Mittwoch, 30. September 2020

ADAC GT Masters auf dem Sachsenring: Wer wird Halbzeitmeister?

  • Titelverteidiger Kelvin van der Linde/Patric Niederhauser erstmals Tabellenführer
  •  Top Drei der Gesamtwertung trennen lediglich sieben Punkte
  •  Abwechslung: bisher fünf Sieger in sechs Rennen

Foto. Jens Hawrda


Halbzeitmeister gesucht - und Zuschauer sind mit dabei: Beim vierten Saisonlauf des ADAC GT Masters am kommenden Wochenende (2.-4. Oktober) auf dem Sachsenring wollen sich die Topteams der "Liga der Supersportwagen" für den Endspurt im Titelkampf in eine aussichtsreiche Position bringen. Dank eines vom Sachsenring gemeinsam mit dem ADAC GT Masters erstellten Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes sind dabei bis zu 6.000 Zuschauer pro Tag an der Strecke zugelassen. Nach ihrem ersten Saisonsieg zuletzt in Hockenheim reisen die Titelverteidiger Patric Niederhauser (28/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) erstmals in dieser Saison als Tabellenführer an. Doch die Verfolger des Audi-Duos liegen in Schlagdistanz. Die beiden Rennen werden Samstag und Sonntag ab 13.00 Uhr live von SPORT1 übertragen. Außerdem sind sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.

Die Favoriten

Sechs Rennen, fünf verschiedene Rennsieger und eine Meisterschaftswertung, in der die Top Drei gerade einmal sieben Zähler auseinanderliegen. Für viel Spannung ist gesorgt, wenn am kommenden Wochenende beim vierten von sieben Saisonläufen der Halbzeitmeister des ADAC GT Masters gesucht wird. Angeführt wird das Feld von Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde, die zuletzt in Hockenheim mit 88 Punkten die Tabellenführung übernommen haben. Das Audi-Duo zählt auch am Sachsenring zu den Siegkandidaten. Van der Linde ist dort mit insgesamt fünf Siegen Rekordgewinner, und auch Audi liegt die Strecke: Die Marke mit den vier Ringen hat die Hälfte aller 26 bisher dort ausgetragenen Rennen gewonnen. Auch die Markenkollegen von Montaplast by Land-Motorsport haben gute Erinnerungen an den Sachsenring. Sowohl Christopher Haase (32/Kulmbach) als auch Christopher Mies (31/Heiligenhaus), haben dort schon vier Mal gewonnen. Als Tabellenzweite mit 84 Zählern reisen die Porsche-Fahrer Christian Engelhart (33/Starnberg) und Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, beide SSR Performance) zum vierten Lauf. Als einzige Fahrerpaarung holten sie bisher in dieser Saison zwei Siege. Nach einem schwierigen Wochenende in Hockenheim wollen die Tabellendritten Maro Engel (35/Monte Carlo) und Luca Stolz (25/Brachbach, beide Toksport WRT) wieder zurückschlagen. Ihre Chancen stehen nicht schlecht: Der Mercedes-AMG GT3 hat dort schon dreimal gewonnen.

Die Lokalmatadore

Auf einen Heimvorteil hofft am kommenden Wochenende T3-HRT-Motorsport. Das Team hat seinen Sitz im knapp 90 Kilometer vom Sachsenring entfernten Radebeul und bringt neben einem Audi R8 LMS auch den einzigen Bentley Continental GT3 an den Start. Im britischen Sportwagen nimmt diesmal der Brite Seb Morris (24) Platz, der Werksfahrerkollege Jordan Pepper vertritt. Zudem setzt T3-HRT-Motorsport Fahrzeuge in der ADAC GT4 Germany und im Porsche Carrera Cup Deutschland ein. Zum Fahreraufgebot der Sachsen zählt auch der junge Dresdner Maximilian Paul (20). Ebenfalls eine kurze Anreise hat der Wahlleipziger David Jahn (29), der einen Porsche 911 GT3 R des Küs Team75 Bernhard pilotiert.

Die Strecke

Der Sachsenring ist eine der spektakulärsten Strecken im Kalender des ADAC GT Masters. Seit 1927 werden bei Hohenstein-Ernstthal Auto- und vor allem Motorradrennen ausgetragen - anfangs noch auf einem Straßenkurs. Die aktuelle Rennstrecke, 1996 eröffnet, gilt als eine Art "Mini-Nordschleife". An ihrer steilsten Stelle hat die Berg-und-Tal-Bahn ein Gefälle von 12,8 Prozent. Viele der 14 Kurven sind nicht einsehbar, zudem gibt es einige schnelle Mut-Ecken. Neben dem Lausitzring ist der Traditionskurs die einzige Strecke im Kalender, die gegen den Uhrzeigersinn befahren wird. Der Sachsenring gilt daher als echte "Fahrerstrecke", die an die Piloten große Herausforderungen stellt. Für das Wochenende wurde vom Sachsenring gemeinsam mit dem ADAC GT Masters ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept erstellt. Maximal 6.000 Fans am Tag können die "Liga der Supersportwagen" live vor Ort verfolgen, Tickets gibt es online im Vorverkauf unter adac.de/motorsport. Neben dem ADAC GT Masters starten am Wochenende die ADAC GT4 Germany und die ADAC TCR Germany sowie erstmals in dieser Saison der Porsche Carrera Cup Deutschland. 

Jonas Folger feiert seinen IDM-Titel an einem aufregenden Finalwochenende in Hockenheim

 

Jonas Folger kann jubeln, Meister 2020
Foto: MPS/Dino Eisele

Die Sieger in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) stehen fest. Das Finale der Saison 2020 wurde auf dem Hockenheimring ausgetragen. Trotz vieler Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie war es der Motor Presse Stuttgart als Veranstalter und Promoter der Serie gelungen, eine kompakte und äußerst spannende Saison zu realisieren. Innerhalb von sechs Wochen wurden vier Events mit jeweils zwei Läufen in den IDM-Soloklassen Superbike 1000, Supersport/Superstock 600 und Supersport 300 ausgetragen.

Er war der große Dominator in Deutschlands höchster Motorradstraßenrennsportserie, aber auf dem Hockenheimring startete Ex-MotoGP-Pilot Jonas Folger (Yamaha) zum ersten Mal nicht von der Pole Position in der IDM Superbike 1000. Das durchwachsene Wetter nutzte sein Yamaha-Markenkollegen Dominic Schmitter aus der Schweiz für seine erste Pole Position in der IDM Superbike. Doch in den beiden Rennen im badischen Motodrom war Folger wie gewohnt nicht zu schlagen. Seine Saisonbilanz ist bravourös: Er gewann in der Königsklasse alle acht Läufe. Der 27-jährige Bayer hofft in den nächsten Wochen den nächsten Schritt tun zu können: den Aufstieg in die Superbike-Weltmeisterschaft. Bei einem Wildcard-Einsatz vor einer Woche in Barcelona konnte sich Folger bereits hervorragend in Szene setzen. Er verpasste nur haarscharf einen Top Ten-Platz. Die IDM Superbike 1000 war für ihn wieder das Sprungbrett nach oben, nachdem sich Folger aus medizinischen Gründen eine Auszeit nehmen musste. Als würdiger Vizemeister präsentiert sich Ilya Mikhalchik (BMW), der den Titel in den vergangenen beiden Jahren gewonnen hatte. Der Ukrainer konnte 2020 bei sieben von acht Rennen aus Podium steigen. Dominic Schmitter aus der Schweiz wurde Gesamt-Dritter und stieß im Finale noch Florian Alt vom Sockel, der am Wochenende nicht in Hockenheim war, sondern seinen Verpflichtungen in der Langstrecken-WM nachging. Insgesamt nahmen in diesem Jahr Fahrer aus elf Nationen an der IDM Superbike 1000 teil. Gefahren wurde auf hochgezüchteten, über 200 PS starken Motorrädern der Marken BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha an der IDM Superbike 1000 teil.

Hochspannung bis zum Schluss bot die Titelentscheidung in der der Supersport/Superstock 600-Klasse. Kawasaki-Fahrer Luca Grünwald kam mit nur drei Punkten Vorsprung vor Lausitzring-Doppelsieger Martin Vugrinec (Yamaha) nach Hockenheim. Diesem wiederum folgte mit nur einem Zähler Rückstand der Titelverteidiger Max Enderlein. Auch für den Sachsen lag noch alles im grünen Bereich. Schon im ersten Rennen überschlugen sich die Ereignisse. Grünwald wurde nur als Sechster gewertet. Dennoch konnte er seinen Vorsprung in der Meisterschaft ausbauen, denn Vugrinec stürzte und auch Enderlein hatte Fehler gemacht. Im zweiten Lauf lieferten sich Grünwald ein brisantes Kopf-an-Kopf-Duell mit ständigen Überholattacken. Zwar gewann der Kroate den Zweikampf, aber Grünwald hatte durch seine Punkteausbeute aus dem ersten Rennen den Titelkampf zu seinen Gunsten entschieden und Kawasaki konnte endlich wieder einen Triumph in der 600er-Klasse feiern. Den Doppelsieg in der IDM Supersport trug am heutigen Sonntag jedoch der einheimische Yamaha-Fahrer Kevin Wahr davon. Als Gastfahrer erhielt er aber keine Punkte.

In der IDM Superstock 600 ist die Entscheidung nur vorläufig. In der erstmals als Meisterschaft ausgetragenen Serie wäre eigentliche Jan-Ole Jähnig auf Yamaha Meister. Obwohl er erst am Sachsenring in die Meisterschaft eingestiegen ist, sammelte er ausreichend Punkte für den Titel vor Paul Fröde auf Honda. In Hockenheim lag der 19-jährige Altenburger in beiden Rennen vorn. Doch das Ergebnis des ersten Laufes ist wegen eines Protests nur vorläufig. Somit steht die Entscheidung für den Titel aus.

Auch in der IDM Supersport 300 steht der Meister nicht fest. Rick Dunnik wurde wegen eines technischen Verstoßes an seinem Motorrad  disqualifiziert. Da der Niederländer auf die Einspruchszeit von fünf Tagen besteht, ist nach den beiden Finalrennen offen, wer den Titel feiern kann. Das vorläufige Ergebnis spricht für  Lennox Lehmann auf KTM. Der 14-jährige Dresdener gewann  keinen Saisonlauf, sammelte aber in der zweiten Saisonhälfte viele Punkte. In Hockenheim wurde Lehmann jeweils Zweiter hinter seinem Teamkollegen der Freudenberg SMC WorldSSP Academy, Dirk Geiger.

In der IDM Sidecar fallen die Titelentscheidungen am kommenden Wochenende beim Sidecar-Festival in Oschersleben. Als Favorit in der Klasse bis 600 cm³ geht der Schweizer Markus Schlosser mit seinem Beifahrer Marcel Fries an den Start. In der Kategorie bis 1000 cm³ führt das deutsch-schweizerische Duo Mike Roscher/Anna Burkard die Wertung vor dem Finale souverän an.

