Freitag, 28. Juli 2023

Elektro-Premiere beim ADAC Racing Weekend in Oschersleben

  •  Entscheidende Saisonphase beginnt für alle Rennserien.
  •  Neue Elektro-Nachwuchsklasse NXT Gen Cup feiert Debüt in Deutschland.
  •  Historische Tourenwagen und Formelfahrzeuge des Ostens runden Programm ab.



Das ADAC Racing Weekend geht vom 28. bis 30. Juli in der Motorsport Arena Oschersleben mit einer Premiere in die zweite Saisonhälfte. Erstmals startet eine reine Elektro-Rennserien auf der Breitensportplattform. Der neue NXT Gen Cup ist die weltweit erste elektrische Tourenwagenserie für Nachwuchsfahrer und feiert in der Magdeburger Börde seine Deutschland-Premiere. Auch Freunde des konventionellen Motorsports kommen auf ihre Kosten und dürfen sich auf das GTC Race, die Spezial Tourenwagen Trophy (STT), den ADAC Tourenwagen Junior Cup und den NATC freuen, während Fans historischer Tourenwagen die Tourenwagen Classic und die HAIGO Tourenwagen im Auge behalten sollten. Historische Formelboliden hat die HAIGO ebenfalls im Gepäck. Alle Rennen werden im kostenlosen Live-Stream unter youtube.com/@adacmotorsports gezeigt; die Übertragung startet am Samstag um 10:55 Uhr und am Sonntag um 9:40 Uhr.

Im GTC Race geht es auf die Zielgerade der Saison, in Oschersleben nehmen die Teilnehmer schon das zweitletzte Rennwochenende des Jahres unter ihre Räder. Julian Hanses (Audi R8 LMS GT3) möchte seinen Vorsprung von über fünf Punkten auf Moritz Wiskirchen (Audi R8 LMS GT3) in der GT3-Gesamtwertung des GT Sprints weiter ausbauen, während seine Verfolger auf eine Schwäche des GTC-Förderpiloten warten. In der GT4-Wertung geht es noch enger zu, zwischen dem führenden Leo Pichler (Porsche 718 Cayman GT4) und dem auf Rang drei notierten Jay Mo Härtling (Mercedes-AMG GT4) liegen gerade einmal zwei Zähler. Die Klasse 3, in der unter anderem Cup-Fahrzeuge startberechtigt sind, wird aktuell von Fabian Kohnert (Porsche 911 GT3 Cup) angeführt. Im GT60 powered by Pirelli heißen die Spitzenreiter Hanses (GT3), Joel Mesch und Tim Neuser (beide Mercedes-AMG GT4) sowie Denis Liebl (KTM X-Bow GTX, Klasse 3).

Die STT begeistert in diesem Jahr mit viel Abwechslung auf dem Podest. Bisher haben sich fünf verschiedene Piloten in die Siegerliste eingetragen, einzig Stefan Wieninger (Audi R8 LMS Evo) feierte bisher zwei Triumphe. Jürgen Bender (Chevrolet Corvette C7 GT3) wartet hingegen noch auf seinen ersten großen Erfolg in diesem Jahr, nachdem er Oschersleben 2021 als Doppelsieger verlassen konnte. Aufgrund eines Motorschadens musste er die beiden Durchgänge Anfang Juli auf dem Nürburgring auslassen, arbeitet nun aber mit Hochdruck daran, wieder dabei zu sein.

Bei den Tourenwagen Classic kommt Altfrid Heger als Tabellenführer in die Magdeburger Börde. Der ehemalige DTM-Pilot bewegt einen Porsche 911 GT3 Cup aus dem Jahr 2001, ein im Starterfeld der klassischen Fahrzeuge eher jüngeres Modell. Den ältesten Renner fährt Jens Weimann; sein Ford Escort RS 2000 stammt aus 1975. Gerade einmal drei Jahre jünger ist der Opel Kadett C Coupé von Bernhard Schmidbauer, das zweitälteste Auto im Feld.

Im ADAC Tourenwagen Junior Cup, in dem alle Starter einen einheitlichen VW up! GTI pilotieren, hat sich am Nürburgring überraschend Mattis Pluschkell an die Spitze der Fahrerwertung gesetzt. Der Neuling war in beiden Durchgängen in der Eifel nicht zu schlagen und hat nun bereits drei Siege auf seinem Konto. Doch ausruhen kann sich der Rostocker noch lange nicht, denn hinter ihm lauern die beiden Routiniers Leon Arndt und Linus Hahne. Letztgenannter hat mit einem ersten und einem zweiten Platz beim Saisonauftakt 2022 bereits unter Beweis gestellt, dass ihm die Strecke nahe Magdeburg liegt, während Arndt damals immerhin eine zweite Position mit nach Hause bringen konnte.

Mit dem NXT Gen Cup können sich die Zuschauer auf eine ganz besondere Premiere freuen, denn erstmals wird die rein elektrische Nachwuchsrennserie in Deutschland Station machen. Die 14 bis 25 Jahre alten Piloten haben dabei einen einheitlichen LRT NXT1 in ihren Händen, das auf Basis des Mini Cooper SE aufgebaut wurde. Den Saisonauftakt im schwedischen Falkenberg, an dem 18 Talente aus sechs verschiedenen Nationen teilnahmen, entschieden Elias Adestam aus Schweden und der US-Amerikaner Ellis Spiezia für sich.

Mit dem NATC werden vor allem ambitionierte Hobbyrennfahrer angesprochen. Üblicherweise werden fast alle Rennwochenenden in Oschersleben bestritten und meistens besteht ein NATC-Wochenende aus zwei Sprints sowie einem Endurance-Rennen. Die Sprints gehen über die Dauer von 20 Minuten und werden von einem Fahrer absolviert, während der Endurance-Lauf, in dem sich bis zu drei Piloten ein Auto teilen können, erst nach 60 Minuten abgewinkt wird. Sprint- und Endurance-Ergebnisse werden in einer Gesamtwertung zusammengefasst, die aktuell von Michael Stutzke (BMW 318ti Cup) angeführt wird.

Einen besonderen Leckerbissen bieten die beiden HAIGO-Serien, in denen ausschließlich Tourenwagen bzw. Formelfahrzeuge zusammengefasst sind, die bis 1990 im ehemaligen Ostblock gebaut wurden. Mit seinem 1973 produzierten Melkus PT 73 steuert Norbert Haupt den ältesten Formelwagen; er tritt dabei unter anderem gegen den Melkus M 90 von Nils-Holger Wilms aus dem Baujahr 1990 an. Der älteste Tourenwagen ist der 1968 gebaute Skoda MB1000 RS von Jens Vogt; der Skoda hat damit noch einmal fünf Jahre mehr auf seinem Buckel als das betagteste Formelauto. Der Lada Samara von Dieter Hoffmann ist ganze 21 Jahre jünger und damit das modernste Modell im Tourenwagen-Feld der HAIGO.

Der Freitag startet um 9:15 Uhr mit dem freien Training des NXT Gen Cup und endet um 16:50 Uhr mit dem Qualifying des GT60 powered by Pirelli. Am Samstag geht es um 8:00 Uhr mit dem ersten Qualifying des NATC Sprint los, die Zielflagge des zweiten Rennens des NXT Gen Cup beschließt um 18:35 Uhr den zweiten Tag. Auch am Sonntag dürfen die Piloten des NATC mit einem Sprint-Qualifying wieder um 8:00 Uhr beginnen; den Abschluss des Sonntags bildet um 17:40 Uhr das Ende des zweitens Laufs der HAIGO Tourenwagen.

Donnerstag, 27. Juli 2023

IDM Sidecar: Ted Peugeot gewinnt Red Flag-Rennen

Peugeot/Peugeot #74
Foto: Jens Hawrda

Das zweite Rennen der Sidecar-Klasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) endete vorzeitig mit einem Schrecken. Der Lauf wurde nach einer Kollision abgebrochen. Als Sieger gingen die Franzosen Ted und Vincent Peugeot hervor.

Bis zum Zeitpunkt des Abbruchs boten die Seitenwagen den Zuschauern ein intensives Rennen, dem es in keiner Sekunde an Spannung fehlte. Lennard Göttlich und Lucas Krieg (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha) katapultierten sich mit einem Blitzstart an die Spitze und ließen die Gaststarter Enrico Wirth/Werner Leon Lüttke (Zweirad Wirth/LCR Yamaha), Josef Sattler/Luca Schmidt (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha) sowie Ted und Vincent Peugeot (Seventy-Four Racing Team/LCR Yamaha) hinter sich. Während Göttlich freie Bahn hatte und alles daran setzte davonzufahren, zogen Sattler und Peugeot kurz nacheinander an Wirth/Lüttke vorbei und lieferten sich in den darauffolgenden Runden packende Duelle.

In der siebten Runde beendeten technische Probleme das Rennen für Enrico Wirth, wohingegen Sattler und Peugeot immer weiter vorrückten und Göttlich schließlich im Nacken saßen. Es dauerte nicht lange bis Sattler ein erfolgreiches Überholmanöver gelang, und er die Spitze übernahm. Doch Göttlich setzte nur wenige Kurven später zur Gegenattacke an und ließ den Routinier wieder hinter sich. Noch in derselben Runde kam es dann zum Unfall der beiden Gespanne, bei dem Lucas Krieg aus dem Seitenwagen fiel und Sattler/Schmidt sich überschlugen. Grund dafür war eine Ölspur, verursacht durch einen Motorplatzer von Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (Motorsport Königswartha/LCR Yamaha) in der vorangegangenen Runde.

Die Rennleitung brach das Rennen sofort ab. Als Sieger gingen am Ende das französische Peugeot-Team hervor. Zweiter wurden Max Zimmermann/Ronja Mahl (Zimmermann Racing/ARS Yamaha), Peter Kimeswenger und Ondrej Sedlacek (MRSC Gunskirchen/LCR Yamaha) wurden Dritte. Da das Rennen nur knapp über die Hälfte ging, bekamen die Sieger nur die Hälfte der Punkte für die Gesamtwertung.

