Mittwoch, 25. Januar 2023

Full House bei BCC-alpha-Van-Zon-BMW

 

Foto: Jens Hawrda

Bis zum ersten Rennen der Internationalen Deutschen Meisterschaft IDM 2023 müssen sich Fans und Fahrer noch bis Anfang Mai gedulden, doch hinter den Kulissen werden bereits die Weichen für eine erfolgreiche Saison bei Deutschlands höchstem Motorradsport-Prädikat gestellt. Auf eine weitere Zusammenarbeit, und damit hoffentlich ebenso erfolgreich wie im Vorjahr, haben sich Werner Daemen und Andreas Gerlich geeinigt. Das Fahrer-Line-up verspricht mit fünf Piloten nicht nur viel Arbeit, sondern auch viel Spannung und viel Erfolg.
 
Wieder zurück am IDM-Start ist der Ukrainer Ilya Mikhalchik. Ein alter Bekannter im Team und auch auf dem IDM-Podest. Bereits drei IDM-Superbike-Meistertitel kann der 26-Jährige sein Eigen nennen. Die Zielsetzung ist klar: Titel Nummer 4 soll her. «Für mich ist es wirklich schön, vor allem alle Fans aus Deutschland wiederzusehen», erklärt er nach einem Jahr in der Spanischen Superbike-Meisterschaft, «und ich hoffe, viele Flüchtlinge aus der Ukraine zu treffen, die jetzt in Ländern leben, in denen Rennen stattfinden werden, mit ihnen zu kommunizieren und ein gutes Ergebnis für mein Land und natürlich für das Team und die Menschen um mich herum zu erzielen.» Aktuell lebt Mikhalchik nicht in seiner ukrainischen Heimatstadt Kiew, sondern hat seine Zelte gemeinsam mit seiner Verlobten in Polen aufgeschlagen. Dort bereitet er sich auf die neue Saison vor und tankt Kraft für den Angriff auf den Titel. «Wir wollen für das erste Rennen zu 100 Prozent bereit sein», erklärt der BMW-Pilot. «Das war letztes Jahr nicht ganz der Fall. Ich freue mich auf die ersten Rennen der Saison, aber zuerst müssen wir auch gute Tests mit dem Team machen, um das Motorrad am Anfang der Saison auf 100 Prozent zu bringen. Lasst uns Spaß haben und es genießen.»

Eine weitere Runde im Team BCC-alpha-Van Zon-BMW dreht Kamil Krzemien aus Polen. Die Leistungskurve des 23-Jährigen zeigte im Vorjahr steil nach oben. Beim Finale erfüllte er sich mit seinem ersten Podestplatz in der IDM Superbike einen großen Traum. Mit seinem erfolgreichen Endspurt bei den letzten IDM-Wochenenden schob sich das Nachwuchstalent auf den fünften Platz der Gesamtwertung. «Ich bin sehr froh, dass ich mit Werner und BMW in der Saison 2023 weitermachen kann», verriet der Pole nach der Vertragsverlängerung. «Letztes Jahr um diese Zeit war ich superglücklich, diesem Team beizutreten, und jetzt, nach einer sehr guten Saison, werden wir es auf das nächste Level bringen. Wir haben in der letzten Saison viel gelernt und wissen genau, was wir von beiden Seiten brauchen, um in jedem Rennen um das Podium kämpfen zu können. Das Rennen in Hockenheim war phänomenal und ich habe meinen ersten Podestplatz geholt, was für mich wie ein Meilenstein war. Danach bin ich nur noch motivierter und hungriger, um Spitzenplätze zu kämpfen. Mein Ziel ist es, die Saison 2023 in der Gesamtwertung unter den Top 3 zu beenden, und das ist bei unserem Potenzial ein sehr realistisches Ziel. Ich bin dem Team und allen Sponsoren sehr dankbar, dass sie dies möglich gemacht haben.»

