Dienstag, 25. Mai 2021

IDM Saisonstart mit Wetterkapriolen sorgt für brisante Rennen und Überraschungen

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) hätte nicht spannender beginnen können. Der Saisonauftakt in Deutschlands höchster Serie auf zwei Rädern geriet zur Achterbahn der Gefühle. Ständig wechselndes Wetter machte vielen Teams und Fahrern einen Strich durch die Rechnung, sorgte aber auch für neue Sieger.

In der IDM Superbike 100 ging es eng zu
Foto: Dino Eisele


 IDM Superbike 1000

Die IDM Superbike 1000, in der die Motorradmarken BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha ums Image kämpfen, begann mit einem Wet-Race über 18 Runden. Das heißt: Das Rennen der über 200 PS starken Motorräder wird selbst bei einem Wetterumschwung nicht abgebrochen, um die Reifen zu wechseln. Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing) entschied sich auf der Pole Position für Regenreifen. Damit traf er die gleiche Wahl wie zwei Drittel des Feldes.

Marc Moser (Bonovo Action by MGM Racing), der im freien Training dominiert hatte, riskierte auf der zweiten Startposition alles und setzte komplett auf profillose Slicks. Und dann gab es Fahrer, die ihre Räder vorne und hinten unterschiedlich ausrüsten ließen, unter anderem der Schweizer Dominic Schmitter (Hess Racing), der Belgier Bastien Mackels (SWPN) und Alessandro Polita (HRP-Honda) aus Italien. Polita war sich nicht ganz sicher, ob das funktionieren würde, aber den Versuch war es wert, um von der neunten Startposition nach vorn zu kommen.

Zuerst schien die Entscheidung ein Fehler zu sein, im Verlauf des Rennens erwies sie sich als goldrichtig. Auf der trockener werdenden Strecke kamen die Fahrer mit Slicks immer besser in Fahrt, während Polesetter Alt aus den Top Ten rutschte. Dafür hatte sich Moser an die Spitze des Feldes gesetzt und am Ende war ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen: „Ich habe auch noch einmal richtig gepusht, denn ich wollte, dass der Vorsprung reicht, falls es wieder anfängt zu regnen.“ Zweiter wurde Dominic Schmitter vor Bastien Mackels. Yamaha feierte damit einen dreifachen Erfolg mit Fahrern, die aus drei Ländern kommen: aus Deutschland, der Schweiz und Belgien.

Julian Puffe brachte als Vierter im neuen Superbike-Team GERT56 die erste BMW ins Ziel. Alex Polita, der einzige Honda-Pilot im Feld, wurde Fünfter. Die beste Kawasaki steuerte Valentin Debise. Der Franzose kam als Achter an. Die IDM Superbike 1000 hätte nicht spannender beginnen können.

Das zweite IDM Superbike 1000-Rennen brachte eine Wende in der Königsklasse. Der zweifache Meister Ilya Mikhalchik siegte überlegen auf der neuen BMW M 1000 RR des Teams EGS-alpha-Van Zon-BMW. Gleichzeitig übernahm er die Tabellenführung. Luca Grünwald (Kiefer Racing Team) wurde Zweiter vor Vladimir Leonov (Hertrampf MO Yamaha Racing). Bis es zu diesem Ergebnis kam, dauerte es nicht zuletzt wegen der Startaufstellung nach dem Reverse-Verfahren bis zur letzten Kurve in der letzten Runde.

Mikhalchik war schon im Ziel, als es 8,5 Sekunden hinter ihm endgültig zur Sache ging. Grünwald schnappte sich den Russen komplett im Drift in der letzten Kurve. Die IDM Superbike 1000-Premiere des ehemaligen WM-Teams von Jochen Kiefer war damit geglückt. „In der Schikane auf der anderen Seite war Vladimir schneller als ich und dann sind mir noch ein paar Fehler passiert. Mir blieb also nur die letzte Schikane, um vorbeizukommen“, berichtete Grünwald. Die Gesamtwertung in der IDM Superbike 1000 führt nach den zwei Rennen in Oschersleben Mikhalchik (34 Punkte) vor Schmitter (31), Mackels (29), Leonov (26) und Moser (25) an.

Foto Dino Eisele

IDM Supersport 600

In der IDM Supersport 600 gab es einen Doppelsieg für Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing). Er fährt auch in der IDM Superbike 1000 und gehört dort zu den Favoriten, doch der Franzose ist ein echter Vielfahrer und hat sich auch in der mittleren Hubraumklasse angemeldet. Mit Erfolg. Im ersten Rennen wurde der Nieselregen immer stärker. Die Rennleitung brach den Lauf ab. Der Zieleinlauf nach der achten Runde kam in die Wertung. Auf einen Neustart wurde wegen der anhaltenden unklaren Wettersituation verzichtet. Zum bis dahin dominierenden Debise gesellten sich der bayrische Yamaha-Pilot Patrick Hobelsberger (Bonovo Action by MGM) und Marcel Brenner (Hess Racing) aus der Schweiz aufs Podium.

Debise war auch im zweiten Rennen der Supersportler eine Klasse für sich. Es musste in zwei Teilen ausgetragen werden, denn wegen des erneut schlechten Wetters war eine Unterbrechung unumgänglich. Der zweite Start erfolgte nach der Aufstellung des Zieleinlaufs vor dem Abbruch. Debise baute seinen Vorsprung als Führender auf über 21 Sekunden aus. Mit seiner Verpflichtung haben sich das Team aus der Schweiz und der unterstützende Importeur aus Deutschland einen Goldfisch an Land gezogen.

Rob Hartog, der als Zweitplatzierter des Rennens auch den zweiten Platz in der Tabelle eroberte, war einfach nur glücklich über den Podiumserfolg. Sein 20-jähriger Teamkollege Dino Iozzo aus Südafrika wurde Dritter. Für Teammanager Rob Vennegoor war das ein voller Erfolg. „Wir sind neu in der IDM Supersport 600 und kennen die Motorräder auch noch nicht so gut.“ Er rechnet aber auch im Trockenen mit Top5-Plätzen seiner Piloten. In der Gesamtwertung führt Debise (50 Punkte) vor Hartog (31) und Hobelsberger (26).

Im innerhalb der IDM Supersport 600 ausgetragenen Superstock 600-Cup, der separat gewertet wird und in dem weniger an den Motorrädern geschraubt werden darf, ist der  Luxemburger Noah Lequeux (Yamaha) der Spitzenreiter.

Kurz nach dem Start der Supertsport 300
Foto: Dino Eisele


 IDM Supersport 300

Der Mann der Stunde im ersten Rennen der IDM Supersport 300 hieß Marvin Siebdrath (Team Füsport – RT Motorsports by SKM-Kawasaki). Der 17-jährige Kawasaki-Pilot lieferte sich bis zum Schluss einen spannenden Fight mit  Titelverteidiger Lennox Lehmann (Freudenberg KTM WorldSSP Team), der den Sieg nur um knappe 0,079 sec verpasste. Dritter wurde Klassen-Neuzugang Twan Smits (Apreco) auf Yamaha. Der zu Beginn führende Dirk Geiger (Freudenberg KTM WorldSSP Team) konnte nicht lange an der Spitze mithalten. Der 18-jährige Mannheimer wurde im Fahrerfeld durchgereicht und landete am Ende auf Rang 12. „Wir hatten das Problem mit der Elektronik bereits am Freitag in den freien Trainings, konnten es aber für die Qualifyings beheben. Aus uns noch nicht geklärten Gründen ist es dann leider mitten im Rennen wieder aufgetreten“, erklärte Teamchef  Carsten Freudenberg nach dem Rennen. Toni Erhard (Roto-Store BRT), Meister von 2018, musste nach einem Sturz im ersten Renndrittel frühzeitig aufgeben. Die  Wetterbedingungen waren auch hier alles andere als Friede, Freude, Sonnenschein gewesen. Stattdessen hielten Wind, wechselnde Verhältnisse und eine zu 60 Prozent trockene Strecke schwierige Bedingungen für die Fahrer bereit.

Mit einem Fotofinish endete das zweite Rennen in der Nachwuchsklasse. Der 15-jährige Lennox Lehmann (Freudenberg KTM WorldSSP) darf sich jetzt nicht nur Meister von 2020, sondern auch Rennsieger nennen. Der Dresdner stand heute erstmals auf dem obersten Treppchen und setzte sich mit 45 Zählern an die Spitze der Gesamtwertung. „Nach meinem Meistertitel nun auch einen Sieg in der Tasche zu haben, ist schon etwas ganz Besonderes für mich“, freute er sich. Auch das Rennen entwickelte sich für ihn überraschend anders als anfangs gedacht. „Mein Teamkollege Dirk Geiger und ich hatten uns schnell vom Feld abgesetzt. Ich dachte, die anderen Fahrer würden nicht mehr an uns herankommen. Ein paar Runden später waren sie plötzlich direkt hinter mir und ich wusste: Ich muss jetzt so schnell wie möglich nach vorn.“ Geiger sicherte sich mit dem zweiten Platz 20 Meisterschaftspunkte und ist damit Fünfter in der Gesamtwertung. Direkt hinter Lehmann rangieren Auftaktsieger Marvin Siebdrath (38 Punkte) und Luca de Vleeschauwer (29). Der 18-jährige vom Team Füsport – RT Motorsports by SKM – Kawasaki wurde im zweiten Lauf Dritter.  