 Ergebnis IDM Sidecar, Rennen 2:

  1. Ted PEUGEOT/Vincent PEUGEOT (FRA)
  2. Max ZIMMERMANN/Ronja MAHL (DEU)
  3. Peter KIMESWENGER/Ondrej SEDLACEK (DEU/CZE)

 
Quelle: idm.de / Rowena Hinzmann

Dienstag, 25. Juli 2023

GERT56: Sensationelles Podium-Comeback von Toni Finsterbusch in Schleiz

Unglaublich aber wahr: Toni Finsterbusch hat exakt ein Jahr nach seinem schlimmen Unfall auf dem Schleizer Dreieck wieder das Podest der IDM Superbike erreicht. Ausgerechnet auf der gleichen Strecke, an der 2022 seine Saison vorzeitig beendet war, holte er im ersten Lauf den zweiten Rang. Im zweiten Rennen verpasste er das Podest als Vierter um gerade einmal 76 Tausendstelsekunden an Meisterschaftsleader Florian Alt. Mit den Rängen sieben und fünf fuhr Rookie Jan-Ole Jähnig bei seinem Heimrennen sein bislang bestes Ergebnis in der Königsklasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft heraus. Rookie-Kollege Patrick „Pax“ Hobelsberger musste nach etlichen Zwischenfällen mit der Konkurrenz mit den Rängen zehn und neun vorlieb nehmen.

Toni Finserbusch
Foto: Jens Hawrda

„Vor einem Jahr lag ich hier unten in der Seng – und jetzt stehe ich auf dem Podest“, sagte Toni Finsterbusch im Siegerinterview im Parc-Ferme mit Tränen in den Augen. Niemand konnte sich dem Krostitzer hier nicht nahe fühlen, im Hintergrund weinte seine Mutter mit und auch bei Teamchef Karsten Wolf flog die Sonnenbrille über die Augen, um die glasigen Augen zu kaschieren. Finsterbusch hätte fast noch die Sensation geschafft und den Meisterschaftsdominator Alt auf der Strecke schlagen können, denn in einigen Streckenabschnitten war der BMW-Pilot der deutlich schnellere Mann. Am Ende aber „begnügte“ sich FiBu mit Rang zwei auf dem Podest. Lediglich 0,076 Sekunden verwehrten ihm im zweiten Lauf eine Rückkehr auf das Podest und er wurde Vierter.

Jähnig zeigte in beiden Rennen, dass er immer weiter in die Superbike-Klasse hereinwächst. Der Thüringer kennt mittlerweile die Pirelli-Reifen besser und kann sich diese auch mehr für den Rennverlauf einteilen und konstanter Zeiten abrufen. Bereits im ersten Lauf holte er mit Rang sieben sein bislang bestes Ergebnis in der SBK1000, im zweiten Rennen toppte er seine Bestmarke noch einmal und wurde Fünfter.

Patrick Hobelsberger
Foto: Jens Hawrda

Leider lief es bei Hobelsberger nicht wie gewünscht. In beiden Rennen hatte er mehrfach „Feindkontakt“ und musste teilweise weit, durch Kiesbetten und die Schleizer Felder fahren und sich dann wieder zurück kämpfen. Hätte, wäre, wenn… Dennoch fuhr der Bayer seine persönlichen Bestzeiten im letzten Renndrittel, war permanent und konstant auf Qualifying-Zeit-Niveau unterwegs und besonders im zweiten Rennen zeigte er auf den letzten vier Runden, was man von ihm noch erwarten darf: Er fuhr schneller als die vier Piloten, die an der Spitze um den Sieg kämpften.

Nach acht von 14 Meisterschaftsläufen liegt Patrick Hobelsberger auf demn fünften Gesamtrang der IDM Superbike. Er hat 92 Punkte auf dem Konto, Florian Alt ist mit 181 Zählern Erster. Finsterbusch liegt nun mit 80 Zählern direkt hinter Hobelsberger auf Platz sechs, Jähnig ist mit 47 Punkten Elfter.


Toni Finsterbusch:
„Ein sehr emotionales Wochenende. Ich persönlich hätte nie gedacht, dass es jetzt ausgerechnet in Schleiz so laufen wird, aber manche Sachen müssen vielleicht an gewissen Orten passieren. Ich hätte jetzt überall mit dem Podium gerechnet, aber bestimmt nicht in Schleiz. Ich bin hier eigentlich mit dem Ziel her gekommen, gesund wieder heim zu fahren und das habe ich dieses Jahr auch geschafft – und das noch mit zwei richtig geilen Rennen. Der zweite Platz im ersten Lauf war natürlich mehr als nur eine Entschädigung für die ganze harte Arbeit, um wieder dort sein zu können, wo ich jetzt bin. Ein Dank geht an das ganze Team, die haben einen fantastischen Job gemacht. Wenn wir da an letztes Jahr denken, ist das jetzt um 180 Grad gedreht und ich denke ich habe eine tadellose Leistung abliefern können. Natürlich werden wir uns darauf jetzt nicht ausruhen, denn es geht schon bald auf dem Red Bull Ring weiter und dort werden wir das Podium – vielleicht auch mal ein Doppelpodium – in Angriff nehmen.“

 Jan-Ole Jähnig:
„Das war mein Heimrennen und ich bin auch gut ins Wochenende gekommen, konnte gleich eine ziemlich gute Pace fahren. Meine BMW M 1000 RR hat auch von Anfang an gepasst und wir mussten wirklich nur kleine Details anpassen. Die freien Trainings liefen problemlos und wir konnten alle davon nutzen, was sehr gut war, da das Schleizer Dreieck auf dem Superbike für mich ja auch eine neue Strecke ist. Das hat echt gut gepasst. Im Qualifying konnte ich eine gute Pace an den Tag legen. Ich hatte mir vorgenommen, mich im zweiten Quali noch etwas zu steigern, aber das war leider nicht drin. Ich bin noch mal eine ähnliche Zeit gefahren und das hat halt auch gezeigt, dass das die Pace ist und dass es für mich passt. Die Rennen am Sonntag sind für mich perfekt gelaufen, das hätte ich mir so nie erträumt, dass ich so weit vorne raus komme. Ich habe beide Male gute Starts erwischt. Im ersten Rennen bin ich gut mitgekommen, hintenraus hätte ich noch etwas schneller gekonnt, bin aber nicht am Kartheininger vorbei gekommen, daher Platz sieben. Ich bin mega happy aber auch bisschen enttäuscht, dass ich da nicht vorbei gekommen bin. Im zweiten Rennen ist durch das Reversed Grid ist natürlich alles ein bisschen anders – ich stand mit Position vier so weit vorne, wie noch nie. Ich bin gut weg gekommen, musste dann aber leider zwei Positionen her geben. Ich konnte dann aber auch zeitnah wieder einen Platz gut machen und ich war trotzdem wieder hinter Kartheininger. Irgendwann kam Toni vorbei und da konnte ich gut mit gehen und auch Kartheininger überholen. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass ich – vor allem – so lange an Toni dran bleiben kann. Und als Alt vorbei kam war ich selber etwas überrascht, dass das so lange gedauert hatte. Ich konnte noch mal kurz gegen halten und mit ihm fighten, aber er ist natürlich davon gefahren. Mit P7 und P5 bin ich super happy – perfektes Heimrenn-Wochenende. Vielen Dank an das gesamte Team und alle, die da waren, um mich zu unterstützen.“

Patrick Hobelsberger:
„Mir war im Vornherein klar, dass das Wochenende vom Gefühl her das schwierigste für mich werden würde. Ich war das letzte Mal 2021 zur IDM am Schleizer Dreick und habe eigentlich kaum Streckenerfahrung. Das haben wir ja in Oschersleben schon gesehen, dass es für mich nicht ganz so easy ist, wenn ich mit dem Superbike auf einer neuen Strecke bin. Somit war es einfach etwas tricky, speziell ohne Orientierungspunkte, wenn man nicht vorher trainieren kann. In den freien Trainings habe ich mich trotzdem in jeder der drei Sessions jeweils um eine Sekunde steigern können. Wir haben auch Teamintern sehr gepusht und Toni hat mich auch mal auf ein paar Runden gezogen. Tausend Dank an Toni dafür! Das hat mir echt etwas gebracht und war Weltklasse. Qualifyings sind bei mir generell immer schwierig, eine schnelle Runde zu fahren. Ich kann immer die gleiche Zeit im Rennen fahren, wie im Qualifying, aber eine schnelle raus hauen blieb mir wieder verwehrt. Wir hatten im zweiten Qualifying auch einen Sensor-Ausfall, als ich auf einer guten Runde war. Da musste aber das Bike fast komplett zerlegt werden, damit Ronny Schlieder das reparieren konnte. Im Warmup hat dann wieder alles super funktioniert, die Jungs haben Weltklasse gearbeitet. Im ersten Rennen war der Start sehr gut, aber in der ersten Kurve war ich im Sandwich zwischen Leonov und Kartheiniger und musste etwas früher vom Gas gehen. Damit habe ich einige Positionen verloren und wollte mich in der Schikane wieder vor arbeiten. Da habe ich aber einen Fehler gemacht und bin mit meinem Winglet am Heck von Kamil [Krzmien] hängen geblieben und musste gerade durch die Schikane durch und bin als vorletzter wieder auf die Strecke gekommen und. Musste mich erst wieder nach vorn arbeiten. Meine letzte Runde war meine schnellste Rennrunde und ich wurde Zehnter. Auf den letzten vier Runden war ich deutlich schneller als die vier Jungs, die um den Sieg gefahren sind und das hat mich extrem genervt. Im zweiten Lauf musste ich dann von Platz elf starten, weil Mackels hatte sich ja vor mir qualifiziert, war aber im Rennen ausgefallen. Ich konnte mich im Rennen an ihm vorbei arbeiten, auch an Soomer bin ich vorbei. Das war ein gutes Gefühl. Die Zeiten waren extrem schnell, ich bin zehn Mal 25,1 gefahren. Ich konnte mich bis auf den sechsten Platz nach vorn arbeiten und dann hat sich Mackels leider verbremst und ist mir in die Seite rein gefahren und ich musste wieder durch die Schikane durch. Ich kam als Neunter zurück. In den letzten drei Runden habe ich die Lücke wieder zufahren können, aber kam nicht mehr vorbei. Das hat mich extrem genervt, denn für mich war das der Wendepunkt des Wochenendes, auch weil ich vor Soomer war, gerade wegen der Meisterschaft. Das hat aber nicht sollen sein. Ich bin auf alle Fälle enttäuscht, was die Ergebnisse angeht. Meine Leistungen waren meiner Meinung nach gut, denn ich habe auf jeder Runde gekämpft wie Sau und nie locker gelassen. Ich hätte meinen Jungs gern bessere Ergebnisse geliefert. Ich habe mich aber extrem für Toni und sein Podest gefreut, nach seiner Verletzung im letzten Jahr. Wir drei, J-O, Toni und ich, geben mittlerweile ein richtig gutes Team ab und arbeiten extrem gut zusammen. Als nächstes kommt der Red Bull Ring, dort war ich trainieren, dort bin ich Top-fit und dort greifen wir an.“