Das Hockenheim-Finale wurde umrahmt von vier Gastklassen. Im Pro Superstock Cup und im Twin Cup wurden mit Nico Thöni (BMW) beziehungsweise Nicolai Kraft (Suzuki) die Saisonsieger gekürt. Erstmals in diesem Jahr war bei der IDM eine begrenzte Anzahl von Besuchern zugelassen. Das strenge Hygienekonzept in Bezug auf COVID-19 erlaubte zugewiesene Tribünenplätze. Bis zum Einnehmen des Sitzplatzes herrschte Maskenpflicht.

ADAC GT Masters auf dem Sachsenring und dem Red Bull Ring mit Zuschauern

  •     Behörden lassen in Sachsen und in Österreich Zuschauer beim ADAC GT Masters zu
  •     Hygiene- und Infektionsschutzkonzept für Zuschauer an beiden Rennstrecken

Foto: Jens Hawrda

Fans dürfen beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring am ersten Oktoberwochenende (2. bis 4. Oktober) und auf dem Red Bull Ring (16. bis 18. Oktober) wieder vor Ort an der Rennstrecke mitfiebern. Für beide Rennwochenenden wurde von den Behörden unter Berücksichtigung eines von den Rennstrecken gemeinsam mit dem ADAC GT Masters erstellten Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes eine definierte Maximalanzahl von Fans zugelassen. Am Sachsenring können maximal 6000 Fans am Tag das ADAC GT Masters erleben, am Red Bull Ring maximal 3000 Fans pro Tag. Ein Zugang zum Fahrerlager ist an beiden Rennstrecken für Fans nicht möglich.
 
Am Sachsenring wird für die Zuschauer der Stehplatzbereich im Infield des Kurses geöffnet, in dem sie das komplette Geschehen auf der Rennstrecke auf zwei Videowalls verfolgen können. Der Zugang zu dem Zuschauerbereich erfolgt über den Karthallen-Vorplatz. Für alle Besucher gelten die bekannten COVID-19-Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Es stehen die Parkplätze 10 und 11 zur Verfügung.
 
Tickets für den Sachsenring sind online im Vorverkauf unter adac.de/motorsport erhältlich. Alle Tickets werden personalisiert. Fans, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt Tickets erworben haben, erhalten per E-Mail Informationen, wie sie ihre Tickets in personalisierte Eintrittskarten umtauschen können. Beim Zugang zum Zuschauerbereich wird eine Identitätskontrolle durchgeführt. Das Mitbringen eines amtlichen Lichtbildausweises ist daher erforderlich.
 
Tickets sind auch vor Ort an der Tageskasse am Karthallenvorplatz erhältlich. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird der Onlinekauf von Tickets empfohlen. Alle Inhaber eines Tickets für Samstag oder Sonntag haben damit auch am Freitag Zugang zum Gelände. Neben dem ADAC GT Masters starten am ersten Oktoberwochenende auch die ADAC GT4 Germany, die ADAC TCR Germany und der Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Sachsenring.
 
Am Red Bull Ring werden beim ADAC GT Masters die Tribünen "Start-Ziel" und "Steiermark" geöffnet sein. Tickets gibt es online im Vorverkauf und vor Ort an der Tageskasse, die Tickets werden personalisiert. Im Online-Vorverkauf können Fans sitzplatzgenau ihr Ticket bestellen. Für alle Besucher gelten die bekannten COVID-19-Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Am Red Bull Ring starten neben dem ADAC GT Masters auch die ADAC GT4 Germany, die ADAC Formel 4, die ADAC TCR Germany und der Porsche Carrera Cup Deutschland.
 
Bereits gekaufte Tickets für das ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring behalten ihre Gültigkeit. Alle Ticketinhaber wurden bereits per E-Mail informiert, wie sie anhand ihres bereits erworbenen Tickets eine sitzplatzgenaue Buchung für eine der beiden geöffneten Tribünen vornehmen können.

Seyffert führt Hyundai-Doppelsieg in Hockenheim an

  •     Jan Seyffert feiert seinen ersten Sieg in der ADAC TCR Germany
  •     Harald Proczyk wird Zweiter und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung
  •     VW-Pilot Tovilavicius als Dritter erstmals auf dem Podium


Jan Seiffert
Foto: ADAC-Motorsport

Premierensieg für Jan Seyffert (22, Stuttgart), starker zweiter Platz und die Tabellenführung für Vizemeister Harald Proczyk (44, Österreich): Das Duo des österreichischen Teams HP Racing International hat das fünfte Saisonrennen der ADAC TCR Germany dominiert und einen Doppelsieg eingefahren. Die beiden Hyundai i30 N TCR-Fahrer verwiesen Dziugas Tovilavicius (28, Litauen, Skuba Racing Team) im VW Golf GTI auf den dritten Rang. Für den VW-Fahrer aus Litauen war es das bisher beste Ergebnis in der ADAC TCR Germany, als Siebter war René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) der beste Starter der Honda Junior Challenge.
 
"Der Sieg ist für mich persönlich sehr emotional und natürlich ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", jubelte Jan Seyffert, der von Platz zwei ins Rennen gegangen war: "Das Team hat einen mega Job gemacht, das Auto war fantastisch. Wir werden versuchen, die Stimmung mitzunehmen in den Rest der Saison. P1 und P2 - das ist eine überragende Teamleistung"
 
In der Gesamtwertung liegt Proczyk nun mit 91 Punkten vorne, Jan Seyffert (82) und der bisherige Tabellenführer Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) mit 75 Zählern folgen auf den Plätzen zwei und drei.
 
Ein sehr starkes Ergebnis fuhr Gaststarter Philipp Walsdorf (18, Berlin, Lubner Motorsport) ein, der in seinem ersten Rennen in der ADAC TCR Germany im Opel Astra TCR Vierter wurde. Dahinter folgten Szymon Ladniak (17, Polen, GT2 Motorsport) im VW Golf GTI TCR und Felix Wimmer (30, Österreich, Wimmer Werk Motorsport) im neuen Cupra Leon Competición TCR.
 
Siebter wurde Junior René Kircher vor Gaststarter Steffen Redlich (28, Lubner Motorsport) in einem weiteren Lubner-Opel. Enttäuschend verlief das Rennen dagegen für den bisherigen Tabellenführer Dominik Fugel, der seinen Honda Civic TCR abstellen musste. Auch das Hyundai Team Engstler fuhr nicht die gewünschten Ergebnisse ein: Pole-Setter Nico Gruber (19, Österreich) belegte Rang 13, sein Teamkollege Antti Buri kam als Elfter hinter dem zehntplatzierten Niki Schelle (54, Böbing) im VIP Auto ins Ziel.
 
Albert Legutko (23, Polen, Albert Legutko Racing) im Honda Civic TCR und Harri Salminen (51, Finnland, Positione Motorsport) hatten das Rennen ursprünglich auf den Plätzen drei und sechs beendet. Jedoch wurde bei der Untersuchung im Nachgang festgestellt, dass bei Legutkos Honda eine zu geringe Benzinrestmenge vorhanden war, der Junior wurde daraufhin disqualifiziert. Salminen erhielt eine 30-Sekunden-Zeitstrafe, weil er eine Kollision verursacht hatte und wurde als Neunter gewertet.
 
Beim Start sah alles noch gut aus für Gruber, der seine Führung zunächst behauptete und auch davon profitierte, dass sich die Konkurrenz einige Zweikämpfe lieferte. Auch Dominik Fugel mischte plötzlich in der Spitzengruppe mit, der Honda-Pilot hatte sich mit einigen starken Manövern schnell von Startplatz neun auf den vierten Rang verbessert. Doch nach einem Kontakt mit Seyffert fiel der Chemnitzer zurück und musste seinen Honda letztlich abstellen.
 
Seyffert kam in der Folge immer näher an den führenden Gruber heran und überholte den jungen Österreicher schließlich - wenig später folgte Harald Proczyk, der sich zuvor in einem harten Duell an Antti Buri vorbei an Platz drei gedrängt hatte. Proczyk behauptete seinen zweiten Platz im weiteren Verlauf souverän. Vorne fuhr sich sein Teamkollege Seyffert ein komfortables Polster heraus.
 
Doch weiter hinten im Feld lieferten sich die Piloten packenden Duelle. Legutko und Tovilavicius, beide bei den ersten zwei Rennwochenenden keine Kandidaten für die Spitzenplätze, setzten Antti Buri unter Druck und überholten den Finnen schließlich. Auch Junior René Kircher mischte kräftig mit. Von diesen Zweikämpfen profitierte das HP-Racing-International-Duo an der Spitze, das sich immer weiter absetzte. Gruber dagegen hatte in der Folge Probleme, das hohe Tempo mitzugehen und fiel weit zurück.

Großer Schritt in Richtung Titel: Heinemann holt sechsten Saisonsieg

  •  Tim Heinemann dominiert auch das zweite Rennen auf dem Nürburgring
  •   Mercedes-Pilot kann bereits beim nächsten Lauf den Titel holen
  •   Peter Terting erneut auf Platz zwei, Kisiel zum vierten Mal Dritter

Sechster Saisonsieg für Tim Heinmann - Titel greifbar
Foto: dtm.com


Die Heinemann-Festspiele in der DTM Trophy gehen weiter: Tim Heinemann (GER, Mercedes-AMG, HP Racing International) hat auch das zweite Rennen auf der Nürburgring Sprintstrecke überlegen gewonnen. Mit seinem sechsten Sieg in Folge hat der Schützling von DTM-Rekordmeister Bernd Schneider einen weiteren Schritt in Richtung Titel gemacht, bereits beim nächsten Rennen in Zolder (BEL) kann er der erste Champion der neuen DTM Trophy werden. Wie bereits am Samstag schnappte sich Heinemann auch am Sonntag erst die Pole Position und dann den Rennsieg und somit die maximale Punktzahl. Auf Rang zwei landete erneut Landsmann Peter Terting im Porsche von PROsport Racing, der erneut der härteste Widersacher von Heinemann war, ihn aber nie wirklich gefährden konnte. Komplettiert wurde das Podium von Jan Kisiel (POL, Mercedes-AMG, Leipert Motorsport).

Audi-Pilot Mauron nach Fahrfehler mit starker Aufholjagd

Die Zuschauer konnten sich beim Sonntagsrennen wieder über packende Rennaction ffeuen. Bereits der Start hatte es in sich: Während Heinemann vorne ungefährdet davonzog, gingen die dahinter liegenden Konkurrenten zu dritt in Kurve eins. Kisiel versuchte, Terting zu überrumpeln. Terting hatte die Aktion jedoch kommen sehen und schloss gekonnt die Lücke. Wenig später ging Kisiel dann tatsächlich vorbei, doch die Freude für den 26-Jährigen währte nur kurz. Terting schlug zurück, setzte sich innen neben den Polen, der eine Schikane abkürzen und seine Position anschließend kampflos zurückgeben musste. Weiter hinten im Feld drehte sich Lucas Mauron nach einem Fahrfehler. Der Schweizer vom Team Hella pagid - racing one startete anschließend eine fulminante Aufholjagd und kämpfte sich im Audi R8 LMS vom letzten Platz bis auf Rang neun und somit nich in die Punkteränge vor.

