Donnerstag, 5. November 2020

Drei Fragen an ... Nico Müller

Nico Müller
Foto: Jens Hawrda

Nach einem sehr starken Saisonverlauf hattest Du es vor allem in Zolder schwer. Dennoch zeigte die Formkurve zuletzt mit Platz zwei wieder nach oben. Wie planst Du, diesen Trend für Hockenheim fortzuschreiben?


Nico Müller: „In den ersten zwei Dritteln der Saison war die Performance sehr gut. Wir waren an allen Wochenenden sehr stark und haben Rennen gewonnen. Am Nürburgring wurde unser Lauf dann etwas gebrochen, zunächst mit dem technischen Problem am ersten Wochenende und danach, als ich umgedreht wurde. In Zolder fehlte uns erstmals Performance im Qualifying. Wenn man weiter hinten startet, kann schneller etwas schiefgehen. Auch wenn die Performance gut genug war, um noch aufs Podium zu fahren, gab es den einen oder anderen Rückschlag. René Rast hat das perfekt ausgenutzt und viele Punkte gesammelt. Wir haben aber gezeigt, dass wir uns, auch wenn es schwierig ist, gut aus der Affäre ziehen können. Das Sonntagsrennen am zweiten Zolder-Wochenende ist dafür ein sehr gutes Beispiel: Wir waren zwar nicht in der Lage, zu gewinnen, aber wir haben das Maximale herausgeholt. Für Hockenheim bin ich sehr zuversichtlich. Das ist eine Strecke, die wir gut kennen. Ich fühle mich dort pudelwohl, und ich glaube, dass wir bestens gerüstet sind. Im Vorjahr habe ich das Finale gewonnen, ich habe meine erste DTM-Pole-Position dort geholt. Ich weiß, dass wir es können. Wir werden uns auf unsere Stärken fokussieren und als Team alles dafür geben, dass wir den Rückstand aufholen können. Wir werden voll angreifen und können hoffentlich den Kampf noch zu unseren Gunsten entscheiden.”

Auch im Vorjahr hattest Du auch noch lange Chancen im Titelkampf. Wie wirst Du jetzt an das Finale herangehen?

Nico Müller: „Da fiel die Entscheidung am Nürburgring, wo wir ein suboptimales Wochenende hatten. Damals fuhr ich als Zweitplatzierter der Meisterschaft nach Hockenheim und konnte mir da noch den Vizetitel sichern. Dafür ist die Ausgangslage in diesem Jahr deutlich besser. Wir haben mehr als nur intakte Chancen. Der Rückstand ist zwar groß, aber man hat schon sehr oft gesehen, dass solche Lücken noch zugefahren wurden und der Verfolger am Ende doch der glückliche Sieger war. Wir sind jetzt die Verfolger und werden alles dafür geben, diese 19 Punkte aufzuholen.“

Wie 2019 ist René Rast Dein härtester Gegner im Titelkampf. Was sind aus Deiner Sicht seine Stärken und Schwächen?

Nico Müller: „Zu Renés Stärken gehört sicherlich, und besonders in diesem Jahr, dass er in der Lage ist, in Situationen, in denen er nicht um den Sieg fährt, trotzdem das Maximale herauszuholen. Gerade in der Saison, in der wir drei Titelaspiranten über weite Strecken dominiert haben, war es ihm dadurch immer noch möglich, aufs Podium zu fahren, viele Punkte zu holen und so weiterhin im Titelkampf mitzumischen. Und wenn es für ihn lief, hat er es auch geschafft, das Potenzial zu maximieren. Seine Schwäche war speziell in dieser Saison wohl das Reifenmanagement. Da waren wir klar einen Schritt besser.”