IDM Schleiz: Pole-Position, Patzer und Pokal für Team BCC-alpha-Van Zon-BMW

Mit dem vergangenen Wochenende war das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW von Werner Daemen und Andreas Gerlich bei der Halbzeit der International Deutschen Motorradmeisterschaft IDM 2023 angekommen. Die Reise hatte das belgisch-deutsche Team mit seinen BMW-Piloten Ilya Mikhalchik aus der Ukraine, Kamil Krzemien aus Polen, Bálint Kovács aus Ungarn, Philipp Steinmayr aus Österreich und Max Schmidt aus Deutschland nach Thüringen auf das Schleizer Dreieck geführt. Die Rennen werden dort auf teilweise öffentlichen Straßen ausgetragen und stellten daher besondere Herausforderungen an Mensch und Maschine.

Ilya Mikhalchik #17
Foto: Jens Hawrda


Ilya Mikhalchik erlebte die IDM wieder in all ihren Facette. Nach dem ersten Rennen ging es für ihn auf direktem Weg zurück in die Box, mit heruntergeklapptem Visier. Denn der erste Lauf hatte einige Stolpersteine auf dem Schleizer Dreieck für ihn im Angebot gehabt. Als Pole-Sitter, mit einer Top-Zeit nahe am Streckenrekord und einer beeindruckenden Vorstellung in allen Trainings, startete der BMW-Pilot auf der Außenseite der Bahn und da war er auch bei der Anfahrt auf die erste Kurve. Doch Innen war nach wenigen Metern schon alles besetzt, Mikhalchik konnte den Scheitelpunkt der Kurve nicht wie gewohnt anfahren, machte einen weiten Bogen und verlor dadurch einige Plätze. Um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren, musste er dann ordentlich Druck machen. Bei der Attacke auf den fünftplatzierten Bastien Mackels in der letzten Schikane vor Start/Ziel nahm Mikhalchik den ganz engen Weg. Zu eng wie sich herausstellen sollte. Er musste aufmachen, Mackels schlüpfte innen durch und Mikhalchik rumpelte durchs Kiesbett. Als Zwölfter kam er zurück auf die Strecke, fuhr die schnellsten Runden im ganzen Feld und rackerte sich über die verbliebene Distanz noch auf den fünften Platz. An Kampfgeist hatte es nicht gemangelt, aber die Enttäuschung war nach dem grandiosen Training doch unübersehbar. «Es waren meine Fehler», gab er zu. «Es tut mir leid, für mein Team und auch für mich.»

Unterkriegen ließ sich Mikhalchik allerdings nicht und revanchierte sich in Rennen 2 für den misslungenen Vormittag. Schon nach den ersten Metern schnappte er sich den von Platz 1 aus gestarteten Leandro Mercado, setzte sich an die Spitze und machte sich gepflegt aus dem Staub. Auf teilweise über zehn Sekunden baute er seinen Vorsprung auf die Verfolger aus und sicherte sich souverän den Sieg. «Das in Rennen 2 war der wahre Ilya Mikhalchik», meinte er nach dem Sieg. «Trotz des ersten Rennens war ich zuversichtlich und wusste, ich kann gewinnen, nachdem ich die Trainings dominiert hatte. Im zweiten Rennen habe ich mich gut gefühlt und das Motorrad hatte echt Feuer. Also jeder, der schnell fahren will, sollte eine BMW fahren. Danke an mein Team für den großartigen Job, ich bin froh, dass ich wieder zurück bin. Auf dem Weg machen wir weiter.»

Philipp Steinmayr
Foto: Jens Hawrda


Philipp Steinmayr war in der vierwöchigen Sommerpause der IDM nicht viel zum Fahren gekommen. Doch am Schleizer Wochenende zeigte sich der Österreicher gut erholt und mischte von Beginn an in den Top Ten mit. Von Platz 8 ging es für den Mann vom Team BCC-alpha-Van Zon-BMW ins erste Rennen, Platz 8 wurde es dann auch bei der ersten Zieldurchfahrt. Im zweiten Lauf, der für ihn durch das Reverse Grid-Verfahren aus der zweiten Reihe losging, wurde es sogar noch besser und Steinmayr schnappte sich Platz 7.

«Obwohl das erste Rennen eigentlich noch besser war», beschreibt der Österreicher im Anschluss sein Schleiz-Wochenende. «Mit der Spitze konnte ich nicht ganz mitfahren, aber die Lücke, die durch den Sturz von Bastien Mackels aufgerissen wurde, konnte ich wieder zufahren. Doch leider hatte ich ab der Mitte des Rennens ein kleines Problem. Am Hinterrad hatte sich an der Bremsscheibe eine Schraube etwas rausgedreht. Diese ist dann an der Schwinge angestanden und hat ein lautes Quietschen verursacht. Das hat man sogar auf der Tribüne gehört. Da ich nicht genau wusste, woher das Geräusch kam, war ich zwei Runden lang etwas vorsichtiger unterwegs, dadurch ist die Lücke nach vorne leider wieder aufgerissen.»

«Der Start ins zweite Rennen war gut», berichtet er weiter, «und die erste Kurve auch. Aber ich habe mich im Verlauf des Rennens mit den Bedingungen ein wenig schwergetan. Es weht stellenweise ein extremer Wind und in der Seng lag nach der Ölspur von dem Seitenwagen schon reichlich Bindemittel auf dem Asphalt. Klar musste da jeder drüber. Anfangs hat man den Sand ziemlich gespürt, am Ende war es dann kein Problem mehr. Als dann Mackels, Patrick Hobelsberger und Hannes Soomer kamen, ging es noch heftig zur Sache. Alles in allem bin ich aber mit den Resultaten zufrieden.» 

Kamil Krzemien #7
Foto: Jens Hawrda


Kamil Krzemien blieb sich auch auf dem Schleizer Dreieck treu. Im Training tat sich der Pole mit seiner BMW noch ein wenig schwer und musste sich mir Startplatz 17 begnügen. Doch auf den Nachwuchspiloten war im ersten Rennen wie immer Verlass und er packte noch einiges an Tempo obendrauf. Ganze acht Plätze konnte er über die Distanz von 18 Runden gutmachen und sich mit Platz 9 ein weiteres Top-Ten-Ergebnis in seiner noch kurzen IDM-Vita sichern.

Der zweite Lauf ging für den BMW-Piloten aus der zweiten Reihe gut los und nach einem gelungenen Start konnte er sich sogar bis auf Rang 3 nach vorne durchkämpfen. Über die Distanz konnte der junge Pole nicht ganz die Pace der ersten Verfolgergruppe mitgehen, behielt aber einen kühlen Kopf und holte sich am Ende die Punkte für Platz 11. «Am Freitag habe ich mich im Training noch ganz gut gefühlt», beschreibt Krzemien sein Wochenende. «Ich hatte auch gute Erinnerungen an Schleiz, ich mag diese Art von Strecken-Layout. Am Samstag konnte ich mich auch verbessern, aber es war nicht gut genug, um einen guten Startplatz herauszufahren.»

Für den Sonntag stellte die Mannschaft um Krzemien die BMW noch mal auf den Kopf und nahm einige Änderungen an der Abstimmung vor. «Es hat funktioniert», berichtet er, «auch mein Raketen-Start hat wieder geklappt. Mit der Performance in Rennen 1 war ich echt happy. Mit Rennen 2 war ich dann weniger zufrieden. Ich hatte nicht die gleiche Pace wie am Vormittag. Ich hatte wieder einen guten Start, aber durch ein paar Überholmanöver von stark pushenden Fahrern war ich ab und an neben der Ideallinie und habe den Kontakt zu der Gruppe verloren. Ich habe mein Bestes gegeben, und das Level in der IDM ist dieses Jahr echt hoch, daher bin ich schon ganz zufrieden mit den Ergebnissen. Jetzt fokussieren wir uns auf die Rennen am Red Bull Ring.»

Max Schmidt hatte sich an den ersten drei IDM-Wochenenden wacker geschlagen und hatte sich damit einen Platz unter den Top Ten der IDM Superbike-Rangliste verdient. In den Freitags-Trainings am Schleizer Dreieck lief es dann für den Nachwuchspiloten, für den es nicht der erste Besuch auf der hügeligen Strecke in Thüringen war, nach eigenen Angaben gar nicht mal so schlecht. «In den Qualifyings hat es dann einfach nicht hingehauen mit einer guten Runde», so Schmidt. «Dann steckte ich halt mit Platz 12 hinten fest.»

Ein Top-Ten-Ergebnis war dem BMW-Piloten mit den Plätzen 11 und 12 in den beiden Rennen am Sonntag nicht vergönnt. «Ich hatte ein Problem in der ersten Runde», schildert er nach Lauf 1, «dadurch habe ich Plätze verloren und die Lücke zu den Vorderleuten war da. Ich bin ähnlich schnell gefahren wie die vor mir, dadurch wurde die Lücke zwar nicht größer, aber eben auch nicht kleiner. Dann kam Patrick Hobelsberger vorbei und hat mich weitgeschickt. Danach habe ich einfach versucht, mein Ding zu machen.» Ein ähnliches Bild bot sich in Lauf 2. Nach einem guten Start wurde Schmidt im Getümmel der ersten Kurve nach außen geschickt. «Ich habe mich schwergetan mit dem Überholen», so Schmidt, «mit meinem Teamkollegen Kamil Krzemien hatte ich noch ein paar gute Kämpfe. Ja stimmt, ich hatte mir mehr ausgemalt. Schleiz ist nicht meine stärkste Strecke, aber ich kann sie ganz gut leiden.» 

