Donnerstag, 21. Juli 2016

Grasser Racing: Attacke beim Heimrennen auf dem Red Bull Ring mit drei Lamborghini

  • Heimspiel für Team aus der Steiermark auf dem Red Bull Ring
  • Österreicher gehen mit drei Lamborghini und neuen Fahrerkombinationen ins Rennen
In fünf Jahren vom Neueinsteiger zum Meisterschaftsanwärter: Im rasanten Tempo ist GRT Grasser Racing zu einem Sieganwärter im ADAC GT Masters avanciert. Nach drei von sieben Rennwochenenden liegt das Team vom Red Bull Ring in Österreich in allen vier Wertungen in den Top Vier. Nach in der Saison 2011 transportierte Teamchef Gottfried Grasser die von ihm selbst gesteuerte Dodge Viper noch auf einem offenen Anhänger zur Rennstrecke, fünf Jahre später ist der Rennstall ein Stützpfeiler der weltweiten Kundensportaktivitäten von Lamborghini und zählt beim ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring (22. bis 24. Juli) mit drei Lamborghini Huracán zu den Sieganwärtern.

Rolf Ineichen / Christian Engelhart
Foto: Jens Hawrda
Vor gut einem Jahr sorgte Grasser Racing ebenfalls auf dem Red Bull Ring für Furore: Als offizielles Test- und Entwicklungsteam von Lamborghini traten die Steirer als Gaststarter an, um die Anfang 2015 vorgestellte GT3-Version des Lamborghini Huracán unter Wettbewerbsbedingungen zu testen. Im zweiten Rennen fuhren Adrian Zaugg (29, ZA) und Mirko Bortolotti (26, I) vom vierten Startplatz zum Überraschungssieg. Nach sporadischen Einsätzen in der Vergangenheit absolviert GRT 2016 die erste volle Saison in der "Liga der Supersportwagen" - und das mit Erfolg. Beim Saisonauftakt in Oschersleben gelang Rolf Ineichen (38, CH) und Christian Engelhart (29, Kösching) auf Anhieb ein Sieg.

Beim Heimspielrennen bringt Grasser-Racing wie schon beim Motorsport Festival Lausitzring drei Huracán an den Start, allerdings mit geänderten Fahrerpaarungen: Nicolas Pohler (20, München) erhält mit ADAC GT Masters-Debütant Michele Beretta (21, I) einen neuen Teamkollegen, Luca Stolz und Gerhard Tweraser (27, A) fahren wie bei den ersten beiden Rennwochenenden zusammen. Engelhart muss aufgrund von Terminüberschneidungen passen, daher teilt Ineichen einen Lamborghini mit Vorjahressieger und Lamborghini-Werksfahrer Bortolotti.

Lässt sich der Erfolg aus der Vorsaison in diesem Jahr wiederholen? "Wir fahren nie zu Rennen, ohne dass wir versuchen würden, sie zu gewinnen", so Teamchef Gottfried Grasser. "Allerdings hat der Red Bull Ring eine komplett frische Asphaltdecke - das ist im Prinzip eine neue Rennstrecke. Kein Vergleich zu 2015. Trotzdem haben wir sicher das Potenzial, ganz vorn mitzufahren."

Kaum ein Team kann dabei auf so einen großen Erfahrungsschatz mit dem Lamborghini zurückgreifen wie Grasser. Das Team ist für Lamborghini weltweit aktiv und unterstützt die weltweiten Kundensportaktivitäten der Italiener. "Unsere Ingenieure unterstützen Kundenteams im amerikanischen und asiatischen Bereich", so Gottfried Grasser. "Sie sind beratend in Sachen technischer Details und Set-up-Angelegenheiten tätig und übernehmen teilweise auch den kompletten Renneinsatz."

Beim ADAC GT Masters-Gastspiel in Österreich ist die Reiseplanung bei Grasser allerdings überschaubar. Grasser: "Die Rennstrecke liegt nur fünf Minuten von unserer Werkstatt entfernt. 80 Prozent unserer Teammitglieder kommen aus der Gegend. Da haben natürlich viele die Chance genutzt, Freunde, Familie und Sponsoren einzuladen. Wir werden jeden Tag rund 150 Gäste bei uns in der Hospitality begrüßen, betreuen und bewirten."

Im Hinblick auf die Ziele für die komplette ADAC GT Masters-Saison 2016 ist Gottfried Grasser bodenständig: "Es wäre vermessen, wenn wir in unserer ersten vollen Saison sagen würden, dass wir um den Titel kämpfen möchten. Rolf Ineichen und Christian Engelhart liegen aktuell auf dem dritten Platz in der Fahrerwertung. Christian wird am Red Bull Ring nicht fahren und damit nicht punkten. Rolf bestreitet erst seine dritte Saison im professionellen Motorsport. Von daher wären wir auch am Ende der Saison mit einem dritten Rang zufrieden. Ebenso in der Teamwertung."