Donnerstag, 30. Juni 2022

DTM Rekord-Starterfeld erfordert längste Boxengasse in der Geschichte des Norisring

  • DTM Norisring powered by BMW M: Hautnah vor Ort erleben oder Live im TV
  • Logistische Herausforderung für alle Beteiligten
  • Es ist angerichtet: Norisring bereit für das große Motorsport-Festival

Der Norisring und die Steintribüne © DTM

Das Rennen am Norisring wird gerne mit der Formel 1 in Monaco verglichen und wird daher oft auch „fränkisches Monaco“ genannt. Es ist das besondere Flair am Dutzendteich, die großartige Atmosphäre auf der vollen Steintribüne und die Promis im Grid. Was Monaco und Norisring noch gemeinsam haben, ist, dass beide keine permanente Rennstrecken sind. Das erfordert Jahr für Jahr unendlich viel Arbeit und einige ungewöhnliche Maßnahmen. Das Rekord-Starterfeld der DTM mit aktuell 27 Rennwagen von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und erstmals Porsche – soviel wie noch nie in Nürnberg seit dem DTM-Comeback 2000 – erfordert ebendort eine längere Boxengasse, die mit 170 Metern gleich um 50 Meter länger ausfällt als noch im Vorjahr. Und auch das Boxenzelt ist so groß wie nie zuvor. Auch die Mitglieder des ausrichtenden Motorsport Club Nürnberg (MCN) leisten viele Arbeitsstunden für die Installation von Leitplanken, Sicherheitszäunen, zusätzlichen Tribünen und Reifenstapeln rund um den 2,3 Kilometer langen Kurs. Wenn die insgesamt zwölf Rennen – je zwei von DTM, DTM Trophy, DTM Classic, BMW M2 Cup, TCR Europe Series und Ferrari Club Deutschland Racing Series – am Wochenende (1. bis 3. Juli) unter dem Namen DTM Norisring powered by BMW M ausgetragen werden, können nicht nur die Fans an der Rennstrecke, sondern auch die Zuschauer auf der ganzen Welt ein TV-Programm von insgesamt 25 Stunden und mit faszinierenden Bildern aus 56 Kamerapositionen verfolgen. Die DTM Norisring powered by BMW M wird in über 70 Ländern übertragen.

Die neue Boxenanlage wurde bereits seit März geplant, der Aufbau begann am 13. Juni und wurde vor einer Woche abgeschlossen, einschließlich behördlicher Abnahme. Die nun 170 Meter lange Einrichtung präsentiert sich als Doppelstock-Anlage. Neben den Teamgaragen sind im Erdgeschoss die Logistik für die Technische Abnahme, TV und Rettungs-Crew untergebracht. Als Fan-Highlight wurde auch wieder eine Pit View Box eingeplant, mit direktem Blick in die Boxen zweier unterschiedlicher Teams. Im Obergeschoss befindet sich die Sieger-Empore sowie das einheitliche Team-Catering und die DTM Power Lounge. Die Erweiterung der Boxenanlage hat keinen Einfluss auf die übliche Platzierung der Container für Rennleitung und Zeitnahme, die MCN-Hospitality und die Boxengassentribüne.

„Der diesjährige Aufbau toppt einfach alles. Die längste Boxengasse in der Geschichte des Norisring, das gab es noch nie. Diese gewaltige Boxenanlage inklusive des Zeltes, das ist alles sehr beeindruckend. In diesem Projekt steckt so viel Detailarbeit, Wahnsinn. All das kann nur gelingen, wenn alle Parteien gut zusammenarbeiten, und das ist hier ganz klar der Fall“, sagt Frederic Elsner, Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR, und fügt hinzu: „Lobend erwähnen möchte ich die extrem gute Zusammenarbeit mit dem Motorsport Club Nürnberg. Das macht großen Spaß so.“

Die heiße Phase des Rennstrecken-Aufbaus umfasst die letzten sechs Wochen vor dem Renntermin und für den Rückbau die beiden Wochen danach. Die gesamte Vorbereitungszeit für diese Großveranstaltung beläuft sich auf neun Monate, in denen gut 200 MCN-Mitglieder und weitere 400 ehrenamtliche Helfer über 10.000 Arbeitsstunden leisten. Für die Rennstrecke müssen etwa fünf Kilometer Leitplanken und und Sicherheitsfangzaun montiert werden, dazu etwa zweieinhalb Kilometer Beton-Elemente, die ebenfalls der Streckenbegrenzung dienen. Zur Sicherheit tragen auch gut 110 sogenannte Sixpacks bei, die aus Reifenstapeln mit jeweils sechs Reifen bestehen. Darüber hinaus müssen Sitzplatztribünen für zusätzliche 25.000 Zuschauer errichtet, etwa zwölf Kilometer Bauzaungitter aufgestellt sowie je drei Kilometer Wasser- und Abwasser-Leitungen und mehr als fünf Kilometer Stromkabel verlegt werden. Auch die regelmäßigen Schulungen der Sportwarte der Streckensicherung, den sogenannten Streckenposten, zum Erhalt der erforderlichen DMSB-Marshall-Lizenz gehören zur Vorbereitung dazu, um den Fahrern und Fahrerinnen der sechs Rennserien am Norisring-Wochenende eine bestmögliche Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten.

Schließlich steht das DTM Norisring powered by BMW M im Fokus der Motorsport-Enthusiasten, sowohl vor Ort als auch rund um den Globus. Aus quasi jedem Blickwinkel, aus 56 Kameraperspektiven, wird die faszinierende Rennaction eingefangen, insgesamt 16 Kilometer Kabel wurden dazu im Veranstaltungsareal verlegt. An den drei Event-Tagen produziert DTM-Partner TV Skyline insgesamt über 25 Stunden Programm mit 60 Livestreams und über 250 sogenannten InRace-Clips, kurzen Video-Schnipseln, die bereits während des Rennens weltweit verfügbar sind. Allein die DTM-Rennen, die im deutschsprachigen Raum von ProSieben live übertragen werden, sind in über 70 Ländern zu sehen.

Und noch ein Novum: Der sogenannte TV-Compound, der Stellplatz für die Übertragungswagen, ist erstmals in das Fahrerlager-Umfeld eingebettet, so dass der Zuschauer sich ein Bild „vom Bild“ machen kann.

Tickets für das einzigartige Motorsport-Spektakel in Nürnberg gibt es heute noch im Vorverkauf unter tickets.dtm.com, via 01806 991166 und ebay.de sowie während des Events an den Tageskassen.


Kurzfristiger Fahrerwechsel in der DTM am Norisring

Franzose Franck Perera startet im GRT Lamborghini

  • Lamborghini-Werksfahrer Franck Perera übernimmt das Auto mit der Startnummer 19
  • Debüt in der DTM, Erfahrung mit dem Norisring
  • DTM Norisring powered by BMW M – der Sommer-Höhepunkt der Traditionsserie

DTM-Premiere: Franck Perera (FRA) startet am Norisring im #19 GRT Lamborghini © DTM

Der Franzose Franck Perera startet beim DTM Norisring powered by BMW M im Lamborghini Huracán des Grasser Racing Teams (GRT). Der 38-Jährige ersetzt im Lamborghini mit der Startnummer 19 den erkrankten Schweizer Rolf Ineichen. Wie Teamkollege Mirko Bortolotti (ITA), der als Tabellenzweiter am Wochenende (1. bis 3. Juli) auf dem Stadtkurs von Nürnberg antritt, ist Perera Werksfahrer der Lamborghini Squadra Corse. Die DTM ist für Perera zwar Neuland, den Norisring kennt er jedoch aus seiner Zeit in der Formel-3-Euroserie 2004 und 2005.

„Es freut mich sehr, das erste Mal in meiner Karriere in der DTM an den Start zu gehen. Ich werde mein Bestes geben, um Rolf mit der Startnummer 19 würdig zu vertreten“, äußert sich Franck Perera zu seinem spontanen Einsatz. „Es ist außerdem schön, wieder mit GRT zusammenzuarbeiten und zurück am Norisring zu sein. Ich habe aus meiner Zeit in der Formel 3 sehr gute Erinnerungen an diesen tollen Ort und kann es kaum erwarten, dort nach so einer langen Zeit wieder Rennen zu fahren.“ Perera, ehemaliger Formel-1-Testfahrer von Toyota, stand insgesamt zwei Mal in vier Formel-3-Rennen auf dem Norisring als Dritter auf dem Podium, jeweils mit Lewis Hamilton als Sieger. Mit GRT erzielte Perera zwischen 2019 und 2021 zahlreiche Erfolge, darunter auch den Sieg in der GTD-Kategorie bei den 24 Stunden von Daytona, unter anderem zusammen mit Bortolotti und Ineichen.

GRT-Teamchef Gottfried Grasser denkt zunächst an Rolf Ineichen: „Rolf ist Anfang der Woche überraschend erkrankt und ich wünsche ihm im Namen der gesamten Mannschaft von Grasser Racing gute Besserung.“ Mit Blick auf Franck Perera ergänzt der Österreicher: „Wir sind erleichtert, dass Franck so spontan einspringen kann. Mit ihm haben wir in den vergangenen Jahren ausgezeichnet zusammengearbeitet. Gerade am Norisring ist es ein Glück, ihn als Ersatz zu haben. Wir sind zum ersten Mal auf dieser Strecke und da ist es wichtig, in dieser unerwarteten Lage auf einen Fahrer zurückgreifen zu können, der das Team kennt.“ Der Österreicher setzt insgesamt vier Lamborghini in der DTM ein – zwei für Bortolotti und Perera sowie zwei für Clemens Schmid (AUT) und Alessio Deledda (ITA).

„Auch wir wünschen Rolf Ineichen gute Besserung“, so Frederic Elsner, Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR. „Mit Franck Perera gibt kurzfristig ein sehr erfahrener Lamborghini-Werksfahrer sein Debüt in der DTM. Es wird spannend zu sehen, wie er sich als DTM-Neuling in diesem enorm starken Starterfeld schlagen wird. Das Gute ist, er kennt den Norisring schon.“

Die DTM Norisring powered by BMW M trägt in der Franken-Metropole die Saisonrennen sieben und acht aus. Insgesamt zwölf Rennen, darunter neben DTM auch DTM Trophy und DTM Classic, sorgen für ein echtes Motorsport-Festival auf dem Stadtkurs.


