG GT3 Evo #48 ins Rennen geht. Der Mercedes-AMG ist auf der Berg-und-Talbahn in Sachsen traditionell stark. Für Marciello geht es in Sachsen darum, seine Tabellenführung vor dem Finale auszubauen, nachdem er zuletzt am Lausitzring Vorsprung eingebüßt hat. Zehn Punkte hinter Tabellenführer Marciello lauern Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik. Das Fahrer-Duo hat im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91 in der Lausitz den ersten Saisonsieg geholt und will weiter Druck auf die Spitze machen. „Unsere Taktik wird die gleiche wie immer sein, eine andere funktioniert im ADAC GT Masters auch nicht: Volle Attacke im Qualifying, um eine gute Startposition herauszufahren. Allerdings hat sich am Sachsenring in der Vergangenheit gezeigt, dass auch in der zweiten Rennhälfte wegen des Reifenabbaus große Verschiebungen möglich sind, obwohl das Überholen schwierig ist. Man muss für Qualifying und Rennen bestens vorbereitet sein“, erklärt Christian Engelhart. Er setzt dabei voll auf seinen starken Fahrerkollegen. „Ayhancan hat sich als Neueinsteiger schnell im ADAC GT Masters eingefunden und macht einen sensationellen Job. Er hat einige Top-Qualifyings abgeliefert und erlaubt sich im Rennen keine Fehler. Es ist eine Freude, mit ihm zu fahren. Wir wollen am Sachsenring mehr Punkte als die Konkurrenz holen, um beim Finale in Hockenheim eine starke Ausgangsposition zu haben“, so der Meister von 2020.

Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) gehören seit ihren starken Leistungen am Lausitzring ebenfalls zum Kreis der Meisterschafts-Anwärter. Mit zwei zweiten Plätzen in den Rennen neun und zehn hat sich die Fahrer-Kombination im Lamborghini Huracán GT3 Evo mit der Startnummer 63 von Emil Frey Racing auf Rang drei der Tabelle vorgeschoben und gehört somit auch auf dem Sachsenring zu den Favoriten.

Team Paul Motorsport hat Lust auf mehr

Nach dem Stopp in der Lausitz hat das Team Paul Motorsport aus Dresden am Sachsenring das zweite Heimspiel im ADAC GT Masters, wenn auch der Weg etwas länger ist. „Es ist mega, wenn die Strecke zum zweiten Mal hintereinander um die Ecke liegt. Die Logistik ist einfacher, man kann die Vorbereitungen entspannter angehen, muss nicht ein paar Tage früher losfahren, sondern setzt sich ins Auto und ist da“, beschreibt Maximilian Paul (22/Dresden) die Annehmlichkeiten bei einem Heimspiel. Sportlich will sein Team an die Erfolge vom Lausitzring anknüpfen, wo Maximilian Paul und sein Kollege Marco Mapelli (35/I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #71 Dritter und Fünfter wurden und der junge Dresdener jeweils die Pirelli Junior-Wertung gewann. „Ich mag den Sachsenring. Er ist ein Motorradkurs mit vielen schnellen Passagen und oben auf der Kuppe kann man viel Zeit gewinnen, aber auch verlieren. Im vergangenen Jahr bin ich dort zum ersten Mal mit Marco gefahren und habe viel von ihm gelernt. Nach unserem ersten Podium der Saison auf dem Lausitzring hat das Team Lust auf mehr. Wir wollen ein Rennen gewinnen oder vorn mitfahren“, stellt der Lokalmatador klar.

