Freitag, 31. Mai 2024

Schwere Geburt bei Hannes Soomer im freien Training

Crazy Outfit: Die schlumpfblaue Farbe ist geblieben, hat aber zusätzlich schwarze Linien bekommen.
Hannes Soomer setzt mit dem Wechsel zu BMW auch optisch neue Akzente.
Foto: Dino Eisele


Hannes Soomer ist nach seiner Schulterverletzung wieder am Start in der IDM Superbike. Der Einstand in der Motorsport Arena Oschersleben verlief nicht nach dem Geschmack des Esten vom Team Enos Motorsport.

Es handelte sich zwar „nur“ um das freie Training am Freitag, aber der 26-jährige Este machte sich Gedanken. Florian Alt (Honda) hatte in der Nachmittags-Session mit 1:25.329 min die Bestzeit vorgelegt. Soomer war an der zwölften Position auf dem Zettel notiert mit einer Rundenzeit von 1:26.614 min. Es ging äußerst eng zu und Soomer wusste: „Wir haben mit der BMW ein neues Motorrad, wir konnten nicht testen, ich hatte meine Verletzung. Wie das Wetter wird, weiß auch keiner. Ich hätte nichts dagegen, wenn es am Sonntag regnet.“ Soomer, dem „Baltic Bullet“ aus Tallin und IDM-Vierten des letzten Jahres, war heute nicht zum Lachen zumute.

Angesichts des für Soomer verletzungsbedingt ausgefallenen IDM-Saisonauftakts befindet er sich im Trainingsrückstand und spekuliert mit dem Einzug in die Superpole 2. „Das ist das Ziel, denn dann hätte ich ein Training mehr. Das bringt uns alles nach vorn.“

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Ergebnisse Freies Training IDM Superbike Oschersleben

Foto: Jens Hawrda

1. Freies Training IDM Superbike (Top-Five)

1. Ilya MIKHALCHIK, BMW

2. Florian ALT, Honda

3. Toni FINSTERBUSCH, BMW

4. Vladimir LEONOV, Ducati

5. Bálint KOVÁCS, BMW


2. Freies Training IDM Superbike (Top-Five)

1. Florian ALT, Honda

2. Ilya MIKHALCHIK, BMW

3. Bálint KOVÁCS, BMW

4. Toni FINSTERBUSCH, BMW

5. Max ENDERLEIN, Yamaha

Mittwoch, 29. Mai 2024

DTM Classic am Norisring mit starkem Teilnehmerfeld

  • Hans-Joachim Stuck fährt seinen Original-Audi V8 aus 1991
  • Auch weitere Stars wie Harald Grohs oder Altfrid Heger am Start
  • Viele Original-Fahrzeuge aus der Motorsport-Geschichte kommen zum Norisring

Foto: Jens Hawrda


Rennen auf dem Norisring sind seit jeher ein Highlight im deutschen Motorsport-Kalender und das ist auch in diesem Jahr nicht anders. Teil des diesjährigen Motorsport-Fests in Nürnberg, bei dem das 40-jährige Bestehen der DTM gefeiert wird, sind auch zwei Läufe der DTM Classic. Hier treffen sich historische Fahrzeuge und ehemalige DTM-Stars.

Unter anderem wird Hans-Joachim Stuck sich die Ehre geben. Die lebende Motorsport-Legende gewann erstmals 1974 auf dem fränkischen Stadtkurs und wird in diesem Jahr bei der DTM Classic jenen Audi V8 steuern, mit dem er 1991 seinen letzten Triumph am Norisring feierte. Untrennbar mit der Geschichte des deutschen Tourenwagensports ist auch der Name Harald Grohs verbunden. Der Essener gewann unter anderem 1984 das erste Rennen der DTM im belgischen Zolder. Er wird am Norisring ebenso am Start sein wie sein Essener Nachbar Altfrid Heger, der neben zwei DTM-Laufsiegen auch mehrfach die 24 Stunden vom Nürburgring und von Spa-Francorchamps für sich entschied.

Vater Peter und Sohn Stefan Mücke bringen Rennwagen verschiedener Epochen an den Start, mit dabei sind ein 1980er Ford Capri Turbo nach Gruppe-5-Reglement und den Mercedes-Benz C-Klasse DTM, der 2005 von DTM-Rekordmeister Bernd Schneider bewegt wurde. Dazu kommen dank des Engagements von Liebhabern und Sammlern Original-Fahrzeuge wie zum Beispiel der Opel Astra Coupé V8 DTM, den einst Joachim Winkelhock fuhr, der Ex-Ruch-Ford-Mustang oder der BMW 320, der 1980 die Tourenwagen-EM gewann. Zu all den Autos und Fahrern wird Kommentator-Legende Rainer Braun, der am Norisring noch einmal in der Sprecherkabine sitzen wird, den Zuschauern viele Erinnerungen und Anekdoten erzählen.

Mehr als 20 Fahrzeuge der verschiedenen Klassen und Epochen haben sich zu dieser stimmungsvollen Zeitreise des Motorsports bereits angekündigt. Zugelassen sind unter anderem DTM- bzw. ITC-Renner von 1984 bis 2007, STW-Fahrzeuge von 1993 bis 1999, DRM-Rennwagen von 1976 bis 1981 sowie Fahrzeuge aus der Deutschen Rennsport Trophäe, die von 1979 bis 1983 eingesetzt wurden. Die Fans können sich in Nürnberg auf insgesamt 150 Minuten Streckenzeit, unterteilt in zwei freie Trainings, zwei Qualifyings, ein Warm-Up und am Samstag und Sonntag jeweils ein 25-minütiges Rennen, freuen.

Vorschau auf IDM Rennwochenende in der Magdeburger Börde

 

Foto: Jens Hawrda

Wenn die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) am kommenden Wochenende in die Motorsport Arena Oschersleben einbiegt, wird wieder ans Limit gegangen. Mit Fahrern aus aller Welt sowie auch diversen Nachwuchsklassen im Programm garantiert Deutschlands höchste Motorradrennsportserie den Zuschauern eine unterhaltsame Show auf und neben der Rennstrecke.

Die Auftaktrennen auf dem Sachsenring haben es gezeigt: Der Kampf um die Krone in der IDM Superbike hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal beachtlich zugespitzt. Ging es vor zwölf Monaten schon eng zu an der Spitze, hat das Niveau heuer abermals kräftig zugelegt. Patrick Hobelsberger (D/BMW) reist als Spitzenreiter in die Magdeburger Börde und hat drei Punkte Vorsprung vor Lorenzo Zanetti (I/Ducati). Diesem folgen wiederum Toni Finsterbusch (BMW) und Florian Alt (D/Honda). „Wenn Florian sagt, dass ich jetzt der Gejagte bin“, lacht der Gesamt-Führende Hobelsberger über die Aussage des Westfalen, „dann will er nur von sich ablenken und den ganzen Druck und Stress loswerden. Wir werden nämlich alles dafür tun, dass wir ihn am Ende schlagen können, wenn es um den Titel geht. Er muss ihn verteidigen. Also bleibt er auch jetzt noch der Gejagte, selbst wenn ich die Meisterschaft gerade anführe.“ Hobelsberger war im Vorfeld der Veranstaltung schon in Oschersleben trainieren und bei der Zeitmessung 1,48 Sekunden schneller als je zuvor. Die Superbikes erreichen Spitzengeschwindigkeiten von über 300 km/h.

Mit im Spiel der Topklasse sind Maximilian Kofler (A/BMW), der dreifache Meister Ilya Mikhalchik (UKR/BMW) und Leandro Mercado (ARG/Kawasaki). In Oschersleben wird das Treiben sogar noch bunter als bisher. Vladimir Leonov (VAE/Ducati) hat sein Visum endlich erhalten und darf in den nächsten zwei Jahren ohne Einschränkungen in Europa reisen. Mit Hannes Soomer (EST/BMW) meldet sich noch ein ganz großer Haudegen zurück. Er fehlte beim Saisonauftakt aufgrund einer Schulterverletzung. Noch nicht am Start ist Martin Vugrinec (CRO/Kawasaki), aber sein Team hat in Federico Caricasulo einen prominenten Ersatzfahrer gefunden. Mit dem Italiener hat ein Urgestein aus der Supersport-Weltmeisterschaft angedockt. Der 28-Jährige fuhr auch schon in der Moto2-WM und in der Superbike-WM.

Fakt ist: Einige Rennen werden wohl wieder erst auf den letzten Metern in der letzten Runde entschieden. Der Kampf zwischen den Marken befindet sich dabei ohnehin seit Jahren auf absolutem Spitzenniveau. Nun liegt die Messlatte noch höher. 2024 beteiligen sich so viele Hersteller wie noch nie an der Meisterschaft. An Bord sind: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Yamaha, KTM, Triumph, MV Agusta.

Satte 13 Punkte Vorsprung hat Andreas Kofler (A/Yamaha) in der IDM Supersport. Er ist übrigens der jüngere Bruder von Superbiker Maximilian Kofler. Dass Daniel Blin aus Polen auf der Ducati Panigale V2 dahinter rangiert, darf als faustdicke Überraschung gewertet werden. Den ehemaligen Supersport 300 WM-Fahrer hatte niemand auf dem Zettel. Dirk Geiger (D/Honda), Stepan Zuda (CZ/Ducati) und Luca de Vleeschauwer sorgen dahinter für reichlich Bewegung bei erfrischender Markenvielfalt.

Oliver Svendsen (DK/KTM), Dylan Czarkowski (NL/Yamaha) und Senna van den Hoven (NL/Kawasaki) haben bis jetzt die ersten drei Plätze in der Nachwuchsklasse Supersport 300 abonniert. Das Fahrerfeld ist klein, aber fein. In der Entscheidung um den Sieg ging es beim Saisonauftakt um Hundertstelsekunden. Das Oschersleben-Programm wird garniert von diversen Cup-Klassen. Das IDM-Wochenende garantiert somit Herzbeben am Stück.


Dienstag, 28. Mai 2024

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft zu Gast in Oschersleben

 

Foto: Jens Hawrda

Das höchste Motorradprädikat Deutschlands mit der IDM gastiert vom 31. Mai bis zum 2. Juni in der Motorsport Arena Oschersleben. Fahrer aus 18 Nationen werden an diesem Wochenende in sieben Rennklassen mit jeweils zwei Rennen an den Start gehen – das verspricht Zweirad-Rennsport der Spitzenklasse.

