Mittwoch, 28. Juli 2021

Norisring trägt DTM-Finale aus

  • MCN, Stadt Nürnberg und die DTM verlängern den bestehenden Vertrag
  • Gemeinsam in eine elektrisierende und nachhaltige Zukunft
  • DTM-Finale vom 08. bis 10. Oktober mit Zuschauern – Vorverkauf ab Mitte August

Foto: Jens Hawrda

Die DTM und der Norisring bleiben eng verbunden – in dieser Saison und darüber hinaus. Das ursprünglich für Anfang Juli geplante Renn-Wochenende in Nürnberg wird in diesem Jahr an einem ganz besonderen Termin stattfinden: Vom 8. bis 10. Oktober wird die DTM mit attraktiver Markenvielfalt und Weltklasse-Piloten am Norisring das Finale der Saison 2021 austragen. Der Motorsport Club Nürnberg (MCN), die Stadt Nürnberg und die DTM verlängern zudem den bestehenden Vertrag bis einschließlich 2022.

„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir unseren Fans das Rennen am Norisring auch in dieser Saison bieten können.“, sagt Benedikt Böhme, Geschäftsführer der ITR, Dachorganisation der DTM. „Wir sind uns sicher, dass wir am Norisring mit seiner einzigartigen Atmosphäre ein großartiges Saisonfinale erleben werden.“ Wie schon zuletzt am Lausitzring werden vorbehaltlich der pandemischen Lage Zuschauer an der Strecke zugelassen sein, selbstverständlich unter Berücksichtigung des bei DTM Rennen bereits bewährten Hygienekonzepts. Der Start des Kartenvorverkaufs für das Event an der Traditionsstrecke, die bereits seit 1947 für Rennen genutzt wird, ist für Mitte August geplant.

„Das Norisring-Rennen bleibt Nürnberg erhalten – das ist eine gute Nachricht und zeigt, dass wir auch weiter für Sport-Events attraktiv sind. Mir ist wichtig, dass die Veranstalter den Einstieg in eine DTM Electric jetzt in Angriff nehmen, um auch im Rennsport den Weg in eine nachhaltige mobile Zukunft zu gehen. Zugleich liegt mir sehr viel daran, dass ITR und MCN das nahe Ziel einer CO2-Neutralität 2025 auch erreichen. Wir als Stadt leisten unseren Beitrag dazu, wo es möglich ist“, sagt Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König.

MCN-Vorsitzender Wolfgang Schlosser, der gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Jürgen Schielein und Peter Brandmann daran arbeitete, das Traditionsrennen zu ermöglichen, sagt: „Der MCN freut sich sehr über die Ausrichtung des Saisonfinales und der damit einhergehenden langfristigen Sicherung des Norisring-Rennens mit der DTM, besonders unter nachhaltigen Gesichtspunkten.“

Damit stehen für die Fans mit dem Finale am Norisring und dem Traditionsrennen am Hockenheimring vom 1. bis 3. Oktober zum Saisonabschluss zwei absolute Höhepunkte innerhalb einer Woche an. Frederic Elsner, Director Events & Operations: „Ein ganz besonderer Dank geht wirklich an die Verantwortlichen des Hockenheimring, die für diese Lösung offen sind. Hockenheimring und Norisring an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden – das wird ein überragendes Ende einer spannenden Saison.“

Neben hochspannendem Racing in der Gegenwart wird es am Norisring aber auch einen Blick in die nachhaltige Zukunft des Motorsports geben. Im Rahmenprogramm des Events wird die ITR gemeinsam mit einem der strategischen Technologiepartner der DTM – dem globalen Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler – eine weitere Präsentation der DTM Electric angehen und den nächsten Schritt auf dem Weg in die elektrifizierte Zukunft aufzeigen. Die DTM Electric wird mittelfristig als weitere Serie neben der DTM mit Rennwagen mit über 1000 PS Leistung höchst attraktiven Motorsport liefern und somit den voll elektrifizierten Motorsport auf ein neues Level heben.

Darüber hinaus strebt die DTM bis zum Jahr 2025 CO2-Neutralität für die DTM Plattform an. Dazu sollen innovative Technologien in den Rennserien der DTM ebenso beitragen wie umweltfreundliche Konzepte für die Events an den Strecken. Auch hier spielt die Partnerschaft zwischen der DTM und dem Norisring eine bedeutsame Rolle: Die DTM, der MCN und die Stadt Nürnberg haben sich zum Ziel gesetzt, dass das Rennen am Norisring mittelfristig das erste komplett CO2-neutrale DTM Event wird und somit der Norisring ein Leuchtturmprojekt auf dem Weg zu einem nachhaltigem DTM Event ist.

Mit dem Einsatz des DTM Electric Demo Cars bekommen die Zuschauer schon in diesem Jahr einen ersten Vorgeschmack auf die nachhaltige Zukunft eines elektrifizierenden Motorsport-Erlebnisses – beim Saisonfinale der DTM 2021 am Norisring.


Dienstag, 27. Juli 2021

EGS-alpha-Van Zon-BMW Team begeistert von unglaubliche Atmosphäre am Schleizer Dreieck

Foto: Racing Passion Photography Damon Teerink


Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft war an diesem Wochenende Austragungsort des dritten Laufs der Saison 2021, dem 86. Jubiläum des legendären „Schleizer Dreieck Race“. Fast 28.000 Fans waren zur Naturrennstrecke angereist, um sich das Rennspektakel nicht entgehen zu lassen.

Nachdem die letzte Veranstaltung auf dem Nürburgring – im Rahmen des Truck GP – aufgrund der verheerenden Flutkatastrophe in der Eifel abgesagt werden musste, konnten die vier Fahrer des EGS-alpha-Van Zon-BMW Teams es kaum erwarten endlich zu zurück auf ihre BMW-Bikes und Gas geben.
 
Die Temperaturen in Schleiz waren am Freitag schon sehr heiß, doch Ilya Mikhalchik (UKR), Jan Mohr (AUT), Pepijn Bijsterbosch (NED) und Tim Eby (GER) waren hochmotiviert, ihrem Team wichtige Punkte zu bringen. Sie beendeten das freie Training in der oben aufgeführten Reihenfolge mit den Plätzen zwei, elf, dreizehn und 22. Ein alter Freund des Teams, Markus Reiterberger, fuhr am Freitag die schnellsten Zeiten.

Reiterberger dominierte auch das Qualifying am Samstag und sicherte sich mit nur Zehntelsekunden die Pole-Position vor Mikhalchik, der für das erste Rennen am Sonntag den zweiten Startplatz belegte. Jan Mohr qualifizierte sich als 12., Pepijn Bijsterbosch als 13. und Tim Eby als 20..

Das erste Rennen am Sonntag startete um 11:20 Uhr 18 Runden vor Schluss. Reiterberger dominierte diese von Anfang an. Mikhalchik ließ sich jedoch nicht abschütteln und blieb dicht bei ihm. Die beiden Spitzenreiter trennten nur zwei Tausendstelsekunden. Das Rennen blieb bis zum Schluss spannend mit Reiterberger in Führung. Eine Runde vor dem Ziel überholte Ilya Mikhalchik den Bayern kurz vor der letzten Kurve und fuhr mit nur 0,475 Sekunden Vorsprung zum Sieg. Jan Mohr kämpfte sich in die Top Ten vor und beendete Rennen eins als Neunter mit sieben wichtigen WM-Punkten in der Tasche. Pepijn Bijsterbosch verlor zu Beginn des Rennens nach einem recht guten Start einige Positionen. Auch wenn der Niederländer heute ein wenig mit dem Selbstvertrauen in sein Motorrad zu kämpfen hatte, beendete er das Rennen auf dem 13. Platz. Auch Tim Eby pushte heute seine BMW S 1000 RR so gut er konnte und beendete das erste der beiden Rennen auf dem 18. Platz.

Für das zweite Rennen am Sonntagnachmittag kehrt sich die Startaufstellung um. Dadurch startete Jan Mohr von Position sechs. Ilya Mikhalchik startete vom neunten Platz, Pepijn Bijsterbosch vom 13. und Tim Eby vom 20. Platz. Der zweite Start verlief für den Sieger aus Lauf eins nicht so gut und er verlor einige Positionen, die er in den ersten Runden des Rennens wieder gutmachen musste. Runde für Runde fuhr Mikhalchik an die Spitze, überquerte am Ende aber als Zweiter die Ziellinie und diesmal ging Markus Reiterberger als Sieger ins Ziel. Der zweite Platz im zweiten Rennen brachte dem Ukrainer wichtige Punkte für die Meisterschaft und in der Gesamtwertung ist er nun nach nur einer Veranstaltung wieder unter den Top Drei und hält nun den zweiten Platz. Auf die Tabellenführung fehlen ihm nur sechs Punkte.

Jan Mohr hatte zu Beginn des zweiten Rennens aufgrund eines Wheelies und fehlendem Gefühl für das Vorderrad einige Plätze verloren, konnte sich aber im Laufe des Rennens erholen und beendete es als Zehnter. Pepijn Bijsterbosch hatte heute kein Glück. Bereits im ersten Rennen fehlte ihm aufgrund von Bremsproblemen das Vertrauen in das Motorrad. Im zweiten Rennen musste er aus dem gleichen Grund nach nur sechs Runden wieder an die Box. Er hofft, dass das Problem in drei Wochen bei seinem Heimrennen in Assen gelöst ist. Trotz einiger Probleme an diesem Wochenende und einem 19. Platz im zweiten Rennen nimmt auch Tim Eby gute Erinnerungen mit nach Hause, da er seine Rundenzeit bei seinem letzten Besuch in Schleiz um zwei Sekunden verbessern konnte.

Die nächste Station der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft ist in drei Wochen, vom 13.-15. August, auf der TT-Strecke in Assen. 


