- 500 Rennen in 35 Jahren: Die DTM ist die beliebteste Tourenwagen-Rennserie Europas
- Gerhard Berger: „Meilenstein in der Erfolgsgeschichte DTM“
- Legenden wie Bernd Schneider, Klaus Ludwig oder Hans-Joachim Stuck feierten in der DTM Titel und Triumphe
Foto: dtm.com |
Die DTM feiert ein besonderes Jubiläum: Am Sonntag, 25. August, wird die beliebteste Tourenwagen-Rennserie Europas auf dem Lausitzring das 500. Rennen ihrer Geschichte austragen. Die DTM ist somit eine der traditionsreichsten Rennserien weltweit, die seit ihrem Start 1984 an bislang 342 Veranstaltungswochenenden 498 Rennen ausgetragen hat. Bei der DTM-Veranstaltung in der Lausitz (23.–25. August) stehen wie gewohnt zwei Rennen auf dem Programm – eines am Samstag und eines am Sonntag (Start jeweils 13:30 Uhr).
Dass die 500er-Marke ausgerechnet am Lausitzring geknackt wird, ist durchaus passend. Eigentümerin des Lausitzrings ist die international führende Expertenorganisation DEKRA, die wiederum in diesem Jahr ein spezielles Jubiläum feiert: die seit 30 Jahren bestehende Partnerschaft mit der DTM, die zu den längsten im weltweiten Motorsport gehört. Außerdem ist die östlichste Rennstrecke Deutschlands seit 20 Jahren fester Bestandteil des DTM-Kalenders. Seit 2000 wurden 23 Rennen auf dem „modernsten Traditionskurs“ der DTM ausgetragen.
Von Zolder bis nach Fuji
Das Kürzel DTM hat sich in 35 Jahren zu einem international bekannten Markenzeichen entwickelt. Was 1984 unter dem Namen „Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft“ ihren Anfang nahm, ist heute eine weltweit bekannte Rennserie, mit attraktiven und abwechslungsreichen Motorsport-Veranstaltungen in Deutschland, Europa – und auch bald erneut in Asien: Am 23./24. November steht im japanischen Fuji das „Dream Race“ auf dem Programm, wo Fahrzeuge der SUPER-GT-Rennserie und der DTM in zwei nach DTM-Format ausgetragenen Rennen gegeneinander antreten.
„Laut. Nah. Dran.“, lautet das Motto der DTM. Aber die DTM ist mehr als „nur“ Motorsport. Heute bieten die Rennwochenenden auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm in familienfreundlicher Festival-Atmosphäre mit Autogrammstunden der Stars, Gewinnspielen, Livekonzerten und Einblicken hinter die Kulissen der DTM. Zudem wird die DTM derzeit in 30 Ländern live im TV übertragen und kann im Rest der Welt über die offiziellen Livestreams auf DTM.com, YouTube und in der mobilen DTM-App verfolgt werden.
Erfolgsgeschichte DTM begann 1984
Die Erfolgsgeschichte der DTM begann weit vor dem digitalen Zeitalter am 11. März 1984 auf dem Circuit Zolder mit dem Sieg von Harald Grohs (GER) in einem BMW 635 CSi. Einige interessante Zahlen und Fakten aus (fast) 500 DTM-Rennen:
- Die erste Saison endete gleich mit einem Kuriosum: BMW-Fahrer Volker Strycek (GER) gewann die Fahrer-Meisterschaft, ohne ein einziges Rennen gewonnen zu haben.
- Die meisten Fahrertitel, nämlich fünf, sammelte Bernd Schneider (GER). Die zweitmeisten Titel gingen an Klaus Ludwig (GER), der drei Mal DTM-Champion wurde.
- Schneider und Ludwig führen auch drei weitere DTM-Statistiken an: die meisten Rennsiege (Schneider 43, Ludwig 37), die meisten Punkte (Ludwig 1.823,5, Schneider 1.808,5) und die meisten Starts (Schneider 236, Ludwig 219).
- Beide Fahrer bestritten jeweils große Teile ihrer Karrieren für Mercedes-Benz, das mit 195 Siegen auch die erfolgreichste Marke in der DTM-Geschichte ist. Audi kommt auf 108 Siege, BMW hat bislang 87 Siege gefeiert.
- Stichwort Fahrer: Ein Blick in die Starterlisten der DTM offenbart das „Who is Who“ des Motorsports. Neben Schneider und Ludwig kam in der DTM auch in Hans-Joachim Stuck eine weitere deutsche Motorsport-Legende zu Meisterehren.
