Freitag, 30. Juni 2023

GERT56: Zwischen den Zeilen starkes Wochenende in Most

Hobelsberger #52 vor Finsterbusch #56
Foto: Jens Hawrda

Das GERT56-Trio aus Routinier Toni Finsterbusch, sowie den beiden Rookies Patrick Hobelsberger und Jan-Ole Jähnig hat im motorsportlichen Wohnzimmer des Teams in der Magdeburger Börde ordentlich gepunktet. In den Superbike-Königsklasse-Rennen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) landete Finsterbusch zwei Mal auf Platz vier, Hobelsberger wurde zwei Mal Fünfter. Jähnig holte die Ränge 16 und 14.


Für die GERT-Piloten war die zweite Saisonstation der IDM in Oschersleben ziemlich schnell zu einem Aufholspiel avanciert. Bereits bei den freien Trainings am Freitag zeigte es sich, dass es schwierig werden würde, da man als einziges Team hier nicht getestet oder wenigstens trainiert hatte. Für Hobelsberger wurde das Wochenende gar zum ersten Motorsport-Arena-Outing seit zwei Jahren und zum ersten auf einem 1000ccm starken Motorrad. Doch das einst in der Langstrecke propagierte und gefestigte Motto der Mannschaft aus Pirna kam auch dieses Mal wieder zur vollen Entfaltung: Aufgegeben werden Briefe, aber keine Rennen.

Nach einem gemäßigten Start am Freitag, konnten die Crewchiefs Ronny Schlieder, Filip Altendorfer und Holger Homfeldt, zusammen mit den jeweiligen Mechaniker-Crews, ihren Fahrern bereits am Samstagmorgen eine verbesserte Basis in der Abstimmung der BMW M 1000 RR Bikes hinstellen. Die Fahrer bedankten sich mit den Startplätzen fünf (Finsterbusch), acht (Hobelsberger) und 15 (Jähnig).

Finsterbusch konnte im ersten Rennen gleich einen Platz gut machen und schließlich sogar den dritten Rang einige Zeit halten. Er kämpfte lange Zeit um das Podest, musste erst am Ende ziehen lassen und sicherte sich Rang vier. Im zweiten Rennen lag der Krostitzer, der nun von der Pole-Position gestartet war, bis drei Runden vor Schluss auf Rang zwei. Ein Überholmanöver des Esten Hannes Soomer brachte ihn dann etwas aus dem Rhythmus, sodass auch der Belgier Bastien Mackels noch vorbei kam und Finsterbusch als Vierter das Podest erneut verpasste.

Im ersten Lauf hatte sich Hobelsberger ebenfalls gleich einen Platz kassiert und arbeitete sich dann sukzessive nach vorn. Gegen Rennhalbzeit hatte er Platz fünf inne, den er nach hinten sauber absichern konnte, nach vorn war der Zug allerdings schon abgefahren. Dennoch bedeutete dies für Lauf zwei mit dem „Reversed Grid“ den zweiten Startplatz in Reihe eins. Nach einem Problem mit der Wheelie-Control fiel der Bayer am Start weit zurück und kam nur als Zehnter aus der ersten Runde zurück. Hobelsberger setzte alles auf Angriff und kämpfte sich wieder nach vorn und wurde erneut Fünfter.

Jähnig hatte im ersten Rennen definitiv das, worauf es ankommt: Spaß! Er kämpfte als Klassenneuling mit erfahrenen Mannen wie Kamil Krzemien, Paul Fröde oder gar dem ehemaligen Superstock-WM-Piloten Marc Moser. Als 16. verpasste er einen Punkt um 0,7 Sekunden an Fröde. Im zweiten Lauf ergab sich ein ähnliches Bild gegen Krzemien, Fröde und Sandro Wagner. Dieses Mal startete Jähnig durch und holte als 14. zwei weitere Punkte für sein IDM Superbike Konto.

Nach vier von 14 zu fahrenden Rennen liegt Hobelsberger mit 55 Punkten auf dem vierten Tabellenrang. Auf Leader Florian Alt, der auf Honda in Oschersleben beide Rennen gewann, fehlen ihm derzeit 40 Zähler. Finsterbusch ist mit 36 Punkten Sechster der Tabelle, Jähnig hat 16 Zähler und ist Zwölfter.
 

Toni Finsterbusch:

„Ich bin auf jeden Fall happy, was die Ergebnisse angeht. Schade um Lauf zwei, da war ich lange auf dem zweiten Platz, hatte am Ende aber ein paar Rutscher in maximaler Schräglage. Dann kam [Hannes] Sommer vorbei und da habe ich etwas meinen Rhythmus verloren, sodass auch [Bastien] Mackels und [Ilya] Mikhalchik auch gleich noch mit durch sind. Da bin ich halt dann zwei Mal Vierter geworden. Ich bin damit trotzdem zufrieden. Wir haben noch Kleinigkeiten am Fahrwerk mit SPV gefunden und auch bei der Elektronik konnten wir vor dem Rennen noch einen Step machen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir noch etwas konstanter werden, damit wir die Reifen noch etwas länger schonen können. Mut macht, dass die anderen vorn nicht ewig weit weg waren, darauf können wir aufbauen. Ein Dank geht wie immer an das gesamte Team für die absolut top gemachte Arbeit!“

Patrick Hobelsberger:

„Wir hatten keinen Test und ich bin schon zwei Jahre nicht mehr in Oschersleben gefahren: Ich hätte ehrlich gesagt niemals gedacht, dass es mir am Freitag so schwer fallen würde, denn in Oschersleben war ich mit der 600er schon immer schnell. Aber mit der Tausender ist das eine ganz andere Welt, da kommt dir die Strecke nur noch halb so breit vor. Da hatte ich etwas zu kämpfen. Das Basis-Setup vom Sachsenring hat zunächst überhaupt nicht funktioniert, was Front und Motorbremse anging. Wir haben viel Zeit gebraucht, damit wir die Front hinbekommen, das hat auch das Data-Recording gezeigt gehabt, dass alles nicht gepasst hat. Aber wir haben immer in die richtige Richtung gearbeitet und es ging immer vorwärts, leider haben wir da viel Zeit gebraucht. Im Qualifying war ich einfach viel zu langsam und konnte mich nur als Achter klassifizieren. Im Warmup haben wir noch was probiert, was mir auch nicht so ganz gefallen hat. Da haben wir etwas gegambelt fürs Rennen und das war zu 100 Prozent die richtige Entscheidung. Ich war im Rennen eine halbe Sekunde schneller als im Qualifying und bin konstant die Quali-Zeiten gefahren. Ich bin Fünfter geworden und war damit eigentlich mega-happy. Im zweiten Rennen habe ich mich gefreut, weil ich durch das Reversed-Grid als Zweiter starten konnte. Wir wissen noch nicht, was es genau war. Ich hatte in der Aufwärmrunde schon ein kleines Problem mit der Wheelie-Control gehabt und am Start war das dann genauso. Ich bin gestartet wie immer und musste schließlich das Gas zu drehen, weil das Ding auf dem Hinterrad stand. Da sind alle natürlich links-recht an mir vorbei gefahren. Nach der ersten Runde war ich Zehnter. Da habe ich alles raus gehauen was ging, Full-Send, mir war alles egal. Ich bin dann Fünfter geworden und damit bin ich eigentlich schon sehr zufrieden. Nach dem Warmup hätte ich nicht an zwei fünfte Plätze geglaubt und die sofort genommen. Die Jungs haben einen Super-Job gemacht und es ging immer in die richtige Richtung, jeder ist ruhig geblieben, jeder hat einfach das gemacht, was er machen kann und soll. Für mich war das sehr gut. Als nächstes kommt Most – da war ich mit der Tausender schon zwei Mal testen und dort geht es dann weiter – da habe ich schon Bock drauf!“

 Jan-Ole Jähnig:

„Es war auf jeden Fall ein super-schwieriges Wochenende für mich. Eine neue Strecke auf dem Superbike für mich. Wir waren ja vorher nicht testen. Am Freitag hatten wir dann auch noch ein paar kleinere, technische Probleme und da ist mir noch etwas Track-Time flöten gegangen. Wir konnten zum Schluss doch noch viel fahren, auch wenn es kein optimaler Einstieg ins Wochenende war. Samstag im Qualifying haben wir einiges gefunden und konnten uns steigern, da war ich dann zufrieden. Es war aber alles unglaublich eng – daher nur Startplatz 15. Trotzdem war ich mit meiner Zeit zufrieden. Es war von vornherein klar, dass es zwei anstrengende Rennen werden über 18 Runden in Oschersleben, die auch das Material sehr belasten. Ich habe versucht meine Reifen gut zu managen. Im ersten Lauf ist das nicht so aufgegangen, da habe ich hinten raus ganz schön gestrauchelt. Im zweiten Lauf ging das etwas besser. Ich denke, das können wir alles als Erfahrung und Lernabschnitt verbuchen und in Most läuft es dann sicher wieder besser.“

IDM Sidecar Most

Foto: Jens Hawrda

Die IDM Sidecare startete auch in Most im Rahmen der FIM Sidecar Weltmeisterschaft und wurde gesonder gewertet.

Zwei spektakuläre Rennen in der FIM Sidecar WM lieferten sich Todd Ellis und Emmanuelle Clement (Team Ellis/Clement/LCR Yamaha) mit Tom und Ben Birchall (Wyckham Blackwell von Birchall/LCR Honda). Das Sprintrennen am Samstag gewannen die Birchall-Brüder vor Pekka Päivärinta und Ilse de Haas (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha). Das Hauptrennen am Sonntag entwickelte sich zu einem fesselnden Duell zwischen Ellis/Clement und den Birchall-Brüdern, das Todd Ellis mit dem besseren Schwung aus der letzten Kurve für sich entschied.

Im Kampf um den IDM-Titel gaben Josef Sattler und Luca Schmidt (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha) den Ton an. Mit zwei Siegen in Most und weiteren 50 Punkten in der Tasche führen sie aktuell die Meisterschaft vor dem neuen Nachwuchsteam Lennard Göttlich und Lukas Krieg (Team Bonovo Action Team/LCR Yamaha).