Bàlint Kovàcs #27
Foto: Jens Hawrda


Bálint Kovács freute sich, dass es mit der IDM Superbike in Schleiz endlich wieder losging. «Die Pause hat mir gutgetan», berichtet der Ungar gegenüber der heimischen Presse. «Ich fühle mich absolut erholt und bin in guter Form. Ich kenne die Strecke gut und liebe sie, da ich 2019 den Suzuki Cup mit der Pole Position und der besten Rundenzeit sowie zwei Rennsiegen gewonnen habe. Es ist noch ein weiter Weg, um das Gleiche in der IDM zu erreichen, aber ich bin zuversichtlich.»  

In den beiden Qualifyings tat sich der Nachwuchspilot noch ein wenig schwer und musste sich mit Startplatz 15 begnügen. Auch im ersten Rennen musste sich Kovács ordentlich reinhängen. Im Ziel sprang der 13. Platz heraus. Die 13 hatte der Ungar auch für den zweiten Lauf gebucht. Nicht ganz das, was er sich gewünscht hatte, aber er konnte erneut Punkte auf seinem IDM-Konto gutschreiben. «Ich gebe zu», so Kovács, der bisher stets im Bereich der Top Ten zu finden war, «ich hatte mir in Schleiz mehr erwartet. Aber es war insgesamt ein ganz schön hartes Wochenende. Ich hatte einfach nicht das richtige Gefühl.» Doch der Ungar lässt sich auch durch die eher magere Ausbeute nicht von seinem Weg, sich in den Top Ten der IDM Superbike zu etablieren, abbringen.
 
«Ich habe an den ersten drei IDM-Wochenenden einen guten Job gemacht», betont er, «das nehme ich als gute Erinnerungen mit. Vor allem auch ins nächste Rennwochenende, um dann am Red Bull Ring wieder besser unterwegs zu sein.»
 
Gerade mal eine gute Woche hat das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW Zeit, sich auf das nächste Rennen vorzubereiten. Dann geht die Reise ins südliche Österreich an den Red Bull Ring, wo auch die Formel1 und die MotoGP zuhause ist.


IDM Supersport – Rennen 2 - Durchmarsch nach Wetterkapriolen

Podest Rennen 2 Supersport Schleiz
Foto: Jens Hawrda

Der zweite Lauf begann schon vor dem Start turbulent. Einsetzender Regen in der Warm-Up Runde führte zum Sturz von Martin Vugrinec und infolge zum Startabbruch. Das um zwei Runden gekürzte Rennen wurde dann wieder zum Schaulaufen des Melvin van der Voort, der erneut einen souveränen Start-Ziel-Sieg einfahren konnte.

Dahinter wurde die Spitzengruppe schon kurz nach dem Start durch ein hartes Überholmanöver von Andreas Kofler durcheinander gewürfelt. Der Fünftplatzierte aus dem ersten Rennen drückte sich in der zweiten Kurve innen am auf Platz zwei liegenden Thomas Gradinger vorbei und drängte diesen auf eine weite Linie. Um einen Sturz zu vermeiden, musste der Folgende Twan Smits den Notausgang durchs Kiesbett am  Buchhübel nehmen. Dabei fiel Gradinger auf Platz 13 und Twan Smits sogar auf Platz 19 zurück.

Während Andreas Kofler im Anschluss ungefährdet seinen zweiten Platz nach Hause fahren konnte, kämpften Leon Orgis (Kiefer Racing), Milan Merkelbagh (Hertrampf Yamaha Racing) und Kawasaki Pilot Luca de Vleeschauwer (Weber Motos Racing) lange um die dritte Position.
Neben dem Führenden Melvin van der Voort gelang es in der zweiten Rennhälfte aber nur noch Thomas Gradinger, Rundenzeiten unter 1:28 Minuten zu fahren und der Österreicher konnte kurz vor Rennende erst Leon Orgis und anschließend auch noch Luca de Vleeschauwer hinter sich lassen.

Ergebnis Rennen 2 Schleiz (Top-Five)

1. Melvin van der Voort, Yamaha YZF-R6 

2. Andreas Kofler,  Yamaha YZF-R6

3. Thomas Gradinger,  Yamaha YZF-R6

4. Luca de Vleeschauwer, Kawasaki Ninja ZX-6

5. Leon Orgis,  Yamaha YZF-R6


IDM Superbike Rennen 2: Ilya Mikhalchik schlägt zurück

Souveräner Sieger in Rennen 2: Ilya Mikhalchik
Foto: Jens Hawrda

Im zweiten Rennen konnte Ilya Mikhalchik seine starke Trainingsleistung dann auch unter Rennbedingungen bestätigen. Während Florian Alt nach seinem Sieg im ersten Lauf aufgrund der Reverse-Grid-Regelung von Position neun ins Rennen gehen musste, nutzte Mikhalchik seinen zweiten Startplatz und kam vor Tati Mercado in Führung liegend aus der ersten Runde zurück. Der Ukrainer fuhr anschließend konstant die schnellsten Rundenzeiten und beendete das Rennen mit über neun Sekunden Vorsprung.

Während Florian Alt seine Performance vom Vormittag auch im zweiten Rennen bestätigen und das Rennen nach einer spannenden Aufholjagd sowie tollen Zweikämpfen mit Toni Finsterbusch und JanOle Jähnig (GERT56) hinter Tati Mercado auf Platz drei beenden konnte, lief es im zweiten Durchgang für Hannes Soomer alles andere als zufriedenstellend. Der Finne konnte in Lauf zwei nicht an seine Form aus dem ersten Rennen anknüpfen und erreichte das Ziel mit über 25 Sekunden Rückstand auf den Erstplatzierten nur als Zehnter.

 Ergebnis IDM Superbike Rennen 2 (Top-Five)

1.  Ilya Mikhalchik, BMW M 1000 RR

2. Leandro Mercado, Kawasaki ZX-10RR

3. Florian Alt, Honda CBR 1000 RR

4. Toni Finsterbusch, BMW M 1000 RR

5. Jan-Ole Jähnig, BMW M 1000 RR   

 


IDM Supersport 300

Podest Rennen 2 Supersport 300 Schleiz
Foto: Jens Hawrda

Auch der zweite Lauf wurde entscheidend von Phillip Tonn mitgeprägt. Der 17-jährige IDM-Rookie kam in Führung liegend aus der ersten Runde zurück, musste sich aber anschließend nicht nur gegen die Attacken des Meisterschaftsführenden Inigo Iglesias, sondern auch gegen die seiner Teamkollegen Lennox Lehmann und Walid Khan wehren.

In der Schlussphase des Rennens gelang es Khan, sich in Führung liegend abzusetzen. Dahinter kam der auf Platz zwei liegenden Inigo Iglesias in der letzten Runde infolge eines aggressiven Überholmanövers von Phillip Tonn zu Sturz. Ein Zwischenfall, der nach Rennende noch Konsequenzen haben sollte. Während Lennox Lehmann und Ruben Bijman noch auf der Strecke von der Situation profitierten, Tonn noch überholen konnten und sich die Plätze zwei und drei sicherten, wurde Tonn im Anschluss an das Rennen disqualifiziert.

Ergebnis Rennen 2 Schleiz (Top-Five)

1. Walid Khan,  KTM RC 390 R

2. Lennox Lehmann, KTM RC 390 R

3. Ruben Bijman, Yamaha YZF-R3 

4. Phillip Tonn,  KTM RC 390 R

5. Troy Alberto, Kawasaki Ninja 400

Montag, 24. Juli 2023

IDM Supersport – Rennen 1

Melvin van der Voort siegt souverän
Foto: Jens Hawrda

In der IDM Supersport hatte Melvin van der Voort bereits in den Trainings gezeigt, dass ein Sieg nur über ihn gehen würde. Entsprechend ließ der Niederländer vom Team SWPN schon beim Start den Hammer fallen und konnte sich direkt vom Rest des Feldes absetzen.

Dahinter war es der von Startplatz vier kommende Andreas Kofler (M32 Racing), der sich in der ersten Hälfte des Rennens auf der zweiten Position und vor Thomas Gradinger (Eder Racing) halten konnte. Ab Rennmitte war es dann aber Twan Smits (Team Apreco), der die beiden österreichischen Yamaha Piloten aufmischte und sich in Runde acht erst Thomas Gradinger und kurz darauf auch Andreas Kofler schnappte. Gradinger nutzte die Gelegenheit und ging im Windschatten des Niederländers ebenfalls an seinem Landsmann vorbei.

Dahinter hatte in dieser Phase der auf Position fünf liegende IDM-Rückkehrer Martin Vugrinec (ART DREIER RACING TEAM) seinen Rhythmus gefunden. Der Kroate arbeitete sich an Andreas Kofler heran und ging in der elften von fünfzehn Runden am Österreicher vorbei. Die letzten beiden Umläufe waren dann vom Duell zwischen Vugrinec und Gradinger um den letzten Podestplatz geprägt, welches Vugrinec erst in der letzten Kurve für sich entscheiden konnte.


Ergebnis Rennen 1 Schleiz (Top-Five):

1. Melvin van der Voort, Yamaha YZF R6
2. Twan Smits, Yamaha YZF R6
3. Martin Vugrinek, Yamaha YZF R6
4. Thomas Gradinger, Yamaha YZF R6
5. Andreas Kofler, Yamaha YZF R6

IDM Superbike: Florian Alt siegt erstmals in Schleiz

Erster Sieg in Schleiz für Florian Alt
Foto: Jens Hawrda

Startreihe eins teilten sich Ilya Mikhalchik,  Leandro Mercado aus Argentinien und Florian Alt. Mikhalchik hat auf dem Schleizer Dreieck fünf Mal in sechs Rennen gewonnen und nach seiner Gala-Vorstellung im Qualifying sah auch diesmal alles danach aus.