Ilja Michaltschik:

„Ich hatte ein schönes Wochenende im heißen Schleiz. Es war sehr schön, alle Fans wieder auf der Strecke zu sehen und ihre Unterstützung zu spüren. Und auch wenn ich kein Deutscher bin, die Fans haben mich genauso angefeuert wie zum Beispiel Markus. Das fand ich sehr schön. Position eins und zwei sind natürlich toll. Ich war das ganze Wochenende schnell. Ich konnte sogar den Rundenrekord brechen, den Markus vor einigen Jahren als Meister aufgestellt hatte. Ich bin das erste Rennen sehr ruhig und konstant gefahren und habe es mit meiner Strategie fehlerfrei gewonnen. Ins zweite Rennen bin ich dank „Reverse Grid“ von Position neun gestartet und das war nicht einfach. Ich hatte beim Start nicht so viel Glück und wurde aufgehalten, was mich einige Positionen gekostet hat. Ich habe dann meine Positionen zurückbekommen, aber dadurch habe ich ziemlich viel Grip verloren. Nach sechs oder sieben Runden war ich bei Markus. Ich hatte eine gute Pace und konnte die Lücke schließen. Am Ende reichte es aber nur für Platz zwei. Trotzdem bin ich wieder unter den Top 3 der Meisterschaft, trotz der beiden verpassten Rennen in Most. Damit bin ich sehr zufrieden. Assen ist für mich immer eine tolle Strecke und deshalb freue ich mich auf das nächste Rennen. " 

Packende Rennen bringen das Publikum am Schleizer Dreieck in Feierlaune

Volle Tribünen in Schleiz
Foto: Dino Eisele

Gefüllte Tribünen, belagerte Grünflächen und hochkarätiger Rennsport ohne Einschränkungen. Die Rennen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Schleizer Dreieck begeisterten am vergangenen Wochenende 28.000 Zuschauer. Ihnen wurde hochkarätiger Rennsport voller Überraschungen geboten.

Es war der erste IDM-Event seit Beginn der Corona-Pandemie, bei dem es keine Einschränkungen für die Teilnehmer und Besucher gab. „Die Rennen auf dem Schleizer Dreieck sind für uns immer ein Höhepunkt im Rennkalender“, sagt Serienmanager Normann Broy von der Motor Presse Stuttgart. „Dass wir ausgerechnet hier nach fast zwei Jahren wieder zur Normalität zurückkehren konnten, war ein Volltreffer. Nachdem die Veranstaltung 2020 noch abgesagt werden musste, sind wir empfangen worden wie Freunde, die man vermisst hat. Wir sind immer wieder begeistert von der Atmosphäre rund um die Strecke und von der Leidenschaft zum Rennsport in der Region.“ Mit dem offenen Zugang zum Fahrerlager blieb die IDM auch ihrem Vorsatz treu, die Fans ganz nah an die Fahrer und ihre Motorräder zu lassen.

Markus Reiterberger vor Ilya Mikhalchik (beide BMW)
Foto: Dino Eisele

In der IDM Superbike 1000, in der die Motorräder von BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha über 220 PS haben, gab es ein Wiedersehen mit Markus Reiterberger. Der dreifache IDM-Champion der Königsklasse hat das Schleizer Dreieck nicht nur als seine Lieblingsstrecke auserkoren, er hält auf dem Kurs seit 2017 auch den Rundenrekord. Reiterberger ist für drei Veranstaltungen in die IDM zurückgekehrt, denn im BCC-Team aus Heilbronn ist ein Platz frei geworden. Im ersten Rennen musste er sich noch Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW) geschlagen geben. Im zweiten Lauf drehte der Bayer den Spieß um und ließ sich nach einem kräftigen Burn-out auf dem Buchhübel von den Fans feiern. Den dritten Platz im ersten Lauf belegte der Belgier Bastien Mackels (Team SWPN) auf Yamaha. Im zweiten Rennen des Tages ging der Pokal an Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing). Für den Meisterschaftsführenden Dominic Schmitter (Hess Racing) war das Wochenende auf dem Schleizer Dreieck zum Vergessen. Der Schweizer kam auf der Strecke nicht mit seiner Yamaha klar und büßte wertvolle Punkte im Titelkampf ein. Er führt die Gesamtwertung trotzdem noch mit sechs Punkten Vorsprung an.

Zweiter ist Mikhalchik, der den Franzosen Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) von der Position verdrängte. Debise hatte wie Schmitter mit der eigenwilligen Strecke zu kämpfen. Lokalmatador Julian Puffe (GERT56), der direkt in Schleiz wohnt, verpasste im zweiten Lauf nur knapp das Podest und wurde Vierter. Im Gegensatz zu den Ergebnissen in Schleiz, wo die BMW-Fahrer in der IDM Superbike 1000 das Rennen machten, geht es in der Gesamtwertung doch sehr ausgeglichen zwischen den Marken BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha zu.

Patrick Hobelsberger vor Max Enderlein
Foto: Dino Eisele

Zwei erste Plätze in der IDM Supersport 600 sind die Ausbeute des des Wochenendes für Patrick Hobelsberger (Bonovo action by MGM Racing). Der Yamaha-Pilot mit den Ambitionen, wieder in die Supersport-WM zu wechseln, hat somit im tschechischen Most sowie auch jetzt in Schleiz Doppelsiege eingefahren. Auf dem zweiten Platz kam in beiden Rennen Markenkollege Max Enderlein (M32 Racing Team) ins Ziel, der es „Pax“ bis zum Schluss nicht einfach gemacht hatte. Die dritten Plätze teilten sich Kawasaki-Pilot Glenn van Straalen (NIWA Racing) und Kevin Wahr (MVR-Racing). Der Deutsche Yamaha-Fahrer aus Nagold ersetzt ab sofort für den Rest der Saison Marc Buchner und hatte nur einen kleinen Test im Vorfeld hinter sich. Wenn er wieder voll in Form ist, müssen sich auch Hobelsberger und Co. warm anziehen.

In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 gab es ebenfalls einen Doppelsieger. Dirk Geiger (Freudenberg KTM WorldSSP Team) war auf der Naturrennstrecke nicht zu stoppen. In der Gesamtwertung kletterte er gleich zwei Plätze nach oben und hat nur seinen Teamkollegen Lennox Lehmann vor sich. Der 15-jährige Lehmann ist der Vorjahresmeister in der kleinsten IDM-Klasse und hat sich die Mission Titelverteidigung zum Ziel gesetzt. Er wurde in Thüringen mit einem dritten und einem zweiten Platz für seinen Einsatz belohnt. Im ersten Lauf war Micky Winkler (Kawasaki Weber-Motos Racing), der in Schleiz zu Hause ist, vor ihm und im zweiten Lauf Marvin Siebdrath (Füsport RT Motorsports by SKM Kawasaki) hinter ihm.

Start IDM Sidecare
Foto: Dino Eisele

Aller guten Dinge sind Drei: Das IDM Sidecar-Team Josef Sattler/Luca Schmidt (Team Bonovo action) vom Schleizer Dreieck nahm ebenso die maximal erreichbare Punktzahl aus Schleiz mit. Der Bayer und der Thüringer siegten vor der Haustür von Luca Schmidt, der aus dem nahen Zeulenroda kommt. „Unser Ziel war von Anfang an, sofort in Führung zu gehen und sie nicht mehr abzugeben“, sagte Luca Schmidt nach dem Rennen im Adolf RS F1-Gespann. Sichtlich gerührt und stolz auf seinen Beifahrer lobte Josef Sattler vor den Zuschauern den 18-Jährigen: „Es lief perfekt. Mit Luca kann man Weltmeister werden.“ Nach dem ersten Lauf standen Markus Schwegler/Ondrej Kopecky und Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch mit auf dem Podest. Nach dem zweiten Rennen wurden sie von Michael Grabmüller/Nicolas Bidault und Schwegler/Kopecky umrahmt.

Zum Event auf dem Schleizer Dreieck gehörten auch die Rennen zum IDM Superstock 600 Cup, dem Twin Cup, dem Pro Superstock Cup und erstmals zum Yamaha R3 bLU cRU Cup. In der Nachwuchsklasse siegte mit Sarah Göpfert eine der beiden Damen im Fahrerfeld.

Montag, 26. Juli 2021

DTM Trophy: Engländer William Tregurtha Mann der Stunde

  • Merecdes-AMG-Fahrer: erster Sieg und zum vierten Mal auf dem Podium
  • BMW-Duo mit Ben Green und Michael Schrey auf den Plätzen zwei und drei
  • Tregurtha als Tabellenführer zum nächsten Rennwochenende auf dem Nürburgring

William Tregurtha (GBR), Mercedes-AMG, CVPG © DTM

Erster Sieg, vierter Podiumsrang im vierten Rennen und Tabellenführung ausgebaut: William Tregurtha ist der Mann der Stunde in der DTM Trophy. Auf dem DEKRA Lausitzring erkämpfte der Engländer im Mercedes-AMG des Niederzissener Teams CV Performance Group seinen ersten Sieg in dieser Nachwuchsserie auf der DTM-Plattform. Sowohl in beiden Rennen in Monza als auch am Samstag in der Lausitz hatte Tregurtha sich jeweils einen Podiumsplatz gesichert. Im BMW von FK Performance Motorsport fuhr mit Ben Green ein weiterer Brite auf Platz zwei. Wolfgang Schrey (BMW, Hofor Racing by Bonk Motorsport) komplettierte als bester Deutscher das Podium. Wie auch am Samstag war Stéphane Kox die bestplatzierte Rennfahrerin im Starterfeld. Im Toyota von Ring-Racing eroberte die Niederländerin als Achte die ersten Meisterschaftspunkte. Die Saisonrennen fünf und sechs werden vom 20. bis 22. August auf dem Nürburgring ausgetragen.

„An der Universität habe ich mit Ben Green in einem Raum gelebt. Jetzt ist es fantastisch, auf der Rennstrecke gegen ihn zu kämpfen“, so William Tregurtha. „So kann es weitergehen. Unser Ziel ist es, weitere Rennsiege zu erzielen und die Meisterschaft zu gewinnen.“

Tim Heinemann (GER), Aston Martin, PROsport Racing © DTM

Der amtierende Meister Tim Heinemann (GER) nahm das Sonntagrennen von der Pole-Position auf. Hinter dem Aston Martin von PROsport Racing folgten der Österreicher Florian Janits (KTM/True Racing by Reiter Engineering) und Michael Schrey. Der Polesitter konnte die Spitze sicher verteidigen und bog vor Janits und Ben Green in die erste Kurve ein. Green konnte in der zweiten Kurve Janits passieren, im nächsten Umlauf zog er aus dem Windschatten am führenden Heinemann vorbei. Noch im Verlauf der gleichen Runde konnte Heinemann erfolgreich kontern.