Ergebnis IDM Sidecar Sprintrace 

1. Sattler/Schmidt, ARS Yamaha

2. Göttlich/Krieg, ARS Yamaha

3. Cable/Richardson,  LCR Yamaha

4.  Kimeswenger/Sedlacek, LCR Yamaha

5. Vinet/Pirat, LCR Yamaha

Ergebnis IDM Sidecar Hauptrennen

1. Sattler/Schmidt, ARS Yamaha

2. Peugeot/Peugeot, LCR Yamaha

3. Götlich/Krieg,  ARS Yamaha

4.  Cable/Richardson,  LCR Yamaha

5. Kimeswenger/Sedlacek, LCR Yamaha

 

Meisterschaftsstand

1.  Sattler/Schmidt, 95 Punkte

2. Götlich/Krieg, 72 Punkte

3. Cable/Richardson, 48 Punkte

4. Peugeot/Peugeot, 45 Punkte

5. Kimeswenger/Sedlacek,40 Punkte


Donnerstag, 29. Juni 2023

IDM Supersport Most

Kofler #19 vor Gradinger 36
Foto: Jens Hawrda

Most war wieder eine Reise wert. Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) begeisterte die Zuschauer am vergangenen Wochenende unter strahlender Sonne mit einem Mix aus hautengen Zieleinläufen und der Möglichkeit, die Fahrer auch hautnah zu erleben.


In der IDM Supersport gewann Gastfahrer Oliver Bayliss (D34G) auf Ducati das erste Rennen. Es war die Premiere der Motorradmarke aus Italien in diesem Jahr in der IDM.

In der Startaufstellung hatte es noch Verwunderung gegeben. Obwohl er die Pole Position geholt hatte, stand der Australier und Sohn des dreifachen Superbike-Weltmeisters Troy Bayliss nur auf dem vierten Startplatz. Das hatte seinen Grund. Wegen fehlender, aber vorgeschriebener Reifensticker im warm-up wurde er drei Plätze zurückgesetzt. Für Bayliss, der aus der Supersport-WM kommt, kein Problem. Nach dem Start war der 19-jährige Ducati-Fahrer schon in der ersten Kurve in Führung, die er bis ins Ziel nicht abgab. Weil Bayliss außerhalb der Wertung fuhr, kehrte der Niederländer Melvin van der Voort (Team SWPN) nach seinen Stürzen bei der letzten Veranstaltung auch als Zweiter auf die Ideallinie zurück, denn er bekam statt Bayliss die volle Punktzahl in der Meisterschaft, in der er der Titelfavorit ist, die aber von seinem Landsmann Twan Smits (Team Apreco) angeführt wird, der Dritter im Rennen wurde.

Das zweite Supersportrennen in Most musste nach einem Re-Start und mehreren Stürzen nochmals abgebrochen werden und wurde nicht gewertet.

 
Ergebnis Supersport Most  Rennen 1 (Top-Five)

1. Oliver Max Bayliss, Ducati Panigale V2
2. Melvin van der Voort, Yamaha YzF-R6
3. Twan Smits, Yamaha YZF-R6
4. Andreas Kofler. Yamaha YZF-R6
5. Michal Prasek, Triumph Steet Triple

Meisterschaftsstand  (To-Five)

1. Twan Smits, 110 Pnkte
2. Melvin van der Voort, 79 Punkte
3. Andreas Kofler, 78 Punkte
4. Luca de Vleeschauwer, 53 Punkte
5. Thomas Gradinger, 49 Punkte

Mittwoch, 28. Juni 2023

Team apha-Van Zon-BMW in Most: Nichts für schwache Nerven

Hinter dem deutsch-belgischen Team BCC-alpha-Van Zon-BMW von Andy Gerlich und Werner Daemen liegen zwei anstrengende Wochen, prall gefüllt mit packendem Motorrad-Rennsport auf höchstem Niveau. Nach dem erfolgreichen Abstecher bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Spa-Francorchamps fand sich das Team am vergangenen Wochenende in Tschechien ein, wo im Autodrom von Most der dritte von sieben Läufen der Internationalen Deutsche Motorradmeisterschaft 2023 stattfand. Mit dabei in der IDM Superbike: Ilya Mikhalchik (Ukraine), Kamil Krzemien (Polen), Bálint Kovács (Ungarn), Philipp Steinmayr (Österreich) und Max Schmidt (Deutschland).

Ilya Mikhalchik holt ersten Saisonsieg in Most
Foto: Jens Hawrda

llya Mikhalchik   war nach dem dritten Platz von Spa im Rahmen der Endurance-WM mit gestärktem Selbstbewusstsein und frischem Mut nach Tschechien gereist. Nach seiner Nullnummer beim letzten IDM-Meeting in Oschersleben muss sich der Ukrainer mit seiner BMW nun ordentlich ins Zeug legen, wenn er in Sachen IDM-Titel noch ein Wörtchen mitreden will. Dass er dazu in der Lage und auch top motiviert ist, stellte er in den beiden Zeittrainings mit der Bestzeit von 1.32,712 min. klar. Die Erleichterung war ihm im Anschluss anzumerken. «Das war es, was wir gebraucht haben», stellte er fest. «Das andere ist die Vergangenheit. Ich habe sogar extra neue Farben und ein neues Design für meinen Helm gewählt.» Das erste Mal seit drei Jahren konnte der Ukrainer, der aktuell fern seiner Heimat in Polen lebt, auch wieder Familie und Freunde an der Rennstrecke begrüßen, die die beschwerliche Reise aus der Ukraine nach Most angetreten hatten, um ihn tatkräftig zu unterstützen. «Das ist wichtig für mich, denn wir haben eine schwere Zeit hinter uns», erklärt er.

Am Start zum ersten Rennen des Tages wollte es Mikhalchik dann wissen und zündete den Turbo. «Leider war ich dann ein wenig spät auf der Bremse», schildert er. Den Eingang zur ersten Schikane verpasste er nach dem Spätbrems-Manöver und musste daraufhin den Notausgang und den etwas längeren Weg außenherum wählen. In der Verfolgergruppe reihte er sich wieder im Feld ein. Mit einem beherzten Angriff am Ende des Rennens quetschte sich der Ukrainer noch an am Esten Hannes Soomer vorbei auf Platz 2. «Nach drei, vier Runden hatte ich ein paar Probleme mit der Bremse, sie wurde heiß», berichtet er nach der Zielankunft, «daher konnte ich nicht das Potenzial abrufen, zu dem ich normalerweise in der Lage bin. Platz 2 war nicht das Ergebnis, was ich wollte, aber es ist trotzdem schön, wieder zurück auf dem Podium zu sein.»

Im zweiten Lauf dann der Befreiungsschlag des Ukrainers, der aber auch da nicht ohne Schrecksekunde in der ersten Schikane davonkam, als er im allgemeinen Tumult steckenblieb und anschließend zu einer spektakulären Aufholjagd ansetzte, nach der er sich zum Sieger des Rennen küren durfte. «Jetzt bin ich happy», dann auch sein Kommentar. «Mein Team war unglaublich und hatte noch einiges geändert. Auch mit der Bremse war alles so perfekt wie es sein soll. Nach dem Start ging es ein wenig aggressiv zu. Einer stürzte, ein anderer berührte mein Motorrad. Ich wäre fast im Graben gelandet und habe an die zehn Plätze verloren. Doch mit einem straffen Tempo, vor allem am Ende, habe ich mich zurückgekämpft. Ein tolles Gefühl. Ich hoffe, es geht in diesem Stil weiter.»

Bálint Kovács  kam leicht ramponiert von Belgien nach Most gereist. Doch seinen Sturz aus der Endurance-WM hatte der Ungar gut weggesteckt und nur noch ein paar blaue Flecken erinnern ihn an das Missgeschick. Beim Zeittraining von Most konnte er sich am Nachmittag Stück für Stück verbessern und sich Startplatz 10 sichern. «Ich kenne die Strecke in Most gut», schildert er. «Auch meine körperliche Verfassung wird von Tag zu Tag stärker. Der zehnte Platz im Quali war denkbar knapp, die Zeiten waren echt eng beisammen. Normalerweise bin ich in den Rennen immer noch ein bisschen besser.»

Im ersten Rennen kam der BMW-Pilot zwar gut von seinem Startplatz weg, musste aber in der ersten Schikane den Umweg über die Außenbahn nehmen. Danach fand er sich mitten im Feld wieder und konnte sich nach dem einen oder anderen Match den zehnten Platz sichern. Noch besser lief es für den Ungar in Lauf 2, den er auf Platz 7 beendete. «Im Großen und Ganzen war es kein schlechtes Wochenende», meinte der Ungar anschließend. «Ich will näher and die Spitze herankommen. Schon in Oschersleben war ich an den schnellen Jungs dran und da wollte ich weitermachen. Es war nicht das einfachste Wochenende in Most und ich war noch nicht ganz da, wo ich hinwill. Im ersten Rennen sind mir zuviele Fehler unterlaufen, unter anderem habe ich den Eingang zur Schikane verpasst. Danach war es ein ganz schön hartes Rennen. Platz 10 war das Beste, was ich holen konnte. Das zweite Rennen war besser, meine Pace war besser und ich war zehn Sekunden näher an der Spitze dran. Es war eine Verbesserung, aber ich will noch mehr erreichen. Die Sommerpause wird mir guttun und ich werde stärker zurückkommen.»

Philipp Steinmayr  raufte sich nach dem Trainingsfreitag von Most noch ein wenig die Haare. «Ich hätte das dritte freie Training echt noch gebraucht», gab der Österreicher zu, nachdem es begonnen hatte zu regnen und er und seine BMW in der Box geblieben waren. «Das Level in der IDM Superbike ist einfach brutal hoch und ich habe das Gefühl, alle anderen hocken ständig auf dem Motorrad. Ich hatte keine Möglichkeit zwischen den IDM-Rennen zu testen. Ich bewundere Ilya Mikhalchik dafür, wie schnell er sich da umstellen kann. Mit dem Team bin ich happy, ich selber muss noch schauen, wie ich mit neuen Reifen besser klarkomme.»