Deutschlands hochkarätige Motorradrennserie kommt vom 31. Mai bis 2. Juni in die Motorsport Arena in Oschersleben. Im Rahmen der internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) werden insgesamt sieben Rennklassen an den Start gehen. Von Einsteigerserien wie dem Northern Talent Cup und dem KTM Junior Cup bis hin zu den  IDM Superbikes bietet die Veranstaltung eine beeindruckende Vielfalt.

Die Meisterschaft zieht dabei Teilnehmer aus ganz Europa an und stellt eine hervorragende Plattform für aufstrebende Talente dar. Die jüngsten Fahrer sind dabei 14 Jahre alt und haben die Chance, sich auf internationaler Bühne zu beweisen. Doch nicht nur europäische Fahrer sind vertreten, auch Teilnehmer aus Argentinien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind mit von der Partie – insgesamt werden Fahrer aus 18 Nationen erwartet.

Höhepunkt des Wochenendes sind die zwei Rennen der IDM Superbike. Mittendrin befindet sich das Team rund um Karsten Wolf mit GERT56. Sie reisen als Führende der bisherigen Saison an und freuen sich auf den Lauf in der Motorsport Arena immer ganz besonders. „Als langjährige Partner haben wir schon viele Rennszenen in der Arena erlebt. Für uns ist es immer ein Stück wie nach Hause kommen, daher ist der Ehrgeiz natürlich geweckt tolle Ergebnisse einzufahren.“, freut sich der Teamchef Karsten Wolf auf das Wochenende. Mit #56 Toni Finsterbusch, #52 Patrick Hobelsberger und #14 Jan-Ole Jähnig ist das Team mit einem sehr erfolgreichen Fahrer-Trio unterwegs.

Ralph Bohnhorst, Geschäftsführer der Motorsport Arena Oschersleben zeigt sich begeistert vor dem Wochenende: „Es ist eine der top Motorradveranstaltungen des Jahres. Es ist für uns eine lange Tradition, denn die IDM ist von Beginn an jährlich in unserem Streckenkalender zu finden.“

„Mit gutem Wetter und spannenden Rennen freuen wir uns über viele Motorrad-Begeisterte, welche zu diesem Event in die Motorsport Arena kommen.“, ergänzt Ralph Bohnhorst.


Montag, 27. Mai 2024

Rennen drei Prototypen Cup - Zweiter Sieg für Konrad Motorsport

Zweiter Sieg für Kratz/Soufi im dritten Rennen
Foto: Jens Hawrda

Torsten Kratz / Danny Soufi gewinnen Durchgang drei auf dem Lausitzring. Markus Pommer und Valentino Catalano erobern Platz zwei. Antti Rammo führt lange und wird am Ende Siebter.

In einem vor allem in der zweiten Hälfte hochspannenden dritten Saisonrennen zum Prototype Cup Germany, das als Ersatzlauf für einen der beiden in Spa-Francorchamps ausgefallenen Durchgänge abgehalten wurde, erreichten Torsten Kratz (53/Mönchengladbach) und Danny Soufi (20/USA, beide Konrad Motorsport) die Ziellinie als Erste. Damit entschied das Konrad-Duo beide LMP3-Rennen des Tages für sich. „Das Rennen von Danny war unglaublich, er hat es für uns gewonnen“, jubelte Kratz, der gleichzeitig bester Trophy-Pilot war. „Ich selbst hatte Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen.“ „Es war toll, mehr Spaß als heute hatte ich in einem LMP3-Lauf noch nie“, strahlte Soufi, der sich außerdem den Pokal für den besten Junior abholte. Auf dem Dekra Lausitzring fand über viele Runden ein Fünfkampf um den Sieg statt, in dem Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing) lange die Spitze belegte. Doch der Este konnte dem Druck nicht standhalten und wurde letztendlich als Siebter gewertet. Markus Pommer (33/Untereisesheim) und Valentino Catalano (18/Westheim, beide Gebhardt Motorsport) wurden als Zweite abgewinkt, Riccardo Leone Cirelli (16/ITA) und Julien Apothéloz (23/CHE, beide BWT Mücke Motorsport) sicherten sich Platz drei. In der Gesamtwertung führen Soufi und Kratz mit 70 Punkten vor Catalano und Pommer, die neun Zähler weniger auf ihrem Konto haben.

Von der Pole Position nahm Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) das Rennen auf, doch der 16-Jährige konnte diesen Vorteil nicht nutzen; es war letztendlich Apothéloz, der als Erster in die erste Kurve einbog. Al Azhari reihte sich hinter dem Schweizer ein, gefolgt von Pommer und Kratz. Nach wenigen Runden hatte sich diese Reihenfolge eingependelt, als das Safety Car das Feld wieder zusammenführte. Grund war der Ausfall von Jaime Guzmán (33/MEX, AF2 Motorsport), der auf der Strecke ausrollte. Beim Restart behielt Apothéloz seinen ersten Platz und auch die Position hinter ihm blieben unverändert. Bis zu den Boxenstopps hielt sich Al Azhari in unmittelbarer Schlagdistanz zum führenden Apothéloz, war aber nie nah genug, um den Eidgenossen in echte Gefahr zu bringen. 

Nach den Boxenstopps hatte sich Rammo knapp vor Cirelli, der das Auto von Apothéloz übernahm, und Al Azhari an die Spitze geschoben. Und es entwickelte sich ein spannender Kampf um die ersten Positionen. Zunächst fanden Catalano, Teamkollege von Pommer, und Soufi den Anschluss an das Trio. Immer wieder gab es innerhalb dieser Fünfergruppe Positionsverschiebungen, bis Soufi einen Angriff auf Rammo wagte und am Esten vorbeizog. Während der neue Leader sich sofort absetzen konnte, drehte sich Al Azhari bei einem Angriff auf Rammo, nachdem sich beide berührten. Wenig später, Catalano und Cirelli waren bereits vorbei am Balten, kreiselte auch Rammo und fuhr in die Box. An der Spitze wurden unterdessen Soufi und Kratz als Sieger abgewinkt, gefolgt von Pommer / Catalano sowie Cirelli / Apothéloz. Klaus Abbelen (63/Barweiler) und Felipe Laser (34/Leipzig, beide Frikadelli Racing Team) konnten sich in der Schlussphase auf Rang vier vorarbeiten, während der fünfte Platz an Sven Barth (43/Eberbach) / Maxim Dirickx (20/BEL, beide Gebhardt Motorsport) ging. Al Azhari und Rammo mussten sich mit den Positionen sechs und sieben zufriedengeben.

Weitere Stimmen zum Rennen

Markus Pommer (Zweiter): „Am Start wollte ich kein Risiko eingehen und habe den dritten Rang behalten. Ich wollte so nah wie möglich an meinen beiden Vordermännern bleiben, hatte vor dem Fahrerwechsel aber rund eine Sekunde Rückstand. Leider hat es beim Boxenstopp dann nicht geklappt, die Führung zu übernehmen. Trotzdem bin ich zufrieden.“

Valentino Catalano (Zweiter): „Es war ein Rennen mit viel Action und auch mit viel Strategie. Ich wollte zu Beginn meines Stints erstmal ruhiger machen und meine Vorderleute beobachten, aber dann ging es Schlag auf Schlag. Trotzdem habe ich versucht, meine Reifen so gut es geht zu schonen, um auch gegen Ende noch angreifen zu können. Mit dem zweiten Platz bin ich richtig glücklich.“

Julien Apothéloz (Dritter): „Am Start war mein klares Ziel, in Führung zu gehen und das habe ich auch geschafft. Dann wollte ich einen Vorsprung aufbauen, um auch nach dem Boxenstopp noch Erster zu sein. Leider hat es nicht funktioniert, weil Antti Rammo wenige Meter vor uns auf die Strecke zurückkam. Riccardo hat im zweiten Stint dann einen tollen Job gemacht, so dass wir Dritter werden konnten.“

Riccardo Leone Cirelli (Dritter): „Es war ein verrücktes Rennen. Bei einem Überholmanöver bin ich neben die Strecke geraten und auf Rang fünf zurückgefallen. Dass es am Ende noch Platz drei wurde, ist positiv und hat uns einige Punkte gebracht.“


Danny Soufi / Torsten Kratz in Rennen 2 zum Prototypen Cup nicht zu bezwingen

Danny Soufi/Torsten Kratz
Foto: Jens Hawrda

Im zweiten Saisonlauf des Prototype Cup Germany, der auf dem Dekra Lausitzring ausgetragen wurde, feierte das Duo Danny Soufi (20/USA) / Torsten Kratz (53/Mönchengladbach, beide Konrad Motorsport) einen knappen Sieg vor Julien Apothéloz (23/CHE) und Riccardo Leone Cirelli (16/ITA, beide BWT Mücke Motorsport); die Tabellenführer Valentino Catalano (18/Westheim) und Markus Pommer (33/Untereisesheim, beide Gebhardt Motorsport) mussten sich mit Position drei zufriedengeben. 

Für Konrad Motorsport, die seit der ersten Stunde am Prototype Cup Germany teilnehmen, ist es der Premieren-Triumph in der Serie. „Der erste Erfolg ist etwas ganz Besonderes, denn jeder im Team hat hart dafür gearbeitet, diesen zu erreichen“, strahlte Soufi, der seit 2022 einen LMP3 des Konrad-Teams bewegt. „In meinem Stint heute war der Luftdruck in den Reifen glaube ich etwas zu hoch, deshalb war das Auto nicht perfekt zu fahren. Aber auch das gehört zum Motorsport dazu, damit muss man als Fahrer klarkommen.“ Sein Partner Kratz war eher kritisch mit sich selbst: „Ich glaube, ich muss noch etwas an meiner Renn-Pace arbeiten. Riccardo konnte schnell zu mir aufschließen, aber ich wusste, dass er ohne einen Fehler von mir oder ohne Brechstange nicht vorbeikommen wird. Und da ich keinen Fehler gemacht habe, konnte ich Platz eins ins Ziel bringen. Mit diesem Ergebnis bin ich natürlich sehr glücklich.“ Soufi und Kratz bekamen nicht nur den Pokal für den Gesamtsieg, sondern auch noch jeweils eine weitere Trophäe: Soufi war bester Junior, Kratz bester Trophy-Mann. 

