Montag, 22. September 2025

Liam Hezemans holt nach einem spannenden Start den ersten Sieg der NASCAR Euro Series 2025

Liam Hezemans sichert Rette Jones Racing mit einem starken Rennen in Deutschland den ersten Sieg in der NASCAR Euro Series am Samstag in Oschersleben. Der Niederländer gewinnt vor Garrett Lowe und Paul Jouffreau nach einem dramatischen Rennen an.

Liam Hezemans, Ford Mustang #30 holt in Oschersleben seinen ersten NASCAR Sieg
Foto: Jens Hawrda

  • Liam Hezemans holt für Rette Jones Racing den ersten Sieg in der NASCAR Euro Series
  • Garrett Lowe (Bremotion) belegt Platz 2
  • Paul Jouffreau komplettiert die Top 3, während die Meisterschaftsführenden kollidieren

Die NASCAR Euro Series Playoffs 2025 starteten mit einem spektakulären Rennen in der Motorsport Arena Oschersleben. Liam Hezemans hatte vor dem ersten Rennen der Playoffs in Deutschland seine Chancen eher gering eingeschätzt, doch ein Zwischenfall in der ersten Runde eröffnete dem Niederländer die Möglichkeit zum Sieg nach 22 spannenden Runden. Der 22-Jährige holte für Rette Jones Racing den ersten Sieg in der EuroNASCAR und verbesserte seine Position in der Meisterschaft, die in den vier Rennen mit doppelten Punkten entschieden wird.

Nach dem Massencrash in Kurve 1 nach dem Start war gefült das halbe Feld ramponiert
Foto: Jens Hawrda

„Natürlich war das ein bisschen Glück, aber um zu gewinnen, muss man erst einmal ins Ziel kommen!“, sagte Hezemans im Siegerinterview. „Wir haben am Auto etwas verändert, und ich denke, er fährt jetzt viel besser. Morgen versuchen wir, wieder zu gewinnen. Herzlichen Glückwunsch an die Teams von Rette Jones und Hendriks Motorsport für die tolle Arbeit. Meine Spotter sagten mir, ich solle ruhig fahren und das Auto ins Ziel bringen. Am Ende habe ich versucht, die schnellste Runde zu fahren, aber die Reifen waren überhitzt und abgefahren. Trotzdem ist Platz 2 hier gut – vielleicht sogar besser – wir werden sehen, was morgen passiert.“

Die Fahrzeuge der NASCAR Serie sind robust gebaut, auch ohne Karosserieteile wird weiter gekämpft
Foto: Jens Hawrda

Die erste Runde bot spannende Momente. Ein Kontakt zwischen den Titelanwärtern Vittorio Ghirelli und Gianmarco Ercoli löste eine Kettenreaktion aus, in die auch Bruno Mulders verwickelt wurde, was zu einem Ausrutscher beider Fahrer führte. Weitere Fahrer, darunter Sebastiaan Bleekemolen und Martin Doubek, waren ebenfalls involviert. Mulders und Alexander Graff mussten ihre Rennen aufgeben. Sowohl Ghirelli als auch Ercoli schafften es trotz des Chaoses, wichtige Punkte zu holen.

„Die erste Kurve war wirklich schwierig“, erklärte Ghirelli. „Ich wurde zweimal von hinten angefahren und hatte keine Chance zum Ausweichen, da Ercoli außen dicht an mir dran war. Ich verlor die Kontrolle über das Heck und wir alle kollidierten. Mulders fuhr mir hinten drauf, dann Doubek – es war ein absolutes Chaos. Wie schon im letzten Jahr zeigten die Fahrer, die weiter hinten starteten, wenig Rücksicht. Trotzdem haben wir es geschafft, Punkte zu holen, was das Beste war, was wir erreichen konnten.“

„Das war definitiv ein sehr unglücklicher Vorfall“, fügte Ercoli hinzu. „Meine Titelchancen sind dadurch stark geschwächt, und morgen wird es nicht einfach werden. Aber ich werde bis zum Schluss kämpfen.“

Foto: Jens Hawrda

Mit Startplatz sechs startete Hezemans stark und übernahm sofort die Führung, die er bis zum Ziel nicht mehr abgab. Er baute seinen Vorsprung auf fast sechs Sekunden aus und sorgte so für optimale Voraussetzungen für die Playoffs am Sonntag.

Garrett Lowe, der im Bremotion Chevrolet Camaro (Startnummer 99) vom zwölften Startplatz antrat, erzielte ebenfalls einen hervorragenden Erfolg und beendete das Rennen auf dem zweiten Platz. Auf der 3,667 Kilometer langen Strecke in Deutschland lieferte er sich ein spannendes Duell mit Paul Jouffreau, das für beide mit einem Podiumsplatz belohnt wurde. Zusammen mit Hezemans belegten sie die ersten drei Plätze in der Gesamtwertung und gewannen zudem alle Podiumsplätze in der Junior Trophy.

Thomas Toffel fuhr stark in der Spitzengruppe, verpasste aber durch Fehler gegen Rennende den Sieg und wurde letztendlich Vierter. Dennoch sicherte sich der Schweizer Fahrer für Race Art Technology den Sieg in der Challenger Trophy, knapp vor Claudio Cappelli, der als Fünfter das Ziel erreichte. Raphael Lessard, der im Rahmen des Fahrer-Austauschprogramms von NASCAR Euro Series, Rousseau Metal und Festidrag TV sein Debüt gab, überzeugte mit dem sechsten Platz.

Vladimiros Tziortzis holte sich die Bonuspunkte für die meisten Überholmanöver und beendete das Rennen auf Platz sieben. Ghirelli kam als Achter ins Ziel, wurde aber nach einer nachträglichen Zeitstrafe von 20 Sekunden wegen eines vermeidbaren Startunfalls auf Platz 13 zurückgestuft. Trotzdem sicherte er sich für Sonntag den vierten Startplatz, drei Plätze hinter Jouffreau, der die schnellste Runde erzielte. Thomas Krasonis, Ercoli und Davit Kajaia komplettierten die Top-10; der Georgier belegte zudem Platz drei in der Challenger Trophy.

Giorgio Maggi und Martin Doubek erhielten ebenfalls nachträgliche Strafen. Maggi, ursprünglich Zehnter, fiel auf Platz 16 zurück. Doubek wurde auf Platz 18 klassifiziert.

Nach dem ersten Rennen der Playoff-Saison hielt Ercoli seinen Spitzenplatz in der Gesamtwertung fest. Mit 310 Punkten führt der Italiener die Tabelle der Junior Trophy knapp vor Jouffreau an. Ghirelli fiel auf den dritten Platz zurück, liegt aber weiterhin nur acht Punkte hinter dem Fahrer von Alumitec Racing. Krasonis und Hezemans komplettierten die Top-5 mit 17 bzw. 29 Punkten Rückstand. Cappellis Platz unter den Top-5 sicherte ihm zudem die Führung in der Challenger Trophy, wo er 14 Punkte Vorsprung auf Kajaia hat.

Quelle: www.nascar.eu