In der vierten Runde griff Janits beim Anbremsen auf die zweite Kurve Ben Green an. Dabei verlor der Österreicher die Kontrolle über den KTM und kollidierte heftig mit dem Aston Martin von Tim Heinemann. Für Heinemann und Janits bedeutete dieser Unfall das vorzeitige Aus. Zur Bergung der Fahrzeuge rückte das Safety-Car aus. Beim Restart war Auftaktsieger Green der Spitzenreiter, gefolgt von Tregurtha und Schrey.

Vortagessieger Nico Verdonck (BEL) nahm mit dem Toyota von Ring-Racing als Vierter das Rennen wieder auf, verlor dann jedoch zwei Positionen an Theo Oeverhaus (GER) im BMW von Walkenhorst Motorsport und Lucas Mauron (SUI) im Audi von Heide-Motorsport. Im weiteren Rennverlauf verlor Mauron zunehmend den Anschluss an die vier Bestplatzierten. Der Audi-Pilot musste sich Verdonck und dem Schweizer Yann Zimmer (BMW/FK Performance) erwehren. Kurz darauf kollidierte Zimmer mit Verdonck, für den das Rennen damit beendet war.

Das Rennen der DTM Trophy, welches den erstmals wieder anwesenden Zuschauern zahlreiche packende Positionskämpfe lieferte, hielt noch einen letzten Höhepunkt parat. In der letzten Kurve der 15. Runde startete Tregurtha ein beherztes Manöver. Nach einem Rad-an-Rad-Kampf übernahm der Mercedes-AMG-Pilot die Führung. Tregurtha kam zwar in der folgenden Runde mit zwei Rädern neben die Strecke, sein britischer Landsmann hatte jedoch keine Chance mehr an ihm vorbeizukommen.

Deutsche GT-Meisterschaft freut sich auf Fans am Lausitzring

  • Tickets im Vorverkauf bereits ab 22,50 Euro
  • Günstige Ticketpreise für die ganze Familie, freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre
  • Volles Programm mit ADAC TCR Germany, GTC Race und Tourenwagen Classics

Foto: Jens Hawrda

Die Deutsche GT-Meisterschaft freut sich auch beim fünften Rennwochenende der Saison 2021 vom 10. bis 12. September auf dem DEKRA Lausitzring auf Fans auf den Tribünen. Ab dem 4. August können Fans online unter adac.de/motorsport sitzplatzgenau ihr Ticket für die Rennen des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring buchen – und das für ADAC Mitglieder zu unschlagbaren Preisen ab 22,50 Euro. Bei freiem Eintritt für Kinder bis 12 Jahren ist das ADAC GT Masters ein Motorsporterlebnis für die gesamte Familie.

In der Lausitz profitieren die Fans von den attraktiven und familienfreundlichen Ticketangeboten der Deutschen GT-Meisterschaft: Das Tagesticket gibt es für ADAC Mitglieder bereits ab 22,50 Euro, das Wochenendticket ab 36 Euro. (Nicht-Mitglieder 25 Euro und 40 Euro). Für Kinder bis einschließlich zwölf Jahre ist der Eintritt in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen frei. Ein erwachsenes ADAC Mitglied kann so gemeinsam mit zwei Kindern unter zwölf Jahren auf seinem frei wählbaren Wunschsitzplatz schon für 36 Euro (Nicht-Mitglieder 40 Euro) ein Wochenende lang geballte Motorsportaction erleben. Besucher können sich online unter adac.de/motorsport ihren Wunschsitzplatz aussuchen und erhalten ihr Ticket bequem zum selbst ausdrucken. Die sitzplatzgenaue Buchung stellt den Mindestabstand unter den Besuchern auf der Tribüne sicher. Für das Wochenende geltende Corona-Schutzmaßnahmen werden rechtzeitig vorher veröffentlicht.

Die Rennen der Deutschen GT-Meisterschaft auf dem Lausitzring bieten auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit einen spannenden Mischung aus GT-Rennfahrzeugen und Tourenwagen. Neben der ADAC TCR Germany starten dort auch die GT-Sportwagen der GTC Race und die Tourenwagen Classics mit legendären Rennwagen aus den 1980er und 1990er Jahren wie Ford Sierra Cosworth, BMW 635 CSi und M3 E30 oder Mercedes 190E 2,5-16.

Sonntag, 25. Juli 2021

ADAC GT Masters kann Anfang August nicht am Nürburgring starten

Foto: Jens Hawrda

Nach der tragischen Flutkatastrophe in der Eifel und den umliegenden Regionen wird der Nürburgring und seine Infrastruktur noch mindestens bis zum 8. August von den Rettungsdiensten als Zentrale für die Koordination der Hilfsmaßnahmen in der Region genutzt. Das für Anfang August geplante vierte Rennwochenende der Deutschen GT-Meisterschaft kann unter diesen Umständen nicht wie geplant auf dem Nürburgring ausgetragen werden. Ein Nachholtermin oder ein alternativer Austragungsort werden derzeit geprüft und in Kürze veröffentlicht.

„Die Bilder aus der Eifel und den umliegenden Regionen haben uns alle erschüttert. Unser tiefes Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt den betroffenen Menschen, unser Respekt gilt den Rettungskräften in der Region, zu der alle Motorsportler eine ganz besondere Beziehung haben. Seit dem vergangenen Wochenende sind die ADAC Luftrettung, die ADAC Straßenwacht und zahlreiche ehrenamtliche Helfer aus den ADAC Regional- und Ortsclubs vor Ort im Einsatz, um zu unterstützen. Der Nürburgring leistet mit seinem Team einen entscheidenden Beitrag für die Hilfe in der Region. Für das ADAC GT Masters prüfen wir nun gemeinsam mögliche Nachholtermine“, sagt ADAC Vorstand Lars Soutschka.

Das eine Woche vor dem ADAC GT Masters vom 30. Juli bis 1. August auf dem Nürburgring geplante und vom MSC Bork veranstaltete ADAC Racing Weekend wird ebenfalls nicht ausgetragen. Informationen zu einem möglichen Nachholtermin folgen auch hierzu in Kürze.

Alle für das ADAC GT Masters auf dem Nürburgring bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit, auch bei einem alternativen Austragungsort. Bei Fragen zu Tickets steht Ticketkäufern der Kundenservice des ADAC GT Masters-Ticketshop unter 0351 / 30708010 oder per E-Mail unter hello@etix.com zur Verfügung.

Quelle: ADAC GT-Masters



Vierter Sieger im vierten Rennen: Diesmal triumphiert DTM-Rückkehrer Maximilian Götz

  • Zwei Mercedes-AMG-Siege auf dem DEKRA Lausitzring
  • Kelvin van der Linde verteidigt Tabellenführung vor Liam Lawson
  • Überhöhte Turn 1 bereitete Runde für Runde mehr Spaß
  • Drittes DTM-Rennwochenende vom 06. bis 08. August in Zolder

Dichtgestaffelt und teils nebeneinander durch die überhöhte Kurve: das DTM-Feld nach dem Start
© DTM

Vierter Sieger im vierten Rennen – die DTM 2021 präsentiert sich auch am zweiten Rennsonntag äußerst spannend und abwechslungsreich. Erstmals wieder vor Zuschauern, feierte Maximilian Götz auf dem DEKRA Lausitzring am Sonntag seinen ersten DTM-Sieg. Für das junge Mercedes-AMG Team HRT von Hubert Haupt war es der erste Triumph in der Traditionsserie. Götz (GER), der schon 2015/16 in der DTM startete, setzte sich in einem spannenden Rennen gegen Red Bull-Junior Liam Lawson (NZL) im Ferrari und den Südafrikaner Kelvin van der Linde  im Audi (ABT Sportline) durch. Somit waren drei Marken auf dem Podium vertreten.

Vor dem dritten Rennwochenende der DTM vom 06. bis 08. August im belgischen Zolder führt unverändert Kelvin van der Linde mit 69 Punkten die DTM-Fahrerwertung vor Liam Lawson (65) an. Dahinter folgen Philip Ellis (SUI, Mercedes-AMG, Team WINWARD) mit 48 und Maximilian Götz mit 46 Punkten.

„Für mich ist heute ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Dieser DTM-Sieg bedeutet mir sehr viel“, sagte Maximilian Götz. „Ich danke Hubert Haupt, dass ich diese zweite Chance in der DTM bekommen habe. Hubert Haupt lebt für die DTM, umso mehr bin ich stolz, seinem Team diesen Premieren-Sieg beschert zu haben.“

Die Entscheidung zugunsten von Götz fiel durch Probleme des führenden Kelvin van der Linde und einen Fehler des zweitplatzierten Liam Lawson. Als Lawson nach acht Runden zum Pflichtreifenwechsel an die Box kam, würgte er beim Losfahren den Motor ab und verlor dadurch entscheidend Zeit. „Ich kann mich beim Team für diesen Fehler nur entschuldigen“, so der Neuseeländer. In Runde 27 folgte das Drama um Kelvin van der Linde. Plötzlich wurde der ABT-Audi langsamer. „Das Auto ging aus, ich musste einen kompletten Reset durchführen. Zum Glück habe ich nur zwei Plätze verloren“, berichtete van der Linde.

