Dienstag, 4. Juni 2024

DM SBK: Mikhalchik gewinnt Rennen 1 mit sechs Sekunkunde Vorsprung

Podest Rennen 1 IDM Superbike
Foto: Jens Hawrda

Dass der Kampf im ersten IDM Superbike-Lauf am heutigen Sonntag zwischen Ilya Mikhalchik (Champion Alpha BMW) und Florian Alt (HRP-Honda) stattfinden würde, war vorauszusehen. Dass der Ukrainer aber mit sechs Sekunden Vorsprung in der Motorsport Arena Oschersleben gewinnen würde, kam doch überraschend. Dritter wurde Bálint Kovács (Champion Alpha BMW). Für den Ungarn war es der erste Podiumserfolg in der höchsten deutschen Motorradsportklasse.

„Das Wetter geht mir auf den Senkel. Den Test vor zwei Wochen hätten wir uns hier sparen können und Florian hätte mit seinem grippalen Infekt zu Hause bleiben können“, schüttelte Honda-Teamchef Jens Holzhauer den Kopf. Die bisher gesammelten Daten brachten heute überhaupt nichts. Es nieselte noch nicht wirklich, aber ganz trocken war es zu Beginn des ersten Laufes auch nicht. In Rennfahrerkreisen nennt man es „niederschlagender Nebel“, denn die Luft war auch alles andere als klar.

Der IDM-Führende Patrick Hobelsberger (GERT56) sandte aus der Startaufstellung zuerst einmal Grüße an die Oma, weil sie heute Geburtstag hat, danach widmete er sich dem Renngeschehen, das er nach dem gestrigen Trainings- und Superpole-Desaster heute aus der fünften Reihe in Angriff nehmen musste.

Gleich nach dem Start positionierte sich Polesetter Mikhalchik erneut vor Alt. Jan-Ole Jähnig schoss in einem Rutsch vom fünften auf den dritten Platz nach vorn. Ihm folgten Teamkollege Toni Finsterbusch, Bálint Kovács, Leandro Mercado (Kawasaki), Hannes Soomer (BMW), Thomas Gradinger (Yamaha), Vladimir Leonov (Ducati) und Lorenzo Zanetti (Ducati). „Pax“ Hobelsberger hatte weiter hinten keinen einzigen Platz gutgemacht.

Mikhalchik fuhr während des Rennens konstant tiefe 1:25er min-Rundenzeiten. Der 27-jährige Ukrainer funktionierte im Gegensatz zum Vorjahr wie ein Uhrwerk. Vor zwölf Monaten hatte er in Oschersleben mit Stürzen in beiden Superbike-Läufen eine herbe Schlappe einstecken müssen. Heute lief es für ihn hervorragend, „obwohl ich am Anfang nicht wusste, ob ich pushen soll oder nicht.“ Mikhalchik gewann das Rennen mit exakt 6,196 Sekunden Vorsprung vor Honda-Titelverteidiger Alt. Dem Nordrhein-Westfalen war der Reifen nach der Hälfte der Distanz eingegangen. „Seit den Rennen auf dem Sachsenring haben wir ein neues Fahrwerk. Bis zum zweiten Rennen werden wir noch Kleinigkeiten verändern.“

Während sich Mikhalchik wie auch Alt ihre Pokale ohne Bedrängung von vorn oder hinten holten, ging es um den dritten Platz deutlich heftiger zu. Soomer, der verletzungsbedingt beim Auftakt gefehlt hatte, steigerte sich im Laufe des Wochenendes beträchtlich und er wurde sogar noch Fünfter. Zanetti und Gradinger überholten Mercado, wobei Gradinger anschließend wieder Plätze einbüßte. Bei Finsterbusch baute der Reifen ab. Letztlich war sein 23-jähriger Teamkollege „JO“ Jähnig der beste Fahrer aus der GERT56-Mannschaft. Er wurde Vierter. Fürs Podium reichte es nicht, denn in den letzten Runden war kein Anderer als Bálint Kovács zu stark gewesen, der sagte: „Die Reifen waren heute der Schlüssel zum Erfolg.“

Was sonst noch passiert ist: Luca Grünwald tritt nach seinem Wechsel zu BMW auf der Stelle und fuhr zwei Runden vor Schluss mit technischem Defekt an die Box. Federico Caricasulo, der Ersatzfahrer für den verletzten Martin Vugrinec auf der Kawasaki von Skach Motors, trat bisher kaum in Erscheinung. Im Rennen wurde der Italiener von Milan Merckelbagh ins Abseits befördert. Merckelbagh bekam von der Rennleitung eine Strafe und bekam für den zweiten Superbike-Lauf eine Long Lap aufgebrummt. Das heißt, er muss einen zusätzlich eingebauten Schlenker passieren. Und was wurde aus „Pax“ Hobelsberger? Sechster nach 18 Runden. Und er hat vor dem zweiten Lauf noch einen Punkt Vorsprung in der Gesamtwertung.

IDM Superbike, 1. Lauf (Top-Five)

1. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)

2. Florian ALT (D/Honda)

3. Bálint KOVÁCS (HU/BMW)

4. Jan-Ole JÄHNIG (D/BMW)

5. Hannes SOOMER (EST/BMW)


Quelle: idm.de / Anke Wieczorek