Nach Platz 11 im Training rackerte sich Steinmayr im ersten Lauf auf den neunten Rang. «Mein Plan ging auf», freute er sich anschließend. «Denn da wollte ich hin und durch das Reverse Grid im zweiten Lauf stand ich in der Startaufstellung mit Reihe 2 ein ganzes Stück weiter vorne.» Im zweiten Lauf ging es weiter vorwärts, Steinmayr hielt sich in der turbulenten Verfolgergruppe wacker und belohnte sich mit Platz 6. «Da ich am Samstag schon ein paar Runden mit meinem vorderen Rennreifen gefahren bin, ich wollte noch eine gute Zeit fahren, war der im Rennen halt nicht mehr ganz neu. Das hat man gemerkt, dass er schon mal aufgeheizt war. Im zweiten Rennen habe ich zugegebenermaßen auch ein wenig von den Ausfällen profitiert.»

Die vierwöchige IDM-Pause wird bei Steinmayr Motorrad-frei sein. «Alleine testen zu gehen bringts nicht, da brauche ich dann schon den Austausch mit anderen», erklärt er. «Aber vor dem Rennen in Assen fahren wir dort bei den Jacks Racing Days mit. Dann komme ich anschließend auch mal top vorbereitet auf ein IDM-Rennen. Da freu ich mich drauf.»

Kamil Krzemien  war wie seine Teamkollegen direkt vom Einsatz in der Endurance-WM ins tschechische Most gereist. Am Freitag hatte er sich dann wieder vom WM-Bike auf seine IDM-BMW umgestellt. Das für ihn wichtige dritte freie Training fiel dann auch für Krzemien wie für den Rest der Superbiker ins Wasser. Der Regenschauer sorgte zwar für eine willkommene Abkühlung, aber die Trainingskilometer fehlten. Von Startplatz 13 ging es dann am Sonntag in die beiden Rennen, die Krzemien dann jeweils auf dem elften Platz beendete. Gerne hätte er seinem Papa, der polnische Vatertag findet traditionell am 23.Juni statt, ein paar mehr Meisterschaftspunkte mit nach Hause gebracht.

«Ja es war ein hartes Wochenende», meinte Krzemien dann auch anschließend, «ich bin nach wie vor auf der Suche nach der Pace, die ich letztes Jahr hatte. Ich muss auch zugeben, dass ich von meiner Seite nicht perfekt vorbereitet war. Die anderen haben zwischen den Rennen viel getestet und waren mir daher auch in Most immer einen Schritt voraus. Daher hatte ich zu tun, eben die die nötige Pace zu finden.»

«Ich habe meine Rundenzeiten stets verbessert», beschreibt er die positiven Aspekte, «und es lief besser und besser. In beiden Rennen erwischte ich einen sehr guten Start. Am Anfang war ich ganz gut dabei, aber über die Distanz habe ich ziemlich an Grip verloren und konnte nicht dranbleiben. Ich war am Limit, kurz vor einem Crash. In den letzten Runden konnte ich einfach nicht mehr attackieren. Wir haben Punkte geholt und arbeiten weiter dran. Ich freue mich jetzt auf die Rennen in Schleiz, da lief es für mich letztes Jahr wirklich gut.»

Max Schmidt,  mit 20 Jahren der jüngste Pilot im Fahrer-Aufgebot des Teams BCC-alpha-Van Zon-BMW grübelte nach Startplatz 13 im Zeittraining noch über die weitere Taktik. «Ich war einfach zu langsam», übte der Student klare Selbstkritik, «vielleicht wäre auch eine andere Reifenwahl besser gewesen. Im zweiten Training war es dann zu warm. Für die Startaufstellung war das nicht die beste Ausgangslage.»

Die Rundenzeiten verbesserten sich dann bereits im ersten Rennen, doch es blieb bei Platz 13. «Am Start hatte ich viel verloren», berichtet er. «Und immer, wenn ich die vor mir überholt hatte, lief es schief. Einmal musste ich nämlich in der Schikane durchs Kiesbett und ein anderes Mal außen rum. Ohne das hätte es für einen Top-Ten-Platz gereicht.» Den bescherte sich Schmidt dann im Lauf 2, den er als Achter beenden konnte. Schon vom Start weg lief es für den BMW-Piloten besser, obwohl auch er vom Tumult nach den ersten Metern nicht verschont geblieben war. «Doch ich habe versucht, locker zu bleiben», so seine Vorgehensweise. «Mit dem Ergebnis bin ich dann auch so halbwegs zufrieden. Ich bin nicht so glücklich wie sonst, aber ich habe jetzt auch keine schlechte Laune. Most ist im diesjährigen IDM-Kalender meine unbeliebteste Strecke, dafür war es okay.»

In der vierwöchigen IDM-Pause geht es für Schmidt zu einem Instruktoren-Job nach Oschersleben und auch ein paar Moto Cross-Einheiten sind geplant. Außerdem gibt es für den Studenten viel zu lernen. Die nächsten Klausuren werfen ihre Schatten voraus.

Für das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW geht es erst einmal in die belgische Heimat, wo man sich dann in aller Ruhe auf die nächste IDM-Runde vorbereiten kann. Am 21. bis 23. August 2023 geht es mit IDM-Wochenende auf dem Schleizer Dreieck weiter.

Dienstag, 27. Juni 2023

IDM Superbike mit spannenden Rennen in Most

Allein wegen der spannenden Rennen der IDM Superbike hätte sich die Anreise nach Most schon gelohnt. Bei herrlichem Sommerwetter gab es in der Superbikeklasse Rennen die es an Spannung in sich hatten und Überraschungen am Ende.

 

Das war der Kampf im Rennen 1 Alt gegen Soomer
Foto: Jens Hawrda

Zusammenfassung Rennen 1

Nach drei Stürzen hatte der dreifache Meister Ilya Mikhalchik (BCC ALPHA VAN ZON BMW RACING) in der Königsklassse IDM Superbike mit einem Sieg spekuliert. Grund: Im Qualifying hatte er sich die Pole Position geholt. Doch er sollte sich noch gedulden müssen. Im ersten von zwei Rennen war Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) nach 16 Runden der große Gewinner. Rundenlang hatte er sich mit Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport) einen Schlagabtausch geliefert, der an Nervenkitzel nicht zu überbieten war. Mikhalchik, der zu Beginn des Gefechts zuviel wollte und dabei neben die Strecke geriet, hatte sich in der Zwischenzeit auch nach vorne gekämpft. Das Rennen war noch nicht zu Ende, da platzierte der Ukrainer eine gelungene, aber kernige Attacke auf den Esten, der keine Chance mehr zum Kontern hatte. Mikhalchik hatte damit die Honda-Doppelspitze gespalten und wurde Zweiter zwischen Alt und Soomer.

Ergebnis IDM Superbike Rennen 1 (Top-Five)

1. Florian Alt, Honda CBR 1000 RR
2. Ilya Mikhalchik, BMW M 1000 RR
3. Hannes Soomer, Honda CBR 1000 RR
4. Patrick Hobelsberger, BMW M 1000 RR
5. Toni Finserbusch, BMW M 1000 RR

Holt den Sieg in Rennen 2: Ilya Mikhalchik
Foto: Jens Hawrda

Zusammenfassung Rennen 2

In einem turbulenten zweiten Rennen mit vielen Drehungen und Wendungen sorgte der Reverse Grid für Spannung. Hier stehen die drei Schnellsten des ersten Laufes in der dritten Startreihe und die Positionen vier bis sechs rücken in die erste Reihe vor. Die Anordnung sorgte für ein dichtes Getümmel. An der Spitze zeigten sich bald wieder Florian Alt und Hannes Soomer. Ilya Mikhalchik war im Pulk stecken geblieben. Dass er ganz am Ende doch ganz vorne war, ist das Ergebnis seiner Hartnäckigkeit und einer riesigen Aufholjagd. Er hatte sich stetig durchs Feld nach vorn gearbeitet, um zum Schluss eine Lücke auszunutzen, die sich im Scharmützel zwischen Alt und Soomer aufgetan hatte. So enttäuscht der Ukrainer nach seinem zweiten Platz im ersten Lauf war, umso freudestrahlender war er nach diesem Triumph. Und sein Teamchef Werner Daemen war völlig aus dem Häuschen, riss sich das T-Shirt vom Leib und feierte.

Soomer stürzte noch in der letzten Runde aus dem Geschehen. Dadurch kam Bastien Mackels (Team SWPN) noch aufs Podium und machte den Marken-Mix von BMW, Honda und Yamaha komplett. Dahinter kam mit Leandro Mercado (Kawasaki Weber Motos Racing) die erste Kawasaki ins Ziel. Meisterschaftsführender ist Florian Alt.

Ergebnis IDM Superbike Rennen 2 (Top-Five)

1. Ilya Mikhalchik, BMW M 1000 RR
2. Florian Alt, CBR 1000 RR
3. Bastien Mackels, Yamaha YZF-R1M
4. Leonardo Mercado, Kawasaki ZX-10RR
5. Patrick Hobelsberger, BMW M 1000 RR

Meisterschaftsstand nach 6 von 14 Rennen (Top-Five)

1. Punkte Florian Alt, 140 Punkte
2.  Punkte Bastien Mackels, 85 Punkte
3.  Hannes Soomer, 84 Punkte
4. Patrick Hobelsberger, 79 Punkte
5.   Ilya Mikhalchik, 75 Punkte

Montag, 26. Juni 2023

Premierenerfolg für Xavier Lloveras / Gabriela Jílková

  •  Auch Elia Sperandio / Alex Cascatau erstmals auf dem Siegertreppchen.
  •  Lloveras schnellster Junior, Matthias Lüthen gewinnt Trophy.
  •  Gary Hauser / Markus Pommer Halbzeit-Champions im Prototype Cup Germany.