Überhaupt, es war ein packendes Rennen mit vielen Positionskämpfen. Mit Tempo 250 donnerte das Feld atemberaubend durch Turn 1. Philip Ellis, der Sieger vom Samstag, verteidigte zunächst von Startplatz eins aus die Führung, doch noch vor Ende der ersten Runde presste Lawson seinen Ferrari mit einem sehenswerten Manöver am Mercedes-AMG von Ellis vorbei. Auch Kelvin van der Linde kam Ellis immer näher und zog in Runde drei vorbei. Mehrfach jagten DTM-Rennwagen nebeneinander um den Kurs, „two wide“, wie das die Amerikaner nennen, und manchmal auch „three wide“, also zu dritt nebeneinander. Mike Rockenfeller im ABT-Audi und Vizemeister Nico Müller (SUI) im Rosberg-Audi führten das Feld lange an, bis sie spät in die Boxengasse abbogen, um neue Reifen montieren zu lassen. Götz war nun auch real der Führende vor Lawson und Kelvin van der Linde. Dahinter hetzte ein flotter Zug mit sieben Rennwagen dem Trio hinterher, angeführt von Ellis, gefolgt vom drängelnden Sheldon van der Linde (RSA, ROWE-Racing) vor BMW-Markenkollege Marco Wittmann (GER, Walkenhorst Motorsport), Daniel Juncadella (ESP, Mercedes-AMG, Team GruppeM) und Mike Rockenfeller. Die Top 10 komplettierten Lucas Auer (AUT, Mercedes-AMG, Team WINWARD) und Nico Müller.

Reichlich Abwechslung gab es in der Lausitz das gesamte Wochenende über auf dem Podium sowie im gesamten Feld. An beiden Tagen standen insgesamt fünf verschiedene Fahrer auf dem Siegerpodest. Am Samstag erzielte Philip Ellis als dritter Schweizer einen DTM-Sieg und verwies dabei Lawson und Ex-Meister Mike Rockenfeller (GER, Audi, ABT Sportsline) auf die Plätze. Monza-Sieger Lawson, mit 19 Jahren der jüngste Fahrer im Feld, war der einzige, der an beiden Tagen auf dem Podium stand – und das zum dritten Mal im vierten Rennen.

Im Fokus stand auf Deutschlands jüngster Rennstrecke die erste Kurve, 300 Meter lang und überhöht. Die Premiere der Steilkurve war ein absoluter Gewinn für Fahrer und Fans. „Ich war mir nicht sicher, wir es mit Turn 1 laufen würde“, so Götz, „aber es ist absolut prima gelaufen und hat von Runde zu Runde mehr Spaß gemacht. Es ist anspruchsvoll. Ich bin sicher, dass es auch den Fans gefallen hat.“


DTM Qualifying 2: Samstag Sieger Ellis holt Pole am Sonntag

Lawson, Ellis und Götz (v.l.) die ersten drei des Qualifyings
Foto: dtm.com

Am Samstag der erste Rennsieg in der DTM, am Sonntag die erste Pole-Position: Der Schweizer Philip Ellis (Mercedes-AMG, Team WINWARD) zeigt sich auf dem DEKRA Lausitzring bislang in Höchstform. Im Zeittraining für das zweite Rennen (Start um 13.30 Uhr, live in SAT.1 ab 13.00 Uhr) sicherte sich der 28-Jährige mit einer Zeit von 1:30,292 Minuten die beste Ausgangsposition.

"Unglaublich, ich kann es kaum fassen, wie gut es momentan läuft", sagte Philip Ellis nach seinem Trainingserfolg. "Trotz 25 Kilogramm als Zusatzgewicht nach dem Sieg jetzt die erste Pole in der DTM! Das Team hat mir auch heute wieder ein hervorragend vorbereitetes Auto hingestellt, vielen Dank dafür!"

Dabei hatte Ellis im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrer im Feld in der ersten Hälfte des 20-minütigen Zeittrainings keine gezeitete Runde absolviert. Zur Halbzeit lagen zwei Mercedes-AMG-Fahrer im pinkfarbenen BWT-Design auf den ersten beiden Positionen: Daniel Juncadella (ESP, Team GruppeM) hatte mit einer Zeit von 1:31,505 Minuten die Führung inne, Maximilian Götz (GER, Team HRT) wurde auf Platz zwei geführt, vor Nico Müller (SUI, Audi, Team Rosberg) und zwei weiteren Mercedes-AMG-Fahrer, nämlich Vincent Abril (MON, Team HRT) und Arjun Maini (IND , Team GetSpeed).

In der zweiten Hälfte des Trainings wurde dann schon bald die 1:31er-Marke geknackt, zunächst von Abril, dann auch von den meisten anderen Fahrern. Ellis fuhr drei Minuten vor Schluss die Bestzeit, die auch bis zum Schluss Bestand hatte – seine erste Pole-Position war perfekt. Monza-Sieger Liam Lawson fuhr im Red Bull-Ferrari auf Platz zwei, gefolgt von Maximilian Götz und Kelvin van der Linde (RSA, Audi, Team ABT Sportsline). Auf den Positionen fünf bis acht wechselten sich mit Timo Glock (GER, ROWE Racing), Lucas Auer (AUT, Team WINWARD), Sheldon van der Linde (RSA, ROWE Racing) und Daniel Juncadella jeweils ein BMW- und ein Mercedes-AMG-Fahrer ab. Arjun Maini und Mike Rockenfeller (GER, Audi, Team ABT Sportsline) komplettierten die Top Ten.

Nach ihrem Unfall im Samstagsrennen konnte die Britin Esmee Hawkey mit einem Ersatz-Lamborghini des Dresdener Teams T3 Motorsport am Zeittraining teilnehmen. Für Sophia Flörsch (GER, Audi, Team ABT Sportsline) war das Technikmalheur vom Samstag noch nicht gelöst: An ihrem Auto gab es weiterhin Probleme mit dem Benzindruck, so dass sie keine gezeitete Runde absolvieren konnte.

Quelle: dtm.com

Markus Reiterberger holt Pole in Schleiz

Markus Reiterberger holt Pole in Schleiz
Foto: Dino Eisele

Markus Reiterberger (BCC Racing) bleibt der Chef in seinem grünen Wohnzimmer auf dem Schleizer Dreieck. Niemand konnte ihm die Pole Position auf seiner Lieblingsstrecke abluchsen. Zwischen dem Ukrainer Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-Racing-BMW) als Zweitem und dem Bayern liegen zwar nur 0,088 Sekunden, doch diese Zeit kann in der IDM Superbike 1000 entscheidend über Sieg und Niederlage sein. Der dreifache Meister Markus Reiterberger hat wegen seiner insgesamt drei Einsätze in diesem Jahr zwar keine Titelambitionen, doch als fest eingeschriebener Fahrer kann er für einige Gegner zum Zünglein an der Waage werden. Yamaha-Mann Bastien Mackels (Team SWPN) ist in der ersten Reihe der Dritte im Bunde.

Theoretisch hätte der dritte Startplatz an Florian Alt (Wilbers-BMW Racing) gehen sollen. Er war der Drittschnellste im Qualifying. Doch am Motor seiner M 1000 RR wurden bei der technischen Kontrolle Unregelmäßigkeiten festgestellt. Das steckt dahinter: Cheftechniker Burkhard Stember hatte in der Teambasis in Nordhorn einen kürzlich zerstörten Motor geöffnet, um zu wissen, welche Ersatzteile beschafft werden müssen. Alts Rennmotorrad bekam dafür einen anderen Antrieb eingepflanzt. Der Vorgang hätte gemeldet werden müssen, beziehungsweise hätte Stember den defekten Motor nach Schleiz mitbringen müssen. Alt wird in den Rennen am morgigen Sonntag von ganz hinten losfahren.

Julian Puffe und Luca Grünwald und Marc Moser besiedeln die zweite Reihe. Für sie ist in punkto Gesamtwertung noch alles drin. Puffe, der aus Schleiz stammt, ist unter Druck. Im Team GERT56, das neu in der IDM ist, wird geschuftet. Laut Teamchef Karsten Wolf verstehe man die Möglichkeiten und den Charakter der neuen BMW M 1000 RR zunehmend besser.

Aber wo bleibt der IDM-Erste Dominic Schmitter? Er kommt mit der Strecke nicht zurecht. Der Schweizer, der die Königsklasse mit 76 Zählern anführt, taucht erst auf Startplatz 11 auf. Valentin Debise, Sieger des zweiten Rennens in Most und Tabellen-Zweiter ist sogar nur auf dem 13. Platz zu finden.

Diese spannende Konstellation sorgt auf jeden Fall für maximalen Nervenkitzel in den Rennen am Sonntag. Der erste Lauf findet 11:20 Uhr statt, der zweite um 14:05 Uhr.

Ergebnisse Q1 + Q2, Startaufstellung

1. Markus REITERBERGER (DEU/BMW)

2. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)

3. Bastien MACKELS (BEL/Yamaha)

4. Julian PUFFE (DEU/BMW)

5. Luca GRÜNWALD (DEU/BMW)

6. Marc MOSER (DEU/Yamaha)

7. Vladimir LEONOV (RUS/Yamaha)

8. Marco FETZ (DEU/BMW)

9. Jan MOHR (AUT/BMW)

10. Pepijn BIJSTERBOSCH (NL/BMW)

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Samstag, 24. Juli 2021

Start-Ziel-Sieg auf dem Lausitzring: Belgier Nico Verdonck triumphiert im Toyota

  • Ben Green im BMW Zweiter vor William Tregurtha im Mercedes-AMG
  • Rennen zwei am Sonntag: Start um 15:10 Uhr – live in SPORT1

Podium: Green, Verdonck, Tregurtha v.l.
Foto: DTM

Mit einem Start-Ziel-Sieg hat Nico Verdonck den DEKRA Lausitzring im Sturm erobert. Der Belgier feierte im dritten Saisonrennen der DSTM Trophy nicht nur seinen ersten Sieg in der Rennserie für seriennahe GT-Sportwagen, sondern erzielte auch den ersten Sieg für Toyota und für sein Team Ring-Racing aus Boxberg unweit des Nürburgrings. Im Ziel trennten Verdonck weniger als eine halbe Sekunde von Ben Green (GBR), der im BMW von FK Performance Motorsport Zweiter wurde. Greens Landsmann William Tregurtha (Mercedes-AMG, CV Performance Group) komplettierte als Dritter das Podium. Nach dem dritten Podiumserfolg in Folge geht Tregurtha auch am Sonntag im zweiten Rennen des Wochenendes – ab 15:00 Uhr live in SPORT1 – als Tabellenführer an den Start. Auch über das Streaming-Portal DTM Grid (grid.dtm.com) ist das Rennen weltweit zu verfolgen. 

