Samstag, 30. März 2019

HP Racing International mit Proczyk, Niedertscheider – und Hyundai

  • Titelverteidiger Proczyk begrüßt seinen Landsmann Niedertscheider
  • Wechsel von Opel zu Hyundai: „Eine große Herausforderung“
  • „Die Messlatte liegt hoch“: 2018 siegte HP in der Teamwertung und stellte den Meister

Harald Proczyk started 2019 im Hyundai in der ADAC TCR Germany
Foto: Jens Hawrda
Neues Auto, neuer Teamkollege, neue Herausforderungen: HP Racing International mit dem Titelverteidiger Harald Proczyk (43, Österreich) an der Spitze geht die ADAC TCR Germany 2019 mit einigen Änderungen an. Der Österreicher begrüßt an seiner Seite seinen Landsmann Lukas Niedertscheider (24) als neuen Teamkollegen – vor allem aber steigt das Team vom Opel Astra TCR auf den Hyundai i30 N TCR um. 

„Das ist eine große Herausforderung und natürlich eine Umstellung“, sagt Proczyk. Die Zeit bis zum Saisonstart vom 26. bis 28. April in Oschersleben wollen der Routinier und sein neuer Teamkollege nutzen, um „das Auto zu verstehen und es für uns fahrbar zu machen“, betont der 43-Jährige. „Wir haben in dieser Woche in Hockenheim getestet. Für mich war es das erste Mal im Hyundai und ich war wirklich positiv überrascht. Ich glaube, wir haben da ein gutes und starkes Paket“, sagt Niedertscheider.

Im vergangenen Jahr war Proczyk noch im Opel Astra TCR Meister geworden, Niedertscheider hatte als einziger Pilot im Fahrerfeld auf den Peugeot 308 TCR gesetzt. Dass sei zwar „besonders“ gewesen, meint Niedertscheider, sagt aber auch: „Natürlich ist der Vorteil, wenn Du einen Teamkollegen hast, enorm, weil Du einfach technisch viel mehr probieren kannst. Gerade, wenn Du ein neues Auto hast, wie im letzten Jahr den Peugeot, ist es fatal, wenn du alleine dastehst und keine Referenz hast. “

Im vergangenen Jahr hatten Proczyk und Rookie Luke Wankmüller (17, Straubenhardt) die Teamwertung gewonnen, dazu kamen der Meistertitel für den Routinier und der zweite Rang für Wankmüller in der Honda Junior Challenge. Das zu toppen, wird sehr schwer, weiß Proczyk. "Natürlich liegt die Messlatte sehr hoch, wir können eigentlich nur verlieren", sagt er mit einem Lächeln. Andererseits sind es genau diese Herausforderungen, die den 43-Jährigen am Motorsport so reizen: "Das ganze Projekt mit der neuen Konstellation ist interessant!"

Wankmüller wird in dieser Saison in der neuen ADAC GT4 Germany starten, allerdings bei HP Racing International bleiben. Proczyk und Niedertscheider verbindet schon seit längerer Zeit eine Partnerschaft, jetzt wollen die beiden 2019 als Team durchstarten. „Ich glaube, dass der Lukas noch eine Menge Potenzial hat und eigentlich schneller ist, als es die Ergebnisse aussagen“, sagt Proczyk über seinen fast 20 Jahre jüngeren Landsmann, der das vergangene Jahr als 17. der Gesamtwertung abgeschlossen hat. 

Niedertscheider selbst nennt neben der persönlichen Weiterentwicklung auch die Verteidigung des Teamtitels als Saisonziel. „Wenn das Paket so funktioniert, wie es bei den Tests den Anschein hatte, bin ich zuversichtlich, dass ich vorne mitmischen kann. Als amtierender Team-Champion ist natürlich auch der Anspruch da, mit HP Racing International den Titel zu verteidigen“, gibt der 24-jährige Osttiroler vor, „möglichst konstant und häufig in die Punkte zu fahren“.

Freitag, 29. März 2019

Zwei Serien, eine Veranstaltung: DTM und SUPER GT schreiben Geschichte

  • Gemeinsamer Saisonabschluss am 23./24. November in Fuji, Japan
  • SUPER-GT-Autos treten zuvor beim DTM-Finale in Hockenheim an
  • Höhepunkt der langjährigen Kooperation beider Serien
SUPER-GT-Teams beim DTM-Saisonfinale 2017 am Hockenheimring
Foto: dtm.com

Mit einer gemeinsamen Rennveranstaltung schlagen DTM und die japanische SUPER-GT-Serie ein neues Kapitel in der Motorsport-Geschichte auf. Die DTM-Dachorganisation ITR und der SUPER-GT-Promoter GTA haben sich darauf verständigt, das geplante Event am 23. und 24. November im japanischen Fuji auszutragen. Zuvor wird es bereits in Deutschland zu einem ersten Aufeinandertreffen kommen: drei Fahrzeuge aus der SUPER GT bestreiten einen Gaststart beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim (4.–6. Oktober).

Das gemeinsame Event im November stellt den vorläufigen Höhepunkt der Zusammenarbeit von ITR und GTA dar. Beide Organisationen kooperieren seit Jahren. Die spektakulären, mehr als 600 PS starken Fahrzeuge beider Serien basieren auf einem gemeinsamen Technischen Reglement. In der DTM treten 2019 die Marken Aston Martin, Audi und BMW an. In der SUPER-GT-Serie kommen Fahrzeuge von Honda, Lexus und Nissan zum Einsatz. Dieses Aufgebot renommierter Hersteller macht das Aufeinandertreffen zu einem internationalen Gipfel des Automobilsports.

Berger: „Weiterer Meilenstein in der Partnerschaft“

„Dies ist ein weiterer Meilenstein in der Partnerschaft der beiden Serienbetreiber GTA und ITR“, sagt der ITR-Vorsitzende Gerhard Berger. Der ehemalige Formel-1-Fahrer weiter: „Ich danke dem GTA-Vorsitzenden Masaaki Bandoh sowie der Organisation der Rennstrecke von Fuji für ihre bisherige Arbeit. Der Fuji Speedway ist eine weltbekannte, moderne Rennstrecke – ein würdiger Austragungsort für ein Spektakel mit Rennfahrzeugen aus SUPER GT und DTM.“

GTA-Chef Masaaki Bandoh sagt: „Die gemeinsame Rennveranstaltung von DTM und SUPER GT kann endlich verwirklicht werden. Ich möchte der ITR mit ihrem Vorsitzenden Gerhard Berger meinen Dank für die gute Zusammenarbeit aussprechen. Darüber hinaus danke ich den Verantwortlichen des Fuji Speedway, die aktiv an der Umsetzung unseres Vorhabens mitgewirkt haben. Ich freue mich sehr, dass wir das Event gemeinsam ausrichten werden.“

Motorsport-Fans können sich auf ein Spektakel freuen. Es ist geplant, dass mindesten zwölf DTM-Fahrzeuge auf der Rennstrecke unweit des Mount Fuji gegen die japanischen Autos antreten. Nach welchen Kriterien die DTM-Abordnung ausgewählt wird, steht noch nicht fest. Das Veranstaltungsformat des gemeinsamen Events ist hingegen fix: Wie in der DTM üblich, werden zwei Rennen ohne Fahrerwechsel absolviert. Ein Novum für die SUPER GT, wo längere Rennen mit Fahrerwechsel stattfinden. Es ist geplant, dass in Fuji alle Autos auf Einheitsreifen des DTM-Partners Hankook antreten.
SUPER-GT-Rennen auf dem Fuji Speedway 2018
© GTA

Honda, Lexus und Nissan in Hockenheim am Start

Das DTM-Finale in Hockenheim bildet den Auftakt für das Kräftemessen zwischen den renommierten Marken aus Europa und Japan. Während der laufenden SUPER-GT-Saison, die am 3. November in Motegi endet, entsenden Honda, Lexus und Nissan jeweils ein Rennfahrzeug nach Hockenheim. Im Gegensatz zu den Demonstrationsrunden der drei Hersteller beim DTM-Finale 2017, treten die Gäste aus Japan diesmal am Samstag und Sonntag in den Rennen an. „Damit bieten wir den DTM-Fans zum Saisonabschluss ein echtes Highlight“, sagt ITR-Geschäftsführer Achim Kostron. „Sechs Marken in der Startaufstellung eines DTM-Rennens – einfach beeindruckend. Dies ist ein Beleg für das enorme Potenzial der Kooperation von SUPER GT und DTM.“ Die SUPER-GT-Fahrer für den Gastauftritt werden die drei Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt nominieren.

