Dienstag, 2. September 2025

  • Auslandsgastspiel in Österreich mit Leo Pichler und Tim Hütter als Lokalmatadoren
  • DTM Team Dörr Motorsport und Neuhofer Racing mit Gaststart im ADAC GT Masters
  • Alle Rennen vom Salzburgring live auf Sport1.de, Joyn, ServusTV ON und Youtube

Die Fahrerlager-Kurve ist das Highlight des Kurses für viele Piloten
(Foto: Manuel Mackinger)

Rückkehr aus der Sommerpause mit einer Premiere: Das ADAC GT Masters gastiert vom 5. bis 7. September auf dem Salzburgring in Österreich – zum ersten Mal in der 19-jährigen Geschichte der Rennserie. Beim zweiten Auslandsgastspiel der Saison werden vor den Toren der Mozartstadt zwei Endurance-Läufe ausgetragen. Am Sonntag überträgt Sport1 das Rennen ab 14:45 Uhr live im TV. Darüber hinaus gibt es die Rennaction am Samstag und Sonntag ab 14:50 Uhr live auf sport1.de, Joyn, ServusTV ON und youtube.com/adacmotorsports im Stream und abends auf Sky Sport als Aufzeichnung.

Highspeed inmitten der Natur

Der Salzburgring bietet die perfekte Kombination aus Speed und Idylle. Malerisch gelegen zwischen Wiesen und Bäumen liegt die 4,255 km lange Highspeed-Strecke mit sechs Links- und sechs Rechtskurven nur knappe zehn Kilometer von Salzburg entfernt. Direkt nach dem Start wartet eine enge Schikane auf die Piloten, ansonsten geht es schnell zu – auch in den Kurven. „Am Salzburgring ist Topspeed das Entscheidende, weil es viele lange Geraden gibt. Die Strecke macht richtig Spaß, hat aber auch ihre Tücken. Gerade die Fahrerlager-Kurve ist extrem schnell und wird im Rennen sicher für Spannung sorgen“, erklärte Leo Pichler (23/AT/Razoon – more than racing). Der Österreicher misst dem Qualifying große Bedeutung bei, da aus seiner Sicht das Überholen schwierig werden wird.

Das ADAC GT Masters fährt zum ersten Mal auf dem Salzburgring
(Foto: Salzburgring)

Die sogenannte Fahrerlager-Kurve – eine lange Rechtskurve nach der Gegengeraden – sorgte auch bei anderen Piloten für Begeisterung. Die Ideallinie führt von ganz links nach ganz rechts und wieder nach links und das bei sehr hoher Geschwindigkeit. „Wir haben dort einen Speed von rund 245 km/h. Das ist eine der schnellsten Kurven, die ich jemals gefahren bin. Wirklich sehr anspruchsvoll und es wird spannend im Rennen, wie dort alle durchkommen werden“, schilderte Jannes Fittje (26/Langenhain/SR Motorsport by Schnitzelalm), der im Mercedes-AMG GT3 am Salzburgring angreifen wird.

Lokalmatador Tim Hütter (Liqui Moly Team Engstler by GRT) wird am Salzburgring sein zweites Rennwochenende im ADAC GT Masters bestreiten. Der 18-Jährige aus Gallneukirchen bei Linz hatte bereits zwei Testtage im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 auf dem Kurs und kann sein Heimrennen kaum erwarten: „Ich war früher als Zuschauer vor Ort und jetzt fahre ich dort selbst Rennen. Die Strecke liegt mitten im Wald und bietet eine etwas andere Rennatmosphäre. Eine Mischung aus engen Kurven und langen Geraden in Kombination mit der engen Strecke macht es schwierig zu überholen. Generell kann man sagen, dass die Strecke sehr eigen ist, aber trotzdem echt cool!“