Mittwoch, 29. Juni 2022

DTM-Piloten mit großem Respekt vor dem Straßenkurs in Nürnberg

  • DTM-Legende Leopold Prinz von Bayern kontert selbstbewusstem Ricardo Feller
  • Lokalmatador Marco Wittmann lobt die Zusammenarbeit mit Renndirektor Scot Elkins
  • Titelverteidiger Maximilian Götz: „Längere Boxenanlage großartige Leistung aller Beteiligten“

Lokalmatadore: M. Götz, M. Wittmann (l-r) © DTM

Norisring ist anders als die anderen Rennstrecken im DTM-Kalender. Es ist der einzige Straßenkurs, der einzige Stadtkurs, eben das „fränkische Monaco“. In die Vorfreude der DTM-Piloten mischt sich auch Respekt vor dieser Herausforderung. „Man muss so nah wie möglich an die Mauer heranfahren“, sagte Ricardo Feller in der DTM-Pressekonferenz vor dem DTM Norisring powered by BMW M (1. bis 3. Juli) über die Mauer ausgangs des Schöller-S. Der junge Schweizer, der zuletzt in Imola mit seinem ABT Audi R8 seinen ersten DTM-Sieg feierte, fährt zum ersten Mal auf dem Norisring, hat sich mit Videos vorbereitet und will sich beim Track-Walk am Donnerstag die Tücken der Rennstrecke genauer anschauen. „Ich weiß, wie breit mein Audi ist“, sagt Feller selbstbewusst. Da kann Leopold Prinz von Bayern, der seit 1967 viele Rennen auf dem Norisring bestritten hat, nur schmunzeln: „Ich habe mir mindestens schon zehn Spiegel an der Mauer abgefahren.“ Der US-Amerikaner Dev Gore freut sich besonders auf den Norisring: „Ich mag Straßenkurse, kenne solche Strecken vor allem aus meiner Heimat USA“, so der Überraschungszweite in Imola im Rosberg Audi.

„Die Fans können zwei actionreiche Rennen am Norisring erwarten“, ist Maximilian Götz (WINWARD Racing Mercedes-AMG) überzeugt, der auf seiner Hausstrecke im vergangenen Oktober seinen ersten DTM-Titel einfuhr. „Es ist an der Zeit, wieder aufs Podium zu springen“, gibt Götz als Ziel für sein Heimrennen aus. Dafür will er sich unbedingt im Qualifying verbessern und einen besseren Startplatz erkämpfen als in den bisherigen Saisonrennen. Doch auch der Qualifying-Modus ist am Norisring anders, denn die 27 Rennwagen werden auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs in zwei Gruppen aufgeteilt. „Ich kenne den Modus von früher vom Kartsport“, so Götz. „Der Modus funktioniert gut.“ Auch Marco Wittmann, der nur wenige Kilometer von der Rennstrecke entfernt wohnt, sieht die Qualifying-Aufteilung positiv, schließlich hat somit jeder Fahrer eine größere Chance auf eine freie Runde. „Das ist eine gute Lösung, fair für alle.“ Der zweimalige DTM-Champion lobt dabei vor allem die Zusammenarbeit mit Scot Elkins, dem DTM-Renndirektor: „Scot Elkins ist absolut offen für unsere Vorschläge. Es gibt einen engen, offenen Austausch zwischen uns Fahrern und ihm – das ist wirklich vorbildlich.“

Götz und Wittmann fanden in der Video-Pressekonferenz auch für die verlängerte Boxengasse lobende Worte. „Das ist eine großartige Arbeit aller Beteiligten vom Motorsport Club Nürnberg und der ITR.“ Für das Rekord-Starterfeld der DTM wurde die nicht permanente Boxenanlage von 120 auf 170 Meter erweitert. „Das erhöht die Sicherheit, auch für die Mechaniker“, betont Wittmann, der sehr gerne im Walkenhorst BMW seinen ersten Heimsieg von 2018 wiederholen möchte. Aus Sicherheitsgründen ist in der Boxengasse am Norisring nur Tempo 40 anstatt der üblichen 60 km/h erlaubt.

Für Leopold Prinz von Bayern steht fest: Er will das Rennwochenende auf jeden Fall genießen. „Ich habe so unglaublich viele tolle Erinnerungen an den Norisring! Ich freue mich darauf, viele Freunde zu wiederzusehen und wieder dort zu fahren, auch wenn die Strecke anstrengend ist und es kaum Passagen gibt, um sich zu erholen.“ Der ehemalige BMW-Werksfahrer, der heute als BMW-Markenbotschafter intensiv in das Jubiläum 50 Jahre BMW M eingebunden ist, teilt sich mit seinem Freund Marc Hessel, dem DTM-Dritten von 1987, das Cockpit eines BMW 320i mit typisch bayerischem Design. „Poldi“ ist überzeugt: „Es wird großartig!“


DTM Classic Cup auf dem traditionsreichen Norisring

Mister Norisring und Leopold Prinz von Bayern geben sich die Ehre

  •     „Poldi“ teilt sich mit Marc Hessel ein BMW-Cockpit – Bruno Spengler ebenfalls im BMW
  •     Insgesamt sieben ehemalige DTM-Helden am Start – auch Stuck, Manthey, Nissen, Mücke
  •     Kultstatus bei den Fans: Ford Mustang, Opel Calibra, Opel Astra V8

Bruno Spengler startet wieder am Norisring
Foto: Jens Hawrda

Der Norisring. Die traditionsreiche Rennstrecke in Nürnberg erlebt am Wochenende (1. bis 3. Juli) eine Gala der einzigartigen Geschichte der DTM. Sieben frühere DTM-Helden und 24 klassische Tourenwagen aus der Epoche zwischen 1984 und 2007 treffen sich zum rasanten Stelldichein beim zweiten Auftritt des DTM Classic Cup – und Rallye-Legende Walter Röhrl gesellt sich am Sonntag als interessierter Beobachter hinzu. Im Fokus steht vor allem Leopold Prinz von Bayern. Der Ur-Ur-Urenkel von König Ludwig I. wird im BMW genauso beherzt Gas geben wie eh und je, daran hindern ihn auch seine 79 Jahre nicht, die er vor wenigen Tagen feiern durfte. Zudem trifft „Poldi“ am Norisring auf seinen „alten Spezl“ Hans-Joachim Stuck, der schon im Vorjahr mit seinem ehemaligen DTM-Meisterauto Audi V8 von Anton Werner rund um die Steintribüne groß aufgeigte.


Bereits beim Premierenrennen der DTM 1984 im belgischen Zolder war Leopold Prinz von Bayern am Start, ebenso bestritt er die DTM-Saisons 1988 bis 1992. Für den adligen Bayern hatte der Norisring schon immer eine besondere Bedeutung, dort startete er auch schon im BMW M1 sowie im Porsche 956, mit dem er 1984 bei den 24 Stunden von Le Mans als Vierter einen seiner größten Erfolge feierte. Im DTM Classic Cup teilt sich „Poldi“, wie er nicht nur im Fahrerlager volksnah genannt wird, das Cockpit des passend mit bayerischen Rauten gebrandeten Donner & Reuschel-BMW 320i von 2.0 Automotive mit seinem Freund Marc Hessel, dem DTM-Dritten von 1987.

Neben der DTM und der DTM Trophy ist die DTM Classic ein weiteres Highlight für die Zuschauer: 24 klassische Tourenwagen mit insgesamt 28 Fahrern aus sieben Nationen, jeder mit einer eigenen Geschichte. Im Fahrerlager können die faszinierenden Autos hautnah bewundert werden. Auch die legendären Fahrer sind dort anzutreffen. Am Sonntag wird sogar Rallye-Legende und Ex-DTM-Pilot Walter Röhrl vor Ort sein und unter anderem auf den BMW 2002 Turbo von Schnitzer Classic treffen, mit dem er 1977 bei den „200 Meilen von Nürnberg“ am Start war.

Zu den heimlichen Stars im Starterfeld zählen der bullige Ford Mustang, mit dem einst Gerd Ruch die DTM-Fans verzückte, der infernalisch-hochdrehende Opel Calibra V6 4x4, mit dem die Rüsselsheimer 1996 sogar einen Fünffach-Triumph am Norisring feierten, und das Opel Astra V8 Coupé von Klaus Hoffmann und Tim Schrick, mit dem Joachim Winkelhock 2000 am Norisring die Pole-Position eroberte und der daraufhin mit spektakulären Flügeltüren ausgestattet wurde. Der Mustang, von Besitzer Guido Momm für das Norisring-Spektakel extra ausgeliehen, und der Calibra werden beide von BWT Mücke Motorsport eingesetzt und in den beiden Rennen abwechselnd von Ex-DTM-Pilot Stefan Mücke und von Ronny Scheer pilotiert.

Mit insgesamt 14 BMW haben die Münchner einen besonders großen Auftritt an der Noris. BMW Classic schickt dafür sogar „Mr. Norisring“ Bruno Spengler in die Franken-Metropole, wo der ehemalige DTM-Champion und mit fünf DTM-Siegen Norisring-Rekordhalter den BMW 320i des ehemaligen DTM-Fahrers Johnny Cecotto steuern wird. Damit traut sich der Kanadier sogar einen Podiumsplatz zu. Mit seinem ehemaligen BMW M3 aus vergangenen Schnitzer-Tagen kehrt der Däne Kris Nissen zum Norisring zurück, wo er 1994 im Alfa Romeo 155 V6 Ti aus dem Team des Nürnbergers Horst Schübel in der DTM triumphierte. Der ehemalige DTM-Vizemeister Olaf Manthey startet zusammen mit Peter Schumann in einem BMW 635 CSi. Vater Herbert und Bruder Nico Wittmann folgen im BMW M3 den Spuren von Marco Wittmann, dem mit zwei DTM-Titel erfolgreichsten Familienmitglied, der im neuen BMW M4 von Walkenhorst Motorsport in der DTM vor heimischer Kulisse kräftig punkten will.

Dienstag, 28. Juni 2022

Marco Wittmann und Maximilian Götz: Zwei DTM-Champions beim Jubiläum am Norisring vor heimischer Kulisse

  •     DTM-Tradition: Rennen 49 und 50 auf dem Stadtkurs in Nürnberg
  •     DTM-Debüt: Ayhancan Güven debütiert als Cassidy-Ersatz im Ferrari
  •     DTM Classic mit „Mr. Norisring“ Bruno Spengler, Hans-Joachim Stuck und Leopold Prinz von Bayern

Heimspiel für Marco Wittmann am Norisring
Foto: Jens Hawrda

Heimspiel für die DTM-Champions Marco Wittmann und Maximilian Götz, Debüt für den Türken Ayhancan Güven im Ferrari, Rückkehr von „Mr. Norisring“ Bruno Spengler mit Hans-Joachim Stuck und Leopold Prinz von Bayern in der DTM Classic – die DTM Norisring powered by BMW M am Wochenende (1. bis 3. Juli) ist das Sommer-Highlight der Traditionsserie. Gleich im Premierenjahr 1984 startete die DTM auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs in Nürnberg, jetzt steht ein Jubiläum bevor: am Samstag das 49. und am Sonntag das 50. DTM-Rennen.