Doch Mikhalchik konnte seine Pole nicht in einen guten Start umsetzen und landete nach Kurve 1 irgendwo im Mittelfeld.  Dafür tachte Hannes Soomer aus Reihe 2 gestartet in der führenden Position  vor Alt auf und bildete mit diesem  nach der ersten Runde das Honda-Doppel-Duo. Mercado hängte sich an die Honda's dran hinter ihm Mackels, Finsterbusch und Mikhalchik.

Nach wenigen Runden begann sich das Feld langsam auseinander zu ziehen. An der Spitze bildeten Soomer, Alt und Mercado das Führungs-Trio. 

Mikhalchik #17 versucht Mackels # 91 zu überhohlen, das geht schief ...
Foto: Jens Hawrda

Mikhalchik kämpfte sich nach dem Mißgeschick am Start nach vorn.  In der sechsten Runde überholt er Finsterbusch und will in selber Art und Weise auch noch Mackels greifen, doch diesmal geht er schief. Mikhalchik rappelt mit der BMW über den Acker, kann das Motorrad aber abfangen, reiht sich als Zwölfter wieder ein und kann seine Aufholjagd von vorne anfangen. Aus der ganzen Hakelei zwischen Mikhalchik und Mackels profitiert Finsterbusch, der auf den vierten Rang vorbeischießt. 

und Mikhalchik muss in die Wiese
Foto: Jens Hawrda

In Runde 12 musste sich Mercado dem Angriff von Finsterbusch beugen. Ähnlich ging es auch Soomer und der neue Führende hieß Florian Alt. Für ihn wäre es der erste Schleizer Superbike-Sieg. Mackels blieb dezent im Hintergrund auf Platz 5. Doch im ersten Sektor von Runde 14 strauchelte Mackels, Sturz für den Belgier.

Nach 18 Runden steht Florian Alt erstmals als Sieger von Schleiz fest. Es ist ein Befreiungsschlag für den 27-Jährigen. „Das Team hat unglaublich viel am Motorrad geändert, damit alles passt, aber die letzten Runden waren auch körperlich sehr anstrengend.“ Übrigens: Schleiz ist die zweite Heimat von Florian Alt. Seine Freundin Kim stammt aus der Rennstadt, die ihre Helden frenetisch feiert. Nach den Rennen werden die Fahrer in der Auslaufrunde abgeklatscht. Es ist ein Freudenfest, was hier gefeiert wird auf vollen Tribünen und Zuschauerplätzen. Und Alt hat vor diesem Publikum seinen Vorsprung in der Gesamtwertung noch weiter ausgebaut.

Toni Finsterbusch wird Zweiter. „Letztes Jahr lag ich unten in der Seng“, blickt er zurück, „die ersten Runden am Freitag waren für mich auch sehr emotional.“ Der Leipziger schüttelte immer wieder den Kopf und konnte kaum glauben, was soeben passiert war.


IDM Superbike, Rennen 1 Schleiz (Top-Five)

1. Florian ALT (DEU), Honda
2. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW
3. Hannes SOOMER (EST), Honda
4. Leandro MERCADO (ARG), Kawasaki
5. Ilya MIKHALCHIK (UKR), BMW


IDM Sidecar: Sattler/Schmidt siegen im Sprintrennen

Sattler / Schmidt #35 siegen im Sprintrennen am Samstag
Foto: Jens Hawrda


Das Sprintrennen der Seitenwagen-Meisterschaft in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in Schleiz feierte am Ende Josef Sattler und Luca Schmidt (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha) als Sieger. Das Duo sicherte sich zuvor in den Qualifyings die Pole Position für das Rennen und behielt von Anfang bis Ende souverän die Führung in ihren Händen. „Wir sind völlig zufrieden mit unserer Leistung an diesem Wochenende und freuen uns, vor den vielen Zuschauern gewonnen zu haben“, sagte Josef Sattler im Anschluss des Rennens. Gespannt sei er jedoch, wie sich das morgige Rennen entwickle, da sich Vincent und Ted Peugeot heute stark aufgelegt zeigten.

Das französische Vater-Sohn-Gespann erreichte den zweiten Platz im Ziel, nachdem sie sich lange Zeit an Enrico Wirth und Werner Leon Lüttke (Zweirad Wirth/LCR Yamaha) die Zähne ausbissen. Peugeot versuchte mehrmals, ein Überholmanöver zu setzen, doch Wirth wusste dies geschickt abzuwehren und die Türen zu schließen. Schließlich gelang es den Franzosen in Runde sieben zu überholen, und von da an waren sie nicht mehr aufzuhalten. „Unser Start verlief nicht so gut, weshalb wir um einen Platz zurückfielen. Doch wir konnten uns allmählich vorarbeiten und freuen uns über diesen zweiten Platz“, resümierte Vincent Peugeot. Im Gegensatz zu seinem Vater, der in der Vergangenheit bereits mehrmals auf dem Schleizer Dreieck fuhr, war es für Sohnemann Vincent das erste Mal.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Strecke, mit der Lennard Göttlich laut eigener Aussage einfach nicht warm wurde, eroberten die Göttlich/Krieg den dritten Platz. Dem jungen Gespannteam (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha) gelang es, in der vorletzten Runde ebenfalls an den Gaststartern Wirth/Lüttke vorbeizuziehen und bereiteten damit einer bestimmten Person ganz besonders große Freude. „Ich brauchte ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutti, deshalb war ein Podiumsplatz heute Pflicht“, erklärte Lennard Göttlich mit einem Augenzwinkern.

Ergebnis IDM Sidecar, Sprintrennen (Top-Five):

1.  Josef SATTLER/Luca SCHMIDT (DEU)
2.  Ted PEUGEOT/Vincent PEUGEOT (FRA)
3.  Lennard GÖTTLICH/Lukas KRIEG (DEU)
4.  Enrico WIRTH/Werner Leon LÜTTKE (DEU)
5.  Peter KIMESWENGER/Ondrej SEDLACEK (DEU/CZE)

Quelle: idm.de / Rowena Hinzmann

IDM SSP 300 Rennen 1: Sieg für Phillip Tonn

Phillip Tonn siegt in Rennen 1 der Supersport 300 am Samstag in Schleiz
Foto: Jens Hawrda

Das erste Rennen der Supersport 300 der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) gewann nach einem packenden Kampf um den Sieg der KTM-Pilot Phillip Tonn (Freudenberg KTM-Paligo Racing). Zuvor musste das Rennen jedoch wegen eines Unfalls abgebrochen werden und wurde dann über eine verkürzte Distanz von sieben Runden neu gestartet. Im Rennfinale war es schwer den Überblick zu behalten, denn in einer Gruppe von elf Piloten konnte jeder den Sieg holen ein Favorit auf den Sieg war bis zur Ziellinie nicht erkennen.

Keine drei Runden dauerte der erste Ansatz des Rennens, als plötzlich die rote Flagge geschwenkt wurde und das Rennen vorzeitig abgebrochen werden musste. Grund dafür war der Sturz des jungen Mitja Borgelt (Yamaha bLU cRU IDM by Kiefer Racing), der sich am Bein verletzte und mit einem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Zum Zeitpunkt des Abbruchs führte Walid Khan (Freudenberg KTM-Paligo Racing) das Rennen an. Inigo Iglesias (Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki) war Zweiter.

Die Rennleitung gab grünes Licht für einen Restart, verkürzte jedoch das Rennen von elf auf sieben Runden. Walid Khan setzte sich wieder an die Spitze und übernahm mehrere Runden das Führungszepter. Allerdings kämpfte sich Inigo Iglesias nach einem schlechten Start wieder nach vorn und machte dem KTM-Piloten von hinten Druck. Mit allen Mitteln versuchte der Spanier gegen das KTM-Quartett, bestehend aus Khan, Lennox Lehmann, Philipp Tonn und Dustin Schneider (alle Freudenberg KTM-Paligo Racing), welches ihn umgab, anzukämpfen. Doch gegen die orange Übermacht hatte Iglesias kaum eine Chance. Schließlich waren es Phillip Tonn und Lennox Lehmann, die sich in der letzten Runde ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Jede noch so winzige Chance zu einer Attacke gegen den Gegner versuchten die beiden im Kampf um den Sieg zu verwerten, bei dem schließlich Tonn als Gewinner hervorging. “Die letzte Runde war wirklich hardcore”, sagte der 17-Jährige im Anschluss des Rennens. Für den Mattstedter war es nicht nur das erste Rennen auf dem Schleizer Dreieck. Es war zugleich sein erster Podiumsplatz und Sieg in der IDM, als auch der erste Einsatz auf seiner brandneuen KTM RC 390 R.

Grund zum Ärgern hatte Lennox Lehmann keinen. Zwar verpasste er haarscharf den Sieg, doch die Freude über einen spannenden Rennverlauf ganz nach seinem Geschmack überwog. “Philipp war richtig stark und hatte mir an einigen Stellen keine Luft mehr gelassen, um gegenhalten zu können”, schilderte Lehmann das Duell zwischen ihm und seinem Teamkollegen. “Das Rennen hat mir richtig Spaß gemacht”, so der Dresdner weiter.

Dritter wurde am Ende Inigo Iglesias. Trotz ausgefahrenen Ellbogen gab er sich zumindest in diesem Lauf gegenüber den KTMs geschlagen. “Das war heute eines dieser Rennen, in denen es besser für mich war, den Kopf einzuschalten und nicht zu viel zu riskieren”, sagte Iglesias beim Interview vor der Siegerehrung. Als aktuell führender in der Meisterschaft ginge es ihm vor allem darum, Punkte zu sammeln. “Morgen steht schließlich noch ein weiterer Lauf an, der gewonnen werden will”, meinte der WM-Pilot von 2021.

Walid Khan kam als Vierter über die Ziellinie, gefolgt von Dustin Schneider mit Rang fünf.

