Samstag, 31. August 2024

Meisterlicher Auftritt führt Landgraf zum dritten Saisonerfolg

  • Kalender und Seppänen feiern Start-Ziel-Sieg im Endurance-Rennen
  • Emil Frey Racing mit erster Podiumsplatzierung in dieser Saison
  • Endurance-Format auch in Spa-Francorchamps ein voller Erfolg

Die strahlenden Rennsiege rElias Seppänen und Tom Kalender
Foto: ADAC-Motorsport

Tom Kalender (Hamm/Sieg) und Elias Seppänen (FIN) von Landgraf Motorsport waren am Samstag auf dem belgischen Circuit de Spa-Francorchamps das Maß aller Dinge: Im zweiten Endurance-Rennen des ADAC GT Masters ließen die Mercedes-AMG-Piloten keine Zweifel über ihre Titelambitionen aufkommen und überquerten den Zielstrich nach einer überzeugenden Leistung als Sieger. Dadurch bauten sie zudem ihren Vorsprung in der Meisterschaft weiter aus. „Ich hatte einen guten Start und war sofort in der Lage, mich vom Feld abzusetzen. Die Strategie ist voll aufgegangen und das Auto war optimal abgestimmt. Ich hoffe, wir können am Sonntag genauso weitermachen“, sagte Seppänen nach dem siebten Meisterschaftslauf. Mit dem zweiten Platz sicherten sich die beiden Schweizer Alain Valente und Jean-Luc D´Auria (beide Emil Frey Racing) im Ferrari 296 GT3 ihr erstes Podium in dieser Saison. Rang drei belegten Denis Bulatov (Köln) und Mike David Ortmann (Ahrensfelde) im Aston Martin Vantage GT3 von Walkenhorst Motorsport.

Bei sonnigen Bedingungen und einer Außentemperatur von 22 Grad Celsius starteten die GT3-Boliden ins Rennen auf der prestigeträchtigen und eindrucksvollen Ardennen-Achterbahn. Zu Beginn gelang es Seppänen einen Vorsprung von zwischenzeitlich 4,6 Sekunden auf den Ferrari von Emil Frey Racing herauszufahren. Ein Unfall des Schweizers Grégory de Sybourg (FK Performance Motorsport) innerhalb der ersten Viertelstunde verursachte jedoch eine Safety-Car-Phase und rückte das Feld wieder enger zusammen. Beim Re-Start behielt der Landgraf-Pilot an der Spitze die Oberhand, marschierte erneut vorweg und steuerte auf der ersten Position die Box an. Dort übergab der Finne den Wagen an Kalender, der durch die unterschiedlichen Strategien der Teams auf dem siebten Platz zurück auf die Strecke ging. An der Spitze fanden sich nun Alexander Schwarzer (D) und der Schweizer Alexander Fach im Porsche 911 GT3 R von Fach Auto Tech wieder. Nach einigen Runden schob sich allerdings Finn Wiebelhaus (Obertshausen) im Mercedes AMG-GT3 vom Haupt Racing Team an Schwarzer vorbei und übernahm die Führung. Durch ein zu frühes Anfahren der Box zum zweiten Stopp musste Wiebelhaus eine Runde später die Pitlane erneut ansteuern. Dadurch verlor er sowohl Zeit als auch einige Plätze. Kalender kämpfte sich in der Zwischenzeit bis auf die dritte Position vor: „Elias war zu Beginn pfeilschnell und brachte unser Auto in eine aussichtsreiche Lage. Als ich an der Reihe war, musste ich mich im Mittelfeld gegen einige Konkurrenten behaupten, wobei ich sehr viel Spaß hatte.“

Nach dem zweiten Stopp war es erneut Seppänen, der das Tempo an der Spitze bestimmte und den Mercedes-AMG souverän über die Ziellinie manövrierte. Auf Rang zwei bejubelte das Team von Emil Frey Racing sein bestes Saisonergebnis. „Unser Rennspeed war super. Wir haben alles gegeben und sind mega happy mit unserem ersten Podiumserfolg“, berichtete D´Auria über den Samstagslauf. Ortmann als Dritter, fasste sein Rennen wie folgt zusammen: „Leider war der Start nicht ideal, aber mit einer super Strategie und einem starken zweiten Stint konnten wir einige Plätze aufholen und endlich wieder auf dem Podium stehen. Im Sprintrennen am Sonntag wollen wir nochmal richtig Attacke machen.“

Als Vierter sahen Maxime Oosten (NL) und Leon Köhler (Erlenbach am Main) in ihrem BMW M4 GT3 von FK Performance die Zielflagge. Die Top-5 komplettierten Chandler Hull (USA) und Nico Hantke (Hürth/beide Walkenhorst Motorsport) im Aston Martin Vantage GT3, die sich zudem über den Sieg in der ProAm-Wertung freuten. Als Sechster platzierten sich die Zwillinge Sandro und Juliano Holzem (beide Polch) im Audi R8 LMS GT3 von Land Motorsport vor dem zweiten Zwillingsduo Michael und Johannes Kapfinger (beide Passau/Team Joos by TwinBusch). Der Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Grasser Racing Team mit dem Chilenen Benjamin Hites und Tim Zimmermann beendete das Rennen auf Position acht. Die US-Amerikanerin Taylor Hagler und der Österreicher Gerhard Tweraser (beide Grasser Racing Team) ordneten sich auf dem neunten Platz vor Fittje und Wiebelhaus auf Rang zehn ein.


Mirko Bortolotti über engen Titelkampf: „In der DTM gibt es keine Garantien“

  • Lamborghini-Pilot von SSR Performance liegt nur sieben Punkte hinter Kelvin van der Linde
  • Bortolotti möchte zurück an die DTM-Spitze: „Fahren top vorbereitet an den Sachsenring“

Mirko Bortolotti
Foto: Jens Hawrda

Vier Podiumsplätze, zwischenzeitlich Tabellenführer und aktuell nur sieben Punkte von der Tabellenspitze entfernt: Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti mischt im Titelrennen der DTM voll mit. Eine Situation, die der Italiener von SSR Performance bestens kennt. „Ich bin das dritte Jahr in Folge konstant vorne dabei“, sagt Bortolotti. Diese Saison soll es für ihn mit der DTM-Krone endlich klappen. Die nächste Runde im Meisterschaftskampf steigt vom 6. bis 8. September auf dem Sachsenring. An die Traditionsstrecke in Hohenstein-Ernstthal reist Bortolotti mit besten Erinnerungen – vergangenes Jahr holte der 34-Jährige dort einen seiner drei Saisonsiege, dieses Jahr möchte er sich die Tabellenführung von Audi-Pilot Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline) zurückholen.

Den bisherigen Saisonverlauf bewertet der Tabellenzweite positiv. „Mir bedeutet es viel, auch dieses Jahr in der DTM vorne mitzufahren und mich auf höchstem Niveau mit den Besten zu messen“, sagt Bortolotti. Dass er in der laufenden Saison noch kein DTM-Rennen gewinnen konnte, nimmt er gelassen hin. „Am Ende zählen die Punkte. Wie du die holst, ist eigentlich ziemlich egal. Vergangenes Jahr hatte ich die meisten Siege im Feld“, führt Bortolotti an und verweist damit auf seine starke Bilanz aus 2023, als er im Duell mit Porsche-Werksfahrer Thomas Preining (A/Manthey EMA) den DTM-Titel knapp verpasste.

Vor allem im Qualifying zeigt Bortolotti dieses Jahr, dass er den Speed für ganz vorne hat. Neben seiner Pole-Position in Oschersleben platzierte er seinen Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vier weitere Male in der ersten Startreihe. Damit liegt der Wahl-Wiener zumindest im Zeittraining voll auf Titelkurs – 13 Punkte im Qualifying sind Bestwert. Eine Qualität, die am Sachsenring besonders wichtig werden könnte. „Im Rennen ist es sehr schwer, zu überholen“, sagt Bortolotti über die verwinkelte Strecke mit großen Höhenunterschieden und blinden Kuppen. „Für die Pole-Position brauchst du eine nahezu perfekte Runde. Im Qualifying dort alles auf den Punkt zu bekommen, wird nicht leicht.“

Wie man am Sachsenring gewinnt, weiß Bortolotti aus vergangener Saison. Damals feierte die Lamborghini-Speerspitze einen Start-Ziel-Sieg. „Letztes Jahr lief es gut, aber in der DTM gibt es keine Garantien. Du kannst an einem Tag stark sein, kurz darauf bist du im Niemandsland“, stellt Bortolotti fest. Trotzdem blickt er selbstbewusst auf das Rennwochenende in Sachsen: „Wir sind auf einem hohen Niveau unterwegs, voll fokussiert und fahren top vorbereitet an den Sachsenring. Natürlich gibt es immer auch Dinge zu verbessern. Aber wenn ich die verrate, würde ich der Konkurrenz mögliche Schwachstellen nennen.“ Ansagen macht Bortolotti lieber in sportlicher Form auf der Rennstrecke – die nächste soll am Sachsenring folgen.


Freitag, 30. August 2024

IDM: Die Eifel ruft zum Comeback mit Brisanz

Foto: Jens Hawrda

Nach fünf Jahren Pause gibt die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) am kommenden Wochenende ihr Comeback auf dem Nürburgring. Gleichzeitig werden in der Eifel die Weichen für den Endspurt in der höchsten deutschen Motorradrennserie gestellt. Gewinnt Ilya Mikhalchik hier vielleicht sogar vorzeitig den Titel in der Top-Klasse Superbike oder kann Florian Alt die Entscheidung bis zum Finale Mitte September auf dem Hockenheimring vertagen? In insgesamt drei Prädikatsklassen wird Rennsport auf höchstem Level zelebriert. Diverse Cups runden das Programm vom 30. August bis zum 1. September 2024 am Fuße der Nürburg ab.