Feld wächst durch starke Gaststarter im McLaren und Porsche

Bei der Premiere auf dem Salzburgring werden zwei Teams als Gaststarter zum starken Feld des ADAC GT Masters stoßen. Die DTM Mannschaft von Dörr Motorsport wird mit dem McLaren 720S GT3 EVO eine weitere prestigeträchtige Marke ins Portfolio des ADAC GT Masters bringen. Am Steuer wechseln sich DTM Pilot Ben Dörr (20/Butzbach) und Guilherme de Oliveira (20/POR) ab. Obwohl Dörr Motorsport und Ben Dörr viel Erfahrung mit dem McLaren aus der DTM mitbringen, fehlt diese in Hinblick auf den Salzburgring. Deshalb sieht das Team den Gaststart eher als Abenteuer und dämpft die Erwartungen. „Jede Serie hat ihre eigenen Gesetze und im ADAC GT Masters treten sehr professionelle Teams und Fahrer an. Es wäre vermessen zu glauben, dass wir beim ersten Start direkt vorne mitfahren“, erklärte Motorsportdirektor Jochen Albig. Am nötigen Ehrgeiz fehlt es dem Team aus Frankfurt aber keineswegs. „Jeder Motorsportler geht an den Start, um vorne dabei zu sein.“

Das möchte auch Neuhofer Racing als zweiter Gaststarter. Das im Westen von München ansässige Team von Neuhofer Rennsport setzt in Kooperation mit Herberth Motorsport auf ein Line-up mit ADAC GT Masters-Erfahrung. Felix Neuhofer (28/AT) und Alfred Renauer (40/Jedenhofen) werden sich den Porsche 911 GT3 R teilen. Felix Neuhofer hat am Nürburgring einen Gaststart mit Joos Sportwagentechnik absolviert und wird nun mit Renauer, der schon 37 Starts im ADAC GT Masters vorzuweisen hat, am Salzburgring angreifen. „Mit den Renauer-Brüdern verbindet uns bereits eine lange und sehr intensive Freundschaft. Dadurch kam das ganze Projekt zustande und jetzt freue ich mich, dass wir zusammen am Salzburgring an den Start gehen können“, so Neuhofer. „Die Strecke fühlt sich zudem für uns wie ein Heimrennen an. Denn der Salzburgring ist nur knappe zwei Stunden Autofahrt entfernt von unserer Firma.“

Spannung im Titelkampf: Vier verschiedene Marken in der Meisterschaft vorne

Zum Start in die zweite Saisonhälfte beginnt auch der Blick auf die Gesamtwertung stetig spannender zu werden. Aktuell haben Salman Owega (20/Köln)/Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen/beide Haupt Racing Team) in ihrem Ford Mustang GT3 13 Punkte Vorsprung auf Tim Zimmermann (28/Langenargen)/Leyton Fourie (19/RSA/FK Performance Motorsport) im BMW M4 GT3 Evo. Auf Rang drei liegt mit Max Reis (18/Ramstein/Haupt Racing Team) ein weiterer Mustang-Pilot, gefolgt vom Fahrerduo Leo Pichler/Simon Birch (18/DNK) vom österreichischen Porsche-Team Razoon – more than Racing, die zu Beginn der Saison die Tabellenführung innehatten. Die Top-5 werden vom Markenkollegen Fach Auto Tech komplettiert, die mit Alexander Schwarzer und Alexander Fach am Nürburgring ein Rennen gewonnen haben.

Das 80-minütige Endurance-Format mit zwei Boxenstopps, das am Salzburgring zum dritten und letzten Mal in dieser Saison gefahren wird, kam bisher den Tabellenführern entgegen. Sie gewannen das letzte Rennen und standen bei weiteren zwei Langstrecken-Läufen auf dem Podium. „Wir hoffen, dass wir ähnlich konkurrenzfähig wie in der ersten Saisonhälfte sein werden. Aber das sehen wir natürlich erst am Rennwochenende selbst“, erklärte Ford-Pilot Wiebelhaus. „Wir gehen mit der Erwartung ins Wochenende, gute Punkte für die Meisterschaft einzufahren und hoffentlich ums Podium kämpfen zu können.“

Diese Erwartung hat auch Zimmermann, der sich gute Chancen für das Wochenende am Salzburgring ausrechnet. „Wir stehen mitten im Titelkampf und haben gezeigt, dass wir es können“, so der 28-jährige Pilot von FK Performance Motorsport. „Schlussendlich muss in den Endurance-Rennen viel zusammenkommen, dass es erfolgreich wird, aber ich bin guter Dinge und freue mich auf die neue Strecke. Sie ist ziemlich schnell, was dem BMW normalerweise liegen sollte.“