„Zunächst Glückwunsch an Ring-Racing und Toyota“, freute sich Nico Verdonck, dessen Teamkollegin Stéphane Kox (NLD) auf Rang elf die beste von drei Rennfahrerinnen im Feld war. „Wir hatten bislang ein schwieriges Wochenende, doch das Rennen war richtig gut. Ich freue mich, dass ich den ersten Supra-Sieg in der DTM Trophy einfahren konnte.“

William Tregurtha, als Tabellenführer zum Lausitzring angereist, nahm das Samstagrennen von der Pole-Position aus in Angriff. Der Österreicher Florian Janits (True Racing by Reiter Engineering) im KTM und Nico Verdonck folgten auf den Startplätzen zwei und drei. Während Tregurtha einen schlechten Start erwischte und schon in Turn 1 auf Position drei zurückfiel, übernahm Verdonck sofort die Führung vor Janits. Die zweite Position holte sich Tregurtha bereits in der zweiten Kurve zurück. Unterdessen kollidierten im Hinterfeld einige Fahrzeuge, in Folge dessen Christopher Rink (GER/BMW/Hofor Racing by Bonk Motorsport) und Laura Kraihamer (AUT/KTM/True Racing by Reiter Engineering) das Rennen aufgeben mussten und Moritz Löhner (GER/ BMW/FK Performance Motorsport) ans Ende des Feldes zurückfiel.

Spitzenreiter Verdonck und Verfolger Tregurtha jagten im Abstand von nur drei Zehntelsekunden um den Kurs, während sich das Duo vom Rest des Feldes mehr und mehr löste. In den folgenden Runden konnte KTM-Neueinsteiger Janits mehr und mehr zum Duo aufschließen. Spektakuläre Positionskämpfe gab es vor allem im Mittelfeld. Der Schweizer Yann Zimmer (BMW/FK Performance Motorsport) und Tim Heinemann (GER) im Aston Martin von PROsport Racing kämpften um die sechste Position, während der Schweizer Lucas Mauron (Audi/Heide-Motorsport) verlorene Positionen gutmachte, nachdem er aufgrund eines Ausrutschers in die Wiese zurückgefallen war.

Schließlich musste in der siebten Runde das Safety-Car das Feld einbremsen. Was war passiert? Der US-Amerikaner Chandler Hull (BMW/Walkenhorst Motorsport) und Mauron kollidierten eingangs der Start-Ziel-Geraden. In der Folge drehte sich der Audi von Mauron direkt vor Chandler in die Mauron, während Chandler den Audi auf der Beifahrerseite traf und vor sich herschob. Für beide war das Rennen damit beendet.

Zur elften Runde wurde das Rennen wieder freigegeben, und der Restart sorgte für massive Verschiebungen im Feld. GT-Routinier Verdonck machte an der Spitze alles richtig und behielt die Führung, Ben Green und Teamkollege Zimmer nahmen vor Tregurtha die Plätze zwei und drei ein. Der amtierende Champion Heinemann rutschte ins Kiesbett und fiel damit bis ans Ende des Feldes zurück.

Zimmer, Tregurtha, Theo Oeverhaus (GER/BMW/Walkenhorst Motorsport) und Janits bildeten in den Schlussrunden ein spektakuläres Kampfquartett um den vierten Platz. Auch Simone Riccitelli (ITA/BMW/Ceccato Racing) und Michael Schrey (GER/BMW/Hofor Racing by Bonk Motorsport) holten schnell auf das Quartett, in dem häufig die Positionen wechselten, auf. In der 15. Runde übernahm Tregurtha die dritte Position vom Schweizer Zimmer. An der Spitze lag Verdonck hauchdünn vor Ben Green.

Schweizer Philip Ellis holt seinen ersten DTM-Sieg

  • Nach Müller und Fässler der dritte Schweizer Sieger in der DTM
  • Mit Rang vier verteidigt Kelvin van der Linde die Tabellenführung
  • Gelungene Premiere von Turn 1: Nicht nur Lawson ein Fan der überhöhten Kurve
  • Kein guter Tag für Rennfahrerinnen: Flörsch und Hawkey scheiden aus      

Sieger Philip Ellis (Mercedes AMG) Team WINWARD
Foto: DTM

Bei 30 Grad behielt Philip Ellis einen kühlen Kopf: Der Schweizer feierte auf dem DEKRA Lausitzring seinen ersten Sieg in der DTM. In einem heißen Kampf setzte sich der 28-Jährige aus dem Mercedes-AMG Team WINWARD gegen Auftaktsieger Liam Lawson (NZL) im Red Bull-Ferrari (AF Corse) durch. Als bester Audi-Pilot gelang Ex-Champion Mike Rockenfeller (GER) im Audi von ABT Sportsline als Dritter der Sprung aufs Podium. Rocky´s Teamkollege Kelvin van der Linde (RSA) kreuzte als Vierter die Ziellinie und verteidigte damit vor dem Sonntagsrennen (ab 13:00 live in SAT.1) seine Tabellenführung vor Lawson.

Philip Ellis, der seine erste DTM-Saison bestreitet, ist der dritte Schweizer nach Marcel Fässler und Nico Müller, der sich als Sieger in die ruhmreiche DTM-Statistik eintragen konnte. Zudem bescherte er seinem deutsch-texanischen Team WINWARD den ersten DTM-Sieg und DTM-Rückkehrer Mercedes-AMG den ersten Saisonsieg. „Ich bin total sprachlos. Als ich die Zielflagge sah, konnte ich es einfach nicht glauben, dass ich dieses Rennen gewonnen habe“, sprudelte es aus dem überglücklichen Ellis heraus. „Startplatz neun war nicht die Ausgangssituation, bei der man mit einem Sieg rechnet. Nach dem Safety-Car bin ich sehr gut nach vorne gekommen. Ich bin einfach nur glücklich.“

Zweiter: Liam Lawson (NZL), Red Bull-Ferrari, AF Corse © DTM

Überaus turbulent entwickelte sich das dritte Saisonrennen gleich nach dem Start in der spektakulären Zweier-Formation nach Indy-Vorbild. Es war sehr eng beim Start, und es blieb eng. Mit annähernd Tempo 250 donnerten die GT-Rennwagen durch Turn 1, der überhöhten ersten Kurve – sehr zur Freude der Zuschauer auf den Tribünen, die erstmals wieder zugelassen waren. Zu zweit, zu dritt und sogar zu viert nebeneinander ging es durch die erste Runde. Action gab es vor allem am Ende des Feldes, als mehrere Rennwagen noch in der Startrunde kurz von der Strecke abkamen. Kaum hatte sich der Staub gelegt, krachte es tatsächlich in Turn 1. Esmee Hawkey, die britische Lamborghini-Fahrerin des Dresdner Teams T3 Motorsport, drehte sich ansatzlos und kreiselte nach außen in die Betonmauer. Das Safety-Car rückte für sechs Runden aus, bis der Lamborghini geborgen war. Es war ganz und gar nicht der Tag der Frauen, denn zeitgleich mit Hawkey, die unverletzt blieb, schied auch Sophia Flörsch (GER) aus, als Benzindruck-Probleme ihren ABT-Audi lahmlegten.

Die Premiere von Turn 1 gilt trotz des Zwischenfalls von Hawkey als gelungen. „Turn 1 ist total cool. Im Qualifying hat das schon Spaß gemacht, aber im Rennen noch mehr. Ich bin ein echter Fan von Turn 1“, ließ Liam Lawson keinen Zweifel aufkommen.

Nach der Safety-Car-Phase absolvierten die ersten Fahrer bereits früh den Pflichtreifenwechsel. Nur einer wartete mit dem Reifenwechsel bis zum Schluss und fuhr rundenlang an der Spitze des Feldes: Vize-Meister Nico Müller (SUI) im Rosberg-Audi. Erst in der vorletzten Runde steuerte der Schweizer die Boxengasse an und ließ neue Reifen montieren, um letztlich als 13. außerhalb der Punkteränge ins Ziel zu kommen. Erst als Müller in die Boxengasse abbog, war der Weg frei für Ellis, noch ein paar Führungskilometer zu sammeln.

Während Kelvin van der Linde Vierter wurde, kam sein Bruder Sheldon zwar als Dritter ins Ziel, wurde aber nach einer Zeitstrafe wegen eines Boxenstopp-Vergehens lediglich als Neunter gewertet. Dabei hatte er das Rennen von Startplatz eins aufgenommen und das Rennen zunächst souverän angeführt. Im Qualifying am Samstagmorgen hatten die südafrikanischen Brüder für ein Novum in der langen DTM-Historie gesorgt: Niemals zuvor eroberte ein Brüderpaar gemeinsam die erste Startreihe. Sheldon van der Linde im BMW von ROWE Racing verwies seinen älteren Bruder Kelvin im Audi von ABT Sportsline hauchdünn um 27 Tausendstelsekunden auf die zweite Position. Im zweiten ABT-Audi erkämpfte Mike Rockenfeller (GER) schon im Qualifying Rang drei vor Esteban Muth (BEL) im Lamborghini von T3 Motorsport, Lawson sowie dem Inder Arjun Maini im bestplatzierten Mercedes-AMG (Team GetSpeed). Somit waren fünf Marken in den ersten drei Startreihen vertreten.

Das Samstag-Rennen endete mit einer ungewöhnlich hohen Ausfallquote von sechs Autos, darunter vier Mercedes. Die Zeit für die Mechaniker ist knapp, denn nur einmal schlafen und schon startet die DTM in die nächste Runde: das vierte Saisonrennen, welches wie immer um 13:30 Uhr gestartet wird (live in SAT.1 ab 13:00).


DTM Qualifying 1: van der Linde Brüder in Startreihe 1

Startreihe 1 für die van der Linde Brüder
Foto: dtm.com

Sie wohnen zusammen, und an diesem Samstagmorgen fuhren sie, wie so oft, gemeinsam zur Rennstrecke. Heute Mittag stehen sie zusammen in der ersten Startreihe zum ersten DTM-Rennen am DEKRA Lausitzring (Start 13.30 Uhr, live in SAT.1 ab 13.00 Uhr): die beiden van der Linde-Brüder. Damit ist das Novum perfekt: Erstmals bildet ein Brüderpaar in der Traditionsserie die erste Startreihe.