„Die erste Veranstaltung ist im Kasten. Wir haben extrem spannende Rennen erlebt. Die Ergebnisse versprechen eine aufregende Meisterschaft mit viel Abwechslung“, zieht IDM-Serienmanager Normann Broy ein Fazit. „Trotz der ständig wechselnden Wetterlage gab es keine schweren Unfälle. Das ist für uns sehr wichtig. Die Sicherheit der Fahrer muss gewährleistet sein. Natürlich haben uns die Zuschauer gefehlt, die wegen der Corona-Bestimmungen nicht vor Ort sein durften. Wir denken und hoffen aber, dass sich das bald ändern wird. Im Moment sind wir guter Dinge.“ Das Promoter- und Organisationsteam der IDM setzte in Oschersleben alle Hebel in Bewegung, um den Event durchführen zu können. Umrahmt wurde es vom Northern Talent Cup, dem Twin Cup sowie dem Pro Superstock Cup. Die Rennen wurden per Livestream übertragen.

Guter Start in die IDM-Saison in Oschersleben für das EGS-alpha-Van Zon-BMW-Team

 Gemischte Bedingungen, Reifenpoker und Podiumsgold

Sieger im  Rennen 2: Ilya Mikhalchik
Foto: Racing Passion Photography - Damon Teerink

Dieses Wochenende fand in der Motorsport Arena in Oschersleben der lang erwartete Saisonauftakt der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) statt. Das EGS-alpha-Van Zon-BMW-Team von Teammanager Werner Daemen war wieder in neuen Farben und mit einer neuen Fahreraufstellung dabei.

Die Wettervorhersage machte die Erwartungen für das Wochenende ziemlich schwierig, da es unmöglich war vorherzusagen, was das belgische Team an diesem Wochenende erwarten kann. Neben Regenschauern gab es auch einen Blick auf die Sonne auf dem Wetterradar. Alles war möglich.

Das Training am Freitag sah mit einem zweiten Platz für Ilya Mikhalchik (UKR) sehr vielversprechend aus. Jan Mohr (AUT), der Neuzugang im Team, beendete das Trocken-Training auf dem 15. Platz. Teamkollege Pepijn Bijsterbosch (NED) belegte an Bord der BMW M 1000 RR den 16. Platz und Tim Eby (GER), der einzige im Team, der die BMW S 1000 RR fuhr, belegte Platz 22.

Das erste Qualifying am Samstag musste wegen eines Sturzes unterbrochen werden und gab den vier EGS-alpha-Van Zon-BMW-Fahrern nicht so viel Zeit für ihre schnellste Runde. Nach einem dritten Platz im ersten und einem zweiten Platz im zweiten Qualifying qualifizierte sich Mikhalchik für das erste Rennen am Sonntagmorgen für den dritten Gesamtrang. Bijsterbosch startete  vom elften Startplatz ins Rennen. Mit den Positionen 13 (QP1) und sechs (QP2) konnte sich der Österreicher Jan Mohr auf den 13. Startplatz festlegen und Tim Eby startete die erste Punktejagd vom 21. Startplatz aus.

Am Sonntagmorgen zeigte sichmit durchwachsenem Wetter, in den frühen Morgenstunden brachten die ersten Regentropfen etwas mehr Spannung in die Vorbereitungen für das 18-Runden-Rennen. Das zehnminütige Warm-up fand im Regen als erste volle Session des Wochenendes statt, die mit einem Highside-Crash für Jan Mohr endete. Glücklicherweise hat sich der 23-Jährige nicht verletzt und auch die BMW M 1000 RR wurde weitgehend verschont. Die Wahl der Reifen für die schwierigen Streckenbedingungen war eine besondere Herausforderung für die anderen drei Fahrer des Teams.

Jan Mohr vor Teamkollege Tim Eby
Foto: Racing Passion Photography - Damon Teerink

Das Feld der SBK1000-Klasse startete das erste Rennen unter stark nassen Bedingungen, da es kurz zuvor geregnet hatte. Aber es war bereits klar, dass die Strecke schnell austrocknen würde, nachdem der Regen pünktlich zur Startaufstellung aufgehört hatte. Mikhalchik verlor zu Beginn des ersten Rennens vier Positionen und beendete die erste Runde auf dem siebten Platz. Bijsterbosch konnte sich zwei Positionen hocharbeiten und beendete die erste Runde auf dem neunten Platz. Eby arbeitete sich auch eine Position nach oben. Mohr verlor am meisten beim Start ins erste Rennen. Nach der ersten Runde war er nur auf dem 18. Platz.

Mikhalchik startete sein Rennen, um aufzuholen, und in Runde sieben hatte er sich wieder auf seine Startposition, also Platz 3,  vorgearbeitet. In Runde zehn hatte der Ukrainer Max Moser (Team Bonovo Action von MGM Racing), Bastien Mackels (Team SWPN) und seinen Teamkollegen aus der letzten Saison, Vladimir Leonov (Team Hertrampf MO Yamaha Racing) vor sich. Acht Runden vor der Ziellinie verlor Mikhalchik immer mehr Positionen und musste am Ende Alessandro Polita (TEAM Holzhauer Racing Promotion), Dominic Schmitter (Team HESS Racing) und Julian Puffe (TEAM GERT56) überholen lassen. Er beendete das erste Rennen mit neun Meisterschaftspunkten auf dem siebten Platz.

Bijsterbosch verlor insgesamt drei Positionen und überquerte die Ziellinie auf dem 14. Platz hinter Florian Alt (TEAM Wilbers-BMW-Racing).

Mohr und Eby fuhren auf den Positionen 20 und 19 ein ziemlich einsames Rennen. Am Ende musste Eby seinem Teamkollegen eine Niederlage eingestehen, obwohl er seine Position während des gesamten Rennens gut verteidigen konnte und ihn mit dem 19. Platz in seiner Position ausrutschen ließ Tasche nur am Ende.

Das zweite Rennen startete nach einem weiteren heftigen Regenschauer mit der umgekehrten Startaufstellung. Ilya Mikhalchik schoss aus seiner vierten Startposition und führte das Rennen in der ersten Kurve an. Nach einem kurzen Positionswechsel mit Alessandro Polita und Vladimir Leonov rutschte der Ukrainer auf den dritten Platz zurück und nach einem Überholmanöver von Florian Alt auf den vierten Platz. Doch schon in Runde zwei konnte sich Mikhalchik auf den zweiten Platz zurückkämpfen und in der dritten Runde des Rennens überholte der 24-Jährige Leonov und führte das Rennen souverän bis zur Ziellinie. Mit einer Bestzeit von 1'26.790 war der Stammfahrer des EGS-alpha-Van Zon-BMW-Teams im zweiten Rennen unschlagbar.

Pepijn Bijsterbosch beendete sein zweites Rennen auf dem zehnten Platz und hat von seinem 14. Startplatz aus vier Plätze gut gemacht. Jan Mohr und Tim Eby belegten die Plätze 15 und 16.

Aufgrund der anhaltenden Koronapandemie fand das Rennen vor leeren Reihen statt. Dank des sehr professionellen und umfangreichen Live-Streams der Veranstaltung auf Facebook oder YouTube konnten die Zuschauer die Rennen verfolgen. Die nächste Veranstaltung der Serie findet vom 11. bis 13. Juni in Most, Tschechische Republik, statt. 

Sonntag, 23. Mai 2021

Florian Alt holt die Pole in Oschersleben

Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing) holt die Pole in Oschersleben
Foto: Dino Eisele

Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing) holt sich die Pole Position in der IDM Superbike 1000. In allen Trainings und im ersten Qualifying hatte bisher der Yamaha Pilot Marc Moser (Bonovo action by MGM Racing) dominiert. Er ging wohl auch davon aus, das er die Pole hohlen wird und war als das nicht passiert doch sichtlich angefressen.

Alts Teamchef Benny Wilbers: „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Reifen gewählt und Florian ist für seine schnellste Runde auch punktgenau aus der Box gefahren. Wir haben uns ausführlich eine Taktik zurecht gelegt und das hat funktioniert.“ Alt brauchte 1:25,025 min, um die 3,667 Kilometer Streckenlänge zu bewältigen und unterbot damit Mosers bestehende Bestzeit um 0,097 Sekunden.