- Mit Ellen Lohr (GER), Annette Meeuvissen (GER), Susie Wolff (GBR), Vanina Ickx (BEL), Katherine Legge (GBR), Rahel Frey (SUI), Beate Nodes (GER), Mercedes Stermitz (AUT), Lella Lombardi (ITA), Henny Hemmes (NED) und Traudl Klink (GER) starteten elf Frauen in der DTM. Lohr war mit 144 Starts und einem Rennsieg (Hockenheim 1992) am erfolgreichsten.
- Für Giancarlo Fisichella (ITA), Alexander Wurz (AUT), Jan Magnussen (DEN), Paul Di Resta (GBR), Pascal Wehrlein (GER), Christijan Albers (NED) und Esteban Ocon (FRA) diente die DTM ebenfalls als Sprungbrett in die Formel 1. Dario Franchitti (GBR) reifte nach seiner DTM-Zeit in Nordamerika als viermaliger IndyCar-Champion und dreimaliger Sieger der 500 Meilen von Indianapolis zum absoluten Superstar.
- Die ehemaligen Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen (FIN) und Keke Rosberg (FIN) feierten nach ihrer Zeit in der „Königsklasse des Motorsports“ in der DTM Erfolge – ebenso wie die Grand-Prix-Sieger David Coulthard (GBR), Ralf Schumacher (GER), Heinz-Harald Frentzen (GER), Alessandro Nannini (ITA) und Jean Alesi (FRA). Und „Mr. Le Mans“, der neunmalige Sieger der 24 Stunden von Le Mans, Tom Kristensen (DEN), zählte zwischen 2004 und 2009 zur absoluten Spitzenklasse der DTM.
- Auch die Liste der DTM-Gaststarter kann sich sehen lassen: Ein gewisser Michael Schumacher (GER) gab 1990 und 1991 mehrere Gastspiele in der DTM. Juan-Pablo Montoya (COL) gewann u.a. die IndyCar-Meisterschaft, zweimal die 500 Meilen von Indianapolis sowie sieben Formel-1-Grand-Prix‘. Christian Fittipaldi (BRA), Neffe des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi (BRA) und Onkel des aktuellen DTM-Fahrers Pietro Fittipaldi (BRA), gab ebenso 1996 ein Gastspiel. Im vergangenen Jahr saß der sechsmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier (FRA) in Spielberg am Steuer eines Mercedes-AMG C63 DTM, in diesem Jahr startete MotoGP-Star Andrea Dovizioso (ITA) auf seiner Heimstrecke in Misano Adriatico in einem Audi RS5 DTM. Unvergessen ist auch der Gaststart von Alessandro Zanardi (ITA) in einem speziell angepassten BMW M4 DTM vor einem Jahr an selber Stelle.
- Übrigens: Auch Gerhard Berger (AUT), seit 2017 Vorsitzender der DTM-Dachorganisation ITR, absolvierte einst einen Gaststart in der DTM. 1985 wurde Berger in einem BMW 635 CSi des Schnitzer-Teams beim Rennen in Zolder Achter.
- Zu den weiteren Sportgrößen, die Rennen in der DTM bestritten, gehören u.a. Ski-Legende Franz Klammer (AUT), der viermalige Le-Mans-Sieger Yannick Dalmas (FRA) und die Rallye-Weltmeister Walter Röhrl (GER) und Markku Alén (FIN).
- Auf 38 verschiedenen Rennstrecken hat die DTM seit 1984 Station gemacht. Spitzenreiter ist hier der Hockenheimring (93), vor dem Nürburgring (80) und dem Norisring (46). Mit dem 500. Rennen am Lausitzring rückt die Rennstrecke in Brandenburg mit 25 Rennen auf den vierten Platz der ewigen Statistik vor.
Zu den bislang 498 Rennen zählen im Übrigen auch alle 36 Rennen der ITC, als 1995 und 1996 unter dem Dach des Automobil-Weltverbands FIA als „International Touring Car Series“ bzw. „International Touring Car Championship“ Rennen mit DTM-Fahrzeugen ausgetragen wurden, die zehn Rennen des ITR-Gold-Cups (1991, 1993, 1994), das DTM-Einladungsrennen in Schanghai 2004, sowie die drei gestarteten, aber nach Abbrüchen nicht gewerteten Rennen auf dem Salzburgring (1988) und der Berliner Avus (1995). Die 2000 auf dem Lausitzring wegen starken Regens letztlich abgesagten Rennen zählen hingegen nicht dazu, ebenso wie die DTM-Veranstaltungen im Olympiastadion München (2011, 2012).