Mittwoch, 27. März 2019

Formel E: Ergebnisse und Meisterschaftsstand nach E-Prix Sanya

Das Team DS TECHEETAH feiert seinen Sieg
Foto: www.media.fiaformulae.com/Sam Bloxham
Rennergebnis (Top-Ten):  

1. Jean-Eric Vergne DS TECHEETAH
2. Oliver Rowland Nissan e.dams
3. Antonio Felix da Costa BMW i Andretti Motorsport
4. Andre Lotterer DS TECHEETAH
5. Daniel Abt Audi Sport ABT Schaeffler
6. Jerome D’Ambrosio MAHINDRA RACING
7. Pascal Wehrlein MAHINDRA RACING
8. Sebastien Buemi Nissan e.dams
9. Mitch Evans Panasonic Jaguar Racing
10.Felipe Massa VENTURI Formula E Team


Fahrerwertung (Top-Ten):

1. Antonio Felix da Costa BMW i Andretti Motorsport   62 Pkt.
2. Jerome D’Ambrosio MAHINDRA RACING   61 Pkt.
3. Jean-Eric Vergne DS TECHEETAH   54 Pkt.
4. Sam Bird Envision Virgin Racing   54 Pkt.
5. Lucas di Grassi Audi Sport ABT Schaeffler   52 Pkt.
6. Edoardo Mortara VENTURI Formula E Team   52 Pkt
7. Daniel Abt Audi Sport ABT Schaeffler   44 Pkt.
8. Robin Frijns Envision Virgin Racing   43 Pkt.
9. Andre Lotterer DS TECHEETAH   41 Pkt.
10.Pascal Wehrlein MAHINDRA RACING   36 Pkt.


TEAM Wertung:

1. Envision Virgin Racing   97 Pkt.
2. MAHINDRA RACING   97 Pkt.
3. Audi Sport ABT Schaeffler   96 Pkt.
4. DS TECHEETAH   95 Pkt.
5. BMW i Andretti Motorsport   80 Pkt.
6. VENTURI Formula E Team   67 Pkt.
7. Nissan e.dams   46 Pkt.
8. Panasonic Jaguar Racing  37 Pkt.
9. HWA RACELAB   7 Pkt.
10.NIO Formula E Team   6 Pkt.
11.GEOX DRAGON   2 Pkt.

Dienstag, 26. März 2019

Formel-E: Stimmen Bestplazierten zum E-Prix in SANYA

Sieg in Sanya: Jean-Eric Vergne
Foto:www.media.fiaformulae.com/Sam Bloxham
JEAN-ERIC VERGNE (DS TECHEETAH)
"Dies ist unser erster Sieg als neues Team, und ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich diesen Sieg für DS gewinnen konnte. Es ist eine neue Beziehung und es ist immer schwierig, wenn Sie beginnen. Aber nach 20 Rennen in Folge mit Punkten Die letzten drei Rennen, in denen keine Punkte erzielt werden konnten, waren extrem hart - ich habe zwischen Hongkong nicht besonders gut geschlafen. Es war ein großer Tag für uns - wir sind ein chinesisches Team und hier zu gewinnen, war absolut fantastisch Podium, als wir die chinesische Hymne hatten und alle Fans sangen ... es war eigentlich ziemlich emotional. "
# 22 Oliver Rowland
Foto: www.media.fiaformulae.com/Sam Bloxham
OLIVER ROWLAND (NISSAN E.DAMS)
"Auf der einen Seite bin ich glücklich und auf der anderen Seite etwas enttäuscht. Ich hatte dort eine gute Gelegenheit - JEV hat gute Arbeit geleistet - er hat mich überrascht und ich wusste, dass er irgendwann mal dorthin gehen würde. Ich bin natürlich sehr glücklich Ich war glücklich mit dem Podium und es ist eine Weile her. Ich habe es in Mexiko verloren und war erneut in Hongkong vorn. Es war ein ziemlich hartes Rennen mit drei DNFs, also ist es schön, ein paar Punkte zu erzielen. Ich hatte viel zu kämpfen und ich Ich wusste, wenn ich zurückfalle - wenn Sie anfangen, in den Rennen der Formel E zurückzufallen -, denken alle, dass Sie langsam sind und sie ihre Energie dazu verwenden, Sie zu überholen das Limit innerhalb der Regeln, aber am Limit. Ich musste aggressiv sein. "

ANTONIO FELIX DA COSTA (BMW I ANDRETTI MOTORSPORT)
"Ich bin natürlich mit den Punkten zufrieden, aber ich wollte heute noch ein bisschen mehr mitnehmen. Nachdem ich diesen beiden Typen gefolgt war, dachte ich, wir hätten das Auto zu gewinnen, aber es ist nicht leicht zu überholen, man muss viel riskieren Vor allem, wenn es sich um jemanden wie Oliver handelt. Ich wusste genau, was in seinem Kopf vorging, er wollte dieses Podium sehr, und er wusste, dass ich die Punkte brauchte - also ging ich irgendwann ein kleines Risiko ein, aber er verteidigte sich spät und war schon da halb engagiert. Es hätte schlecht ausgehen können, aber zum Glück hat alles geklappt. Ich bin glücklich damit, es ist noch ein weiter Weg, wir sind jetzt nur noch die Hälfte und wir müssen uns vergewissern Wir sind im Juli da. "

Sonntag, 24. März 2019

Timo Bernhard: Der deutsche Motorsport braucht die ADAC GT4 Germany

  • Das KÜS Team75 Bernhard startet in der neuen ADAC GT4 Germany
  • Einsatz läuft parallel zum Engagement im ADAC GT Masters
KÜS Team 75 startet 2019 neben der GT3 auch in der GT4-Klasse
Foto: Jens Hawrda

Timo Bernhard gehört zu den erfolgreichsten deutschen Rennfahrern. Neben seinen Einsätzen als Porsche-Werksfahrer betreibt der 38-jährige Sportwagen-Weltmeister auch ein eigenes Rennteam. Dieses tritt in der Debütsaison der ADAC GT4 Germany mit einem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport an. Im Interview erklärt Bernhard die Hintergründe des Engagements. Der Saisonauftakt der ADAC GT4 Germany findet vom 26. bis 28. April im Rahmen des ADAC GT Masters in der Motorsport Arena Oschersleben statt. 

Als Fahrer sind Sie amtierender Sportwagen-Weltmeister. Darüber hinaus besitzen Sie einen eigenen Rennstall. Warum steigen Sie mit dem Team in die neuen ADAC GT4 Germany ein?
Timo Bernhard: "Zum einen finde ich die GT4-Meisterschaft als Plattform unterhalb des ADAC GT Masters sehr interessant - vor allem für junge Fahrer aber auch für Fahrer, die Motorsport als Hobby ausüben. Und zum anderen macht es für uns als Team Sinn, die Synergien, die sich mit unserem Einsatz im ADAC GT Masters am selben Rennwochenende ergeben, zu nutzen." 