Ergebnis SSP 300 Schleiz, Rennen 1 (Top-Five):

1.  Phillip TONN (DEU/KTM) 

2. Lennox LEHMANN (DEU/KTM) 

3. Inigo IGLESIAS (ESP/Kawasaki) 

4. Walid KHAN (NLD/KTM)

5. Dustin SCHNEIDER (DEU/KTM)

Quelle: idm.de /Rowena Hinzmann


Dienstag, 18. Juli 2023

IDM zum Anfassen im Jubiläumsjahr des Schleizer Dreiecks

Foto: Jens Hawrda

Wenn die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) vom 21. bis 23. Juli 2023 ihre Zelte auf dem Schleizer Dreieck aufschlägt, ist Feststimmung angesagt. Einerseits feiert Deutschlands höchste Motorradstraßenmeisterschaft ihr diesjähriges Bergfest, andererseits ist der Auftritt der sportliche Höhepunkt im 100. Jubiläumsjahr der legendären Naturrennstrecke. Das Programm, das den Gästen geboten wird, ist üppig.

 
In der Königsklasse IDM Superbike reist Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) als Spitzenreiter ans Schleizer Dreieck. Er führt die Wertung auf Honda an und hat die Marke nach langer Durststrecke wieder zum Titelanwärter gemacht. Alts Vorsprung ist mittlerweile so groß, dass er trotz seines Fehlens auf dem Red Bull Ring als hochgehandelter Titelkandidat gilt. Denn um den 26-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen rankt sich eine Besonderheit. Er ist auch in der FIM Endurance World Championship verpflichtet, mit der es zu einer Terminüberschneidung mit der IDM kommt, und in diesem Fall hat die WM Vorrang. Alt wird also auf dem Schleizer Dreieck versuchen, noch so viel Punkte wie möglich ins Trockene zu bringen, sprich gewinnen. Gegner sind vor allem Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport) und Ilya Mikhalchik (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING). Der Ukrainer und dreifache Meister hat vor zwei Jahren hier den ersten Lauf gewonnen und will daran anknüpfen. Hannes Sommer ist aber derjenige, der für Nervenkitzel sorgt. Denn der Rookie aus Estland liefert sich schon lange einen Schlagabtausch mit den Spitzenfahrern. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann er sich den ersten Sieg in der IDM holt. BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha kämpfen in der IDM Superbike um die Ehre und das Prestige mit über 200 PS und 300 km/h.
 
In der IDM Supersport versucht Kawasaki-Fahrer Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber Motos Racing) weiter die Yamaha-Armada mit Twan Smits (Team Apreco), Melvin van der Voort (Team SWPN) und Andreas Kofler (M32 Racing) zu knacken. De Vleeschauwer ist jetzt Gesamt-Vierter und schrappte bisher drei Mal am Siegerpodest vorbei. Ändert sich das in Schleiz? In den Top Ten ist viel Bewegung. Die Abstände der Fahrer in der Tabelle sind gering. Die Marke Triumph ist vertreten und auch Christoph Beinlich (Vitori BRT) als Lokalmatador. Mit ein bisschen Glück kann der 27-Jährige aus Pößneck auf seiner Heimstrecke gleich mehrere Plätze gutmachen.
 
In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 entscheiden oft Tausendstelsekunden über Sieg und Niederlage im stärksten Feld der Meisterschaft. Die spannenden Rennen sind nichts für schwache Nerven. Der Spanier Inigo Iglesias (Füsport - RT Motorsports by SKM - Kawasaki) liefert sich ein Kopf-an-Kopf Duell mit dem Niederländer Walid Khan (Freudenberg KTM-PALIGO Racing), belagert im Windschatten vom Teamkollegen Dustin Schneider aus Dresden. Wie eng es in der Klasse zugeht zeigt, dass es in den sechs bisherigen Rennen vier verschiedene Sieger gegeben hat.
 
Ein Sahnehäubchen im Zeitplan ist die traditionelle Rückkehr der IDM Sidecar auf das Schleizer Dreieck mit einem Sprint- und einem Hauptrennen.
 
Das ist immer noch nicht alles. Im Rahmenprogramm der IDM starten diverse Cups. Den Zuschauer erwartet die ganze Bandbreite an hochkarätigem Spitzensport bis hin zu den Talentschmieden der Zukunft.
 
Und dabei bleibt die IDM auch weiterhin eine Serie zum Anfassen. Im Kauf eines Eintrittstickets ist automatisch der freie Zutritt zum Fahrerlager enthalten, in dem die Autogrammjäger voll auf ihre Kosten kommen. Worauf also noch warten? Die Eintrittspreise liegen zwischen 25,00 Euro für das Tagesticket am Samstag bis 45,00 Euro für die Karte für das ganze Wochenende.

Montag, 17. Juli 2023

Nach Rekord-Pole im Grasser-Lamborghini: Hites und Mapelli krönen perfekten Sonntag mit dem ersten Saisonsieg

  •     Sieg-Premiere für den Lamborghini Huracán GT3 Evo2 im ADAC GT Masters
  •     Finn Gehrsitz und Sven Müller sind Halbzeitmeister
  •     ADAC GT Masters begeistert über 130.000 Besucher beim ADAC Truck Grand Prix

Der Chilene Benjamin Hites (links) und der italienische Lamborghini-Werksfahrer
Marco Mapelli (rechts) gewannen das sechste Saisonrennen
Foto: ADAC-Motorsport


Spannung bis zum Schluss im sechsten Saisonrennen des ADAC GT Masters: Benjamin Hites (CHL) und Marco Mapelli (I) jubelten am Nürburgring über ihren ersten Saison-Erfolg. Am Vormittag schaffte Mapelli die 50. Pole-Position für Lamborghini in der seit 2007 bestehenden GT-Serie. Nun gelang dem Duo des GRT Grasser-Racing-Teams auch der Debüt-Sieg für den Lamborghini Huracán GT3 Evo2 im ADAC GT Masters. „Es hat sich einfach unglaublich angefühlt, nachdem ich als Erster die Ziellinie überquerte. Ich musste direkt an meine Familie in Chile denken. Platz eins war aber ein ganz schön hartes Stück Arbeit. Der BMW hinter mir kam immer näher und ich musste alles geben. Ich bin froh, dass es am Ende reichte“, sagte Hites. Mit dem 24-jährigen Hites nahm erstmals ein Fahrer aus Chile den Siegerpokal im ADAC GT Masters in Empfang. Auf dem zweiten Platz kamen Sandro Holzem (Polch) und DTM-Pilot Marco Wittmann (Fürth/beide Project 1) im BMW M4 GT3 ins Ziel. Mit Rang drei komplettierten Finn Gehrsitz (Stuttgart) und Sven Müller (Bingen/beide Team Joos by Racemotion) das Podium. Das Duo führt mit dem Porsche 911 GT3 R zur Saisonhalbzeit die Meisterschaft an.

Optimale Bedingungen für ein Motorsport-Fest in der Eifel: Am Sonntagnachmittag gingen die Piloten des ADAC GT Masters bei Sonnenschein und 21 Grad Celsius an den Start. Auf den vollgepackten Tribünen erfreuten sich am Wochenende über 130.000 Besucher des ADAC Truck Grand Prix an mitreißendem Racing im ADAC GT Masters. Pole-Setter Mapelli bog als Führender in die erste Kurve der 3,629 Kilometer langen Traditionsstrecke ab. Bis zum Pflichtboxenstopp blieb Mapelli hellwach und ließ sich von Wittmanns Druck nicht aus der Ruhe bringen. Nach dem späten Fahrerwechsel fuhr Hites den ersten Saisonsieg für den Rennstall von Gottfried Grasser aus Österreich ein.

Platz zwei hinter den Siegern belegten Holzem und Wittmann. Das BMW-Duo lieferte sich über die komplette 60-minütige Renndistanz ein spannendes Duell mit der Besatzung des Grasser-Lamborghinis. „Toll, dass wir mit dem zweiten Platz nach Hause fahren. Im ersten Rennabschnitt versuchte ich, durch schnelle Rundenzeiten den Abstand zum Lamborghini vor mir zu verringern. Für den Sieg reichte es zwar nicht ganz, aber mit diesem erfolgreichen Wochenende können wir beim ersten Einsatz im ADAC GT Masters super leben“, analysierte der zweimalige DTM-Champion Wittmann. Mit dem dritten Rang sammelten Müller sowie ADAC Stiftung Sport Förderpilot Gehrsitz wichtige Punkte für die Meisterschaft und sie liegen in der Tabelle nun auf Rang eins. „Nach dem schwierigen Samstag ist das Podium eine echte Erleichterung für uns. Am Start hatte ich ein faires Duell mit Marco, das war Motorsport auf höchstem Niveau. Es ist schön, die Meisterschaft jetzt zur Halbzeit anzuführen. In der zweiten Saisonhälfte wollen wir weiter fleißig Punkte einfahren. Das wird bis zum letzten Rennen der Schlüssel zum Erfolg sein“, erklärte Müller. Den vierten Platz sicherten sich die beiden Porsche-Piloten Tim Zimmermann (Langenargen) und Jaxon Evans (NZ/beide Huber Racing).

Mit Platz fünf belohnte sich Schnitzelalm Racing für einen starken Gastauftritt im ADAC GT Masters. Colin Caresani (NL) und Marcel Marchewicz (Schwetzingen) pilotierten den Mercedes-AMG GT3 von Rang acht in die Top-Fünf. Auf Platz sechs sahen Eduardo Coseteng (PHL) und Ben Green (GB/beide Schubert Motorsport) im BMW M4 GT3 die Zielflagge. Siebter wurde das Lamborghini-Duo Maximilian Paul (Dresden) und Simon Connor Primm (Großschirma/beide Paul Motorsport). Als achtbeste Fahrerpaarung ordneten sich die Mercedes-AMG-Fahrer und Samstagssieger Salman Owega (Köln) sowie Elias Seppänen (FIN) von Landgraf Motorsport ein. Auf dem neunten Platz beendeten Kim-Luis Schramm (Meuspath) und Neil Verhagen (USA/beide FK Performance Motorsport) mit ihrem BMW M4 GT3 das Rennen. Den verbliebenen Top-Ten-Platz holten sich Alain Valente (CHE) und Ralf Aron (EST) im Mercedes-AMG GT3 des Haupt Racing Teams.