Kann Florian Alt (Honda) aus Engelskirchen noch etwas gegen den Titelgewinn von Ilya Mikhalchik (BMW) unternehmen? Nach dem verhängnisvollen Sturz des Deutschen in Assen, bei dem er sich schwer an der Hand verletzte, trennen ihn in der Tabelle 58 Punkte vom Ukrainer, der in den Niederlanden beide Rennen gewann. „Die Meisterschaft ist für uns so gut wie verloren“, macht sich Alt, der den Titel verteidigen will, jetzt nichts vor, „aber ich möchte nicht einfach aufgeben. Wir haben immer das Maximum gegeben und das will ich bis zum Schluss so fortführen.“ Seine verletzte Hand mit tiefen Fleischwunden wird aller zwei Tage medizinisch versorgt. Florian Alt ist auf der Honda der einzige Fahrer im Feld, der es ernsthaft mit der BMW-Armada aufnehmen kann, von der er in der Gesamtwertung eingekesselt ist. Vor ihm hat der dreifache Champion Ilya Mikhalchik seine  Hand zum vierten Titel ausstreckt, den er auf dem Nürburgring vorzeitig holen kann. Hinter Alt hat sich Patrick Hobelsberger (BMW) positioniert. Lorenzo Zanetti (Ducati), Leandro Mercado (Kawasaki) und Maximilian Kofler (Yamaha) vertreten auf den Rängen fünf, neun und elf die weiteren Marken in der Topklasse, in der die Motorräder mehr als 200 PS haben und über 300 km/h schnell sind. Zwei Rennen werden auf dem 3,629 Kilometer langen Nürburgring ausgetragen, der zu den meist befahrenen Rennstrecken der Welt gehört. Der Asphalt ist top und die Strecke bietet auch im Regen Grip, was bei den Wetterkapriolen in der Region durchaus Sinn macht. Aber Entwarnung: Die Prognosen stehen auf ein sonniges Wochenende.

In der etwas kleineren IDM Supersport spiegelt sich die Markenvielfalt gleich an der Spitze des international besetzten Feldes wieder. Andreas Kofler (Yamaha) aus Österreich kommt als Tabellen-Erster nach Rheinland-Pfalz, gefolgt vom Belgier Luca de Vleeschauwer (Triumph) und dem Polen Daniel Blin (Ducati). Vierter ist Lennox Lehmann (Yamaha), Sechster Dirk Geiger (Honda). Es herrscht viel Bewegung in der Klasse, in der es zwischen Sieg und Niederlage oft um Tausendstelsekunden geht. Kofler hat schon gemerkt, dass er sich trotz seines 35,5-Punkte-Vorsprungs im Hinblick auf den Titelgewinn nicht in Sicherheit wiegen kann. Ein kleiner Fehler und der Traum kann vorbei sein.

Dass der Titel in der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 an einen Fahrer aus dem Freudenberg KTM-PALIGO Racing Team geht, daran geht kein Weg vorbei. Mit Oliver Svendsen, Ruben Bijman und Philipp Tonn haben die Teamchefs Michael und Carsten Freudenberg aus dem sächsischen Bischofswerda geballt ihre Talente mobilisiert. Es fragt sich nur, wer von ihnen wird am Schluss der Erste sein. Und wie spontan funkt der Niederländer Dylan Czarkowski auf Yamaha in den Rennen dazwischen? Er gibt den Rennen mit seiner Hartnäckigkeit eine besondere Würze und schnappte den KTM-Jungs erst vor zwei Wochen einen Podiumsplatz weg.

Die Region wird vom kommenden Freitag bis Sonntag pünktlich um 08:30 Uhr mit den ersten Sessions auf dem Nürburgring geweckt. Dann geht es Schlag auf Schlag. Die IDM-Klassen wechseln sich ohne Pause mit diversen Cup-Klassen ab, die haarscharf zur Sache gehen. Es gibt kaum Zeit zum Luft holen. Und nicht vergessen: Am Sonntag, dem 1. September 2024, findet um 12:50 Uhr der begehrte IDM Fan Walk statt, bei dem von den Fahrern persönliche Autogramme geschrieben werden und Zeit für ein Selfie mit ihnen ist. Die IDM ist und bleibt trotz des extrem hohen sportlichen Levels eine Serie zum Anfassen. 




Die Tabellenführer schlagen zurück: Seppänen mit neuer Rekordrunde in Spa

Elias Seppänen, Mercedes #1
Foto: Jens Hawrda

Elias Seppänen vom Team Landgraf Motorsport ist perfekt in die zweite Saisonhälfte des ADAC GT Masters gestartet: Auf dem Circuit de Spa-Francorchamps erzielte er in 2:15,923 Minuten nicht nur die Bestzeit, sondern unterbot auch den von Bernd Schneider im Jahr 2015 in der Serie aufgestellten Qualifying-Rekord um 2,581 Sekunden. „Ich bin mega happy über meine zweite Pole-Position in dieser Saison. Es war eine klasse Runde und das Auto lief einfach super. Beim Start am Samstag gilt es vor allem, sauber aus der La Source zu kommen, um viel Schwung mit auf die Gerade zu bringen“, sagte Seppänen nach dem Qualifying, der sich den Mercedes-AMG GT3 mit seinem Teamkollegen Tom Kalender (Hamm/Sieg) teilt. 

Am Freitagnachmittag begaben sich die Piloten des ADAC GT Masters bei trockenen Bedingungen in ihr Zeittraining für den siebten Meisterschaftslauf. Zu Beginn wechselten sich Sandro Holzem (Polch/Land Motorsport) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 und der Aston Martin-Pilot Chandler Hull (USA/Walkenhorst Motorsport) an der Spitze ab. Zur Mitte des Qualifyings gelang es Simon Connor Prim (Großschirma) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von Paul Motorsport, die Rekordrunde aus der Saison 2015 erstmals zu toppen. Im weiteren Verlauf verbesserten sich die Zeiten an der Spitze mehrmals und die Spannung stieg. Letztendlich war es der Vorjahresmeister Seppänen, der die beste Runde erwischte und das Endurance-Rennen von der Pole bestreitet. Rang zwei ging an den Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing, den die beiden Schweizer Alain Valente und Jean-Luc D`Auria pilotieren. Die Top-3 komplettierten Benjamin Hites (Chile) und Tim Zimmermann (Langenargen) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Grasser Racing Team. Der zweite Mercedes-AMG GT3 von Jannes Fittje (Langenhain) und Finn Wiebelhaus (Obertshausen/beide Haupt Racing Team) platzierte sich auf der vierten Position vor dem Schweizer Alexander Fach und Alexander Schwarzer (DEU) im Porsche 911 GT3 R von Fach Auto Tech. 

Am morgigen Samstag findet im ADAC GT Masters zum zweiten Mal ein Endurance-Rennen über 80 Minuten statt. Der Start auf dem belgischen Kultkurs erfolgt um 11:05 Uhr.

Quelle: ADAC-Motorsport

Dienstag, 27. August 2024

Startklar für die zweite Hälfte: ADAC GT Masters feiert Comeback in Spa-Francorchamps

  • ADAC GT Masters kehrt nach neun Jahren zurück zum belgischen Formel-1-Kurs
  • Dreikampf in der Meisterschaft: Mercedes-AMG und BMW geben den Ton an
  • Sprint- und Endurance-Format garantiert auch beim vierten Stopp beste Unterhaltung

Foto: Jens Hawrda

Das ADAC GT Masters startet vom 30. August bis 1. September auf der legendären belgischen Rennstrecke von Spa-Francorchamps in die zweite Saisonhälfte. Vor allem die aktuellen Top-Fahrer von Mercedes-AMG und BMW wollen in Spa-Francorchamps ihre Titelambitionen unterstreichen. Dazu zählen unter anderem die aktuellen Tabellenführer Elias Seppänen (FIN) und Tom Kalender (Hamm/Sieg) von Landgraf Motorsport. „Unsere Position in der Fahrerwertung könnte nicht besser sein und das soll sich auch in Spa nicht ändern. Wir wollen wieder vorne angreifen, möglichst viele Punkte mitnehmen und unsere Platzierung festigen“, sagt Kalender. Für zusätzliche Spannung sorgt das neue Sprint- und Endurance-Format, das nach der erfolgreichen Premiere auf dem Nürburgring in Belgien seine Fortsetzung findet. Zudem verstärkt die Mannschaft von PROsport Racing das Teilnehmerfeld mit zwei Aston Martin Vantage GT3.

Nach neun Jahren feiert das ADAC GT Masters sein Comeback auf dem Circuit de Spa-Francorchamps. Für die traditionsreiche GT3-Serie ist es der bislang dritte Auftritt auf dem 7,004 Kilometer langen Kultkurs in den Ardennen. Die Strecke ist bei den Motorsportfans äußerst beliebt. In der Vergangenheit war sie nicht nur Schauplatz für viele spannende Rennen, sondern versprüht mit den umliegenden Ardennen-Wäldern sowie den Auf- und Ab-Passagen einen ähnlichen Charme wie die Nürburgring-Nordschleife. Auch die Fahrer geraten bei den weltbekannten Kurvennamen Eau Rouge, Raidillon, Les Combes oder La Source ins Schwärmen. So auch Tim Zimmermann (Langenargen) vom Grasser-Racing-Team, der sich zusammen mit dem Chilenen Benjamin Hites einen Lamborghini Huracán GT3 Evo2 teilt: „Spa ist eine großartige Rennstrecke, die aufgrund ihrer Charakteristik ideal zu den GT-Fahrzeugen und demnach auch perfekt zum ADAC GT Masters passt. Ich freue mich sehr auf das Event, bei dem wir auch endlich den ersten Saisonsieg einfahren wollen.“

Als das ADAC GT Masters 2015 zuletzt auf der Ardennen-Achterbahn zu Gast war, siegten ein BMW Z4 GT3 und ein Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Ein ähnliches Bild ergibt sich derweil auch in der laufenden Saison: Aktuell bestimmen die beiden deutschen Premiumhersteller das Tempo an der Spitze. Nach dem Doppelerfolg von David Schumacher (Salzburg) und Salman Owega (Köln) am Nürburgring bahnt sich ein Dreikampf in der Meisterschaft an. In der Eifel verkürzten die beiden Mercedes-AMG-Piloten vom Haupt Racing Team den Abstand auf die Führenden von 42 auf 23 Punkte und befinden sich nun als Drittplatzierte mitten im Titelrennen. „Ich bin bislang noch nie in Spa unterwegs gewesen, umso größer ist die Vorfreude auf das Wochenende. Der Kurs hat einiges zu bieten und sollte unserem Fahrzeug gut liegen. Ich bin sehr gespannt und gebe mit David wieder Vollgas“, sagt Owega. In Lauerstellung stehen zudem Maxime Oosten (NL) und Leon Köhler (Erlenbach am Main/beide FK Performance Motorsport), die in ihrem BMW M4 GT3 gerade einmal neun Zähler Rückstand auf die Halbzeitmeister Seppänen und Kalender im Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport aufweisen.