Den Start zum Rennen gewann Apothéloz vor Soufi und Felipe Laser (34/Leipzig, Frikadelli Racing Team). Für Jaime Guzman (33/MEX, AF2 Motorsport) verlief die erste Kurve weniger erfolgreich, er drehte sich nach einer Berührung mit Maxim Dirickx (20/BEL, Gebhardt Motorsport) und reihte sich als Letzter ein. Der Belgier wurde dafür mit einer Drive-Through-Strafe belegt. Wenige Kilometer später rollte Kenau Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) wegen eines explodierten Feuerlöschers aus, was die Rennleitung zum Anlass nahm, das Safety Car auf die Strecke zu schicken. Beim Restart änderte sich an der Reihenfolge nichts, Apothéloz behielt die Spitzenposition vor Soufi und Laser. Dieses Trio konnte sich mit zunehmender Renndauer von Verfolger Catalano absetzen.

Nachdem alle Fahrerwechsel absolviert waren, wurde Klaus Abbelen (63/Barweiler, Frikadelli Racing Team), der den Ligier von Laser übernommen hatte, als Erster notiert. Doch dieses Gefühl konnte er nicht lange genießen, dann verwies Kratz, Teamkollege von Soufi, den Frikadelli-Piloten auf Rang zwei. In der Folge schoben sich auch Cirelli, der nun den pinkfarbenen Duqueine von Mücke pilotierte, und Pommer, der in den Duqueine von Catalano sprang, vorbei an Abbelen und kickten ihn von einem Podestplatz. Vorne machte Cirelli unterdessen Jagd auf Kratz und setzte ihn immer mehr unter Druck, während Pommer vergeblich versuchte, den Anschluss an das Spitzenduo herzustellen. Und auch Cirelli gelang es bis zur Ziellinie nicht, seinen Vordermann zu überholen, so dass Soufi / Kratz vor Apothéloz / Cirelli und Catalano / Pommer triumphierten. Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing) wurde als Vierter abgewinkt; Laser / Abbelen erreichten den fünften Rang vor Dirickx / Sven Barth (43/Eberbach, Gebhardt Motorsport) sowie Guzman / Robert Doyle (64/USA, AF2 Motorsport).

Weitere Stimmen nach dem Rennen

Julien Apothéloz (Zweiter): „Unsere Ausgangslage mit der Pole Position war sehr gut, aber wir wussten, dass ich, um uns gegen Konrad durchsetzen zu können, vor dem Boxenstopp bereits einen Vorsprung herausfahren musste. Wegen des Safety Cars ist mir dies nicht ausreichend gelungen, zumal Danny hinter mir auch sehr schnell war. Trotzdem haben wir als Zweite gute Punkte sammeln können.“

Roberto Leone Corelli (Zweiter): „Es war ein gutes Rennen, das wir glaube ich in der Safety-Car-Phase verloren haben. So konnte Julien nicht genügend Vorsprung auf Danny Soufi herausfahren und Konrad uns wegen der reglementsbedingt kürzeren Standzeit überholen. Auf der Strecke konnte ich dann zwar auf Torsten aufschließen, aber Überholen geht hier kaum, wenn der Vordermann keinen Fehler macht. Ich freue mich aber auch über den zweiten Platz.“

Valentino Catalano (Dritter): „Ich konnte Keanu am Start überholen und wollte wenig später auch Felipe angreifen, aber dann kam das Safety Car. Generell hatte ich zu Beginn meines Stints etwas Probleme mit dem Luftdruck in den Reifen und musste etwas mit dem Auto kämpfen. Gegen Ende wurde es besser und auch Markus konnte in seinem Stint attackieren – deshalb denke ich, dass das Set-Up über das Rennen betrachtet richtig war.“

Markus Pommer (Dritter): „Ich habe das Auto auf Rang vier übernommen und nachdem ich an Klaus Abbelen vorbei war, habe ich versucht, die Lücke zu meinen Vorderleuten zu schließen. Ich bin zwar näher rangekommen, aber die Zeit reichte nicht aus, den Anschluss herzustellen. Trotzdem war das Auto gut und ich bin auch zufrieden mit dem dritten Platz, der uns wichtige Punkte bringt.“


Sonntag, 26. Mai 2024

Heimsieg für Mercedes-AMG von Mücke Motorsport bei ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring

  • Enzo Joulié und Marc de Fulgencio mit Premierensieg für Traditionsrennstall
  • Zwei Porsche von AVIA W&S Motorsport ebenfalls auf dem Podium
  • Max Kronberg gewinnt die Trophy-Wertung

Jouliè/de Fulgencio, Mercedes #18
Foto: Jens Hawrda

Regen, Reifenwechsel, wechselnde Führung und neue Sieger. Das Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Dekra Lausitzring war ein echtes Motorsport-Fest. Am Ende siegten Enzo Joulié (20/AND) und Marc de Fulgencio (24/ESP) im Mercedes-AMG GT4 von BWT Mücke Motorsport – und feierten nicht nur den ersten Triumph des Berliner Rennstalls in der ADAC GT4 Germany, sondern auch den Heimsieg. Platz zwei ging an Finn Zulauf (19/Königstein im Taunus) und Josef Knopp (20/CZE, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche 718 Cayman GT4 vor deren Teamkollegen Max Kronberg (37/Singapur) und Hendrik Still (36/Kempenich). „Hier auf dem Lausitzring den Heimsieg für BWT Mücke Motorsport klar zu machen, ist etwas ganz Besonderes. Wir werden heute im Team sicherlich ordentlich feiern“, jubelte de Fulgencio.

Hektik gab es im Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring schon vor dem Start. Noch im Grid entlud sich ein Regenschauer, der das Feld zwang, Regenreifen montieren zu lassen. Die Rennfreigabe erfolgte zudem hinter dem Safety-Car und Porsche-Pilot Zulauf, der von der Pole-Position gestartet war, bestimmte zunächst auch das Geschehen. Nach rund zehn Rennminuten konnte Hendrik Still seinen Mannschaftskollegen jedoch überholen und die Spitze übernehmen. Ein sehenswertes Duell bildete sich - und Zulauf übernahm kurz vor Rennhalbzeit erneut die Führung, nachdem Still mit einem zu überrundenden Fahrzeug leicht kollidierte. Den Logenplatz hatte Mercedes-AMG-Fahrer Joulié inne, der weite Teile der ersten Rennhälfte auf Rang drei fuhr.

Da weiterer Regen ausblieb, wechselte das Feld während der Pflichtboxenstopps auf profillose Slicks. Am besten durch diese Phase kam der BMW M4 GT4 der Tabellenführer Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport), die von Platz elf auf vier vorstoßen konnten. An der Spitze übernahmen Knopp von Zulauf und Kronberg von Still. Die beiden Porsche bestimmten zunächst auch das Geschehen der zweiten Rennhälfte. Dann gab es jedoch den Schock am AVIA W&S Motorsport-Kommandostand. Beide Cayman waren während einer Full-Course-Yellow-Phase zu schnell unterwegs und mussten eine Penalty-lap absolvierten.

Somit erbte de Fulgencio, der zuvor von Joulié den drittplatzierten Mercedes-AMG übernommen hatte, die Spitze – und fuhr letztendlich auch souverän zum Sieg, der für Joulié zudem den Triumph in der Juniorwertung bedeutete. Um Platz zwei entwickelte sich in der Schlussphase ein sehenswerter Dreikampf zwischen den Porsche von Knopp und Kronberg sowie Piana im BMW. Der Italiener gab alles, fand aber keinen Weg mehr vorbei. Zusammen mit Teamkollege Schrey führt er aber weiterhin die Tabelle der ADAC GT4 Germany an. Kronberg freute sich zudem über den Sieg in der Trophy-Wertung.

Platz fünf ging an Ferdinand Winter (20/Grafenrheinfeld) und Ivan Ekelchik (27, beide Wimmer Werk Motorsport) in einem weiteren Porsche vor Leyton Fourie (18/ZAF) und Max Rosam (19/Taunusstein, beide FK Performance Motorsport) im BMW. Auch die Plätze sieben bis neun sicherten sich BMW-Fahrer: Tim Reiter (25/Stuttgart) und Leon Wassertheurer (22/Ulm, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) vor Mohan Ritson (21/GBR) und Gianni van de Craats (18/NLD, beide FK Performance Motorsport) und vor Thomas Rackl (16/Berching) und Andreas Jochimsen (26/DNK, beide ME Motorsport). Die Top Zehn komplettierte der Aston Martin Vantage GT4 von Jan Marschalkowski (21/Inning am Ammersee) und Philipp Gogollok (18/Bad Homburg, beide Zakspeed ESM).

Stimmen nach dem Rennen

Marc die Fulgencio – Sieger für BWT Mücke Motorsport

„Ich bin überglücklich. Ein Sprintrennen mit Wechsel der Reifen ist immer besonders und schwierig. Auf den ersten Runden meines Stints mit Slicks musste ich mich noch an die Strecke gewöhnen und vorsichtig agieren. Nachdem ich mich an alles gewöhnt hatte, erhöhte ich die Pace. Ich hatte bereits per Funk mitgeteilt bekommen, dass die beiden Porsche vor mir eine Strafe bekommen würden. Somit gab ich alles, um vor sie zu kommen, nachdem sie die Penalty-lap absolviert hatten. Das hat geklappt.“

Enzo Joulié – Sieger für BWT Mücke Motorsport

„Wir haben so lange auf diesen Sieg gewartet, somit sind wir nun überglücklich. Dadurch, dass er sogar etwas unerwartet kam, ist der Triumph sogar noch schöner. Ich bin sehr dankbar dafür. Ich habe im GT4-Auto schon auf anderen Plattformen gewonnen, doch nun auch beim ADAC erfolgreich zu sein, ist klasse.“

Josef Knopp – Platz zwei für AVIA W&S Motorsport

„Es war natürlich schade, wegen der Penalty-lap nicht gewonnen zu haben. Aber Platz zwei sind trotzdem gute Punkte für die Meisterschaft. Wir nehmen es, wie es ist – und greifen beim nächsten Mal wieder an.“

