Freitag, 10. Mai 2019

Marius Zug und Gabriele Piana: Die so unterschiedlichen ersten Sieger der ADAC GT4 Germany

  • ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Marius Zug mit erster Saison im Automobil-Sport
  • Gabriele Piana lernt für die Karriere im Motorsport extra die deutsche Sprache
  • Titel in der ADAC GT4 Germany ist das große Ziel
Marius Zug (l.) u. Gabriela Piana
Foto: ADAC-Motorsport

Der Triumph im Samstagsrennen in der Motorsport Arena Oschersleben machte ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Marius Zug (16/Pfaffenhofen) und Gabriele Piana (32/ITA, beide RN Vision STS Racing Team) zu den Debütsiegern der neuen ADAC GT4 Germany. Gemeinsam reisen Zug und sein doppelt so alter Teamkollege Piana nicht nur als Debütsieger, sondern auch als erste Tabellenführer zum nächsten Rennen am Red Bull Ring (7. bis 9. Juni).

Marius Zug bestreitet 2019 seine erste Saison im Automobil-Motorsport. „Zuvor war ich im Kart unterwegs. Zum Motorsport brachte mich mein Vater, der ebenfalls Rennen fährt“, stellt sich Zug vor. Der 16-jährige kommt aus der ADAC-Nachwuchsförderung. „2017 gewann ich die Meisterschaft im ADAC Kart Masters. Diesen Titel möchte ich 2019 in der ADAC GT4 Germany wiederholen“, zeigt sich Zug hoch motiviert. Seit 2016 wird der Youngster zudem von der ADAC Stiftung Sport gefördert. In Bezug auf die nächsten Karriereschritte schielt Zug auch in Richtung des ADAC GT Masters.

Zwischen den Auftritten im GT4-Cockpit drückt Zug die Schulbank in München. Er besucht ein Gymnasium, das sich auf Sportler spezialisiert hat. „Dort gibt es beispielsweise auch viele Schwimmer oder Leichtathleten. Bis zum Sommer gehe ich noch in die zehnte Klasse. Danach beginnt die Oberstufe, die ich mit den Abitur abschließen möchte. Im Anschluss will ich natürlich studieren“, hat Zug einen präzisen Lebensplan.

Erst über große Umwege kam Gabriele Piana in die ADAC GT4 Germany. Angefangen hatte die Karriere genauso wie bei Teamkollege Zug im Kartsport. „Als ich sieben Jahre alt war, kaufte mir mein Vater das erste Kart. Ich hatte jede Menge Spaß und auch einige Erfolge. Doch dann legte ich eine zehnjährige Pause im Motorsport ein“, blickt Piana zurück. Das Rennfahren blieb jedoch immer der ganz große Lebenstraum. Und um diesem zu verwirklichen, wagte er 2014 einen mutigen Schritt. Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, zog Piana an den Nürburgring. „Ich hatte mein damaliges Leben einfach satt. Ich wollte nur noch mit Autos zu tun haben!“, schildert der Italiener, der die deutsche Sprache mittlerweile fließend beherrscht. 

Pianas kühner Plan ging tatsächlich auf: 2015 startete er sein erstes Autorennen auf der Nürburgring-Nordschleife. 2016 folgte die erste volle Saison, in der er gleich einen Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einfuhr. Das war die Initialzündung für die Karriere im Cockpit. 2017 vertraute Mercedes-AMG dem schnellen Italiener beim 1000-Kilometer-Rennen in Le Castellet erstmals den GT3-Rennwagen an. Dabei konnte Piana so sehr überzeugen, dass er seitdem regelmäßig in dieser Klasse unterwegs ist. Seit 2019 gehört der 32-Jährige sogar zum Fahrerkader von Mercedes-AMG. „Das ist eine große Ehre für mich. Mein großer Lebenstraum wurde tatsächlich wahr“, strahlt Piana voller Stolz.

In der ADAC GT4 Germany möchten Marius Zug und Gabriele Piana 2019 ihr Spuren hinterlassen. „Wir wollen so viele Rennen wie möglich gewinnen. Was am Ende dabei herauskommt, werden wir sehen. Ich fühle mich hier definitiv pudelwohl“, freut sich Piana auf ein erfolgreiches Jahr in der neuen Rennserie. „Mit dem Sieg im ersten Rennen haben wir auf jeden Fall einen Einstand nach Maß abgeliefert. Jetzt kann die weitere Saison nicht schnell genug kommen“, ergänzt Teamkollege Zug.