Freitag, 24. Januar 2020

Hiobsbotschaft für die DTM: Aston-Martin steigt aus

Aston Martin zieht nach nur einem Jahr die Reisleine
Foto: Jens Hawrda
Nach nur einem Jahr steigt Aston Martin wieder aus der DTM aus. Durch die Trennung von Motorenparter HWA, standen die Italiener von R-Motorsport ohne Antriebseinheit da. Zwar hatte BMW eine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert Motoren zu liefern, aber das Problem ist das für die Motoren das Kühlsystem angepasst werden muss, welches vorher auf die HWA-Motoren ausgelegt war. Die Zeit bis zum Test in Monza ist nun wohl einfach zu knapp. Zusätzlich berichten einige Quellen, das es zwischen HWA und R-Motorsport hinter den Kulissen wohl auch handfeste finanzielle Auseinandersetzungen gab und gibt. So wird z.B. berichtet, das R-Motorsport gar keinen Zugriff auf die vier Einsatzfahrzeuge hat, da diese im Besitz von HWA seien.

Jedenfalls hat am heutigen Freitag Dr. Florian Kamelger bekannt gegeben, dass das Unternehmen sein DTM-Engagement beendet. Dies hat eine Neubewertung des Motorsport-Engagements ergeben.

Das für 2020 beschlossene Motorsport-Programm wird R-Motorsport zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. Das mit dem Einsatz von vier Aston Martin Vantage DTM-Fahrzeugen vielbeachtete Debütjahr von R-Motorsport hat in der Saison 2019 erheblich zum Erfolg der DTM beigetragen. Dies sehen die Verantwortlichen des Schweizer Teams wie auch Beobachter der Szene als Erfolg des kurzfristig in nur 90 Tagen auf die Beine gestellten Projekts.

Dr. Florian Kamelger, Team Principal R-Motorsport: „Unsere Neubeurteilung unseres Motorsport-Programms kam zu dem Ergebnis, dass wir neue Prioritäten für die Zukunft setzen wollen und dass das DTM-Engagement dafür nicht zielführend sein würde. Was wir hinsichtlich unseres Motorsport-Programms für 2020 entschieden haben, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. Ich möchte mich auf diesem Weg sehr herzlich im Speziellen bei Gerhard Berger und der ITR, bei Dieter Gass und bei Jens Marquardt für das gemeinsame Engagement bedanken. Insbesondere BMW war ein außerordentlich hilfreicher Partner für uns.“

Für die DTM ist das der Super-Gau, steht die Serie damit nun für 2020 wieder mit nur zwei Herstellern da. Dabei dachte man 2019 das Schlimmste wäre überstanden, nachdem mit Aston Martin der gewünschte dritte Hersteller gefunden war. Zwar gibt es einen Notfallplan nachdem BMW und Audi in so einem Fall zusätzlich Ihre Testträger als Einsatzfahrzeuge aktivieren, trotzdem stehen dann immer noch zwei Fahrzeige weniger in der Startaufstellung als 2019. Auch ist diese Notlösung längstens für ein Jahr vorgesehen, dann muss ein weiterer Hersteller das Feld füllen. Passiert das nicht ist zu befürchten das 2020 das letzte Jahr der DTM ist.