Finn Zulauf – Platz zwei für AVIA W&S Motorsport

„Ich habe gemischte Gefühle. Einerseits ist es mit Blick auf die Tabelle gut, vor Schrey/Piana gelandet zu sein. Auf der anderen Seite will man natürlich gewinnen, nachdem man weite Teile des Rennens geführt hatte. Alles in allem war es ein solider zweiter Platz. Mein Stint machte mir viel Spaß. Das Team erledigte beim Reifenwechsel einen super Job.“

Hendrik Still – Platz drei für AVIA W&S Motorsport

„Was für ein klasse Rennen. Zusammen mit Max erneut auf dem Podium zu stehen, ist mega stark. Am Anfang bei den gemischten Bedingungen kam der Eifelaner bei mir heraus. Da hatten wir das Rennen ziemlich im Griff und relativ sicher geführt. Die Situation mit dem Überrundeten war etwas unglücklich. Insgesamt war es für uns aber trotzdem ein super Tag.“

Max Kronberg – Platz drei für AVIA W&S Motorsport

„Das Podium habe ich absolut nicht erwartet. Der Regen kam uns aber auch ein wenig entgegen. Beim Boxenstopp konnten wir ziemlich viel Zeit gutmachen. Die Lücke auf Piana wurde in meinem Stint dann immer kleiner. Ich holte in den letzten beiden Runden dann alles heraus – und rette das Auto geradeso vor ihm über die Ziellinie. Das ist natürlich der absolute Wahnsinn.“


Dreikampf um die Spitze: Preining schlägt Audi-Duo bei erstem Saisonsieg

  • Der Titelverteidiger rückt nach erstem Saisonerfolg auf Platz zwei der Tabelle vor
  • Spitzenreiter Kelvin van der Linde baut mit Rang zwei seine Spitzenposition aus
  • 45.500 Besucher erleben zweiten DTM-Tourstopp auf dem Dekra Lausitzring

Thomas Preining: Nach Pole zum Sieg
Foto: Jens Hawrda

Schnell, abgeklärt und fehlerlos – Porsche-Pilot Thomas Preining (A) hat am Sonntag auf dem Lausitzring seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Titelverteidiger von Manthey EMA schlug im entscheidenden Moment eiskalt zu und sicherte sich mit zwei starken Überholmanövern seinen insgesamt sechsten DTM-Erfolg. „Das war eines der besten DTM-Rennen, das ich als Fahrer bisher erlebt habe. Entscheidend für den Sieg war unsere Strategie mit einem frühen Boxenstopp. Nach dem Reifenwechsel konnte ich zwar nicht direkt die Führung übernehmen, mich aber in eine gute Position bringen. Ich habe direkt attackiert und bin dabei ein bisschen ins Risiko gegangen. Das ist Racing in der DTM“, analysierte Preining, der im Gesamtklassement auf Rang zwei vorrückte. Hinter dem 25-Jährigen folgte das Duo von Abt Sportsline: Kelvin van der Linde (ZA) wurde mit einem Rückstand von 1,44 Sekunden Zweiter und baute damit seine Führung in der Tabelle aus. Teamkollege Ricardo Feller (CH) beendete den vierten Saisonlauf auf Rang drei – die gleiche Position belegt der Audi-Fahrer in der Gesamtwertung. 45.500 Besucher erlebten am Lausitzring zwei völlig unterschiedliche Rennen. Während der Samstagslauf wegen sintflutartiger Regenfälle mehrfach unterbrochen werden musste, gab es am Sonntag bei trockenen Bedingungen viele Positionskämpfe und harte Rad-an-Rad-Duelle.

Keyfacts, Dekra Lausitzring, Saisonrennen 4 von 16

Streckenlänge: 3.478 Meter

Wetter: 23 Grad, wolkig

Pole-Position: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91), 1:20,858 Minuten

Sieger: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91)

Schnellste Rennrunde: Kelvin van der Linde (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #3) 1:21,562 Minuten

Beim Start zum vierten DTM-Lauf der Saison am Sonntagmittag behauptete Pole-Setter Preining zunächst die Führung vor Feller und Kelvin van der Linde, der den vor ihm liegenden Mirko Bortolotti (I/SSR Performance) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 überholen konnte. Dem immer schneller werdenden Audi-Pilot Feller gelang es in der vierten Runde, an Preining vorbeizuziehen und sich an die Spitze des Feldes zu setzen. Nach einer Safety-Car-Phase und dem anschließenden Re-Start konnte der Schweizer seine Führung auf knapp eine Sekunde ausbauen.

Nach den Pflicht-Boxenstopps schlug die Stunde von Preining. Der Österreicher holte sich als erster Fahrer im Feld neue Pirelli-Reifen und brachte sie schnell ins optimale Temperaturfenster. Dadurch überholte Preining zunächst Feller und kurz darauf Kelvin van der Linde, die durch spätere Stopps auf kälteren Reifen den Porsche-Werksfahrer nicht aufhalten konnten. Auch Feller drückte sich anschließend mit Fahrzeugkontakt an van der Linde vorbei, die Rennleitung ordnete jedoch aufgrund des Kontaktes einen Platztausch an. Ungeachtet dessen kontrollierte Preining das Geschehen an der Spitze und überquerte nach 42 Umläufen vor Kelvin van der Linde und Feller als Erster die Ziellinie. Bortolotti folgte auf Rang vier, Platz fünf ging an seinen Markenkollegen Luca Engstler (Kempten/Lamborghini Team Liqui Moly by GRT).

René Rast (Bregenz) von Schubert Motorsport wurde als bester BMW-Pilot Sechster. Maro Engel (Monaco) vom Mercedes-AMG Team Winward brillierte erneut mit einer glänzenden Strategie und konnte sich dank eines sehr späten Boxenstopps von Startplatz 20 auf Position sieben vorkämpfen. Auf Rang acht und neun folgten mit Sheldon van der Linde (ZA) und Marco Wittmann (Fürth) die Teamkollegen von Rast im BMW M4 GT3. Lucas Auer (A) beendete das vierte Saisonrennen der DTM auf dem Lausitzring im Mercedes-AMG GT3 als Zehnter.

Kelvin an der Linde: „Als Tabellenführer vom Lausitzring abzureisen, fühlt sich super an. Es ist eine großartige Leistung unserer Mannschaft, nach dem schwachen Auftakt in Oschersleben in so kurzer Zeit einen solchen Umschwung hinzulegen. Leider ist mir direkt nach dem Boxenstopp auf noch kalten Reifen ein kleiner Fehler unterlaufen, den hat Thomas Preining sofort genutzt.“

Ricardo Feller: „Zwischenzeitlich habe ich mich schon ganz oben auf dem Podium gesehen, am Ende muss ich mit dem dritten Platz zufrieden sein. Die Berührung im Duell mit meinem Teamkollegen Kelvin van der Linde war keine Absicht. Ich hatte in der Situation einfach nicht erwartet, dass er so weit auf die Innenbahn zieht.“

Ergebnis, 4. Meisterschaftslauf, Dekra Lausitzring (Top-Five)

1. Thomas Preining (A/Manthey EMA)

2. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline), +1,441 Sekunden

3. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), +3,083 Sekunden

4. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +3,721 Sekunden

5. Luca Engstler (D/Lamborghini Team Liqui Moly by GRT), +7,501 Sekunden

Finn Zulauf holt Pole fürs Sonntagsrennen

Finn Zulauf im Porsche holt die Pole fürs Sonntagsrennen am Lausitzring
Foto: Jens Hawrda

Finn Zulauf konnte im Porsche von AVIA W&S die Bestzeit in der Qualifikation für Lauf zwei der ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring erzielen. Platz zwei für Mercedes-AMG von BWT Mücke Motorsport.

In der Qualifikation für Lauf zwei der ADAC GT4 Germany auf dem Dekra Lausitzring war Finn Zulauf (19/Königstein im Taunus) nicht zu schlagen. Im Porsche 718 Cayman GT4 von AVIA W&S Motorsport umrundete der Youngster die 3,478 Kilometer lange Strecke in 1:28,343 Minuten. „Ich freue mich natürlich sehr“, so Zulauf, der sich das Cockpit mit Josef Knopp (20/CZE) teilt. „Ich hatte zunächst die Reifen gut vorbereitet und konnte die Runde wie geplant durchziehen. Ich hatte zudem keinen Verkehr auf der Strecke. Die Runde war trotzdem nicht ganz perfekt, aber das sagt wohl jeder Pilot nach der Qualifikation. “

Es ist die zweite Pole-Position von Finn Zulauf in der ADAC GT4 Germany. Bereits 2023 lag er in der Qualifikation für das Sonntagsrennen auf dem Lausitzring ganz vorne. „Fahrerisch ist es nicht meine Lieblingsstrecke, doch ich war hier immer erfolgreich“, analysiert er. „Wir es scheint, liegt mir der Lausitzring. Hoffentlich geht es im Rennen nachher so weiter. Wir wollen die Position natürlich möglichst verteidigen. Mal sehen, ob uns das gelingt.“

Mit einem Rückstand von 0,120 Sekunden ging Platz zwei in der Qualifikation an den Mercedes-AMG GT4 von Enzo Joulié (20/AND) und Marc de Fulgencio (24/ESP, beide BWT Mücke Motorsport). Joulié bestritt die Qualifikation und kam letztendlich auf eine Zeit von 1:28,463 Minuten.

Platz drei holten Zulaufs Teamkollegen Max Kronberg (37/Singapur) und Hendrik Still (36/Kempenich, beide AVIA W&S Motorsport), die 0,175 Sekunden zurücklagen. Vierte wurden Diego Stifter (20/ITA) und Maxi Tarillion (19/AUT, beide Razoon - more than Racing) in einem weiteren Porsche mit einem Rückstand von 0,442 Sekunden vor deren Teamkollegen Simon Birch (17/DNK) und Denny Berndt (19/Berlin, beide Razoon - more than Racing) auf Rang fünf.

Der BMW M4 GT4 von Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) beendete die Qualifikation mit einem Rückstand von 1,251 Minuten auf Platz 15. Das Duo hatte bislang alle Saisonläufe 2024 in der ADAC GT4 Germany gewonnen – muss im Sonntagsrennen nun aber eine große Aufholjagd starten. Das verspricht einiges an Spannung.