Auch für Maximilian Götz ist der Norisring das Heimrennen
Foto: Jens Hawrda


Die DTM mit ihrem Rekord-Starterfeld und den Rennwagen von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und erstmals Porsche, dazu die Talentschmiede DTM Trophy und die DTM Classic mit Tourenwagen früherer Jahre und der BMW M2 Cup, die TCR Europe Series und die Ferrari Club Deutschland Racing Series – sechs Rennserien, die von Freitag bis Sonntag mit insgesamt zwölf Rennen für ein wahres Motorsport-Festival im „fränkischen Monaco“ sorgen. Die Zuschauer können sich nicht nur auf viel Action auf der Rennstrecke freuen, sondern auch auf die einzigartige Atmosphäre im Fahrerlager und am Dutzendteich, auf Autogrammstunden, Pitwalk und ein attraktives Bühnen- und Event-Programm – und das bei herrlichem Sommerwetter mit bis zu 30 Grad.

Mit Spannung wird ein Novum am Norisring erwartet. Ausnahmsweise werden die beiden DTM-Qualifyings in zwei Gruppen ausgetragen. Damit gewährleistet die DTM-Organisation ITR, dass jeder Fahrer eine faire Chance auf eine möglichst freie Runde auf dem 2,3-km-Kurs hat, um seine persönliche Bestzeit und damit den bestmöglichen Startplatz zu erzielen.

Acht Monate nach dem Finale der DTM 2021 an gleicher Stelle lautet die Frage: Wer geht als „Halbzeit-Meister“ in die achtwöchige Sommerpause? Als Spitzenreiter startet der Südafrikaner Sheldon van der Linde (80 Punkte) im Schubert BMW ins vierte von insgesamt acht DTM-Rennwochenenden, gefolgt vom Italiener Mirko Bortolotti (68) im GRT Lamborghini, dem Schweizer Nico Müller (62) im Rosberg Audi, dem Österreicher Lucas Auer (60) im WINWARD Mercedes-AMG und dem dreimaligen DTM-Champion René Rast (GER/49) im ABT Audi, der in Imola seinen ersten Saisonsieg feierte.

Vor allem der amtierende Champion Maximilian Götz hofft vor heimischer Kulisse auf eine Trendwende. Das Mitglied des ausrichtenden Motorsport Club Nürnberg (MCN) hat im WINWARD Mercedes-AMG erst fünf Punkte einfahren können. . Für den 35-Jährigen aus dem nahen Ochsenfurt gäbe es kaum einen besseren Platz für die Kehrtwende als den Norisring. Der zweite Lokalmatador ist Marco Wittmann. Der zweimalige DTM-Champion hat sich perfekt in Form gebracht, eroberte zuletzt in Imola seine erste Podiumsplatzierung mit dem neuen BMW M4 von Walkenhorst Motorsport, womit er sich auf den neunten Punkterang vorschob. 2018 gelang dem Fürther der erste Heimsieg. „Ich habe immer noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke - so episch, so besonders, so emotional!“

Red Bull AlphaTauri AF Corse präsentiert zum Jubiläum am Norisring einen Rookie: Ayhancan Güven. Der 24-jährige Türke – die 33. Nation in der DTM-Geschichte – vertritt den Neuseeländer Nick Cassidy im Ferrari 488. Für Güven ist es ein einmaliges Gastspiel.

Für ein großes Wiedersehen am Norisring werden auch Bruno Spengler, Hans-Joachim Stuck und Leopold Prinz von Bayern sorgen. Der Kanadier Spengler hat sich auf der Traditionsstrecke mit der Rekordzahl von fünf DTM-Siegen den Beinamen „Mr. Norisring“ verdient, „Strietzel“ Stuck und „Poldi“, haben bereits seit den Siebzigern die Geschichte dieser Rennstrecke rund um die alte Steintribüne mitgeprägt. Beim zweiten Rennwochenende des DTM Classic Cup mit ehemaligen DTM-Boliden aus der Zeit von 1984 bis 2007 steuern Spengler und „Poldi“ einen BMW, Stuck einen Audi. Mit Kris Nissen (BMW), Marc Hessel (BMW) und Stefan Mücke (Opel) sind insgesamt sechs ehemalige DTM-Helden in der DTM Classic am Start.

Heißes Spitzenreiter-Duell am Norisring in der DTM Trophy

 Caresani und Heinemann in der Talentschmiede DTM Trophy punktgleich

  •     Seriennahe GT-Sportwagen so schnell wie 1993 Nicola Larini im Alfa Romeo 155
  •     Caresani: „Aufgeschlossen, präzise und respektvoll mit den Grenzen des Norisring umgehen“
  •     DTM Trophy live im Stream via grid.dtm.com und zeitversetzt im Fernsehen auf ServusTV

Foto Jens Hawrda
 

Zwei Fahrer punktgleich an der Tabellenspitze belegt einmal mehr, wie heiß und hartumkämpft die DTM Trophy ist. Und dass die Youngster – schon mit 16 Jahren darf man in der Talentschmiede auf der DTM-Plattform starten – mit 53-Sekunden-Runden auf dem 2,3 Kilometer langen Norisring genau so schnell sind wie der 1993er DTM-Champion Nicola Larini bei seinem damaligen Doppelsieg im Klasse-1-Alfa Romeo 155 V6 TI, unterstreicht die Herausforderung und das Potenzial der seriennahen GT-Sportwagen. Vor den Saisonrennen fünf und sechs beim DTM Norisring powered by BMW M4 auf dem traditionsreichen Stadtkurs von Nürnberg liegen Imola-Doppelsieger Colin Caresani und Lausitzring-Doppelsieger Tim Heinemann punktgleich an der Spitze der Fahrerwertung in der DTM Trophy.

„Um auf dem Norisring erfolgreich zu sein, muss man aufgeschlossen, präzise und respektvoll mit den Grenzen der Strecke umgehen“, weiß Rookie Caresani, worauf es in der Franken-Metropole ankommt. Der Niederländer hat im Oktober 2021 im BMW M2 Cup, der auch dieses Mal wieder am Norisring am Start ist, erste Erfahrungen sammeln können und wurde direkt zweimal Vierter. „Der Norisring ist völlig anders als jede andere Strecke, man wird nie bremsen oder sich so positionieren, wie man es normalerweise tun würde. Die Bodenwellen verändern alles. Und wenn du die Grenzen überschreitest, bist du erledigt.“

Damit hat Caresani, der einen BMW M4 aus dem Team Project 1 steuert, einen Vorteil gegenüber Tim Heinemann in der Toyota Supra (Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring-Racing). Der 24-Jährige aus Fichtenberg wurde zwar im Premierenjahr 2020 Champion der DTM Trophy und war auch 2021 bei einigen Rennen am Start, fuhr aber noch nie auf dem Norisring. „Der Norisring hat einfach eine tolle Historie. Leider war ich noch nie vor Ort und konnte es bisher immer nur vom Fernseher aus verfolgen, aber selbst dort war die Atmosphäre immer besonders.“ Heinemann ist sich sicher: „Es wird sicherlich hart und eng zur Sache gehen.“

Hinter Caresani und Heinemann mit jeweils 69 Punkten ist der 17-jährige Theo Oeverhaus (GER, Walkenhorst BMW) mit 42 Zählern Dritter, gefolgt von sechs Neueinsteigern, angeführt von Jacob Riegel (GER, 40), der zuletzt in Imola im Speed Monkeys Aston Martin zweimal als Zweiter glänzte.

Aston Martin, Audi, BMW, Mercedes-AMG, Porsche und Toyota – sechs Hersteller sorgen für einen bunten Markenmix in der DTM Trophy. Die Leistungsstärke und die Geschwindigkeit der Rennwagen ist beeindruckend. So erzielten 2021 drei der Piloten in unterschiedlichen Sessions im Rahmen des Final-Wochenendes am Norisring 53er Rundenzeiten. Wie schnell damit die Rennwagen aus der DTM Trophy sind, verdeutlicht ein Vergleich mit 1993: Damals fuhr der Italiener Nicola Larini im über 500 PS starken Alfa Romeo 155 V6 mit Allrad-Antrieb bei seinem DTM-Doppelsieg ebenfalls 53er Zeiten. Die 50er „Schallmauer“ durchbrach die DTM erstmals 1996 (Uwe Alzen, Opel Calibra V6).

„Dieser Vergleich zeigt, welche Leistungen unsere jungen Fahrer heutzutage in der DTM Trophy abliefern und welches Niveau die seriennahen GT-Sportwagen haben. Die DTM Trophy ist eine perfekte Vorbereitung für den Aufstieg in die DTM“, erklärt Ex-DTM-Champion Martin Tomzcyk, der als DTM Representative Brand & Sport der DTM-Organisation ITR auch für das Serienmanagement der DTM Trophy verantwortlich ist.

Aufgrund einer anderen Rennveranstaltung des Fahrers Alexandre Papadopulos (USA) wird das belgische Selleslagh Racing Team (SRT) an den beiden Rennen am Norisring nicht teilnehmen.

GERT56: Finsterbusch feiert in Most zweites Saisonpodest, Puffe solide in den Punkten

Toni Finsterbusch hat bei der dritten Saisonstation der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) sein zweites Saisonpodest gefeiert und einen fünften Rang geholt. Teamkollege Julian Puffe sah das Ziel als Achter und Sechster.


Julian Puffe
Foto: Jens Hawrda

Starkes Wochenende für GERT56 beim Distanz-mäßigen Heimrennen in Most in der Tschechischen Republik: Toni Finsterbusch holte im ersten Rennen der IDM Superbike mit seiner BMW M 1000 RR den fünften Rang, startete damit als Zweiter aus Reihe eins in den zweiten Lauf – und sah das Ziel dort als Zweiter. Teamkollege Julian Puffe konnte nach einem Fehler im Qualifying in den Rennen als Achter und Sechster noch wichtige Punkte sammeln.

Finsterbusch sah sich im ersten Lauf gleich in der Verfolgergruppe mit Vladimir Leonov, Jan Mohr und Leon Haslam kämpfen. Zunächst studierte er seine Gegner, doch dann machte „FiBu“ zu Rennhalbzeit kurzen Prozess und schnappte sich in wenigen Kurven alle drei Gegner. Kurzzeitig setzte sich Finsterbusch auf dem vierten Rang liegend etwas von den Verfolgern ab, doch auf die letzten beiden Runden hatte Ex-WorldSBK-Laufsieger Haslam wieder aufgeschlossen. Am Ende musste sich Finsterbusch mit dem fünften Rang und einer Zehntelsekunde Rückstand auf Haslam geschlagen geben, dafür hielt er aber Mohr um 0,062 Sekunden hinter sich.

Im zweiten Rennen setzte Finsterbusch seinen Plan in die Tat um: Er erwischte einen guten Start, erkämpfte sich die Spitze und verteidigte die Führung bis über die Rennhalbzeit hinaus. Als dann „die Messlatte“ Markus Reiterberger vorbei kam, versuchte Finsterbusch am dreifachen Champion dran zu bleiben – wollte dann aber nichts riskieren und brachte den zweiten Platz ins Ziel. Übrigens vor dem ehemaligen Superbike-Vize-Weltmeister Leon Haslam, der in Most seinen ersten IDM-Einsatz fuhr.