Mit dem sechsten Saisonsieg hat Spitzenreiter Tim Heinemann sein Punktekonto in der Gesamtwertung auf 206 Punkte aufgefüllt. Jan Kisiel, der am Sonntag bereits zum vierten Mal auf dem Podium stand, behauptet Rang zwei mit 112 Punkten, der Brite Ben Tuck (BMW, Walkenhorst Motorsport) ist Gesamtdritter mit 99 Zählern. In der DTM Trophy geht es ab dem 09. Oktober auf der Traditionsstrecke im belgischen Zolder wieder rund.

 
Stimmen – 2. Rennen, Nürburgring Sprint

Tim Heinemann (GER), Mercedes-AMG, HP Racing International
“Ein perfekter Tag! Sechs Siege in Folge, einfach unglaublich. Nach dem Start konnte ich zwar etwas Abstand gewinnen, aber Peter Terting hat Druck gemacht. Ich bin fast jede Runde am Limit gefahren. Wenn man die Meisterschaft anführt, kommt natürlich schon der Gedanke an den Titel. Trotzdem arbeiten wir von Tag zu Tag, von Rennen zu Rennen.”

Peter Terting (GER), Porsche, PROsport Racing
“Ein interessantes Rennen. Kurz nach dem Start hat Jan Kisiel mich überholt, aber ich habe es wenig später in der Schikane dann darauf ankommen lassen und mich mit einem recht harten Manöver wieder vorbei gequetscht. Ansonsten habe ich das Gleiche versucht, wie bereits am Samstag: Pushen, um zu Tim aufzuschließen und um den Sieg zu kämpfen. Aber immer wenn ich irgendwo eine Zehntel gefunden hatte, habe ich es an anderer Stelle wieder verloren. Aber wir bleiben dran und geben nicht auf.”

Jan Kisiel (POL), Mercedes-AMG, Leipert Motorsport
“Ich habe die Situation nach dem Start genutzt und mich auf Peter Terting konzentriert. Leider hat es nicht sollen sein. Vor mir zu viel Abstand, hinter mir genug zum Verfolger – ich war quasi ein Einzelkämpfer und bin ein ziemlich einsames Rennen gefahren. Wir mussten buchstäblich in letzter Sekunde vor dem Rennen noch das Setup am Auto ändern. Das hat zwar geklappt, aber die Performance war dennoch nicht ganz so gut wie am Samstag. Insgesamt aber natürlich ein Rennergebnis, mit dem ich sehr gut leben kann.”

Montag, 28. September 2020

Fünfter Streich: Heinemann setzt Siegesserie in der DTM Trophy fort

  •     Auf der Nürburgring-Sprintstrecke: Souveräner Start-Ziel-Sieg für Tim Heinemann
  •     Drei Hersteller auf dem Podium: Mercedes, Porsche und BMW
  •     Rundenlanges Duell um Platz drei begeistert Zuschauer

Tim Heinemann feiert Sieg Nr.5
Foto: dtm.com


An Tim Heinemann beißt sich die Konkurrenz in der DTM Trophy weiterhin die Zähne aus: Auf der Nürburgring Sprinstrecke fuhr der 22-jährige Deutsche vom Team HP Racing International im Mercedes-AMG-GT einen ungefährdeten Sieg nach Hause – sein fünfter Saisonsieg in der Trophy und der fünfte in Folge. Landsmann Peter Terting (Porsche, PROsport Racing) zeigte eine starke Leistung und verteidigte seinen zweiten Platz vom Start bis ins Ziel. Der Brite Ben Green (BMW, FK Performance Motorsport) komplettierte das Podium, musste aber bis zur letzten Runde um seine Position kämpfen, weil ein drängelnder Jan Kisiel (POL, Mercedes-AMG, Leipert Motorsport) immer wieder attackierte und für die Zuschauer in der Eifel immer wieder packende Szenen lieferte.

Bereits unmittelbar vor dem Start gab es den ersten Aufreger, als der Audi R8 LMS des Schweizers Lucas Mauron (Hella pagid - racing one) kurz vor der Startfreigabe Feuer fing. Während das Feld davon zog, konnte der gut reagierende Mauron seinen im Heckbereich brennenden Boliden rechtzeitig von der Strecke lenken und auf dem Grünstreifen abstellen. Eine kurze Safety-Car-Phase war die Folge; der Restart ergab keine Veränderungen an der Spitze. Während das Rennen für Mauron beendet war, zog Spitzenreiter Heinemann dem Feld davon. Terting konnte zwar nicht zu Heinemann aufschließen, dafür gelang es dem Deutschen, seinen Verfolger Green auf Abstand zu halten.

Kisiel sorgt für packendes Duell um Platz drei

Letzterer hatte alle Hände voll zu tun, einen beherzt fahrenden Jan Kisiel hinter sich zu halten, der seine Chance auf das Podium witterte. Der von Platz sieben gestartete Pole machte mehrere Plätze gut und klebte bis zur letzten Runde des Rennens am Heck von Ben Greens BMW M4. Da war jedoch Endstation für den Leipert-Mercedes-Piloten, denn Green fuhr Kampflinie und nutzte den guten Topspeed des M4 auf der Geraden geschickt aus. Für unterhaltsame Rennaction sorgte auch ein über mehrere Runden ausgetragener Dreikampf um Platz neun zwischen Neuzugang Nico Verdonck (BEL) im Toyota Supra von Ring Racing, dem Schweizer Felix Hirsiger (Porsche, Allied Racing) und Luke Wankmüller (GER, BMW, FK Performance Motorsport), bei dem sich Verdonck letztendlich behaupten konnte.

Weiter geht es in der DTM Trophy am Sonntag (Start um 15:15 Uhr / live via der Streaming-Plattform grid.dtm.com). Tabellenführer Heinemann baute seinen Vorsprung weiter aus und liegt nunmehr mit 178 Punkten einsam an der Spitze. Kisiel behauptet Gesamtrang zwei mit 96 Zählern, gefolgt von Green (87), der punktgleich mit Ben Tuck (GBR, BWM, Walkenhorst Motorsport) auf Rang drei liegt.

 
Stimmen – 1. Rennen, Nürburgring Sprint

 
Tim Heinemann (GER), Mercedes-AMG, HP Racing International
“Das Team hat einen perfekten Job gemacht: Ich musste mich eigentlich nur ins Auto setzen und fahren. So sollte es sein. Im Rennen hatte ich auch alles im Griff. Der Start hat gut geklappt, ebenso wie der Restart. Anschließend konnte ich eine kleine Lücke zu Peter Terting aufbauen. Er hat dann versucht, zu attackieren, aber ich konnte ihn auf Abstand halten, weil seine Reifen nach und nach abgebaut hatten. Von dem Zeitpunkt an war dann alles unter Kontrolle.”

 
Peter Terting (GER), Porsche, PROsport Racing
“Das erste Podium ist schon eine Erleichterung. Ich freue mich auch sehr für unser PROsport-Team, das sind alles junge Leute zwischen 23 und 27 Jahren. Sie haben alles gegeben, und es ist Klasse, dass sich die harte Arbeit nun endlich ausgezahlt hat. Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg war, dass wir viel getestet und das Auto Schritt für Schritt verbessert haben. Was den Rennverlauf angeht, hatte ich für kurze Zeit das Gefühl, Tim Heinemann attackieren zu können und habe das auch mit der Box besprochen. Ein paar Runden später haben wir uns dann aber entschieden, lieber auf Nummer sicher zu gehen.”

 
Ben Green (GBR), BMW, FK Performance Motorsport
“Ich hatte reichlich Arbeit, Jan Kisiel hinter mir zu lassen. Das waren harte, aber fair geführte Zweikämpfe, die mir auch viel Spaß gemacht haben. Es war auch etwas Kontakt dabei, aber das ist Racing. Der Reifenverschleiß war ein bisschen hoch, das hat gegen Ende des Rennens Probleme gemacht. Es ging dann nur noch darum, zu verteidigen. Aber ich bin ruhig geblieben, habe die Nerven behalten. Mit Platz drei können wir sehr zufrieden sein, denn mehr wäre nicht drin gewesen.”

Starkes Comeback: Nico Müller nach Nürburgring-Sieg unbeirrt auf Titelkurs

  • Nico Müller mit überlegenem Sieg auf der Sprintstrecke des Nürburgrings
  • Audi liegt in der Herstellerwertung uneinholbar vorn
  • Sheldon van der Linde als bester BMW-Mann Vierter

Nico Müller (Audi) klar auf Titelkurs
Foto: dtm.com



Mit einem überlegenem Sieg hat sich der DTM-Meisterschaftsführende Nico Müller (SUI, Audi) im zweiten Rennen auf der Nürburgring Sprintstrecke eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach seinem Pech am Samstag, als Müller sich nach einem Dreher mit Rang fünf begnügen musste, fuhr der Schweizer am Folgetag mit einer Extraportion Ehrgeiz und war nicht zu schlagen. Titelkonkurrent und Teamkollege Robin Frijns (NED, Audi) kam als Zweiter mit fast zwölf Sekunden Rückstand über die Linie – dennoch ein Sonntag nach Maß für die Abt-Mannschaft, die einen beeindruckenden Doppelsieg feierte. Das Podium komplettierte Titelverteidiger René Rast (GER, Audi). Ein weiteres Mal standen also die „Big Three“ der DTM auf dem Treppchen. In der Herstellerwertung ist bereits nach dem zweiten Saisondrittel alles klar: Mit 872 Zählern liegen die Ingolstädter nun uneinholbar vorn, Konkurrent BMW kann mit 356 Zählern nicht mehr aufschließen.

Eine Überraschung gab es bereits im Qualifying, nach dessen Abschluss sich dieses Mal nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ unter den Top drei wiederfanden: Ferdinand Habsburg sprengte das Trio der Schnellsten und fuhr die zweitbeste Zeit. Eine kleine Sensation und das bislang beste Qualifying-Ergebnis für den jungen Österreicher und sein WRT-Kundenteam. Im Rennen konnte Habsburg seine Pace allerdings nicht vollends nutzen und landete auf dem sechsten Rang. Auch das BMW-Kundenteam ART glänzte mit Robert Kubica (POL) im Zeittraining mit Rang sieben, blieb im Rennen aber ebenfalls ohne Fortune.