In Spa meldet sich PROsport Racing im ADAC GT Masters zurück. Zuletzt war das Team aus Wiesemscheid in der Nähe des Nürburgrings 2021 in der Serie aktiv, dieses Jahr verstärkt der Rennstall das Teilnehmerfeld beim vierten Saisonstopp. In einem der beiden Aston Martins wechseln sich Hugo Sasse (Aschersleben) und der Österreicher Raphael Rennhofer ab. Den zweiten Vantage GT3 pilotieren Hendrik Still (Kempenich) und Jamie Day aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. „Wir sind sehr dankbar, dass sich der ADAC um unsere Rückkehr bemüht hat und freuen uns nun auf den ersten Einsatz. Unser Fahreraufgebot kombiniert Erfahrung mit jungen Talenten. Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Mischung unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen können“, erklärt Teameigner Christoph Esser.


Freitag, 23. August 2024

DTM Nürburgring: Dritter Saisonsieg für Schubert Motorsport – Sheldon van der Linde triumphiert

Sheldon van der Linde holt am Nürburgring seinen ersten Saisonsieg
Foto: BMW-Motorsport

Sheldon van der Linde (RSA) hat zum Abschluss des fünften DTM-Rennwochenendes auf dem Nürburgring (GER) seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Im #31 Shell BMW M4 GT3 überquerte der DTM-Champion von 2022 zum ersten Mal seit dem Norisring 2023 als Erster die Ziellinie. Sein Teamkollege Marco Wittmann (GER) fuhr im #11 Schaeffler BMW M4 GT3 als Dritter ebenfalls aufs Podium. Dank der beiden Podestplätze eroberte die Mannschaft von Torsten Schubert Platz eins in der Teamwertung zurück.

Bei van der Linde war die Erleichterung über seinen Triumph groß, nachdem er am Samstag nicht über Position 13 hinausgekommen war. Von Startplatz acht kam der Südafrikaner bereits in der Startphase auf Platz drei nach vorn, überholte dann Ricardo Feller (SUI, Audi) im Kampf um Platz zwei und profitierte später von einem Dreher des bis dahin führenden Maro Engel (GER, Mercedes). Engel kollidierte mit van der Lindes Teamkollege René Rast (GER). Rast kam mit kalten Reifen aus der Box, rutschte beim Anbremsen von Kurve eins mit seinem #33 RoboMarkets BMW M4 GT3 geradeaus und traf den einlenkenden Mercedes. Eine gebrochene Felge und eine Strafe für den Unfall warfen Rast bis auf Platz 17 zurück. Im Samstagsrennen war er Elfter geworden.

Ein starkes Wochenende erlebte Wittmann. Am Samstag kam er mit den regnerischen Bedingungen besser zurecht als seine Teamkollegen und wurde Sechster. Im Sonntagsrennen startete er als Dritter und brachte dieselbe Position ins Ziel – sein zweiter Podestplatz des Jahres nach dem Sieg in Zandvoort (NED). Die Crew um Wittmann absolvierte zudem mit 6,351 Sekunden den schnellsten Boxenstopp im Sonntagsrennen.

In der Fahrerwertung liegen van der Linde, Rast und Wittmann nach zehn von 16 Rennen auf den Plätzen vier, fünf und acht. In der Teamwertung liegt Schubert Motorsport mit nun 242 Punkten und 19 Zählern Vorsprung an der Spitze.

Stimmen der BMW-Piloten zum Rennwochenende an Nürburgring

Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 GT3): „Ich bin sehr glücklich und erleichtert, nach so langer Zeit wieder einen DTM-Sieg eingefahren zu haben. Ich war schon am Norisring dicht dran, doch dann hat mir das Wetter in den letzten Runden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Bruder Kelvin hat das Samstagsrennen gewonnen. Für uns beide ist das also ein ganz spezielles Wochenende, das die gesamte Familie stolz macht. Für mich ist das einer meiner besten Siege in der DTM.“

Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 GT3): „Ich bin happy mit diesem Wochenende. Am Samstag lief es mit Platz sechs im Regen schon sehr gut. Das hat sich am Sonntag mit Platz drei im Qualifying und im Rennen fortgesetzt. Zusammen mit dem Sieg für Sheldon war das natürlich ein herausragendes Teamergebnis, über das ich mich sehr freue. Das Sonntagsrennen war von vielen Zweikämpfen geprägt. Leider hatte ich nicht ganz die Balance im Auto, um den Sieg angreifen zu können. Daher bin ich mit Platz drei wirklich zufrieden.“

René Rast (#33 RoboMarkets BMW M4 GT3): „Das ist mit Blick auf die Meisterschaft ein ganz bitteres Wochenende. Nachdem ich am Samstag als Elfter nur wenige Punkte sammeln konnte, war unsere Pace am Sonntag sehr gut. Ich denke, ich hätte im Kampf um das Podium ein Wort mitreden können. Leider kam es dann zu der Kollision. Das war unnötig und wirft mich in der Fahrerwertung deutlich zurück. Trotzdem kämpfe ich natürlich weiter.“

IDM Assen: Punkte-Marathon und erster Meister

Foto: Jens Hawrda

Die fünfte von sieben Veranstaltungen zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) hat die Situation der Titelanwärter verschärft. Auf dem TT Circuit Assen wurden am vergangenen Wochenende neue Konstellationen für den Endspurt gelegt, der schon in anderthalb Wochen auf dem Nürburgring beginnt. Und ein Team ist sogar schon Meister: das Vater-Sohn-Gespann Ted und Vincent Peugeot in der IDM-Wertung der Sidecar-Klasse.

IDM Superbike

Der Sturz von Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) und seine Auswirkungen haben Ilya Mikhalchik (Champion Alpha Van Zon BMW) in der IDM Superbike-Gesamtwertung in eine komfortable Position in Bezug auf den Titelgewinn gebracht. Sein Ziel: Er will zum vierten Mal Meister in der Topklasse werden. In Abwesenheit des Honda-Titelverteidigers Florian Alt gewann der 28-jährige Ukrainer beide Rennen auf dem 4,555 langen TT Circuit in den Niederlanden. Der Deutsche war im ersten Rennen gleich in der ersten Runde per Highsider gestürzt. Das Team diagnostizierte einen Reifendefekt. Alt muss an der rechte Hand operiert werden. Seine Titelchancen sind nach dem Wochenende in den Keller gesunken. Jetzt trennen den Deutschen 58 Punkte vom führenden Mikhalchik, dem er in Assen die Führung in der Gesamtwertung eigentlich wieder abjagen wollte. Honda-Fahrer Alt wäre in Assen der einzige gewesen, der die BMW-Armada an der Spitze hinter sich lassen oder zumindest deren Phalanx durchbrechen kann. Nach seinem Ausfall nahm die bayrische Marke nach beiden Läufen das komplette Podium ein und jedes Mal in gleicher Besetzung: Sieger Ilya Mikhalchik vor dem Esten Hannes Soomer (Enos Motorsport) und Patrick Hobelsberger (GERT56). Es war eine internationale Machtdemonstration, in der die Entscheidungen in den letzten Runden fielen. Hobelsberger verdrängte damit seinen Teamkollegen Toni Finsterbusch vom dritten Tabellenplatz.

Mit dem Italiener Lorenzo Zanetti (Triple M Racing Ducati Frankfurt) und dem Argentinier Leandro Mercado (Kawasaki Weber Racing) haben in den Top Ten noch zwei weitere Marken heiße Eisen im Feuer. Die schnellste Yamaha wird kurz dahinter auf Platz 11 gelistet und gehört Maximilian Kofler aus Österreich.

IDM Supersport

In der IDM Supersport fuhr Rookie Lennox Lehmann (Yamalube Kofler Racing) zu seinem ersten Saisonsieg. Nach bereits drei errungenen Podiumsplätzen hatte er es endlich ganz nach oben geschafft. Eigentlich hatte sich Luca de Vleeschauwer dafür interessiert und hatte fast das ganze erste Rennen auf Triumph in Führung gelegen. Der Plan des 22-jährigen Belgiers vom Team MotoLife sah bis zur letzten Runde gut aus, bis dass sich Lehmann eingangs der schnellen Schikane an ihm vorbeibremste. Ein paar Minuten vorher hatte sich der Dresdner schon ganz mutig und gepflegt an seinem Teamkollegen Andreas Kofler und seiner Yamaha vorbeigeschoben. Für den Polesetter ging es in den 13 Rennrunden mehrfach vor- und zurück. Zum Schluss blieb er mit 0,009 Sekunden hinter de Vleeschauwer Dritter. Dass Daniel Blin (AF Racing Team) auf der Ducati Vierter wurde, war eine enorme kämpferische Leistung. Der Pole war im Qualifying gestürzt, hatte Prellungen vom Kopf bis zu den Füßen. Er musste zum Check ins Medical Center. Einen Tag später fuhr er die schnellste Rennrunde.

Der im ersten Lauf von Lehmann geschlagene Kofler ließ im zweiten Rennen nichts mehr anbrennen und führte den Zug mit Luca de Vleeschauwer, Lennox Lehmann, Daniel Blin, Sasha de Vits aus Belgien, Dirk Geiger, und die Niederländer Kas Beekmans und Twan Smits um den Kurs. Es war klar, dass de Vleeschauwer zum Schluss noch etwas im Schilde führte um Kofler niederzuringen und zu gewinnen. Es war ein brutales, aber faires Überholmanöver, welches er startete. Aber Kofler holte ebenfalls den Hammer heraus. Dass er aus seiner Position noch einmal zurückschlagen würde, war eine Wucht. Und es gelang: vierter Saisonsieg für den 20-Jährigen aus Attnang-Puchheim.

Ein Österreicher auf Yamaha, ein Belgier auf Triumph und ein Pole auf Ducati standen auf dem Podium. Internationaler geht es nicht.

IDM Supersport 300

In der IDM Supersport 300 dominierte der Deutsche Philipp Tonn (Freudenberg KTM-Paligo Racing) an diesem Wochenende in beiden Rennen. Der KTM-Pilot setzte sich in spannenden Krimis gegen seine Teamkollegen Ruben Bijman und Oliver Svendsen durch. Tonn feierte in Assen sowohl seinen ersten Saisonsieg als auch ein Doppelpodium und kletterte in der Meisterschaftswertung auf den dritten Platz. Der WM-Pilot Ruben Bijman sicherte sich zweimal Rang zwei. Auch Yamaha-Pilot Dylan Czarkowski (DC Racing) gelang der Sprung aufs Podest. Der Niederländer schnappte sich im zweiten Rennen auf seiner Heimstrecke trotz einer Zeitstrafe den dritten Platz.