Eins dürfte bei dieser Konstellation klar sein: Im Rennen der Superbike 1000 in der Motorsport Arena Oschersleben wird es spannend werden. Siegkandidaten gibt es einige: Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW), Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing), Dominic Schmitter (Hess Racing) und Bastien Mackels (Team SWPN) sind mit allen Wassern gewaschen. Dazu hat das Kiefer Racing Team mit Luca Grünwald einen respektablen Einstieg gegeben. „Im Nachhinein war es vielleicht ein Fehler, mit dem harten Reifen ins zweite Qualifying zu gehen, aber es ist alles im grünen Bereich“, so Chef Jochen Kiefer.

Nichts geht bei Vladimir Leonov (Hertrampf MO Yamaha Racing). Statt im vorderen Bereich dümpelt der Mann aus Moskau auf der 14. Position herum. „Ich nehme das voll auf meine Kappe“, gab Teamchef Denis Hertrampf zu. „Vladimir kann überhaupt nichts dafür, das Problem liegt bei uns. Wir haben die Elektronik der Yamaha nicht im Griff. Statt vorwärts sind unsere Bemühungen seit gestern nach hinten losgegangen.“ Hertrampf glaubt, über Nacht noch viel aus dem Motorrad herausholen zu können. „Wenn wir die Yamaha so hinbekommen wie das Bonovo-Team, dann hackt Leonov morgen durchs ganze Feld. Ausgeschlossen ist das nicht.“ Dass Leonov nur auf P14 ist, liegt aber auch daran, dass die geforderten Reifensticker im Training falsch aufgeklebt waren. Aufgrund des Regelverstoßes wurde er nämlich noch drei Plätze zurückgesetzt.

Startaufstellung:

1. Florian ALT (D/BMW)

2. Marc MOSER (D/Yamaha)

3. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)

4. Valentin DEBISE (F/Kawasaki)

5. Dominic SCHMITTER (CH/Yamaha)

6. Bastien MACKELS (B/Yamaha)

7. Luca GRÜNWALD (D/BMW)

8. Marco FETZ (D/BMW)

9. Alessandro POLITA (I/Honda)

10. Phillipp STEINMAYR (D/Yamaha)

Samstag, 22. Mai 2021

Marc Moser in Top-Form holt beste Zeit im 1.Qualifying

Marc Moser #32 holt beste Zeit im Qualifying
Foto: Jens Hawrda

Marc Moser bestätigt seine gute Form aus den freien Trainings und fährt auch im ersten Qualifying auf der Yamaha des Teams Bonovo Action by MGM Racing die beste Zeit. Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing) gelang in Q1 die zweitbeste Zeit. Der zweifache IDM-Superbike-Meister Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW) lag zwar kurzzeitig vorn, wurde dann aber aber auf den dritten Rang verwiesen.

„Ich habe irgendwann an der Boxentafel gesehen, was hinter mir abgeht“, erzählte Moser im Anschluss. „Mein Laptimer hat nicht funktioniert. Zuerst wusste ich überhaupt nicht, wo ich stehe.“ Der Frankfurter berichtete, dass er zuerst mit Pirellireifen SC1 auf die Strecke gefahren sei, nachher mit dem SCX. „Damit war ich noch eine Sekunde schneller als gestern.“ Schon im freien Training hatte Moser eindrucksvoll dominiert.

Den Erfolg schreibt er den Fortschritten an der Wheelie Control zu. „Sie hält mich nicht mehr fest, sondern eher zurück. Das Rad hebt noch leicht ab, dann setzt sie ein.“ Auch an sich selbst hat Moser gearbeitet und zwar „an meiner Haltung am Kurvenausgang.“

Für den siegeshungrigen BMW-Konkurrenten Ilya Mikhalchik ist die drittschnellste Trainingszeit überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Doch Teamchef Werner Daemen berichtet, dass die ganze Mannschaft nur einmal in Spanien getestet hat: alle vier Fahrer des Teams (Ilya Mikhalchik, Jan Mohr, Pepijn Bijsterbosch, Tim Eby) auf drei Motorrädern. „Wir müssen noch so viel machen.“ Und da wäre auch noch die Quarantäne, wenn Daemen nach Hause fährt. In Belgien muss er zehn Tage ausharren, bevor er wieder loslegen kann.


Ergebnis 1. Qualifying IDM SBK 1000 (Top-Ten):

1. Marc MOSER (D/Yamaha)

2. Florian ALT (D/BMW)

3. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)

4. Valentin DEBISE (F/Kawasaki)

5. Dominic SCHMITTER (CH/Yamaha)

6. Bastien MACKELS (B/Yamaha)

7. Luca GRÜNWALD (D/BMW)

8. Marco FETZ (D/BMW)

9. Alessandro POLITA (I/Honda)

10. Phillipp STEINMAYR (D/Yamaha)

IDM Superbike: Marc Moser Schnellster im Freien Training

Foto: Jens Hawrda

Etwas überraschend sichert sich Marc Moser (Yamaha) Platz 1 nach dem Freien Training der IDM Superbike in Oscherseleben. Ilya Mikhalchik (BMW) kam im letzten Turn auf 0,032 Sekunden an ihn heran. Florian Alt (BMW) hatte einen Abstand von 0,299 Sekunden. Als bester Kawasaki-Pilot wurde Valentin Debise auf der neunten Position ermittelt. Honda-Solist Alessandro Polita beendete den Tag als Gesamt-Elfter.

Die weitere Überraschung war der 21jährige Maco Fetz vom Wilbers-BMW-Racing-Team der als Neuzugang mit Platz 8 aufhorchen lies.

„Den dritten Platz von Florian habe ich erwartet“, gab Wilbers erfreut zu und kündigte forsch an: „Da kommt noch mehr.“ Von Fetz dagegen sei er überrascht gewesen, „aber er war sehr konstant, sehr stark und sehr sicher unterwegs. Außerdem hat er tolle Aussagen zum Motorrad machen können.“ Wilbers meint: „Ich habe ihn schon lange als Nachwuchskandidaten auf dem Kieker. Den bringen wir nach vorne.“

Ergebnisse Freies Training (Top-Ten):

1. Marc MOSER (D/Yamaha)

2. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)

3. Florian ALT (D/BMW)

4. Bastien MACKELS (BEL/Yamaha)

5. Phillip STEINMAYR (A/Yamaha)

6. Luca GRÜNWALD (D/BMW)

7. Dominic SCHMITTER (CH/Yamaha)

8. Marco FETZ (D/BMW)

9. Valentin DEBISE (F/Kawasaki)

10. Nico THÖNI (A/Kawasaki)

Julian Puffe startet für Lucy Glöckner in der IDM Superbike

Julian Puffe ersetzt Lucy Glöckner bei GERT56
Foto: Jens Hawrda

Lucy Glöckner kann verletzungsbedingt nicht permanent an der IDM teilnehmen und hat deshalb Ihre Nennung an Julian Puffe abgegeben. Die Krumhermersdorferin strebt dennoch einige Wildcard-Einsätze auf der neuen GERT56 BMW M 1000 RR an. Zunächst aber stehen in den kommenden Wochen für die schnellste Superbikerin der Welt zahlreiche Gesundheitschecks auf dem Programm. Glöckner informierte bereits letzte Woche ihr Team und gemeinsam wurde ein Fahrplan für die Zukunft entwickelt. Sie selbst schlug vor, den als Test- und Entwicklungsfahrer und Wildcard-Piloten an Bord des Teams geholten Ex-Vizemeister Julian Puffe als Permanent-Pilot für GERT56 in deren ersten IDM-Saison einzuschreiben.

Damit fährt nun Julian Puffe, der zunächst nur als Testfahrer ins Team kam bei GERT56 die volle IDM Superbike 1000-Saison.

Julian Puffe:

„Lucy und ich, wir sind nicht nur Teamkollegen oder Kontrahenten auf der Strecke, sondern auch gute Freunde – von daher kann ich mich über diese ‚Nachnominierung‘ auf ihren Platz in der IDM Superbike 1000 nicht wirklich freuen. Es macht mich aber stolz, dass dieser Vorschlag auch mit von ihr kam und ich nun doch Punkte für GERT56 sammeln kann. Im Prinzip hat sich damit mit dem Wechsel aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft in die IDM in diesem Team nichts geändert: Wir sind zusammen über 24 Stunden auf dem gleichen Motorrad gesessen, haben immer gemeinsam funktioniert, waren im härtesten Teamsport der Welt eines der besten Teams der Welt und haben gemeinsam Erfolge gefeiert – und schon immer auch in schweren Zeiten zusammen gehalten. Das ist der ‚schöne‘ Aspekt daran, dass dieser familiäre Teamspirit immer noch da ist. Ich wünsche Lucy eine schnelle und baldige Genesung und freue mich schon drauf, wenn sie wieder mit uns vor Ort ist.“

Nach drei Jahren in drei Teams hofft der Thüringer, bei GERT56 auch eine längere Zukunft zu haben. Seine Verpflichtung ist vorerst auf zwei Jahre ausgelegt.