Nach dem sechsten Saisonrennen am Nürburgring legt das ADAC GT Masters eine Sommerpause ein. Vom 8. bis 10. September findet am Sachsenring auf der reichweitenstarken DTM-Plattform der vierte Tourstopp statt. Anschließend trägt die traditionsreiche GT-Serie des ADAC am Red Bull Ring in Österreich ihr einziges Auslandsgastspiel aus.


Mapelli holt am Nürburgring 50. Lamborghini-Pole

Marco Mapelli (ITA) / GRT Grasser-Racing-Team / Lamborghini Huracán GT3 Evo2
Foto: ADAC-Motorsport

 Neuer Qualifying-Rekord am Nürburgring und 50. Pole-Position im ADAC GT Masters für Lamborghini: Marco Mapelli (I) stellte am Sonntagmorgen gleich zwei Rekorde auf. Der Lamborghini-Werksfahrer vom GRT Grasser-Racing-Team fuhr mit 1:25,231 Minuten die schnellste Runde im Zeittraining. 

In dem seit 2007 bestehenden ADAC GT Masters gelang ihm zudem der Pole-Position-Rekord für den italienischen Premiumhersteller. Für den um 15:10 Uhr beginnenden sechsten Meisterschaftslauf sicherte sich Ben Green (GB) im Schubert-BMW den zweiten Platz in der ersten Startreihe.

Sonnenschein, trockene Strecke und Temperaturen von 17 Grad Celsius: Mapelli nutzte die Bedingungen auf der 3,629 Kilometer langen Sprint-Version des Nürburgrings optimal aus. Er pulverisierte die fünf Jahre alte Qualifying-Bestmarke von Frank Stippler um über vier Zehntelsekunden. „Das fühlt sich ziemlich gut an. Ich bin sehr happy. Die Streckenverhältnisse sowie die Temperaturen waren perfekt. Ich konnte die ganze Power des Lamborghini Huracán GT3 Evo2 ausnutzen. Am Samstag sah man, wie chaotisch es teilweise in der Anfangsphase läuft. Deshalb ist Startplatz eins von großer Bedeutung“, erklärte Mapelli. Bei seinen bisherigen 54 Einsätzen im ADAC GT Masters ging der 35-Jährige noch nie von Rang eins ins Rennen und freute sich damit über seinen ersten Pirelli Pole Position Award.

Auf dem zweiten Platz startet mit Green der Pirelli-Junior-Champion 2022 (+0,010 Sekunden). Mit Rang drei erarbeitete sich Sven Müller (Bingen/Team Joos by Racemotion) im Porsche 911 GT3 R ebenfalls eine gute Ausgangslage für das Rennen in der Eifel (+0,251). Platz vier belegte Marco Wittmann (Fürth/Project1). Der zweifache DTM-Champion kam mit dem BMW M4 GT3 bis auf 0,265 Sekunden auf den Pole-Setter heran. Die Top-Fünf komplettierte der Meisterschaftsführende Elias Seppänen (FIN/Landgraf Motorsport) im Mercedes-AMG GT3 (+0,343 Sekunden).

Quelle: adac-motorsport.de

Samstag, 15. Juli 2023

Mercedes-AMG-Duo Owega/Seppänen übernimmt nach Sieg am Nürburgring die Tabellenführung

  • Salman Owega und Elias Seppänen dominieren bei Mercedes-AMG-Doppelsieg
  • Alain Valente und Ralf Aron belohnen sich mit Platz zwei im ADAC GT Masters
  • Paul Motorsport fährt bei Gaststart am Nürburgring aufs Podium

Sieger-Duo: Salman Owega (links) und Elias Seppänen (rechts)
Foto: ADAC-Motorsport

Die Jugend blieb beim fünften Rennen des ADAC GT Masters ganz cool: Der 18-jährige Salman Owega (Köln) und Elias Seppänen (19/FIN) feierten am Nürburgring dank eines starken Überholmanövers beim Start ihren zweiten Sieg innerhalb von einer Woche. Im Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport ließen die Sieger ihren Konkurrenten keine Chance und fuhren mit komfortablen 15 Sekunden Vorsprung zum zweiten Saisonerfolg. „Kurz vor dem Start regnete es noch, aber wir entschieden uns trotzdem für Slicks. Die wechselnden Bedingungen kamen mir sehr entgegen. Nachdem ich mich in der Spitzkehre in Führung setzte, konnte ich schnell eine Lücke herausfahren. Danach mied ich besonders die nassen Curbs und wollte kein zu großes Risiko eingehen. Elias vollendete den Sieg dann im zweiten Rennabschnitt perfekt“, sagte Owega. Platz zwei sicherten sich nach einer tollen Aufholjagd Alain Valente (CHE) und Ralf Aron (EST/beide Haupt Racing Team) in einem weiteren Mercedes-AMG. Das Podium komplettierten nach einer hochspannenden Schlussphase Maximilian Paul (Dresden) und Simon Connor Primm (Großschirma) im Lamborghini Huracán GT3 Evo von Paul Motorsport.

Kurz vor dem Rennbeginn am Samstagnachmittag sorgte ein Regenschauer entlang der 3,629 Kilometer langen Traditionsstrecke für ein zusätzliches Spannungselement im ADAC GT Masters. Bei bewölktem Himmel und Temperaturen von 22 Grad Celsius bewies Owega auf dem teilweise noch nassen Kurs in der Eifel Nervenstärke und holte sich bereits kurz nach dem Start in Kurve eins die Führung. Die Zuschauer auf den vollen Tribünen bildeten beim ADAC Truck Grand Prix eine starke Kulisse und freuten sich über packenden Motorsport. Owega erarbeitete sich schnell einen komfortablen Vorsprung und übergab in Führung liegend beim Pflichtboxenstopp an seinen Teamkollegen Seppänen. Der Mercedes-AMG-Pilot sah anschließend ungefährdet als Erster die Zielflagge. Ein Rennen vor Saisonhalbzeit übernahm das Landgraf-Duo damit die Tabellenführung.

Der zweitplatzierte Valente legte den Grundstein für den ersten Podiums-Erfolg im ADAC GT Masters mit seinem guten Start. Von Rang acht kämpfte sich der 26-Jährige sukzessive nach vorne. Durch einen späten Boxenstopp bog sein Teamkollege Aron auf Rang zwei wieder auf den ehemaligen Formel-1-Kurs ab und brachte den Mercedes-AMG GT3 auf dieser Position ins Ziel. „In der ersten Kurve war es ziemlich eng und ich hielt mich aus dem Chaos heraus. Dadurch konnte ich Positionen gutmachen. Wir haben uns, im Gegensatz zu den Teams vor uns, für eine späten Boxenstopp entschieden. Die Strategie zahlte sich voll aus“, erklärte Valente. Der Kampf um Platz drei wurde in den letzten Runden zur Zitterpartie für Paul Motorsport. Nachdem der ADAC GT Masters-Debütant Primm mit dem Lamborghini permanent in den Top-Drei fuhr, hielt Schlussfahrer Paul dem Dauerdruck von Marco Wittmann (Fürth/Project 1) stand und belohnte sich mit dem Podium. „Zu Beginn meines Stints wollte ich auf Platz zwei vorfahren. Mir fehlte allerdings ein bisschen der Top-Speed. Deshalb entschied ich mich, den dritten Platz zu verteidigen. Die letzten Runden im Zweikampf mit Marco haben mir richtig viel Spaß gemacht und ich bin froh, den Pokal mit nach Hause zu nehmen“, berichtete Lamborghini-Junior Paul. Rang vier ging nach zahlreichen Rad-an-Rad-Duellen an Sandro Holzem (Polch) und DTM-Pilot Wittmann von Project 1. Das BMW-Duo verbesserte sich um sechs Positionen.

Auf dem fünften Platz folgten mit einem Porsche 911 GT3 R der Pole-Setter Tim Zimmermann (Langenargen) und Jaxon Evans (NZ/Huber Racing). Dahinter landeten auf Rang sechs die beiden Lamborghini-Piloten Benjamin Hites (CHL) und Marco Mapelli (I/beide GRT Grasser-Racing-Team). Siebter im BMW M4 GT3 wurden Kim-Luis Schramm (Meuspath) und Neil Verhagen (USA/beide FK Performance Motorsport). Platz acht belegte das BMW-Duo Eduardo Coseteng (PHL) und Ben Green (GB/beide Schubert Motorsport). Mit dem neunten Platz beendeten die bis dato Meisterschaftsführenden Jannes Fittje (Langenhain) und Nico Menzel (Kelberg) im Porsche 911 GT3 R von Huber Motorsport das 60-minütige Sprintrennen. Die Top-Ten machten Finn Gehrsitz (Stuttgart) und Sven Müller (Bingen/beide Team Joos by Racemotion) im Porsche 911 GT3 R komplett.

Am Sonntag sucht das ADAC GT Masters ab 15 Uhr auf der Sprint-Variante des Nürburgrings den Sieger des sechsten Saisonlaufs. Anschließend steht auch der Halbzeitmeister 2023 fest. 

Tim Zimmermann fährt im Regen auf Pole

Tim Zimmermann (DEU)/ Huber Racing / Porsche 911 GT3 R
Foto: ADAC-Motorsport

Jubel bei Huber Racing: Tim Zimmermann (Langenargen) stellte den Porsche 911 GT3 R des bayrischen Rennstalls erstmals im ADAC GT Masters auf der Pole-Position ab. Der 26-Jährige behielt im regnerischen Qualifying am Nürburgring den Durchblick und markierte mit 1:40,647 Minuten die schnellste Runde. Salman Owega (Köln/Landgraf Motorsport) komplettierte im Mercedes-AMG GT3 die erste Startreihe. 