Lioveras/Jilkova, Duqueine LMP3 #5
Foto: Jens Hawrda

Xavier Lloveras (23/ESP) und Gabriela Jílková (28/CZE, beide van ommen racing by DataLab) heißen die Sieger des sechsten Saisonrennens des Prototype Cup Germany. Im niederländischen Zandvoort triumphierten sie bei sommerlichem Wetter vor Valentino Catalano (17/Westheim) und Robin Rogalski (22/POL, beide DKR Engineering); Rang drei eroberten Elia Sperandio (17/CHE) und Debütant Alex Cascatau (30/ROU, BHK Motorsport). Nach sechs von zwölf Saisonläufen führen Gary Hauser (31/LUX) / Markus Pommer (32/Untereisesheim, beide Racing Experience) in der Fahrerwertung der vom ADAC und der Creventic organisierten LMP3-Serie, sie dürfen sich inoffizieller Halbzeit-Champion nennen.

Xavier Lloveras münzte seine Pole Position am Start in die Führung um und konnte sich sofort vom restlichen Feld absetzen. Julien Apothéloz (22/CHE, van ommen racing by DataLab) hatte zunächst Rang drei hinter Valentino Catalano inne, verlor diesen aber, nachdem er kurz ins Kiesbett neben der Strecke geriet. Und auch bei seinem Teamkollegen Lloveras kamen kurze Zeit später schlechte Nachrichten an, denn er erhielt wegen eines Frühstarts fünf Strafsekunden. Auch ein kleiner Ausrutscher ins Kiesbett konnte ihm wenig später die Spitze nicht nehmen, wenngleich er dadurch einen Teil seines Vorsprungs einbüßte.

Nachdem alle Teams ihre obligatorischen Boxenstopps durchgeführt hatten, wurde Lloveras‘ Teamkollegin Gabriela Jílková als Spitzenreiterin notiert. Die Tschechin wurde von Robin Rogalski verfolgt, der Catalanos Duqueine übernahm. Doch der Pole konnte das Tempo seiner Vorderfrau nicht mitgehen, sondern musste stattdessen mit ansehen, wie der Vorsprung der Van-Ommen-Pilotin immer größer wurde. „Ich wusste, dass wir wegen des Frühstarts am Ende fünf Sekunden auf das Ergebnis draufgerechnet bekommen und mir war klar, dass ich nun alles geben muss. Wir hatten die Chance auf den Sieg und dafür wollte ich alles tun“, so Jílková. Am Ende machte sie auf der Strecke aus einem Vorsprung von 5,2 Sekunden eine Lücke von über 16 Sekunden; damit war ihr und Lloveras trotz der fünf Strafsekunden der erste Triumph im Prototype Cup Germany nicht mehr zu nehmen. Hinter Catalano / Rogalski strahlten Elia Sperandio und Alex Cascatau mindestens genauso wie die Gewinner, denn auch das schweizer-rumänische Duo kletterte zum ersten Mal auf ein Siegertreppchen im Prototype Cup Germany. Und für ihr Team BHK Motorsport, das erst in diesem Jahr in die deutsche LMP3-Serie eingestiegen ist, war es ebenfalls die Premiere bei einer Siegerehrung. Gary Hauser / Markus Pommer sowie Sebastian von Gartzen (30/Butzbach) / Maximilian Hackländer (33/Rüthen, beide Konrad Motorsport) komplettierten die Top Five.

Weniger glücklich verlief die Reise an die niederländische Nordseeküste hingegen für Oscar Tunjo (27/COL, van ommen racing by DataLab) und Apothéloz, die als Tabellenführer kamen. Dem Ausfall im Lauf am Samstag folgte ein weiterer Ausfall im Rennen am Sonntag; dieses Mal führte eine Kollision mit Laurents Hörr (25/Gerlingen, Koiranen Kemppi Motorsport) zu null Punkten. Tunjo / Apothéloz fielen dadurch in der Fahrerwertung auf Position drei hinter Hauser / Pommer sowie Catalano / Rogalski zurück. Letztgenannte sind in der Juniorwertung aktuell Spitzenreiter, während Mark van der Snel (52/NLD, More Motorsport by Reiter) Platz eins in der Trophywertung in seinen Händen hat. In der Teamwertung schließlich hat van ommen racing by DataLab zu Saisonhalbzeit die Nase vorne.

Weitere Stimmen zum Rennen

Valentino Catalano – Platz zwei für DKR Engineering
„Für uns war es ein gutes Rennen, ich bin zufrieden. Ich konnte die zweite Position am Start halten und wollte dann Gas geben, um eine möglichst große Lücke zum Drittplatzierten herauszufahren. Robin hat den zweiten Rang dann sicher nach Hause gebracht.“

Robin Rogalski – Platz zwei für DKR Engineering
„Mein Rennen war relativ ereignislos, ich bin die meiste Zeit alleine gefahren. Gabriela vor mir konnte ich nicht folgen, sie war einfach zu schnell. Von ihrer Leistung bin ich wirklich beeindruckt. Für uns war Platz zwei aber auch wichtig, denn wir haben viele wichtige Punkte mitnehmen können.“

Elia Sperandio – Platz drei für BHK Motorsport
„Ich bin noch komplett sprachlos, freue mich aber riesig über unseren ersten Podestplatz im Prototype Cup Germany. Am Start konnte ich eine Position gutmachen und als Julien Apothéloz kurz im Kies war, bin ich auf Rang drei vorgerückt. Alex hat in seinem Stint dann einen super Job gemacht, indem der Markus Pommer mehr als 20 Minuten hinter sich halten konnte.“

Alex Cascatau – Platz drei für BHK Motorsport
„Dieses Rennen war alles andere als langweilig. Ich hatte fast die gesamte Zeit Markus Pommer hinter mir und der ist wirklich nicht langsam. Ich habe versucht, alles zu geben und bin maximales Risiko gegangen. Ich wollte diesen dritten Platz unbedingt halten und das ist mir auch gelungen.“


MRS GT-Racing feiert ersten Sieg im Prototype Cup Germany

  •  Jan Marschalkowski / Jasper Stiksma gewinnen in ereignisreichem Rennen
  •  Auch BWT Mücke Motorsport bejubelt ersten Podiumsplatz
  •  Marschalkowski und Stiksma beste Junioren, Matthias Lüthen schnellster Trophy-Fahrer
Marschalkowski/Stiksma, Liegier LMP3 #14
Foto: Jens Hawrda

Das fünfte Saisonrennen des Prototype Cup Germany, das im niederländischen Zandvoort abgehalten wurde, war nichts für schwache Nerven; am Ende feierte das Duo Jan Marschalkowski (20/Inning am Ammersee) / Jasper Stiksma (22/NDL, beide MRS GT-Racing) seinen ersten Triumph im Prototype Cup Germany. „Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte. Es ist unglaublich, ich freue mich riesig“, so Marschalkowski. Auch für die zweitplatzierten Nico Göhler (20/Grasleben) und Gustavo Kiryla (29/BRA, beide BWT Mücke Motorsport) war es die erste Teilnahme an einer Siegerehrung in der vom ADAC und Creventic organisierten LMP3-Serie. Und schließlich durften auch Gabriela Jílková (28/CZE) und Xavier Lloveras (23/ESP, beide van ommen racing by DataLab) erstmals auf ein Siegertreppchen des Prototype Cup Germany klettern. Der Lauf wurde nach der zweiten Unterbrechung mit roter Flagge aufgrund eines zu bergenden Fahrzeugs nicht wieder neu gestartet.


Am Start übernahm Oscar Tunjo (27/COL, van ommen racing by DataLab) die Führung, während Nico Göhler und Laurents Hörr um Platz zwei kämpften. Der Kolumbianer konnte sich jedoch nicht lange über die Spitze freuen; schon im dritten Umlauf unterlief ihm ein Fehler und er schied aus. Zur Bergung des Duqueine schickte die Rennleitung zunächst das Safety Car auf die Strecke, um das Rennen wenig später mit der roten Flagge zu unterbrechen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hörr Rang eins inne.

Auch nach dem Restart behielt Hörr die erste Position vor Göhler und Max van der Snel (19/NLD, More Motorsport by Reiter). In Runde sieben rollte dann Freddie Hunt 36/GBR, Reiter Engineering) aus, was eine weitere Safety-Car-Phase mit sich zog. Als diese beendet war, öffnete das Zeitfenster zum obligatorischen Boxenhalt. Mit Beendigung aller Boxenstopps wurde Jasper Stiksma an erster Stelle geführt, der Niederländer hatte kurz zuvor den Ligier von Marschalkowski übernommen. Matthias Lüthen (42/Hamburg, Koiranen Kemppi Motorsport) steuerte den von Hörr übernommenen Duqueine auf Rang zwei, gefolgt von Gustavo Kiryla und Xavier Lloveras. Wenig später zogen der Brasilianer und der Spanier am deutschen Trophy-Piloten vorbei und machten sich auf die Verfolgung von Marschalkowski. Fast zeitglich rutschte Danny Soufi (19/USA, Konrad Motorsport) in die Boxenmauer, so dass die Rennleitung erst das Safety Car auf die Strecke schickte und wenig später wieder die rote Flagge wählte. Ein Restart erfolgte nicht mehr, womit Marschalkowski und Stiksma Platz eins nicht mehr zu nehmen war.

„Am Start habe ich noch Boden verloren, den ich mir dann aber wieder zurückholen konnte. Wir haben den Fahrerwechsel dann relativ spät absolviert und danach hat Jasper einen überragenden Job gemacht. Er ist bisher kaum Runden in einem LMP3 gefahren, hat Rang eins aber ohne Probleme halten können. Das war richtig gut.“ Auch Stiksma freute sich nach Rennende riesig. „Es ist unglaublich. Außer einem 90-minütigen Test und wenigen Runden gestern in den freien Trainings habe ich kaum LMP3-Erfahrung und nun stehe ich ganz oben auf dem Podium. Mein Ziel für dieses Rennen war, das Auto in einem Stück zu lassen und einfach nur Erfahrung zu sammeln. Selbst über einen Platz in den Top Ten hätte ich mich schon gefreut“, kann der Niederländer den Triumph bei seiner Premiere im Prototype Cup Germany kaum fassen.