Die BMW ist Puffe nicht neu, auch wenn es sich nicht mehr wie vor zwei Jahren um die S 1000 RR, sondern um die M 1000 RR handelt. In den freien Trainings pendelte er zwischen den Plätzen 14 und 15. „Wir sind ganz frisch auf WP als Fahrwerkshersteller umgestiegen und hatten in den bisherigen Tests wenig Zeit für irgendwelche Einstellungen. Wir müssen das hier in Oschersleben erledigen.“

Donnerstag, 20. Mai 2021

Stimmen der EGS-aplpha-Van Zon Piloten zum Rennwochenende in Oschersleben

Foto: Jens Hawrda

 Ilya Mikhalchik, # 37:

Ich freue mich auf die ersten Rennen der Saison. Glücklicherweise starten wir nicht so spät wie letztes Jahr und es scheint auch, als könnten wir die restliche Saison  vollständig fahren. Das ist gut! Ich freue mich darüber. Letztes Jahr war es eine sehr kurze Saison und wir hatten nicht so viele Möglichkeiten. In den letzten Wochen habe ich mich mit einer Vielzahl von  Trainingsmöglichkeiten sehr intensiv auf die Saison vorbereitet und bin bereit. Viele Fahrer der IDM-Startaufstellung haben im Winter viel getestet, auch auf einigen Strecken, auf denen wir dieses Jahr antreten werden. Wir hatten auch zwei wirklich gute Tests mit dem Team in Spanien. Wir haben weiter an der BMW M 1000 RR gearbeitet, um das Motorrad an die Spitze zu bringen, und ich habe die Arbeit wirklich genossen. Jetzt freue ich mich auf den Saisonstart in Oschersleben und wünsche uns allen gute Rennen. 

Pepijn Bijsterbosch, # 55:

Meine Erwartungen für die neue Saison sind sehr hoch. Mein Ziel ist es, um Podestplätze zu kämpfen. Die Konkurrenz wird mit Sicherheit hart sein. Es gibt viele starke Fahrer, einschließlich meiner Teamkollegen. Ich erwarte harte Kämpfe in Oschersleben und für den Rest der Saison. Ich fühle mich gut auf die Saison vorbereitet und hatte letzte Woche nur einen kleinen Test auf dem Circuit Zolder. Alles lief super. Ich bin bereit und freue mich darauf, endlich anfangen zu können zu arbeiten. 

Jan Mohr, # 5:

In den letzten zehn Wochen, insbesondere aber in den letzten drei Wochen, habe ich sehr intensiv  ungefähr 25 Stunden pro Woche hart trainiert. Ich habe mich auch mental auf die erste Runde vorbereitet, zum Beispiel mit Visualisierungstraining. Ich habe den Track im Detail auswendig gelernt und wichtige Prozesse durchlaufen, um optimal vorbereitet zu sein. Ich kann die anderen Fahrer noch nicht so gut beurteilen, aber ich bin mir sicher, dass das Level sehr hoch sein wird. Mein klares Ziel ist natürlich mein Bestes zu geben und dann werden wir sehen, wo ich bin. Ich möchte eindeutig Teil des Kampfes um die Spitzenpositionen sein und werde versuchen, mich dort zu behaupten. Das muss aber Schritt für Schritt gehen. Ich denke, wir sind sehr gut positioniert. Für mich ist Ilya eindeutig der Titelfavorit! Wenn Sie den Titel wollen, müssen Sie ihn überwinden. Pepijn wird aber auch um das Podium kämpfen. Im Allgemeinen sind meine Teamkollegen sehr fit und in guter Verfassung, besonders Tim. Er trainiert sehr hart. Ich freue mich auf mein neues Team und die Saison und kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. 

Tim Eby, # 17:

Ich kann jetzt kaum beurteilen, wie viel die anderen Fahrer der Meisterschaft über den Winter getestet haben. Leider habe ich selbst nicht so viel Trainingserfahrung und das wird sich bemerkbar machen. Es ist eine Schande, aber leider gab es keinen anderen Weg. Trotzdem fühle ich mich gut vorbereitet und freue mich sehr auf den Saisonstart. Ich werde einfach versuchen, die Zeit zu genießen, schnell zu fahren und Spaß zu haben. Das ist meine Priorität. Wir werden sehen, was von dort aus möglich ist. Das Wetter ist nicht so wichtig. Es soll nächstes Wochenende regnen. Aber letztes Jahr habe ich in Oschersleben sechs Stunden lang an einem Langstreckenrennen im Regen teilgenommen und ich denke, dass ich auch darauf gut vorbereitet bin. Ich werde versuchen, mich zu verbessern und zu lernen, und dann werden wir sehen, was passiert. 


EGS-alpha-Van Zon-BMW Team startet in Oschersleben in die IDM Saison 2021

Ein Titelkandidat für 2021  Ilya Mikhalchik
Foto: Jens Hawrda

Kommendes Wochenende geht es endlich wieder los. Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) startet in der Motorsport Arena Oschersleben in Deutschland in die neue Saison. Nach der ersatzlosen Absage der ersten beiden Events im IDM-Kalender freuen sich die Teams und Fahrer endlich darauf, ihre ersten Kilometer in der Meisterschaft auf der legendären Strecke zu fahren, die üblicherweise als Austragungsort der sogenannten deutschen Speedweek bekannt ist . In diesem Jahr wird das IDM das Event auf der 3,6 km langen Rennstrecke bestreiten, jedoch ohne die Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Für das EGS-alpha-Van Zon-BMW Team ist es das erste offizielle Event mit allen vier Fahrern in dieser Saison. Ilya Mikhalchik (UKR), Tim Eby (GER), Pepijn Bijsterbosch (NED) und Jan Mohr (AUT) konnten sich im Winter in zwei Tests in Spanien vorbereiten. Abgesehen von einem kleinen Test mit Bijsterbosch auf dem Circuit Zolder haben seitdem keine Test's stattgefunden. Die Vorfreude ist groß, dass das erweiterte Team um Teammanager Werner Daemen endlich zum ersten Event zusammenkommt.

Die Erwartungen an die Saison sind hoch und die Hoffnung ruht auf dem zweifachen deutschen Meister Ilya Mikhalchik, der sich in den vergangenen Wochen intensiv auf den Start mit dem neuen BMW M 1000 RR aus dem bayerischen Motorenwerk vorbereitet hat. Aber auch Pepijn Bijsterbosch und der Newcomer Jan Mohr sind klare Kandidaten für Podestplätze. Tim Eby wird sich an Bord der BMW S 1000 RR verbessern, zum Glück ohne Verletzungen in diesem Jahr und so fit wie nie zuvor. Das Team von EGS-alpha-Van Zon-BMW blickt daher mit hohen Erwartungen und Zuversicht in die neue Saison.


Mittwoch, 19. Mai 2021

DTM: Mercedes-AMG Team HRT testet am Nürburgring

 Zusätzliche Testfahrten für ehrgeizige Ziele

  • Haupt Racing Team: Erst im Juni 2020 gegründet, zählt HRT bereits zum Favoritenkreis
  • Drei DTM-Kapitel in 30 Jahren: Rennfahrer bei Audi und Opel, jetzt Teambesitzer
  • Zwei Mercedes-AMG GT3 für DTM-Rückkehrer Maximilian Götz und Vincent Abril

Maximilian Götz (GER), Mercedes-AMG Team HRT © DTM / Hoch Zwei

Ehrgeizige Ziele, emsige Vorbereitungen: Auf dem Nürburgring hat sich das Haupt Racing Team am Mittwoch weiter auf seine Premiere in der DTM beim Auftakt vom 18. bis 20. Juni in Monza eingeschossen. Mit zusätzlichen Testfahrten in der Eifel sollen die umfassenden Pläne von Teambesitzer Hubert Haupt ein Stück mehr Wirklichkeit werden. „Unser Ziel ist es, dass wir uns möglichst rasch unter den Top-Teams etablieren“, sagt der Münchner Unternehmer im ausführlichen Interview mit dem Webportal DTM.com.