Die GT4-Kategorie hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Wie bewerten Sie die Klasse im Allgemeinen?
"International habe ich die Serie nicht ganz verfolgt. Aber ich finde es gut, dass sie jetzt auf nationaler Ebene beim ADAC GT Masters mit dabei ist. Für die Fans ist es toll, denn ihnen wird mit dem ADAC GT Masters als Top-Serie, der ADAC GT4 Germany, der ADAC TCR Germany, dem Porsche Carrera Cup und der ADAC Formel 4 richtig viel geboten werden. Ich hoffe aber sehr, dass man bei den Kosten für die Fahrzeuge darauf achtet, dass es nicht ausartet, sondern für die Teams und Kunden auch noch erschwinglich bleibt. GT4 ist ein reiner Kundensport und das sollte es auch bleiben." 

Ihr Team tritt weiterhin im ADAC GT Masters mit zwei neuen Porsche 911 GT3 R an. Welche Synergieeffekte versprechen Sie sich am Rennwochenende durch die Teilnahme an beiden Serien?
"Die Synergieeffekte sind für uns ganz klar. Wir sind für das ADAC GT Masters schon vor Ort und können somit alle bis auf ein Rennen in Doppelfunktion mit dem ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany abdecken. Zusätzlich haben wir dadurch ein sehr gutes Umfeld für unsere GT4-Fahrer geschaffen, die sich mit den GT-Masters-Fahrern austauschen können. Wir sehen uns als ein Team. Aus diesem Grund macht es besonders Sinn, beide Serien mitzunehmen." 

Im ADAC GT Masters haben Sie als Pilot und Teambesitzer eine Doppelrolle. Welche Aufgaben übernehmen Sie beim Einsatz in der ADAC GT4 Germany? Werden wir Sie dort ebenfalls am Kommandostand sehen?
"Bei dem GT4-Einsatz werde ich als Teambesitzer und Berater vor Ort sein. Am Kommandostand werde ich natürlich interessehalber dabei sein und 'meinem' Fahrzeug die Daumen drücken, das übrigens im gleichen Design wie die GT-Masters-Fahrzeuge fährt. Wir haben die Rollen klar verteilt und die GT4-Mannschaft hat beim Rennen ihre eigene Crew, die von der GT3-Crew natürlich unterstützt wird." 

Was erwarten Sie sich sportlich von der ersten Saison der ADAC GT4 Germany?
"Wir erwarten uns einen ganz engen, harten aber vor allem fairen Sport. Man darf nicht vergessen: Es ist kein Profisport, sondern ein reiner Kundensport. Deshalb sollte es eben bei den Kosten und beim Aufwand nicht ausarten, sondern immer noch eine bezahlbare Plattform bleiben. Für mich ist die ADAC GT4 Germany eine wichtige Serie für Amateure und Fahrer, die das als Hobby machen und den Motorsport aus Leidenschaft betreiben sowie für junge aufstrebende Talente, die in den Top-GT Sport wollen." 

2019 startet Ihr KÜS Team75 Bernhard mit einem Fahrzeug in der ADAC GT4 Germany. Planen Sie, dieses Programm in den Folgejahren noch auszubauen bzw. von welchen Faktoren hängt dies ab?
"Ich sehe die neue Serie als Unterbau für das ADAC GT Masters und deshalb passt sie bei uns wunderbar als Zwischenstufe ins Portfolio rein. Wir sehen es als langfristiges Programm zusammen mit dem ADAC GT Masters, weil es sich sehr gut ergänzt. Bei uns kann man im Kartsport in unserem neu gegründeten Junior Team75 anfangen und über GT4 in die GT3 bis hin zum internationalen GT-Sport mit den 24 Stunden aufsteigen. Wir haben schon sehr viel Interesse von Kartfahrern, die mit einem Auge schon auf die GT4-Klasse schauen. Wir planen unser Engagement deshalb nicht nur für 2019, sondern die GT4 soll bei uns ein fester Bestandteil werden. Wir starten 2019 erst einmal mit einem Auto und zukünftig möchten wir 2020/2021 gerne mit einem zweiten Fahrzeug starten, wenn es realisierbar ist. Die GT4-Plattform muss bezahlbar bleiben und muss gleichermaßen für Amateure als auch für junge Fahrer leistbar und attraktiv bleiben. Das anfängliche Interesse, welches man bislang vernommen hat, war schon sehr positiv. Und das finde ich wichtig, weil wir diese Serie im deutschen Motorsport brauchen." 

Termine ADAC GT4 Germany 2019* 

26. - 28.04.2019 Motorsport Arena Oschersleben
07. - 09.06.2019 Red Bull Ring (A)
09. - 11.08.2019 Circuit Zandvoort (NL)
16. - 18.08.2019 Nürburgring
13. - 15.09.2019 Hockenheimring Baden-Württemberg
27. - 29.09.2019 Sachsenring  
 
* Änderungen vorbehalten. 

Formel-E: Audi-Pilot Daniel Abt punktet auch in China

  • Platz fünf für den Deutschen beim ersten E-Prix in Sanya
  • Audi Sport ABT Schaeffler fehlt nur noch ein Punkt zur Tabellenführung
  • Lucas di Grassi durch unverschuldete Kollision aus dem Rennen gerissen
Daniel Abt holt mit Platz 5 Punkte in China
Copyright: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel

Audi-Pilot Daniel Abt hat auch im sechsten E-Prix der Saison Punkte geholt. Durch seinen fünften Platz in Sanya (China) machte Audi Sport ABT Schaeffler in der Teamwertung der ABB-FIA-Formel-E-Meisterschaft weiter Boden gut. Vor dem Beginn der Europasaison der Formel E am 13. April in Rom (Italien) liegen die Titelverteidiger nur noch einen Punkt hinter der Tabellenspitze.

Bei hohen Temperaturen und extremer Luftfeuchtigkeit ging es beim ersten E-Prix im Urlaubsparadies auf der südchinesischen Insel Hainan vor allem in der Schlussphase ziemlich zur Sache. Von Startplatz vier aus kämpfte Daniel Abt in der Spitzengruppe um ein Podiumsergebnis, ehe das Safety-Car auf die Strecke ging und das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen wurde. „Dadurch wurde unser Vorteil zunichtegemacht, den wir uns am Anfang des Rennens erarbeitet hatten“, sagte Abt. „Wir hatten ein gutes Energiemanagement und waren in einer starken Position, ehe die verrückten Dinge auf der Strecke passiert sind. Deshalb bin ich nicht hundertprozentig zufrieden. Aber in der Formel E kommt es darauf an, regelmäßig zu punkten. Das ist mir bisher in allen sechs Rennen gelungen.“
Daniel Abt, Audi e-tron FE05 #66 (Audi Sport ABT Schaeffler)
Copyright: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel

Teamkollege Lucas di Grassi kämpfte sich mit seinem Audi e-tron FE05 von Startplatz zehn auf Rang sechs nach vorn und lag unmittelbar hinter Abt, als er in der vorletzten Runde durch eine von Sébastien Buemi ausgelöste Kollision aus dem Rennen gerissen wurde. „Das war extrem ärgerlich, denn wir hätten heute die Führung in der Meisterschaft übernehmen können“, sagte der Brasilianer. „Bis dahin war es ein großartiges Rennen.“ 

„Einige Fahrer haben am Ende ihre Ellenbogen etwas zu sehr ausgepackt“, sagte Teamchef Allan McNish. „Dadurch ist Lucas ganz aus dem Rennen gerissen und Daniel ein wenig aus dem Weg gerempelt worden. Das Ergebnis ist etwas enttäuschend für uns, weil wir die Performance, die Fahrer und die Strategie für mehr hatten.“

Ohne Punkte blieb in Sanya das Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing. Sam Bird und Robin Frijns fielen beide durch Kollisionen aus.