Starkes Rahmenprogramm – Deutschland-Premiere und Finale für Elektro-Tourenwagen

Im Rahmen des ADAC GT Masters wird auf dem Sachsenring zum ersten Mal in Deutschland der FIA ETCR eTouring Car World Cup ausgetragen. Die Deutschland-Premiere ist gleichzeitig das Finale der innovativen Rennserie, bei der unter anderem FIA Rallycross-Weltmeister Mattias Ekström oder die beiden ehemaligen ADAC GT Masters-Piloten Bruno Spengler und Maxime Martin in den bis zu 680 PS starken Fahrzeugen antreten. Neben den E-Boliden gehen drei weitere spektakuläre Rennserien am Sachsenring im Rahmenprogramm der Deutschen GT-Meisterschaft an den Start. In der ADAC GT4 Germany und der ADAC TCR Germany wollen sich die Piloten eine gute Ausgangsbasis für das Finale in Hockenheim schaffen. Gleiches gilt für die Fahrer des Porsche Carrera Cup Deutschland, die am Sachsenring die Läufe 13 und 14 von insgesamt 16 Saisonrennen austragen.

Letzter Auftritt des Jahres im Hockenheim-Motodrom

Fotos: © MPS/Dino Eisele

Wenn die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) nach Hockenheim kommt, naht der Saisonabschluss. Es ist zur Tradition geworden, dass das Finale von Deutschlands höchster Motorradrennsportserie im badischen Motodrom ausgetragen wird. Vom 23. bis 25. September 2022 wird die Luft über dem Asphalt wieder brennen. Die Spannung in vier IDM-Klassen und drei Cups im Rahmenprogramm ist auf dem Siedepunkt. 

Auch wenn der Meister schon fest steht: In der IDM Superbike ist das letzte Wort nicht gesprochen. Es geht immer noch darum, dass Florian Alt den nunmehr vierfachen Titelträger Markus Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW) in diesem Jahr noch ein Mal schlagen kann. Das Motodrom in Hockenheim ist seine letzte Gelegenheit dazu. Alles muss passen. Hatte „Reiti“ seinen Gegner zuletzt auf dem Red Bull Ring gerade noch in Schach halten können, setzt Alt nun alles auf eine Karte, um den Spieß in „Hoggene“ umzudrehen. Der 26-jährige Fahrer und Meisterschafts-Vize vom Team Wilbers-BMW-Racing ist der Einzige, der es an der Spitze mit dem 28-jährigen Reiterberger aufnehmen kann. Alt hat sich beim 100. Bol d’Or Langstrecken-Jubiläum am vergangenen Wochenende mit einem Sieg der legendären 24-Stunden von Le Castellet eine extra Portion Motivation geholt. Der Countdown vor dem letzten Einsatz läuft.

Im Windschatten kämpfen mit Rob Hartog (Team SWPN) und Pepijn Bijsterbosch (BCC-alpha-Van Zon-BMW) zwei Niederländer um den dritten Platz in der Meisterschaft. Beide trennen nur fünf Punkte. Hartog ist auf seiner Yamaha der einzige Fahrer, der eine komplette BMW-Übermacht an der Spitze verhindern kann. Wie Reiterberger und Bijsterbosch auf BMW gehört er zu den drei Konkurrenten, die bisher in allen Saisonrennen ins Ziel gekommen sind und Punkte geholt haben. Doch die Entscheidung wird nicht ohne die Beteiligung von Bastien Mackels (Kawasaki Weber-Motos Racing), Luca Grünwald (Holzhauer Racing Promotion), Kamil Krzemien (BCC-alpha-Van Zon-BMW) oder auch Philipp Steinmayr (Eder Racing) fallen. Sie könnten zum Zünglein an der Waage werden.

In der IDM Supersport hat sich Max Enderlein (M32 Racing) vorzeitig seinen dritten Meister-Titel geholt. Zurücklehnen wird er sich in Hockenheim dennoch nicht. Frisch aus dem Urlaub wiedergekommen, wird er sich nicht zurückhalten, wenn es zwischen Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber-Motos Racing), Andreas Kofler (Kawasaki Schnock Team Motorex) und Melvin van der Voort (Team SWPN) zum Showdown kommt und es um den zweiten und dritten Tabellenrang zur Sache geht. Belgien gegen Österreich und die Niederlande. Bei dieser Kombination ist nichts vorhersehbar. De Vleeschauwer schwächelte zuletzt auf dem Red Bull Ring leicht und fuhr erstmals ohne Podiumsplatz nach Hause, aber er hat mit den meisten Punkten auf dem Konto die besten Aussichten auf den Vizetitel. Koflers Saisonbilanz verläuft in leichten Wellen. Van der Voort wiederum ist in der zweiten Saisonhälfte immer besser geworden und hat viele Punkte aufgeholt. Spannend ist auch die Frage, welche Rolle Jan-Ole Jähnig oder Twan Smits (Team Apreco) in Hockenheim spielen. Jähnig (M32 Racing) ist heiß darauf, zum Saisonende aufs Siegerpodest zu fahren, nachdem er das letzte Rennen in Österreich nicht beendet hat.