Müller mit überlegener Pace am Rennstart

Nico Müller legte bereits kurz nach dem Start den Grundstein für seinen überlegenen Rennsieg: Während Pole-Mann Frijns zunächst die Nase vorn hatte, ging der Schweizer schon kurz nach Rennstart an Habsburg vorbei und machte anschließend Druck auf Frijns. In der siebten Runde schnappte sich Müller die Führung und baute sie kontinuierlich aus. René Rast, von Platz vier gestartet, fuhr ein unauffälliges Rennen und schnupperte nur einmal kurz am zweiten Platz, als Frijns nach seinem Pflichtstopp mit kalten Reifen kurz vor ihm auf die Strecke zurückkam – doch der Niederländer behielt die Nerven und konnte Rast hinter sich lassen. Auch wenn an der Spitze schnell alles klar war, konnten sich die Zuschauer in der Eifel bei Kaiserwetter über packende Rennaction im Mittelfeld freuen, wo es zahlreiche Positionskämpfe gab.

Van der Linde erneut bester BMW-Pilot, Pech für Kubica

Im BMW-Lager setzte ein weiteres Mal der Südafrikaner Sheldon van der Linde ein Ausrufezeichen, der mit Platz vier bester BMW-Pilot wurde. Dessen RBM-Team hatte Konkurrent Marco Wittmann (GER, BMW) mit einem Undercut geschickt ausgekontert, so dass dieser sich mit dem fünften Platz begnügen musste. Weiter hinten im Feld sorgten Philipp Eng (AUT, BMW), Lucas Auer (AUT, BMW) und Jamie Green (GBR, Audi) für unterhaltsame Positionskämpfe. Green hatte jedoch Pech und musste seinen RS 5 DTM kurz vor Rennende mit technischen Problemen in der Box abstellen. Auch Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica (POL, BMW), der mit einem starken siebten Startplatz auf sich aufmerksam gemacht hatte, musste im Rennen an sechster Position liegend mit einem Getriedefekt aufgeben.

Nach dem zwölften von 18 Saisonrennen baut Nico Müller seinen Vorsprung in der Fahrerwertung weiter aus und liegt nun mit 242 Punkten weiter an der Spitze. Frijns bleibt ihm mit 224 Zählern auf den Fersen, Rast ist Dritter mit nun 195 Punkten. In der DTM geht es weiter vom 09. bis 11. Oktober im belgischen Zolder. Und auch im kommenden Jahr können sich Motorsportfans auf packende Tourenwagen-Action freuen, denn die DTM geht ab 2021 erneut an den Start – mit geändertem Reglement, aber mit genau so viel Spannung und Faszination.


Stimmen – 2. Rennen, Nürburgring Sprint


Nico Müller (SUI), Audi, Sieger
„Es ist schön, wenn man einen Vorteil hat, aber man weiß ja nie, was passiert, ob es eine Safety-Car-Phase gibt oder nicht. Deshalb ist man nicht entspannt, sondern man muss fokussiert bleiben. Ich bin schon früh zum Stopp in die Boxengasse abgebogen und wusste, dass es ein sehr langer zweiter Stint wird. Erst fünf, sechs Runden vor dem Rennende war nich nicht mehr so besorgt – aber selbst dann weiß man ja nie, was noch passiert. Nach zwei schlechten Tagen am vergangenen Sonntag und am gestrigen Samstag war das ein erfolgreicher Tag heute. Das Überholen von Robin Frijns war kein Problem. Ich denke, er hat gesehen, dass ich schnell ankam. Aber zwischen uns ist das immer smart und fair. Dass Audi schon sechs Rennen vor dem Saisonende Markenmeister ist, ist ein starkes Statement. Wir können nur danke sagen, dass sie uns mit dem RS 5 ein so großartiges Tool gegeben haben. Wenn ich damit aus der Boxengasse rausfahre, habe ich immer ein Grinsen im Gesicht.“


Robin Frijns (NED), Audi, 2. Platz
„Ich habe mir früh einen Bremsplatten eingefangen und hatte dadurch Untersteuern in Linkskurven. Daher habe ich mich auch nicht so sehr gewehrt, als Nico Müller an mir vorbei ist. Ich habe dann versucht, dran zu bleiben doch der Abstand wurde immer größer. Zudem musste ich auf meine Reifen achten und habe gemerkt, dass die Reifen von Nico besser waren als meine. Der zweite Platz ist jedenfalls okay. Ich werde versuchen, aus jedem Rennen das maximale heraus zu holen. In Zolder will ich mir die Punkte wieder zurückholen. Audi ist seit zwei, drei Jahren sehr stark und nun wieder frühzeitig Markenmeister. Es ist einfach schön, mit dem Audi RS 5 DTM Rennen zu fahren.“


René Rast (GER), Audi, 3. Platz
„Der Boxenstopp hat leider nicht perfekt funktioniert, hinten rechts gab es ein Problem mit einer Radmutter. Aber das war letztlich nicht entscheidend. Im ersten Stint konnte ich mithalten. Im zweiten hatte ich von Beginn an wenig Grip. Wir hatten keine Antwort. In der Meisterschaft wird der Abstand langsam größer, das ist etwas frustrierend. Doch es sind noch sechs Rennen, noch ist alles offen. Man weiß ja nie, ich gebe nicht auf, die beiden unter Druck zu setzen. Dass Audi heute schon so früh Markenmeister geworden ist, macht uns alle stolz. Und ich bin dankbar, dieses Auto fahren zu dürfen.“


Ergebnis – 2. Rennen, Nürburgring Sprint


01. Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, 41 Runden in 57.09,856 Minuten
02. Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, + 11,790 Sekunden
03. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, + 19,526 Sek.
04. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 22,733 Sek.
05. Marco Wittmann (GER), BMW M4 DTM, + 24,016 Sek.
06. Ferdinand Habsburg (AUT), Audi RS 5 DTM, + 25,713 Sek.
07. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 30,162 Sek.
08. Timo Glock (GER), BMW M4 DTM, + 33,795 Sek.
09. Loïc Duval (FRA), Audi RS 5 DTM, +40,763 Sek.
10. Jonathan Aberdein (RSA), BMW M4 DTM, + 44,264 Sek.

Schnellste Rennrunde: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.21,479 Min.
Pole-Position: Robin Frijns (NED), Audi RS 5 DTM, 1.19,117 Min.
Wetter: 22°C, sonnig
Strecke: 36°C, trocken

Samstag, 26. September 2020

KTM siegt auch im Sonntagsrennen auf dem Hockenheimring

  • Florian Janits und Reinhard Kofler triumphieren auch in Lauf zwei
  • Jan Kasperlik und Nicolaj Møller Madsen durch Platz zwei neue Tabellenführer
  • Julien Apothéloz und Luca Trefz gewinnen Juniorwertung

Reinhard Kofler, Florian Janits holen Doppelsieg in Hockenheim
Foto: ADAC-Motorsport

Spannung pur bis zur letzten Runde: Florian Janits (22/AUT) und Reinhard Kofler (35/AUT, beide True Racing) erkämpften sich in der letzten Rennrunde die Führung und machen im KTM X-Bow GT4 Evo den Doppelsieg in Hockenheim perfekt. Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) werden nach langer Führung zweite, holten sich jedoch die Tabellenführung in der ADAC GT4 Germany zurück. Das Podium komplettierten Julien Apothéloz (19/CHE) und Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT4. "Mit zwei Siegen in zwei Rennen sind wir natürlich überglücklich. Das Team hat über das Wochenende hart am Set-up gearbeitet und nun den verdienten Lohn bekommen", freute sich Florian Janits.

Der KTM hatte das Rennen zunächst auch von der Pole-Position aus gestartet. Doch direkt bei der Fahrt auf die erste Kurve setzte sich Nicolaj Møller Madsen im Porsche an die Spitze und baute anschließend die Führung kontinuierlich aus. KTM-Startfahrer Kofler über gab das Fahrzeug auf Position zwei liegend an Teamkollege Janits. "Mein Stint war sehr hart, da ich in einige Zweikämpfe verwickelt war und kühlen Kopf bewahren musste. Ich wusste aber, dass Florian stärker einzuschätzen ist als Jan Kasperlik im Porsche und so war ich schon zu Rennmitte optimistisch, dass wir den Doppelsieg einfahren könnten", meinte Kofler nach dem Rennen.

Durch eine längere Standzeit wegen des Sieges vom Samstag verlor Janits zunächst Platz zwei den an Audi R8 LMS GT4 von Hugo Sasse (16/Aschersleben, T3-HRT-Motorsport), konnte diesen aber schnell wieder überholen. Danach hatte er rund zehn Sekunden Rückstand auf den führenden Kasperlik, der den Porsche von Møller Madsen zuvor übernommen hatte. Mit kontinuierlich schnellen Rundenzeiten konnte der Österreicher die Lücke schließen und in der letzten Runde das entscheidende Überholmanöver zum Sieg setzen. "Wir haben einen Weg gefunden, die Reifen über den Stint gut managen zu können", erklärte Janits die Aufholjagd.

Hinter dem Porsche von Møller Madsen/Kasperlik schafften es Julien Apothéloz und Luca Trefz im Mercedes-AMG GT4 auf Platz drei und konnten somit auch den Sieg in der Juniorwertung verbuchen. Rang vier ging an den BMW M4 GT4 von Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport). Der Audi von Sasse und dessen Teamkollege William Tregurtha (20/GBR) kam auf Rang fünf ins Ziel. Dahinter folgten Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) in einem weiteren Porsche.

Platz sieben sicherten sich die Gaststarter Dominik Schraml (33/Altenstadt) und Dennis Richter (24/Essen, beide Porsche Zentrum 5 Seen Motorsport) im Porsche vor dem McLaren 570S GT4 von Fred Martin-Dye (31/GBR) und Phil Dörr (19/Butzbach, beide Dörr Motorsport) und dem BMW von Claudia Hürtgen (49/Aschheim) und Sebastian von Gartzen (27/Linden, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport).

Die Top Zehn komplettierte der BMW von Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team AVIA Sorg Rennsport). Durch Rang elf für den KTM X-Bow GT4 von Lennart Marioneck (31/München) und Jan Krabec (37/CZE, beide RTR Projects) konnte Krabec die Trophy-Wertung gewinnen.