Dabei hatte das Mercedes-AMG Team HRT mit DTM-Rückkehrer Maximilian Götz (GER) und dem Monegassen Vincent Abril bereits mit eindrucksvollen Bestzeiten bei den offiziellen DTM-Testfahrten in Hockenheim und auf dem Lausitzring auf sich aufmerksam gemacht. „Als Unternehmer und Teambesitzer schaue ich aber nicht nur auf die erste Saison, sondern denke langfristig“, erklärt Hubert Haupt, der sein eigenes Team erst im Juni 2020 gründete und an dessen Standort direkt am Nürburgring demnächst eine hochmoderne Race Base entsteht. „HRT soll sich in den kommenden Jahren zum Referenzteam im internationalen GT-Sport entwickeln und sich dabei als Motorsport-Unternehmen noch breiter aufstellen.“ Dabei spielt die DTM eine zentrale Rolle: „Für mich steht die DTM vor allem für Professionalität. Die hohe Leistungsdichte der Teams und Fahrer, das kompakte Format der Rennen, das große Engagement der Hersteller, die erfolgreiche Historie, die internationale Popularität – das alles vereint die DTM wie kaum eine andere Motorsport-Serie.“

Hubert Haupt schreibt bereits sein drittes Kapitel in der Traditionsrennserie: Vor 30 Jahren, 1991 und 1992, kam er als junger Audi-Werksfahrer in die DTM. Vor 20 Jahren bestritt er die DTM-Saison 2001 mit Opel. Jetzt, 2021, kehrt er mit dem eigenen Haupt Racing Team in die DTM zurück, dieses Mal – in erster Linie – als Teambesitzer. In erster Linie deshalb, weil Hubert Haupt, der als Rennfahrer vor allem bei Langstreckenrennen unverändert erfolgreich ist, auch einen Einsatz als Fahrer in der DTM im Visier hat. „Ein persönlicher Gaststart ist in der Planung“, bestätigt er im Interview mit DTM.com.

IDM: Hochkarätige Starterfelder beim Auftakt in Oschersleben

Foto: Jens Hawrda

Bis zum Saisonstart der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in Oschersleben sind es nur noch wenige Tage: Vom 21.bis 23. Mai 2021 gastiert die höchste deutsche Serie im Zweiradsport in der Magdeburger Börde. Mit Fahrerfeldern der Extraklasse in der IDM Superbike 1000 wie auch in den Klassen bis 600 cm3 und bis 300 cm³. Das sportliche Level wird international als sehr hoch bewertet. Die Rennen der Prädikatsklassen werden von der Motor-Presse Stuttgart, dem Promoter und Veranstalter der IDM, per Livestream übertragen, da aufgrund der Sicherheitsbestimmungen während der Corona-Pandemie aktuell noch keine Zuschauer vor Ort zugelassen sein werden.

Die IDM Superbike 1000 ist die Königsklasse der Meisterschaft.  Hier kämpfen insgesamt 24 Fahrer aus 14 Ländern um den Titel. Zehn Fahrern werden Siegchancen in den einzelnen Rennen eingeräumt. Schon die erste Kurve wird eine tragende Rolle spielen, für die Toppiloten auf BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha. Im vergangenen Jahr holte Jonas Folger den Titel in der Königsklasse auf der über 200 PS starken Yamaha. Der Bayer kämpft nun in der Superbike-Weltmeisterschaft um Punkte. BMW will versuchen, den IDM-Titel ins eigene Lager zurückzuholen und setzt auf den bereits zweifachen Meister Ilya Mikhalchik aus der Ukraine. Der deutsche Motorradhersteller hat sein Superbike mit noch mehr technischen Details als zuvor gespickt. Die M 1000 RR ist das stärkste Sportmotorrad in der Firmengeschichte von BMW und wurde für die IDM Superbike 1000 nochmals aufgerüstet. In Oschersleben wird sich erstmals in dieser Saison zeigen, wo die vier Marken wirklich stehen.

Foto: Jens Hawrda

„Alle Fahrer, Teams, Partner und natürlich auch wir als Organisatoren sind heiß auf den Saisonauftakt“, sagt Serienmanager Normann Broy. „In der IDM haben wir so stark besetzte Teilnehmerfelder wie schon lange nicht mehr. Das verspricht packende Entscheidungen in allen Rennen wie auch in den Meisterschaften insgesamt. Dass die Saison jetzt endlich losgeht, beflügelt uns alle.“

Hochkarätiger Motorradsport wird auch in der IDM Supersport 600 geboten. In der mittleren Hubraumklasse dürfen ab jetzt Slicks statt der bisher profilierten Reifen eingesetzt werden. Die Yamaha YZF-R6 ist zwar das am meisten eingesetzte Motorrad, dennoch holte mit Luca Grünwald 2020 ein Kawasaki-Fahrer den Titel. Beide Marken fahren auch 2021 schwere Kaliber auf und dazu reisen wie Dino Iozzo sogar Fahrer aus Südafrika an. Im Feld der Supersportler tauchen wie zuletzt auch wieder die Superstock-Piloten auf, welche getrennt gewertet werden.                                 

Ihre Motorräder sind seriennäher und die kleinere Truppe kämpft nicht um das IDM-Prädikat, sondern um einen Cup. Wie man sie erkennt? Die Superstock 600-Cup-Fahrer haben Startnummerntafeln mit weißen Zahlen auf blauem Grund. Bei den IDM Supersport 600-Piloten verhält es sich genau umgekehrt.

Nicht weniger spannend geht es in der IDM Supersport 300 zu. Mit Titelverteidiger Lennox Lehmann, Angelo Licciardi und Toni Erhard treffen die Meister der vergangenen drei Jahre aufeinander. Gefahren wird mit über 50 PS starken Motorrädern von Kawasaki, KTM und Yamaha. Die Nachwuchsklasse hat sich als Vorbereitung für den Sprung nach oben etabliert, erfreut sich höchster Beliebtheit und ist laut FIM-Reglement für Teenager ab 13 Jahren offen. Wie in der WM werden Slicks von IDM-Reifenausstatter PIRELLI gefahren. Ab dieser Saison werden die Motorräder erstmals auch mit der gleichen Einheitselektronik wie in der Weltmeisterschaft ausgestattet sein.

Für das Rahmenprogramm haben sich der Northern Talent Cup, der Pro Superstock Cup und der Twin Cup aufgestellt. „Für alle Fans, die wegen der Corona-Pandemie nicht vor Ort sein dürfen, werden die Rennen nach Hause geliefert, und zwar im Livestream auf dem MOTORRAD YouTube Channel und auf der IDM-Facebookseite“, so Bert Brandenburg, Leiter Veranstaltungen bei der Motor Presse Stuttgart.    


Montag, 17. Mai 2021

Perfektes Wochenende für BMW-Duo Schrey/Piana in Oschersleben

  • BMW-Duo Schrey/Piana baut Tabellenführung aus
  • Starker Auftritt von Gabriela Jílková im Zakspeed-Mercedes-AMG

Schrey/Piana siegen auch am Sonntag
Foto: Jens Hawrda

Michael Schrey (38/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) haben in der Motorsport Arena Oschersleben einen perfekten Saisonstart hingelegt. Im BMW M4 GT4 gewannen die Vize-Meister der Saison 2020 nach dem Rennen am Samstag auch den Lauf am Sonntag. Im einstündigen Rennen überquerten zunächst Jan Marschalkowski (18/Inning) und Théo Nouet (18/FRA, beide Team Zakspeed) im Mercedes-AMG GT4 die Ziellinie als Erste. Deren Mercedes-AMG GT4 wurde nach dem Rennen jedoch von den Sportkommissaren des DMSB disqualifiziert, da die Feuerlöschanlage im Fahrzeug nicht aktiviert war. Das Team Zakspeed hat gegen diese Entscheidung eine Berufung angekündigt, das Ergebnis ist daher vorläufig. Platz zwei geht an Marc de Fulgencio (21/ESP) und Robin Falkenbach (19/Niederkassel, beide Leipert Motorsport) vor Robert Haub (31/USA) und Gabriela Jílková (26/CZE, beide Team Zakspeed, alle Mercedes-AMG GT4).

Marschalkowski und Nouet drückten dem Sonntagsrennen in Oschersleben klar den Stempel auf. Nouet war von der Pole-Position gestartet und setzte sich in den ersten Runden gleich vom Rest des Feldes ab. Dahinter fuhr zunächst Nicolaj Møller Madsen (28/DNK, Team Allied-Racing) auf Platz zwei. Doch die drittplatzierte Gabriela Jílková (26/CZE) machte im zweiten Zakspeed-Mercedes-AMG Druck auf den amtierenden Champion. Nach rund 13 Rennminuten überholte die schnelle Tschechin den Dänen schließlich mit einem sehenswerten Manöver und machte sich auf die Verfolgung von Teamkollege Nouet. Auch Michael Schrey fuhr wenig später später noch an Møller Madsen vorbei. Im weiteren Rennverlauf schloss Jílková immer dichter zu Nouet auf, konnte jedoch kein Manöver mehr setzen.

„Mein Start war super und ich konnte in den ersten Runden gleich einen Vorsprung herausfahren. Danach habe ich die Reifen für Jan geschont“, meinte Nouet, der in Oschersleben das Debüt in der ADAC GT4 Germany gab.

Um die Position hinter Marschalkowski gab es einen spannenden Fight zwischen Gabriele Piana, der den Hofor Racing by Bonk Motorsport-BMW von Schrey übernahm und Jílkovás Teamkollege Robert Haub (31/USA). Letztendlich setzte sich Piana durch und erbte nach der Disqualifikation des Fahrzeuges von Marschalkowski/Nouet den Sieg. Weil Haub beim Herausfahren aus der Boxengasse die weiße Linie überquerte, bekam er eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe und verlor so noch Platz zwei an die Markenkollegen de Fulgencio/Falkenbach. Für Falkenbach bedeutete dies gleichzeitig auch den Sieg in der Junior-Wertung.