Samstag, 23. März 2019

Podium für BMW und Andretti Motorsport in Sanya: Félix da Costa führt die Fahrerwertung an


Platz 3 und Führung in der Meisterschaft für Antonio Felix da Costa
Foto: BMW-Motorsport
António Félix da Costa (POR) feierte beim Sanya E-Prix (CHN), dem sechsten Rennen der ABB FIA Formula E Championship, sein drittes Podest der Saison. Nach 36 Runden überquerte er als dritter die Ziellinie. Dank seiner 15 Punkte führt Félix da Costa nun die Fahrerwertung mit 62 Punkten an. Sein Teamkollege Alexander Sims (GBR) gehörte ebenfalls zu den Spitzenreitern, fiel jedoch nach einem Unfall aus.

Antonio Felix da Costa (BMW iFE 18)
Foto: BMW-Motorsport
Das Rennen war von den Startplätzen drei (Félix da Costa) und fünften (Sims) vor allem durch das Energiemanagement geprägt. Nachdem die Spitzenreiter mehr als die Hälfte des Rennens defensiv gefahren waren und das Feld dicht beieinander ließen, begannen die ersten Duelle nach etwa 30 Minuten. In einer direkten Begegnung mit André Lotterer (GER) rutschte Sims in die Absperrung und beschädigte seinen BMW iFE.18 zu stark, um das Rennen fortzusetzen. Nach diesem Vorfall kam das BMW i8 Coupé Safety Car auf die Strecke, bevor das Rennen kurz danach mit roter Flagge abgebrochen werden musste um das Fahrzeug zu bergen. Félix da Costa verteidigte seinen dritten Platz während des gesamten Rennens, das nach einem weiteren Unfall in der Mitte hinter dem BMW i8 Coupé Safety Car endete.

Félix da Costa hat mit 62 Punkten die Führung in der Fahrerwertung übernommen. Sims hat nach wie vor 18 Punkte auf dem 14. Platz der Gesamtwertung. In der Teamwertung liegt BMW i Andretti Motorsport mit 80 Punkten auf Rang fünf. Aufgrund zahlreicher Untersuchungen nach dem Rennen ist das Ergebnis vorläufig. 

Antonio Felix da Costa auf dem Weg zur Siegerehrung
Foto: BMW-Motorsport

António Félix da Costa nach dem Rennen:

„Natürlich bin ich mit dem Ergebnis, den Punkten und dem Vorsprung in der Fahrerwertung zufrieden. Aber ich bin auch etwas frustriert, wenn ich ehrlich bin, weil ich heute noch besser sein wollte. Ich konnte ohne Probleme mit den beiden Jungs mithalten und dachte, ich hätte gewinnen können. Die Strecke hier ist jedoch sehr eng und Sie müssen viel riskieren, um zu überholen. Ich habe es einmal versucht, entschied mich dann aber dazu, die wichtigen Punkte für den dritten Platz zu holen. Ich denke, so müssen wir handeln, wenn wir bis zum Ende der Saison an der Spitze bleiben wollen. “

Formel-E: Felix da Costa übernimmt Führung in der Fahrerwertung in China

  • Vergne siegt
  • Oliver Rowland nach Pole Zweiter
  • Felix da Costa übernimmt mit Dritten Platz Führung der Fahrerwertung
Antonio Felix da Costa übernimmt nach seinem dritten Platz in China die Führung in der Meisterschaft
Foto: BMW-Motorsport

Nissan e.dams Oliver Rowland, der von Pole aus startete, kam schnell vom Start weg, gefolgt von Jean-Eric Vergne von DS Techeetah auf Rang zwei und Antonio Felix da Costa von BMW i Andretti Motorsport auf Rang drei. Nur wenige Minuten nach dem Start kam Sam Bird von Envision Virgin Racing in Kurve 5 von der Strecke ab und begrub damit alle Hoffnungen für dieses Meisterschaftsrennen. Kurz nach Birds Ausscheiden fiel auch Stoffel Vandoorne von HWA Racelab wegen Schäden am Fahrzeug aus. 

Sobald die Aktivierungszone für den ANGRIFFSMODUS aktiviert war, begannen die Fahrer, sie zu durchfahren. Jeder Fahrer muss den ANGRIFFSMODUS mindestens zweimal nutzen, wobei jede Aktivierung vier Minuten lang zusätzlich 25 kWh bedeutet. 

Rowland, immer noch vorne, führte das Feld bei noch 30 Minuten verbleibender Rennzeit an. In der Zwischenzeit fielen beide Geox Dragon Fahrer aus, wodurch sich die Gesamtzahl der Fahrer, die auf dem 2,236 km langen Sanya-Straßenkurs ausfielen, auf vier erhöhte. Nachdem sein Teamkollegen aus dem Rennen war, überholte Robin Frijns von Envision Lucas di Grassi von Audi Sport Abt Schaeffler und kam auf Rang sieben, während der ehemalige Champion Mühe hatte, den ANGRIFFSMODUS zu aktivieren und die Aktivierungszone zweimal verpasste. 

Der amtierende Champion Vergne, der hungrig auf seinen ersten Saisonsieg war, schaffe in Kurve 11 den Durchbruch und übernahm die Führung, indem er Rowland überholte. Mit Vergne an der Spitze kämpfte Rookie Rowland mit einem dere erfahrensten Formula E Piloten um die Führung. Weiter hinten im Fahrerfeld streifte Alex Sims von BMW i die Wand, beschädigte das Heck seines Wagens und blieb auf der Strecke liegen. Mit der Roten Flagge wurde das Rennen 12 Minuten vor Rennende angehalten um Sims BMW zu bergen.

Nach dem Neustart des Rennens hinten dem BMW i8 Safety Car ging der Kampf um die Führung zwischen Rowland und Vergne weiter. Di Grassi arbeitete sich vom zehnten Platz nach vorn und holte sich von Frijns den sechsten Platz. Zwischenzeitlich gab es gegen Vergne eine Untersuchung wegen Nichtbeachtung des Safety-Car-Phase. Das brachte die Chancen des Franzosen auf einen dringend benötigten Sieg in Gefahr.

Zwei Minuten vor Rennende hatte Techeetahs Andre Lotterer den vierten Platz erobert und verfolgte da Costa in der dritten Position. In der letzten Minute des Rennens kam es zum Chaos, als di Grassi, der auf Rang sechs fuhr und aus dem Rennen flog, als Frijns in Kurve 8 in den brasilianischen Fahrer crashte. Da di Grassi gestrandet war, wurde das Rennen mit Gelbphase beendet. Vergne sah zuerst die Zielflagge, gefolgt von Oliver Rowland auf dem zweiten und da Costa auf dem dritten Platz.  

Ergebnis Formel-E Rennen China (Top-Five):

1. Jean-Eric Verne (DS Techeetah Formula E Team)
2. Oliver Rowland (Nissan E.Dams)
3. Antònio Felix Da Costa (BMW i Andretti Motorsport)
4. Andre Lotterer (DS Techeetah Formula E Team)
5. Daniel Abt (Audi Sport Abt Schaeffler)

Freitag, 22. März 2019

Formel E: Aktuelles und Buntes vom Audi-Team aus Sanya

  • Neue Rennstrecke auf der Hainan-Insel und extrem hohe Luftfeuchtigkeit
  • 400 Gäste von Audi China bei erstem Formel-E-Rennen in Sanya

Daniel Abt (l.) und  Lucas di Grassi genießen ein wenig freie Zeit am Strand
Copyright: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel 
Der erste E-Prix im südchinesischen Urlaubsparadies Sanya (Start am Samstag um 15 Uhr Ortszeit/8 Uhr MEZ) wird angesichts extrem hoher Luftfeuchtigkeit zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.