Eine ganz heiße Sache ist der Titelkampf in der IDM Supersport 300. Die Nachwuchsklasse ist ein fliegendes Klassenzimmer, in dem es beim Erreichen der Ziellinie regelmäßig um Tausendstelsekunden geht. Leo Rammerstorfer (Freudenberg KTM-Paligo Racing) oder Marvin Siebdrath (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki)? Der Kampf um die IDM-Krone ist noch völlig offen und die Anwärter trennen lediglich sieben Meisterschaftspunkte. Während Siebdrath auf der Kawasaki Ninja 400 alleine klarkommen muss, hat Rammerstorfer auf der KTM RC 390 R Unterstützung von seinen Teamkollegen Walid Khan und Scott Deroue, die auf den Positionen vier und fünf in der Tabelle stehen und eine wichtige Rolle spielen.

In der IDM Sidecar spielt sich der Titelkampf zwischen dem achtfachen Weltmeister Tim Reeves und seinem Beifahrer Kevin Rousseau (Bonovo Action/Team Reeves Racing) und Josef Sattler mit Luca Schmidt (Bonovo Action) im Boot ab. Reeves hat bisher drei Saisonsiege aufzubieten. Sattler jagt seinem ersten Triumph noch hinterher, liegt aber trotzdem nur neun Punkte hinter dem Führenden. Eine endgültige Entscheidung wird es in Hockenheim nicht geben. Der Meister wird erst eine Woche später beim großen Sidecar-Festival in Oschersleben gekürt. 

Für das kommende Wochenende in Hockenheim ist ein voller Zeitplan und jede Menge Action geplant. Im Rahmenprogramm geht es im Twin Cup, dem Pro Superstock Cup und dem Yamaha R3 bLU cRU Cup um den Titel. Beim IDM-Pitwalk kommen die Zuschauer den Fahrern so nah wie sonst nirgendwo. Eine echte Augenweide sind auch die beiden Weltmeister-Motorräder aus der MotoGP (die Yamaha M1 von Fabio Quartararo) und WorldSBK (die Yamaha R1 von Toprak Razgatlıoğlu), die im IDM-Paddock ausgestellt sein werden. IDM-Poolpartner Gilles stellt die Original-Motorräder in Hockenheim zur Schau. Technik-Fans erwarten mit der YZR-M1 und der WSBK Yamaha R1 echte Leckerbissen. 

Traditionell ist das Hockenheim-Finale der IDM eine Race-Party, die im Gedächtnis bleibt. Dabei sein ist alles. Freitags freier Eintritt, Samstag 19,00 Euro, Sonntag 25,00 Euro, Wochenendticket 35,00 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren ist der Besuch der Rennveranstaltung kostenfrei.  Den Livestream der Rennen können unsere Zuschauer auch wieder von zu Hause aus unter www.idm.de/live genießen.


Mittwoch, 14. September 2022

GERT56: Zum Finale viele Dankeschöns

 

Julien Puffe (l.) und Toni Finsterbusch - Gute Besserung
Foto: German Endurance Racing Team - GERT56


GERT56 wird beim Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Hockenheimring die beiden verletzten Piloten Julian Puffe und Toni Finsterbusch in der IDM Superbike ersetzen. Als Dankeschön und aus gegenseitigem Respekt für Fans, Veranstalter und Organisatoren schickt man „wenigstens“ eine BMW M 1000 RR an den Start. GERT56 wäre nicht GERT56, wenn es dafür nicht auch eine schöne Geschichte gäbe: Der Ersatz-Pilot wird der Österreicher Stefan Kerschbaumer. Er war an beiden FIM Endurance World Superstock-Siegen bei den 24-Stunden von Le Castellet (Bol d’Or) und den 24 Stunden von Le Mans bei GERT56 beteiligt. Einen Sieg holte er zusammen mit Puffe, einen mit Finsterbusch.