IDM Sidecar

Die beiden Teams von Harry Payne und Markus Schlosser lieferten sich in der FIM Seitenwagen-Weltmeisterschaft ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Im Sprintrace am Samstag dominierten Harry Payne und Kevin Rousseau (Steinhausen Racing / ARS Yamaha) das Geschehen und ließen Markus Schlosser/Luca Schmidt (Team Schlosser/LCR Yamaha) keine Chance zum Überholen. Im Hauptrennen am Sonntag konnte Markus Schlosser seine Pole Position bis zur Zielflagge verteidigen und sich den Sieg sichern. Harry Payne zeigte eine beeindruckende Aufholjagd von über drei Sekunden und belegte den zweiten Platz. In der Weltmeisterschaft bleibt Schlosser weiterhin an der Spitze. 

In der IDM-Wertung gewannen Lukas Wyssen und Ema Salmon (Team Gustoil Sidecar Racing/LCR Yamaha) das erste Rennen. Das Vater-Sohn-Gespann Ted und Vincent Peugeot (Seventy Four Racing Team/LCR Yamaha) sicherte sich den Sieg im zweiten Lauf und ist damit bereits Meister!

IDM Assen: Ilya Mikhalchik führt mit 58 Punkten Vorsprung

Philipp Steinmayer in Assen zwei mal in den Top-Ten
Foto: Jens Hawrda


Am vergangenen Wochenende hatte das Team Champion-alpha-Van Zon-BMW nur ein kurze Anreise zu absolvieren. Für das in Belgien stationierte Team rund um Teamchef Werner Daemen ging die Reise zu den niederländischen Nachbarn. Auf dem TT Circuit in Assen ging es in die fünfte Runde der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft IDM. Am Start in der IDM Superbike waren wie immer Ilya Mikhalchik aus der Ukraine, Bálint Kovács aus Ungar, sowie Philipp Steinmayr und Jan Mohr aus Österreich. Auch der Deutsche Max Schmidt war angereist, doch nur als mentale Unterstützung für seine Teamkollegen. Er selbst laboriert noch an den Folgen eines Oberarmbruchs.

Ilya Mikhalchik war nach seinem Doppel-Erfolg vom letzten IDM-Event auf dem Schleizer Dreieck als Tabellen-Erster nach Assen gereist. Ziel des BMW-Piloten war es den Vorsprung zu halten und weiter auszubauen. Im verregneten Freien Training am Freitag bewies Mikhalchik mit der Bestzeit, das inzwischen auch im vom ihm nicht gerade favorisierten Regen mit ihm zu rechnen ist. Doch die Wettervorhersagen waren positiv und als Schnellster im Superpole Pre Practice ging es in die Superpole 2. Gerne hätte sich der Ukrainer mit der Pole-Position gern selbst ein schönes Geschenk zum 28. Geburtstag gemacht. Doch es blieb bei der Torte von Lebensgefährtin Milana. Die Bestzeit schnappte ihm mit einer Zehntel Sekunde Vorsprung sein Dauer-Konkurrent Florian Alt weg. Mikhalchik trug es mit Fassung und kündigte eine Feier nach dem Rennsonntag an.

Den Grundstein für eine Sause legte er dann im ersten Rennen. Auch wenn der Start nicht ganz glatt lief, konnte sich der BMW-Pilot sogleich in der ersten Ecke an die Spitze bremsen. Während sein härtester Widersache Alt per Highsider stürzte und sich eine Fingerverletzung zuzog, konnte Mikhalchik über die komplette Distanz sein Ding machen und sicherte sich mit einem Vorsprung von 7,5 Sekunden den ersten Sieg des Tages. Was einfach aussah, war dennoch harte Arbeit. «Wir hatten im Training nur ein paar Runden im Trockenen», sagte Mikhalchik, «und einige Jungs haben hier vorher getestet, es war also nicht einfach für uns. Aber wir waren zuversichtlich, wir haben wieder abgeliefert und das macht mich glücklich. Ich freue mich auch auf das zweite Rennen.“

Lauf 2 ging nach dem Ausscheiden von Alt für Ilya Mikhalchik von der ersten Startposition los. Ein paar Runden hatte er zu tun, bis er sich an den BMW-Kollegen Finsterbusch und Jähnig vorbeigezwängt hatte. In der 12. Runde war dann auch der bis dahin Führende Hannes Soomer fällig. Einmal vorbei gab es für Mikhalchik kein Halten mehr und auch Lauf Nummer 2 wurde eine Beute des Ukrainers. «Es war ziemlich harte Arbeit», erklärte Mikhalchik hinterher. «Ich habe am Start einen Fehler gemacht und dadurch auf der Geraden etwas an Geschwindigkeit verloren. Danach musste ich ruhig bleiben. Die Jungs um mich herum waren schnell. Ich habe alles beobachtet, bin ruhig geblieben und habe dann im letzten Drittel losgelegt. Es war ein bisschen interessanter als im ersten Rennen. Aber ich bin glücklich, das war mein zehnter Sieg in Assen.»

Und nicht nur das. Mikhalchik konnte seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen und liegt nun vier Rennen vor Schluss 58 Punkte vorne.

Bálint Kovács erwies sich besonders am verregneten Freitag als wasserfest. Unbekümmert drehte er eine schnelle Runde nach der anderen und rangierte beständig an der Spitze mit. Nach dem direkten Sprung in die Superpole 2, nur die schnellsten 12 sind dazu berechtigt, eroberte er für die Rennen die zehnte Startposition. «Aufgrund der Erfahrungen aus dem letzten und diesem Jahr haben wir die optimale Abstimmung gefunden, was sich als gut erwiesen hat», bestätigte er. «Mein Start ist noch nicht optimal, daran muss ich noch arbeiten. Wir haben uns bei der Abstimmung in die richtige Richtung bewegt, aber ich habe auf der schnellen Runde einen Fehler gemacht, und in einer so engen Meisterschaft ist das nicht gut genug. Ich bin zuversichtlich, dass ich eine gute Renn-Pace habe.»

Der Start war dann eher einer aus der mittleren Kategorie, doch Kovács machte sich so gleich dran, diese Scharte wieder auszumerzen. Doch dann kamen im in der Schikane vor Start und Ziel zwei fremde Motorräder in die Quere. Thomas Gradinger hatte Luca Grünwald abgeräumt und Kovács konnte direkt dahinter nicht mehr ausweichen und ging ebenfalls zu Boden. Doch der Ungar hielt sich damit nicht auf, sprang wieder auf seine leicht ramponierte BMW und hetzte dem Feld hinterher. Platz 20 im Ziel war für den Sportler allerdings kein wirklicher Trost.

Im zweiten Rennen ging es in der IDM Superbike dann einiges gesitteter zu. Kovács zeigte eine fast fehlerfreie Leistung und hielt die Angreifer gekonnt auf Distanz. «Ein Wahnsinns-Rennen», jubelte er im Ziel verdientermaßen. «Ich bin wirklich glücklich, dass ich so nah am Podium dran war. Und der sechste Platz ist wirklich mega nach dem unglücklichen Sturz in Rennen 1. Ich habe mich von Anfang an wieder stark gefühlt mit meiner Renn-Pace. Woran ich aber wirklich arbeiten muss, ist mein Qualifying. Das ist ganz klar. Einfach um eine bessere Startposition zu haben und mehr Chancen auf einen Podestplatz.»

Philipp Steinmayr war von Oberösterreich in den hohen Norden gereist und schlug sich auf der GP-Piste wacker. Im Regen, wie im Trockenen. Noch nicht ganz sein Ding ist das neue Trainingsformat. Erneut schaffte er den direkten Sprung in die Superpole 2, wo nur die besten 12 direkt Einzug halten dürfen und noch die drei Schnellsten aus der Superpole 1 nachrücken. In der letzten Trainingssitzung konnte er seine Zeit sogar noch verbessern, musste sich aber dennoch mit Startplatz 14 begnügen. «Da tu mich schwer», offenbarte er, «mir auf Kommando eine schnelle Rundenzeit rauszuquetschen. Von Platz 14 aus ist es im Rennen dann schwer.»

Doch mit zwei Top-Ten-Plätzen, Rang 8 in Lauf 1 und der Zehnte im zweiten Rennen, lieferte Steinmayr wie gewohnt gut ab. «Beide Starts waren solide», erklärte er nach getaner Arbeit. «Wir hatten noch etwas am Motorrad umgebaut, damit ich mehr Grip am Hinterrad hatte. Im ersten Rennen hatte ich es mit Thomas Gradinger zu tun, der auf der letzten Rille unterwegs war. Bei mir fährt aber immer noch der Verstand mit. Sonst ärgere ich mich oft über ich, dass ich immer noch die halbe Länge Platz lasse, dieses Mal hat es sich ausgezahlt, als sich Gradinger und zwei weitere Piloten vor mir langgelegt haben und ich gut durchkam. Im zweiten Lauf habe ich gleich in Kurve 4 selbst einen Patzer fabriziert. Meine eigene Schuld. Dann war ich hinter Rob Hartog und etwas zu ungeduldig, wodurch ich in der Schikane weit gegangen bin und dann irgendwo auf Platz 15 gelandet bin.»

Anschließend fand Steinmayr aber wieder zu seinem gewohnten Rhythmus zurück und lieferte Zeite wie im Qualifying. Mit Schwung ging es in der Schlussphase noch an Teamkollege Jan Mohr vorbei auf Platz 10. «Es war nicht das beste Wochenende von mir», so Steinmayrs Fazit, aber nach dem Patzer von mir war Platz 10 noch top. Das Motorrad ging super.»

Jan Mohr war mit der kompletten Familie von Österreich nach Assen gereist und hatte auch Bruder Ken im Gepäck, der im R7-Cup eine Talentprobe abgab und gemeinsam feierte man dessen ersten Podestplatz. In der IDM Superbike lag dann die volle Konzentration auf der Abstimmung seiner BMW. Auf den teils verregneten Freitag folgte der direkte Sprung unter die Top-Piloten und die Superpole 12. Da ging es wieder eng her und auch Mohr konnte noch ein paar Zehntel an seiner Rundenzeit runterfeilen. Für die Rennen eroberte dann Startplatz 12.

Nach den Plätzen 10 und 11 in den beiden Rennen musste Mohr zugeben, dass es ein sehr schwieriges Wochenende für ihn war. «Von Anfang an lief es nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte, und ich hatte einfach zu kämpfen. Ich war nicht da, wo ich im Training sein wollte und was ich von mir selbst erwartet habe. Warum ist es nicht besserlief? Ich habe ehrlich gesagt keine Erklärung dafür. Es hat nicht viel gefehlt. Im zweiten Rennen lag ich im Ziel nur neun Sekunden hinter dem dritten Platz. Das ist nicht die Welt, aber das sind Ergebnisse, mit denen ich nicht zufrieden bin. Es kann besser sein und es muss besser sein.»