Thomas Preining holt Pole fürs Sonntagsrennen am Lausitzring

Vierte DTM-Pole für Thomas Preining
Foto: Jens Hawrda

Der aktuelle DTM-Champion Thomas Preining (A) kommt immer besser in Schwung. Nach Platz drei im Samstagslauf auf dem Dekra Lausitzring fuhr der Porsche-Werksfahrer im Qualifying am Sonntag mit 1:20,858 Minuten die schnellste Runde. Damit geht der 25-Jährige vom Team Manthey EMA zum vierten Mal von Platz eins aus in der DTM an den Start. Ricardo Feller (CH) belegte im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline mit einem Rückstand von 0,044 Sekunden Platz zwei. Der Italiener Mirko Bortolotti wurde im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von SSR Performance Dritter.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir im Qualifying so eine starke Leistung abgeliefert haben. Unser Auto funktioniert hier richtig gut. Das wollen wir natürlich auch im Rennen zeigen. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass die Fans anders als am Samstag einen DTM-Lauf bei bestem Wetter genießen können“, erklärte Pole-Setter Preining. Der Samstagssieger Kelvin van der Linde (ZA) beendete das zweite Zeittraining in der Lausitz auf Rang vier. Damit hat sich der Audi-Pilot eine gute Ausgangsposition geschaffen, um seine Tabellenführung beim zweite DTM-Tourstopp zu verteidigen. Ayhancan Güven (TR) erzielte im Porsche 911 GT3 R die fünftschnellste Zeit.

Beim zweiten Qualifying auf dem Lausitzring verfolgte Schubert Motorsport am Sonntagvormittag eine andere Taktik als der Rest des Feldes. Die drei BMW M4 GT3 gingen bei Temperaturen von 23 Grad schon früh auf die Strecke, um freie Fahrt bei der Jagd auf die schnellste Runde zu haben. Doch diese Strategie zahlte sich nicht aus, die Bestzeiten wurden wie am Samstag im letzten Viertel des 20-minütigen Qualifyings erzielt. Eine Minute vor Schluss setzte sich Bortolotti an die Spitze, nur wenige Sekunden später übernahm Preining die Führung, die er mit einer weiteren schnellen Runde noch einmal ausbaute. Feller verdrängte schließlich in seinem achten und letzten Umlauf Bortolotti noch von Platz zwei.

Ergebnis Qualifying, 4. Saisonlauf, Dekra Lausitzring (Top-Five)

  1. Thomas Preining (A/Manthey EMA), 1:20,858 Minuten
  2. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), +0,044 Sekunden
  3. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +0,220 Sekunden
  4. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline), +0,238 Sekunden
  5. Ayhancan Güven (TR/Manthey EMA), +0,282 Sekunden


Wetter-Wahnsinn mit Regen und roten Flaggen können Kelvin van der Linde nicht stoppen

  • Südafrikaner gewinnt denkwürdigen Lauf am Lausitzring und übernimmt DTM-Tabellenspitze
  • Stratege Maro Engel verbessert sich um elf Plätze und wird Zweiter
  • Sintflutartiger Regen sorgt bei drittem DTM-Lauf für zwei Rennabbrüche

Der Sieger Kelvin van der Linde fährt durchs Ziel
Foto: Jens Hawrda

Sintflutartiger Regen und zwei Rennunterbrechungen konnten Kelvin van der Linde (ZA) am Samstag auf dem Dekra Lausitzring nicht stoppen. Der Audi-Pilot von Abt Sportsline blieb bei teilweise widrigen Bedingungen cool, machte keine Fehler und feierte nach 38 Runden seinen sechsten DTM-Erfolg. „Was für ein chaotisches Rennen. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass ich in der hektischen Anfangsphase die Führung verteidigen konnte. Denn an der Spitze hatte ich deutlich bessere Sichtverhältnisse. Trotzdem war es Racing am Limit, weil gerade zu Beginn extrem viel Wasser auf der Strecke stand“, erklärte van der Linde, der damit die Tabellenführung übernahm. Mit einem Rückstand von rund 2,5 Sekunden belegte Maro Engel (Monaco/Mercedes-AMG Team Winward) im Mercedes-AMG GT3 dank einer klugen Taktik Platz zwei. Titelverteidiger Thomas Preining (A) wurde im Porsche 911 GT3 R vom Team Manthey EMA Dritter.

Keyfacts, Dekra Lausitzring, Saisonrennen 3 von 16

Streckenlänge: 3.478 Meter

Wetter: 23 Grad, Regen

Pole-Position: Kelvin van der Linde (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #3), 1:20,706 Minuten

Sieger: Kelvin van der Linde (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #3)

Schnellste Rennrunde: Kelvin van der Linde (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #3) 1:24,399 Minuten

Pole-Setter Kelvin van der Linde konnte nach dem Rennstart um 17 Uhr die Führung verteidigen. Auf Platz zwei folgte sein Teamkollege Ricardo Feller (CH), der Preining gleich zu Beginn überholte und auf Rang drei verwies. Allerdings kündigten dunkle Wolken die kommenden Niederschläge an, die immer stärker wurden und alle Fahrer dazu zwangen, auf Regenreifen umzusteigen. Teilweise mehrere Zentimeter hochstehendes Wasser auf der Fahrbahn zwang die DTM-Stars allerdings zu zwei Rennunterbrechungen. Nach rund halbstündiger Pause wurde der Meisterschaftslauf hinter dem Safety-Car, dem neuen Cupra Formentor VZ, wieder aufgenommen. Dabei machte Engel, der als einer der Ersten auf Regenreifen umgestiegen war, den größten Sprung nach vorn und schob sich vom 13. auf den zweiten Rang vor.

Die Pflicht-Boxenstopps wirbelten das Feld hinter Engel noch einmal durcheinander. Preining konnte sich auf Platz drei verbessern, hinter ihm beendete Lucas Auer (A) vom Mercedes-AMG Team Mann-Filter den DTM-Lauf mit zwei roten Flaggen als Vierter. Die Top-Fünf komplettierte Feller. Bester BMW-Pilot war Sheldon van der Linde (ZA) von Schubert Motorsport auf Platz sechs. Hinter ihm folgten Arjun Maini (IN/Mercedes-AMG Team HRT) sowie Lamborghini-Fahrer Nicki Thiim (DK/SSR Performance) auf den Rängen sieben und acht. Christian Engelhart (Starnberg) vom Lamborghini Team TGI by GRT wurde Neunter, Luca Stolz steuerte den Mercedes-AMG GT3 von HRT auf Platz zehn.

Das zweite Qualifying am Lausitzring wird am Sonntag um 9:40 Uhr gestartet. Fans können das Zeittraining live im Stream auf ran.de verfolgen. ProSieben zeigt alle 16 Saisonrennen live im Free-TV, die Übertragungen beginnen am Samstag und Sonntag jeweils eine halbe Stunde vor Rennstart. Die Meisterschaftsläufe werden in über 150 Territorien live oder re-live ausgestrahlt.

Weitere Stimmen nach dem Rennen

Maro Engel: „Ein richtig starkes Ergebnis für uns! Die erste Runde lief für mich ziemlich schlecht, aber wir haben direkt reagiert und auf Regenreifen gewechselt. Das war eine super Entscheidung meines Ingenieurs. Gegen Kelvin van der Linde gab es nicht wirklich eine Chance, der war einfach zu schnell unterwegs.“

Thomas Preining: „Nach dem schwachen Saisonstart in Oschersleben fühlt es sich einfach super an, wieder vorne dabei zu sein. Die Bedingungen waren extrem herausfordernd. In so einem Rennen kannst du viel gewinnen, aber durch kleinste Fehler auch viel verlieren. Auf der Strecke war es teilweise unfassbar rutschig. Daher bin ich einfach glücklich, dass wir es aufs Podium geschafft haben.“

Siegerehrung Rennen 1 am Samstag
Foto: Jens Hawrda

Ergebnis, 3. Meisterschaftslauf, Dekra Lausitzring (Top-Five)

1. Kelvin van der Linde (ZF/Abt Sportsline)

2. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward), +2,547 Sekunden

3. Thomas Preining (A/Manthey EMA), +11,140 Sekunden

4. Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +12,344 Sekunden

5. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), +14,590 Sekunden


Gebhardt-Duo Pommer/Catalano holt Sieg im Prototypen Cup am Samstag

Markus Pommer und Valentino Catalano siegen im ersten Rennen am Samstag
Foto: Jens Hawrda

Erster Sieg für Gebhardt Motorsport im Prototype Cup Germany. Bester Trophy-Pilot Torsten Kratz zusammen mit Danny Soufi Zweiter. Debütant Riccardo Leone Cirelli erobert mit Teampartner Julien Apothéloz Podestplatz.


Markus Pommer (33/Untereisesheim) und Valentino Catalano (18/Westheim, beide Gebhardt Motorsport) heißen die Sieger des ersten Saisonrennens des Prototype Cup Germany; auf den Rängen zwei und drei folgten Torsten Kratz (53/Mönchengladbach) / Danny Soufi (20/USA, beide Konrad Motorsport) sowie Riccardo Leone Cirelli (16/ITA) / Julien Apothéloz (23/CHE, beide BWT Mücke Motorsport). Auf dem Dekra Lausitzring setzte Pommer sich am Start in Führung und baute diese immer weiter aus. Sein Teamkollege Catalano, der den Lauf gleichzeitig als bester Junior abschloss, brachte den Vorsprung in der zweiten Rennhälfte sicher ins Ziel. Für das Team Gebhardt Motorsport, das seit Gründung des Prototype Cup Germany dabei ist, ist es der erste Triumph in der vom ADAC und der Creventic organisierten LMP3-Serie. „Mein Start war gut, das Auto war gut und ich konnte mich gut vom Feld absetzen“, beschreibt Pommer seinen Stint, dem der Einsatz von Catalano folgte. „Bei mir war das Auto nicht perfekt, es übersteuerte stark. Ich hatte von Markus aber einen großen Vorsprung mitbekommen und habe den bis zum Ziel verwaltet. Ich wollte kein Risiko eingehen, denn wir wollten den Sieg und sind nun wirklich happy“, fasste Catalano zusammen.