Die ADAC GT4 Germany macht nur eine kurze Pause. Bereits in weniger als 14 Tagen von 2. bis 4. Oktober steht auf dem Sachsenring das dritte Rennwochenende der Saison 2020 an. "Dorthin reisen wir voller Motivation. Wir wollen in die Top Drei h

Sieg und Tabellenführung für Audi-Duo Niederhauser/van der Linde

  • Vorjahreschampions führen Dreifachsieg von Audi an
  • Tim Zimmermann gewinnt erneut in der Pirelli-Junior-Wertung
  • Pirelli-Trophy-Wertung geht zum dritten Mal an Rolf Ineichen

v.d. Linde (l.) und Niederhauser siegen am Sonntag und holen Tabellenführung
Foto: ADAC-Motorsport

Die Mission Titelverteidigung läuft auf vollen Touren: Nach Platz zwei am Vortag fuhren Patric Niederhauser (28/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) beim zweiten Rennen in Hockenheim mit ihrem Audi R8 LMS zu ihrem ersten Saisonsieg. Die Meister des Vorjahres führen nun erstmals in diesem Jahr die Fahrerwertung an. Auf den folgenden Positionen fuhren zwei weitere Audi-Duos über die Ziellinie. Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (32/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport) holten Rang zwei, Rolf Ineichen (42/CH) und Mirko Bortolotti (30/I, beide Team WRT) wurden Dritte. "Ein mega Rennen und ein mega Wochenende", freute sich Sieger Kelvin van der Linde. "Hockenheim wird langsam wirklich zu einer meiner Lieblingsstrecken. In den vergangenen drei Jahren habe ich jetzt hier jeweils am Sonntag den Sieg eingefahren - einmal mit meinem Bruder Sheldon und nun zweimal mit Patric."

Van der Linde mit starker erster Runde

Das Sonntagsrennen in Hockenheim begann turbulent. Pole-Setter Steijn Schothorst (25/NL, GRT Grasser Racing Team) verteidigte zwar in den ersten Kurven die Führung, fiel jedoch im weiteren Verlauf der Startrunde auf Platz fünf zurück. Spitzenreiter war stattdessen Kelvin van der Linde, der von Startplatz sechs kommend bereits in der Parabolika-Kurve auf Rang drei lag. Vor der Spitzkehre zog der Südafrikaner aus dem Windschatten auch an Markenkollege Mirko Bortolotti und Schothorst vorbei auf Rang eins. Auch Audi-Pilot Haase - von Startplatz vier kommend - zog noch an ihnen vorbei auf Rang zwei. Danach beruhigte sich das Geschehen auf den Spitzenpositionen. Van der Linde fuhr einen kleinen Vorsprung auf Haase und Bortolotti heraus und übergab schließlich beim Pflichtboxenstopp an Partner Patric Niederhauser. Der Schweizer kontrollierte danach das Rennen und vergrößerte den Abstand nach hinten zwischenzeitlich auf mehr als fünf Sekunden. Im Ziel betrug das Zeitpolster 4,3 Sekunden. Van der Linde und Niederhauser sicherten sich damit ihren ersten Saisonsieg und übernahmen mit 88 Punkten auch die Führung in der Gesamtwertung.

Dahinter kamen die Audi-Markenkollegen Max Hofer und Christopher Haase als Zweite ins Ziel, Rang drei ging an Rolf Ineichen (42/CH) und Mirko Bortolotti (30/I, beide Team WRT). Für beide war es das erste Podium der Saison, für Ineichen zudem der dritte Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung in diesem Jahr.

Mit Platz vier holten Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT3 Evo ihr bisher bestes Saisonergebnis. Das Duo kämpfte sich in der zweiten Rennhälfte noch an den Pole-Settern Tim Zimmermann (24/Langenargen) und Steijn Schothorst (25/NL, beide GRT Grasser Racing Team) vorbei, die sich am Ende mit Platz fünf begnügen mussten. Für Zimmermann reichte es dennoch wie am Vortag zum Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung.

Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Sven Müller (28/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport) wurden mit ihrem Porsche 911 GT3 R Sechste, die Mercedes-AMG-Fahrer Philip Ellis (27/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward) kamen als Siebte vor den Lamborghini-Werksfahrern Franck Perera (36/F) und Albert Costa Balboa (30/E, beide GRT Grasser Racing Team) ins Ziel. Die Top 10 vervollständigten als Neunte Maro Engel (35/Monte Carlo) und Luca Stolz (25/Brachbach, beide Toksport WRT) in einem weiteren Mercedes-AMG sowie Kim-Luis Schramm (23/Meuspath) und Christopher Mies (31/Heiligenhaus) im zweiten Audi R8 LMS von Montaplast by Land Motorsport.

Stimmen der Sieger:

Kelvin van der Linde (Rutronik Racing, Audi R8 LMS):

"Heute haben uns sicherlich eine gute erste Runde und ein tolles Auto geholfen. Grundsätzlich sind wir als Team sehr gut aufgestellt. Wir wissen, was wir hinsichtlich unserer Pace brauchen und vor allem, was wir dafür tun müssen. Außerdem schaffen wir es, von Rennen zu Rennen sehr konstant unterwegs zu sein. Erst das macht die Tabellenführung, die wir nun innehaben, möglich. Wir sind hier mit knapp 30 Punkten Rückstand angereist, daher habe ich nicht damit gerechnet, dass wir als Führende des Gesamtklassements weiter zum nächsten Lauf auf dem Sachsenring reisen werden."

Patric Niederhauser (Rutronik Racing, Audi R8 LMS):

"Mit den Plätzen eins und zwei hatten wir ein unglaubliches Wochenende. Natürlich war es unser Ziel, in der Meisterschaft Boden gutzumachen. Dass wir jetzt führen, übertrifft unsere Erwartungen allerdings deutlich. Kelvin hat mit dem Start und der ersten Runde bereits den Grundstein für den Sieg gelegt. Für mich war es dann wichtig, einen sauberen Fahrerwechsel hinzulegen und hier keine Zeit zu verlieren. Direkt nach dem Boxenstopp habe ich sehr gepusht, das Auto lag sehr gut auf der Strecke, sodass wir uns einen Vorsprung erarbeiten konnten, den es dann zu verwalten galt."



KTM-Triumph im Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Hockenheimring

  • Erster Saisonsieg für Florian Janits und Reinhard Kofler
  • Mit KTM, BMW und Porsche drei Marken auf dem Podium
  • Jan Marschalkowski gewinnt die Juniorwertung

Siegerwagen in Hockenheim: Der KTM X-Bow GT4 Evo von True Racing
Foto: ADAC-Motorsport

Florian Janits (22/AUT) und Reinhard Kofler (35/AUT, beide True Racing) gewinnen im KTM X-Bow GT4 Evo das erste Rennen der ADAC GT4 Germany auf dem Hockenheimring. Nach langer Führung belegt der BMW M4 GT4 von Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) Platz zwei. Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) komplettieren im Porsche 718 Cayman GT4 das Podium "Die Stimmung im Team ist nun natürlich mega. Wir sind überglücklich über den ersten Saisonsieg in der ADAC GT4 Germany für True Racing und Reiter Engineering. Alle im Team haben sehr hart dafür gearbeitet", jubelte Kofler nach dem Rennen.

Florian Janits hatte den KTM zunächst für die Pole-Position auf dem Hockenheimring qualifiziert. Aufgrund einer Strafe musste er das Rennen jedoch von Startplatz zwölf aus beginnen. Doch schon nach rund sieben Rennminuten befand er sich wieder auf Rang drei. "Es hat richtig viel Spaß gemacht, in der Anfangsphase so durch das Feld pflügen zu können. Ich bin sehr sauber durchgekommen und habe mich danach nur noch nach vorne orientiert", beschrieb Janits die erste Rennhälfte aus seiner Sicht.

An der Spitze machte derweil Gabriele Piana im BMW M4 GT4 die Pace. Bis zum Öffnen des Boxenstopp-Fensters hatte er sich einen Vorsprung von knapp 13 Sekunden auf den zweitplatzierten Porsche von Jan Kasperlik erarbeitet. Nach den Fahrerwechseln lag Janits Teamkollege Reinhard Kofler dann bereits auf der zweiten Position. Im weiteren Rennverlauf setzte der Österreicher kontinuierlich schnelle Rundenzeiten und konnte den Rückstand auf den führenden Michael Schrey, der den BMW von Piana übernommen hatte, stetig verkürzen. Zwölf Minuten vor Rennende überholte Kofler schließlich den BMW und setzte sich danach an der Spitze ab. Am Ende sah er die Zielflagge mit einem Vorsprung von 2,385 Sekunden. "Michael hatte wohl nicht mehr viel Grip im Reifen. Er hat mir in der Spitzkehre fair Platz gemacht, sodass ich den ersten Platz einnehmen konnte", lobte Kofler.

Um Rang zwei gab es noch einen Zweikampf zwischen Schrey und Nicolaj Møller Madsen, der zuvor den Porsche von Kasperlik übernommen hatte. Der Däne sicherte sich in der Schlussphase des Rennens zunächst die zweite Position, musste in der letzten Runde jedoch eine Durchfahrtsstrafe antreten, da er zu oft die Streckenbegrenzung überquert hatte. Für ihn und Kasperlik reichte es jedoch trotzdem zu Platz drei.

Vierter wurde der BMW von Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team AVIA Sorg Rennsport), was für Marschalkowski auch den Sieg in der Juniorwertung bedeutete. Um Platz fünf gab es einen sehenswerten Zweikampf zwischen Julien Apothéloz (19/CHE) und Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT4 sowie Claudia Hürtgen (49/Aschheim) und Sebastian von Gartzen (27/Linden, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) in einem weiteren BMW. Letztendlich setzte sich das Mercedes-Duo, das zuletzt am Nürburgring noch einen Laufsieg feiern konnte, durch.

Platz sieben ging an den McLaren 570S von Christer Jöns (33/Ingelheim) und Christopher Dreyspring (22/Nürnberg, beide Dörr Motorsport). Dieses Fahrzeug ist mit einem Steer-by-Wire-System ausgestattet und kommt somit ohne herkömmliche Lenksäule aus. Mit Platz acht holten sich Tano Neumann (45/BUL) und Joachim Bölting (53/Gelsenkirchen, beide DLV-Team Schütz Motorsport) im Porsche den Sieg in der Trophy-Wertung. Der BMW von Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) sowie der Porsche von Tom Kieffer (45/LUX) und Christian Kosch (43/LUX, beide Team Allied-Racing) komplettierten die Top Zehn.

Mittwoch, 23. September 2020

Zweiter Sieg für Porsche-Duo Engelhart/Ammermüller

  •  Piloten von SSR Performance übernehmen auch Tabellenführung
  •  Tim Zimmermann gewinnt in der Pirelli-Junior-Wertung
  •  Elia Erhart siegt in der Pirelli-Trophy-Wertung

Jubel bei den Siegern Ch.Engelhart (l.) und M.Ammermüller
Foto: ADAC-Motorsport




Starker Auftritt: Christian Engelhart (33/Starnberg) und Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, beide SSR Performance) sicherten sich im Samstagsrennen des ADAC GT Masters in Hockenheim nicht nur den Sieg, sondern übernahmen auch die Tabellenführung. Als Zweite kamen die Vorjahreschampions Patric Niederhauser (28/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) im besten Audi R8 LMS ins Ziel, Rang drei holten sich die Lamborghini-Fahrer Tim Zimmermann (24/Langenargen) und Steijn Schothorst (25/NL, beide GRT Grasser Racing Team). "Wir hatten heute erneut ein super Auto", freute sich Sieger Michael Ammermüller. "Das Team hat wieder toll gearbeitet. Christian hat mit seinem Überholmanöver im Kampf um die Führung den Grundstein für unseren Erfolg gelegt."
    