Vierte wurden Christer Jöns (33/Ingelheim) und Fred Martin-Dye (32/GBR, beide Dörr Motorsport) im McLaren 570S vor Nicolaj Møller Madsen und dessen Teamkollege Dennis Fetzer (19/Buseck). Rang sechs ging an die Porsche-Fahrer Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team Bernhard) vor John Paul Southern (19/USA) und Jan Philipp Springob (20/Köln, beide T3 Motorsport) im Audi R8 LMS GT4, Moritz Wiskirchen (18/Euskirchen) und Phil Hill (19/Mülheim an der Ruhr, beide Team Allied-Racing) sowie Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (50/Pfullingen, beide Team Buchbinder Rent-a-Car, alle Porsche), die damit auch die Trophy-Wertung gewannen. Die Top Zehn komplettierten Pavel Lefterov (23/BUL) und Stefan Bostandjiev (16/BUL, beide Overdrive Racing) in einem weiteren Porsche.

Sonntag, 16. Mai 2021

Porsche-Piloten Jaminet/Ammermüller siegen im Reifenpoker von Oschersleben

  • Porsche und BMW holen Podestplätze in Deutscher GT-Meisterschaft
  • Mick Wishofer gewinnt im Porsche Pirelli-Junior-Wertung
  • Audi-Fahrer Elia Erhart siegt in Pirelli-Trophy-Wertung

Schwierige Bedingungen nach dem Start, Jaminet verteidigt seine Führung
Foto: ADAC-Motorsport

Die richtige Reifenwahl war entscheidend: Dank eines rechtzeitigen Wechsels auf Slicks holten sich Titelverteidiger Michael Ammermüller (35/Rotthalmünster) und Mathieu Jaminet (26/F, beide SSR Performance) mit ihrem Porsche 911 GT3 R auf abtrockender Strecke den Sieg im Sonntagsrennen der Deutschen GT-Meisterschaft in Oschersleben. Platz zwei ging die BMW-Fahrer Nick Yelloly (29/GB) und Jesse Krohn (30/FIN) im M6 GT3 der Oscherslebener Mannschaft Schubert Motorsport, den dritten Rang holten sich Maximilian Hackländer (31/Rüthen) und Mick Wishofer (21/A, beide MRS GT-Racing) in einem weiteren Elfer. „Es ist heute perfekt gelaufen“, sagte Sieger Ammermüller. „Erst die Pole-Position, dann der Sieg und die Tabellenführung. Nach dem nicht so idealen Samstag haben wir das Wochenende noch optimal abgeschlossen.“

Keyfacts, Motorsport Arena Oschersleben, Oschersleben, Saisonrennen 2 von 14

Streckenlänge: 3.667 Meter

Wetter: 17 Grad, anfangs Regen, später trocken

Pole-Position: Mathieu Jaminet (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R), 1.23,112 Min.

Sieger: Mathieu Jaminet/Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R)

Schnellste Rennrunde: Ricardo Feller (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS), 1.26,945 Min.

Engel bestimmt erste, Ammermüller zweite Rennhälfte

Rund 20 Minuten vor dem Sonntagsrennen sorgte ein starker Regenschauer für schwierige Bedingungen, alle Teams starteten auf Regenreifen. Pole-Setter Mathieu Jaminet blieb beim Start vorn, wurde jedoch schon in der zweiten Runde vom Safety-Car eingebremst: Lamborghini-Pilot Franck Perera (37/F, GRT Grasser Racing Team), Marvin Kirchhöfer (27/Luzern, Callaway Competition) in der Corvette C7 GT3-R und Audi-Fahrer Markus Winkelhock (40/Zdimerice, Car Collection Motorsport) waren von der Strecke gerutscht. Bereits kurz nach dem Restart in der vierten Runde verdrängte Maro Engel (35/Monte Carlo, Mercedes-AMG Team Toksport WRT) Jaminet von der Spitze und setzte sich dank schneller Rundenzeiten vom Franzosen ab. Engels Teamkollege Luca Stolz blieb auch nach dem Fahrerwechsel zur Rennmitte vorn und lag zwischenzeitlich mehr als zehn Sekunden in Führung. Jaminets Partner Ammermüller wechselte dagegen als einziger Fahrer aus der Spitzengruppe auf Slicks und fiel auf der noch nassen Strecke bis auf Platz fünf zurück. Doch nur wenige Runden später begann der Kurs abzutrocknen – und die große Aufholjagd Ammermüllers begann. Der Titelverteidiger fuhr pro Umlauf mehrere Sekunden schneller als die Spitze und machte Platz um Platz gut. In Runde 25 verdrängte er Stolz wieder von Platz eins und gewann schließlich mit 22,640 Sekunden Vorsprung.

Dass der Wechsel auf Slicks die richtige Wahl war, zeigte sich auch auf den weiteren Positionen. Die BMW-Werksfahrer Nick Yelloly und Jesse Krohn kämpften sich in der zweiten Rennhälfte vom 13. Startplatz bis auf Rang zwei nach vorn – zur Freude ihres in Oschersleben ansässigen Rennstalls. Maximilian Hackländer und Mick Wishofer machten mit ihrem Porsche sogar insgesamt 15 Plätze gut und holten als Dritte einen überraschenden Podestplatz. Wishofer sicherte sich zudem den Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung.

Igor Waliłko (23/PL) und Jules Gounon (26/F, beide Team Zakspeed Mobil Krankenkasse Racing) wurden im bestplatzierten Mercedes-AMG GT3 Evo Vierte vor Ricardo Feller (20/CH) und Christopher Mies (31/Heiligenhaus, beide Montaplast by Land-Motorsport) im Audi R8 LMS. Platz sechs ging an das Porsche-Duo Klaus Bachler (29/A) und Simona De Silvestro (32/CH, beide Precote Herberth Motorsport), dahinter folgten Luca Stolz und Maro Engel, die mit nachlassenden Regenreifen aus den Spitzenpositionen zurückgefallen waren. Drei weitere Porsche 911 GT3 R komplettierten die Top 10: Titelverteidiger Christian Engelhart (34/Starnberg) und Thomas Preining (22/A, beide Küs Team Bernhard) wurden Achte vor Robert Renauer (36/Vierkirchen) und Sven Müller (29/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport) und David Jahn (30/Leipzig) und Marco Holzer (32/Bobingen, beide Team Joos Sportwagentechnik).

Sieger in der Pirelli-Trophy-Wertung wurde Audi-Fahrer Elia Erhart (33/Röttenbach), der sich den R8 LMS von Rutronik Racing by Tece mit Pierre Kaffer teilte.

Stimmen der Sieger

Mathieu Jaminet: 

„Nach den mäßigen Ergebnissen gestern konnten wir heute ein Top-Qualifying und ein sehr gutes Rennen abliefern. Es war ein Risiko, so früh auf Slicks zu wechseln, am Ende war es aber doch die richtige Entscheidung. Wir freuen uns, wieder zurück zu sein.“

Michael Ammermüller: 

„Mathieu hat mit der Pole-Position den idealen Grundstein für das Rennen gelegt. Durch den Wechsel auf Trockenreifen konnten wir uns dann eine solide Führung herausfahren. Das Team hat heute eine sehr gute Leistung abgeliefert und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch am Red Bull Ring wieder vorne mitfahren werden.“


Start-Ziel-Sieg für Hyundai-Pilot Luca Engstler

  • Zweites Rennen, zweiter Sieg: Luca Engstler dominiert den Saisonauftakt in Oschersleben
  • Junior Nico Gruber und Dominik Fugel belegen die Plätze zwei und drei
  • Roland Hertner wird schnellster Starter der Trophy-Wertung

Luca Engstler siegt auch am Sonntag in Oschersleben
Foto: Jens Hawrda

Starker Saisonauftakt von Luca Engstler: Der Hyundai-Fahrer hat auch das zweite Rennen der ADAC TCR Germany in Oschersleben gewonnen und die Konkurrenz dabei erneut souverän distanziert. Der 21-Jährige setzte sich im Hyundai i30 N TCR bei guten äußeren Bedingungen mit rund vier Sekunden Abstand zur Konkurrenz durch.

„Ich bin natürlich superglücklich über diesen Saisonstart. Heute sogar mit einem Start-Ziel-Sieg. Es war insgesamt ein sehr guter Auftakt hier in Oschersleben und ich danke natürlich auch meinem Team.“ sagte Engstler nach dem Rennen.

Engstler vom Start weg unerreichbar – Nico Gruber bester Junior-Fahrer auf Platz 2

Engstler zog gleich nach dem Start von der Pole Position vom restlichen Feld weg. Diese Führung ließ er sich über das gesamte Rennen nicht mehr nehmen. Engstler diktierte so das Geschehen von der Spitze und konnte sich darauf konzentrieren, Tempo und Reifen zu managen.