Im Zeittraining für das Samstagsrennen fuhr Sheldon van der Linde im ROWE Racing-BMW mit 1:30,537 Minuten die Bestzeit und sicherte sich damit die Pole-Position, Bruder Kelvin van der Linde kam im ABT-Sportsline-Audi nur 0,027 Sekunden dahinter auf Startplatz zwei. Fünf Marken sind auf den ersten drei Startreihen vertreten.

Nach den ersten Runs führte Monza-Auftaktsieger Liam Lawson (NZL) im AF-Corse-Ferrari mit einer Zeit von 1:30,817 Minuten die Rangliste an, vor den beiden Mercedes-AMG-Fahrern Arjun Maini (IND, Team GetSpeed) und Philip Ellis (SUI, Team WINWARD) sowie Mike Rockenfeller (GER, Team ABT Sportsline) als schnellstem Audi-Fahrer.

In der Schlussphase konnten viele Fahrer ihre jeweiligen Rundenzeiten verbessern und dementsprechend gab es viele Verschiebungen im Tableau. Einige Zeit sah es nach einer Audi-Doppelspitze mit Kelvin van der Linde und Mike Rockenfeller aus, aber dann unterbot Sheldon van der Linde noch die Zeit seines Bruders und sicherte sich zum ersten Mal in dieser Saison und zum zweiten Mal in seiner Karriere nach dem Sonntagsrennen in Zolder 2019 die Pole-Position.

"Wir haben es geschafft! Ich bin komplett aus dem Häuschen! Die erste Pole für ROWE Racing in der DTM! Ich freue mich sehr! Gestern Abend lag ich im Bett und dachte mir, dass ich auf die Pole fahren könnte ... Im zweiten Anlauf haben wir alles richtig gemacht. Im Rennen wird es sicherlich nicht einfach, aber wir werden versuchen, keine Fehler zu machen und den Sieg nach Hause zu fahren, das ist unser Ziel", so Sheldon, der jüngere der van der Linde-Brüder.

Kelvin van der Linde startet als Zweitschnellster neben seinem Bruder aus der ersten Reihe, dahinter folgt sein Teamkollege Mike Rockenfeller auf Rang drei. Ebenfalls stark: der Belgier Esteban Muth im Lamborghini von T3 Motorsport auf Startplatz vier – eine tolle Ausgangsposition beim Heimrennen des Dresdener Teams. Liam Lawson startet als Fünfter, dahinter Arjun Maini, Alex Albon (THA, Ferrari, AF Corse), Timo Glock (GER, BMW, ROWE Racing) und die beiden Mercedes-Fahrer Philip Ellis und Maximilian Buhk (GER, Team Mücke Motorsport).

Quelle: dtm.com

Freitag, 23. Juli 2021

HRT-Pilot Vincent Abril vom DTM-Event in Monza disqualifiziert

Nachfolgend informiert der Automobilclub von Deutschland (AvD), der für die sportliche Organisation der DTM verantwortlich ist, über eine sportrechtliche Entscheidung zum Auftakt der DTM 2021 vom 18. bis 20. Juni in Monza.

Die Sportkommissare der DTM haben am Freitag auf dem Lausitzring nachträglich Vincent Abril vom Haupt Racing Team vom ersten DTM-Event der Saison 2021 in Monza disqualifiziert. Er verliert damit sowohl seinen ersten Platz im Qualifying 1 und den zweiten Rang im Rennen 1 am Samstag sowie Platz sechs im Qualifying 2 und den elften Rang im Rennen 2 am Sonntag. Abril büßt dadurch alle beim Saisonstart in Italien gewonnenen 21 Meisterschaftspunkte ein. Die in Monza hinter Vincent Abril platzierten Piloten rücken in den Ergebnislisten auf.

Der Grund für den Ausschluss war, dass eine nach dem Qualifying 1 entnommene Benzinprobe aus dem #5 Mercedes-Benz AMG GT3 nicht der für den Saisonauftakt in Monza hinterlegten Referenzprobe des an die Teams ausgegebenen Kraftstoffs entsprach. Das ergab eine nachträgliche Analyse der Benzinprobe in einem Referenzlabor und stellte einen Verstoß gegen das DTM‑Reglement 2021, Artikel 45.5 dar. Das Team hat eine Stunde Zeit, gegen die Entscheidung der Sportkommissare Berufung einzulegen, sollte HRT davon Gebrauch machen, bleibt es bei einem schwebenden Verfahren.


Freies Training Lausitzring

Kampf um Tausendstel in der Steilkurve: Sheldon van der Linde hauchdünn vor Alex Albon

  • Vier Marken in den Top 5: BMW, Ferrari, Mercedes-AMG und Audi
  • Red Bull Junior Liam Lawson: „Mir gefällt Turn 1 sehr!“
  • DTM Trophy: Brite Ben Green Schnellster in der Nachwuchsserie
  • Samstag: DTM startet um 13:30 Uhr – ab 13:00 live in SAT.1

Tagesschnellster am Freitag bei der DTM auf dem Lausitzring:
Sheldon van der Linde (RSA), BMW, ROWE Racing © DTM


Mit Highspeed ans Limit: Immer mutiger wurden die Fahrerinnen und Fahrer in der überhöhten ersten Kurve des DEKRA Lausitzring, die mit knapp 250 km/h durchfahren wird. Am Ende des Tages trennten nur zwei Tausendstelsekunden den Südafrikaner Sheldon van der Linde im BMW von ROWE Racing und Red Bull Formel-1-Pilot Alex Albon (THA) im Ferrari von AF Corse. Während die herausfordernde erste Kurve der 4,562 Kilometer langen Rennstrecke für faszinierende Action sorgt, bringen die erstmals zugelassenen Zuschauer am Wochenende die einzigartige Fan-Atmosphäre zurück. Karten können noch im DTM-Ticket-Shop unter tickets.dtm.com sowie unter der DTM-Ticket-Hotline 01806 991166 bestellt werden. Tageskassen sind nicht geöffnet.

Im zweiten Freien Training erzielte Sheldon van der Linde eine Zeit von 1:31,221 Minuten. Damit ließ er Alex Albon im AF-Corse-Ferrari um die Winzigkeit von zwei Tausendstelsekunden hinter sich. Lucas Auer (AUT, Mercedes-AMG, Team Winward) beendete das Training als Drittschnellster, vor seinem indischen Markenkollegen Arjun Maini (Mercedes-AMG, Team GetSpeed), der zuvor Schnellster im ersten Freien Training gewesen war. Mit Mike Rockenfeller (GER) im Audi des Teams ABT Sportsline auf Rang fünf waren vier Marken auf den ersten fünf Positionen vertreten. „Mit meiner Runde bin ich sehr, sehr zufrieden. Natürlich ist es noch früh, aber ich wusste, dass unser Auto für dieses Wochenende stark sein würde“, berichtet Sheldon van der Linde. „Jetzt hoffe ich nur, dass wir im Zeittraining und im Rennen daran anknüpfen können.“

Arjun Maini (IND), Mercedes-AMG, Team GetSpeed © DTM                  

Der Freitag stand zum größten Teil im Zeichen des Kennenlernens von Turn 1, der überhöhten ersten Kurve des Lausitzrings, die von der DTM und den Rahmenserien an diesem Wochenende erstmals befahren wird. Für DTM und DTM Trophy stand am frühen Vormittag ein zusätzliches Training auf dem Programm.

Aus der Pressekonferenz: Turn 1 sorgt für Begeisterung

In der Pressekonferenz am Freitag, im Pressezentrum auf dem DEKRA Lausitzring sowie über Zoom im Internet, berichteten mit Maximilian Buhk, Timo Glock, Liam Lawson und Nico Müller vier Fahrer aktuell über ihre ersten Erfahrungen zur überhöhten ersten Kurve. „Es fühlt sich komplett anders an, ist jedes Mal eine große Herausforderung, dort das Auto am Limit zu fahren“, stellte DTM-Vizemeister Nico Müller fest. Monza-Sieger Liam Lawson sagte: „Mir gefällt Turn 1 sehr! Man sieht, wie viele Fahrer verschiedene Linien ausprobieren. Es macht Spaß, es ist jedes Mal ein tolles Gefühl, wenn es geklappt hat.“ Timo Glock bestätigte: „Das ist wirklich eine spezielle Kurve. Es ist gut für die Show!“ Maximilian Buhk bilanzierte: „Ich hätte gedacht, dass die Kurve einfacher wäre, ist sie aber nicht. Das Auto bewegt sich, da werden wir viel Action haben.“

Timo Glock sprach auch über sein Engagement für die Hilfsaktion #WirfuerdieEifel, bei der sich seit vergangener Woche viele aus dem Motorsport für die Betroffenen der Flutkatastrophe in der Region im Ahrtal unweit des Nürburgrings einsetzen. „Maro Engel und Timo Scheider haben die Aktion gestartet und da haben sich viele von uns angeschlossen. Es ist nur selbstverständlich, dass wir den Menschen in der Region helfen.“

DTM Trophy: Ben Green mit Bestzeit ins Wochenende

Tagesschnellster der DTM Trophy war der Brite Ben Green im BMW von Teams FK Performance Motorsport, der im ersten Training eine Zeit von 1:41,133 Minuten fuhr. Ihm folgten seine beiden Teamkollegen Moritz Löhner (GER) und Yann Zimmer (SUI). Neueinsteiger Florian Janits fuhr im KTM des Teams True Racing by Reiter Engineering auf Anhieb auf Rang vier. Der Österreicher war später am Nachmittag Schnellster im zweiten Freien Training (1:42,118 Minuten), da aber die Zeiten in der Session insgesamt langsamer waren als jene am Vormittag, galt die Zeit von Green aus dem ersten Training auch als schnellste Zeit des Tages.

DTM Lausitzring: Stimmen vor dem DTM Wochenende

Die DTM  geht am DEKRA Lausitzring in die zweite Runde © DTM


Kelvin van der Linde (RSA) Audi, ABT Sportsline

„Natürlich habe ich nach dem Sieg in Monza viele Reaktionen erhalten. Der Sieg war sehr wichtig für mich, denn es ist ja bekannt, wie sehr ich mir diesen Erfolg gewünscht habe. Es war schön, dass wir jetzt nach Monza eine Pause hatten, da habe ich das Ergebnis noch mehr genießen können.