Das Rennen begann mit einem mutigen Start von Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing), der sich von Startplatz fünf kommend auf den zweiten Rang schob. Den musste er zwar kurze Zeit später an Kratz abgeben, doch Position drei hielt der Este bis zum Fahrerwechsel. Dabei durfte er sich keinen Fehler erlauben, denn Cirelli und Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) lauerten unmittelbar hinter ihm. Vorne vergrößerte Pommer seinen Vorsprung von Runde zu Runde und auch Kratz, der als bester Trophy-Pilot abgewinkt wurde, konnte sich vom Trio auf den Rängen drei bis fünf absetzen. 

Beim obligatorischen Boxenstopp, bei dem auch ein Fahrerwechsel möglich ist, unterlief Rammo und seinem Team MRS GT-Racing dann doch ein Fehler: Er bog wenige Sekunden zu spät in die Box ab, so dass er in der Folge mit einer Stop-and-hold-Strafe belegt wurde. 16 Sekunden musste der 41-Jährige stillstehen, dann durfte er sich wieder ins Feld einreihen. Und auch Al Azhari, der das Rennen wie Rammo alleine bestritt, hatte beim Boxenhalt Probleme. Sein Duqueine musste angeschoben werden, was ihm ebenfalls eine Strafe einbrachte. Der Mühlner-Fahrer fand sich im Ziel an vierter Stelle wieder, Rammo beendete den Lauf als Fünfter. Für Apothéloz, der den Mücke-Duqueine von Cirelli übernahm und den Boxenhalt ohne Probleme erledigte, wurde es so ein sicherer dritter Platz. 

Vorne kam Soufi in der zweiten Rennhälfte immer näher an den führenden Catalano ran, der mit seinem übersteuernden Fahrzeug kämpfte. Der US-Amerikaner schaffte es bis zum Ziel aber nicht, den Gebhardt-Mann noch in Gefahr zu bringen. Somit lautete die Reihenfolge im Ziel Pommer / Catalano vor Kratz / Soufi und Cirelli / Apothéloz. Hinter Al Azhari und Rammo sah das Duo Klaus Abbelen (63/Barweiler) / Felipe Laser (34/Leipzig, beide Frikadelli Racing Team) die Zielflagge, Sven Barth (43/Eberbach) und Maxim Dirickx (20/BEL, beide Gebhardt Motorsport) sicherten sich Rang sieben. 

Weitere Stimmen nach dem Rennen:

Torsten Kratz (Zweiter): „Am Start war ich etwas vorsichtiger, denn in der ersten Kurve wurde es etwas eng. Antti Rammo hat sich mit einem mutigen Manöver vor mich geschoben, aber ich wusste, dass ich ihn schnell wieder überholen muss. Das ist mir auch gelungen. Danach habe ich mich auf mein Rennen konzentriert, das Tempo von Markus Pommer an der Spitze konnte ich aber nicht mitgehen.“

Danny Soufi (Zweiter): „Ich habe in jeder Runde alles gegeben und so viel Druck gemacht wie es ging. Ich wollte so nah wie möglich an Valentino Catalano rankommen. Insgesamt war es ein gutes Rennen von Torsten und mir, aber auch ein hartes. Und auch das Team hat einen guten Job gemacht.“

Riccardo Leone Cirelli (Dritter): „Der Start war nicht einfach, denn ich musste ordentlich bremsen, um eine Kollision zu verhindern. Weil man auf dieser Strecke kaum überholen kann, konnte ich in meinem Stint nicht an Antti Rammo vorbeikommen. Aber durch die Boxenstopps sind wir dann auf Rang drei nach vorne gekommen.“

Julien Apothéloz (Dritter): „Die Balance des Autos war zu Beginn meines Stints nicht wirklich gut, wurde dann aber besser. Und ich selbst bin gegen Ende auch besser in den Rhythmus reingekommen. Das Rennen an sich war für mich relativ einsam, aber ich freue mich über den Podestplatz. Ich bin auch happy für meinen Teamkollegen Riccardo, der sein erstes LMP3-Rennen gleich mit einem Podest abschließen kann.“

Dritter Saisonsieg für BMW-Duo Michael Schrey/Gabriele Piana auf dem Lausitzring

  • Tabellenführer und Champions von 2021 sind 2024 weiterhin ungeschlagen
  • Weiterer BMW und Mercedes-AMG komplettieren Podium
  • Fourie/Rosam gewinnen erstmals die Juniorwertung

Das war das Duell vom Start bis ins Ziel Schrey/Piana im BMW gegen Fulciano/Juolie
Foto: Jens Hawrda

Aller guten Dinge sind drei: Nach dem Doppelsieg beim Saisonauftakt in Oschersleben gewinnen Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) auch das Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Dekra Lausitzring. Das BMW M4 GT4-Duo ist in der Saison somit weiter ungeschlagen und führt die Tabelle souverän an. Nach einer starken Aufholjagd belegen die BMW-Markenkollegen Leyton Fourie (18/ZAF) und Max Rosam (19/Taunusstein, beide FK Performance Motorsport) Rang zwei. Das Podium komplettieren Alex Connor (20/GBR) und Jan Philipp Springob (23/Olpe, beide CV Performance Group) im Mercedes-AMG GT4. „Der dritte Sieg im dritten Rennen – darüber sind wir natürlich super glücklich. So kann es weitergehen. Wir hatten sicher nicht das schnellste Auto im Feld, waren aber tatsächlich genau in den richtigen Streckenabschnitten schnell“, erklärt Schrey auf dem Podium.

Zunächst startete Marc de Fulgencio (24/ESP) im Mercedes-AMG von BWT Mücke Motorsport von der Pole-Position ins Rennen. Doch Gewinner des Starts war ganz klar Piana, der in der ersten Kurve sehenswert von Platz fünf auf zwei nach vorne fuhr. Direkt in der zweiten Runde überholte Piana auch den führenden de Fulgencio und übernahm die Spitze. Hinter dem viertplatzierten Springob kämpfte sich Leyton Fourie im FK Performance-BMW in der ersten Rennhälfte von Startplatz elf auf Rang fünf vor.

Auch Springob drehte nochmals auf und sicherte sich noch vor den Fahrerwechseln den zweiten Platz. An der Spitze übernahm derweil Michael Schrey den führenden BMW von Piana, während sich Springobs Partner Connor und de Fulgencios Teamkollege Enzo Joulié (20/AND) auf die Verfolgung machten. Die Ausgangslage für ein spannendes und actionreiches Finish war gelegt.

Connor und Rosam kämpften rundenlang anschaulich um Platz drei. Erst in der Schlussphase setzte sich BMW-Pilot Rosam durch. Ähnlich attraktiv entwickelte sich das Duell um die Spitze zwischen Schrey und Joulié. In der letzten Runde kam es dann jedoch zu einer Kollision der beiden, die Schrey in einen Dreher zwang. Joulié bekam eine 15-Sekunden-Strafe auferlegt und fiel im Klassement somit auf Rang fünf zurück. Schrey konnte noch vor dem anstürmenden Rosam über die Ziellinie fahren und somit den Sieg klarmachen. Rosam und Teamkollege Leyton Fourie konnten mit Platz zwei zusätzlich noch die Juniorwertung gewinnen. Hinter Springob/Connor belegten Finn Zulauf (19/Königstein im Taunus) und Josef Knopp (20/CZE, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche Platz vier.

Sechste wurden deren Markenkollegen Ferdinand Winter (20/Grafenrheinfeld) und Ivan Ekelchik (27, beide Wimmer Werk Motorsport) vor dem BMW-Duo Tim Reiter (25/Stuttgart) und Leon Wassertheurer (22/Ulm, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) sowie Philip Wiskirchen (19/Euskirchen) und Markus Eichele (43/Schwäbisch Gmünd,beide ME Motorsport, ebenfalls BMW). Für Eichele bedeutete dies den Sieg in der Trophy-Wertung. Rang neun holten Max Kronberg (37/Singapur) und Hendrik Still (36/Kempenich, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche. Die Top Zehn komplettierten Thomas Rackl (16/Berching) und Andreas Jochimsen (26/DNK, beide ME Motorsport) in einem weiteren BMW.

Stimmen nach dem Rennen

Gabriele Piana – Sieger für Hofor Racing by Bonk Motorsport

„Der Start war natürlich klasse. Ich habe sehr spät gebremst und eine große Lücke in der Mitte genutzt. Den Führenden wollte ich eine Runde später noch gar nicht angreifen. Ich hatte ganz normal gebremst und war plötzlich vorne. Ich denke, dass wir heute nicht das schnellste Auto hatten. Wir waren aber im zweiten Sektor stark. Die Freude über den Sieg ist riesig.“

Michael Schrey – Sieger für Hofor Racing by Bonk Motorsport

„Wir sind überglücklich. Danke an das Team und an Gabi. Wir haben alle hart für diesen Triumph gearbeitet. Das Rennen war bis zur letzten Runde aufregend. Ich habe am Ende dann mit keinem Angriff mehr gerechnet und ganz normal eingelenkt. Wir waren zum richtigen Zeitpunkt schnell und haben den Sieg nachhause gebracht.“

Leyton Fourie – Platz zwei für FK Performance Motorsport

„Ich bin extrem glücklich. Das Team hat über das gesamte bisherige Wochenende einen klasse Job gemacht. Das Rennen war etwas Wiedergutmachung für Oschersleben. Dort hatten wir nicht sonderlich viel Glück. Nun haben wir gezeigt, wo wir hingehören. Ich hatte einen klasse Stint und konnte von P11 auf die fünfte Position vor fahren. Dennoch musste ich stets die Reifen für Max schonen.“

Max Rosam – Platz zwei für FK Performance Motorsport

„Nach der Qualifikation war es natürlich ein weiter Weg nach vorne. Doch nachdem Leyton mir das Auto auf Rang fünf übergeben hatte, wusste ich, dass ein Podium drin sein könnte. Ich habe in meinem Stint alles gegeben und zunächst den Mercedes-AMG überholt. Am Ende war ich sogar noch ganz dicht am Sieger dran. Doch es hat einfach nicht gereicht, ihn zu überholen.“

Alex Connor – Platz drei für CV Performance Group

„Es war ein gutes Rennen für uns. Jan Philipp hatte einen super ersten Rennabschnitt. Das hat mich in eine gute Position für meinen Stint gebracht. Ich bin dann gut zurecht gekommen. Am Ende hatten wir noch etwas Glück, durch den Zwischenfall an der Spitze. Alles in allem war es für uns ein positiver Ausgang.“