Puffe hatte im Qualifying Pech und war mit dem frischen, weichen Reifen am Schluss der Session so raus gefahren, dass er um eine Sekunde seine fliegende Runde nicht mehr schaffte. Damit hatte er sich als Ausgangslage für den Sonntag den zehnten Startplatz geschaffen. Trotzdem zeigte er in beiden Rennen Kampfgeist und eroberte noch die Ränge acht und sechs. Beide Male hatte er harte Konkurrenz und wurde in ständige Zweikämpfe verstrickt.

In der Gesamtwertung liegt Toni Finsterbusch auf dem dritten Rang, nur einen Punkt hinter Florian Alt. Julian Puffe ist mit 59 Punkten auf dem Konto Fünfter.

Im ProSuperstock-Cup konnte Jan Schmidt im Regen die Pole-Position einfahren, allerdings musste er am Start zu Lauf eins einen herben Rückschlag einstecken: Er wurde in der ersten Kurve abgeräumt und konnte nach dem resultierenden Abbruch nicht am Re-Start teilnehmen. Im zweiten Rennen rettete er die Punkte für Rang zwölf.

Am Montagmittag unterzog sich Schmidt einer weiteren Kontrolle im Krankenhaus, wobei der Bruch der siebten Rippe diagnostiziert wurde. Ein Genesungsplan steht noch aus.

Teamkollege Rico „Rixi“ Löwe holte die Plätze neun und sechs und konnte damit auch wieder ordentlich Punkte für die Meisterschaft sammeln. Pech hatte er mit einer Strafe im zweiten Rennen, als er für einen Frühstart eine Double-Long-Lap-Penalty bekam, diese aber nicht antreten konnte und das Vergehen somit mit sechs Sekunden Zeitstrafe belegt wurde. Dadurch verlor der Glashütter noch einen Platz.

Schmidt hat 47 Punkte auf dem Konto und ist Siebter, Löwe hält auf dem neunten Gesamtrang und ist Neunter.

Stimmen zum Rennwochenende in Most:

Toni Finsterbusch:
Nach Rennen eins wusste ich ja die Gegner um mich herum noch besser einzuordnen und hatte einen genauen Plan für das zweite Rennen. Mein Start war – ja – die Reaktion war gut, aber dann hatte ich einen riesigen Wheelie drin. Ich habe trotzdem versucht, mich nach vorn zu schieben, was mir auch gelungen ist. Ich bin dann meinen Stiefel gefahren, bis der Reiti [Markus Reiterberger] kam. Da habe ich gedacht: Versuch mal dran zu bleiben. Aber da war ich zwei, drei Runden komplett am Limit gefahren und musste dann abreißen lassen. Ich bin dann meinen Rhythmus weiter gefahren. Platz zwei ist jetzt einfach nur geil! Das Team hat wieder super gearbeitet und meine BMW M 1000 RR hat perfekt funktioniert. Auf Schleiz freue ich mich, auch wenn das nicht zu meinen Lieblingsstrecken zählt – aber es soll halt einfach jeder hin kommen, weil es ist einzigartig!

Julian Puffe:
Wir haben insgesamt viel rum probiert und Daten sammeln können, weil wir auch in den freien Trainings Longruns gefahren sind. Wir haben viel hin und her gebaut und schlussendlich eine richtig gute Richtung gefunden. Im ersten Rennen hatte ich noch etwas Probleme auf der Bremse, im zweiten Rennen haben wir noch einen richtig guten Schritt machen können. Dann konnte ich auf der Bremse auch richtig angreifen und ich hatte einige harte Manöver zu fahren. Die Plätze sechs und acht sind jetzt erst Mal okay, denn das Motorrad hat sich bedeutend besser angefühlt, als noch in Oschersleben. Wir haben eine gute Richtung eingeschlagen und müssten jetzt nur vorn noch etwas finden, damit ich etwas mehr Last drauf geben kann. Wenn wir das hinbekommen, stehen wir beim nächsten Rennen richtig gut da. Vielen Dank an mein ganzes Team, die richtig viel und gut gearbeitet haben dieses Wochenende! Herzlichen Glückwunsch auch an meinen Teamkollegen Toni Finsterbusch für den Podestplatz im zweiten Rennen. Wir sehen uns nächsten Monat in meinem Wohnzimmer in Schleiz!

Jan Schmidt:
Näher könnten Sieg und Niederlage nicht beieinander liegen. Am Samstag konnte ich mir die Pole-Position sichern und bin im Regen die Bestzeit gefahren. Ich hatte mir daher für beide Rennen einiges ausgerechnet. Den ersten Start habe ich verhauen und habe einige Plätze verloren und in der ersten Schikane habe ich dann auch auf einmal einen Schlag gespürt, bin im gleichen Moment übers Motorrad geflogen und habe dann einfach nur versucht, zu atmen. Ich lag am Boden und habe einfach nur nach Luft gerungen – ich habe gedacht, ich ersticke. Ich wusste gar nicht, was passiert war, aber ich wollte einfach nur atmen. Aber das war auch ein Freund von mir, mit dem ich schon einiges durch habe – und ich weiß, dass das passieren kann. Ich hatte dann aber sehr starke Schmerzen im Rippenbereich. Im zweiten Rennen war der Start besser, ich konnte mich gut halten, aber die Pole-Position ist in Most gar nicht so gut, denn es kamen innen wieder zwei rein, die mir die Tür zu gemacht haben. Da war ich wieder Fünfter und konnte mich drei Runden gut halten, aber dann bekam ich wieder ein Stechen in den Seiten und mir ging auch der Arm zu. Ich habe total verkrampft und bin von Runde zu Runde langsamer geworden und wollte nur ins Ziel kommen und nicht wieder stürzen. Insgesamt hatte das Wochenende gut angefangen, aber dann ist es halt schlecht zu Ende gegangen. Positiv: Wir wissen, was wir können und werden genau das zu den nächsten Rennen mitnehmen. Leider hat der Check am Montagmittag ergeben: Meine siebte Rippe ist gebrochen. Ich hoffe trotzdem, dass ich in Schleiz wieder dabei und am Start bin!

Rico Löwe:
Wieder zwei Mal in den TopTen – damit können wir zufrieden sein, denn hier sind mittlerweile einige, sehr junge, fixe Fahrer dabei. Es geht so verdammt eng zu, was sich auch da dran zeigt, dass mir in der Gesamtwertung als jetzt Neunter nur zwanzig Punkte auf die Top-Fünf fehlen – und das mit einem Doppelnuller beim Auftakt. Hier war es halt Pech mit meinem Frühstart und der Strafe – aber auch das kann passieren. Ich denke, dass wir in den kommenden Rennen an der Tabelle noch mal gehörig etwas korrigieren können. Meine BMW S 1000 RR hat auf jeden Fall perfekt funktioniert und ich bin zufrieden.

Karsten Wolf:
Toni ist derzeit absolut in Hochform und in der Lage, unser Paket bestmöglich auszunutzen. Er ist auf der Bremse eine geile Sau, das hat er heute wieder gezeigt. Wir sind zufrieden, dass wir ihm so ein Paket hinstellen können. Auch Julian hat eine Top-Leistung gezeigt und für die Meisterschaft genau die wichtigen Punkte mitgenommen. Jetzt geht es nach Schleiz ins Puffe-Town. Wir hoffen, dass viele Zuschauer kommen und dass wir dann wieder ein solches GERT56-Feuerwerk abfackeln können. In der Superstock hatten wir Höhen und Tiefen. Jan Schmidt hat sich unter schwierigsten Bedingungen mit viel Mut die Pole-Position gesichert – wurde aber im ersten Rennen beim Start in der Schikane abgeräumt und konnte beim Neustart schon nicht mehr mitfahren. Unter Schmerzen hat er sich durch das zweite Rennen gequält und Kampfgeist und Ehrgeiz gezeigt und wenigstens vier Punkte mitgenommen. Rico „Rixi“ Löwe ist Neunter und Sechster geworden und hat wieder fleißig gepunktet – er ist halt einfach eine Bank.

Montag, 27. Juni 2022

IDM Most: Starker Doppelsieg von Markus Reiterberger

Team BCC-alpha-Van Zon-BMW zufrieden mit dem Rennwochenende in Most

Mit dem Doppelsieg in Most festigt Markus Reiterberger seine Tabellenführung 
Foto: Jens Hawrda

Ein Wiedersehen mit dem Team BCC-alpha-Van Zon-BMW und der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft IDM gab es am vergangenen Wochenende im Autodrom Most. Auf der tschechischen Rennstrecke wurden zum dritten Mal in der Saison 2022 Punkte in der IDM Superbike vergeben. Mit am Start wieder das Quartett des deutsche-belgischen Teams von Andy Gerlich und Werner Daemen mit ihre Piloten Markus Reiterberger (D), Jan Mohr (A), Pepijn Bijsterbosch (NL) und Kamil Krzemien (PL).

Markus Reiterberger hatte erst vor 14 Tagen für den Hersteller BMW beim 24-Stunden-Rennen von Spa im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft den Sieg nach Hause gefahren und kam mit einem Vorsprung von 49 Punkten auch als Führender der IDM Superbike nach Most gereist. Im Training zum IDM-Lauf ließ sich Reiterberger nicht lumpen und lieferte sowohl bei den Freien Trainings am Freitag als auch nach den beiden Qualifyings, das erste noch im Nassen, die Bestzeit ab. In seiner letzten gezeiteten Runde am Samstag durchbrach Reiterberger die 1.33er-Minuten-Schallmauer und überzeugte mit einer Zeit von 1:32,957 min.

Den möglichen Start-Ziel-Sieg in Lauf 1 vermasselte sich Reiterberger durch einen Verbremser in der ersten Schikane selbst. Doch die Lücke zum dadurch durchgeschlüpften WM-Piloten Leandro Mercado hatte Reiterberger rasch wieder geschlossen, zwängte sich gekonnt am Argentinier vorbei zurück auf die Spitzenposition und ließ keine Zweifel mehr aufkommen, wer in Most der Herr im Haus ist. «Ich bin erleichtert», verriet er anschließend, «denn ich war mir nicht sicher wegen der Reifenwahl. Im letzten Moment hatte ich mich für den SC 0 entschieden, weil ich wusste, dass der hält. Ich habe dann gesehen, dass ich eine richtig gute Pace habe und konnte so meinen Vorsprung ausbauen. Wir waren vorher keine Renndistanz hier gefahren, aber die BMW lief perfekt, genauso wie man’s braucht.»

Lauf 2 ging wie gewohnt in der umgekehrten Reihung los, was für Reiterberger den neunten Startplatz bedeutete. Auch wenn es einige Runde dauerte, bis er sich vorgekämpft hatte und vor allem BMW-Kollege Toni Finsterbusch erbitterten Widerstand leistete, setzte sich Reiterberger durch und holte sich Tagessieg Nummer 2. «Ich hatte auf den Geraden ein wenig das Nachsehen, konnte aber in den Kurven gut überholen», erklärt er. «Wir hatten uns für den weicheren Reifen entschieden, der noch besser funktioniert hat. Ich bin dankbar, dass ich so ein tolles Motorrad und so ein tolles Team haben darf. Jetzt kommen die Rennen in Schleiz, da freu ich mich, das wird noch viel brutaler.»