Das sächsische Rennteam aus der Nähe von Pirna kennt „Höhen und Tiefen“ in kurzer, wie in langer Zeit aus der Team-Geschichte in der Langstrecken-Weltmeisterschaft wie wohl keine andere Racing-Equipe im deutschsprachigen Raum. 2022 musste man lernen, dass dies nicht nur ein Spruch aus dem Endurance-Sport ist, sondern auch im Sprintbereich seine Richtigkeit hat: Die Ziele für die zweite Saison in der IDM ist für GERT56 mit vielen Teilerfolgen geglückt, aber leider vorzeitig beendet gewesen.

Höhen und Tiefen trafen das Team am Schleizer Dreieck förmlich wie der berühmte Blitz. Beim Saisonhighlight auf der Naturrennstrecke in Thüringen feierte man mit dem Lokal-Hero Julian Puffe vor über 30.000 Fans zwei Podestplätze. Allerdings verletzte sich Teamkollege Finsterbusch bei einem unverschuldeten Sturz so schwer, dass für ihn die Saison 2022 bereit vorzeitig beendet war. Das Schleizer Dreieck war und bleibt für den Ausgang der Meisterschaft richtungsweißend und setzt den Trend für die letzten Saisonrennen.

Puffe übernahm beim seinem Heimrennen den dritten Zwischenrang der IDM Superbike von Teamkollege Finsterbusch. Diese Platzierung sollte bei der nächsten Saisonstation auf dem TT Circuit Assen in den Niederlanden verteidigt werden. Bis da hin hatte GERT56 als Team bereits sechs Podeste aus acht Rennen gesammelt, der dritte Gesamtrang entsprach der gemeinsamen Zielsetzung für 2022.

Doch in Assen schlug „die nächste Tiefe“ zu: Nach zehn Minuten im ersten freien Training war Julian Puffe per Highsider von seinem Motorrad abgeworfen worden. Puffe brach sich den Fuß – vorzeitiges Saisonende. Damit war nicht nur die zweite M 1000 RR des Teams ein Totalschaden, sondern auch die Hoffnung auf einen erfolgreichen Saisonabschluss zunichte.

Die Zeit zwischen Assen und der sechsten Saisonstation auf dem Red Bull Ring war zu kurz, um die Technik gemäß der Ansprüche des Teams vorzubereiten und einen Ersatzfahrer zu testen. Als Privatteam, wo alle noch einem regulären Job nachgehen, gibt es solche außerordentlichen Zeitfenster nicht.

Doch GERT56 wäre nicht die gestandene und engagierte Truppe, wenn sie sich nicht zum IDM Finale Fans und Partnern nochmal präsentieren würde. Dass das Handy von Teamchef Karsten Wolf hinsichtlich der Gaststartangebote nicht mehr stillstand und sich viele Fahrer anboten zu helfen, war für die sächsische Mannschaft zum einen eine Ehre und zum anderen die Bestätigung ein attraktives Paket am Start zu haben.

Geworden ist es dann das, was GERT56 ausmacht: Eine Entscheidung mit einer Mischung aus Herz, Verstand und Qualität. Und da gab es nur einen, der die DNS des Teams und die der IDM gleichwohl in sich vereint – Stefan Kerschbaumer. Damit bringt man den einzigen GERT56 Piloten auf das Bike, welcher an beiden Siegen bei 24-Stunden-Rennen beteiligt war: 2018 beim Bol d‘Or (mit Julian Puffe) und 2020 bei den 24 Stunden von Le Mans (mit Toni Finsterbusch). Und genau für seine alten Team-Mates wird er die GERT56 BMW M 1000 RR um den, ihm aus vielen IDM Jahren gut vertrauten, Kurs von Hockenheim prügeln.