Jan Philipp Springob – Platz drei für CV Performance Group

„Ich bin sehr glücklich mit meinem Stint, in dem alles nach Plan lief. In Bezug auf das Set-up hatten wir heute eines der besten Autos bisher. Meine Zweikämpfe mit dem Porsche und dem anderen Mercedes-AMG machten richtig Spaß.“

Freitag, 24. Mai 2024

Porsche dominiert Freies Training auf trockener und nasser Strecke

  • Preining Trainingsbester am Dekra Lausitzring, Teamkollege Güven glänzt im Regen
  • Kelvin van der Linde überzeugt mit schnellen Zeiten bei unterschiedlichen Bedingungen
  • Teams testen in der Wet-Session am Nachmittag neuen Regenreifen von Pirelli

Thomas Preining im Porsche Schnellster im Freien Training am Freitag am Lausitzring
Foto: ADAC-Motorsport

Starker Auftakt von Porsche beim zweiten DTM-Saisonstopp am Dekra Lausitzring. Die Neunelfer vom Team Manthey EMA waren im Freien Training am Freitag sowohl bei trockenen als auch nassen Bedingungen nicht zu schlagen. In der ersten Session am Mittag erzielte Thomas Preining mit 1:20,782 Minuten die Tagesbestzeit und knackte als einziger Fahrer die 1:21,000-Minuten-Marke. Damit zeigte der Titelverteidiger nach dem mäßigen Saisonstart in Oschersleben eine klare Leistungssteigerung. „Das Freie Training hat zwar nicht so viel Aussagekraft. Nach Oschersleben war es für unser Team aber wichtig, wieder bei den Schnellsten mit dabei zu sein. Das Auto lief wie auf Schienen und es ist toll, bei einer technisch so anspruchsvollen Strecke mit diesen harten Bodenwellen ein solches Fahrzeug zu steuern,“ erklärte der 25-Jährige.

Bei Temperaturen von knapp 23 Grad Celsius gelang Maro Engel (Monaco) im Mercedes-AMG GT3 mit 1:21,061 Minuten die zweitschnellste Runde, Rang drei ging an den Audi-Piloten Kelvin van der Linde (ZA) von Abt Sportsline. Vizemeister Mirko Bortolotti (I) wurde im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 Vierter, Ayhancan Güven (TR) steuerte den zweiten Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA auf Platz fünf.

Zu Beginn des zweiten Freien Trainings am Nachmittag setzten in der Lausitz teilweise starke Niederschläge ein. Die Fahrer nutzten diese Gelegenheit, um den für diese Saison neu entwickelten Regenreifen Cinturato WHB von Pirelli einem echten Härtetest zu unterziehen. Nach anfänglichem Abtasten entwickelte sich auf der nassen 3,478 Kilometer langen Strecke eine spannende Zeitenjagd. Güven gelang in seiner 20. Runde mit 1:35,573 Minute die Bestmarke. Der Porsche-Pilot: „Vor zwei Jahren habe ich hier am Lausitzring ebenfalls im Regen mein erstes Rennen im ADAC GT Masters gewonnen. Von mir aus kann das Wetter am Wochenende gern so bleiben, diese Bedingungen liegen mir. Dazu konnten wir die Trainingssession optimal nutzen, um herauszufinden, wie sich die neuen Pirelli-Regenreifen bei unterschiedlichen Wassermengen auf der Strecke verhalten.“ Kelvin van der Linde wurde im Audi R8 LMS GT3 Evo2 mit einem Rückstand von gut einer Zehntelsekunde Zweiter. Jack Aitken (GB), der im vergangenen Jahr am Lausitzring seinen ersten DTM-Sieg feierte, beendete die Regen-Session am Freitagnachmittag im Ferrari 296 GT3 auf Platz drei.

Das erste Qualifying auf dem Lausitzring wird am Samstag um 13:30 Uhr gestartet.

Dienstag, 21. Mai 2024

Wer kann Schrey/Piana auf dem Lausitzring schlagen?

  • Michael Schrey/Gabriele Piana reisen als Tabellenführer in die Lausitz
  • Porsche-Pilot Finn Zulauf will ersten Saisonsieg
  • Beide Rennen live bei SPORT1 im Free-TV

Wer kann Schrey/Piana am Lausitzring schlagen ?
Foto: Jens Hawrda

Die ADAC GT4 Germany ist bereit für das zweite Rennwochenende der Saison 2024. Nach einem spannenden Auftakt in Oschersleben reist die Sportwagen-Serie des ADAC nun zum Dekra Lausitzring südlich von Berlin und startet dort im Rahmen der DTM. Die große Frage dabei: Wer kann Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) schlagen, nachdem das BMW M4 GT4-Duo mit einem starken Doppelsieg in die Saison gestartet ist? Die Auflösung gibt es entweder live im Free-TV bei SPORT1 am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag ab 15 Uhr oder direkt an der Strecke. Tickets für die DTM auf dem Lausitzring gibt es online dtm.com.

Gutes Omen für die Konkurrenz: Bislang konnte BMW noch keinen Sieg in der ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring einfahren. „Wir waren in Oschersleben sehr schnell – und hatten das Ergebnis somit auch verdient. Auf dem Lausitzring werden die Karten aber neu gemischt. Da müssen wir realistisch sein“, blickt Gabriele Piana voraus. „Zudem gibt es auf dem Lausitzring viele Bodenwellen, was uns nicht wirklich entgegenkommt. Aber dennoch können wir mit dem neuen BMW-Modell eigentlich immer um die Top Fünf kämpfen. Unabhängig von allem ist das Ziel bei jedem Rennwochenende das gleiche: Zweimal Pole, zweimal die schnellste Runde und zwei Siege. Ob wir das diesmal erreichen, wird sich zeigen. Wir fahren so schnell wie möglich.“

Mit Blick auf den Tabellenstand sind Finn Zulauf (19/Königstein im Taunus) und Josef Knopp (20/CZE, beide AVIA W&S Motorsport) die größten Herausforderer von Schrey/Piana. Die Porsche 718 Cayman GT4-Piloten liegen mit 17 Punkten Rückstand auf Rang zwei. Porsche konnte bislang die Hälfte aller Rennen auf dem Lausitzring gewinnen. Zulauf triumphierte 2023 im Samstagrennen. „Ich freue mich sehr auf den Lausitzring, denn dort konnte ich in meiner bisherigen Karriere schon einige Erfolge einfahren. Somit verbinde ich viel Gutes mit der Strecke“, meint Zulauf. „Wir wollen dieses Jahr mit um den Titel kämpfen, insofern müssen wir am Wochenende vorne mit dabei sein und viele Punkte holen. Natürlich sind Siege das Ziel. Dem Porsche sollte die Strecke liegen. Wenn es nicht zu heiß wird, sind wir auf der Geraden mega stark. Auf der Bremse ist der Porsche ebenfalls klasse, was uns in Kurve eins sicher entgegenkommt.“

Auch der Mercedes-AMG GT4 war auf dem Lausitzring immer richtig flott unterwegs und konnte bereits siegen. Das haben auch die in der Tabelle drittplatzierten Enzo Joulié (20/FRA) und Marc de Fulgencio (24/ESP) im Hinterkopf - zumal de Fulgencio 2023 auf dem Lausitzring schon gewinnen konnte. Für ihren Rennstall BWT Mücke Motorsport hat das Rennwochenende zudem einen ganz speziellen Stellenwert. Die Mannschaft aus Berlin feiert Heimspiel und hat die kürzeste Anreise aller Teams.

Ebenfalls aus Berlin kommt Denny Berndt (19), der sich einen Porsche mit Simon Birch (17/DNK, beide Razoon - more than Racing) teilt. Die beiden Youngster gaben in Oschersleben ihr ADAC GT4 Germany-Debüt und hatten im Sonntagsrennen mit einer fulminanten Aufholjagd von Startplatz 22 das Podest nur um einen Rang verpasst. „Das erste Rennwochenende in der ADAC GT4 Germany lief richtig gut - und wir hoffen, nun daran anknüpfen zu können“, so Berndt, der gemeinsam mit Birch auf Tabellenplatz fünf liegt. „Aufgrund der Nähe zur Heimat ist der Lausitzring für mich besonders. Als Kind saß ich dort schon oft auf der Tribüne und habe mir die Rennen aus der Zuschauerperspektive angeschaut. Natürlich kommen auch einige Freunde und Familienmitglieder, um mich anzufeuern. Somit hoffe ich, gut unterwegs zu sein. Vor allem den ersten Sektor finde ich interessant, da er sehr flüssig ist. Sportlich wollen wir wieder glänzen. Ich habe großes Vertrauen in das Team und bin zuversichtlich, dass wir ein schnelles Auto haben werden.“

Insgesamt tritt die ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring mit 24 Sportwagen an, die sich auf die fünf Marken Aston Martin, Audi, BMW, Mercedes-AMG und Porsche verteilen und von zehn Teams eingesetzt werden. Das verspricht vielfältige und abwechslungsreiche Unterhaltung, die es sich wie üblich anzuschauen lohnt.


Montag, 20. Mai 2024

DTM Lausitzring: Alle jagen Lamborghini-Fahrer Engstler

  • Luca Engstler startet als Tabellenführer am Dekra Lausitzring
  • Titelverteidiger Preining muss nach mäßigem Saisonstart liefern
  • Sunshine Live After Race Party und Fußball-Public Viewing am Samstag

Alle jagen Luca Engstler #19
Foto: Jens Hawrda

Alle jagen Luca Engstler (Kempten): Beim zweiten Rennwochenende der DTM auf dem Dekra Lausitzring (24. bis 26. Mai) steht Überraschungsmann Engstler unter Druck. Der Lamborghini-Fahrer gewann im Huracán GT3 Evo2 unerwartet den Saisonstart in Oschersleben und startet als Tabellenführer in das zweite Rennwochenende. Schon vor dem zweiten der insgesamt acht Saisonstopps der DTM zeichnet sich ab: In dem starken Feld ist jeder Pilot in der Lage, um den Sieg mitzufahren. Daher ist auch am Lausitzring mit unvorhersehbaren Rennverläufen und überraschenden Ergebnissen zu rechnen. TV-Partner ProSieben zeigt das Samstagsrennen später als gewohnt, die Livesendung startet am Samstag um 16:30 Uhr. Am Sonntag beginnt die Übertragung zur gewohnten Zeit um 13 Uhr. Der späte Rennstart am Samstag sorgt für beste Unterhaltung der Fans am Lausitzring: Nach dem Rennen wartet die Sunshine Live After Race Party in der Fan Zone, bevor es dort mit Public Viewing des DFB-Pokalfinales weitergeht.

