Mittwoch, 2. Oktober 2019

Meister-Kür für Audi: DTM-Finale mit Formel-1-Weltmeistern und drei japanischen Marken

  • Honda, Lexus und Nissan starten erstmals in der DTM
  • Audi RS 5 DTM in Hockenheim das Auto, das es zu schlagen gilt
  • Dieter Gass: „Vorgeschmack, wie wir uns die DTM in Zukunft vorstellen“

Foto: Jens Hawrda
Zum Abschluss der bisher erfolgreichsten DTM-Saison der Unternehmensgeschichte hat Audi beim Finale auf dem Hockenheimring (4. bis 6. Oktober) einen weiteren Meilenstein im Visier: den 50. Sieg des Audi RS 5 DTM. Doch die Konkurrenz ist so stark wie noch nie: Zum ersten Mal überhaupt in einem DTM-Rennen treten Werksteams von sechs verschiedenen Automobilherstellern gegeneinander an.

Audi muss sich auf dem Hockenheimring nicht nur gegen die DTM-Wettbewerber Aston Martin und BMW durchsetzen, sondern auch gegen eine Abordnung aus der japanischen Super-GT-Meisterschaft. Honda, Lexus und Nissan haben je einen ihrer Turbo-Rennwagen zum DTM-Finale nach Hockenheim entsandt, ehe Ende November im japanischen Fuji das erste gemeinsame Rennen der DTM und der Super GT stattfinden wird. Einer der Gaststarter ist Jenson Button, Formel-1-Weltmeister des Jahres 2009.

„Ich freue mich immens auf das Rennen mit den Japanern“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Wir wollen den Zuschauern einen Vorgeschmack darauf geben, wie wir uns die DTM in Zukunft vorstellen. Hockenheim ist eine Rennstrecke, die in der Vergangenheit schon immer tolles Racing ermöglicht hat. Gleichzeitig möchten wir unsere starke Performance in der Saison 2019 mit einem guten Abschluss unterstreichen.“

Schon vor den letzten beiden Rennen freut sich Audi über die bisher erfolgreichste DTM-Saison der Unternehmensgeschichte. Zehn Siege, zehn Pole-Positions und zehn schnellste Runden gehen auf das Konto des Audi RS 5 DTM mit seinem über 610 PS starken Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor. 35 von 48 möglichen Podien holten die Audi-Piloten bei den ersten sechzehn Rennen des Jahres. Fünfmal war das Podium komplett in Audi-Hand, achtmal die erste Startreihe. 384 von 667 Runden lag ein Audi-Pilot an der Spitze des Feldes. Den Herstellertitel sicherte sich die Marke bereits vier Rennen vor Saisonende, die Titel in der Fahrer- und Teamwertung im drittletzten Rennen. 

Und es kann noch besser werden: 1991, 2015 und 2016 schaffte Audi jeweils zehn Siege in einer DTM-Saison. Beim Finale in Hockenheim könnte dieser Bestwert noch übertroffen werden. 

Schon jetzt ist der Audi RS 5 DTM der erfolgreichste DTM-Rennwagen der Unternehmensgeschichte. Seit 2013 erzielte der RS 5 DTM bei 111 Renneinsätzen 49 Siege, 39 Pole-Positions und 45 schnellste Runden. 

Den Löwenanteil an dieser eindrucksvollen Bilanz hat René Rast. Zwei Meistertitel, 16 Siege, zwölf Pole-Positions und sieben schnellste Runden hat der Senkrechtstarter in seinen ersten drei DTM-Jahren geholt und in kürzester Zeit schon zwei Rekorde geknackt: Ende 2017 gelangen dem Audi-Fahrer sechs Siege in Folge. Und seit dem Nürburgring-Samstag ist Rast der erste DTM-Fahrer, der sich in einer Saison siebenmal die Pole-Position gesichert hat.

Nach dem vorzeitigen Titelgewinn auf dem Nürburgring kann der Pilot des Audi Sport Team Rosberg das Finale gelassen angehen. „Natürlich wollen wir noch die Teammeisterschaft gewinnen“, sagt Rast. „Aber nach dem Meistertitel ist kein Druck mehr da. Ich habe mich schon das ganze Jahr auf das erste Rennen mit den Japanern gefreut. Jetzt kann ich es richtig genießen. Ich glaube, das wird megacool. Wir haben das erste Mal sechs Hersteller dabei. Das wird mit Sicherheit etwas ganz Besonderes. Und die Rennen in Hockenheim können sich immer sehen lassen. Die Parabolika ist mit DRS ein Highlight.“

Auch der Tabellenzweite Nico Müller freut sich zum Abschluss seiner bisher besten DTM-Saison „extrem“ auf Hockenheim. „Das ist immer eine Art Heimrennen mit vielen Schweizer Fans“, sagt der Pilot des Audi Sport Team Abt Sportsline. „Das Saisonfinale ist etwas ganz Spezielles mit einer Megastimmung. Wir haben noch das große Ziel, uns die Vizemeisterschaft zu sichern – und ABT hat noch immer eine Chance in der Teammeisterschaft. Darauf liegt unser voller Fokus.“

Müller hat vor dem Finale in der Fahrerwertung 41 Punkte Vorsprung auf Marco Wittmann im besten BMW. Bei den Teams liegt das Audi Sport Team Rosberg 32 Punkte vor dem Audi Sport Team Abt Sportsline. 96 Punkte werden in Hockenheim noch vergeben.

Das Audi Sport Team Phoenix könnte das BMW Team RMG noch vom dritten Platz der Teammeisterschaft verdrängen. Speerspitze des Teams ist Mike Rockenfeller auf Rang vier der Fahrerwertung. „Eigentlich war mein Ziel, noch Dritter in der Meisterschaft zu werden“, sagt „Rocky“. „Das ist nach dem schlechten Nürburgring-Wochenende nicht mehr realistisch. Deshalb werde ich das Finale einfach genießen, Vollgas geben und versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich freue mich riesig auf die drei Japaner. Das wird spannend.“