Weitere Stimmen zum Rennen

Nico Göhler – Platz zwei für BWT Mücke Motorsport
„Es war keine einfache erste Runde, denn ich musste mich gegen meine Rivalen behaupten. Laurents Hörr konnte in einem engen Manöver zwar durchschlüpfen, doch als Oscar Tunjo wenig später ausschied, hatte ich den zweiten Platz wieder. Als ich dann wieder Zweiter war, war mir klar, dass ein Podium möglich ist.“

Gustavo Kiryla – Platz zwei für BWT Mücke Motorsport
„Es war ein toller Job vom gesamten Team und wir haben es alle verdient, auf dem Podium zu stehen. Nico ist ein klasse Qualifying gefahren und hat damit den Grundstein gelegt. Es ist mein erstes internationales Podium und es fühlt sich großartig an. Jetzt, wo ich dieses Gefühl kenne, möchte ich auch mehr davon.“

Gabriela Jílková – Platz drei für van ommen racing by DataLab
„Der Start ist gut gelaufen, ich konnte gleich Positionen gutmachen. Wir haben unseren Boxenstopp dann zu einem guten Zeitpunkt absolviert und Xavier ist ein gutes Rennen gefahren. Nach meinen beiden dritten Plätzen am vergangenen Wochenende in der französischen GT4 bin ich nun schon wieder Dritter – aber das erste Podium im LMP3-Sport ist natürlich ein schönes Gefühl.“

Xavier Lloveras – Platz drei für van ommen racing by DataLab
„Wir sind vom achten Startplatz bis auf den dritten Rang nach vorne gekommen, das ist natürlich positiv. Allerdings denke ich, dass wir, wenn das Rennen am Ende nicht abgebrochen worden wäre, vielleicht sogar noch hätten gewinnen können. Trotzdem bin ich auch so zufrieden, es war eine gute Leistung von uns.“


Erster Saisonsieg: Feller lässt trotz Hitze nichts anbrennen

  •  Audi-Pilot landet in Zandvoort einen ungefährdeten Erfolg und feiert zweiten DTM-Triumph
  •  Thomas Preining ist nach Platz zwei im Porsche 911 GT3 R neuer Tabellenführer
  •  24.000 Besucher erleben spannendes und sonniges Rennwochenende an der Nordsee

   Erster Saisonsieg und der zweite DTM-Triumph überhaupt für Ricardo Feller
Foto: ADAC-Motorsport


Last-Minute-Bestzeit im Zeittraining am Morgen, ein klarer Sieg beim Rennen am Mittag – Ricardo Feller (CH) erwischte im Audi R8 LMS GT3 Evo2 einen perfekten Sonntag beim zweiten DTM-Stopp in Zandvoort. Nach 39 Runden überquerte der Schweizer als Erster die Ziellinie und feierte den zweiten Erfolg seiner DTM-Karriere. „Ein super Rennen! Endlich konnte ich meinen Debütsieg aus dem letzten Jahr bestätigen. Der Start war gut und die Pace des Autos unglaublich. Das Team hat über Nacht einen super Job gemacht und wir fahren mit einem guten Gefühl von Zandvoort nach Hause”, freute sich der Fahrer vom Team Abt Sportsline. Thomas Preining (A) belegte im Porsche 911 GT3 R vom Team Manthey EMA Rang zwei und übernahm damit vor Feller die Führung in der Gesamtwertung. Den dritten Podiumsplatz sicherte sich Mercedes-AMG-Pilot Luca Stolz (Brachbach).

Keyfacts, Circuit Zandvoort, Niederlande, Saisonrennen 4 von 16

  •     Streckenlänge: 4.259 Meter
  •     Wetter: 29 Grad, sonnig
  •     Pole-Position: Ricardo Feller (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #7), 1:33,020 Minuten
  •     Sieger: Ricardo Feller (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #7)
  •     Schnellste Rennrunde: Ricardo Feller (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #7), 1:34,371 Minuten


Das DTM-Sonntagsrennen in Zandvoort wurde am Mittag um 13:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und Streckentemperaturen von 47 Grad Celsius gestartet. Pole-Setter Feller behielt jedoch einen kühlen Kopf und setzte sich sofort vom Feld ab. Hinter ihm machte Maro Engel (Monaco) im Mercedes-AMG GT3 einen Platz gut und verwies Porsche-Pilot Preining auf Rang drei. Dessen Markenkollege Laurin Heinrich (Würzburg) und Audi-Fahrer Patric Niederhauser (CH) komplettierten die Top-Fünf. Bis zum Pflicht-Boxenstopp hatte der 23-jährige Feller einen Vorsprung von über vier Sekunden herausgefahren und konnte seine Führung auch danach souverän verteidigen. Preining und Stolz profitierten von optimalen Reifenwechseln und schoben sich auf die Positionen zwei sowie drei vor. Rang vier belegte BMW-Pilot Marco Wittmann (Fürth), während Zandvoort-Samstagssieger Engel im Mercedes-AMG GT3 auf den fünften Rang zurückfiel. An dieser Reihenfolge änderte sich bis ins Ziel nichts.

Kelvin van der Linde (ZA) zeigte eine starke kämpferische Leistung und verbesserte sich im Audi R8 LMS GT3 Evo2 vom zehnten auf den sechsten Rang. Siebter wurde Ayhancan Güven (TR) im Porsche 911 GT3 R vor Niederhauser, der aufgrund einer Strafe eine gute Platzierung verspielte. Porsche-Pilot Dennis Olsen (N) beendete den Sonntagslauf in Zandvoort auf Rang neun. Der aktuelle DTM-Champion Sheldon van der Linde (ZA) zeigte trotz der Hitze viel Biss, machte im BMW M4 GT3 sieben Plätze gut und wurde Zehnter. Insgesamt 24.000 Zuschauer erlebten auf dem niederländischen Dünenkurs an der Nordsee ein sonniges, heißes und spannendes DTM-Rennwochenende mit drei verschiedenen Tabellenführern. Nach zwei Tourstopps gab es in vier Meisterschaftsläufen vier unterschiedliche Sieger, was die große Ausgeglichenheit der Rennserie unterstreicht.

Für die DTM-Fahrer steht in zwei Wochen bereits das nächste Rennwochenende an. Vom 7. bis 9. Juli geht es auf den berühmten Norisring. Die Traditionsstrecke in Nürnberg ist Deutschlands einziger Stadtkurs und wird zum Heimspiel für Wittmann. Der BMW-Werksfahrer wohnt in Fürth in unmittelbarer Nähe zum Norisring.

Stimmen nach dem Rennen

Ricardo Feller: „Wenn man keinen Druck von seinen Verfolgern hat, verliert man schnell mal den Fokus und macht einen Fehler. Deshalb habe ich versucht, die Konzentration hochzuhalten und bei der Hitze verstärkt auf die Reifen zu achten. Ich liebe diese Strecke in Zandvoort, das Land, die Leute sowie die Region und daher ist es umso schöner, vor diesen vielen Zuschauern gewonnen zu haben.”

Thomas Preining: „Der heutige Tag lief viel besser als erwartet, alle in unserem Team haben mega abgeliefert. Wir waren in der Box mit die Schnellsten und die Strategie war top. Daher geht ein riesiger Dank an die Mannschaft. Schön, dass die harte Arbeit Früchte getragen hat. Tabellenführer zu sein ist immer schön. Aber wichtig ist, wo wir am Saisonende im Oktober stehen.“

Luca Stolz: „Nach einem sehr bescheidenen Wochenende in Oschersleben ist es schön, so zurückzukommen. Den Unterschied haben eindeutig die Jungs in der Box gemacht. Der Pitstop war super, genauso wie die Strategie. Marco Wittmann hat zum Schluss nochmal Druck gemacht, aber ich wusste, dass ich wegen unserer guten Traktion in Sektor zwei und drei besser bin und war deshalb halbwegs relaxt. Mir war klar, wenn ich keinen Fehler mache, klappt es und das war dann auch so.”

Ergebnis 2. Rennen, Zandvoort, (Top-Five)

1. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline)
2. Thomas Preining (A/Manthey EMA), +2,791 Sekunden
3. Luca Stolz (D/Mercedes-AMG Team HRT), +6,540 Sekunden
4. Marco Wittmann (D/Project 1), +6,789 Sekunden
5. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +10,844 Sekunden

Eiskalter Feller mit Bestzeit in letzter Sekunde

Ricardo Feller (CHE / Audi R8 LMS GT3 Evo2 / Abt Sportsline) holt die Pole in letzter Sekunde
Foto: ADAC-Motorsport

Der 23-Jährige behielt nach einer kurzen Unterbrechung des Zeittrainings die Nerven und erzielte mit 1:33,020 Minuten die Bestmarke an der niederländischen Nordseeküste. „Ich habe ein wenig davon profitiert, dass ich nach dem Re-Start das erste Auto an der Ampel war. Auf der Strecke habe ich direkt gemerkt, dass die Runde gut wird, mit der Pole aber nicht gerechnet. Beim Rennen nachher zählt nur der Sieg”, verriet der Gewinner des Pirelli Pole Position Award. Thomas Preining (A) wurde im Porsche 911 GT3 R mit einem Rückstand von 0,344 Sekunden Zweiter. „Die erste Startreihe fühlt sich gut. Natürlich hatten wir aber auch etwas Glück mit der roten Flagge. Das frühe Herausfahren im Qualifying hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht”, sagte der 24-jährige Porsche-Werksfahrer. Der bisher in Zandvoort dominierende Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel (zweimal Trainingsschnellster und Start-Ziel-Sieg) sicherte sich die dritte Position. Patrick Niederhauser steuerte einen zweiten Audi R8 LMS GT3 Evo2 auf Rang vier, Laurin Heinrich belegte mit einem weiteren Porsche Platz fünf.