Die von RS Speedbikes und GERT56 neu aufgebaute M 1000 RR erlebte diese Woche Montag durch Kerschbaumer auf dem Autodrom Most bei der Moto Racing School ein erstes Roll-Out als Vorbereitung auf das IDM-Finale. „Kersch“ konnte sich damit auf seinen Einsatz vorbereiten.

Zudem werden in Hockenheim auch die beiden GERT56 ProSuperstock Piloten Jan Schmidt und Rico Löwe wieder an den Start gehen. Beide möchten sich nochmal mit Topergebnissen aus der Saison verabschieden und die Saison innerhalb der Top-10 erfolgreich beschließen.

Das bedeutet Full House in der GERT56 Box beim Finale in Hockenheim. Neben den drei eingesetzten Motorrädern, werden auch Julian Puffe und Toni Finsterbusch vor Ort sein, um Stefan Kerschbaumer zu unterstützen. Damit setzen alle zusammen ein Zeichen für die Fans und Organisatoren: Man will so schnell es geht in voller Stärke als Team wieder in diese Meisterschaft zurückkehren.

Stefan Kerschbaumer: „GERT56 und ich haben einige Erfolge zusammen gefeiert und natürlich ist es jetzt schön, dass wir endlich auch in der IDM einmal zusammen finden – wenngleich die Umstände natürlich nicht die schönsten sind. Ich freue mich aber, dass Toni und Julian wenigstens zum Zusehen dabei sein werden. Am Montag waren wir in Most zu einem Roll-Out testen. Das hat Spaß gemacht, denn ich bin jetzt schon einige Zeit kein Rennmotorrad mehr gefahren. Daher sollte man die Erwartungen an Hockenheim auch nicht so hoch schrauben, aber ich freue mich auf jeden Fall, dass wir zusammen am Start sein werden.“

Toni Finsterbusch: „Ich versuche gerade relativ schnell wieder auf die Beine und zu Kräften zu kommen, damit ich hoffentlich in nicht allzu langer Zeit wieder auf das Motorrad komme. Kersch wünsche ich auf jeden Fall viel Spaß – er weiß ja, dass dieses Motorrad auf das Podium fahren kann. Da kann er ja vielleicht noch mal einen raus kucken lassen – ganz ohne Druck! [lacht].“

Julian Puffe: „Ich hatte in Assen beim Sturz ja sofort gemerkt, dass in meinem Bein etwas ziemlich gebrochen war. Mir war da schon auch klar, dass meine Saison gelaufen war, als ich das erste Mal auftreten wollte und gesehen habe, wie mein Fuß so steht. Es war wirklich ein sehr komplizierter Bruch, Schien-Waden-Bein gebrochen, etc. Ich habe jetzt eine Platte und ganz viele Schrauben drin – jeder Arzt hat bis jetzt gesagt, dass es einige Zeit dauern wird. Seit vier Wochen liege ich zuhause rum und habe das Bein eigentlich nur hoch gelagert. Ich muss Ruhe halten und darf nicht belasten bis die Röntgen-Bilder sagen, dass der Knochen halbwegs zusammen gewachsen ist. Ich denke aber, dass ich spätestens nächstes Jahr wieder voll fit bin und angreifen kann. Ich freue mich, dass das Team Stefan Kerschbaumer in Hockenheim als Ersatzfahrer präsentiert, GERT56, er und ich haben zusammen den Bol d’Or gewonnen. Es war riesiges Pech für das ganze Team, dass Toni und ich ausgefallen sind, daher freue ich mich für die ganze Truppe, dass sie in Hockenheim noch mal an den Start gehen. Kerschi drücke ich die Daumen und ich werde auch selbst vor Ort sein und mir das ganze mal von der anderen Seite anschauen.“