 
Engelhart übernimmt Führung
 
Christian Engelhart und Michael Ammermüller drückten dem Rennen schon früh ihren Stempel auf. Zwar blieb Engelhart in den Anfangsrunden noch hinter Pole-Setter Dennis Marschall (24/Eggenstein, Rutronik Racing) im Audi. Doch als das Rennen in Runde acht nach einer Unterbrechung zur Bergung einer gelösten Werbetafel wieder freigegeben wurde, schlug die Stunde des Porsche-Piloten. Engelhart nutzte den Windschatten und zog vor der Spitzkehre an Lokalmatador Marschall vorbei. Nach den Fahrerwechseln behauptete Partner Ammermüller weiterhin die Führung. Der kontrollierte das Geschehen und fuhr zwischenzeitlich ein Zeitpolster von fast fünf Sekunden heraus. Schließlich sah er mit 1,8 Sekunden Vorsprung als Erster die Zielflagge. Dank ihres zweiten Saisonsiegs übernahmen Engelhart und Ammermüller erstmals in dieser Saison die Führung in der Gesamtwertung.
 
Platz zwei ging schließlich an die Titelverteidiger Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde. Niederhauser hatte als Vierter das Auto an seinen Partner übergeben, der gleich zu Beginn seines Stints mehre Plätze nach vorn fuhr. Noch mehr Positionen auf dem Weg zum Podium machten die Drittplatzierten Tim Zimmermann und Steijn Schothorst gut. Als Neunte gestartet, zeigte vor allem Schothorst in der zweiten Rennhälfte eine starke Aufholjagd. Die Belohnung: das erste Podium im ADAC GT Masters. Zimmermann holte damit auch den Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung.
 
Auch im Kampf um die weiteren Positionen gab es zahlreiche Überholmanöver. Klaus Bachler (29/A) und Simona De Silvestro (32/CH, beide Küs Team75 Bernhard) sicherten sich mit ihrem Porsche den vierten Rang vor Franck Perera (36/F) und Albert Costa Balboa (30/E, beide GRT Grasser Racing Team) in einem weiteren Lamborghini.
 
Als beste Mercedes-AMG-Fahrer kamen Philip Ellis (27/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward) auf Rang sechs. Siebte wurden Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Sven Müller (28/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport), die anfangs mit ihrem Porsche lange auf dem dritten Rang lagen.
 
Position acht fuhren die Audi-Fahrer Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (32/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport) ein, Neunte wurden Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward). Pole-Setter Dennis Marschall (24/Eggenstein) und Carrie Schreiner (22/Völklingen, beide Rutronik Racing) mussten sich am Ende mit dem zehnten Rang begnügen.
 
Die bisherigen Tabellenführer Maro Engel (35/Monte Carlo) und Luca Stolz (25/Brachbach, beide Toksport WRT) blieben als 18. in ihrem Mercedes-AMG ohne Punkte. Elia Erhart (32/Röttenbach, EFP Car Collection by Tece), der sich einen Audi mit Pierre Kaffer (43/Schlieren) teilt, gewann zum ersten Mal die Pirelli-Trophy-Wertung für nicht professionelle Piloten.
 
 
Stimmen der Sieger:
 
Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R):
"Für uns rennentscheidend war Christians Überholmanöver gegen den bis dahin Führenden, meine Aufgabe war es dann, unseren Vorsprung zu verwalten und keine Fehler zu machen. Bis zum Rennende war ich am Limit unterwegs, jedoch ohne das Auto zu sehr zu strapazieren."
 
Christian Engelhart (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R):
"Nach einem schwierigen Start ins Rennen war es wichtig, zunächst keine Fehler zu machen. Leider kam die Rennunterbrechung zu einem Zeitpunkt, an dem wir gerade erst in den Rhythmus gekommen waren. Mit dem Re-Start konnte ich an Dennis [Marschall] dranbleiben und direkt seinen Windschatten nutzen. Das Überholmanöver war ein wichtiger Schritt, um anschließend einen kleinen, aber ausreichenden Puffer herauszufahren. Der Verkehr auf der Strecke hatte uns dann den Zeitpunkt unseres Boxenstopps mehr oder weniger diktiert, letztendlich haben wir aber kaum Zeit verloren und konnten den Sieg nach Hause fahren."

IDM-Finale in Hockenheim mit Zuschauern und Livestream

Foto: Jens Hawrda

Mit seinem Auftritt als Wildcard-Pilot in der Superbike-WM hat Jonas Folger am vergangenen Wochenende in Barcelona mächtig Eindruck gemacht. Erst wenige Minuten vor dem ersten Lauf  konnten die Mechaniker die Yamaha startklar machen. Die Ausbeute des Spanien-Trips: Nach den insgesamt zwei Rennen hat sich Folger nicht nur seine ersten neun WM-Punkte in der Klasse, sondern auch allgemeine Anerkennung in der Superbike-Weltmeisterschaft erkämpft.

Mit dem Schwung des letzten Wochenendes reist der ehemalige Grand-Prix-Pilot zum Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) nach Hockenheim. Vom 25. bis 27. September herrscht im badischen Motodrom Hochstimmung, denn in allen IDM-Soloklassen fallen die Titelentscheidungen.

Gute Nachricht für die Fans: Erstmals in diesem Jahr sind bei der IDM Zuschauer zugelassen. Die Karten werden nur vorab und online verkauft. Alle Details, unter anderem auch die Information zu den Eintrittspreisen, online unter: www.hockenheimring.de. Wer kein Ticket ergattert, kann trotzdem dabei sein. Die Rennen werden per Livestream unter www.idm.de/live übertragen.

Läuft alles nach Plan, feiert Jonas Folger in Hockenheim seinen ersten Titel in der IDM Superbike 1000. Er hatte zum Jahresbeginn die deutsche Topklasse auserkoren, um von dort aus den Sprung für ein WM-Comeback zu wagen. Seine Zukunft heißt aber nicht mehr MotoGP, sondern Superbike-WM. Sieben Punkte fehlen dem 27-jährigen Bayer aber jetzt noch zum IDM-Titel. Das heißt: Ein siebter Platz würde ihm reichen, um den Titel in jedem Fall vor dem zweifachen Meister Ilya Mikhalchik auf BMW zu sichern. Doch das ist nicht der Anspruch des Yamaha-Stars. Folger will die Saison abschließen wie er es bei allen bisherigen Veranstaltungen getan hat: mit der schnellsten Trainingszeit und Siegen in den zwei ausgetragenen Rennen. Dominic Schmitter (Yamaha), Vladimir Leonov (BMW), Alessandro Polita (Honda) und Marc Moser (Yamaha) kämpfen um die weiteren Platzierungen. Theoretisch ist für alle noch mindestens der dritte Platz in der Gesamtwertung greifbar. Kawasaki schickt mit dem Franzosen Valentin Debise einen Ersatzfahrer für Erwan Nigon ins Rennen, der am gleichen Wochenende seinen Vertrag in der Endurance-WM erfüllt. Debise hat wie Folger an der Superbike-WM-Runde in Barcelona teilgenommen, blieb aber punktelos.

Während es mit Folger in der Königsklasse einen klaren Favoriten gibt, ist die Entscheidung in den 600er-Meisterschaften völlig offen. In der IDM Supersport 600 führt Luca Grünwald mit seiner Kawasaki das Championat mit nur drei Punkten vor Lausitzring-Doppelsieger Martin Vugrinec auf Yamaha an. Ihm folgt Titelverteidiger Max Enderlein. Der Yamaha-Fahrer hat nur einen einzigen Punkt weniger als der Markenkollege aus Kroatien. Deshalb sind seine Chancen, den dritten Titel in Folge einzufahren, im grünen Bereich. In der seriennahen IDM Superstock 600 liegt Paul Fröde mit der einzigen Honda im Feld in Führung. Späteinsteiger Jan-Ole Jähnig auf Yamaha ist mit drei Punkten Rückstand vor den beiden entscheidenden Rennen in Schlagdistanz.

In der IDM Supersport 300 könnte Rick Dunnik auf Yamaha als erster Holländer den Titel holen. Der 18-Jährige startet mit 15 Punkten Vorsprung in die beiden Finalrennen der Nachwuchsklasse. Die Talente aus dem Nachbarland bilden zwar die zweitgrößte Teilnehmergruppe in der IDM Supersport 300, aber bislang konnte keines von ihnen die Meisterschaft gewinnen. Auch Dunnik ist noch nicht auf der sicheren Seite. Die über 35 Fahrerinnen und Fahrer des fliegenden Klassenzimmers sind immer für Überraschungen gut. In den sechs Läufen gab es in dieser Saison bislang fünf verschiedene Sieger. Und wie schlägt sich Lokalmatador Dirk Geiger auf seiner Heimstrecke? Eigentlich bestreitet der 18-jährige Mannheimer die Moto3-Junior-WM, aber diese hat gerade Pause. Also nimmt Geiger in der Zwischenzeit an der IDM teil und fuhr auf dem Lausitzring prompt aufs Podium. Wird er im Titelrennen vielleicht zum Zünglein an der Waage?

Nach einem rabenschwarzen Auftaktwochenende in Assen für den Titelverteidiger und achtmaligen Weltmeister Tim Reeves ist die IDM Sidecar 600 zu einem Überraschungspaket geworden. Die Schweizer Markus Schlosser und Marcel Fries reisen als Titelfavoriten nach Hockenheim. Sie könnten für eine vorzeitige Entscheidung sorgen. Ansonsten fallen die abschließenden Ergebnisse beim Sidecar-Festival Anfang Oktober in Oschersleben. In der WM sind sie nicht zugelassen, aber in der IDM finden auch die Sidecars mit 1000 cm³-Antrieb eine Heimat. Hier haben Mike Roscher/Anna Burkard bisher alle Rennen gewonnen.

Umrahmt wird das IDM-Finale in Hockenheim von den Rennen zum BMW Motorrad Boxer Cup, dem Pro Superstock Cup, dem Twin Cup sowie dem Northern Talent Cup.

Dienstag, 22. September 2020

Erster Saisonsieg für Hyundai-Pilot Antti Buri

  •  Fugel-Brüder gemeinsam auf dem Podium
  •  Dominik Fugel übernimmt wieder die Gesamtführung, Marcel Fugel bester Junior
  •  Beide HP Racing International-Piloten scheiden aus

Antti Buri holt ersten Saisonsieg
Foto: ADAC-Motorsport



Erlösung für Antti Buri (31, Finnland, Hyundai Team Engstler): Der 31-Jährige hat das Sonntagsrennen auf dem Hockenheimring gewonnen und seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der Finne triumphierte im Hyundai i30 N TCR und holte damit zugleich seinen ersten Erfolg seit dem Wechsel zum Hyundai Team Engstler. Zweiter wurde Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) im Honda Civic TCR, er holte sich damit die Führung in der Gesamtwertung zurück. Rang drei ging an Marcel Fugel (19, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen), der damit bester Starter der Honda Junior Challenge war.
 