Keyfacts, Dekra Lausitzring, Schipkau, Saisonrennen 3 und 4 von 16

  • Streckenlänge: 3.478 Meter
  • Layout: zwölf Kurven (fünf Rechts-, sieben Linkskurven), gegen den Uhrzeigersinn befahren
  • Sieger 2023, Rennen 1: Jack Aitken (Emil Frey Racing, Ferrari 296 GT3)
  • Sieger 2023, Rennen 2: Mirko Bortolotti (SSR Performance, Lamborghini Huracán GT3 Evo2)

Engstler mit Selbstvertrauen, Titelverteidiger Preining muss liefern

Engstler feierte in Oschersleben vor den Augen von Vater und Ex-DTM-Fahrer Franz seinen ersten DTM-Sieg und hat damit sein persönliches Saisonziel bereits erreicht. „Ich wollte in diesem Jahr ein DTM-Rennen gewinnen. Vielleicht muss ich meine Ziele jetzt noch einmal überdenken. Die Tabellenführung ist aber nur eine Momentaufnahme. Ich denke von Rennen zu Rennen, möchte den Lamborghini immer besser verstehen und am Lausitzring sowie den anderen Stopps in die Punkte fahren“, erklärt der Spitzenreiter. Mit großen Ambitionen reist der Tabellenzweite und Oschersleben-Sieger Aitken an den Lausitzring. Vergangenes Jahr holte der ehemalige Formel-1-Fahrer dort seinen ersten DTM-Sieg und könnte sich mit einer ähnlichen Leistung an der Spitze festsetzen. Auch Mirko Bortolotti (I) fährt mit guten Erinnerungen in die Niederlausitz, wo der Lamborghini-Pilot 2023 eines der spannendsten letztjährigen Rennen mit knappem Vorsprung vor Audi-Ass Ricardo Feller (CH) gewann.

Nach einem mäßigen Saisonstart steht Titelverteidiger Thomas Preining (A) dagegen unter Druck. Der Porsche-Werksfahrer konnte mit der Ausbeute von neun Punkten in den ersten beiden Rennen zwar Schadensbegrenzung betreiben, muss sich jedoch besonders in den Qualifyings erheblich steigern, um nicht frühzeitig den Anschluss an die Spitze zu verlieren.

Die Strecke

Der Lausitzring ist mit zwölf Kurven sowie wenigen Geraden technisch sehr anspruchsvoll und wird gegen den Uhrzeigersinn befahren. Auf der winkeligen Strecke ist eine gute Traktion wichtig, um aus den engen Passagen mit den bis zu 600 PS starken Fahrzeugen maximal herausbeschleunigen zu können. Die Bodenwellen sind ein weiteres Markenzeichen des 3,478 Kilometer langen Asphaltbands in der Niederlausitz. Auch hier muss die Fahrzeugabstimmung perfekt passen, um ein zu starkes Bouncing der Autos zu vermeiden. Die Zuschauer können das Geschehen auf der kompletten Strecke und in der Boxengasse von der imposanten Haupttribüne aus optimal mitverfolgen.

Der Lokalmatador

Maximilian Paul (Dresden) hat die kürzeste Anreise aller Fahrer. Der 24-Jährige kommt genauso wie sein Team Paul Motorsport aus Dresden, das nur rund 60 Kilometer vom Lausitzring entfernt liegt. Daher ist das Heimspiel für den Lamborghini-Piloten etwas ganz Besonderes. „Ich war im vergangenen Jahr schon am Lausitzring bei der DTM am Start, als Stammfahrer mit eigenem Rennstall ist das diesmal eine ganz andere Nummer. In der Box wird eine Menge los sein, wir erwarten viele Sponsoren und Unterstützer. Das motiviert zusätzlich, zudem wir unseren Heimkurs gut kennen. Der Lausitzring ist eine eher langsame Strecke mit vielen Bodenwellen. Das Fahrzeug-Handling ist deshalb entscheidend. Wir werden wie immer Vollgas geben“, verspricht der Lokalmatador.

Rennaction, Track Safari und After Race Party

Motorsport-Fans kommen beim DTM-Event am Lausitzring voll auf ihre Kosten: Neben den beiden Meisterschaftsläufen der DTM sorgen auch die ADAC GT4 Germany und der Prototype Cup Germany für Spektakel. Nostalgische Momente bietet am Wochenende der ADAC Historic Cup Ost mit historischen Tourenwagen und Formelfahrzeugen. Eine besondere Show garantiert auch die DTM Track Safari. Dabei erleben Fans den Lausitzring und die DTM aus einer völlig anderen Perspektive. In einer eigenen Session geht es am Freitagnachmittag in Bussen auf die Strecke, während die PS-starken Rennfahrzeuge lautstark an ihnen vorbeiziehen. DTM-Fans sollten sich zudem den Samstagabend freihalten: Dann wird die DTM Fan Zone ab 18 Uhr zur Bühne für die After Race Party von Sunshine Live, anschließend können die Besucher in der Fan Zone gemeinsam beim Public Viewing des DFB Pokalfinale mitfiebern. Tickets für das Rennwochenende am Lausitzring sowie die Track Safari sind online auf dtm.com erhältlich.


Dienstag, 14. Mai 2024

Luca Engstler: „Muss meine Ziele wohl nochmal überdenken“

  •  Lamborghini-Youngster spricht über seinen DTM-Sensationssieg in Oschersleben
  •  Engstler verrät, was für Gedanken ihm während des Rennens durch den Kopf gingen und welche Rolle sein Vater Franz Engstler in seiner Karriere spielt

Luca Engstler jubelte in Oschersleben über seinen ersten DTM-Sieg
Foto: ADAC-Motorsport   


An den 28. April 2024 wird sich Luca Engstler noch in vielen Jahren erinnern. Auf dem Dach seines Lamborghini Huracán GT3 Evo2 stehend, streckte der Fahrer aus Kempten beide Fäuste in die Luft. Beim Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben jubelte Engstler über seinen ersten DTM-Sieg. „Ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht ganz glauben“, sagt Engstler mit einigen Tagen Abstand. „Es fühlt sich ein bisschen wie ein Traum an. Ich bin enorm glücklich und dankbar, dass die harte Arbeit direkt so früh in der Saison belohnt wurde.“ Der Fahrer vom Lamborghini Team Liqui Moly by GRT ist der 14. Pilot aus dem diesjährigen Starterfeld, der in seiner Karriere auf mindestens einen DTM-Rennsieg kommt – maximale Leistungsdichte auf Top-Niveau. Bereits Ende Mai könnten weitere Debütsieger dazukommen, wenn die DTM die Meisterschaftsläufe drei und vier auf dem DEKRA Lausitzring (24. bis 26. Mai) austrägt. Tickets für das Event in der Niederlausitz gibt es bereits ab 49 Euro unter dtm.com.

Zu Engstlers ersten Gratulanten direkt am DTM-Podium zählte neben Teamchef Gottfried Grasser auch Vater Franz Engstler, der für den Karriereverlauf seines Sohnes eine wichtige Rolle spielt. „Mein Vater“, betont Luca, „ist vom ersten Tag an mein größter Unterstützer und hat immer an mich geglaubt. Wir haben zusammen mit meiner Mutter einfach alles hintenangestellt, um erfolgreich zu sein. Ich bin enorm glücklich und stolz, so eine tolle Familie zu haben.“ Franz Engstler fuhr von 1989 bis 1994 selbst in der DTM, startete zudem in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. „Jetzt bin ich meinem Vater einen DTM-Sieg voraus, dafür konnte er einen WM-Lauf gewinnen“, spricht Engstler über die Familienbilanz.

Das Jahr begann für Engstler herausfordernd. Der 24-Jährige wechselte in das erfahrene Lamborghini Team Liqui Moly by GRT und damit erstmals ins Fahrzeug mit dem goldenen Stier. Zuvor setzte er sowohl in seiner DTM-Debütsaison als auch im ADAC GT Masters auf die vier Ringe und pilotierte einen Audi R8 LMS GT3 Evo2. „Der Lamborghini ist teilweise schon anders zu fahren, da spielen Themen rein wie die Kinematik der Vorderachse oder die Balance durch die Karosserie. Trotzdem merkt man, dass beide Fahrzeuge auf einem ähnlichen Konzept basieren“, erklärt Engstler die Unterschiede der beiden Autos. Von Anpassungsproblemen war beim Auftakt allerdings keine Spur. Nachdem Engstler von einer Gelbphase profitierte und in Führung ging, verteidigte er diese gegen Routinier Maro Engel (Monaco/Mercedes-AMG Team Winward) souverän bis zum Ziel. „Als ich Maro im Rückspiegel gesehen habe, wusste ich, dass es ein langer Nachmittag wird. Entscheidend war, dass ich keine Fehler gemacht und ihm zu keiner Zeit eine Überholmöglichkeit angeboten hab“, sagt Engstler.

Sein persönliches Saisonziel hat der Youngster, dessen Markenzeichen das Fahrzeug-Design in den Farben seines Partners LIQUI MOLY ist, bereits erreicht. „Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dieses Jahr mein erstes DTM-Rennen zu gewinnen. Dass es direkt am ersten Wochenende klappt, hätte ich niemals gedacht. Meine Ziele muss ich jetzt wohl nochmal überdenken“, sagt Engstler mit einem Schmunzeln und ergänzt: „Es sind noch enorm viele Hausaufgaben zu erledigen, auch von meiner Seite aus. Ich möchte jedes Rennwochenende punkten, einen guten Job machen und den Lamborghini immer besser verstehen.“ Die nächste Chance dazu hat Engstler beim zweiten Saisonstopp am DEKRA Lausitzring. Dass die Strecke südlich von Berlin für Lamborghini ein gutes Pflaster ist, beweist ein Blick in den Rückspiegel. Vergangenes Jahr glänzte Lamborghini-Werkspilot Mirko Bortolotti (I) dort für SSR Performance mit einem Sieg und einem zweiten Platz.