Jan Mohr hatte die freie IDM-Zeit genutzt und im Vorfeld bereits seine Testrunden in Most gedreht. Sein Einsatz machte sich dann auch in den Trainings bezahlt. Der Österreicher eröffnete mit seiner Zeit von 1:34,204 min. die zweite Startreihe. Im Freien Training hatten er und seine Mannschaft noch mit der Technik zu kämpfen, aber nach dem Tausch des Killswitch, zu deutsch Zündunterbrecher, lief die BMW den Rest des Wochenendes einwandfrei und bescherte Mohr in den beiden Rennen die Plätze 6 und 5.

«Im ersten Rennen habe ich mir Leon Haslam und Vladimir Leonov geschnappt», berichtet Mohr, der sich in der Verfolgergruppe auch nicht von großen Namen und ehemaligen Superbike-Vize-Weltmeistern aus der Ruhe bringen ließ. «Vor allem der Fight mit Haslam war cool. Ich war zum Schluss megaknapp dran, aber dann war leider das Rennen zu Ende.» Freuen durfte sich Mohr dann dank des Reverse-Grid im zweiten Rennen über seinen Startplatz in der ersten Startreihe. Doch die Freude währte nicht lange und der Plan, sich mit einem Raketenstart an die Spitze zu setzen, ging nicht auf. «Denn mein Start war die größte Katastrophe», lautet Mohrs Statement. «Es nervt mich ehrlich gesagt, dass ich das immer mal wieder verkacke. Wir haben schon viel versucht. In Most habe ich dann die Einstellung von Markus Reiterberger übernommen. Beim ersten Rennen war es okay und in Rennen 2 wollte ich einen raushauen. Denn meine Pace war der Hammer, aber das mit dem Raushauen hat dann leider nicht geklappt. Ich konnte mich nach dem miesen Start aber schnell wieder vorarbeiten. Es waren coole Fights und der fünfte Platz geht okay. Aber vom Speed her, wäre auch ein Podestplatz möglich gewesen.»

Pepijn Bijsterbosch reiste aus den Niederlanden nach Most. Nach Startplatz 13 am Samstag hatte der BMW-Pilot für den Sonntag noch einiges an Denksport-Aufgaben für die Rennen am Sonntag auf dem Zettel. «Nach einer nassen ersten Qualifikation war es während des zweiten Zeittrainings zum Glück trocken. Doch es war ganz schön hart. Ich konnte meine Zeit zwar verbessern, dennoch konnte ich für mein Gefühl noch nicht alles rausholen. Ausserdem wird ganz schön schnell gefahren an der Spitze.»

Erschwerend kam für den Niederländer dazu, dass er sich das ganze Wochenende mit einer heftigen Erkältung abplagen musste, die vor allem die Rennen bei 30 Grad Luft- und über 40 Grad Asphalttemperaturen schon für gesunde Piloten eine körperliche Herausforderung darstellten. «Beide Rennen waren schwer», so Bijsterbosch nach den Plätzen 10 und 13. «Ich hatte das ganze Wochenende nicht die nötige Energie. Im zweiten Rennen habe ich die Pace etwas rausgenommen, um über die Distanz zu kommen. Am Ende war ich am zehnten Platz dran, aber nach einem Block-Pass wurde ich nach außen gedrängt und zwei Kollegen schlüpften durch. Mit meinen Kräften war ich am Ende.»

Kamil Krzemien kam mit viel Vorfreude nach Most gereist. «Ich kann es kaum erwarten», erklärte der Pole vor den ersten Trainings in Richtung seiner BMW, «wieder auf mein Biest zu steigen.» Nach einem erfolgreichen Freitag musste sich der Nachwuchspilot nach dem Qualifying mit Startplatz 18 begnügen. «Die Session war ganz schön intensiv und mit einigen Änderungen, die wir vorgenommen haben. Ich konnte meinen Rhythmus und meinen Speed nicht finden, aber wir überprüfen auch das Motorrad und den Motor, denn uns fehlt es etwas an Leistung. Wie immer in dieser Saison werde ich mich auf den Rennsonntag konzentrieren und mein Bestes geben.»

Wie auch bei den vergangenen IDM-Wochenenden hielt das polnische Nachwuchstalent sein Versprechen und packte bei den Rennen jeweils noch eine Schippe drauf und ergatterte in den Rennen einen 13. und einen 11. Platz, womit er sich in der Gesamtwertung weiter in den Top Ten tummelt. «Es war ein ganz schön forderndes Wochenende», fasst Krzemien die Geschehnisse zusammen, denn die WM-Gaststarter hatten die Messlatte bei den Rundenzeiten weiter nach oben geschraubt und bei 30 Grad zollten auch Mensch und Maschine den äußeren Umständen Tribut. «Mein Bike ist in der Gruppe, in der ich gekämpft habe, leider ein wenig warm geworden», schildert der Pole seinen Sonntag. «Dadurch hatte ich dann nicht die beste Beschleunigung und konnte auch sonst nicht meine bevorzugte Linie fahren.»

«Das Level war an diesem Wochenende wirklich hoch», fügt er noch an, «und es lief nicht ganz so wie erwartet. Enttäuscht bin ich aber nur ein klein bisschen. Es waren einfach zuviele Kämpfe in der Gruppe, alleine wäre ich bessere Rundenzeiten gefahren. Doch zu überholen war heute echt hart.»

Vom 22. bis 24. Juli 2022 geht es weiter im Takt der IDM und für viele, allen voran IDM-Leader Markus Reiterberger, steht mit den Rennen auf dem Schleizer Dreieck das Highlight der Saison an.

Rennen der Extraklasse im tschechischen Most und ein bärenstarker Markus Reiterberger

Volle Punktzahl für Markus Reiterberger in Most
Foto: Jens Hawrda

Die dritte Runde zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) im tschechischen Most strotzte vor Stars aus der Weltmeisterschaft. In der IDM Superbike, der IDM Supersport wie auch der Nachwuchsklasse Supersport 300 hatte sich Prominenz angemeldet. Zum einen, um sich auf die in vier Wochen auf dem gleichen Kurs ausgetragenen WM-Läufe vorzubereiten. Zum anderen, um sich mit der nationalen Elite zu messen. Diese ließ sich von den großen Namen allerdings nicht beeindrucken. Markus Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW) machte seiner Extra-Klasse in der IDM Superbike dabei alle Ehre.

IDM Superbike

Markus Reiterberger hat bereits drei Titel in der Königsklasse gewonnen, am vierten arbeitet er sehr effektiv. Zwei weitere Siege haben ihn seinem Ziel wieder näher gebracht. Die Konkurrenz war in Most erheblich angewachsen, doch er ließ Leandro Mercado (HRP Honda) sowie auch Leon Haslam (Kawasaki Weber-Motos Racing) hinter sich. Mercado ist aktuell in der Superbike-WM unter Vertrag, hat aber bis auf das Hockenheim-Finale die Honda CBR 1000 RR-R des verletzten Luca Grünwald übernommen. In Hockenheim ist er wegen der Terminüberschneidung mit der Superbike-WM nicht dabei. Bei Haslam handelt es sich um den Superbike-Vizeweltmeister von 2010, der aktuell um den Titel in der renommierten Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB) kämpft und einen Abstecher auf die Kawasaki des verletzten IDM-Stammfahrers Bastien Mackels machte. Fakt aber ist: Auch der Brite ist einer Wiederholung nicht abgeneigt, denn der hohe Level in der IDM Superbike ist eine Herausforderung. 

An Markus Reiterberger kam letztlich keiner vorbei. Der 28-jährige Bayer siegte zwei Mal bravourös und hat bereits einen Vorsprung von 67 Meisterschaftspunkten auf den Gesamt-Zweiten Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing). Der Markenkollege kam im ersten Sonntagsrennen auch als Zweiter ins Ziel. Dritter wurde Leandro Mercado, der damit Honda von einer Durststrecke erlöste. Der letzte Podiumsplatz der Marke liegt drei Jahre zurück.

Im zweiten Lauf, den Reiterberger vor dem beflügelten BMW-Kollegen Toni Finsterbusch (GERT56) gewann, wurde Leon Haslam Dritter. Er wiederum bescherte Kawasaki den ersten Podiumsplatz in der laufenden Saison. 

IDM Supersport

In der IDM Supersport nahmen drei der vier angetretenen Gastfahrer aus der Supersport-Weltmeisterschaft jeweils in der gleichen Reihenfolge die Podiumsplätze nach den beiden Rennen ein: Raffaele de Rosa (Ducati), Glenn van Straalen  (Yamaha) und Patrick Hobelsberger (Yamaha). Letzterer ist der aufgestiegene IDM-Champion von 2021. 

In Most muss Max Enderlein den Gaststartern den Vortritt lassen
Foto: Jens Hawrda

Raffaele de Rosa sorgte mit seinem Motorrad für eine Premiere. Die Ducati Panigale V2 mit einem Hubraum von 955 Kubikzentimetern startete unter dem Konzept „Supersport Next Generation“, welches  in der WM gilt und seit 2022 auch in der IDM Einzug gehalten hat. Demnach können auch Motorräder wie die Ducati V2 oder auch Triumph mit diversen technischen Restriktionen mitfahren. Die volle Punktzahl im ersten Rennen ging jedoch an den permanent in der IDM eingeschriebenen Max Enderlein (M32 Racing), der sein Polster als Meisterschaftsführender damit noch mehr aufbesserte. Im zweiten Lauf war Thomas Gradinger (Eder Racing) der schnellste IDM-Fahrer. Für den Österreicher sprangen zum ersten Mal in der Saison die vollen 25 Meisterschaftszähler heraus. Gleichzeitig setzte der Yamaha-Fahrer der Siegesserie von Spitzenreiter Enderlein ein Ende. Der Sachse hatte alle fünf vorangegangenen Rennen gewonnen. 

IDM Supersport 300

In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 entschieden wie schon vor fünf Wochen in Oschersleben zwei KTM-Fahrer die Rennen für sich. Walid Khan vom Team Freudenberg KTM-Paligo Racing gewann das erste Rennen und wiederholte damit seinen Most-Sieg vom Vorjahr. Teamkollege Leo Rammerstorfer gewann den zweiten Lauf in einem Fotofinish vor dem Ungarn Máté Számadó (Hungarian Racing Engineering Team). Damit sicherte sich der Österreicher nicht nur seinen ersten Sieg in der IDM, sondern auch weiterhin die Führung in der Gesamtwertung vor dem Titelfavoriten Marvin Siebdrath (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki). Mit dem Gaststarter Troy Alberto (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki)  war neben Lennox Lehmann (Freudenberg KTM-Paligo Racing) ein weiterer WM-Fahrer in der Nachwuchsklasse am Start. 