"Es fühlt sich gut an - sogar noch ein bisschen besser nach unserem schwachen Samstagsrennen", sagte Buri: "Das Rennen war gut, ich habe mich aus dem Gröbsten heraushalten können, und das Auto war super. Ich konnte das Rennen gut verwalten und musste den Honda nicht zu früh angreifen. Die Attacke hat dann gesessen - und von da an konnte ich die Pace gut kontrollieren."
 
"Mein Start war mittelmäßig, ich habe aber schnell gemerkt, dass bei mir mehr geht als bei den Jungs vor mir. Aber das Vorbeifahren ist dann doch immer etwas anderes", meinte Dominik Fugel: "Vielleicht wäre sogar noch mehr möglich gewesen, aber so ist es ein sehr guter Abschluss des Wochenendes." In der Gesamtwertung liegt der Chemnitzer mit nun 95 Punkten wieder vorne, dahinter folgen Vizemeister Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) mit 91 Zählern und Tagessieger Buri mit 89. Jan Seyffert (22, Stuttgart, HP Racing International), am Samstag erfolgreich), hat als Vierter 82 Punkte auf dem Konto. Bei noch acht verbleibenden Rennen verspricht die Meisterschaft im weiteren Verlauf Hochspannung.
 
Am Sonntag schieden die beiden HP Racing International-Piloten Harald Proczyk und Jan Seyffert nach einer Kollision in der ersten Runde aus. Auch der im Qualifying schnelle Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler) und Gaststarter Niki Schelle (54, Böbing, Hyundai Team Engstler) im VIP Auto konnten das Rennen nicht fortsetzen.
 
Nach einer zehnminütigen Safety-Car-Phase war Marcel Fugel beim Restart zunächst vorne, Antti Buri aber saß dem Honda-Piloten im Nacken und versuchte immer wieder, sich an dem führenden Fugel vorbeizudrängen. Marcel Fugel wehrte sich aber nach Kräften - erst in der Schlussphase war er machtlos: Buri setzte sich mit seinem Hyundai in der Spitzkehre neben Fugel, hatte beim Herausbeschleunigen die Nase vorn und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
 
Dahinter zeigte Dominik Fugel ein herausragendes Rennen: Von Platz zehn gestartet, fand er sich in der Spitzengruppe wieder. Und dort bewies er Geduld und Nervenstärke. Zunächst überholte er Junior René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) und seinen Bruder Marcel. Nach erneuter Betrachtung des Überholmanövers ordnete die Rennleitung jedoch an, dass Dominik Fugel die Plätze mit Kircher tauschen müsse. Dadurch fiel der Tabellenführer erneut auf Platz vier zurück, wovon er sich allerdings nicht entmutigen ließ. Am Ende schloss er das Rennen dennoch als Zweiter ab und freute sich über wichtige 20 Punkte. Sein Bruder Marcel jubelte derweil über seine erste Podiumsplatzierung in dieser Saison. "Das war ein super Rennen. Ich war lange in Führung, am Ende waren Antti und Dominik aber schneller", sagte er.
 
Vierter und gleichzeitig bester VW-Pilot wurde René Kircher, dahinter folgten Albert Legutko (23, Polen, Albert Legutko Racing) im Honda Civic TCR und Gaststarter Philipp Walsdorf (19, Berlin, Lubner Motorsport) im Opel Astra TCR. Für Dziugas Tovilavicius (28, Litauen, Skuba Racing Team), der am Samstag Dritter geworden war, sprang diesmal Platz sieben heraus. Szymon Ladniak (17, Polen, GT2 Motorsport) als Achter, Steffen Redlich (28, Lubner Motorsport) als Neunter und Günter Benninger (59, Österreich, Wimmer Werk Motorsport) im neuen Cupra Leon Competición TCR komplettierten die Top Ten.
 
Die Piloten der ADAC TCR Germany können nun nur kurz durchschnaufen: Kommendes Wochenende steht das ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring auf dem Programm, anschließend geht es vom 2. bis 4. Oktober auf dem Sachsenring ins vierte Rennwochenende der Saison.

Montag, 21. September 2020

„Robin Good“: Audi-Pilot Frijns siegt erneut

  •  Niederländer feiert auf dem Nürburgring seltenen Start-Ziel-Sieg in der DTM
  •  Titelverteidiger René Rast macht Audi-Doppelsieg perfekt
  •  Tabellenführer Nico Müller nach Dreher und Aufholjagd noch starker Fünfter

Robin Frijns
Copyright: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel


Zweiter Sieg in Folge: Robin Frijns vom Audi Sport Team Abt Sportsline hat nach seinem Erfolg auf dem Grand-Prix-Kurs am vergangenen Sonntag auch das erste der beiden DTM-Rennen auf dem Sprintkurs des Nürburgrings gewonnen. Dem „Fliegenden Holländer“ gelang ein in der DTM extrem seltener Start-Ziel-Sieg, obwohl sein Vorsprung gleich dreimal durch das Safety-Car zunichte gemacht wurde.

„Das war heute im Auto ziemlich nervenaufreibend“, sagte Frijns nach seinem knappen Sieg vor Titelverteidiger René Rast vom Audi Sport Team Rosberg. „Jedes Mal, wenn ich mir etwas Vorsprung herausgefahren hatte, kam das Safety-Car. Als René in den letzten Runden direkt hinter mir lag und permanent Push-to-Pass und DRS nutzen konnte, wusste ich, dass ich mir nicht den kleinsten Fehler leisten durfte. Mein Auto war großartig und der Schlüssel zum Sieg heute mein guter Start.“

Von Startplatz zwei aus gewann Frijns das Startduell gegen René Rast, der sich am Vormittag mit einer eindrucksvollen Runde die Pole-Position gesichert hatte. „Der Start war entscheidend“, bestätige der zweimalige DTM-Champion. „Am Freitag hatten wir im ersten freien Training ein technisches Problem und auch nach dem zweiten Training konnte ich keinen Start üben. Das heute war mein erster echter Start – und der war nicht gut.“

Rast fiel im Rennen zeitweise noch hinter BMW-Pilot Marco Wittmann auf den dritten Platz zurück, holte sich Platz zwei beim letzten Restart aber wieder zurück und machte in der Schlussphase Jagd auf den Spitzenreiter. „Ich wollte Robin erst in der letzten Runde überholen, aber vielleicht habe ich etwas zu spät attackiert“, sagte Rast. „Es war ein sehr schwieriges Rennen. Ein zweiter Platz ist nicht mein Ziel, aber noch immer ein gutes Ergebnis.“

Rasts langsamer Start hatte indirekt auch Auswirkungen auf Tabellenführer Nico Müller. „Ich hing hinter René fest, der kaum Grip zu haben schien, deshalb haben mich in den ersten Kurven zwei BMW überholt“, sagte der Schweizer. Nach dem ersten Restart kam es für ihn noch dicker: „Ich war zwischen zwei Autos eingequetscht, wurde von hinten getroffen und umgedreht.“ Vom letzten Platz kämpfte sich Müller mit einem frühen Boxenstopp und der mit Abstand schnellsten Rennrunde noch auf Platz fünf nach vorn. Damit verteidigte er Platz eins in der Fahrermeisterschaft, sein Vorsprung schrumpfte jedoch auf 13 Punkte. „Das ist etwas frustrierend, denn heute war definitiv mehr drin“, sagte Müller.

Viertbester Audi-Pilot im Samstagsrennen war Ferdinand Habsburg vom Kundenteam WRT Team Audi Sport. Der Österreicher wurde Siebter.

Enttäuschend verlief der Samstag für das Audi Sport Team Phoenix. Mike Rockenfeller und Loïc Duval waren beide auf schnellen Runden, als das Qualifying mit der Roten Flagge unterbrochen wurde. Von den Startplätzen 12 und 13 ins Rennen gegangen, waren beide in harte Positionskämpfe verwickelt. Während sich Rockenfeller noch zwei Punkte für Platz neun erkämpfte, musste Duval nach einem Ausrutscher in der Spitzkehre und einer Kollision vorzeitig aufgeben.
Auch Jamie Green sah die Zielflagge nicht. Der Brite nutzte die dritte Safety-Car-Phase, um sich ein zweites Mal frische Reifen zu holen, fing sich bei der anschließenden Aufholjagd jedoch einen Reifenschaden ein.

„Wow, was für ein Rennen!“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Robin war heute herausragend. Er hat kein einziges Mal Push-to-Pass oder DRS gehabt und sich trotzdem vorne gehalten. Das war eine extrem starke Leistung. Auch, dass er sich bei all den Safety-Cars und Restarts null Fehler geleistet hat. Fantastisch! René hat mit Platz zwei einen Doppelsieg für Audi perfekt gemacht. Dass Nico, nachdem er umgedreht wurde, noch auf Platz fünf vorgefahren ist, war mega.“

Interview mit dem aktuellen DTM-Spitzenreiter Nico Müller

Audi-Pilot Nico Müller: „Ich fühle mich nicht wie der Gejagte“

Nico Müller
Copyright: Audi Communications Motorsport / Malte Christians

Der Schweizer Audi-DTM-Pilot Nico Müller zieht nach zehn von insgesamt 18 Rennen in der Saison 2020 Bilanz. Zudem spricht der 28-Jährige über sein Verhältnis zu seinem Teamkollegen und ersten Verfolger in der Fahrerwertung Robin Frijns und gibt Einblicke in sein Familienleben.

Über die Hälfte der Saison 2020 hat der DTM-Tross schon absolviert. Wie fällt dein Zwischenfazit aus?
Natürlich sehr positiv. Vier Siege sind mir und meiner Crew gelungen und es könnten sogar mehr sein. Ich denke, das spricht für sich. Ich bin sehr happy mit der Arbeit, die wir als Team bisher vollbracht haben. Alle sind top motiviert und machen einen ausgezeichneten Job. Und ich fühle mich einfach wohl im Auto und kann abliefern. Von daher war es für mich eine sehr positive erste Hälfte, auf die sich aufbauen lässt.

Hat das erste Rennwochenende auf dem Nürburgring bereits ausgereicht, dass du deinen Frieden mit der Rennstrecke schließen konntest?
Ich glaube, es war das stärkste Wochenende meiner DTM-Karriere. Was meine Performance angeht, aber auch die meiner Crew. Wir waren eigentlich in jeder einzelnen Session von Freitag bis Sonntag das schnellste Auto im Feld. Viel besser kann man nicht Frieden schließen. Das Einzige war der Zwischenfall im Rennen am Sonntag mit dem defekten Sensor ab der fünften Runde. Das tut natürlich weh, wenn man so Punkte liegen lassen muss. Aber es gibt schlussendlich viel mehr Positives mitzunehmen von diesem Wochenende, als dass wir dem Sonntag lange hinterhertrauern sollten. Dafür bleibt uns in dieser kompakten Saison auch gar keine Zeit.