Die Sonne verschwand in Sanya seit Freitag zwar immer wieder hinter dichten Wolken, geblieben sind aber hohe Temperaturen von rund 28 Grad im Schatten und eine relative Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent, die alle Fahrer und Teammitglieder schon bei der Streckenbegehung mächtig ins Schwitzen brachte.

Die beiden Audi-Piloten Daniel Abt und Lucas di Grassi rechnen mit einem weiteren spektakulären Formel-E-Rennen. „Die Strecke ist genau mein Style“, sagt Abt. „Vor allem kann man anders als zuletzt in Hongkong gut überholen.“ Teamkollege di Grassi bestätigt: „Der Kurs erlaubt mit seinen langen Geraden spannendes Racing, und die Qualität des Streckenbelags ist sehr gut.“

Die Strecke liegt auf der Hainan-Insel direkt am Strand von Sanya neben einem Ferienpark. Eine Besonderheit: Der Start erfolgt auf einer Brücke. Größere Auswirkungen als zuletzt dürfte der Attack Mode haben. „Die Kurve für die Aktivierung ist fast rechtwinkelig und superlangsam“, sagt Lucas di Grassi.

Am Donnerstag genossen Daniel Abt und Lucas di Grassi nach eigenen Worten „einen der besten PR-Tage“ ihrer Formel-E-Karriere. Di Grassi machte für den TV-Sender CNN einen Ausflug in den Regenwald der Yalong Bay. Anschließend tobten sich beide Audi-Piloten auf dem südchinesischen Meer bei Filmaufnahmen mit einem Flyboard aus.

China ist der weltweit größte Markt für die Automobilindustrie und das Interesse an der Formel E riesengroß: Rund 400 Gäste von Audi China werden das Rennen in Sanya am Samstag auf den Tribünen verfolgen. Für die Audi-Gäste begann das Formel-E-Wochenende mit einer Abendveranstaltung im Grand Hyatt in Sanya, bei der auch Daniel Abt, Lucas di Grassi, Audi-Motorsportchef Dieter Gass und Teamchef Allan McNish anwesend waren.

Dieter Gass verbrachte seinen Geburtstag am Mittwoch auf dem Flug von München nach Sanya. Bei der (verspäteten) Ankunft in Sanya wartete der Audi-Motorsportchef vergeblich auf sein Gepäck, das beim Zwischenstopp in Peking hängen geblieben war.

Die meisten Teammitglieder flogen zwischen den beiden Formel-E-Rennen in Hongkong und Sanya zurück nach Europa. Nur ein kleiner Teil des Teams Audi Sport ABT Schaeffler nutzte die Gelegenheit für einen Kurzurlaub in Asien. So verbrachte Teammanager Roger Köhler ein paar entspannte Tage auf Bali.

Teamchef Allan McNish verbrachte zwischen Hongkong und Sanya nur zwei Nächte zu Hause in Monaco. Der Schotte war am vergangenen Wochenende Grand Marshall beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA), das er in seiner Rennfahrerkarriere viermal mit Audi gewonnen hat.

Ihren nächsten PR-Termin haben Daniel Abt und Lucas di Grassi in München: Am Abend des 4. April lädt Audi Motorsport-Journalisten zu einem Meet the Team bei Formel-E-Caterer Käfer.

Der sechste Saisonlauf der Formel E wird in Deutschland live von Eurosport übertragen. Außerdem zeigt die ARD das Rennen im Livestream unter daserste.de.

ADAC GT Masters begeistert 2019 mit Vielfalt und starkem Feld

  • 31 Fahrzeuge von acht Marken starten 2019 im ADAC GT Masters
  • Comeback von Aston Martin mit dem neuen Vantage
  • Neue oder weiterentwickelte Supersportwagen von Audi, Lamborghini und Porsche

Auch 2019 volle Starterfelder in der ADAC GT-Masters
Foto: Jens Hawrda

Das ADAC GT Masters begeistert die Fans auch in der Saison 2019 mit Markenvielfalt und einem starken Feld von mehr als 30 Supersportwagen. Für die vom 26. bis 28. April in der Motorsport Arena Oschersleben beginnende Saison haben 19 Teams insgesamt 31 Supersportwagen gemeldet. Insgesamt acht Marken sorgen für ein abwechslungsreiches und spektakuläres Feld. Audi, BMW, Corvette, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG, Porsche sowie Rückkehrer Aston Martin haben sich für die neue Saison eingeschrieben. Alle Rennen werden live und in voller Länge von SPORT1 übertragen. 

"Das ADAC GT Masters präsentiert auch 2019 ein starkes Starterfeld. Mit erneut mehr als 30 Sportwagen von acht Marken unterstreicht die Serie ihren Ruf als weltweit attraktivste GT3-Sprintserie", sagt ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk. "Im vergangenen Jahr haben wir die bisher ausgeglichenste Saison in der Geschichte des ADAC GT Masters erlebt. Die Saison 2019 verspricht wieder viel Spannung. Die Fans dürfen sich mit dem ADAC GT Masters, unserer neuen ADAC GT4 Germany, der ADAC TCR Germany und ADAC Formel 4 sowie dem Porsche Carrera Cup Deutschland auf ein einzigartiges Veranstaltungspaket freuen." 

Debütieren wird im ADAC GT Masters 2019 PROpeak Performance. Die Mannschaft aus der Eifel setzt zwei neue Aston Martin Vantage GT3 ein. Ebenfalls neu sind die Audi-Teams HCB-Rutronik Racing und T3 Motorsport. Nach einer Pause von einem Jahr kehrt Schütz Motorsport zurück und setzt mit Mercedes-AMG auf eine neue Marke. 

Vorjahreschampion Porsche ist mit vier neu entwickelten 911 GT3 R vertreten. Die Meistermannschaft Precote Herberth Motorsport geht die Mission Titelverteidigung mit einem Fahrzeug an. Das KÜS Team75 Bernhard von Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard vertraut dagegen erneut auf zwei "Neunelfer". Mit einem neuen 911 GT3 R bestreitet IronForce by RING POLICE ihre zweite Saison im ADAC GT Masters. 

Wie schon in den vergangenen Saisons ist der Audi R8 LMS auch 2019 das bei den Teams beliebteste Fahrzeug. Insgesamt 13 Exemplare des R8 LMS in einer für die Saison 2019 weiterentwickelten Version stehen in der Nennliste. Wie im Vorjahr tritt BWT Mücke Motorsport mit drei R8 LMS an. Zwei Autos setzen Aust Motorsport, EFP Car Collection by TECE, HCB-Rutronik Racing und Montaplast by Land-Motorsport ein, auf jeweils einen der V10-Mittelmotorsportwagen vertrauen das Team ISR und T3 Motorsport. Die Schwestermarke Lamborghini ist mit drei ebenfalls weiterentwickelten Huracán GT3 EVO vertreten, eingesetzt vom weltweiten erfolgreichsten Lamborghini-Team ORANGE1 by GRT Grasser. 

Mit fünf Fahrzeugen ist Mercedes-AMG die Marke mit den zweitmeisten Fahrzeugen im Feld. Das Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing und das Mann-Filter Team HTP starten wie im Vorjahr mit jeweils zwei Mercedes-AMG GT3. Das Sternquintett komplettiert Schütz Motorsport. 