Karsten Wolf: „Den Totalausfall und das vorzeitige Saisonende beider Superbike-Piloten zu akzeptieren fällt mir sehr schwer. Während mich der Rennunfall und die Verletzung von Julian in Assen traurig stimmt, ärgert mich der Hergang und die Umstände des unverschuldeten Crashs von Toni Finsterbusch in Schleiz heute noch enorm. Hier habe ich nach der Genesung aller Beteiligten auch noch Gesprächsbedarf. Wir haben ab der Lausitz gezeigt, dass wir im Winter mit Fahrwerkspartner Mototech SPV und Technikpartner RS Speedbikes genau die richtigen Schlüsse gezogen und Änderungen vorgenommen haben, um erfolgreich zu sein. Dies gepaart mit der Top-Form beider Piloten, die auf fast identischem Niveau agierten, brachte sofort die Ergebnisse, denen man im Vorjahr noch nachgelaufen ist. Aber was will man machen, scheinbar müssen wir in Zukunft drei Fahrer aufbieten, um einen durchzubringen? Schauen wir mal… Menschlich und sportlich freue ich mich Stefan Kerschbaumer wieder auf unserem Bike zu sehen. Er verkörpert wie kein anderer die erfolgreichste Zeit bei GERT56 und war viele Jahre fester Bestandteil der IDM. Ich denke Fans und Aktive gleichermaßen freuen sich auf das Wiedersehen. Es gibt keinerlei Ergebnisansprüche, außer seiner eigenen. Wir stellen ihm ein vollgetanktes und perfektes Bike hin und dann sollen er und wir Spaß haben. Schon in der Endurance hatte ich immer Ruhepuls, wenn ich ihm das Bike in den schwierigsten Phasen anvertraut habe und so ist es auch diesmal. Danke Kerschi!“

Montag, 12. September 2022

Podiumserfolg und drei weitere Top-Ten-Platzierungen für Mercedes-AMG Customer Racing beim DTM-Rennwochenende in Spa

Die Mercedes-AMG Kundensport-Teams haben beim sechsten Rennwochenende der DTM auf dem Circuit de Spa-Francorchamps einen Podiumserfolg und drei weitere Top-Ten-Platzierungen erzielt. Im Samstagsrennen bestätigte Maximilian Götz (GER) vom Mercedes-AMG Team WINWARD Racing, Titelverteidiger der Fahrerwertung, seine gute Form und sicherte sich mit Platz zwei sein erstes Saisonpodium. Einen Tag später fuhren sein Teamkollege Lucas Auer (AUT), Luca Stolz (GER) und Mikaël Grenier (CAN) in die Top Ten.

  •     Rennen 1: Platz zwei für Maximilian Götz
  •     Rennen 2: Drei Top-Ten-Platzierungen für die Mercedes-AMG Kundenteams
  •     Lucas Auer verbessert sich in der Fahrerwertung auf Platz zwei

Maximilian Götz holt Platz 2 im ersten Rennen
Foto: Jens Hawrda

Das sechste von insgesamt acht Rennwochenenden der DTM fand auf dem legendären Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien statt. Aufgrund der langen Hochgeschwindigkeitspassagen der auch als „Ardennen-Achterbahn“ bekannten Strecke und dem damit einhergehenden erhöhten Kraftstoffverbrauch wurde die Dauer der beiden Rennen auf jeweils 50 Minuten plus eine Runde reduziert.

Rennen 1: Maximilian Götz bestätigt seine gute Form mit erstem DTM-Saisonpodium

Der Samstag hatte mit einem verregneten Qualifying begonnen. Lucas Auer kam mit den schwierigen Bedingungen mit am besten zurecht und sicherte sich mit P3 folgerichtig eine gute Startposition für das Rennen, dicht gefolgt von Maximilian Götz auf P4. Auch Maro Engel auf P6 und David Schumacher (beide GER) auf P7 konnten mit guten Rundenzeiten überzeugen, wurden jedoch aufgrund von Regelverstößen beim letzten DTM-Wochenende auf dem Nürburgring für das anstehende Rennen zurückversetzt.