Am Samstagmorgen schlug das berüchtigte Eifelwetter mit einem Regenschauer vor dem Qualifying zu. Erstmals in dieser Saison zogen die Teams bei Temperaturen von 19 Grad Celsius auf ihren Supersportwagen von Audi, BMW, Lamborghini, Mercedes-AMG sowie Porsche die Pirelli-Regenreifen auf. Am besten kam Zimmermann mit den Verhältnissen auf der nassen 3,629 Kilometer langen Rennstrecke zurecht. Gleichzeitig beendete er eine persönliche Durststrecke. „Das ist sehr erlösend“, sprach Zimmermann seinen ersten Pirelli Pole Position Award im ADAC GT Masters seit drei Jahren an. „Ich war zum ersten Mal mit dem Porsche 911 GT3 R im Regen unterwegs. Bei den Witterungsverhältnissen musste ich mir die Ideallinie suchen. Es war ein wildes Probieren. Die Strecke trocknete dann im Verlauf der Session immer mehr ab. Ich freue mich, dass ich von der Pole-Position starte“, sagte der zweifache Rennsieger.

Für den zweiten Platz qualifizierte sich Owega (+0,610 Sekunden). Der 18-Jährige feierte am Norisring mit seinem Teamkollegen Elias Seppänen (FIN) den ersten Sieg im ADAC GT Masters. Mit Rang drei zeigte Simon Connor Primm (Großschirma/Paul Motorsport) ein starkes Qualifying (+0,731 Sekunden). Der 18-Jährige geht auf dem Traditionskurs in der Eifel erstmals an der Seite von Maximilian Paul (Dresden) im Lamborghini Huracán GT3 Evo an den Start. Vierter wurde mit Jannes Fittje (Langenhain/Huber Motorsport) im Porsche 911 GT3 R der Meisterschaftsführende (+0,985 Sekunden). Den fünften Startplatz für den fünften Saisonlauf sicherte sich Kim-Luis Schramm (Meuspath) im BMW M4 GT3 von FK Performance Motorsport (+1,030 Sekunden). 

Quelle: adac-motorsport.de

Maximilian Paul Schnellster im Freien Training am Nürburgring

Maximilian Paul Schnellster im Freien Training am Nürburgring
Foto: ADAC-Motorsport

Maximilian Paul feierte ein ADAC GT Masters-Comeback nach Maß. Der Dresdener fuhr im Lamborghini Huracán GT3 Evo von Paul Motorsport mit 1:25,702 Minuten die schnellste Runde des Tages. Marco Mapelli (I/GRT Grasser-Racing-Team) landete in einem weiteren Lamborghini hinter seinem Markenkollegen. Colin Caresani (NL/Schnitzelalm Racing) komplettierte in seinem Mercedes-AMG GT3 die Top-Drei. 

Bei Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 24 Grad Celsius starteten die 13 Teams mit ihren Supersportwagen von Audi, BMW, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche am Freitag mit zwei Sessions in das dritte Saison-Event. Paul schaffte auf dem 3,629 Kilometer langen Kurs die schnellste Runde des Tages. „Es ist schön, wieder ‚zuhause‘ an den Start zu gehen. Die meiste Zeit meiner Rennfahrer-Karriere habe ich im ADAC GT Masters verbracht. Heute morgen war die Strecke etwas sauberer, deshalb waren in der ersten Session schnellere Rundenzeiten möglich. Wir haben allerdings noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt und sind gespannt, wo wir morgen stehen“, erklärte Lamborghini-Junior Paul. 

Platz zwei sicherte sich Mapelli. Der Lamborghini-Werksfahrer lag im zweiten Freien Training mit 1:25,833 Minuten auf Rang eins, konnte die Vormittags-Zeit von Paul allerdings nicht unterbieten. Dritter wurde Caresani (+0,278 Sekunden). Gemeinsam mit Schnitzelalm Racing startet der 19-Jährige an diesem Wochenende erstmals im ADAC GT Masters. Der Rennstall von Teamchef Thomas Angerer kommt aus dem nur 30 Kilometer entfernten Niederzissen. Platz vier ging an Ben Green im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport (+0,307 Sekunden). Die fünftschnellste Runde gelang dem Hockenheim-Sieger Jaxon Evans (NZ/Huber Racing) im Porsche 911 GT3 R (+0,336 Sekunden). 

Quelle: adac-motorsport.de

Donnerstag, 13. Juli 2023

ADAC GT Masters sucht am Nürburgring seinen Halbzeitmeister

  •  ADAC GT Masters präsentiert sich beim ADAC Truck Grand Prix auf zuschauerstarker Bühne.
  •  Porsche-Duo Jannes Fittje und Nico Menzel führt Meisterschaft an.
  •  DTM-Champion Marco Wittmann ergänzt Starterfeld mit Project 1 am Nürburgring.

Fitje/Menzel reisen als Tabellenführer zum Nürburgring
Foto: ADAC-Motorsport/Gruppe C Photography


PS-Ausnahmezustand am Nürburgring und das ADAC GT Masters ist mittendrin: Vom 14. bis 16. Juli haben die Truck-Enthusiasten beim ADAC Truck Grand Prix die Eifel fest in der Hand. Die traditionsreiche GT-Serie des ADAC absolviert bei der 36. Auflage ihren dritten Saisonstopp 2023. Jannes Fittje (Langenhain) und Lokalmatador Nico Menzel aus Kelberg brachten sich durch ihren Sieg im vierten Saisonlauf am Norisring in die bestmögliche Ausgangslage. Das Porsche-Duo von Huber Motorsport reist als Tabellenführer zur Traditionsstrecke in Nürburg und trifft in der Eifel auf neue Gegner. Project 1 setzt einen BMW M4 GT3 mit Sandro Holzem (Polch) sowie dem zweimaligen DTM-Champion Marco Wittmann (Fürth) ein. Außerdem feiert Paul Motorsport mit einem Lamborghini Huracán GT3 Evo sein Saison-Debüt. Schnitzelalm Racing startet mit einem Mercedes-AMG GT3 erstmals im ADAC GT Masters. Nordpass by Juta Racing tritt mit zwei Audi R8 LMS GT3 Evo2 an. TV-Partner Sport1 überträgt alle Rennen live in voller Länger im Free-TV.

Es geht Schlag auf Schlag im ADAC GT Masters: Nach der Hitzeschlacht am Norisring bleibt dem internationalen Fahrerfeld keine Verschnaufpause. Auf der 3,629 Kilometer langen Sprint-Version des Nürburgrings warten die nächsten Rennentscheidungen. Prognosen für die kommenden Sieger abzugeben, sind in der aktuellen Saison bislang schwierig, denn vier verschiedene Fahrerpaarungen waren in den vier bisherigen Rennen schon ganz oben auf dem Podium. Durch den Erfolg auf Deutschlands einzigem Stadtkurs befinden sich Fittje und Menzel allerdings auf der Pole-Position und führen die Meisterschaft an. „Wir wollen am Nürburgring wieder angreifen und in der Fahrerwertung vorne bleiben. Unser Ziel ist es, den Kampf um die Meisterschaft möglichst lange offen zu halten. Im Gegensatz zum Norisring bietet der kommende Kurs wieder mehr Überholmöglichkeiten. Es ist sicherlich ein Vorteil, dass sich Nico auf der Strecke bestens auskennt“, sagt Fittje. Für seinen Teamkollegen Menzel ist das Rennen in der Eifel ein ganz Besonderes: Aus der kleinen Gemeinde Kelberg hat der 25-Jährige lediglich zehn Autominuten Anreise bis ins Fahrerlager. Auch für das Haupt Racing Team stellen die beiden Rennen auf dem Nürburgring ein Heimspiel dar. Die Mercedes-AMG-Boliden sind im sechs Kilometer entfernten Drees untergebracht.

Die Anreise von Paul Motorsport hingegen ist zwar aus dem sächsischen Dresden etwas beschwerlicher, dennoch lässt sich das Lamborghini-Team den ersten Start in der Saison 2023 nicht nehmen. Am Steuer des italienischen Supersportwagens wechseln sich Maximilian Paul (Dresden) sowie Simon Connor Primm (Großschirma) ab. „Wir freuen uns, wieder im ADAC GT Masters an den Start zu gehen und an die Erfolge aus dem letzten Jahr anzuknüpfen“, spricht Paul in seiner Funktion als Fahrer und Teammanager die vergangene Saison an. Viermal fuhr der 23-Jährige 2022 auf das Podium. Der 18-jährige Primm geht erstmals im ADAC GT Masters auf Erfolgsjagd. In der ADAC GT4 Germany jubelte er beim Saisonauftakt in Oschersleben bereits über einen Sieg.

Project 1 kommt mit einem BMW M4 GT3 sowie den beiden Piloten Holzem und dem zweimaligen DTM-Meister Wittmann in die Eifel. „Wir freuen uns bereits auf die Rennen am Nürburgring. Das Fahrerfeld des ADAC GT Masters ist ein Garant für großartiges Racing. In unserer Fahrerpaarung trifft ein junges Talent wie Sandro auf die langjährige Erfahrung von Marco. Für uns als Team ist das eine tolle Kombination. Ich glaube an unseren Team-Spirit und ein gutes Ergebnis“, äußert sich Teammanager Hauke Ewald vor dem Event in der Eifel.

Komplettes Neuland betritt Schnitzelalm Racing: Mit Marcel Marchewicz (Schwetzingen) und Colin Caresani (NL) stellt sich das Team erstmals der Herausforderung im ADAC GT Masters. „Wir sind hochmotiviert und versuchen es, den anderen nicht so leicht zu machen. Vor allem wollen wir als kleines Privatteam den etablierten AMG-Teams die Stirn bieten. Für uns ist das ADAC GT Masters dafür die optimale Plattform, da sich hier internationale Nachwuchsfahrer mit etablierten Piloten messen können“, erklärt Teamchef Thomas Angerer. Dass die Wahl für die Serien-Premiere ausgerechnet auf den Nürburgring fiel, ist kein Zufall: Niederzissen, Sitz des Teams, liegt lediglich 30 Kilometer von der Rennstrecke entfernt. Der litauische Rennstall Nordpass by Juta Racing bringt einen weiteren Audi R8 LMS GT3 Evo2 an den Start. Die beiden Stammpiloten Jonas Gelžinis (LT) und Jonas Karklys (LT) fuhren bereits zwei Rennen im ADAC GT Masters. Justas Jonusis (LT) sowie Simas Juodvirsis (LT) teilen sich das Cockpit des zweiten GT3-Boliden von Audi.