«In Assen hatten wir kein Ideen mehr für Verbesserungen», sagt Mohr, «aber wir haben bereits am Nürburgring getestet und ich hoffe, dass wir dort etwas finden, das es mir ermöglicht, unter die ersten Fünf zu kommen. Mein Bruder hat es geschafft, das Blatt für unsere Familie zu wenden. Er hat sich in der letzten Schikane durchgesetzt, das war mega. Ich habe mich sehr für ihn gefreut und wir werden am Nürburgring wieder Vollgas geben.»

Max Schmidt leistete seinen Teamkollegen in der Box Gesellschaft und gab gekonnt sein Debüt am Mikrofon des IDM Live-Streams, wo er mit geballter Kompetenz das Rennen der IDM Supersport kommentierte. 

Viel Zeit für eine Pause bleibt nicht. In zehn Tagen geht es an den Nürburgring, wo IDM-Lauf Nummer 6 ansteht.


GERT56: Podeste und Pech paaren sich in Assen

Toni Finsterbusch zwei mal Vierter in Assen
Foto: Jens Hawrda

Für GERT56 paarten sich beim Auftritt in der "Cathedral of Speed" im niederländischen Assen Podeste mit großem Pech. Während Patrick Hobelsberger zwei Mal auf das Treppchen fuhr und Toni Finsterbusch trotz Knieproblemen vorn mitmischen konnte, musste Jan-Ole Jähnig seine beiden Rennen vorzeitig im Kiesbett beenden. 

Nach einem verregneten Start in den Freitag und damit das Assen-Wochenende, fehlten allen Piloten der IDM Superbike-Klasse zunächst Referenzdaten. Während Hobelsberger direkt auf die Nass-Sessions verzichtete und somit nur mühsam durch den Freitag kam, waren Jähnig und Finsterbusch bereits vorn dabei. Hobelsberger musste als 14. des SuperPole-Pre-Practice sogar durch Qualifying 1. 

Am Ende schafften es aber alle drei GERT56-Piloten wieder in die Top-Ten. Jähnig sollte auf Rang vier die erste Startreihe eröffnen, direkt neben Hobelsberger auf Platz fünf. Finsterbusch sicherte sich den neunten Startplatz – mit gerade einmal 0,970 Sekunden Rückstand auf Pole-Sitter Florian Alt. 

Hobelsberger fuhr in beiden Rennen auf den dritten Rang und damit zwei Mal auf das Podest. Leicht hatte es "Pax" dabei nie, musste sich in einigen Zweikämpfen durchsetzen – selbst gegen seinen eigenen Teamkollegen Finsterbusch, den er im zweiten Rennen durchgelassen hatte. Hobelsberger wollte damit eine Strafe umgehen, da er die Tracklimits missachtet hatte. Am Ende konnte er aber den dritten Rang zurück erkämpfen und aufs Treppchen klettern. 

Finsterbusch erkämpfte sich zwei vierte Plätze und zeigte damit einmal mehr, dass er am Sonntag da ist, wenn es darauf ankommt. Konstant umfuhr er im ersten Rennen ein paar Probleme, um dann im zweiten Rennen mit einer für ihn stimmigeren Abstimmung seiner BMW M 1000 RR erneut vorn mitzumischen. 

Während Hobelsberger und Finsterbusch bis zu den Rennen mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, lief es für Jähnig praktisch genau spiegelverkehrt. Er hatte Freitag und Samstag starke Auftritte gezeigt, musste aber beide Rennen nach Stürzen vorzeitig beenden. 

In der Gesamtwertung der IDM Superbike liegt Hobelsberger nun wieder auf Rang drei. Der Bayer hat 124 Punkte gesammelt und verliert 89 Zähler auf den Führenden Ukrainer Ilya Mikhalchik. Finsterbusch ist Vierter und hat 119 Punkte auf dem Konto, Jähnig rangiert auf Zwischenrang sieben mit 89 Punkten.   


Stimmen der Piloten zum Rennwochenende in Assen 

Patrick Hobelsberger:

Da der Wetterbericht am Freitag gesagte, dass die kommenden Sessions trocken sein würden, haben wir uns die nassen Trainings gespart und sind direkt ins Superpole-Pre-Practice gegangen. Dort haben wir mit unserem Basis-Setup angefangen und am Ende konnte ich nur Platz 14 belegen und musste erstmals durch das Qualifying 1. Im FP3 am Samstag gelangen uns gute Fortschritte. Im Q1 holte ich den ersten Platz und konnte somit ins Qualifying 2 einziehen. Dort konnte ich meine Zeit des Vorjahres verbessern und holte mir Startplatz fünf. 

Im ersten Rennen hatte ich einen guten Start, aber in Kurve eins auch eine Berührung mit meinem Teamkollegen und musste zwei Plätze her geben. Langsam aber sicher trat ich den Vormarsch an und konnte konstante 1:38er Zeiten fahren. Das Rennen lief fast fehlerfrei und am Ende Sprang mit Platz drei endlich wieder ein Podium heraus. 

Im zweiten Rennen war mein Start fast perfekt und ich konnte eine ganze Reihe gut machen. Ende der ersten Runde war ich bereits Zweiter und dann habe ich bis zur Rennmitte mit Soomer um die Führung gekämpft. Nach einem Kampf mit Mikhalchik ging eine Lücke auf. Ende der Gegengeraden konnte ich die Linie nicht mehr halten. Da ich die Tracklimits berührt hatte, ließ ich mich eine Position zurück fallen um auf Nummer sicher zu gehen. Ich wollte der Rennleitung nicht die Chance geben, mir eine Strafe zu erteilen, daher erschien mir das als beste Option. In der letzten Runde konnte ich mich dann gegen Toni durchsetzen und meine Position zurückerkämpfen. Assen endete damit mit zwei Podesten! Wir haben uns auch in der Meisterschaft auf den dritten Platz zurück gekämpft, was mein großes Ziel für Assen war. Ein sehr gutes Wochenende für uns! Ich freue mich schon auf den Nürburgring in zwei Wochen, wo wir einen sehr guten Test hatten. 

Toni Finsterbusch:

Wir hatten ab Freitag schon Probleme, Grip im Trockenen zu finden und das hat sich durch den Samstag gezogen. Dadurch haben wir das Qualifying mit Platz neun auch etwas verwachst, das war keine gute Ausgangslage. Im ersten Rennen hatte ich aber einen soliden Start und in der ersten Runde wurde es durch die Stürze von J/O und Flo [Florian Alt] ziemlich chaotisch. Dadurch konnte ich mich ziemlich schnell auf Platz vier vor schieben und versuchen, an Pax dran zu bleiben. Am Ende habe ich dann aber mit durchdrehendem Hinterrad zu kämpfen und konnte den Speed nicht mehr ganz mitgehen und musste Platz vier ins Ziel retten. 

Im zweiten Rennen hatte ich auch wieder einen guten Start und konnte schnell Platz gut machen und war wieder auf vier. Ich habe mir dann auch Ilya schnappen können, er hat aber zwei mal gekontert. Dann habe ich die Lücke zu Pax geschlossen und hatte ein schönes Duell bis zur letzten Runde mit ihm. Leider ist es dann wieder nur Platz vier geworden. Mein Team hat noch mal einen Top-Job gemacht und wieder etwas gefunden. Filip und Ronny haben mir am Sonntag ein Motorrad hingestellt, was etwas mehr meinem Fahrstil entsprach und das ist die Basis, auf der wir hoffentlich am Nürburgring etwas stärker beginnen können. 

Jan-Ole Jähnig:

Schwieriges Wochenende würde ich sagen. Es hatte echt gut angefangen, wir waren schön vorne dabei, auch wenn uns etwas die Zeit durch den Regen gefehlt hat. Wir sind aber wirklich gut rein gekommen, waren in jeder Session in den Top-Fünf, das hat echt gepasst. Die Renn-Pace war eigentlich auch gut.

Im ersten Rennen hatte ich leider richtig Pech gehabt: Soomer hatte einen Rutscher gehabt, Kofler musste in die Bremse und ich bin dann hinten drauf gefahren. Das war natürlich super-ärgerlich. Dann hat das Team alles gegeben und super Arbeit gemacht, das Motorrad in den drei Stunden wieder aufzubauen, sodass ich am Start stehen kann. Dann ist mir aber am Anfang, dritte oder vierte Runde, ein Fehler passiert, ich war zu früh am Gas und bin weg gerutscht und stand wieder im Kies. Das ist super-ärgerlich, zwei Mal Null ist nicht optimal für die Meisterschaft. Ich hoffe, dass wir jetzt am Nürburgring wieder voll mit dabei sind. 

Montag, 19. August 2024

BMW-Duo Gabriele Piana/Michael Schrey siegt im Sonntagsrennen auf dem Nürburgring

  • Piana/Schrey bauen mit fünften Saisonsieg die Tabellenführung aus
  • Mit BMW, Mercedes-AMG und Porsche drei Marken auf dem Podium
  • Enzo Joulié gewinnt Junior-Wertung

High Five: Gabriele Piana (li.) und Michael Schrey freuen sich über den fünften Saisonsieg
Foto: ADAC-Motorsport

Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) heißen die Sieger in Lauf zwei der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring. Das BMW M4 GT4-Duo hatte am Ende des gut einstündigen Rennens einen Vorsprung von über 7,5 Sekunden auf den Rest des Feldes. Es war ihr fünfter Sieg im achten Saisonrennen. Platz zwei ging an Enzo Joulié (20/AND) und Marc de Fulgencio (25/ESP, beide BWT Mücke Motorsport) im Mercedes-AMG GT4. Durch Platz drei der Porsche 718 Cayman GT4-Fahrer Finn Zulauf (20/Königstein im Taunus) und Josef Knopp (20/CZE, beide AVIA W&S Motorsport) befanden sich Fahrzeuge von drei unterschiedlichen Marken auf den Podiumsplätzen.

Das Rennen hatte zunächst Hendrik Still (37/Kempenich, AVIA W&S Motorsport) von der Pole-Position aus begonnen. Der Lokalmatador, dessen Teamkollege Zulauf und BMW-Fahrer Schrey bestimmten in der ersten Rennhälfte das Geschehen an der Spitze des Feldes. Die Drei setzten sich ein wenig von der Konkurrenz ab und lieferten vor vollen Tribünen klasse Sport. Kurz vor Öffnen des Boxenstoppfensters hatte Schrey den vor ihm fahrenden Zulauf überholt und Platz zwei eingenommen, nach einer Strafe aufgrund von zu hohem Tempo in einer Gelbphase fiel Schrey wieder auf Rang drei zurück. Hinter dem Führungstrio beendete de Fulgencio den ersten Rennabschnitt auf Rang vier.