Wie fühlt es sich an, die Schweizer Fahne im Parc Fermé hochzuhalten?
Es ist ein überragendes Gefühl. Unser kleines Land vertreten zu dürfen auf einer internationalen Plattform wie der DTM ist einfach klasse. Es macht mich auf jeden Fall stolz, einer der Schweizer Rennfahrer zu sein, die unsere Fahne hochhalten – neben großen Namen wie Marcel Fässler, Sébastien Buemi und Neel Jani.

Bei acht der bisherigen zehn Rennen hast du auf dem Podium gestanden. Ärgern dich die beiden fünften Plätze dazwischen?
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es nicht so ist. Gerade der fünfte Platz am vergangenen Sonntag war ärgerlich. Einfach weil ich sicher bin, dass wir das Rennen gewonnen hätten. Das Auto fühlte sich von der Balance her optimal abgestimmt an. Doch technische Probleme gehören eben dazu. Am Lausitzring hingegen waren andere schlauer als wir, vor allem die Münchner. Das muss man anerkennen und damit kann ich dann auch leben.

Bist du eher jemand, der Vergangenes analysiert oder orientierst du dich mehr an dem, was vor dir liegt?
Ich glaube schon, dass es wichtig ist, zurückzublicken. Um Situationen besser zu durchleuchten und daraus wieder einen Schritt nach vorn zu machen. Man muss aber bedenken, dass wir in dieser Saison kaum noch Zeit zwischen den Rennen haben. Du hast vielleicht noch einen Tag Zeit, um zu reflektieren. Und dann musst du wieder den Schalter umlegen. Ich denke, dass diese Umstellung sehr wichtig ist und dass es im Moment auch eine unserer Stärken ist. Wir erkennen relativ schnell, wo wir noch Potenzial haben und wie wir gleichzeitig unsere Vorteile beibehalten können.

An den Samstagen warst du bisher sowohl im Qualifying als auch im Rennen immer unter den Top drei. Wie kommt es, dass ihr gerade an den ersten Renntagen des Wochenendes so erfolgreich seid?
Auch wenn es nur Trainings sind, zeichnet es sich für mich schon freitags ab. Ich glaube, ich war immer mindestens auf Platz zwei im Freien Training und sieben oder acht Mal Schnellster. Es zeigt, dass wir in der Vorbereitung einen guten Job machen. Wir haben immer von der ersten Session an ein Auto gehabt, das gut funktioniert, was uns die Arbeit vor allem am Samstag einfacher macht. Dadurch müssen wir nicht so umfangreiche Setup-Anpassungen oder Fahrstil-Änderungen vornehmen, um das Maximale aus unserem Paket rauszuholen. Das war bisher sicher unsere große Stärke und ich hoffe, dass wir es beibehalten können. Zum Sonntag hin rückt das Feld natürlich näher zusammen. Aber auch da konnten wir uns noch jedes Mal verbessern.

Dein Teamkollege Robin (Frijns) ist dir in der Meisterschaft dicht auf den Fersen. Wie geht ihr damit um, dass ihr beide Titelkandidaten seid?
Es ist eine lustige Situation. Wir haben wirklich ein sehr gutes Verhältnis. Das ist untypisch. Ich hatte so etwas bisher noch nie in meiner Karriere. Und dann auch noch im gleichen Team. Wir pushen uns gegenseitig extrem. Natürlich wollen wir den jeweils anderen auf der Strecke schlagen, das muss auch so sein. Aber es ist nicht so, dass schlechte Stimmung aufkommt, wenn einer den Kürzeren zieht. Wir haben zwei so starke Crews im Team und wer den besseren Job macht, hat es sich ganz einfach verdient. Das ist aus meiner Sicht eine sehr gesunde Basis. Ich bin überzeugt, dass Robin einer der talentiertesten Rennfahrer auf diesem Planeten ist. Und ich bin jedes Mal stolz, wenn ich ihn schlage. Ich freue mich aber auch für ihn, wenn er ein Rennen gewinnt. Ich glaube, dass im Moment unser gutes Verhältnis im Team zu unserer Stärke beiträgt. Ob einer von uns beim Finale in Hockenheim noch die Chance auf den Titel hat, werden wir sehen. Und dann hoffen wir auf einen heißen Showdown.

Wie gehst du damit um, der Gejagte zu sein?
Tatsächlich fühlt es sich für mich nicht so an. Für mich ist René als der amtierende Champion immer noch derjenige, den es zu schlagen gilt. Zusammen mit seinem Team hat er über die letzten drei Jahre hinweg einen so beeindruckenden Job abgeliefert, und er ist auch dieses Jahr wieder ein heißer Anwärter auf den Titel. Auch wenn er im Moment nicht die Meisterschaft anführt. Er ist doch immer oben mit dabei. Wir haben noch vier Wochenenden vor uns. Da kann noch sehr viel passieren.

Du hast souverän das Gerücht widerlegt, dass Rennfahrer, die schon Vater geworden sind, langsamer wären. Hat sich dennoch etwas in deinem Job geändert, seitdem ihr zu dritt seid?
Von diesem Mythos habe ich auch schon gehört. Aber ich denke, wir konnten beweisen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Das vergangene Wochenende war aus meiner Sicht das stärkste, das ich je abgeliefert habe. Und ich glaube eher, dass unser Glück mit Fynn mehr beflügelt als alles andere. Ich habe mich noch nie so geerdet gefühlt, wie ich es aktuell tue. Und ich bin sehr dankbar, dass ich eine so schöne kleine Familie zu Hause habe, die mich bei meiner Leidenschaft perfekt unterstützt. Daher bin ich mir sicher, dass es mich eher besser macht als schlechter.

Ist Motorsport bei euch zu Hause angesichts der kurzen Zeit, die du zu Hause verbringst, ein Tabuthema?
Nein, wir sprechen viel darüber. Manchmal zu viel. Ich glaube, das ist auch nötig, um das Geschehene zu verarbeiten. Sei es positiv oder negativ. Ich setze mich oft mit Vicky oder meinen Eltern, die direkt nebenan wohnen, einen oder zwei Tage nach den Rennen abends zusammen. Und dann sprechen wir auch darüber, was passiert ist. Die fiebern alle extrem mit und sind wahrscheinlich nervöser als ich an den Wochenenden.

Ihr seid im August auch noch in euer neues Zuhause eingezogen. Habt ihr genügend Platz für Pokale eingeplant?
Der sollte nie ausgehen. Und falls doch, wäre das ein Luxusproblem, um das ich mich gerne kümmere. Es war schon eine intensive Phase. Alles fiel ungefähr in die gleiche Zeit. Hausbau, Umzug, Nachwuchs. Wir hatten aber tolle Unterstützung von unseren Familien, wodurch ich auch den Freiraum hatte, um mich auf meinen Job zu konzentrieren. Das hat super geklappt.

Du bist auf Social Media aktiv und zeigst in deinem Driver’s Diary auch private Einblicke. Wie wichtig ist es dir, Kontakt zu den Fans zu halten?
Die sozialen Medien sind ein gutes Tool, um den Fans auch zwischen den Rennen Einblicke zu geben, um sie für unseren Sport zu begeistern und unsere Leidenschaft mit ihnen zu teilen. Da gehört das ein oder andere Private mit dazu. Ich versuche da einen gesunden Mix zu finden und hoffe, dass es die Leute freut, was sie zu sehen bekommen. Und dass damit auch bei ihnen die Vorfreude auf die Rennen steigt.

Wie sehen deine nächsten Wochen aus?
Es bleibt sehr intensiv. Diese Woche stehen die nächsten wichtigen DTM-Rennen auf dem Sprintkurs des Nürburgrings auf dem Programm. Und danach bleibe ich wahrscheinlich gleich in der Eifel. Denn dann folgen die 24 Stunden auf der Nordschleife – für mich immer ein großes Highlight im Jahr. Mein Ziel ist, nach unserem Erfolg 2015 noch einmal um den Gesamtsieg mitkämpfen zu können. Und erst danach habe ich mein erstes Wochenende seit dem DTM-Auftakt frei, bevor wir am zweiten Oktober-Wochenende schon wieder in Zolder fahren.

DTM: Zukunft der Plattform gesichert

  •    Traditions-Rennserie wird fortgeführt
  •     DTM ab der Saison 2021 mit neuem technischen Reglement
  •     Audi und BMW unterstützen Gerhard Berger bei Neuaufstellung


Foto: Jens Hawrda

Die Ampeln stehen auf Grün: Audi und BMW unterstützen Gerhard Berger bei seinen Plänen, die DTM neu aufzustellen. Als Noch-Mitglieder des ITR e.V. haben sich die beiden Hersteller nach konstruktiven Verhandlungen dafür ausgesprochen, den Aufbau einer eigenständigen professionellen Sprint-Rennserie auf GT-Basis zur Saison 2021 auf der Plattform der ITR zu ermöglichen. Formal scheiden sowohl Audi als auch BMW zum Saisonende aus der ITR aus. Ab dann übernimmt die BMS (Gerhard Berger) die alleinige wirtschaftliche Verantwortung für die neue Rennserie und die Weiterentwicklung der Plattform.

Gerhard Berger: „Während der letzten Monate haben wir in komplexen Verhandlungen verschiedene strategische Optionen für die Zukunft der DTM diskutiert. In den vergangenen Tagen habe ich sehr konstruktive Gespräche mit Audi und BMW geführt. Beide Hersteller ermöglichen, dass ich die volle Verantwortung für die Zukunft einer Rennserie übernehme, in der vorerst in erster Linie GT-Autos zum Einsatz kommen. Dass Audi und BMW ein Fortführungsszenario unterstützen, sind großartige Nachrichten für alle Mitarbeiter und Motorsportfans. Künftig werden nicht mehr die Werke, sondern eigenständige professionelle Privatteams auf der Plattform um Siege fahren. Wichtig war mir, dass sich beide Hersteller zu diesem Konzept bekennen, damit hier auch die GT-Modelle dieser Marken fahren werden. Die Zusage habe ich. Mein ausdrücklicher Dank geht deshalb an die Hersteller: Sie haben mit ihrer Entscheidung nicht nur maßgeblich zum Erhalt der Arbeitsplätze der ITR und der DTM-Partner beigetragen, sondern ermöglichen damit auch den Fans und Unterstützern weiterhin Motorsport auf Topniveau. Nun freue ich mich darauf, mit unseren starken Partnern wie Sat.1 eine nachhaltige Zukunftsstrategie zu erarbeiten, die die Fans begeistern wird.“