Der dreifache IDM-Champion Ilya Mikhalchik hat wieder zugeschlagen. Der Ukrainer startet in der IDM Superbike in Oschersleben von der Pole Position. Foto: Dino Eisele |
Ilya Mikhalchik startet morgen von der Pole Position, wenn die beiden Rennen in der Superbike-Klasse in Oschersleben ausgetragen werden. Einer, von dem es nicht erwartet wird, steht dagegen nur auf dem 14. Platz: Patrick Hobelsberger, der Führende in der Topklasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Seitdem er in der Magdeburger Börde angekommen ist, läuft es für den 27-jährigen Bayern vom Team GERT56 nicht rund.
Zwei Stürze und ein technischer Defekt im Training. Patrick „Pax“ Hobelsberger schaute schon am gestrigen Freitag etwas verstört aus der Wäsche. „Im ersten freien Training habe ich den nassen Sektor nicht gesehen, im dritten freien Training habe ich einen neuen Reifen genommen und mini-mini-minimal überbremst. Das war es.“ Im zweiten kam er wegen eines technischen Defekts auch nicht weit. Der immer lachende Hobelsberger wirkte mitgenommen, als er erzählte, dass er ein ganzes Jahr lang sturzfrei gewesen war. „Das war ein völlig untypischer Tag“ schüttelte der Laufsieger vom IDM-Auftaktwochenende auf dem Sachsenring den Kopf, „aber Hauptsache ich stehe morgen in der ersten Startreihe.“ Daraus wird nichts. Hobelsberger, der sich im Superpole-Pre-Practice zwar direkt für die Superpole 2 qualifiziert hatte, kam in der entscheidenden Session mit seinen aufgezogenen Reifen und auch durch den Abbruch mit der roten Flagge wegen eines Sturzes nicht mehr zum Zug. „Das ist richtig Scheiße gelaufen“, sprudelte es aus seinem tiefsten Inneren heraus, „wir müssen uns jetzt einen Plan zurechtlegen und schauen, dass er irgendwie funktioniert.“
Ilya Mikhalchik (Champion Alpha BMW) und Florian Alt (HRP-Honda) waren in der Superpole die einzigen Fahrer mit einer 1:24 min-Rundenzeit. Der Ukrainer fuhr dabei mit einem Stil, der aussah, als wäre das mit den ausgestreckten Armen am Lenker und der etwas aufrechten Haltung auf der BMW eine lässige Angelegenheit. Mikhalchik machte einen entspannten Eindruck, auch wenn er sich am Limit bewegte und sich ausrechnen kann, dass es morgen zum Duell mit Florian Alt kommen wird. Die Beiden pushten sich im Training gegenseitig und waren in der Zeitenliste unzertrennlich.
Richtig Glück hatte Hannes Soomer (BMW). Der Este rutschte als Dritter aus der Superpole 1 noch in die Superpole 2. Dort arbeitete er sich bis auf den siebten Startplatz nach vorn und steht damit direkt vor Vladimir Leonov (Hertrampf-Ducati). So einen Aufstieg hatte er es sich gewünscht, nachdem seine IDM-Rückkehr nach Verletzung und Markenwechsel nicht problemlos stattgefunden hatte.
Neunter ist Leandro Mercado (Kawasaki), dessen Teamchef Emil Weber jetzt Hoffnung hat, auch im Rennen unter den Top Ten landen zu können. Schwer tut sich Markenkollege Federico Caricasulo bei Skach Motors. Das Urgestein aus der Supersport-WM kam bisher überhaupt noch nicht zurecht.
Die Superpole-Wertung als Ermittlungsverfahren für die Startaufstellung wurde 2024 wieder eingeführt. Bereits am Freitag jeder Veranstaltung qualifizieren sich demnach in einem halbstündigen „Superpole Pre-Practice“ die schnellsten zwölf Fahrer für die Superpole 2, in der die vordersten Startpositionen ausgefahren werden.
Sie sind also nicht mehr dabei, wenn alle anderen Fahrer der Superpole 1 um ihre Startplätze kämpfen. Die schnellsten Drei aus der Superpole 1 dürfen aber noch in der Superpole 2 mitfahren. Dadurch wahren sie ihre Chancen auf einen der vorderen Plätze. Aus der Superpole 2 ergeben sich die Startplätze 1 bis 15. Die nachfolgenden Startpositionen ergeben sich der Reihenfolge nach aus den Superpole 1-Ergebnissen. Den Startplatz haben die Fahrer für beide Rennen inne.
Quelle: idm.de / Anke Wieczorek