Dann folgte ein großes Drama bei AVIA W&S Motorsport. Still brachte den führenden Porsche erst nach Ende des Boxenstoppfensters zum Fahrerwechsel auf Teamkollege Max Kronberg (37/Singapur), durch eine darauf folgende Strafe viel das Porsche-Duo auf Rang 17 zurück. Somit kämpften zunächst Zulaufs Partner Knopp und Gabriele Piana, der von Schrey übernommen hatte, um die Führung. Knapp 20 Minuten vor Rennende setzte der Italiener ein routiniertes Manöver und fuhr nicht nur am Tschechen vorbei, sondern auch zum Sieg.

Knopp musste wenig später auch den heranstürmenden Enzo Joulié, der den BWT Mücke-AMG von de Fulgencio übernommen hatte, passieren lassen. Somit waren die drei ersten Plätze zementiert. Für Joulié bedeutete Rang zwei auch der Triumph in der Junior-Wertung. Mächtig Gas gegeben hatte in der zweiten Rennhälfte Markus Eichele (44/Schwäbisch Gmünd, ME Motorsport), der im BMW bis auf die vierte Position nach vorne stürmte. Das bedeutete nicht nur das beste Saisonergebnis für Eichele und Teamkollege Philip Wiskirchen (20/Euskirchen), sondern auch den Sieg in der Trophy-Wertung. Rang fünf ging an den Aston Martin Vantage GT4 von Jan Marschalkowski (21/Inning am Ammersee) und Philipp Gogollok (18/Bad Homburg, beide Zakspeed ESM).

Sechste wurden Tano Neumann (49/BGR) und Alon Gabbay (20/ISR, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche vor dem Mercedes-AMG-Duo Mattis Pluschkell (20/Elmenhorst-Lichtenhagen) und Luca Bosco (20/ITA, beide BWT Mücke Motorsport) sowie Simon Birch (17/DNK) und Denny Berndt (19/Berlin, beide Razoon - more than Racing) in einem weiteren Porsche. Rang neun sicherten Maxime Oosten (20/NLD) und Gianni van de Craats (18/NLD, beide FK Performance Motorsport) im BMW. Die Top Zehn komplettierten die beiden Jamaikaner Senna Summerbell (22) und Thomas Gore (19, beide AVIA W&S Motorsport, Porsche.)

Stimmen zum Rennen

Gabriele Piana – Sieger für AVIA W&S Motorsport

„Wir sind natürlich glücklich über den Sieg, insbesondere da wir gestern einen eher schwierigen Tag hatten. Heute gab es für uns ein normales Rennen. Wir wussten, dass wir im Trockenen sehr stark sein würden. Michael hatte zunächst eine Strafe bekommen, da war es für mich wichtig, in der Outlap vor dem Mercedes-AMG zu bleiben. Das ist gelungen. Danach wusste ich, dass ich mehr Pace als die Porsche haben würde – und so konnte ich zum Sieg fahren.“

Michael Schrey – Sieger für AVIA W&S Motorsport

„Keine Frage, es erging uns heute sicherlich besser als gestern. Wir lieferten vom Start an ein gutes Rennen. Dann musste ich in die Penalty-lap, doch Gabriele hat das Rennen super vollendet. Es ist unser fünfter Sieg im acht Rennen. Das ist sicherlich ein weiterer Schritt in Richtung Titel. Doch es stehen noch vier Rennen aus. Da kann noch viel passieren.“

Marc de Fulgencio – Platz zwei für BWT Mücke Motorport

„Wir hatten zunächst ein eher schwieriges Wochenende. Doch mein Dank geht an das Team, das sehr hart und richtig viele Stunden gearbeitet hat. Das Podium ist also eine Belohnung für alle.“

Enzo Joulié – Platz zwei für BWT Mücke Motorport

„Verglichen mit gestern, bin ich heute sehr glücklich. Gestern konnten wir nicht um das Podium kämpfen, doch das Team in der Nacht hat einen grandiosen Job gemacht und uns ein super Auto hingestellt. Dafür möchte ich mich bedanken.“

Josef Knopp – Platz drei für AVIA W&S Motorsport

„Wir haben heute das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausgeholt. Somit bin ich recht zufrieden. Ich hatte einen Fehler. Das kann passieren und daraus kann man lernen, sodass wir umso stärker beim nächsten Rennwochenende antreten können.“

Finn Zulauf – Platz drei für AVIA W&S Motorsport

„Um ehrlich zu sein, bin ich nicht wirklich zufrieden mit dem dritten Platz. Wir sind von der zweiten Position aus gestartet und wollten mehr. Mein Stint war in Ordnung, doch man hat gesehen, dass der BMW heute extrem stark war. Somit habe ich mir schon gedacht, dass es im zweiten Stint schwer werden könnte. Wir haben trotzdem gute Punkte geholt und freuen uns nun auf den Red Bull Ring.“

Jubiläum am Nürburgring: Sheldon van der Linde holt 100. DTM-Sieg für BMW

  • Bruder-Doppelschlag: Nach dem Sieg von Kelvin am Samstag zieht Sheldon am Sonntag nach
  • Spannend, hart, spektakulär – DTM-Fahrer bieten Motorsport-Action in der Eifel
  • 62.500 Besucher erleben hochklassigen fünften DTM-Stopp am Nürburgring

Vom achten Startplatz fuhr Sheldon van der Linde auf Platz eins
Foto: dtm.com


Das war ein Befreiungsschlag für Sheldon van der Linde (ZA): Der Südafrikaner feierte am Sonntag auf dem Nürburgring nach 41 spannenden Runden seinen ersten Saisonerfolg und markierte damit den 100. DTM-Rennsieg für BMW. „Von Startplatz acht aus zu gewinnen oder überhaupt aufs Podium zu fahren, habe ich wirklich nicht erwartet. Mein letzter DTM-Sieg ist rund ein Jahr her, daher fühlt sich dieser Moment umso schöner an. Der Zweikampf mit Maro Engel war am Limit, hat aber richtig Spaß gemacht“, erklärte der überglückliche Pilot von Schubert Motorsport nach dem zehnten Saisonlauf. Maro Engel (Monaco) belegte im Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team Winward Rang zwei und stand damit nach Platz drei am Samstag erneut auf dem Treppchen. Dritter wurde Marco Wittmann in einem weiteren BMW von Schubert Motorsport. Samstagssieger Kelvin van der Linde (ZA) baute im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline als Vierter seine Tabellenführung aus. Beim fünften DTM-Stopp der Saison wurde den 62.500 Besuchern am Nürburgring bei unterschiedlichsten Bedingungen begeisternder und spektakulärer Rennsport geboten.

Keyfacts, Nürburgring, Nürburg, Saisonrennen 10 von 16

Streckenlänge: 3.629 Meter

Wetter: 17 Grad, bewölkt

Pole-Position: Maro Engel (Mercedes-AMG Team Winward, Mercedes-AMG GT3 #130), 1:33,750 Minuten

Sieger: Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #31)

Schnellste Rennrunde: Ayhancan Güven (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #90), 1:26,696 Minuten

Sheldon van der Linde machte gleich zu Beginn des zehnten DTM-Laufs am Nürburgring fünf Positionen gut und reihte sich hinter Pole-Setter Engel und Audi-Pilot Ricardo Feller (CH) von Abt Sportsline auf Platz drei ein. Markenkollege Wittmann und Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von SSR Performance folgten als Vierter und Fünfter. Nach zwei Safety-Car-Phasen wegen der Bergung von jeweils einem Fahrzeug schob sich Sheldon van der Linde auf Rang zwei vor und attackierte Engel, der das rundenlange harte Duell zunächst für sich entschied.

Nach den Pflicht-Boxenstopps überschlugen sich die Ereignisse. René Rast (Bregenz) kam mit kalten Pirelli-Reifen auf die Strecke zurück und kollidierte in seinem BMW M4 GT3 mit dem neben ihm fahrenden Engel. Der Mercedes-AMG-Fahrer drehte sich, Rast wurde mit drei Penalty-Laps bestraft. Das nutzte Sheldon van der Linde und übernahm Platz eins vor Engel sowie Wittmann. Tabellenführer Kelvin van der Linde (ZA), der nach einer leichten Berührung zu Beginn viel Boden verloren hatte, profitierte von einem schnellen Boxenstopp und übernahm Rang vier. Diese Reihenfolge hatte bis ins Ziel Bestand. Ayhancan Güven (TR) von Manthey EMA gelang die Aufholjagd des Tages. Der Porsche-Pilot verbesserte sich um 14 Plätze und erzielte als Fünfter sein bestes Saisonergebnis.

Einen großen Sprung machte auch Thierry Vermeulen (NL). Der Ferrari-Fahrer vom Team Emil Frey Racing ging als 17. ins Rennen, wechselte als Letzter seine Pirelli-Reifen und wurde Sechster. Porsche-Pilot Thomas Preining (A) zeigte sich wie bereits am Samstag angriffslustig, musste jedoch nach einem Rempler zwischenzeitlich die Strecke verlassen und belegte am Ende Rang sieben. Sowohl Feller als auch Bortolotti fielen im Lauf des Rennens zurück und mussten sich mit Platz acht und neun zufriedengeben. Franck Perera (F) steuerte seinen Lamborghini Huracán GT3 Evo2 auf Position zehn.

Weitere Stimmen nach dem Rennen

Maro Engel: „Bis zur Kollision mit René Rast waren wir in einer Top-Position. Daher denke ich schon, dass der Sieg heute unser gewesen wäre. In der Meisterschaft zählt jeder Punkt, man kann die Uhr aber nicht zurückdrehen. Unabhängig davon war es ein super Wochenende, das Team hat mir ein mega Auto hingestellt.“

Marco Wittmann: „Für uns als Team war das ein gutes Wochenende. Am Samstag im Regen auf Rang sechs, am Sonntag ein Podiumsplatz und der Sieg von Sheldon van der Linde. In ersten Rennhälfte konnte ich die Pace vorne nicht ganz mitgehen, nach dem Boxenstopp war ich deutlich besser unterwegs.“

Ergebnis, 10. Meisterschaftslauf, Nürburgring

1. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport)

2. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward), +3,256 Sekunden

3. Marco Wittmann (D/Schubert Motorsport), +5,813 Sekunden

4. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline), +12,003 Sekunden

5. Ayhancan Güven (TR/Manthey EMA), +12,714 Sekunden

Sonntag, 18. August 2024

IDM SBK: Mikhalchik wie auf Schienen, Alt stürzt

Ilya Mikhalchik, BMW #17
Foto: Jens Hawrda

Ilya Mikhalchik (Champion Alpha Van Zon BMW) feierte gestern seinen 28. Geburtstag. Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) hatte dem Ukrainer ein wenig die Suppe versalzt, weil er ihm in der IDM Superbike die Pole Position entrissen hatte. Das half dem deutschen Titelverteidiger am heutigen Tages nicht. Florian Alt stürzte im ersten Lauf unglücklich und ist schon auf dem Heimweg, während Mikhalchik zum sechsten Mal in diesem Jahr als Sieger abgewinkt wurde und dem Titelgewinn wie auf Schienen entgegenfährt.