Beim Rennstart war die Ideallinie auf der Strecke weitestgehend trocken, sodass alle Fahrer auf Slicks begannen. Sowohl Lucas Auer als auch Maximilian Götz erwischten einen guten Start: Die beiden Fahrer vom Mercedes-AMG Team WINWARD konnten bereits in der ersten Runde je eine Position gutmachen und sich so in der Führungsgruppe festsetzen. Ihrem Markenkollegen Maro Engel gelang es sogar, gleich mehrere Konkurrenten zu überholen und sich auf P6 einzureihen.

Der Führende und Lucas Auer konnten sich in der Folge einige Sekunden vom Feld absetzen und lieferten sich ein aufregendes Duell um die Spitzenposition. Als der Österreicher gegen Rennmitte seinen Pflichtboxenstopp absolvierte, kam es allerdings zu Schwierigkeiten mit einer lockeren Radmutter. Auer fuhr zunächst weiter und holte die verlorene Zeit in beeindruckender Manier wieder auf, musste seinen Mercedes-AMG GT3 #22 jedoch sieben Runden später wegen eines Reifenschadens abstellen. Kurz zuvor hatte bereits Maro Engel, der sich mit einer starken Leistung immer näher an die Spitzengruppe herangearbeitet hatte, ein ähnliches Schicksal ereilt: Nach einem Kontakt, der von einem Konkurrenten verursacht wurde, kam es ebenfalls zu einem Reifenschaden, der das Rennen für den Fahrer vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing beendete.

Nun schlug die Stunde von Maximilian Götz: Der amtierende Titelverteidiger der DTM-Fahrerwertung war lange auf der Strecke geblieben und als einer der letzten Fahrer an die Box gekommen. Dank dieser Strategie fand er sich, nachdem alle Konkurrenten ihre Pflichtstopps absolviert hatten, auf P2 wieder. Im weiteren Rennverlauf profitierte Götz von seinen noch neuen Reifen und zeigte mehrere starke Rundenzeiten – darunter auch die schnellste Rennrunde des Tages.

Der 36-jährige Routinier setzte den Führenden immer wieder unter Druck, konnte jedoch keine entscheidende Attacke mehr setzen. So durfte sich Götz nach 50 Minuten plus einer Runde über Platz zwei freuen – seine erste Podiumsplatzierung der DTM-Saison. Zweitbester Mercedes-AMG Pilot war David Schumacher: Der gebürtige Salzburger sicherte sich mit Platz elf sein bislang bestes DTM-Ergebnis.

Rennen 2: Drei Mercedes-AMG GT3 in den Top Ten

Auch das Sonntags-Qualifying begann unter schwierigen Bedingungen: Aufgrund der anfangs noch nassen Strecke konnten die 27 Fahrer erst am Ende der Session gute Rundenzeiten setzen. Von den Mercedes-AMG Piloten sicherte sich Mikaël Grenier (CAN) vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing mit der viertschnellsten Zeit die beste Ausgangsposition für das zweite Rennen des DTM-Wochenendes. Sein Teamkollege Maro Engel und Maximilian Götz fuhren die Startpositionen fünf und sechs heraus.

Lucas Auer, der von Position acht startete, erwischte bei nun trockenen Bedingungen auf der 7,004 Kilometer langen Strecke einen guten Start in das Rennen und konnte bereits in den ersten Runden mehrere Plätze gutmachen. Der Österreicher befand sich nun auf P4 und machte sich umgehend daran, die Führungsgruppe anzugreifen. Als das Boxenstopp-Fenster öffnete, entschied er sich für einen frühen Stopp und lag nach der Hälfte des Rennens boxenstoppbereinigt weiterhin auf Position vier und in Schlagdistanz zum Führungstrio. Mit Mikaël Grenier (P6), Maximilian Götz (P7), Maro Engel (P9) und Luca Stolz (P10) befanden sich zu diesem Zeitpunkt vier weitere Mercedes-AMG GT3 in den Top Ten.

