Titelentscheidung fällt beim Finale in Hockenheim
Emil Frey Racing erlebte am Red Bull Ring ein Wochenende voller Höhen und Tiefen. Während Meisterschaftskandidat Jack Aitken am Samstag lange auf Podiumskurs lag, in der letzten Runde durch einen Fahrfehler jedoch unglücklich ausschied, nutzte Thierry Vermeulen die Gelegenheit und fuhr mit Rang drei ein starkes Ergebnis ein. Am Sonntag sorgte der junge Niederländer mit seiner zweiten Pole Position der Saison und Platz zwei im Rennen für das Highlight des Wochenendes und sein bestes Karriereergebnis in der DTM. Für Jack Aitken hingegen verhinderte ein Reifenschaden jede Chance auf Punkte, und auch Ben Green blieb nach einem starken Samstag von Pechsträhnen geprägt. Vor dem Saisonfinale in Hockenheim liegen nun neun Fahrer innerhalb von 29 Punkten in der Meisterschaft, und Emil Frey Racing wahrt als Viertplatzierter in der Teamwertung weiterhin seine Chancen.
Rennen 1 – Samstag, 13. September 2025
Die ersten Runden des Qualifyings auf dem Red Bull Ring am Samstagmorgen wurden dafür genutzt, die Reifen anzuwärmen. Bei Temperaturen von gerade mal 14 Grad Celsius waren die Pirelli-Slicks im letzten Drittel des Zeittrainings auf trockener Fahrbahn im optimalen Arbeitsbereich. Jack Aitken setzte seinen #14 Ferrari 296 GT3 auf den vierten Startplatz, dicht gefolgt von seinen Teamkollegen Thierry Vermeulen und Ben Green (Platz 5 und 6).
Im engen Sprint zur zweiten Kurve schob sich Jack Aitken beim Start auf den dritten Platz vor, gleich dahinter kam Ben Green auf Rang vier - nur Thierry Vermeulen hatte ein wenig an Boden verloren. Der Niederländer war auch einer der ersten, die für neue Slicks die Box ansteuerten. Jack Aitken kam ebenso früh rein, in Runde 15, um einen Undercut zu versuchen – und die Strategie zahlte sich aus. Jack Aitken konnte nach einem starken Überholmanöver den #11 BMW von Marco Wittmann überholen, der nach einem späteren Reifenwechsel mit kalten Pneus wenig Chance gegen den Ferrari-Piloten hatte.
Jack Aitken lag nun aussichtsreich auf Platz zwei hinter dem Führenden René Rast im #33 BMW. Thierry Vermeulen war mittlerweile auf Rang vier vorgefahren, gefolgt von seinem Teamkollegen Ben Green, der konstant in der Spitzentruppe mitkämpfte. In der letzten Runde verlor Jack Aitken in der schnellen Schikane die Kontrolle über seinen Ferrari, schied nach einem Ausritt ins Kiesbett leider aus und verschenkte damit die sicher geglaubte Tabellenführung in der Fahrermeisterschaft.
Das Pech des einen, war das Glück des anderen: Thierry Vermeulen rückte vor und belegte im #69 Ferrari 296 GT3 Rang drei beim Heimatrennen seines Partners Red Bull und stand damit zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Podium.
Rennen 2 – Sonntag, 14. September 2025
Thierry Vermeulen, der junge Schützling von Max Verstappen, raste am Sonntag beeindruckend auf seine zweite Pole Position in diesem Jahr, seine dritte DTM-Pole in seiner noch jungen Karriere. Der Pechvogel von Samstag, Jack Aitken, sicherte sich Platz 3 und damit einen Punkt in Hinblick auf die Meisterschaft – somit ging der Brite mit sieben Punkten Rückstand an den Start. Ben Green hatte weniger Glück mit der roten Flagge und konnte seinen #10 Ferrari auf Platz 11 in der Startaufstellung platzieren.