IDM Sidecar

Die Klasse IDM Sidecar wurde in Most von Tim Reeves und Kevin Rousseau (Bonovo Action Team/Adolf RS) dominiert. Der achtfache Weltmeister kam mit großem Vorsprung in beiden Rennen vor dem deutschen Gespann-Duo Josef Sattler und Luca Schmidt (Bonovo Action Team/Adolf RS) ins Ziel. Auch für Peter Kimeswenger und Ondřej Sedláček (MRSC Gunskirchen SRT#11/LCR Yamaha) war es ein erfolgreiches Wochenende. Sie konnten allen Attacken ihrer Gegner trotzen und standen nach beiden Läufen jeweils auf dem dritten Podiumsplatz.

Die IDM in Most bot den Besuchern ein Highlight nach dem anderem. Vier Cups im Rahmenprogramm rundeten das Wochenende ab. Im Austrian Junior Cup, dem Yamaha R3 bLU cRU Cup, dem Twin Cup sowie dem Pro Superstock Cup wird um den Aufstieg in höhere Prädikatsklassen gekämpft. 

Sonntag, 26. Juni 2022

Aitken/Balboa holen für Emil Frey Racing zweiten Sieg in Zandvoort

  • Optimale Ausbeute für das Schweizer Team auf dem niederländischen Dünenkurs
  • Erstes Podium für Thierry Vermeulen in der Deutschen GT-Meisterschaft
  • 14.500 Zuschauer sorgen beim dritten Tourstopp für den dritten Besucherrekord

Emil Frey Racing gewinnt das Sonntagsrennen in Zandvoort
Foto: ADAC-Motorsport


Perfektes Wochenende für Emil Frey Racing in Zandvoort. Am Samstag feierte das Team nach der Pole-Position den ersten Erfolg in der Deutschen GT-Meisterschaft mit Mick Wishofer (22/A) und Konsta Lappalainen (20/FIN). Exakt dieses Ergebnis erzielten Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (31/E) am Sonntag. Die Trainingsschnellsten kontrollierten mit dem Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 das Geschehen auf dem Dünenkurs und landeten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. „Das war ein Mega-Erfolg und ein ganz tolles Wochenende für unser Team Emil Frey Racing. Gestern gewonnen, heute wieder ganz oben auf dem Podium, mehr kann man nicht erreichen“, sagte der Ex-Formel-1-Pilot Jack Aitken, der mit 1:34,715 Minuten nicht nur die schnellste Runde fuhr, sondern auch einen neuen ADAC GT Masters-Rundenrekord in Zandvoort aufstellte. Lokalmatador Thierry Vermeulen (19/NL) hatte ebenfalls Grund zum Jubeln. Der Freund von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen feierte mit Car Collection Motorsport als Zweiter seinen ersten Podiumsplatz im ADAC GT Masters. Der zweifache Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi aus Brasilien überreichte den erfolgreichen Piloten die Siegerpokale. Auf dem niederländischen Dünenkurs wurde eine weitere Bestmarke aufgestellt: Mit 14.500 Zuschauern verzeichnete die Deutschen GT-Meisterschaft den dritten Besucherrekord in Folge.

Keyfacts, Circuit Zandvoort, Niederlande, Saisonrennen 6 von 14

Streckenlänge: 4,259 Meter

Wetter: 20 Grad, trocken, heiter bis wolkig

Pole-Position: Jack Aitken (Emil Frey Racing, Lamborghini Huracán GT3 Evo #63), 1:33,471 Min.

Sieger: Aitken/Balboa (Emil Frey Racing, Lamborghini Huracán GT3 Evo #63)

Schnellste Rennrunde: Jack Aitken (Emil Frey Racing, Lamborghini Huracán GT3 Evo #63), 1:34,715 Min.

Pole-Setter Jack Aitken machte beim Start am Sonntag da weiter, wo er im Zeittraining aufgehört hatte. Der Brite verteidigte seine Führung souverän und übergab den Lamborghini mit einem Vorsprung von 2,5 Sekunden an seinen Fahrerkollegen Albert Costa Balboa. Der Spanier fuhr das Rennen souverän nach Hause und wurde nach 38 Runden als Erster abgewunken. Dahinter wurde Thierry Vermeulen (19/NL), der den Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 33 von Mattia Drudi (23/I) übernommen hatte, Zweiter und feierte vor den heimischen Fans seinen bisher größten Erfolg in der Deutschen GT-Meisterschaft. Kurz vor Rennende wurde es dramatisch. Christian Engelhart (35/Starnberg) lag klar auf Platz drei, was die Führung in der Gesamtwertung bedeutet hätte, als sein Porsche 911 GT3 R #91 wenige Meter vor Schluss ausrollte. So wurde für ihn und Ayhancan Güven (24/TUR) aus dem sicher geglaubten Podiumsplatz ein achter Rang. Nutznießer waren Franck Perera (38/F) und Arthur Rougier (22/F) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #19 von Emil Frey Racing, die in letzter Minute als Dritter auf das Treppchen fuhren. Christopher Mies (32/Düsseldorf) und Tim Zimmermann (25/Langenargen) belegten im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der #1 Rang vier, was das bisher beste Saisonergebnis für das Fahrer-Duo von Montaplast by Land-Motorsport bedeutete. Mit großem Abstand folgte der beste Porsche 911 GT3 R mit Joel Sturm (20/Brühl) und Sven Müller (30/Bingen) von Allied-Racing auf Rang fünf.

Kim-Luis Schramm (24/Meuspath) und Dennis Marschall (25/Eggenstein) beendeten den Sonntagslauf im Audi R8 LMS GT3 Evo II #27 von Rutronik Racing als Sechste. Eine tolle Aufholjagd lieferte die Kombination Fabian Schiller (24/Troisdorf) und Jules Gounon (27/F), die mit ihrem Mercedes-AMG GT3 Evo #4 vom Drago Racing Team ZVO zehn Plätze gut machte und Rang sieben belegte. Auch Elias Seppänen (18/FIN) und Frank Bird (22/GB) vom Mann-Filter Team Landgraf zeigten einen tollen Kampf. Die Youngster wurden hinter Christian Engelhart und Ayhancan Güven Neunte und konnten dabei neun Plätze gut machen. Den letzten Top-Ten-Rang sicherten sich Simon Reicher (22/A) und Norbert Siedler (39/A) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #54 vom Eastalent Racing Team.

Albert Costa Balboa: „Es lief fantastisch. Wir haben schon die gesamte Saison gepusht und sind endlich belohnt worden. Jack hat mir das Fahrzeug mit einem Vorsprung übergeben, den ich bis ins Ziel halten konnte. Zum Schluss ließen die Reifen nach, doch da war ich auch schon im Ziel. Ich bin sehr glücklich.“

Jack Aitken: „Das Auto war sehr gut, ich konnte von Anfang an pushen. Albert hat dann einen guten Job gemacht und den Erfolg nach Hause gefahren. Dass ein zweiter Lamborghini von Emil Frey Racing noch Dritter wurde, macht den Erfolg perfekt.“

Jos Verstappen: „Ich habe Thierry Vermeulen in den vergangenen zwei Jahren viel gecoacht und er hat heute einen sehr guten Job gemacht. Ich bin sehr zufrieden. Wichtig ist, dass er als junger Pilot viel Erfahrungen sammelt. Wir sind in der genau richtigen Meisterschaft für ihn. Er hat ein gutes Auto, ein starkes Team und einen erfahrenen Teamkollegen.“

Das ADAC GT Masters geht jetzt in eine knapp sechswöchige Sommerpause. Nächster Saisonstopp ist vom 5. bis 7. August der Nürburgring. Alle 14 Rennen im ADAC GT Masters werden um 13 Uhr gestartet. Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12.30 Uhr live. Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, kann die Rennaction live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden. Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.


Zweiter Sieg für Ortmann/Sasse bei ADAC GT4 Germany in Zandvoort

  • Erneut zwei Aston Martin und ein Mercedes-AMG auf dem Podium
  • Phil Dörr/Indy Dontje verteidigen mit Platz fünf die Tabellenführung
  • Tom Kieffer und Christian Kosch triumphieren in der Trophy-Wertung

Strahlende Doppelsieger in Zandvoort: Mike David Ortmann (li.) und Hugo Sasse
Foto: ADAC-Motorsport

Mit einem souveränen Start/Ziel-Sieg gewinnen Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) im Aston Martin Vantage GT4 das Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Circuit Zandvoort. Rang zwei ging in einem spannenden und spektakulären Rennen an die Markenkollegen Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (19/FRA, beide Dörr Motorsport). Das Podium komplettierten Julian Hanses (24/Hilden) und Theo Oeverhaus (17/Osnabrück, beide CV Performance Group) im Mercedes-AMG GT4. Damit waren die ersten drei Position identisch mit dem Resultat des Samstagsrennens. „Zwei Pole-Positions und zwei Siege – besser hätte das Rennwochenende für uns nicht laufen können. Wir sind natürlich richtig glücklich und freuen uns schon auf das nächste Rennwochenende auf dem Nürburgring“, erklärte Doppelsieger Ortmann direkt nach dem Rennen.

Der 22-Jährige hatte das Sonntagsrennen von Zandvoort bereits von der Pole-Position aus begonnen. Er münzte seine gute Ausgangslage direkt in die Führung um und setzte sich im weiteren Rennverlauf an der Spitze des Feldes ab. Auf Platz zwei fuhr zunächst Denis Bulatov (23/Köln) im Mercedes-AMG GT4 von EastSide Motorsport. Dahinter entwickelte sich ein sehenswerter Dreikampf zwischen Hendrik Still (34/Kempenich, W&S Motorsport) im Porsche 718 Cayman GT4, Aston Martin-Pilot Leroux sowie Oeverhaus im Mercedes-AMG. Nach mehreren actiongeladenen Überholmanövern setzte sich schließlich Oeverhaus durch und übernahm die dritte Position. Hinter Leroux verlor Still im weiteren Rennverlauf noch Platz fünf an Gabriela Jílková (27/CZE, Drago Racing Team ZVO) in einem weiteren Mercedes-AMG.

An der Spitze hatte sich Ortmann derweil einen kleinen Vorsprung erarbeitet, bevor er den Aston Martin an Teamkollege Sasse übergab. „Ich musste in meinem Stint mit den Reifen haushalten, da wir den Erfolgsballast von Rennen eins mit im Auto hatten. Das ist mir aber sehr gut gelungen. Letzten Endes konnte ich das Rennen kontrollieren“, beschrieb Ortmann seinen Stint.

In der zweiten Rennhälfte büßte Lukas Mayer (27/Ingolstadt), der den zweitplatzierten EastSide-Mercedes-AMG von Bulatov übernommen hatte, gleich einige Positionen ein und war aus der Entscheidung um den Sieg. Das Duo beendete das Rennen auf Rang 17. So übernahm Hanses, der für Oeverhaus ins Auto stieg, Platz zwei. Durch einen guten Boxenstopp lag Jílkovás Teamkollege Robert Haub (32/USA) auf der dritten Position.

