Stefan Rupp im Adi A4 DTM (hier ein Foto des Fahrzeuges aus 2023) holt die Pole für Rennen 2 am Norisring Foto: Jens Hawrda |
Nachdem er sich im ersten Qualifying noch hinter Stefan Mücke (Mercedes-Benz C-Klasse DTM) einreihen musste, konnte Stefan Rupp (Audi A4 DTM) im zweiten Qualifying der DTM Classic die erste Position herausfahren. Der Bayer war auf dem Norisring 2,167 Sekunden schneller als Tim Schrick (Opel Astra Coupé V8 DTM), der sich wiederum vor Peter Mücke (Mercedes-Benz C-Klasse DTM) klassieren konnte.
Stefan Rupp war schon mit seinem zweiten Rang im ersten Zeittraining hochzufrieden, schließlich musste er sich nur dem ehemaligen DTM-Profi Stefan Mücke geschlagen geben. Der fehlte nun aber im zweiten Zeittraining, weil sein Vater Peter die Session bestritt und Rupp nutzte die Gelegenheit, sich die Spitze zu sichern. Platz zwei ging an Tim Schrick. „Ich sass heute zum ersten Mal in diesem Auto, denn gestern konnte ich aus terminlichen Gründen noch nicht am Norisring sein. Eigentlich ist es verrückt, die ersten Kilometer mit einem für mich komplett neuen Fahrzeug ausgerechnet auf einer Strecke wie dem Norisring zu absolvieren, auf dem die Mauern verdammt nah sind. Aber der Opel ist einfach nur klasse, fährt sich wirklich gut und ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, ihn überhaupt bewegen zu dürfen.“ Die größten Herausforderungen waren für Schrick die Hitze im Cockpit sowie das Risikomanagement, einerseits keinen Unfall zu riskieren, da der Astra vor allem auf den Bodenwellen des Norisrings sehr versetzen kann, andererseits aber ein möglichst gutes Resultat herauszuholen. „Am wichtigsten ist hier jedoch der Spaß und den Fans diese motorsportlichen Meilensteine mal wieder in Aktion zu zeigen.“
Schrick verwies Peter Mücke auf den dritten Rang, gefolgt von Altfrid Heger (Audi V8 DTM), der seinen Teamkollegen Anton Werner (Audi 200 M86 MTM) um die Winzigkeit einer Tausendstelsekunde bezwang. Ronny Scheer (Ford Sierra RS500 BTCC), Thomas Braun (Porsche 964 Cup) und René Ruch (BMW M3 DTM) komplettierten die ersten acht Positionen. Als Elfter reihte sich Gerhard Müller ein, der erst zum zweiten freien Training in das Wochenende einstieg. Ursprünglich wollte er einen Mercedes im Berlin200-Branding pilotieren, doch dieses Fahrzeug erlitt im Vorfeld einen Motorschaden.
Spontan machte er am Freitag dann einen Deal mit Michael Meyer (BMW E21 Gruppe 2), der noch einen zweiten BMW dabeihatte. „Das Auto ist toll und das Team ist ebenfalls klasse. Es ist ein echtes Familienteam, in dem an sich nur wohlfühlen kann“, strahlte Müller, obwohl er von leichten Problemen mit der Schaltung zu berichten wusste. „Doch die waren kaum der Rede wert“, so der Rennfahrer, der von 1987 bis 1989 Modelle der Marken Volvo, BMW, Toyota und Mercedes in der DTM steuerte, danach insgesamt zwölf Jahre in Porsche-Cups unterwegs war und einmal Zweiter bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring wurde.
Zwei Plätze hinter Müller folgte Mads Gjerdrum (BMW 320 Gruppe 5), der erst kurz vor Beginn der Veranstaltung meldete. „Noch im Fahrerlager des Norisrings musste ich einen neuen Tank einbauen, es war also ein Einsatz auf den letzten Drücker. Aber meine Söhne wollten unbedingt, dass ich das Auto für die DTM Classic nenne. Und weil Emil, einer meiner Söhne, hier in der ADAC GT4 Germany dabei ist und ich deshalb sowieso nach Nürnberg gekommen wäre, habe ich den BMW gleich mitgebracht.“ Sein Gesicht verrät, dass er seinen Jungs am Ende Recht geben musste. „Das stimmt wohl“, gestand er. Dennoch war die Vorbereitung des ältesten Autos im Feld der DTM Classic nicht einfach. „Ich habe es zwar schon rund zwei Jahre, bin vor wenigen Tagen bei einem kleinen lokalen Rennen aber erst den ersten Test gefahren. Und da hatten wir noch Probleme mit der Bremse, die nun gelöst sind. Trotzdem sind wir mit diesem BMW erst am Anfang und müssen sicher noch einiges lernen. Hier steht für mich aber eindeutig der Spaß im Vordergrund und den hatte ich bisher ohne jeden Zweifel.“