Ich freue mich auf Turn 1, bin schon einige Runden im Simulator gefahren. Es ist toll, dass wir teilweise im Trioval fahren, schließlich bin ich großer NASCAR-Fan. Vielleicht geht die Kurve gerade so voll, aber sicherlich noch nicht im ersten Freien Training. Man braucht auf jeden Fall eine gehörige Portion Mut dazu.

Die kommenden Wochen werden intensiv, mit den DTM-Rennen auf dem Lausitzring und in Zolder und dazwischen das 24-Stunden-Rennen von Spa. Aber ich bin es gewohnt, viel zu fahren. Das macht mir nichts aus.“

Sheldon van der Linde (RSA) BMW, ROWE Racing

„Dass Kelvin schon so früh seinen ersten Sieg einfahren würde, kam für mich nicht wirklich überraschend, denn ich weiß ja, was er kann, und er war in Monza auf Anhieb schnell.

Für uns ist der Lausitzring von der Charakteristik her wohl die Strecke, auf der wir mit BMW die besten Chancen auf einen möglichen Sieg haben. Daher freue ich mich besonders auf dieses Wochenende. Turn 1 wird sicherlich eine tolle Herausforderung, das ist nichts für schwache Nerven!“

Maximilian Götz (GER), Mercedes-AMG, Mercedes-AMG Team HRT

„Ich fahre immer sehr gerne auf dem Lausitzring, und nun mit Turn 1 wird das noch mal ein besonderes Kapitel. Beim Test lief es super für uns, das macht mich auch für dieses Wochenende recht zuversichtlich. Natürlich bedeutet die Einbindung von Turn 1 nicht, dass die Ergebnisse vom Test jetzt wertlos sind. Nur der erste Sektor ist anders, der Rest der Streckenführung ist ja gleich.

Dass die Zuschauer wieder da sind, ist toll. Mein Fanclub kommt aus Österreich angereist, und auch sonst weiß ich schon von vielen, dass sie mit dabei sein werden. Die Tribüne auf dem Lausitzring ist gigantisch, es ist ein toller Anblick, wenn da die Fans sitzen.“

Jens Feucht (GER), Teamchef T3 Motorsport

„Dass wir bereits in Monza so gut abschneiden würden, haben wir vielleicht gehofft, aber nicht unbedingt erwartet. Es ist toll, dass wir jetzt auf dem Lausitzring unser Heimrennen bestreiten können.

Das Ziel unseres Teams, das im November 2018 gegründet wurde, ist die Förderung von jungen Talenten im Motorsport. Daher arbeiten auch alle ehrenamtlich, die Einnahmen werden direkt in die Unterstützung der Fahrer gesteckt.

Für uns ist die DTM die schönste Serie, in der wir jemals gefahren sind, alles hochprofessionell. Von daher planen wir auch langfristig: Wir wollen über mehrere Jahre in der DTM dabei sein.“

Peter Mücke (GER), Teamchef Mücke Motorsport

„Die DTM hat das höchste Niveau im internationalen Tourenwagen- und GT-Sport. Daher war es für uns wichtig, wieder dahin zukommen. Wir fühlen uns wohl, es ist alles hochprofessionell. Und der entscheidende Punkt ist, dass es einen Fahrer pro Auto gibt, so dass dieser seine Qualitäten zeigen kann. Das ist etwas, was in anderen internationalen Serien fehlt, wenn man sich zu zweit ein Auto teilen muss.

Für uns war der Sieg auf dem Lausitzring mit Lucas Auer 2016 der größte Erfolg unseres Teams, das größte, was man als Privatteam erreichen kann. Der Lausitzring ist nah an Berlin, von da kommen viele Menschen am Wochenende.

Die Professionalität in der DTM ist gleich geblieben, ebenso die Qualität im Fahrerfeld, auch durch das Engagement der Hersteller. Das Niveau ist unfassbar hoch.

Was es bedeutet, durch eine Steilkurve zu fahren, konnte ich am vergangenen Wochenende selbst feststellen, als ich in Zandvoort gefahren bin. Es war faszinierend, welche Kräfte da auf einen Fahrer wirken. Alle müssen sich am Lausitzring auf diese neue Situation einstellen. Das gehört aber auch zur DTM dazu, dass man sich schnell anpasst.“

DTM donnert am Lausitzring mit 250km/h durch die Mutkurve

  • Turn 1: echte Herausforderung für Fahrer, atemberaubendes Highlight für Fans
  • DTM 2021: zweites Rennwochenende, erstmals in Deutschland, erstmals mit Zuschauern
  • Nach spektakulärem Auftakt in Monza: Audi-Pilot Kelvin van der Linde als Spitzenreiter
  • Heimspiel für zwei DTM-Teams: Mücke Motorsport aus Berlin, T3 Motorsport aus Dresden
  • Live aus der Lausitz: weltweit in über 60 Ländern, SAT.1 im deutschsprachigen Raum

Zweikampf: M.Wittmann (GER, BMW, Walkenhorst M.) und P.Ellis (SUI, Mercedes-AMG, Team WINWARD)
 © DTM

Vollgas oder leicht lupfen? Die 300 Meter lange und überhöhte erste Kurve am DEKRA Lausitzring stellt Fahrerinnen und Fahrer der DTM 2021 hart auf die Probe, nein, auf die Mutprobe! Wenn die DTM-Rennwagen von Audi, BMW, Mercedes-AMG sowie Ferrari und Lamborghini am zweiten Rennwochenende (23. bis 25. Juli) in Zweier-Formation Rad an Rad in die beiden Rennen starten, werden die 19 Weltklassepiloten mit etwa Tempo 250 durch die erste Kurve donnern, den sogenannten Turn 1 des Triovals in der Lausitz. Was für die Fahrer eine echte Herausforderung ist, wird für die Zuschauer zum atemberaubenden Highlight. Zum ersten Mal seit dem letztjährigen Gastspiel auf dem Nürburgring kann die DTM wieder Fans auf den Tribünen begrüßen. Entsprechend groß ist die Begeisterung bei den Fahrern, den Teams und den Organisatoren der ITR. Tickets gibt es unter Berücksichtigung eines Hygieneschutzkonzeptes im Vorverkauf unter tickets.DTM.com und der DTM-Ticket-Hotline 01806 991166. Eine Tageskasse am Lausitzring gibt es nicht.

Der heiße Ritt durch die Mutkurve, die neue Variante wurde am Dienstag vom Automobil-Weltverband FIA final genehmigt, dazu die Rückkehr der Fans an die Strecke, nah dran am Geschehen – nach dem spektakulären Auftakt im italienischen Monza könnten die Voraussetzungen für eine ebenso spektakuläre Deutschland-Premiere der DTM besser kaum sein, inklusive der hochsommerlichen Wettervorhersage mit Temperaturen knapp an der 30-Grad-Marke.

Erstmals wird die Traditionsrennserie mit GT-Rennwagen ausgetragen, die auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza ein wahres Feuerwerk abbrannten. Heiße Duelle in der Hitze Italiens waren in beiden Rennen an der Tagesordnung, nicht nur um den Sieg, sondern um jeden Meisterschaftspunkt wurde erbittert gekämpft. Fesselnde, rundenlange Positionskämpfe und sensationelle Überholmanöver waren die Folge. Im ersten Saisonrennen am Samstag sorgte der erst 19-jährige Neuseeländer Liam Lawson im Red Bull Ferrari für die erste große Überraschung. Er siegte vor den beiden Mercedes-AMG des Monegassen Vincent Abril und des Deutschen Maximilian Götz (beide Team HRT). Am Sonntag schlug dann Audi zurück, der Südafrikaner Kelvin van der Linde (ABT Sportsline) bejubelte seinen ersten DTM-Sieg. Audi-Markenkollege und Vizemeister Nico Müller (SUI, Team Rosberg) wurde Zweiter, der Österreicher Lucas Auer im Mercedes-AMG (Team WINWARD) Dritter.

Und am Lausitzring, Deutschlands jüngster Rennstrecke, zwischen Berlin und Dresden gelegen? Auf dem 4,562 Kilometer langen Kurs, einer Mischung aus Teilen des Triovals und Kurvenpassagen im Infield, werden die Karten neu gemischt. Die Strecke hat einen völlig anderen Charakter als Monza – und natürlich Turn 1!

Alles eine Frage der Linie: Die Fahrer sind gefordert

Turn 1 bietet mehr weit mehr als nur eine schnelle Linie. Das macht es spannend und abwechslungsreich. Vielleicht werden die DTM-Asse tatsächlich auch zu zweit oder sogar zu dritt nebeneinander durch diese leichte Steilkurve donnern. „Three wide“ nennen das die Amerikaner, die ihre zahlreichen Steilkurven lieben. Der Neigungswinkel von Turn 1 findet sich in den USA beispielsweise auf dem NASCAR-Kurs von Homestead südlich von Miami wieder. Andere US-Steilkurven sind noch viel steiler, da fährt das Auto mit Vollgas fast von alleine durch. Nicht so in Turn 1 am Lausitzring, der seit 2017 im Besitz von DTM-Partner DEKRA ist. In Turn 1 machen die Fahrerinnen und Fahrer den Unterschied, garantiert. In Turn 1 müssen sich die Weltklassepiloten beweisen, ganz gleich ob die Formel-1-erfahrenen Alex Albon (THA) im Ferrari und Timo Glock (GER) im BMW, DTM-Routiniers wie Nico Müller (SUI, Audi) oder Marco Wittmann (GER, BMW), GT-Asse wie Maximilian Götz (GER) oder Maximilian Buhk (GER), beide im Mercedes-AMG, oder DTM-Rookies wie Esteban Muth (BEL, Lamborghini) und der Inder Arjun Maini (Mercedes-AMG) oder die beiden Frauen im Feld: Sophia Flörsch (GER, Audi) und Esmee Hawkey (GBR).