Das 20-minütige Zeittraining entwickelte sich am Sonntagvormittag zunächst genauso wie am Tag zuvor. Die Porsche-Piloten Preining und Dennis Olsen (N) gingen früh auf die Strecke. Der Österreicher Preining setzte die Bestzeit, die lange Bestand hatte. Fast alle anderen Fahrer nahmen ihre schnelle Runde wenige Minuten vor Schluss in Angriff. Die Taktik ging diesmal jedoch nicht auf. Wegen eines Ausritts von Alessio Deledda (I) und Clemens Schmid (A) wurde das Qualifying unterbrochen, nach dem Re-Start blieben den Piloten nur noch drei Minuten, um eine Top-Zeit zu erzielen. Das gelang nur Feller, der die Nerven behielt und sich die Pole-Position punktgenau mit dem Ende des Zeittrainings in seinem insgesamt sechsten Umlauf sicherte. Dagegen hatte Tabellenführer Franck Perera (F) keine Möglichkeit mehr, eine schnelle Runde zu fahren und muss von Startplatz 18 aus im Sonntagsrennen zu einer Aufholjagd ansetzen.
Das vierte Meisterschaftslauf der DTM wird Sonntag um 13:30 Uhr gestartet. ProSieben zeigt das Rennen live im deutschen Free-TV und beginnt bereits ab 13 Uhr mit einer ausführlichen Vorberichterstattung. Weltweit wird die DTM im Fernsehen in über 70 Ländern live übertragen. Im Livestream sind die Rennen bei ran.de und auf dem YouTube-Kanal der DTM zu sehen.

Ergebnis Qualifying, 2. Rennen, Circuit Zandvoort
1. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), 1:33,020 Minuten
2. Thomas Preining (A/Manthey EMA), +0,344 Sekunden
3. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +0,497 Sekunden
4. Patric Niederhauser (CH/Tresor Orange 1), +0,534 Sekunden
5. Laurin Heinrich (D/Team75 Motorsport), +0,550 Sekunden

Quelle: dtm.com


Bulatov/Lenerz mit souveränem Sieg im Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany in Zandvoort

  •  Mercedes-AMG-Duo feiert ungefährdeten Start/Ziel-Sieg
  •  Mex Jansen/Nico Hantke nach starker Aufholjagd Zweite
  •  Marat Khayrov mit nächsten Trophy-Triumph

Strahlende Sieger: Denis Bulatov (li.) und Marcel Lenerz
Foto: ADAC-Motorsport

Denis Bulatov (24/Köln) und Marcel Lenerz (25/Ludwigsau, beide BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport) waren die großen Dominatoren im Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Circuit Zandvoort. Das Mercedes-AMG GT4-Duo setzte sich mit einem Vorsprung von über 22 Sekunden auf seine Verfolger durch und feierte nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern konnte auch die Tabellenführung übernehmen. Rang zwei ging an Mex Jansen (17/NLD) und Nico Hantke (19/Hürth, beide Walkenhorst Motorsport) im BMW M4 GT4 vor den Porsche 718 Cayman GT4-Fahrern David Jahn (32/Leipzig) und Jannes Fittje (23/Langenhain, beide AVIA W&S Motorsport), die das Samstagsrennen gewannen. „Das ist einfach ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Wir waren schon in Oschersleben sehr nah dran am Sieg. Doch nun hat es geklappt“, jubele Bulatov nach der Podiumszeremonie.

Der Kölner hatte das Rennen bereits von der Pole-Position aus begonnen und setzte sich nach dem Start direkt an der Spitze des Feldes ab. Folgen konnte dem Mercedes-AMG nur Gabriele Piana (36/ITA) im BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport. Beide lieferten sich in der ersten Rennhälfte einen spannenden Fight um die Führung, doch ein Überholmanöver fand nicht statt. „In meinem Stint ist einfach alles top gelaufen. Ich habe sogar ein wenig die Reifen für Marcel schonen können. Gabriele war in einigen Runden etwas schneller als ich, aber in Zandvoort ist es teilweise schwer, zu überholen. Somit konnte ich das Rennen kontrollieren“, bilanzierte Bulatov die erste Rennhälfte aus seiner Sicht. Stark unterwegs war auch der von Platz elf gestartete Nico Hantke im Walkenhorst-BMW, der mit sensationellen Aktionen bis zum Öffnen des Boxenstoppfensters auf die sechste Position vor fahren konnte.

Nach den Fahrerwechseln blieb Bulatovs Teamkollege Marcel Lenerz an der Spitze und baute seinen Vorsprung immer weiter aus, sodass er zu einem ungefährdeten Sieg fuhr. „Das Rennen war von Anfang bis Ende ein Sahnestück. Wir haben den Triumph souverän nach Hause gefahren. Ich musste im Cockpit aber natürlich immer konzentriert bleiben und somit einen gewissen Speed an den Tag legen. Das Team hat uns wieder einmal ein super Auto hingestellt“, erklärte Lenerz.

Hinter dem späteren Siegerauto ging es derweil richtig zur Sache. Zunächst behielt Marat Khayrov (36/KGZ), der von Piana übernommen hatte, die zweite Position. Er konnte den Speed der Konkurrenz aber nicht mitgehen und fiel final bis auf die siebte Position zurück - konnte damit aber den Triumph in der Trophywertung klarstellen. Ähnlich wie zuvor Hantke hatte auch dessen Partner Mex Jansen einen schweren Gasfuß und fuhr mit gekonnten Manövern bis auf die final zweite Position nach vorne. Das bedeutete zudem den Sieg in der Juniorwertung. Mit Übersicht agierte auch Vortagessieger Jahn, der für Jannes Fittje in der zweiten Rennhälfte ins Auto stieg und das Podiumsergebnis klarstellte. Knapp geschlagen kamen Tim Reiter (24/Ostfildern) und Leon Wassertheurer (21/Ulm, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) in einem weiteren BMW auf Platz vier vor Hugo Sasse (19/Aschersleben) und Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde, beide Prosport Racing), die im Aston Martin Vantage GT4 weitere wichtige Punkte auf dem Weg zur Titelverteidigung sammelten. Deren Teamkollegen Benjamin Lessennes (23/BEL) und Ricardo van der Ende (43/NLD) beendeten ihren ersten Auftritt in der ADAC GT4 Germany auf Rang sechs.

Achte wurden Mohan Ritson (20/GBR) und Tom Wood (21/GBR, beide FK Performance Motorsport) im BMW vor dem Mercedes-AMG-Duo Jan Philipp Springob (22/Olpe) und Simon Primm (18/Großschirma, beide CV Performance Group). Die Top Zehn komplettierten Daniel Gregor (17/Maikammer) und Finn Zulauf (18/Königstein im Taunus, beide AVIA W&S Motorsport) in einem weiteren Porsche.

Weitere Stimmen zum Rennen

Mex Jansen - Platz zwei für Walkenhorst Motorsport
„Wir fuhren von Platz elf auf zwei und gewannen die Juniorwertung. Das ist natürlich richtig klasse. Für mich ist das Ergebnis ganz besonders, da ich es vor all den zahlreich angereisten niederländischen Fans einfahren konnte. Es war ein grandioses Rennen. Das Auto hatte sich super angefühlt. Der Mercedes-AMG an der Spitze war jedoch zu weit weg. Als ich Platz zwei erreicht hatte, konnte ich das Auto etwas schonen, Sprit sparen und dennoch den Vorsprung auf die Restlichen vergrößern.“

Nico Hantke - Platz zwei für Walkenhorst Motorsport
„Wir hatten heute definitiv wieder einmal ein extrem gutes Auto und sind auch super mit den Reifen zurecht gekommen. Somit konnten wir starke Überholmanöver setzen. Mein Stint hat mir richtig viel Spaß gemacht. Wir sind mit dem Resultat sehr zufrieden. Platz zwei sind wichtige Punkte für die Meisterschaft. So muss es weiter gehen.“

David Jahn - Platz drei für AVIA W&S Motorsport
„Das Podium war das ausgemachte Ziel, doch wir wussten, dass es schwer werden würde. Wir hatten nicht ganz die Rennpace und den Fahrerwechsel recht früh absolviert. Danach konnte ich einige Zeit frei fahren. Zum Ende sind wir nochmals stärker geworden, da die Anderen etwas mehr abgebaut hatten. Ich bin sehr glücklich mit dem Podium, denn wir haben hart dafür gearbeitet.“

Jannes Fittje – Platz drei für AVIA W&S Motorsport
„Wir haben das Maximum aus dem Rennen herausgeholt. Durch den Sieg gestern hatten wir 15 Kilogramm an Ballast im Auto. Das hat man natürlich gemerkt. Somit haben wir uns im Verkehr etwas schwer getan und ich musste viel verteidigen. Am Start habe ich nicht zu viel Risiko genommen. Denn wir sind erst am zweiten Rennwochenende. Da ist es wichtig, viele Punkte mitzunehmen. David hat das Rennen dann sauber nach Hause gefahren. Es war ein wichtiges Rennen für die Saison.“

Sonntag, 25. Juni 2023

Zandvoort: Erster Saisonsieg für Porsche in der ADAC GT4 Germany

  • David Jahn und Jannes Fittje gewinnen im 718 Cayman GT4 von AVIA W&S Motorsport.
  • Mercedes-AMG-Duo Bulatov/Lenerz nach rundenlangem Duell knapp geschlagen.
  • Gregor/Zulauf mit Platz drei und Triumph in der Junior-Wertung.

Start/Ziel-Sieg für den Porsche von David Jahn/Jannes Fittje
Foto: ADAC-Motorsport

Das dritte Saisonrennen der ADAC GT4 Germany war an Spannung kaum zu überbieten. Auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden bot die ADAC-Sportwagen-Serie erneut fesselnden Motorsport. In einem packenden Zweikampf um den Sieg setzte sich final das Porsche 718 Cayman GT4-Duo David Jahn (32/Leipzig) und Jannes Fittje (23/Langenhain, beide AVIA W&S Motorsport) durch und feierte somit den ersten Saisonsieg für den Hersteller aus Schwaben. Knapp geschlagen belegten Denis Bulatov (24/Köln) und Marcel Lenerz (25/Ludwigsau, beide BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport) im Mercedes-AMG GT4 Rang zwei. Das Podium komplettierten die Youngster Daniel Gregor (17/Maikammer) und Finn Zulauf (18/Königstein im Taunus, beide AVIA W&S Motorsport) in einem weiteren Porsche. „Wir freuen uns wahnsinnig über den Sieg und werden heute im Team sicherlich auch anstoßen. Denn wir haben uns diesen Triumph gemeinsam verdient“, jubelte Jahn. „Für mich persönlich kommt hinzu, dass es mein erster Sieg im GT-Sport überhaupt ist. Das macht diesem Tag ganz besonders“, fügte Teamkollege Fittje mit einem Lächeln im Gesicht und dem Pokal in der Hand an.