Wenige Minuten vor Rennende schob eine Full-Course-Yellow-Phase das Feld zusammen und eröffnete den nun auf den Positionen vier bis sieben liegenden Mercedes-AMG Piloten die Chance, auf eine Podiumsplatzierung vorzufahren. Nach dem Restart kam es allerdings zu mehreren Kontakten, was im mittleren und hinteren Teil des Feldes diverse Verschiebungen im Klassement zur Folge hatte. Am Ende überquerte Lucas Auer als bester Mercedes-AMG Fahrer auf P4 die Ziellinie, direkt dahinter fuhr Luca Stolz nach Startposition 14 und einer beeindruckenden Aufholjagd auf P5. Mikaël Grenier (P6) sorgte für ein weiteres Top-Ten-Ergebnis für die Mercedes-AMG Customer Racing Teams.

DTM-Saison biegt auf die Zielgerade ein

Noch zwei weitere Rennwochenenden stehen im Kalender der DTM-Saison 2022. Die nächsten beiden Rennen finden am 24. und 25. September auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg statt, das Saisonfinale steigt vom 7. bis 9. Oktober auf dem Hockenheimring. Bestplatzierter Mercedes-AMG Pilot in der Fahrerwertung ist nach wie vor Lucas Auer: Als Dritter nach Spa gekommen, konnte er eine Position im Klassement gutmachen und liegt nach 12 von 16 Rennen aussichtsreich auf Position zwei.

Stimmen zum Rennen in Spa:

Thomas Jäger, Sporting Director DTM: „Unsere Kundenteams haben eine gute Gesamtleistung gezeigt, auch wenn es nicht für ganz vorne gereicht hat. Wir freuen uns sehr über die Podiumsplatzierung für Maximilian Götz am Samstag, im heutigen Rennen haben wir das Beste herausgeholt. Lucas Auer konnte sich sogar auf Platz zwei in der Fahrerwertung verbessern – auch wenn der Abstand zum Führenden recht groß ist. Wir konzentrieren uns nun auf die letzten beiden Events.“

Maximilian Götz, Fahrer Mercedes-AMG Team WINWARD Racing #1: „Das Qualifying am Samstag war super, auch im Rennen hat die Pace gestimmt. Es war traumhaft, endlich wieder auf dem Podium zu stehen und wichtige Punkte zu sammeln. Am Sonntag lag ich trotz des Erfolgsgewichts gut im Rennen und konnte einiges an Boden gutmachen. Dann habe ich gemerkt, dass etwas mit einem Reifen nicht stimmt und musste nochmal in die Box fahren. Sehr schade, denn damit war das Rennen gelaufen. Insgesamt aber ein gutes Rennwochenende – bis auf die letzten 15 Minuten.“

Lucas Auer, Fahrer Mercedes-AMG Team WINWARD #22: „Der Samstag war mit dem Reifenschaden ein bitterer Tag. Heute ist uns im Qualifying leider keine gute Runde gelungen, im Rennen lief es aber gut und ich konnte mich schnell nach vorne arbeiten. Am Ende hat dann etwas Geschwindigkeit gefehlt, Position vier war heute das Maximum.“

Luca Stolz, Fahrer Mercedes-AMG Team HRT #4: „Es war ein durchwachsenes Wochenende, was vor allem mit den Qualifyings zusammenhängt, die beide nicht optimal gelaufen sind. Gestern hatte ich es wegen dem Erfolgsgewicht schwer, nach vorne zu fahren, das hat heute besser funktioniert. Ich konnte mehrere Positionen gutmachen und bin am Ende Fünfter geworden. Ein versöhnlicher Abschluss, dennoch müssen wir am Qualifying arbeiten, um am Red Bull Ring wieder zurückschlagen zu können.“

Mikaël Grenier, Fahrer Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #55: „Es war ein gutes Wochenende für uns, wir hatten schon am Freitag eine gute Pace. Das Samstags-Qualifying lief leider nicht gut, sodass ich von weit hinten starten musste. Dann war es schwierig, nach vorne zu fahren. Am Sonntag hat es mir natürlich geholfen, von einer guten Startposition aus ins Rennen zu gehen. In den letzten Rennen gab es Höhen und Tiefen, Platz fünf ist daher ein gutes Ergebnis und ein echter Fortschritt für unser Team. Es ist immer gut, Punkte zu sammeln.“