Glaubt man den BMW-Fahrern, haben sie neben dem Red Bull Ring am Lausitzring die besten Chancen auf einen Sieg. Im Vorjahr holte Lucas Auer – damals noch im BMW – in der Lausitz einen der BMW-Siege. Glock, Wittmann und Sheldon van der Linde (RSA) setzen jedenfalls alles daran, einen etwaigen BMW-Vorteil zu nutzen. Alle anderen werden dagegenhalten. Den Fans, speziell denen aus Richtung Berlin oder Dresden, würde ein Heimsieg sicher gefallen. Dafür könnte Maximilian Buhk sorgen, der für Peter Mücke und sein Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport fährt, oder Esteban Muth im Lamborghini von T3 Motorsport um Teamchef Jens Feucht. Nach der beachtlichen Performance in Monza wären auch die ersten Punkte für die junge Britin Esmee Hawkey im T3-Lamborghini denkbar, vielleicht schafft dies aber auch Sophia Flörsch (GER) im ABT-Audi.

Die Antworten liefern zwei packende DTM-Rennen, die am Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr gestartet und live in über 60 Ländern sowie in Deutschland in SAT.1 (ab 13:00 Uhr) übertragen werden. Alle Trainingssessions und Qualifyings der DTM sind im Streaming-Portal DTM Grid (grid.dtm.com) zu sehen, auch alle Rennen der DTM-Plattform: die Nachwuchsserie DTM Trophy, erstmals auch die Tourenwagen Legenden im Rahmen der neugeschaffenen DTM Classic, dazu die Premiere des BMW M2 Cups sowie der Auftritt der Ferrari Club Deutschland Racing Series sorgen für feinsten Motorsport von früh bis spät.

Donnerstag, 22. Juli 2021

Deutschland gegen England: Prestigeduell auch in der DTM Trophy

  • Neuauflage auf dem DEKRA Lausitzring: Unentschieden nach Siegen beim Auftakt
  • Spitzenreiter William Tregurtha über Turn 1: „Es wird schnell, sehr schnell“
  • Live vom Lausitzring: SPORT1 und DTM Grid zeigen beide Rennen

Michael Schrey (GER), Hofor Racing by Bonk M., BMW © DTM

Bei der Fußball-Europameisterschaft hat England jüngst die Deutschen im Achtelfinale nach Hause geschickt. Das Prestigeduell setzt sich auch in der DTM Trophy fort. Vor dem zweiten Rennwochenende (23. bis 25. Juli) der Nachwuchsrennserie steht es nach Siegen 1:1, als Tabellenführer geht aber ein Brite auf dem DEKRA Lausitzring an den Start: William Tregurtha. Der 21-Jährige aus Bedford ist überzeugt: „Es wird schnell, sehr schnell“. Schließlich fährt die DTM Trophy, genau wie die DTM selbst und alle Rahmenserien auch, die geänderte Streckenführung inklusive Turn 1 – der 300 Meter langen, überhöhten ersten Kurve. Tregurtha freut sich noch aus einem weiteren Grund auf das Wochenende in der Lausitz, denn endlich sind wieder Zuschauer auf den Tribünen zugelassen.

William Tregurtha war erst unmittelbar vor dem Auftakt in Monza von der CV Performance Group aus Niederzissen als Fahrer bestätigt worden. Zur Überraschung vieler eroberte er mit dem Mercedes-AMG einen Sieg, einen zweiten Platz und eine Pole-Position. „Für mich war das eigentlich keine so große Überraschung, denn wir waren extrem gut vorbereitet“, so der junge Engländer, der bereits bei den Testfahrten in der Lausitz gut abschnitt. „Das Team kommt zwar aus dem Kartsport und ist neu im Autorennsport, doch mein Renningenieur und mein Chefmechaniker verfügen über sehr große Erfahrung mit diesen GT-Sportwagen.“ Eine gute Vorbereitung ist für William Tregurtha das A und O. „Ich lege großen Wert auf eine optimale Vorbereitung, vor allem mit Sim-Racing und Onboard-Videos. Ich bin schon auf dem Lausitzring gefahren und mag diese Strecke, stand dort auch schon auf dem Podium“, so Tregurtha, der bezüglich Turn 1 ergänzt: „Ich liebe Ovals, schaue mir auch viele NASCAR-Rennen an. Man muss schon vorsichtig sein, denn wenn man in der Mauer landet, kann das Wochenende sehr schnell vorbei sein.“ Der Brite ist ein Rookie in der DTM Trophy, aber bereits vollauf begeistert: „Es ist seit sechs Jahren das erste Mal, dass ich ein Auto ganz für mich alleine habe. Das ist einfach nur schön. Zudem lerne ich neue Rennstrecken kennen und kann mir hautnah die DTM anschauen – das ist klasse.“

Sophie Hofmann (GER), Heide-Motorsport, Audi © DTM

Heimspiel für Sophie Hofmann: Die Audi-Pilotin fiebert den ersten Runden durch Turn 1 entgegen

Während William Tregurtha wieder auf Sieg fahren will und zumindest Podiumsplätze im Visier hat, waren es in Monza Michael Schrey (GER, Hofor Racing by Bonk Motorsport) und sein BMW-Markenkollege Ben Green (GBR, FK Performance Motorsport), die sich die Siege teilten. Tregurtha oder Green, der beste Junior der Saison 2020, oder Schrey oder Aston-Martin-Fahrer Tim Heinemann (GER, PROsport Racing) – ein Vierkampf auf Augenhöhe. Titelverteidiger Heinemann hatte im Sonntagsrennen zwar als Erster die Ziellinie gekreuzt, wurde nach einer Zeitstrafe jedoch nur als Dritter gewertet.

Auf dem Lausitzring hatte Moritz Löhner (GER) bereits bei den Testfahrten seine Visitenkarte abgegeben, in Monza überzeugte der Sim-Racer und Gewinner der DTM Esports Championship powered by MediaMarkt sogar im BMW von FK Performance Motorsport mit Platz drei im ersten Rennen. In der Meisterschaft ist er Vierter (19 Zähler) hinter Tregurtha (40), Schrey (37) und Green (25).

Der Lausitzring, der in der Variante mit der überhöhten ersten Kurve eine Rundenlänge von 4,562 Kilometer misst, bedeutet für Sophie Hofmann ein Heimspiel. Die 23-Jährige, die einen Audi von Heide-Motorsport steuert, ist in der sächsischen Töpferstadt Waldenburg zu Hause. „Ich freue mich auf den Lausitzring. Durch die Nähe werden einige Sponsorenpartner und Freunde kommen, um mich zu unterstützen“, erzählt Sophie Hofmann, die im Sonntagsrennen in Monza ihre Fahrerkolleginnen Stéphane Kox (NED, Ring-Racing, Toyota) und Laura Kraihamer (AUT, True Racing by Reiter Engineering, KTM) hinter sich lassen konnte. „Ich bin sehr gespannt auf das erste Training am Freitagmorgen, wenn wir erstmals Turn 1 fahren. Das wird eine neue Erfahrung, denn bei den Testfahrten sind wir ja eine andere Streckenvariante gefahren.“

Bei den Saisonrennen drei und vier, die am Samstag und Sonntag jeweils um 15:10 Uhr starten und live in SPORT1 und über die Streaming-Plattform DTM Grid übertragen werden, werden 22 seriennahe GT-Sportwagen von sieben verschiedenen Marken an den Start gehen.


Dienstag, 20. Juli 2021

Die IDM rockt am Wochenende das Schleizer Dreieck

Foto: Jens Hawrda

Wenn die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) vom 23. bis 25. Juli 2021 auf dem Schleizer Dreieck gastiert, trifft hochkarätiger Rennsport auf enthusiastische Fans. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie vor anderthalb Jahren lassen die Behörden aufgrund der niedrigen Inzidenzzahlen eine Veranstaltung ohne Begrenzung zu. Die Zuschauer haben auch freien Zugang zum Fahrerlager  und auf der großen Wiese darf gezeltet werden darf. Auf der einzigen Naturrennstrecke in Deutschland wird die Uhr zurückgestellt auf alte Zeiten – mit der Hoffnung, dass die Zukunft anders aussieht und COVID-19 keine Chance mehr hat.

„Wir hoffen, die Nachricht, dass alles wie bei der letzten Veranstaltung 2019 ablaufen wird, macht schnell die Runde“, sagt IDM-Serienmanager Normann Broy von der Motor Presse Stuttgart. „Das offene Fahrerlager und der direkte Kontakt mit den Fahrern machen das Rennwochenende in Schleiz noch deutlich attraktiver. Gerade die IDM ist dafür bekannt, den Zuschauern auch die Nähe zu den Piloten zu ermöglichen. Für uns wäre es natürlich auch erfreulich, wenn die Fans wie in der Vergangenheit von dem Angebot Gebrauch machen.“

Auf dem Schleizer Dreieck starten die IDM-Klassen Superbike 1000, Supersport 600, Supersport 300 und Sidecar. Umrahmt werden sie von Cups, in denen der Nachwuchs wie auch erfahrene Pilotinnen und Piloten um Punkte kämpfen. Besonders im Rampenlicht dürften die Lokalmatadoren Julian Puffe (Superbike 1000), Philipp Stich (Superstock 600) und Micky Winkler (Supersport 300) stehen. Die drei Schleizer gehören in ihrem „grünen Wohnzimmer“ jeweils in ihren Kategorien zu den Podiumskandidaten.

Ein mit Spannung erwartetes Wiedersehen gibt es mit Markus Reiterberger. Der dreifache IDM Superbike 1000-Champion greift mit einer BMW auf seiner Lieblingsstrecke ins Geschehen der Königsklasse ein und wird bis auf Assen alle weiteren Meisterschaftsläufe 2021 bestreiten. Der Bayer ist der Rundenrekordhalter auf dem Schleizer Dreieck.

Noch eine weitere, gute Nachricht: Die Eintrittspreise bleiben unverändert. Am Samstag kostet der Eintritt 19,00 Euro, am Sonntag 25,00 Euro. Das Wochenendticket liegt bei 35,00 Euro. Alle Tickets beinhalten den Zugang zum Fahrerlager. Für Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre ist der Eintritt frei.