Jahn hatte das Rennen bereits von der Pole-Position aus begonnen und setze sich auch am Start souverän durch. Mannschaftskollege Daniel Gregor kam ebenfalls gut weg und konnte direkt von Marcel Lenerz die zweite Position übernehmen. Auch Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde) im Aston Martin von Prosport Racing konnte noch am Mercedes-AMG-Piloten vorbeiziehen und Rang drei erobern. Eine Safety-Car-Phase nach einer Kollision im Hinterfeld brachte dann aber zunächst etwas Ruhe in das actiongeladene Feld. Nach dem Restart spielte Jahn seine Klasse aus und baute die Führung bis hin zum Boxenstoppfenster auf rund zwei Sekunden aus. Auch auf den übrigen Plätzen im Vorderfeld gab es in der ersten Rennhälfte keine Veränderung mehr.

„Am Anfang des Rennens möchte man natürlich gleich einen Abstand herausfahren, um dann in einen guten Rhythmus zu kommen - und auch, um den Reifen so zu beanspruchen, wie es einem passt. Das ist mir gelungen. Somit konnte ich recht entspannt, meine Runden abspulen und Jannes ein gutes Auto übergeben“, erläuterte Jahn seinen Einsatz im Cockpit.

Nach den Fahrerwechseln wurde es hinter dem führenden Fittje, der den Porsche von Jahn übernommen hatte, spannend. Denis Bulatov überholte den Aston Martin von Ortmann/Hugo Sasse (19/Aschersleben) und eroberte damit Platz zwei. Finn Zulauf im Porsche reihe sich dahinter ein, profitierte dann von einem Ausrutscher von Sasse und übernahm Rang drei. An der Spitze attackierte Bulatov dann den führenden Fittje. Beide kämpften daraufhin über 20 Minuten Rad-an-Rad um die Spitze, doch Fittje hielt dem Druck des Kölner Mercedes-AMG-Piloten stand und überquerte die Ziellinie mit einem knappen Vorsprung von 0,680 Sekunden auf Platz eins. „Es wurde am Ende noch ein wenig spannend, doch das war zu erwarten. Der Mercedes-AMG hatte recht einfach die Lücke zugefahren und ich musste schauen, dass ich ihn hinter mir halten konnte. Es war knapp. Doch Denis ist ein sehr cleverer Fahrer und somit war klar, dass er keine unüberlegte Aktion starten würde. Der Zweikampf war sehr fair und hat richtig Spaß gemacht“, so Fittje.

Für Gregor/Zulauf bedeutete Rang drei gleichzeitig auch den Triumph in der Junior-Wertung. Hinter Ortmann/Sasse belegten Mex Jansen (17/NLD) und Nico Hantke (19/Hürth, beide Walkenhorst Motorsport) im BMW M4 GT4 den fünften Platz vor den Markenkollegen Tim Reiter (24/Ostfildern) und Leon Wassertheurer (21/Ulm, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) sowie Marat Khayrov (36/KGZ) und Gabriele Piana (36/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport). Khayrov konnte damit auch die Trophy-Wertung für sich entscheiden. Auf Platz acht fuhren Rodrigo Almeida (19/MOZ) und Josef Knopp (19/CZE, beide BWT Mücke Motorsport). Neunte wurden Mohan Ritson (20/GBR) und Tom Wood (21/GBR, beide FK Performance Motorsport) in einem weiteren BMW. Die Top Zehn komplettierte das Aston Martin-Duo Benjamin Lessennes (23/BEL) und Ricardo van der Ende (43/NLD, beide Prosport Racing).

Weitere Stimmen nach dem Rennen

Marcel Lenerz – Platz zwei für BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport

„Der Start war ein wenig schwierig, da uns gegenüber Porsche etwas Topspeed fehlte. Ich konnte dann aber die vierte Position halten und Druck ausüben. Danach habe ich die Reifen gemanagt, damit Denis im zweiten Rennabschnitt richtig Gas geben konnte. Alles in allem war es ein super Rennen. Wir sind glücklich über Rang zwei.“

Denis Bulatov - Platz zwei für BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport

„Wir hatten unseren Boxenstopp genau zum richtigen Zeitpunkt absolviert und somit profitiert. Das hat super funktioniert. Ich konnte pushen und auch noch direkt einen Konkurrenten überholen. Dann schloss ich zum Führenden auf. Ich war einige Male kurz davor, an ihm vorbeizufahren. Doch es ging sich nicht aus. Dennoch war es ein toller Fight. Platz zwei ist ein top Ergebnis für unser junges Team.“

Daniel Gregor – Platz drei für AVIA W&S Motorsport

„Es war bislang ein grandioses Rennwochenende mit Platz drei in der Qualifikation und meinem ersten Podium in der ADAC GT4 Germany. Genau dort wollen wir sein. Unsere Pace war sehr stark, da das Team uns ein perfektes Auto hingestellt hat. Auch mein Rennstart war klasse, ich konnte direkt eine Position gewinnen. Dann hatten wir etwas Pech beim Boxenstopp. Aber Finn konnte eine Position zurückgewinnen und Rang drei klarstellen.

Finn Zulauf – Platz drei für AVIA W&S Motorsport

„Das Podium ist unbeschreiblich schön. Wir konnten uns im Vergleich zum ersten Rennwochenende enorm steigern und haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Daniel hatte auf seinem Weg zum Boxenstopp Verkehr, was uns etwas Zeit gekostet hatte. Das war nicht optimal. Doch ich machte danach noch einen Platz gut und konnte auch ein wenig auf die Spitze aufschließen. Der Rückstand war aber einfach zu groß, um noch in den Kampf um den Sieg eingreifen zu können. In Rennen zwei am Sonntag wollen wir erneut auf das Podium - vielleicht gelingt uns auch der Sieg.“


Souveräner Sieg – Maro-Engel-Festspiele in Zandvoort

  • Der Mercedes-AMG-Pilot gewinnt Samstagslauf von der Pole und fährt schnellste Rennrunde
  • DTM-Champion Sheldon van der Linde nach Platz zwei wieder in der Erfolgsspur
  • Der Franzose Franck Perera übernimmt Führung in der Gesamtwertung

Pole-Position und Sieg: Maro Engel ist in Zandvoort nicht zu stoppen
Foto: ADAC-Motorsport

Maro Engel (Monaco) ist beim zweiten DTM-Stopp im niederländischen Zandvoort einfach nicht zu stoppen. Der 37-jährige Deutsche ging als Pole-Setter in den Samstagslauf und feierte nach 39 Runden im Mercedes-AMG GT3 einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. „Es war ein Bilderbuchrennen mit einem perfekten Auto. Ich konnte nach dem Start einen Vorsprung herausfahren und das Geschehen kontrollieren. Trotzdem muss man auf dieser Strecke in Zandvoort immer hellwach sein, sie verzeiht keine Fehler. Der Sand und der starke Reifen-Abbau, das alles erfordert bis zum Schluss volle Konzentration. Aber es hat super geklappt und ich freue mich für das Team über diesen tollen Erfolg”, erklärte Engel nach seinem zweiten Sieg in der DTM. Der aktuelle DTM-Champion Sheldon van der Linde (ZA) belegte im BMW M4 GT3 Platz zwei und bekräftigte nach dem holprigen Start in Oschersleben seine Titel-Ambitionen. Franck Perera (F) wurde im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 Dritter und löste damit Porsche-Pilot Tim Heinemann (Fichtenberg) als Tabellenführer in der Meisterschaft ab.

Keyfacts, Circuit Zandvoort, Niederlande, Saisonrennen 3 von 16

Streckenlänge: 4.259 Meter

Wetter: 28 Grad, sonnig

Pole-Position: Maro Engel (Mercedes-AMG Team Mann-Filter, Mercedes-AMG GT3 #48), 1:32,585 Minuten

Sieger: Maro Engel (Mercedes-AMG Team Mann-Filter, Mercedes-AMG GT3 #48)

Schnellste Rennrunde: Maro Engel (Mercedes-AMG Team Mann-Filter, Mercedes-AMG GT3 #48), 1:34,508 Minuten

Pole-Setter Engel erwischte auf dem Dünenkurs einen perfekten Start und konnte sich in den ersten Runden von der Konkurrenz absetzen. Die BMW-Piloten Sheldon van der Linde und Marco Wittmann (Fürth) folgten auf den Plätzen zwei und drei, dahinter reihten sich Perera (F) und Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini als Vierter und Fünfter ein. Engel behauptete nach einem späten Pflicht-Boxenstopp seine Führung, die er bis ins Ziel auf exakt sechs Sekunden vor Sheldon van der Linde ausbaute. Perera versuchte noch, an den Südafrikaner heranzufahren, kam aber nicht mehr in Schlagdistanz. Teamkollege Bortolotti profitierte von einem frühen Boxenstopp und konnte so mit bereits betriebswarmen Pirelli-Pneus den später wechselnden Wittmann, der Fünfter wurde, überholen.

Lucas Auer (A) machte im Mercedes-AMG GT3 ein starkes Rennen und schob sich von Startplatz zwölf auf Rang sechs vor. Sein Landsmann Thomas Preining (A) konnte sich im Porsche 911 GT3 R gegenüber dem Qualifying um drei Positionen verbessern und wurde Siebter. Albert Costa Balboa (E/Ferrari 296 GT3) und Dries Vanthoor (B/BMW M4 GT3), die Jack Aitken (GB) beziehungsweise René Rast (Minden) ersetzen, konnten auf Rang acht und neun bei ihrem DTM-Debüt überzeugen. Jusuf Owega (Köln) zeigte viel Kampfgeist und steuerte seinen nach einer Berührung beschädigten Mercedes-AMG GT3 auf Platz zehn.

Das zweite Rennen des Wochenendes steigt am Sonntag um 13:30 Uhr. Der deutsche Free-TV-Sender ProSieben berichtet bereits ab 13 Uhr aus Zandvoort. Weltweit wird die DTM in über 70 Ländern live übertragen. Die Entscheidung über die Startaufstellung für das Sonntagsrennen fällt im Qualifying, das um 9:15 Uhr beginnt und genau wie das Rennen live im Stream auf ran.de sowie dem YouTube-Kanal der DTM zu sehen ist.