Der zwischenzeitliche Bronze-Rang ging jedoch wieder verloren, als Ben Dörr, der von Leroux übernahm, am Mercedes-AMG vorbei fuhr. Aufgrund eines Vergehens beim Boxenstopp muss der zweitplatzierte Hanses eine Penalty-Lap absolvieren und fiel damit auf Platz vier zurück. Rund acht Minuten vor Rennende überholte er aber Mercedes-AMG-Pilot Haub und machte das Podium klar. An der Spitze fuhr Sasse mit einem Vorsprung von 3,8 Sekunden auf Ben Dörr zum Sieg, der für ihn gleichzeitig auch den Triumph in der Junior-Wertung bedeutete. „Es war heute nicht ganz so einfach wie gestern, da sich unsere Reifen durch das Zusatzgewicht etwas schneller abnutzten. Ich konnte in meinem Stint dennoch schnell eine Lücke herausfahren, da unsere Pace einfach gepasst hatte. Letztendlich können wir super glücklich mit dem Doppelsieg sein“, so Sasse.

Rang fünf ging an den Aston Martin Vantage GT4 von Indy Dontje (29/NLD) und Phil Dörr (21/Butzbach, beide Dörr Motorsport), die damit auch die Führung in der Meisterschaft behielten. Dahinter folgten Moritz Wiskirchen (19/Euskirchen) und Alexander Hartvig (19/DNK, beide Allied-Racing) im Porsche, Jan Philipp Springob (21/Olpe) und Nico Gruber (20/AUT, beide Drago Racing Team ZVO) im Mercedes-AMG sowie Tom Wood (20/GBR) und Euan McKay (26/GBR, beide Racing One) in einem weiteren Aston Martin. Marcel Lenerz (24/Ludwigsau) und Cedric Piro (24/Heusweiler, beide Piro Sports - Burg Zelem Foundation) im Toyota GR Supra GT4 und die amtierenden Meister Michael Schrey (39/Wallenhorst) und Gabriele Piana (35/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) komplettierten die Top Zehn. Der Sieg in der Trophy-Wertung ging wie am Samstag an das Porsche-Duo Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing).

Die Doppelsieger von Zandvoort Ortmann/Sasse reisen nun auf Tabellenplatz zwei zum nächsten Rennwochenende der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring. „Das ist das Heimspiel für unser Team Prosport Racing. Aber nicht nur deswegen ist der nächste Sieg das klare Ziel für den Auftritt in der Eifel“, stellt Sasse klar.

Ben Dörr – Platz zwei auf Aston Martin: „Wir wollten natürlich noch einen Platz weiter vorne sein, sind aber super zufrieden mit dem zweiten Rang. Das sind gute Punkte für die Meisterschaft. Es geht gerade richtig gut vorwärts bei uns. In meinen Stint habe ich schnell einen Mitbewerber überholt und konnte mich absetzen. So konnte ich das Rennen entspannt zu Ende fahren. Ich hatte wieder richtig viel Spaß im Cockpit.“

Romain Leroux – Platz zwei auf Aston Martin: „Ich bin sehr glücklich, denn erstmals haben wir in diesem Jahr in einem Sonntagsrennen Punkte eingefahren. Wir haben unser Bestes gegeben. Das Siegerauto war heute einfach zu schnell. Ich hatte in meinem Stint einen super Dreikampf mit einem Mercedes-AMG und einem Porsche. Da aber alle ungefähr dieselbe Pace hatten, war es schwer zu überholen. Ben hat im zweiten Rennabschnitt wieder eine klasse Leistung geboten und uns Platz zwei gesichert.“


Team Emil Frey Racing holt auch die Pole fürs Sonntagsrennen

Ex-Formel-1-Fahrer Jack Aitken sichert Emil Frey Racing zweite Pole-Position in Zandvoort

Jack Aiken holt Pole für's Sonntagsrennen in Zandvoort
Foto: Jens Hawrda

Emil Frey Racing macht in Zandvoort weiter Druck. Das Team feierte am Samstag nach der Pole-Position dank Mick Wishofer (22/A) und Konsta Lappalainen (20/FIN) den ersten Rennsieg bei der Debütsaison im ADAC GT Masters. Am Sonntagmorgen war Jack Aitken (26/GB) Schnellster im zweiten Qualifying. Der Brite wartete bis kurz vor Schluss des Zeittrainings, dann schlug er zu und fuhr im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 mit 1,33:471 Minuten die Bestzeit. „Wir wussten, dass der Lamborghini in Zandvoort sehr schnell ist. Gestern war mein Teamkollege Mick auf der Pole, heute sind wir es und wir hoffen, dass wir im Rennen ähnlich erfolgreich sind. Aber in Zandvoort kann viel passieren“, so der Gewinner des Pirelli Pole Position Awards.

Das zweite Qualifying in Zandvoort begann am Sonntagmorgen bei schwierigen Bedingungen. Teile der Fahrbahn waren noch feucht und bei Streckentemperaturen von 17 Grad brauchten die Piloten rund zehn Minuten, um die Reifen anzuwärmen. Danach wurden die Rundenzeiten immer schneller und die Führung wechselte ständig. Jack Aitken gelang in seiner siebten Runde die Top-Zeit, mit der er sich und seinem Fahrerkollegen Albert Costa Balboa (31/E) Startplatz eins sicherte. Mit einem Rückstand von vier Hundertstelsekunden belegte Ayhancan Güven (24/TR), der sich mit Christian Engelhart (35/Starnberg) das Cockpit des Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik teilt, Rang zwei. 

Franck Perera (38/F) wurde mit einem weiteren Lamborghini Huracán GT3 Evo von Emil Frey Racing Dritter und nimmt das Rennen mit Arthur Rougier (22/F) von der zweiten Startreihe aus in Angriff. Mattia Drudi (23/I) von Car Collection Motorsport geht als bester Audi-Pilot zusammen mit Lokalmatador Thierry Vermeulen (19/NL) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #33 von Rang vier aus ins Rennen. Fünfter wurden die Markenkollegen Florian Spengler (34/Ellwangen) und Markus Winkelhock (41/D) im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 69. Erneut war das Feld eng zusammen. Alle Fahrzeuge lagen innerhalb von einer Sekunde.

Quelle: adac-motorsport.de


Doppelsieg für Aston Martin im Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany von Zandvoort

  • Hugo Sasse und Mike David Ortmann gewinnen bei Mischbedingungen mit einsetzendem Regen
  • Erstes Podium in der ADAC GT4 Germany für die CV Performance Group
  • Tom Kieffer/Christian Kosch mit Sieg in der Trophy-Wertung

Siegerauto: Der Aston Martin Vantage GT4 von Prosport Racing
Foto: ADAC-Motorsport


Das Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Circuit Zandvoort lieferte alles, was atemberaubenden Motorsport ausmacht: Enge Zweikämpfe, packende Überholmanöver und auch noch einsetzender Regen zu Rennmitte boten den zahlreichen Zuschauern spannende Unterhaltung. Am besten kamen Hugo Sasse (18/Aschersleben) und Mike David Ortmann (22/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) mit den herausfordernden Bedingungen zurecht. Das Aston Martin Vantage GT4-Duo feierte den ersten Saisonsieg vor den Markenkollegen Ben Dörr (17/Butzbach) und Romain Leroux (19/FRA, beide Dörr Motorsport). Julian Hanses (24/Hilden) und Theo Oeverhaus (17/Osnabrück, beide CV Performance Group) komplettierten das Podium im Mercedes-AMG GT4. „Es ist ein ganz verrücktes Wochenende. Wir sind überglücklich, dass es bei uns hier so gut läuft. Wir haben im Rennen die richtigen Entscheidungen getroffen, sodass wir jetzt mit dem ganzen Team feiern können“, jubelte Ortmann auf dem Podium.

Sasse hatte das Rennen schon von der Pole-Position aus begonnen. Bei zunächst trockenen Streckenbedingungen setzte sich der 18-Jährige gleich souverän vom Rest des Feldes ab. Bis zum Öffnen des Boxenstoppfensters hatte Sasse einen Vorsprung von gut vier Sekunden herausgefahren. „Ich denke, dass ich einen sehr guten Stint geliefert hatte. Es gab keine Fehler oder Probleme. Somit konnte ich mich gut absetzen“, so Sasse. Hinter dem Prosport-Piloten ging es jedoch ordentlich zur Sache. Zunächst hatte Marcel Lenerz (24/Ludwigsau) im Toyota GR Supra GT4 von Piro Sports - Burg Zelem Foundation die zweite Position inne. Um Platz drei kämpften derweil Vincent Andronaco (17/Wentorf bei Hamburg, Allied-Racing) im Porsche 718 Cayman GT4, Ben Dörr und Jan Philipp Springob (21/Olpe, Drago Racing Team ZVO) im Mercedes-AMG GT4. Immer wieder wechselten dabei die Positionen. Das Trio hatte wenig später sogar zu Lenerz aufgeschlossen und diesen schließlich auch überholt.

Zu Rennmitte setzte dann Regen rund um die 4,259 Kilometer lange Strecke in den niederländischen Nordseedünen ein. Aus Sicherheitsgründen entschied die Rennleitung eine Full-Course-Yellow-Phase auszurufen, sodass alle Fahrzeuge ohne Hektik unter Gelb die Fahrerwechsel durchführen konnten. Bei immer stärker werdendem Regen brachte die Rennleitung direkt im Anschluss an die Full-Course-Yellow das Safety-Car auf die Strecke. Rund 18 Minuten vor Ende wurde das Rennen mit der roten Flagge unterbrochen. Das ermöglichte dem gesamten Feld den sicheren Wechsel auf Regenreifen. Nach dem Restart tat es Ortmann, der von Sasse übernommen hatte, seinem Teamkollegen gleich, setzte sich schnell wieder vorne ab und fuhr letztendlich zum Sieg, der auch den Triumph in der Juniorwertung für Sasse bedeutete. „Mein Stint war durch die Rennunterbrechung natürlich relativ kurz“, erklärte Ortmann. „Ich habe versucht, auf der Strecke zu bleiben und die Führung zu halten. Das ist gelungen.“

Mit knapp einer Sekunde Rückstand überquerte Leroux auf Platz zwei die Ziellinie. Mann der letzten Rennminuten war Mercedes-AMG-Pilot Oeverhaus, der von Platz acht noch bis auf die dritte Position nach vorne fuhr und somit sich und Teamkollege Hanses das erste Podium in der ADAC GT4 Germany sicherte. Platz vier ging an Max Kronberg (35/Berlin) und Hendrik Still (34/Kempenich, beide W&S Motorsport) im Porsche. Auch Still hatte zu Rennende mit sehenswerten Überholmanövern noch einige Plätze gutmachen können. Fünfte wurden die Teamkollegen Nicolaj Møller Madsen (29/DNK) und Finn Zulauf (17/Königstein im Taunus, beide AVIA W&S Motorsport) vor dem Toyota von Marcel Lenerz und Cedric Piro (24/Heusweiler) sowie Springob und Nico Gruber (20/AUT). Die Porsche von Moritz Wiskirchen (19/Euskirchen) und Alexander Hartvig (19/DNK, beide Allied-Racing), Pavel Lefterov (24/BUL) und Stefan Bostandjiev (18/BUL, beide Overdrive Racing) sowie Andronaco und dessen Teamkollege Leo Pichler (20/AUT) komplettierten die Top Zehn. Der Sieg in der Trophy-Wertung ging an Tom Kieffer (47/LUX) und Christian Kosch (45/LUX, beide Allied-Racing) in einem weiteren Porsche.

