Montag, 16. Juni 2014

Marco Wittmann erklärt die Hotspots auf dem Norisring

Der einmalige Stadtkurs fasziniert aus Fahrer- und Zuschauerperspektive. DTM-Pilot Marco Wittmann ist kurz vor dem Norisring-Rennen zu Besuch in Nürnberg und zeigt, welche Highlights die Strecke für die Besucher vom 27. bis 29. Juni bereithält.
 

Marco Wittmann geht mit viel Selbstvertrauen zum Norisring
Foto: BMW-Motorsport
Bei der Streckenbegehung merkt man, dass der BMW-Werksfahrer mit Selbstvertrauen zum vierten DTM-Rennen kommt. „Mein Wunsch wäre es natürlich, wieder von der Pole-Position zu starten – dafür kämpft man. Aber im Qualifying liegen wir meistens alle zeitlich eng beieinander“, sagt der 24-Jährige.
 
Von der Start- und Zielgeraden, wo Wittmann die Pole-Position schon einmal aus der Nähe betrachtet, geht es zu Fuß in Richtung Grundigkehre. Die lange Gerade erlaubt einen Top-Speed von rund 270 Stundenkilometern und sorgt für packende Windschattenduelle.

Spektakuläre Manöver in der Grundig-Kehre

Besucher haben von der Alpha-Tribüne aus die spannenden Duelle zwischen den Fahrern direkt vor Augen. Bis zuletzt geben die Piloten Vollgas, dann heißt es blitzschnell abbremsen – für die langsamste Kurve im Rennkalender. „An dieser Stelle kommt es zu den engsten Überholmanövern. Hier geht es von nahezu 270 km/h runter auf 50 km/h“, sagt Wittmann und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Ist ja auch Innenstadttempo.“

In der S-Kurve platzen Träume

Knifflig wird es dann auch in den Kurven zwei und drei, die als Schöller-S bekannt sind. Durch die Enge und den Fahrbahnbelagwechsel gilt sie als schwierigste Norisring-Kurven-Kombination. Die Zuschauer der Schöller-Tribüne sind live dabei, wenn die Fahrer den Platz bis zur Fahrbahnbegrenzung maximal ausreizen. An den Spuren der so genannten „Wall of Shame“ sieht man, wie eng es hier Runde für Runde zugeht. „Dieser Abschnitt verzeiht keine Fehler. Viele Spiegel sind hier schon zu Bruch gegangen“, sagt Wittmann und ergänzt: „Wenn ich hier Ideallinie fahre, passt zwischen mein Auto und die Mauer gerade noch eine Zeitung.“

Ist Marco Wittman auch am Norisring ganz vorn dabei ?
Foto: BME-Motorsport
Fingerspitzengefühl der Fahrer gefragt

Auf der Gegengeraden erwartet die DTM-Piloten bereits die nächste Herausforderung: Bodenwellen prägen diese Passage, auf der sonst der tägliche Straßenverkehr rollt. Um die folgende vierte Kurve perfekt zu meistern, bedarf es viel Feingefühl, sowohl beim Bremsen als auch beim Beschleunigen. „Hier wird es unruhig, und man muss aufpassen, dass die Autos nicht springen“, beschreibt Wittmann die Situation an der Dutzendteich-Kehre.

Direkter Blick in die Boxengasse

Das Publikum auf der Steintribüne kann nicht nur den Rennstart und den Zieleinlauf miterleben, sondern hat auch einen exzellenten Blick in die Box. Dort lässt sich verfolgen, wie gegenüber in weniger als drei Sekunden vier Räder getauscht werden. Der Platz hierfür ist am Norisring deutlich enger und die Positionen dichter beieinander als auf anderen Rennstrecken, wie zum Beispiel dem Hockenheimring. „Hier geht es um absolutes Teamplay. Ich muss mit meinem Auto präzise anhalten, damit meine Crew zügig die Reifen tauschen kann und ich schnell wieder weg bin“, schildert Wittmann einen gelungenen Stopp in der Box.