Rekordsieger Callaway Competition startet wieder mit einer selbst entwickelten Corvette C7 GT3-R, auf den von Callaway entwickelten US-Dampfhammer vertraut auch wieder RWT Racing. HB Racing will erneut mit dem einzigen Ferrari 488 GT3 im Feld für Aufsehen sorgen, und MRS GT-Racing setzt auf den bulligen BMW M6 GT3. 

Ulrich Baretzky (Audi): „Die Fans werden sich freuen, wie ein Vierzylinder klingen kann“

  • Der Leiter der Motorenentwicklung über den neuen DTM-Turbomotor
  • Kompakte Maße, geringes Gewicht und faszinierender Sound
  • Extrem niedriger spezifischer Verbrauch trotz hoher Motorleistung
Ulrich Baretzky
Copyright: Audi Communications Motorsport / Mico Berger

Ulrich Baretzky, Leiter Entwicklung Motor bei Audi Motorsport, ist überzeugt, dass der neue Vierzylinder-Turbomotor für die DTM der richtige Schritt ist.


Warum betreibt Audi weiter Motorsport mit Verbrennungsmotoren?
Der Verbrennungsmotor hat noch eine lange Zukunft und ergänzt die Elektromobilität sehr gut. Wir beschäftigen uns bei Audi schon immer mit Hocheffizienz-Motoren – zuletzt jahrelang mit dem Diesel, jetzt wieder mit dem Benziner. Es gibt noch viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Auch in Verbindung mit alternativen Kraftstoffen kann man einen Verbrennungsmotor extrem umweltfreundlich darstellen.

Was versteht man unter einem „Hocheffizienz-Motor“?
Es geht darum, mit hoher Verdichtung und sehr guten Wirkungsgraden das Maximum an Leistung aus dem zur Verfügung stehenden Kraftstoff herauszuholen – in der Serie genauso wie im Motorsport. In der DTM ist die Kraftstoffmenge, die zum Motor fließt, auf 95 Kilogramm pro Stunde begrenzt. Das hört sich nach sehr viel an, ist in Anbetracht der Leistung von über 610 PS aber nicht wirklich viel. Eine gesteigerte Fahrzeugperformance erhält man nur über den Weg der Effizienz. Und je effizienter der Motor ist, desto weniger Kraftstoff und damit Gewicht muss man mitschleppen.

Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotoren, wie sie ab 2019 in der DTM zum Einsatz kommen, gelten derzeit als wichtigste Verbrennungsmotoren weltweit. Weshalb?
Es geht um das Gesamtpaket und um das Thema Gewicht: Gewicht erzeugt Verbrauch, deshalb muss man Gewicht einsparen. Um einen Motor klein und leistungsfähig zu halten, führt am Vierzylinder kein Weg vorbei. Er passt sowohl längs als auch quer in fast alle gängigen Modelle des Audi- und Volkswagen-Konzerns und ist daher weit verbreitet. Er ist der zentrale Motor – ein Weltmotor.

Die DTM ist sehr lange mit V8-Saugmotoren gefahren. War der Schritt zum Vierzylinder-Turbo richtig?
Der Schritt war überfällig. Den ersten Anlauf haben wir bereits vor mehr als zehn Jahren gemacht. Damals entstand das Konzept des Global Race Engine. Dieser Vierzylinder-Turbo wäre weltweit in vielen Rennserien einsetzbar gewesen. Das ist in Bezug auf Leistung, Gewicht und Abmessungen auch beim neuen DTM-Motor der Fall.

Seit wann beschäftigt sich Audi Motorsport mit dem neuen DTM-Motor?
Die ersten Überlegungen und ein Grundkonzept gab es 2008. Richtig intensiv beschäftigen wir uns mit dem Motor seit Dezember 2014. Damals wurden die Weichen für eine gemeinsame Zukunft der DTM und der japanischen Super GT gestellt.

Auch in der Rallycross-Weltmeisterschaft kam ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbo zum Einsatz. Sind die Motoren vergleichbar?
Nein. Der Rallycross-Motor war weder ein Direkteinspritzer noch ein reinrassiger Rennmotor. Er war absolut serienbasiert mit einer begrenzten Laufleistung von 300 bis 400 Kilometer. Der neue DTM-Motor ist ein reinrassiger Rennmotor, der bis zur ersten Revision über 6.000 Kilometer halten soll – und danach idealerweise noch einmal so lange.

Audi hat im Motorsport viel Erfahrung mit Turbomotoren. Schon der Ur-quattro in der Rallye-Weltmeisterschaft war ein Turbo. Ist dieses Know-how hilfreich?
Natürlich ist jeder Motor anders, und jedes Reglement hat andere Herausforderungen. Aber man kann sich eine Menge Fehler und die eine oder andere Schleife ersparen, wenn man das Grundprinzip kennt.
 Audi 2.0 TFSI DTM 2019
Copyright: Audi Communications Motorsport / Malte Christians

Wie intensiv ist beim neuen DTM-Turbo der Austausch zwischen Motorsport und Serie, der Audi traditionell sehr wichtig ist?
Natürlich haben die Kollegen aus der Serie ein paar andere Anforderungen. Aber das Thema Effizienz spielt auch dort eine große Rolle, ebenso das Gewicht. Der DTM-Motor ist mit 85 Kilogramm sehr leicht, erheblich leichter als ein Serienmotor. Wir zeigen ein paar Wege auf, die in Zukunft hoffentlich auch den Weg auf die Straße finden – so wie beim ersten TFSI für Le Mans und dem TDI.

Woran denken Sie dabei speziell?
Gewicht und Leichtbau, gerade unter dem Aspekt der CO2-Vermeidung. Und das Thema Verbrauch. Der DTM-Motor hat einen extrem niedrigen spezifischen Verbrauch, der sich inzwischen in Regionen bewegt, wo sie früher typischerweise bei Dieselmotoren waren.

Verlief die Entwicklung des neuen DTM-Motors reibungslos?
Der Vierzylinder-Motor ist per se kein einfacher Motor. Er ist vor allem sehr schwingungsintensiv. Man muss Dinge, die bei anderen Motoren jahrzehntelang vom Prinzip her problemlos funktioniert haben, neu denken. Da gab es einige Sorgenfalten, aber wir haben das mit viel Mühe und Arbeit in den Griff bekommen.

Warum ist die Abstimmung eines Turbomotors komplexer als die eines Saugmotors?
Man hat mehr Stellschrauben, zum Beispiel Ladedruck, Ladelufttemperatur und Anpassung an die jeweilige Umgebung. Es ist nicht schwieriger, aber aufwendiger, das Maximum aus dem Motor herauszuholen. Der Motor ist auch relativ hoch verdichtet und dadurch klopfempfindlicher.

Erstmals gibt es in der DTM auch eine Push-to-Pass-Funktion. Welchen Einfluss hatte diese Funktion auf die Entwicklung?
Der Motor wurde ursprünglich auf eine Leistung von rund 600 PS ausgelegt. Jetzt kommen für eine bestimmte Zeit noch einmal 30 PS drauf. Das erhöht die Gesamtbelastung massiv, auch wenn es nur für begrenzte Zeit ist.

Worauf dürfen sich die Fahrer freuen?
Der Fahrer ist per se immer nur an Leistung und Drehmoment interessiert. Davon hat der Motor reichlich. Ihnen ist aber auch sofort aufgefallen, dass der Turbomotor etwas anders zu fahren ist als ein Saugmotor und sich das Auto aufgrund des niedrigeren Fahrzeuggewichts agiler verhält. Und der Motor ist sehr spontan, er dreht schnell hoch bis 9.500 Umdrehungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass so etwas Spaß macht.

Werden die Fans auch Spaß haben?
Die Fans werden sich darüber freuen, wie ein Vierzylinder klingen kann, und die Achtzylindermotoren nicht vermissen. Gleich beim ersten Test in Estoril war ich beeindruckt, wie gut und aggressiv der Turbomotor klingt. Das wird ein absolutes Spektakel.

