Dienstag, 30. Juni 2015

Drei Fragen an Marco Wittman zu seinem Formel-1 Test der vergangenen Woche

Marco Wittmann (DE) hat sich am vergangenen Mittwoch in Spielberg (AT) seinen Kindheitstraum erfüllt und einen Formel-1-Test für die Scuderia Toro Rosso absolviert. Bei guten äußeren Bedingungen drehte der DTM-Champion von 2014 auf dem 4,326 Kilometer langen „Red Bull Ring“ 158 Runden im aktuellen STR10 und war damit der fleißigste Pilot des Testtags, an dem auch die anderen Formel-1-Teams teilnahmen. Der Test war ein Geschenk, das ihm BMW Motorsport gemeinsam mit Premium Partner Red Bull anlässlich seines DTM-Titelgewinns gemacht hatte.

Marco, mit welchem Gefühl sind Sie zu diesem Test angereist – und mit welchem fahren Sie wieder nach Hause?
Marco Wittmann: „Die Vorfreude auf diesen Tag war riesig. Ich bin die Sache ganz gelassen angegangen, denn ich hatte ja keinen Druck. Ich habe erst einmal alles auf mich zukommen lassen, ohne allzu große Erwartungen zu hegen. Nun, nachdem der Tag vorüber ist, fühle ich mich großartig. Ich konnte sehr viele Runden drehen und meinen Testtag bestmöglich ausnutzen. Sowohl das Team als auch ich sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Tests. Das war eine fantastische Erfahrung, für die ich mich noch einmal sehr herzlich bei BMW Motorsport, Red Bull und der Scuderia Toro Rosso bedanken möchte. Das Team hat mich sehr gut aufgenommen und ich habe mich sehr wohl gefühlt.“
 
158 Runden sind mehr als zwei Renndistanzen. Der Fitnesszustand eines DTM-Fahrers scheint also sehr gut zu sein...
Wittmann: „Ich denke, unser Fitnesszustand ist ausgezeichnet. Das habe ich heute gemerkt. Ich hatte leichte Nackenprobleme, fühle mich ansonsten aber gut. Im Vorfeld des Tests hat mir Timo Glock ein paar Tipps für die Vorbereitung gegeben, und ich habe ein spezielles Trainingsprogramm für meinen Nacken absolviert. Das hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht.“
 
In welchen Bereichen haben Sie die größten Unterschiede und die größten Ähnlichkeiten zwischen einem Formel-1-Auto und dem BMW M4 DTM festgestellt?
Wittmann: „Den größten Unterschied merkt man auf jeden Fall bei der Beschleunigung. Das hohe Drehmoment des Formel-1-Autos in Verbindung mit dem geringen Gewicht sorgt für einen gewaltigen Vortrieb. Selbst in höheren Gängen hatte ich teilweise noch durchdrehende Räder. Das Bremsverhalten ist aufgrund der Energie-Rückgewinnung des Hybridantriebs ebenfalls ganz anders als im DTM-Fahrzeug. Überraschend ähnlich waren die Kurvengeschwindigkeiten. Da merkt man doch, wie viel Abtrieb auch unser BMW M4 DTM generiert. In dieser Beziehung muss er sich hinter dem Formel-1-Auto nicht verstecken. Insgesamt habe ich diese Erfahrung sehr genossen, freue mich aber auch auf meine Rückkehr in den BMW M4 DTM.“