Florian Alt war in der Superpole-Qualifikation ein hohes Risiko eingegangen, war sich aber nicht sicher, ob er das Renntempo über die angesetzten 15 Runden von jeweils 4,555 Kilometern durchhalten könne. Der nötige Reifen-Grip auf der Flanke fehlt ihm. Aber er musste alles daran setzen, um die acht Punkte Rückstand in der Meisterschaftswertung auf Mikhalchik aufzuholen, um im Titelrennen mit an der Front bleiben zu können.

Die Vorentscheidung fiel schon in der ersten Runde auf dem TT Circuit in Assen. Alt hatte einen Highspeed-Crash im sechsten Gang. Bei ihrer Landung kam die Honda direkt auf Alts rechtem, kleinen Finger zu liegen, der bis auf die Sehne abgeschürft wurde. Nichts ging mehr. Das Team um Chef Jens Holzhauer trat umgehend die Heimreise an. Die Stimmung war entsprechend im Keller.

Mikhalchik gewann das Rennen mit 7,508 Sekunden Vorsprung vor Hannes Soomer (Enos Motorsport) und Patrick Hobelsberger (GERT56). Am Anfang hatten auch Maximilian Kofler (Yamalube Kofler Motorsport) und ein über sich hinauswachsender Milan Merckelbagh (Indenhof-MRP) zu den Hauptakteuren in der Spitze gezählt. Einige wie Jan-Ole Jähnig (GERT56) stürzten aus dem Geschehen. Ob Thomas Gradinger (Eder Racing) zu spät oder Luca Grünwald (BCC Alpha Ilmberger) zu früh auf der Bremse war, ließ sich nicht deuten. Beide stürzten direkt vor Bálint Kovács (Champion Alpha Van Zon BMW), der nicht ausweichen konnte. Der im Training überraschende Colin Velthuizen (RR SOCIA Media) fehlte in der zehnten Runde.

Mikhalchik hatte sich zum Schluss weit von den Verfolgern abgesetzt, auch Soomer blieb unbehelligt auf der zweiten Stelle, nachdem er sich ein paar Runden zuvor mit Hobelsberger berührt hatte. Der Bayer kämpfte in den letzten Runden mit seinem GERT56-Teamkollegen Finsterbusch um den dritten Platz und gewann. Für Kawasaki holte Leandro Mercado (Kawasaki Weber Racing) die Kohlen aus dem Feuer. Dieser hatte lange hinter Merckelbagh festgeklebt und war eigentlich Alts geheimer Wunschkandidat gewesen, der im BMW-Pulk mit für Bewegung sorgen sollte. Hat er auch gemacht, nur ohne Alt.

Als Mercado endlich am Niederländer vorbei war, fuhr zwei Plätze dahinter plötzlich Lorenzo Zanetti (Triple M Ducati Frankfurt) in der zwölften Runde eine Sekunde schneller. Der Italiener zog am Gas, als ob es seine durchaus noch schmerzende Wunde nach seinem Schlüsselbeinbruch vor drei Wochen nie gegeben hätte. Noch in der letzten Runde überrumpelte er Merckelbagh ebenfalls und sorgte damit dafür, dass auch noch eine rote Ducati-Diva in die Top Ten kam. Die BMW-Macht nahm zwar die vorderen Plätze ein und fuhr geschlossen aufs Podium, hatte aber keine Chance, die anderen Marken aus den Top Ten zu verdrängen. Maximilian Kofler wurde schnellster Yamaha-Fahrer und Neunter.


IDM Superbike, Rennen 1

1. Ilya MIKHALCHIK (UKR), BMW

2. Hannes SOOMER (EST), BMW

3. Patrick HOBELSBERGER (DEU), BMW

4. Toni FINSTERBUSCH (DEU), BMW

5. Leandro MERCADO (ARG), Kawasaki

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Eindrucksvoller Triumph für Vater Ralf und Sohn David Schumacher




Ralf (links) und David Schumacher (rechts) feiern ihren Sieg

Foto: ADAC-Motorsport

Ralf Schumachers Motorsport-Comeback endet mit Sieg im Prototype Cup Germany. Keanu Al Azhari erobert auf dem Nürburgring den zweiten Platz. Danny Soufi ist neuer Junior-Champion im Prototype Cup Germany 2024.

Das neunte Saisonrennen des Prototype Cup Germany, das auf dem Nürburgring ausgetragen wurde, wurde zur klaren Beute von Ralf (49/Salzburg) und David Schumacher (22/Salzburg, beide US Racing). Der sechsfache Grand-Prix-Sieger Ralf Schumacher setzte sich am Start in Führung und baute seinen Vorsprung auf der teilweise noch regennassen Strecke kontinuierlich aus. „Mein Vater war im Regen schon immer stark“, wusste auch David. Ralf, der nach zwei Runden schon fast fünf Sekunden vor Platz zwei lag, lobte für diese Leistung auch sein Team. „Das Auto war top und die Reifen waren schnell im Arbeitsfenster, so dass es gar nicht so schwierig war, mich vorne abzusetzen.“ David vollendete die Arbeit mit einem ebenso guten zweiten Stint und fuhr den Ligier von US Racing mit einem Vorsprung von fast 17 Sekunden auf Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) ins Ziel. Julien Apothéloz (23/CHE) und Riccardo Leone Cirelli (16/ITA, beide BWT Mücke Motorsport) eroberten den dritten Rang.

Schon vom ersten Meter an zeigte Ralf Schumacher, dass er bei seinem Motorsport-Comeback nach zwölfjähriger Pause hochmotiviert ist. Er übernahm am Start die Spitze und setzte sich scheinbar mühelos vom Feld ab. Ein potenzielles Risiko sah er eher beim Boxenstopp. „Da können einige Fehler passieren, die auch weh tun können. Aber auch den Boxenstopp haben wir sehr gut hinbekommen.“ Für Teil zwei des Rennens steuerte David Schumacher das LMP3-Fahrzeug mit der Startnummer 27. „Bei mir war die Strecke schon trockener als bei meinem Vater, so dass es kein Problem war. Mein Vater konnte mir einen guten Vorsprung mitgeben, den ich ins Ziel bringen musste.“

Für Al Azhari blieb der zweite Platz, für den der 16-Jährige hart arbeiten musste. Nach einer Runde wurde er auf Rang fünf geführt, profitierte dann aber von einer Strafe gegen Danny Soufi (21/USA, Konrad Motorsport). Der US-Amerikaner wurde von der Rennleitung als Schuldiger eines Unfalls mit Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing) ausgemacht und zu einer Durchfahrtsstrafe gebeten. Valentino Catalano (18/Westheim, Gebhardt Motorsport) und Apothéloz überholte Al Azhari wenig später und sicherte sich so die zweite Position. Während Al Azhari vor allem in der ersten Hälfte viel Arbeit hatte, musste Cirelli im zweiten Teil des Laufs alles geben. Er bekam den Mücke-Duqueine von Apothéloz und sah sich permanent unter Druck von Markus Pommer (33/Untereisesheim, Gebhardt Motorsport). Doch der erst 16-jährige Italiener blieb fehlerfrei, so dass der amtierende Champion Pommer keinen Weg vorbei fand und sich zusammen mit Teampartner Catalano letztendlich mit Rang vier zufriedengeben musste.

Als Fünfte wurden Klaus Abbelen (63/Barweiler) und Felipe Laser (36/Leipzig, beide Frikadelli Racing Team) abgewinkt. Laser begeisterte dabei mit einer tollen Aufholjagd und sorgte so mit dafür, dass Abbelen als bester Trophy-Pilot ausgezeichnet wurde. Soufi und Torsten Kratz (53/Mönchengladbach, Konrad Motorsport) kreuzten die Ziellinie als Sechse vor Stefan Aust (52/Münster, Rinaldi Racing), Maxim Dirickx (20/BEL) / Jacob Erlbacher (23/Böblingen, beide Gebhardt Motorsport) und Luca Link (20/Günzberg) / Suellio Almeida (30/BRA, beide DataLab Sports with Rinaldi). Soufi und Kratz bleiben damit Tabellenführer im Prototype Cup Germany, ihr Vorsprung auf Apothéloz und Cirelli beträgt noch 18 Punkte. In der Juniorwertung hat Soufi als Spitzenreiter nun einen Vorteil von 118 Zählern auf Catalano; damit ist dem Schützling von Konrad Motorsport der Titel des besten Juniors nicht mehr zu nehmen. In der Trophywertung konnte Leader Rammo trotz seines Ausfalls einen knappen Vorsprung auf Kratz retten.

Weitere Stimmen nach dem Rennen

Keanu Al Azhari (Zweiter): „Mein Start war nicht gut, denn die Strecke war teilweise noch sehr nass. Ich habe nicht die optimale Linie gefunden, wollte aber auch kein allzu großes Risiko eingehen. So habe ich ein paar Plätze verloren. Ich bin aber ruhig geblieben, denn ich wusste, dass das Rennen noch lang ist und mein Auto richtig schnell ist.“

Julien Apothéloz (Dritter): „Positiv ist, dass wir wichtige Punkte sammeln konnten und vor allem auch vor unseren Haupt-Rivalen um den Titel im Ziel waren. Mit meiner eigenen Leistung war ich hingegen nicht ganz zufrieden, ich war einfach zu langsam.“

Riccardo Leone Cirelli (Dritter): „Ich freue mich über unseren dritten Platz, der nicht einfach zu erringen war. Ich hatte die ganze Zeit Markus Pommer in meinem Rückspiegel und musste dafür sorgen, dass er mich nicht überholt – was mir zum Glück gelungen ist. Ich fahre an diesem Wochenende zum ersten Mal auf dem Nürburgring und denke, dass ich mich über die Tage steigern konnte. Außerdem finde ich es cool, mit einem so bekannten Rennfahrer wie Ralf Schumacher gemeinsam auf dem Podium zu stehen.“

Maro Engel behält beim Reifenpoker die Oberhand und holte Pole

Maro Engel holt auch die Pole für's Sonntagsrennen am Nürburgring
Foto: Jens Hawrda

Routinier Maro Engel hat am Sonntagmorgen beim zweiten Qualifying auf dem Nürburgring den Durchblick behalten und seine erste Pole-Position der Saison klargemacht. Bei schwierigen Mischbedingungen setzte der Mercedes-AMG-Pilot auf Regenreifen und fuhr mit 1:33,750 Minuten die schnellste Runde auf dem 3,629 Kilometer langen Eifelkurs.