Der neue DTM-Motor verfügt über ein Anti Lag System (ALS). Was versteht man darunter?
Das ALS hilft, das Turboloch zu beseitigen. In der Schubphase, also wenn der Fahrer zum Beispiel auf eine Kurve zufährt und bremst, wird der Turbolader künstlich auf Drehzahl gehalten. Wenn der Fahrer nach der Kurve wieder aufs Gas geht, hat er sofort Ladedruck.

Donnerstag, 21. März 2019

Stefan Dreyer (Audi): „Das Format der DTM ist beinhart“

  • Der Leiter Entwicklung Antrieb über den neuen Audi-Turbomotor für die DTM
  • Motoren müssen eine ganze Saison halten
  • 30 PS Mehrleistung durch Push-to-Pass technisch anspruchsvoll

 Stefan Dreyer
Copyright: Audi Communications Motorsport / Mico Berger

Stefan Dreyer, Leiter Entwicklung Antrieb bei Audi Motorsport, erläutert, wie groß die Herausforderung mit den neuen DTM-Turbomotoren ist.


In welchen Phasen verläuft die Entwicklung eines neuen Rennmotors?
Nach der anfänglichen Konzeptphase versucht man relativ schnell, Erfahrungen mit einem Einzylinder-Aggregat zu sammeln. Anschließend entwickelt man den Vollmotor. Statischen und dynamischen Prüfstandversuchen folgen Tests und schließlich der Renneinsatz. Begleitet wird das Ganze von Simulationen und Berechnungen.

Wie lange dauert es, einen Motor wie den neuen DTM-Turbomotor zu entwickeln?
Zwei bis zweieinhalb Jahre. Beim DTM-Turbomotor haben wir die Entwicklung für ein Jahr unterbrochen, weil die Einführung des neuen Motors auf 2019 verschoben wurde. Jetzt sind wir froh und stolz, mit den neuen Motoren in eine neue DTM-Ära starten zu dürfen. Ich bin überzeugt, dass wir den Fans und Kunden den spektakulärsten Tourenwagen-Sport aller Zeiten liefern können.

Wie viele Stunden lief der neue DTM-Motor auf dem Prüfstand?
Das ist schwer zu beziffern, aber ich denke, dass wir uns in einer Größenordnung von rund 1.000 Stunden bewegen. Jedes Triebwerk läuft dann auch noch einmal zwei bis drei Stunden auf dem Prüfstand, ehe es für den Renneinsatz ins Auto kommt. Es gibt ein Einlaufprogramm, einen Leistungscheck und verschiedene Funktionschecks. Ein DTM-Motor muss eine ganze Saison halten. Das heißt, dass unsere Spezialisten am Prüfstand 100 Prozent sicher sein müssen, dass der Motor, den sie in den Umlauf schicken, auch wirklich top ist. Wir arbeiten da mit dem Vieraugenprinzip. Nur so können wir garantieren, dass wir auch gut am Start stehen.

Was exakt passiert auf dem Prüfstand?
Das Themenfeld „Prüfstand“ ist groß. Wenn wir es auf die Antriebs- und Motorenentwicklung reduzieren, sprechen wir von drei Arten von Prüfständen. Auf dem Einzylinder-Prüfstand fokussiert man sich auf die Brennverfahrensentwicklung und Reibleistungsuntersuchungen, aber zum Teil auch schon auf Dauerlauferprobung. Das hat den Vorteil, dass man verschiedene Varianten flexibel und schnell erproben kann. Dann gibt es den sogenannten Motorenprüfstand, auf dem der Vollmotor entwickelt und appliziert wird. Dann gibt es noch den Achsprüfstand, auf dem man den ganzen Abtrieb des Fahrzeugs so realitätsnah wie möglich fährt.

In den Anfängen des Turbomotors war Haltbarkeit ein großes Thema. Ist das heute auch noch der Fall?
Technologien, Materialien und Entwicklungstools haben sich über die Jahre weiterentwickelt. Aber wenn man einen Rennmotor am Limit entwickelt, ist die Grundherausforderung noch immer die gleiche. Ich würde daher nicht zwischen gestern und heute unterscheiden. Eine große Herausforderung ist das Format der DTM. Die lange Laufleistung, verteilt auf viele Veranstaltungen mit kurzen Runs, ist beinhart.
 Audi 2.0 TFSI DTM 2019
Copyright: Audi Communications Motorsport / Malte Christians

Auf welche Laufleistung ist der DTM-Motor ausgelegt?
Auf rund 6.000 Kilometer, also die gesamte in der Saison gefahrene Distanz.

Der neue Turbomotor hat wesentlich mehr Leistung und ein höheres Drehmoment als der alte V8-Saugmotor. Was bedeutet das für den Antriebsstrang des Audi RS 5 DTM?
Der Vierzylinder-Turbo hat über 100 PS mehr Leistung. Auch das höhere Drehmoment bedeutet eine zusätzliche Belastung für den kompletten Antrieb. Hinzu kommt, dass der Vierzylindermotor ein ganz anderes Schwingverhalten hat als der V8. Das war bei der Entwicklung des Motors, aber auch für unsere Prüfstände eine Riesenherausforderung.

Was ändert sich fahrzeugseitig durch den neuen Turbomotor?
Der V8-Motor hatte zunächst einmal ein größeres Volumen. Er war symmetrisch aufgebaut mit zwei Zylinderbänken und zwei Abgassträngen. Der neue Turbomotor hat vier Zylinder in Reihe, rechts die Abgasanlage und der Turbolader, links die Ansaugung. Der gesamte Vorderwagen musste auf dieses Motorenkonzept angepasst werden, zum Beispiel die Positionierung des Ladeluftkühlers, die Wasser- und die Ölkühlung, die Rohre, aber auch die optimale Führung der Luft zum Motor.

Wie hat sich die Abgasanlage verändert?
Beim V8 verlief sie früher links und rechts mehr oder weniger symmetrisch mit einem kleinen Versatz. Beim Vierzylinder läuft sie entlang der rechten Seite in etwa bis zur Fahrzeugmitte.

Der neue Turbomotor ist kompakter und kleiner. Ist er auch leichter?
Der Motor ist deutlich leichter als der V8, wobei man jeweils das vom Reglement vorgeschriebene Mindestgewicht berücksichtigen muss. Der V8 wog zuletzt 148 Kilogramm, der Vierzylinder-Turbo wiegt nur noch 85 Kilogramm. Das ist eine deutliche Gewichtsreduktion, die sich fast eins zu eins auf das Leergewicht des Fahrzeugs auswirkt.

Wie sieht es mit dem Kraftstoffverbrauch aus? Sie sprechen ja von einem „Hocheffizienz-Motor“.
Wenn man den Kraftstoffverbrauch unter Volllast denkt, ist er erst einmal höher. Aber wir gewinnen überproportional an Leistung. Wir Motorenentwickler sprechen daher vom spezifischen Verbrauch, der zwei Größen über eine Formel verbindet. Und da ist der neue Vierzylinder-Turbo eine ganz andere Welt. Auf die Werte, die dort erreicht werden, kann die ganze Mannschaft in Neckarsulm und Neuburg sehr stolz sein.

Spielt der Kraftstoffverbrauch in der DTM überhaupt eine Rolle?
Das ist in der DTM sogar ein sehr wichtiges Thema. Je mehr Kraftstoff ich sparen kann, desto schneller und performanter bin ich, weil ich über die gesamte Renndistanz weniger Gewicht mit mir herumschleppen muss. Das hocheffiziente Brennverfahren und niedriger Kraftstoffverbrauch sind erfolgsentscheidende Faktoren.