Neu im Team und ein hoffnungsvolles Talent aus deutscher Sicht ist Max Schmidt, der Mitte Februar gerade mal 20 Jahre alt wird und damit auch in diesem Jahr einer der jüngsten Teilnehmer im hochkarätigen Starterfeld ist. «Ich denke, das kann man sehr gut zu einem Vorteil machen», erklärt der Teenager mit Blick auf seine zahlreichen und zum Teil erfahreneren Teamkollegen. «Vor allem, wenn im Team eine offene Kommunikation herrscht und wir Fahrer uns untereinander über unsere Eindrücke austauschen. Da kann man sehr viele Informationen sammeln und das wird mir sicherlich helfen, das Motorrad schneller zu verstehen. Ich denke die BMW passt sowieso sehr gut zu mir und meinem Fahrstil. Ich bin schon sehr gespannt auf die BMW und freu mich natürlich, das ganze Team kennenzulernen.»

Mit dem Österreicher Philipp Steinmayr begrüßt das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW ebenfalls einen neuen Piloten in seinen Reihen. Die IDM Superbike ist nicht neu für den 29-Jährigen. In der Meisterschaft wird es für Steinmayr das vierte Jahr, allerdings erstmalig auf einer BMW. «Viel Erfahrung habe ich damit noch nicht», gibt der Österreicher mit Blick auf sein neues Arbeitsgerät zu. «Aber ich war nach Weihnachten mit einer 2021er BMW S 1000 RR drei Tage auf der Rennstrecke unterwegs und es hat mir echt Spaß gemacht. Auch wenn das Motorrad noch nicht im IDM-Modus war, hatte ich schon ein sehr gutes Gefühl.» Positiv sieht er auch die Zusammenarbeit mit seinen vier für ihn neuen Teamkollegen. «Ich denke», so Steinmayr, «wir können alle nur voneinander lernen und es gibt dem gesamten Team neue Erfahrungen, die es schon reichlich hat. Mein Ziel ist natürlich, bestmöglich abzuschneiden und ich denke, die Top-5 anzupeilen, sollte realistisch sein, wenn nicht sogar auch mal ein Podium. Mal schauen, ich will mir nicht zu viel Druck auflegen.»

Neu im Team und auch neu in der IDM Superbike ist der Ungar Bálint Kovács. In den letzten beiden Jahren hat der Ungar Erfahrungen bei der Spanischen Superbike-Meisterschaft, bei der Alpe Adria und bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft gesammelt.
Gefördert wird Kovács unter anderem auch von der ungarischen Regierung und dem ungarischen Verband. «Ihre Unterstützung in diesem Jahr hat mir sehr viel bedeutet», wendet sich Kovács an seine Förderer und Sponsoren. «Ich habe den Vorteil, dass ich viele Strecken kenne, da ich zwei Jahre lang im Suzuki-Cup gefahren bin. Ich muss eine neue Motorrad-Marke kennenlernen, denn ich habe bisher nur wenige Runden mit BMW gedreht. Natürlich werde ich die Gelegenheit haben, das Motorrad vor dem Beginn der Meisterschaft zu testen. das ist ein großer Schritt in meiner Karriere. Es ist schon lange her, dass ein ungarischer Fahrer einen Werksvertrag bekommen hat, das ist ein wirklich außergewöhnliches Gefühl. Ich sehe der Saison mit Zuversicht entgegen und halte es nicht für ausgeschlossen, dass ich in der zweiten Saisonhälfte auf dem Podium stehen kann.»

Aus dem Vorjahr werden auch der Niederländer Pepijn Bijsterbosch und der Österreicher Jahn Mohr auch wieder beim Team BCC-alpha-Van Zon-BMW dabei sein. «Pepijn wird selber nicht mehr in der IDM für uns fahren», verrät Daemen über den Niederländer, der sich auf seinen Start in der Langstrecken-Weltmeisterschaft konzentrieren wird. «Er wird im Team meine rechte Hand und sich vor allem um unsere jungen Fahrer kümmern. Jan Mohr ist nach seiner Verletzung aus dem Vorjahr noch nicht wieder ganz fit. Er wird je nach Entwicklung mit der einen oder anderen Wildcard dabei sein.»

Vom 12. bis 14. Mai 2023 wird das Team bei IDM-Saisonauftakt auf dem Sachsenring erstmals in kompletter Aufstellung antreten und um die ersten Punkte in der Saison mit sieben Veranstaltungen kämpfen.

Termine IDM 2023

12.-14.05.2023 Sachsenring
02.-04.06.2023 Oschersleben
23.-25.06.2023 Most (CZ)
21.-23.07.2023 Schleiz
04.-06.08.2023 Red Bull Ring (A)
18.-20.08.2023 Assen (NL)
22.-24.09.2023 Hockenheim