Stimmen nach dem Rennen

Maro Engel: „Wir versuchen natürlich, am Sonntag an diesen Erfolg anzuknüpfen. Der Schlüssel ist das Qualifying. Wenn man vorne wegfährt und sich aus den Positionskämpfen auf dieser engen Strecke heraushalten kann, macht das viel aus. Aber in der DTM werden die Karten jeden Tag neu gemischt.”

Sheldon van der Linde: „Ich bin sehr glücklich über diesen zweiten Platz, denn meine Rennpace war nicht so stark. Aber in Zandvoort ist es sehr schwer, zu überholen. Wichtig war, dass ich mich beim Start gegen Marco Wittmann behaupten konnte. Danach bin ich über die komplette Renndistanz sehr konstante Rundenzeiten gefahren, das war entscheidend.“

Franck Perera: „Mit Platz drei haben wir wichtige Meisterschaftspunkte geholt, aber die Führung bedeutet zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht viel. Die Stimmung innerhalb des Teams ist sehr gut, Mirko und ich pushen uns gegenseitig nach vorn. Das ist in seiner so starken Serie wie der DTM ganz wichtig.“

Ergebnis 1. Rennen, Zandvoort

1. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Mann-Filter)

2. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport, +6,000 Sekunden

3. Franck Perera (F/SSR Performance), +6,528 Sekunden

4. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +7,694 Sekunden

5. Marco Wittmann (D/Project 1), +8,074 Sekunden

Samstag, 24. Juni 2023

Maro Engel holt Pole für's Samstagsrennen in Zandvoort

Maro Engel holt in Zandvoort die zweite Pole in seiner DTM-Karriere
Foto: Jens Hawrda

Maro Engel (Monaco) bleibt beim zweiten DTM-Stopp in Zandvoort das Maß aller Dinge. Nachdem der 37-Jährige am Freitag schnellster Pilot in beiden Freien Trainings war, setzte er auch im Qualifying am Samstag die Bestzeit und feierte seine zweite Pole-Position in der DTM.

Der deutsche Mercedes-AMG-Pilot war am Samstagmorgen wie die meisten seiner Fahrerkollegen erst in der zweiten Hälfte des 20-minütigen Qualifyings auf Zeitenjagd gegangen. In seinem fünften Umlauf umrundete er den 4,259 Kilometer langen Dünenkurs in 1:32,585 Minuten und sicherte sich mit dem Gewinn des Pirelli Pole Position Awards drei wichtige Meisterschaftspunkte. „Es ist ein Vorteil, auf dieser engen Strecke von Startplatz eins aus ins Rennen zu gehen. Nach dem schwachen Start in Oschersleben haben wir hart gearbeitet und das hat sich ausgezahlt. Jetzt fängt die Meisterschaft für uns an”, so der Pole-Setter vom Mercedes-AMG Team Mann-Filter.

Nur 0,030 Sekunden langsamer war der aktuelle DTM-Champion Sheldon van der Linde im BMW M4 GT3: „Nach dem Freien Training hätten wir nicht geglaubt, im Qualifying unter die Top-Drei zu fahren. Das Rennen wird hart, aber ein vorderer Startplatz ist in der DTM sehr wichtig. Wenn ich gleich zu Beginn gut wegkomme, ist alles möglich”, erklärte der Südafrikaner. Dahinter geht sein Markenkollege Marco Wittmann von Position drei in das Samstagsrennen, neben ihm steht mit Franck Perera (F) der beste Lamborghini-Pilot in der zweiten Startreihe. Eine starke Leistung zeigte Albert Costa Balboa. Der Spanier ersetzt im Team Emil Frey Racing Stammfahrer Jack Aitken (GB) und steuerte den Ferrari 296 GT3 auf Rang fünf.

Im ersten Qualifying am Samstagvormittag gingen die beiden Porsche von Manthey EMA als erste auf die Strecke und lagen bei freier Fahrt zunächst an der Spitze. Doch diese Taktik ging nicht auf. Das lange Warten zahlte sich für die meisten Piloten aus, die auf dem gegen Ende der Session 30 Grad Celsius heißen Asphalt nur wenig Zeit brauchten, um ihre Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen. Die ersten Drei des Zeittrainings fuhren im letzten Viertel des Qualifyings die Topzeiten, die rund eine Sekunde schneller waren als im Freien Training.

Ergebnis Qualifying, 1. Rennen, Circuit Zandvoort

1. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), 1:32,585 Minuten

2. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport), +0,030 Sekunden

3. Marco Wittmann (D/Project 1), +0,297 Sekunden

4. Franck Perera (F/SSR Performance), +0,298 Sekunden

5. Albert Costa Balboa (E/Emil Frey Racing), +0,341 Sekunden

Quelle: dtm.com

Mercedes-AMG meldet sich mit Bestzeit in der DTM zurück

  • Maro Engel in beiden Freien Trainings auf dem Circuit Zandvoort schnellster Pilot
  • Marco Wittmann erzielt im BMW am Freitag zweitbeste Zeit auf dem Dünenkurs
  • Spannung pur: Die ersten elf Fahrer lagen innerhalb einer halben Sekunde

Maro Engel war am Freitag in beiden Trainings-Sessions schnellster DTM-Pilot
Foto: ADAC-Motorsport

Mercedes-AMG ist in der DTM 2023 angekommen. Nach einem durchwachsenen Eröffnungswochenende in Oschersleben dominierte Maro Engel (Monaco) am Freitag das Freie Training beim ersten Auslandsstopp der Rennserie in den Niederlanden. Auf dem Circuit Zandvoort war der 37-Jährige vom Mercedes-AMG Team Mann-Filter in beiden Sessions schnellster Pilot und erzielte am Nachmittag mit 1:33,543 Minuten die Tagesbestzeit. „Das war ein guter Auftakt in Zandvoort. Den Schwung wollen wir mitnehmen. Am Samstag und Sonntag zählt es erst so richtig. Wir müssen das Ergebnis aber mit Vorsicht genießen, denn sicher haben nicht alle ihre Karten auf den Tisch gelegt. Mir liegt diese Strecke in den Dünen. Sie ist schwierig, hat aber einen schönen Fluss und sehr schnelle Passagen. Da muss man als Fahrer sein Herz in die Hand nehmen, wenn man vorne mitfahren will. Wir gehen auf jeden Fall top motiviert in das Rennwochenende”, sagte Engel.

Marco Wittmann (Fürth) war im BMW M4 GT3 vom Team Project 1 nur 0,060 Sekunden langsamer und beendete das Freie Training an der niederländischen Nordseeküste als Zweitschnellster. Dritter wurde Audi-Pilot Kelvin van der Linde. „Das war ein positiver Tag, wir waren in beiden Sessions unter den Top Fünf. Unser Ziel ist es aber, konstant unter die besten Drei zu fahren. Wir haben ein gutes Gefühl und hoffen, dass unser Rennpaket stimmt”, sagte der Südafrikaner. Schnellster Lamborghini-Fahrer war Mirko Bortolotti (I) von SSR Performance auf Rang vier. Der aktuelle DTM-Champion Sheldon van der Linde (ZA) steuerte einen zweiten BMW M4 GT3 unter die Top Fünf.

Das zweite Freie Training am Freitagnachmittag lief über eine kürzere Distanz, da durch den Austausch beschädigter Betonelemente an der Strecke der Zeitplan angepasst wurde. Trotz der Verkürzung von 45 auf 32 Minuten wurden die Zeiten aus der ersten Session klar unterboten. Kelvin van der Linde erzielte seine Top-Zeit bereits in Runde vier und sah lange wie der Schnellste aus. Doch Engel und Wittmann schoben sich in Umlauf 13 beziehungsweise zwölf noch an van der Linde vorbei. Während im ersten Freien Training kein Fahrer den 4,259 Kilometer langen Formel-1-Kurs in unter 1:34,000 Minuten umrundete, konnten am Nachmittag gleich elf Piloten diese Marke knacken. Besonders bemerkenswert: Dries Vanthoor (B), der dieses Wochenende beim Team Schubert Motorsport René Rast ersetzt, erzielte in Session 1 mit 258,99 km/h exakt den gleichen Top-Speed wie sein Teamkollege Sheldon van der Linde in Session 2. Die kompletten Ergebnisse beider Sessions gibt es auf dtm.com/de/ergebnisse.

Das erste Qualifying beim zweiten DTM-Saisonstopp in Zandvoort startet am Samstag um 9:35 Uhr. Fans können den Kampf um die besten Startplätze live im Stream auf ran.de verfolgen. TV-Partner ProSieben zeigt alle 16 Saisonrennen live im frei empfangbaren Fernsehen. Weltweit wird die DTM in über 70 Ländern live übertragen.

Freitag, 23. Juni 2023

Maro Engel auch im zweiten freien Training vorn

Maro Engel auch im zweiten Freien Training mit Bestzeit
Foto: ADAC-Motorsport

Das zweite Freie Training wurde erst mit einer Stunde Verzögerung gestarten und auch noch auf 32 Minuten verkürzt. Grund dafür war ein Vorfall in dem zuvor im Porsche Carrera Cup Benelux bei dem die Betonelemente in der ersten Steilkurve beschädigt wurden.

Erneut holte Maro Engel die Bestzeit im Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team MANN-FILTER. Mit einer Zeit von 1:33.543 Minuten fuhr er die schnellste Runde. Rang zwei geht an Marco Wittmann im Project 1 BMW. Nur 0,060 Sekunden fehlten dem zweimaligen Champion. Für das niedersächsische Team das erste Erfolgserlebnis in der DTM. Kelvin an der Linde fuhr im Abt Audi die drittschnellste Zeit.

Ergebnis 2. Freies Training Zandvoort (Top 5):

1. Maro Engel – Mercedes-AMG Team MANN-FILTER – Mercedes-AMG GT3

2. Marco Wittmann – Project 1 – BMW M4 GT3

3. Kelvin van der Linde – ABT Sportsline – Audi R8 LMS GT3

4. Mirko Bortolotti – SSR Performance – Lamborghini Hurácan GT3

5. Sheldon van der Linde – Schubert Motorsport – BMW M4 GT3