Wie funktioniert das Push-to-Pass-System, das in diesem Jahr in der DTM erstmals zum Einsatz kommt?
Der V8 hatte eine Luftmengenbegrenzung, beim Turbomotor ist die Kraftstoffzuführung begrenzt. Ein sogenannter Fuel Flow Restrictor (FFR) stellt sicher, dass dem Motor maximal 95 kg Kraftstoff pro Stunde zugeführt werden können. Aktiviert der Fahrer Push-to-Pass, werden über einen Bypass für eine Dauer von fünf Sekunden zusätzliche 5 kg pro Stunde zur Verfügung gestellt. Das hat eine Leistungserhöhung von ca. 30 PS zur Folge, die der Fahrer zum Überholen oder für eine bessere Rundenzeit nutzen kann. 30 PS mehr hören sich nicht viel an, sind technisch aber eine große Herausforderung, die wir meistern mussten. Aber ich glaube, dass Push-to-Pass in Verbindung mit dem DRS-Klappflügel und den insgesamt schnelleren Autos den Fans und Zuschauern Wahnsinnsrennen bieten wird. Ich freue mich schon richtig darauf.

Kann man bei einem Turbomotor fürs Qualifying einfach die Leistung „hochdrehen“?
Das geht nicht, weil die Kraftstoffzuführung begrenzt ist. Aber klar ist, dass die Motoren die ganze Saison, also 6.000 Kilometer, halten müssen. Die Frage ist, wie weit traut man sich schon beim ersten Rennen in Hockenheim ans Limit? Man will ja schließlich das Finale in Hockenheim ohne Motorschaden erreichen. Das ist für alle Hersteller eine schwierige Entscheidung und kann im Qualifying schon mal den Unterschied zwischen Startplatz eins und zehn ausmachen.

Leicht, effizient, leistungsstark: der neue Audi-Turbomotor für die DTM

  • Kompakter Zweiliter-Vierzylinder mit mehr als 610 PS Leistung
  • Extrem niedriger spezifischer Verbrauch und hoher Wirkungsgrad
  • Wegweisende Technologien für die Serienentwicklung

Audi 2.0 TFSI DTM 2019 auf dem Prüfstand
Copyright: Audi Communications Motorsport / Christiane Hochstatter

Beginn einer neuen Ära in der DTM: Ab der Saison 2019 kommen in den Class-1-Rennwagen der populären Tourenwagen-Rennserie moderne und hocheffiziente Turbomotoren zum Einsatz. Der Zweiliter-Vierzylinder des Audi RS 5 DTM leistet mehr als 610 PS. Mittels „Push-to-pass“-Funktion können die Fahrer kurzfristig sogar 30 zusätzliche PS abrufen.

Nach rund zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit und etwa 1.000 Stunden auf dem Prüfstand ist der neue Audi-Rennmotor bereit für den ersten Renneinsatz am 4. Mai auf dem Hockenheimring. „Unsere Fahrer waren vom ersten Test an total begeistert“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Der Schritt vom V8-Sauger zum Turbomotor ist aber nicht nur wegen der Mehrleistung von rund 100 PS wichtig. Wir fahren in der DTM jetzt mit einem Hocheffizienz-Motor, wie wir ihn im Konzern auch in sehr vielen Serienfahrzeugen verwenden.“

Das neue Class-1-Reglement der DTM setzt auf maximale Effizienz. Genau wie in der Serie lautet die Aufgabenstellung, mit hoher Verdichtung und sehr gutem Wirkungsgrad das Maximum aus dem zur Verfügung stehenden Kraftstoff zu holen. In der DTM ist die Kraftstoffmenge auf 95 Kilogramm pro Stunde begrenzt. „Das hört sich nach sehr viel an, ist in Anbetracht der Leistung von über 610 PS aber nicht wirklich viel“, sagt Ulrich Baretzky, Leiter Entwicklung Motor bei Audi Motorsport. „Der DTM-Motor hat einen extrem niedrigen spezifischen Verbrauch, der sich inzwischen in Regionen bewegt, wo sie früher typischerweise bei Dieselmotoren waren. Wir zeigen in puncto Gewicht und Leichtbau – gerade unter dem Aspekt der CO2-Vermeidung – ein paar Wege auf, die in Zukunft hoffentlich auch den Weg auf die Straße finden – so wie beim ersten TFSI für Le Mans und dem TDI.“

Der kompakte Vierzylinder-Turbomotor mit Benzindirekteinspritzung (TFSI) wiegt nur 85 Kilogramm und damit fast halb so viel wie der V8-Saugmotor, der bisher in der DTM zum Einsatz kam. Dadurch sank das Leergewicht des Audi RS 5 DTM auf unter 1.000 Kilogramm. Das Leistungsgewicht liegt nun bei rund 1,6 kg pro PS.
Detailaufnahme Audi 2.0 TFSI DTM 2019 (Turbo)
Copyright: Audi Communications Motorsport / Malte Christians

Ein DTM-Motor muss wie bisher eine komplette Saison halten. Die Laufleistung ist deshalb auf rund 6.000 Kilometer ausgelegt. „Das Format der DTM ist eine große Herausforderung“, sagt Stefan Dreyer, Leiter Entwicklung Antrieb bei Audi Motorsport. „Die lange Laufleistung, verteilt auf viele Veranstaltungen mit kurzen Runs, ist beinhart. Hinzu kommt, dass der Vierzylindermotor ein ganz anderes Schwingverhalten hat als der V8. Das war bei der Entwicklung des Motors, aber auch für unsere Prüfstände eine Riesenherausforderung.“ Über 100 PS Mehrleistung und auch das höhere Drehmoment bedeuten eine zusätzliche Belastung für den kompletten Antriebsstrang.

Durch ein sogenanntes „Push-to-Pass“-System kann der Fahrer per Knopfdruck kurzfristig sogar zusätzliche Motorleistung abrufen, zum Beispiel für einen Überholvorgang. Über einen Bypass des Fuel Flow Restrictors (FFR) werden für eine Dauer von fünf Sekunden zusätzliche 5 kg pro Stunde Kraftstoff bereitgestellt, was eine Leistungserhöhung von ca. 30 PS zur Folge hat.

Gefahren wird in der DTM mit serienmäßigem Tankstellenkraftstoff (Super Plus). Das begünstigt den Technologietransfer vom Motorsport zur Serie. Der Motor ist zudem bereit für den Einsatz alternativer Kraftstoffe (E-Fuel), durch die sich hocheffiziente Verbrennungsmotoren extrem umweltfreundlich betreiben lassen.

Ein hoher Wirkungsgrad und ein niedriger Kraftstoffverbrauch sind in der DTM erfolgsentscheidende Faktoren: Wer mit weniger Kraftstoff im Tank und damit weniger Gewicht an den Start gehen kann als seine Gegner, hat automatisch einen Vorteil.

Audi hat im Motorsport vom legendären Ur-quattro bis zu den erfolgreichen Le-Mans-Prototypen viel Erfahrung mit Turbomotoren. Auf dieser Basis wurde jedes der rund 2.000 Bauteile des DTM-Motors neu konstruiert. Der kompakte Vierzylinder-Reihenmotor ist im Audi RS 5 DTM vorn längs eingebaut. Der mit maximal 3,5 bar absolutem Druck arbeitende Turbolader sitzt auf der rechten Fahrzeugseite und wird mithilfe eines Anti-Lag-Systems (ALS) auch dann auf Drehzahl gehalten, wenn der Fahrer nicht auf dem Gas steht. Kunstvoll im Motorraum nach oben ragen die bei Volllast rot glühenden Krümmer des Triebwerks. Die Schaltdrehzahl liegt bei 9.500 Umdrehungen.