Dienstag, 2. Juli 2013

Nachgefragt bei ... Allan McNish

Allan McNish
Foto: Audi-Motorsport
Sie haben Ihren dritten Sieg in Le Mans gefeiert. Welchen Stellenwert hat dieser Erfolg in der langen Liste Ihrer Siege ?

Grundsätzlich ist jeder Sieg schön. Aber Erfolge in Le Mans sind immer etwas Besonderes. Dieses Rennen ist einfach sehr speziell. Das habe ich auch gemerkt, als ich Freitag im Formel-1-Fahrerlager in Silverstone war. Wirklich jeder hat mich auf dieses Rennen angesprochen. Der aktuelle Sieg wird mir aber besonders deshalb in Erinnerung bleiben, weil es wegen des ständig wechselnden Wetters und damit auch der wechselnden Streckenverhältnisse das bisher vielleicht schwerste Rennen meines Lebens war.


Haben Sie nach den guten Ergebnissen in den ersten beiden WEC-Rennen dieser Saison mit diesem Erfolg gerechnet ?
Wenn man in einem Audi in Le Mans startet, hat man eigentlich immer gute Voraussetzungen, das Rennen auch zu gewinnen. Und wir wussten von den Ergebnissen im Pre-Test und Qualifying, dass unser R18 e-tron quattro auch in Le Mans gut funktioniert. Es war sicher ein Vorteil, dass wir in diesem Jahr nicht mit einer Neuentwicklung, sondern der Evolution eines Siegerautos am Start waren. Dennoch darf man aber gerade bei einem Langstreckenrennen nie mit einem Erfolg rechnen. Es kann immer so viel Unvorhersehbares passieren. Wirklich sicher, dass wir tatsächlich gewinnen, war ich deshalb auch erst, als Tom (Kristensen) über die Ziellinie gefahren ist.

 

Sie führen gemeinsam mit Ihren Teamkollegen Tom Kristensen und Loïc Duval die Fahrertabelle der WEC an. Eine Vorentscheidung im Titelkampf ?
 
Bestimmt nicht. Die Strecke in Le Mans ist aufgrund ihrer besonderen Charakteristik einzigartig im Rennkalender der WEC. Wir haben noch fünf schwere Rennen vor uns. Der Nachteil des geringeren Tankinhalts bei unserem R18 gegenüber dem Toyota wird sich in diesen Rennen bestimmt stärker auswirken als in Le Mans. Es ist also noch gar nichts entschieden Wir müssen weiter hart arbeiten und in den Rennen pushen. Aber natürlich ist es unser großes Ziel, auch das letzte Rennen der Saison als WM-Spitzenreiter zu beenden. Dafür werden wir alles geben.