Beim Start behauptete Thierry Vermeulen seine erste Position und führte das Feld an. Jack Aitken fand gut in die erste Runde rein, doch wurde kurz darauf sehr langsam: Ein Reifenschaden hinten rechts war der Grund für die eingebremste Fahrt. Zwar konnte er die Nummer 14 unbeschädigt für einen neuen Reifen an die Box zurückfahren, lag aber chancenlos bis zur Zielflagge am Ende des Feldes.
Es war auch nicht das Rennen von Ben Green: Zunächst konnte er Positionen gut machen, doch ein Zwischenfall mit dem #48 Mercedes von Jules Gounon bescherte ihm eine Penalty Lap – Platz 18 war das Ergebnis. Danach hatte er erneut Kontakt, diesmal mit dem #7 Aston Martin, und beim zweiten Boxenstopp klemmte eine Radmutter, welche nicht entfernt werden konnte, bedeutete das Rennende.
Jetzt lag es an Thierry Vermeulen die Eisen aus dem Feuer zu holen für Emil Frey Racing. Zwar gab es kurz vor dem ersten Boxenstoppfenster einen Führungswechsel, als Ricardo Feller im #29 Audi an den Niederländer vorbeizog. Am Ende zahlte sich die starke Arbeit der Emil Frey Racing Crew beim Boxenstopp ebenso wie die konzentrierte Leistung des 23-Jährigen aus, der sich über den zweiten Platz – den ersten seiner DTM-Karriere – freuen durfte.
Vor dem Saisonfinale liegen nun insgesamt neun Fahrer innerhalb von 29 Punkten in der Fahrerwertung mit der Chance auf DTM Fahrermeisterschaft. Jack Aitken liegt auf Rang 6 mit 21 Punkten Rückstand – aber wenn dieses Wochenende eines gezeigt hat, so dass alles passieren kann und nichts entschieden ist bis zur finalen Zielflagge. Emil Frey Racing liegt in der Teamwertung nun auf Platz 4 der Meisterschaft.
Fahrerstimmen - Emil Frey Racing
Jack Aitken (Grossbritannien)
„Es war ein wirklich toughes Wochenende für uns und wir haben Boden in der Meisterschaft eingebüsst. Im ersten Rennen verlor ich kurz den Fokus und das hatte gravierende Konsequenzen zur Folge. Am Sonntag hatten wir unwahrscheinliches Pech, da wir bereits in der Aufwärmrunde einen Plattfuss hatten, als ich wohl über Teile gefahren bin. Es ist sehr schwer zu glauben, dass wir so viel Pech hatten, nachdem wir im Qualifying auf P3 und vor unseren Konkurrenten standen. Jetzt geht es nach Hockenheim. Wir haben es bereits bewiesen, dass wir schnell sind, also gibt es auch keinen Grund, dass wir es nicht noch einmal schaffen. Die Meisterschaft ist noch nicht verloren.“
Thierry Vermeulen (Niederlande)
„Das war ein wirklich gutes Wochenende und mein Dank geht an das Team für die tolle Arbeit. Leider konnte ich im ersten Stint Ricardo Feller nicht hinter mir halten, der Audi war einfach zu stark heute. Natürlich ist es schade, den Sieg nicht geholt zu haben. Dennoch bin ich sehr stolz auf mein doppeltes Podium, das erste Mal für mich. Nach den ganzen Enttäuschungen in den letzten Wochen war es wirklich sehr schön. Grossen Dank an das ganze Team.“
Ben Green (Grossbritannien)
„Wir hatten einen unvergesslichen Samstag und dann wiederum einen Sonntag zum Vergessen. Gemischte Gefühle nach Runde 7 der DTM: Am Samstag konnten wir gute Punkte sammeln, aber das Rennen am Sonntag haben wir nicht beendet. Es war ein schwieriges Wochenende, aber das Finale in Hockenheim kann sehr erfolgreich werden, darauf freue ich mich schon.“
Quelle: emilfreyracing.com