Dahinter musste Engstlers Teamkollege Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler) Dominik Fugel (24, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) in der letzten Rennrunde zwar vorbeiziehen lassen, aber der Honda-Fahrer hatte das Überholmanöver nicht regelkonform durchgeführt und wurde von der Rennleitung mit einer Zeitstrafe versehen. Gruber konnte seinen zweiten Rang aus dem Qualifying somit verteidigen und wurde bester Fahrer in der Honda Junior Challenge. Dominik Fugel komplettierte das Podium in der Folge auf Platz drei.

„Ich hatte einen guten Start und konnte Luca dreiviertel des Rennens folgen. Danach habe ich von dem Honda hinter mir Druck bekommen. Ich bin sehr glücklich über Platz zwei. Jetzt freue ich mich auf mein Heimrennen am Red Bull Ring“, so Gruber.

Junior-Fahrer René Kirchner (20, Volkswagen Team OETTINGER) erreichte einen starken vierten Rang.

Der italienische Neueinsteiger Eric Scalvini (26, Italien, Wimmer Werk Motorsport) im Cupra León Competición landete am Ende auf Rang fünf, Sechster wurde Jonas Karklys (31, Litauen, NordPass).

Durchfahrtsstrafe für Hyundai-Pilot Martin Andersen

Dominik Fugels jüngerer Bruder Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) fiel nach gutem Start einige Positionen zurück. Grund dafür war eine Kollision mit Hyundai-Pilot Martin Andersen (26, Dänemark, Hyundai Team Engstler), der für sein Vergehen von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe bekam und auch deswegen das Rennen letztendlich als 14. beendete. Marcel Fugel belegte am Ende Rang sieben. Achtplatzierter wurde Neueinsteiger Robin Jahr (ROJA Motorsport by ASL Lichtblau), Platz neun ging an Junior Albert Legutko (21, Polen, Albert Legutko Racing).

Erneut Rennsieger in der neuen Trophy-Wertung für ambitionierte Gentlemen-Fahrer wurde Roland Hertner (61, Heilbronn, Hyundai Team Engstler). Der Routinier kam als Zehnter ins Ziel.


Mathieu Jaminet sichert sich Pole Position für Sonntagsrennen

Mathieu Jaminet holt Pole für's Sonntagsrennen
Foto: Jens Hawrda

Der französische Porsche-Werksfahrer Mathieu Jaminet , der zusammen mit Titelverteidiger Michael Ammermüller für das 2020er Meisterteam SSR Performance startet, setzte sich in der zweiten Hälfte der 20-minütigen Sitzung mit 1.23,311 Minuten an die Spitze des Feldes. Mit seiner nächsten Runde verbesserte er sich um vier weitere Tausendstelsekunden, ehe er mit 1.23,112 Minuten endgültig die absolute Bestzeit fuhr. Für Jaminet ist es die zweite Pole-Position in Oschersleben: 2017 bei seinem Seriendebüt hatte er sich auf dem 3,667 Kilometer langen Kurs auf Anhieb den besten Startplatz gesichert. Als Belohnung für den besten Startplatz erhielt Jaminet einen Gutschein für einen Satz Pirelli-Reifen.

„Eine großartige Session“, so der Meister von 2018. „Gestern hatten wir nicht den besten Tag, daher ist es toll, jetzt so zurückzukommen. Der Schlüssel war das richtige Management des Verkehrs. Mein Ingenieur hat mich zum richtigen Zeitpunkt auf die Strecke geschickt. Ich konnte für mehrere Runden pushen und mich stetig verbessern. Beim Start und im Rennen kann viel passieren. Wir werden vorsichtig sein, aber das Ziel ist der Sieg.“

0,160 Sekunden hinter dem Franzosen kam Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 Evo auf Platz zwei. Engel teilt sich das Fahrzeug mit Luca Stolz. Rang drei ging an den Audi R8 LMS von Charles Weerts und Dries Vanthoor. Vanthoor fehlten 0,224 Sekunden zur Bestzeit. Vierte wurde die Corvette C7 GT3-R von Marvin Kirchhöfer und Jeffrey Schmidt. „Das kam für uns überraschend, daher bin ich sehr zufrieden“, so Callaway-Pilot Kirchhöfer. „Wir hatten sehr wenig Vorbereitungszeit, haben uns aber seit Donnerstag systematisch verbessert. Ein großes Lob an das Team, es hat die ganze Nacht gegrübelt, was wir noch verbessern können, und die kleinen Änderungen am Set-up haben sich ausgezahlt.“ Mit Porsche, Mercedes-AMG, Audi und Corvette starten vier Marken von den ersten vier Startplätzen.

Die Top Fünf komplettierte Ex-F1-Pilot Markus Winkelhock, der zusammen mit Florian Spengler den Audi von Car Collection Motorsport pilotiert. Die Sieger vom Samstagsrennen, Raffaele Marciello und Maximilian Buhk (Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR) lagen mit ihrem Mercedes-AMG zu Beginn des Zeittrainings vorn und belegten am Ende Rang sechs.

Quelle: ADAC-Motorsport

Mercedes-AMG-Piloten Marciello/Buhk siegen beim Saisonauftakt der Deutschen GT-Meisterschaft

  • Lamborghini und Audi ebenfalls auf dem Podium
  • Audi-Pilot Ricardo Feller gewinnt Pirelli-Junior-Wertung
  • Florian Spengler (Audi) Bester in Pirelli-Trophy-Wertung

Auftaktsieger: Maximilian Buhk und Raffaele Marciello
Foto: ADAC-Motorsport

Starker Einstand: Raffaele Marciello (26/I) und Maximilian Buhk (28/Hamburg) holten bei schwierigen Bedingungen im Samstagsrennen des ADAC GT Masters-Auftaktwochenendes in Oschersleben den Sieg und feierten damit eine erfolgreiche Premiere ihres Rennstalls Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR in der Deutschen GT-Meisterschaft. Platz zwei ging an die Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti (31/I) und Albert Costa Balboa (31/E, GRT Grasser Racing Team), Rang drei holten Ricardo Feller (20/CH) und Christopher Mies (31/Heiligenhaus, beide Montaplast by Land-Motorsport) im besten Audi. „Es ist ein schönes Gefühl, wieder zu gewinnen“, sagte Sieger Marciello. „Das Auto fühlt sich sehr gut an und wir konnten das Rennen kontrollieren.“

Keyfacts, Motorsport Arena Oschersleben, Oschersleben, Saisonrennen 1 von 14

Streckenlänge: 3.667 Meter

Wetter: 13 Grad, bewölkt, zur Rennmitte Regen

Pole-Position: Raffaele Marciello (Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR, Mercedes-AMG GT3 Evo), 1.22,922 Min.

Sieger: Raffaele Marciello/Maximilian Buhk (Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR, Mercedes-AMG GT3 Evo)

Schnellste Rennrunde: Mirko Bortolotti (GRT Grasser Racing Team, Lamborghini Huracán GT3 Evo), 1.25,109 Min.

Marciello bleibt vorn

Die späteren Rennsieger legten den Grundstein für ihren Triumph mit einem optimalen Start, bei dem Pole-Setter Marciello mit seinem Mercedes-AMG GT3 Evo die Spitzenposition verteidigte. Der Italiener setzte sich danach leicht von den Verfolgern ab. Auch durch einem kurzen Regenschauer ließ sich der ehemalige Formel-1-Testfahrer nicht aus der Ruhe bringen und übergab beim Pflichtboxenstopp zur Rennmitte schließlich mit einem Vorsprung von rund 5,3 Sekunden an Partner Maximilian Buhk. Der Hamburger wurde jedoch kurze Zeit später durch einen Safety-Car-Einsatz zur Bergung des im Kiesbett steckenden Audi von Elia Erhart (33/Röttenbach, Rutronik Racing by Tece) eingebremst und verlor sein Zeitpolster. Aber auch nach dem Restart blieb Buhk vorn und sah nach 41 Runden mit 2,604 Sekunden Vorsprung als Sieger die Zielflagge. Für das Mann-Filter Team Landgraf – HTP/WWR war es beim Renndebüt im ADAC GT Masters der erste Sieg.

Mit Platz zwei gelang den Lamborghini-Piloten Bortolotti und Costa Balboa ebenfalls ein starker Saisonstart. Das Duo war von Startplatz fünf gestartet und lag zur Rennmitte bereits auf Platz drei, dank eines späteren Boxenstopps ging es an den auf Rang zwei liegenden Audi-Fahrern Mies und Feller vorbei. Diese durften sich im Ziel als Dritte ebenfalls über einen Podiumsplatz im Auftaktrennen freuen, Feller siegte zudem in der Pirelli-Junior-Wertung.