Ben Dörr – Platz zwei auf Aston Martin: „Platz zwei ist wieder ein super Ergebnis, mit dem wir absolut leben können. Aber natürlich möchten wir bald den ersten Sieg in der ADAC GT4 Germany holen. In der spannenden ersten Rennhälfte ging es heftig zur Sache. Ich bin dabei aber immer ruhig geblieben. Es war von Anfang an der Plan, zunächst etwas vorsichtiger zu agieren. Im Sonntagsrennen ist das nächste Podium das klare Ziel.“

Romain Leroux – Platz zwei auf Aston Martin: „Wir hatten einen unfassbar guten Boxenstopp, mit welchem wir zwei Plätze gutmachen konnten. Gerade in Zandvoort ist es nicht immer einfach zu überholen, somit waren dies zwei einfach gewonnene Positionen. Mein Stint war sehr interessant. Ich konnte die Position halten und mich auf die Regenreifen konzentrieren. Platz zwei ist ein großartiges Resultat. Das Team und auch Ben haben heute wieder einen grandiosen Job gemacht.“

Samstag, 25. Juni 2022

Gut gepokert – Emil Frey-Lamborghini siegt bei wechselhaften Bedingungen in Zandvoort

  • Mick Wishofer und Konsta Lappalainen gewinnen Samstagslauf auf dem Dünenkurs
  • Das Duo Kim-Luis Schramm und Dennis Marschall krönt Aufholjagd mit Rang zwei
  • Zuschauer erleben bei schwierigen Bedingungen spannende Motorsportaction

Mick Wishofer und Konsta Lappalainen gewinnen Samstagslauf auf dem Dünenkurs
Foto: ADAC-Motorsport

Perfekte Strategie, gekonnte Umsetzung: Mick Wishofer (22/A) und Konsta Lappalainen (20/FIN) haben im Lamborghini Huracán GT3 Evo #14 das Samstagsrennen auf dem niederländischen Circuit Zandvoort gewonnen. Auf Platz eins gestartet, zeigte das Fahrer-Duo bei schwierigen Bedingungen eine fehlerlose Leistung und bescherte seinem Team Emil Frey Racing den ersten Sieg bei der Debütsaison in der Deutschen GT-Meisterschaft. „Das ist ein toller Erfolg und der erste Sieg für mich und unser neues Team. Bei den schwierigen Bedingungen hatten wir keine Probleme und konnten unser Rennen von vorn kontrollieren“, sagte der junge Finne nach dem fehlerlosen Auftritt. Dahinter krönten Kim-Luis Schramm (24/Meuspath) und Dennis Marschall (25/Eggenstein) vom Team Rutronik Racing eine tolle Aufholjagd und kämpften sich mit dem Audi R8 LMS GT3 Evo II #27 vom achten auf den zweiten Rang vor. Dritter wurden die Markenkollegen Simon Reicher (22/A) und Norbert Siedler (39/A), die im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 54 den ersten Podiumsplatz für das Eastalent Racing Team im ADAC GT Masters holten.

Keyfacts, Circuit Zandvoort, Niederlande, Saisonrennen 5 von 14

Streckenlänge: 4,259 Meter

Wetter: 19 Grad, feucht, bewölkt, später trocken und teilweise sonnig

Pole-Position: Mick Wishofer (Emil Frey Racing, Lamborghini Huracán GT3 Evo #14), 1:34,039 Min.

Sieger: Wishofer/Lappalainen (Emil Frey Racing, Lamborghini Huracán GT3 Evo #14)

Schnellste Rennrunde: Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS GT3 Evo II #1), 1:34,864 Min.

Kurz vor dem Samstagslauf hatte leichter Regen eingesetzt, dennoch entschieden sich die meisten Teams für einen Start auf Slicks. Das wurde Jan Marschalkowski (19/Inning) zum Verhängnis. Der Zweite des Qualifyings verlor in der Einführungsrunde auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über seinen Mercedes-AMG GT3 Evo #8 und schlug in der Leitplanke ein. Damit war das Rennen für ihn und seinen Fahrerkollegen Daniel Juncadella (31/E) beendet. Der Restart verlief ohne Zwischenfälle. Pole-Setter Mick Wishofer begann verhalten, baute aber im weiteren Verlauf seine Führung konstant aus und übergab den Lamborghini Huracán GT3 Evo an seinen Kollegen beim Pflicht-Boxenstopp mit einem Vorsprung von knapp acht Sekunden. Konsta Lappalainen kontrollierte an der Spitze das Tempo, schonte seine Reifen und fuhr nach 37 Runden mit einem Vorsprung von 1,3 Sekunden als Erster über die Ziellinie. Dennis Marschall als Zweiter und Norbert Siedler auf Rang drei kamen bis zum Schluss nicht in Schlagdistanz zum späteren Sieger.

Dahinter wurde das Gespann Jusuf Owega (20/Köln) und Ricardo Feller (21/CH) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #29 vom Team Montaplast by Land-Motorsport Vierter. Damit übernahm Jusuf Owega erneut die Führung in der Gesamtwertung. Einen Achtungserfolg verbuchten Jannes Fittje (22/Langenhain) und Jaxon Evans (25/NZ) für das Team ID Racing und belegten im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 44 Platz fünf. Es folgten die Markenkollegen Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TUR) mit ihrem Neunelfer #91 vom Team Joos Sportwagentechnik auf Rang sechs. Maximilian Paul (22/Dresden) und Marco Mapelli (34/I) vom Team T3 Motorsport verbesserten sich im Lamborghini Huracán GT3 Evo mit der Startnummer 71 als Siebte um zwei Plätze. Ein weiterer Lamborghini Huracán GT3 Evo von Emil Frey Racing mit Franck Perera (38/F) und Arthur Rougier (22/F) beendete das Rennen als Achter. Titelverteidiger Christopher Mies (32/Düsseldorf) sorgte im Audi R8 LMS Evo II von Montaplast by Land-Motorsport, der in diesem Jahr im ADAC GT Masters mit einem nachhaltigen Kraftstoff mit 50% erneuerbaren Komponenten betankt wird, für einen neuen Rundenrekord und landete zusammen mit Tim Zimmermann (25/Langenargen) auf Rang neun. Die Top-Ten komplettierten die Markenkollegen Patric Niederhauser (30/CH) und Luca Engstler (22/Wiggensbach) vom Team Rutronik Racing.

Mick Wishofer: „Ich bin sehr glücklich über meinen zweiten Erfolg im ADAC GT Masters. Es war als Führender mit den Slicks am Anfang schwierig, die richtigen Brems- und Einlenkpunkte zu finden. Auf der schnell abtrocknenden Strecke konnte ich dann die Führung ausbauen, die Konsta sicher nach Hause gefahren hat.“

Konsta Lappalainen: „Mick hat einen tollen Job gemacht und mir das Fahrzeug mit einem großen Vorsprung übergeben. So konnte ich das Tempo von vorn kontrollieren und die Reifen schonen. Es war für uns ein perfektes Rennen.“

Mick Wishofer holt Pole für's Samstagsrennen in Zandvoort

Mick Wishofer, Lamborghini Huracàn GT3 Evo #14
Foto: Jens Hawrda

Die frühe Attacke brachte den Erfolg: Mick Wishofer (22/A) vom Team Emil Frey Racing schaltete beim ersten Qualifying in Zandvoort am Samstagvormittag schon nach wenigen Minuten in den Angriffsmodus. Und diese Taktik zahlte sich aus. Im siebten Umlauf umrundete der Österreicher im Lamborghini Huracán GT3 Evo #14 den 4,259 Kilometer langen Dünenkurs bei trockenen Bedingungen in 1:34,039 Minuten.

Danach setzte der Regen ein und machte es für die Konkurrenz unmöglich, Wishofers Bestzeit zu unterbieten. Damit geht der Lamborghini-Pilot zusammen mit seinem Fahrerkollegen Konsta Lappalainen (20/FIN) von der Pole-Position aus in den fünften Lauf der Deutschen GT-Meisterschaft und erhält drei Zusatzpunkte für den Gewinn des Pirelli Pole Position Awards. „Das Qualifying war trotz der schwierigen Bedingungen super. Wir haben das kurze Zeitfenster erwischt, in dem die Strecke trocken war und konnten unsere Push-Runde abliefern. Danke an alle, das war eine ganz tolle Teamleistung“, freute sich Mick Wishofer.

Das Zeittraining war bei Streckentemperaturen von 21 Grad auf teilweise feuchter Fahrbahn am Samstagmorgen gestartet worden. Nachdem die Fahrer die Slicks in den ersten drei Runden angewärmt hatten, begann schon früh die Jagd nach der Bestzeit. Hinter dem Pole-Setter Mick Wishofer fuhren Jan Marschalkowski (19/Inning) und Daniel Juncadella (31/E) vom Mercedes-AMG Team ZVO die zweitschnellste Runde und stehen mit dem Mercedes-AMG GT3 Evo #8 in der ersten Startreihe. Dahinter beendeten Jannes Fittje (22/Langenhain) und Jaxon Evans (25/NZ) das Qualifying im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 44 von ID Racing als Dritte. Ezequiel Perez Companc (27/RA) und Rückkehrer Maximilian Götz (36/Uffenheim) gehen mit dem Mercedes-AMG GT3 Evo #90 von Madpanda Motorsport auf Platz vier in das Samstagsrennen. 

Die Top-Fünf komplettieren Jusuf Owega (20/Köln) und Ricardo Feller (21/CH) im besten Audi R8 LMS GT3 Evo II von Montaplast by Land-Motorsport. Das Team Schubert Motorsport des Führungs-Duos Niklas Krütten (19/Trier) und Ben Green (24/GB) verpokerte sich und griff mit dem BMW M4 GT3 #10 erst in das Geschehen ein, als es zu regnen begann. Das Ergebnis war der letzte Platz. Nicht viel besser erging es den Tagesschnellsten vom Freitag, Elias Seppänen (18/FIN) und Frank Bird (22/GB) vom Mann-Filter Team Landgraf. Auch sie warteten im Mercedes-AMG GT3 Evo #84 zu lange und standen auf verlorenem Posten, als die Niederschläge einsetzten. 

Quelle: adac-motorsport.de