„Auf diesen Moment mussten wir als Mercedes-AMG Team Winward lange warten. Entscheidend war aus meiner Sicht die Reifenwahl. Ich habe am Funk gesagt, dass ich weiter auf Regenreifen setzen möchte. Das war die richtige Maßnahme. Ich freue mich auf das Rennen und hoffe auf trockene Bedingungen“, freute sich Engel, der zum dritten Mal in seiner DTM-Karriere auf dem ersten Startplatz steht.

Nur 0,007 Sekunden langsamer war Ricardo Feller von Abt Sportsline, der mit seinem Audi R8 LMS GT3 Evo2 ebenfalls auf Regenreifen unterwegs war. Marco Wittmann von Schubert Motorsport erzielte im BMW M4 GT3 dagegen die drittbeste Zeit mit den Pirelli-Slicks. Luca Stolz steuerte seinen Mercedes-AMG GT3 von HRT auf Rang vier, der Tabellenzweite Mirko Bortolotti beendete das Zeittraining im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von SSR Performance als Fünfter. Spitzenreiter Kelvin van der Linde von Abt Sportsline geht hinter dem Franzosen Franck Perera von Platz sieben aus in das Sonntagsrennen auf dem Nürburgring.

Am Sonntagmorgen sah es zunächst nicht so aus, als ob die 20 DTM-Stars um 9:20 Uhr das Qualifying in Angriff nehmen könnten. Typischer Eifel-Nebel hing über der Traditionsstrecke, verzog sich jedoch pünktlich zum Start. Dann begann der Reifenpoker. Auf der teilweise feuchten Fahrbahn setzten einige Piloten auf Slicks, andere auf den Regen-Pneu von Pirelli. Die Entscheidung fiel erst kurz vor Schluss: Alle Top-Fünf-Fahrer erzielten ihre jeweiligen Bestmarken in den letzten Sekunden des Zeittrainings und lagen innerhalb von 0,4 Sekunden. Aufgrund der unterschiedlichen Reifenstrategien waren die Abstände im Feld wesentlich größer als im Qualifying der DTM normalerweise üblich.


Ergebnis Qualifying, 10. Saisonlauf, Nürburgring

  1. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward), 1:33,750 Minuten
  2. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), +0,007 Sekunden
  3. Marco Wittmann (D/Schubert Motorsport), +0,160 Sekunden
  4. Luca Stolz (D/Mercedes-AMG Team HRT), +0,242 Sekunden
  5. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +0,398 Sekunden


Quelle: dtm.com

Triumph für Porsche-Duo Ferdinand Winter/Ivan Ekelchik im dichten Regen des Nürburgrings

  • Erster Sieg für Wimmer Werk Motorsport in der ADAC GT4 Germany
  • Zwei Mercedes-AMG komplettieren das Podium
  • Platz zwei und Junior-Sieg für Mattis Pluschkell/Luca Bosco

Siegerauto: Der Porsche 718 Cayman GT4 von Wimmer Werk Motorsport
Foto: ADAC-Motorsport

Ein heftiger Regenschauer, zwei Unterbrechungen und dann packende Überholmanöver mit richtig Action. Das Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring war nichts für schwache Nerven. Am Ende gewannen Ferdinand Winter (20/Grafenrheinfeld) und Ivan Ekelchik (27) im Porsche 718 Cayman GT4 und sorgten für den Debütsieg von Wimmer Werk Motorsport in der ADAC GT4 Germany. Mit einem starken Endspurt ging Platz zwei an Mattis Pluschkell (20/Elmenhorst-Lichtenhagen) und Luca Bosco (20/ITA, beide BWT Mücke Motorsport) im Mercedes-AMG GT4. Deren Markenkollegen Alex Connor (20/GBR) und Jan Philipp Springob (23/Olpe, beide CV Performance Group) komplettierten das Podium. „Ich stehe kurz davor, vor Freude zu weinen - und bin einfach nur überglücklich, meinen ersten Triumph in der ADAC GT4 Germany eingefahren zu haben“, jubelte Ekelchik auf dem Podium.“

Typisch für die Eifel gab es im Vorfeld des Rennstarts starke Regenschauer rund um den Nürburgring. Die Rennleitung entschied daraufhin, das Feld hinter dem Safety-Car auf die Reise zu schicken. Da sich der Regen zunächst noch verstärkte, wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen insgesamt zweimal mit der roten Flagge unterbrochen. Als nach dem dritten Re-Start letztendlich die grüne Flagge geschwenkt wurde, machte zunächst Pole-Setter Gabriele Piana (37/ITA) im BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport die Pace. Dem aktuellen Tabellenführer konnte nur Philipp Gogollok (18/Bad Homburg, Zakspeed ESM) folgen. Der Aston Martin Vantage GT4-Pilot überholte Piana kurz darauf.

Wenige Minuten vor Öffnen des Boxenstopp-Fensters kam es jedoch zu einer Kollision der beiden ausgangs der AMG-Arena, die Gogollok ins Mittelfeld zurückwarf. Nutznießer der Situation war Porsche-Pilot Ekelchik, der die Führung übernehmen konnte. Piana reihte sich auf Platz zwei ein. Ekelchik übergab den Porsche kurz darauf an Teamkollege Winter, der in der zweiten Rennhälfte seinen Vorsprung kontinuierlich ausbaute und letztendlich mit über vier Sekunden Abstand zum souveränen Sieg fuhr. Pianas Partner Michael Schrey (41/Wallenhorst) konnte den Speed in der Schlussphase nicht halten und kam letztendlich auf Rang fünf, was das Duo dennoch die Tabellenführung ausbauen ließ.

Extrem stark aufgelegt präsentierte sich der zweiten Rennhälfte Luca Bosco, der den pinken BWT-Mücke-AMG GT4 von Mattis Pluschkell auf Rang vier liegend übernahm. Zunächst überholte Bosco Markenkollege Alex Connor und rund neun Minuten vor Ende den angesprochenen Schrey. Platz zwei in der Gesamtwertung bedeutete für Pluschkell/Bosco zudem den Sieg in der Junior-Wertung. Vierter wurde das BMW-Duo Leyton Fourie (18/ZAF) und Max Rosam (19/Taunusstein, beide FK Performance Motorsport). Hinter Schrey/Piana kamen deren BMW-Markenkollegen Thomas Rackl (16/Berching) und Andreas Jochimsen (26/DNK, beide ME Motorsport) sowie Tim Reiter (25/Stuttgart) und Leon Wassertheurer (22/Ulm, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) auf die Plätze sechs und sieben. Jan Marschalkowski (21/Inning am Ammersee) fuhr den zu Beginn kurz führenden Aston Martin noch bis auf die achte Position vor. Neunte wurden Finn Zulauf (20/Königstein im Taunus) und Josef Knopp (20/CZE, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche. Die Top Zehn komplettierte das BMW-Duo Joseph Warhurst (19/GBR) und Tom Edgar (19/GBR, beide FK Performance Motorsport). Die Trophy-Wertung sicherte sich Max Kronberg (37/Singapur, AVIA W&S Motorsport) im Porsche.

Stimmen zum Rennen

Ivan Ekelchik – Sieger für Wimmer Werk Motorsport

„Der Sieg in einer so starken Rennserie ist für mich wie ein Traum. Mein Stint war sehr interessant. Das Team hat mir ein Auto hingestellt, mit dem das Fahren im Regen richtig Spaß machte. Ich hatte zunächst einige Überholmanöver absolviert und auf einen Fehler der vor mir Fahrenden gewartet. Das trat ein, als es einen Kontakt an der Spitze gab. Ich habe die Situation genutzt und bin dann vorne weggefahren.“

Ferdinand Winter – Sieger für Wimmer Werk Motorsport

„Nach der Qualifikation heute morgen war klar, dass wir angreifen mussten. Wir haben alles gegeben und am Ende gewonnen. Wir waren diese Saison viele Male bereits nah dran, doch jetzt hat es endlich geklappt. Alle im Team haben sich diesen Triumph verdient.“

Mattis Pluschkell – Platz zwei für BWT Mücke Motorsport

„Es war ein mega Rennen von uns. Durch die beiden roten Flaggen zu Anfang kam nochmals extra Spannung auf. Danach sind wir gut ins Rennen gekommen. Ich hatte mich zunächst etwas herangetastet, um mich zurecht zu finden, konnte jedoch den Speed gut mitgehen. Ich übergab das Auto dann auf Position vier liegend an Luca. Er hat einen klasse Job gemacht und nochmals zwei Positionen geholt.“

Luca Bosco – Platz zwei für BWT Mücke Motorsport

„Ich freue mich wirklich sehr für alle im Team. Bei den heutigen Konditionen war es nicht einfach, schnell zu sein - doch das Auto war perfekt. Ich hatte in meinen Stint einige Duelle und schaffte es, mich durchzusetzen. Somit hatte ich richtig Spaß im Auto. Morgen soll dann das nächste Podium her.“

Jan Philipp Springob – Platz drei für CV Performance Group

„Es war ein wirklich wildes Rennen. Ich dachte zunächst, dass ich einen Reifenschaden hätte. Doch letztendlich war die Strecke aufgrund des vielen Wassers einfach nur schwer zu befahren. Somit waren die Unterbrechungen absolut gerechtfertigt. Bereits letztes Jahr waren wir hier im Regen stark – und nun folgte auch diesmal ein Podium. Von mir aus kann es die komplette Saison regnen.“

Alex Connor – Platz drei für CV Performance Group

„Unsere beiden Qualifikationen am Morgen hatten uns doch ein wenig enttäuscht. Im Rennen half uns das schlechte Wetter dann definitiv. Insbesondere zu Rennende waren wir sehr schnell unterwegs. Hoffentlich können wir im Sonntagsrennen nochmals so gut abscheiden.“