Nick Yelloly (29/GB) und Jesse Krohn (30/FIN, beide Schubert Motorsport) im einzigen BMW M6 GT3 im Feld kämpften sich von Startplatz sieben auf Rang vier und sorgten so für frohe Gesichter beim Heimspiel ihres Rennstalls, der unweit der Strecke in Oschersleben seinen Sitz hat. Die Top Fünf vervollständigten Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Mercedes-AMG Team Toksport WRT).

Kim-Luis Schramm (23/Meuspath) und Dennis Marschall (24/Eggenstein, beide Rutronik Racing by Tece) fuhren mit ihrem Audi auf Platz sechs, als Siebte folgten Titelverteidiger Michael Ammermüller (35/Rotthalmünster) mit seinem neuen Partner Mathieu Jaminet (26/F, beide SSR Performance) vor ihren Porsche-Markenkollegen David Jahn (30/Leipzig) und Marco Holzer (32/Bobingen, beide Team Joos Sportwagentechnik), die aus der erste Startreihe gestartet waren, aber nach einem Ausrutscher während des Regenschauers zurückfielen. Auf Platz neun kamen Robert Renauer (36/Vierkirchen) und Sven Müller (29/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport) in einem weiteren 911 GT3 R ins Ziel, Zehnte wurden Jusuf Owega (19/Köln) und Patric Niederhauser (29/CH, beide Phoenix Racing) im Audi.

Den Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung für nicht professionelle Fahrer holte sich Audi-Pilot Florian Spengler (33/Ellwangen, Car Collection Motorsport).

Stimmen der Sieger

Raffaele Marciello: 

„Ich freue mich sehr, dass ich zusammen mit dem Team den Sieg einfahren konnte. Wir blicken zuversichtlich auf das Qualifying und das Rennen morgen. Wir werden weiter unser Bestes geben, um vielleicht auch am Ende der Saison wieder feiern zu können.“

Maximilian Buhk: 

„Es ist toll, dass ich wieder im ADAC GT Masters starte. Während des Rennens wurde es im Regen kurz heikel, aber Raffaele hat es super gehandhabt und eine gute Basis für den Sieg gelegt. Die Leistungsdichte ist dieses Jahr enorm hoch und alle pushen am Limit. Umso mehr freue ich mich über die solide und gute Struktur, die wir im Team haben. Ich bin wirklich wunschlos glücklich.“

Samstag, 15. Mai 2021

Vize-Meister Piana/Schrey starten mit Sieg in die Saison 2021 der ADAC GT4 Germany

  • Gabriele Piana und Michael Schrey dominieren Saisonauftakt in Oschersleben
  • Mit BMW, Mercedes-AMG auf Aston Martin drei Marken auf dem Podium
  • Zweitplatzierter Robin Falkenbach gewinnt Junior-Wertung

Gabriele Piana und Michael Schrey holen Sieg im ersten Saisonrennen der ADAC GT4 Germany
Foto: Jens Hawrda

Spannende Rad-an-Rad-Duell im ganzen Feld, einsetzender Regen und ein knapper Zieleinlauf. Die ADAC GT4 Germany ist in der Motorsport Arena Oschersleben fulminant in die Saison 2021 gestartet. In einem unterhaltsamen Rennen siegten Michael Schrey (38/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 vor dem Mercedes-AMG GT4-Duo Marc de Fulgencio (21/ESP) und Robin Falkenbach (19/Niederkassel, beide Leipert Motorsport) sowie Andreas Wirth (36/Waghäusel) und Phil Dörr (20/Butzbach, beide Dörr Motorsport) im Aston Martin Vantage GT4. Damit waren erneut Fahrzeuge von drei Marken in den Top Drei. „Es ist ein super Gefühl, hier gewonnen zu haben. Besser kann man eine Saison nicht anfangen. Wir wussten schon nach der Qualifikation, dass wir ein super Paket zusammen haben. Nun geht der Blick aber auch gleich schon auf Lauf zwei am Sonntag“, strahlte Piana mit dem Siegerpokal in den Händen.

Der Italiener hatte das Rennen bereits von der Pole-Position aus begonnen. Schon beim Start machte er mit der Konkurrenz kurzen Prozess und behielt die Führung. Diese baute er über seinen Stint immer weiter aus. Doch dunkle Wolken am Himmel über Oschersleben ließen Piana im Cockpit nie wirklich zur Ruhe kommen. „Wir wussten nicht, ob der Regen kommt oder nicht. Deswegen war es unsere Strategie, so lange wie möglich draußen zu bleiben. Somit hätten wir die Möglichkeit des Reagierens gehabt, falls ein Konkurrent ein Reifenwechsel durchgeführt hätte“, erläutert Piana die Taktik am Hofor Racing by Bonk-Kommandostand.

Tatsächlich blieb die Strecke in der ersten Rennhälfte aber trocken. Serien-Neuling Marc de Fulgencio schnappte sich direkt am Start die zweite Position und blieb der dichteste Verfolger Pianas. Phil Dörr arbeitete sich im Aston Martin von Startplatz acht in der ersten Rennhälfte bis auf die dritte Position nach vorne und übergab den britischen Boliden auf diesem Platz auch an seinen neuen Teamkollegen - den achtmaligen ADAC GT Masters-Laufsieger Andreas Wirth.

Nach den Fahrerwechseln hatte Pianas Teamkollege Michael Schrey die Führung zunächst souverän behauptet. In den letzten Rennminuten setzte dann aber doch noch der prognostizierte Regen ein und brachte noch einmal richtig Spannung ins Feld. Rund sieben Minuten vor Schluss musste die Rennleitung dann eine Safety-Car-Phase ausrufen, um ein Fahrzeug sicher bergen zu können. Somit schob sich das Feld wieder dicht zusammen. Für eine letzte Runde wurde das Rennen nochmals frei gegeben. Schrey behielt jedoch die Nerven und fuhr zum Sieg.

„Ich konnte den Vorsprung zunächst locker verwalten“, blickt Schrey auf seinen Einsatz hinter dem Steuer. „Auch als der Regen kam, konnte ich den Abstand zur Konkurrenz einigermaßen gleich halten, obwohl ich natürlich sehr vorsichtig war – vor allem in Bezug auf die Bremspunkte. Als das Safety-Car herausgeschickt wurde, war mir klar, dass es nun richtig eng werden würde. Somit musste ich in der letzten Runde noch ein wenig Risiko nehmen. Denn wenn du führt, willst du den Sieg auch nach Hause bringen.“

Mit einem Rückstand von 1,3 Sekunden überfuhr Robin Falkenbach, der den Leipert-Mercedes-AMG von de Fulgencio übernommen hatte, die Ziellinie aus Zweiter. Damit sicherte er sich auch den Sieg in der Junior-Wertung. Dörr/Wirth komplettierten das Podium. Vierte wurden Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team Bernhard) im Porsche 718 Cayman GT4 vor Robert Haub (31/USA) und Gabriela Jílková (26/CZE, beide Team Zakspeed) in einem weiteren Mercedes-AMG. Rang sechs ging an Champion Nicolaj Møller Madsen (28/DNK) und Dennis Fetzer (19/Buseck, beide Team Allied-Racing) im Porsche. Dahinter folgten Leo Pichler (19/AUT) und Leon Wassertheurer (19/Stuttgart, beide Razoon - more than Racing) im KTM X-Bow GT4, Christer Jöns (33/Ingelheim) und Fred Martin-Dye (32/GBR, beide Dörr Motorsport) im McLaren 570S und die beiden Porsche von Pavel Lefterov (23/BUL) und Stefan Bostandjiev (16/BUL, beide Overdrive Racing) sowie Moritz Wiskirchen (18/Euskirchen) und Phil Hill (19/Mülheim an der Ruhr, beide Team Allied-Racing). Den Sieg in der Trophy-Wertung sicherten sich Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (50/Pfullingen, beide Team Buchbinder Rent-a-Car) in einem weiteren Porsche.

Für Laufsieger Piana ist Oschersleben ein wahres Erfolgspflaster. Bis jetzt hat er in jeder Saison der ADAC GT4 Germany das Samstagsrennen in der Motorsport Arena gewonnen. „Ich liebe es hier zu fahren. Es heißt, Oschersleben sei eine sehr schwierige Strecke, auf welcher der Fahrer einen Unterschied machen kann. Aber hoffentlich gewinne ich dieses Mal auch das zweite Rennen hier“, blickt er bereits auf den Lauf am Sonntag voraus. 


Hyundai-Pilot Engstler gewinnt erstes Saisonrennen in Oschersleben

  • Dominik und Marcel Fugel belegen im Honda Civic TCR die Plätze zwei und drei
  • Nico Gruber wird bester Junior, Roland Hertner schnellster Starter der Trophy-Wertung
  • Eric Scalvini arbeitet sich von Platz zehn auf Rang vier nach vorne

Sieger des ersten Rennens 2021: Luca Engstler
Foto: Jens Hawrda

Traumstart für Luca Engstler: Der Hyundai-Fahrer hat das erste Rennen der ADAC TCR Germany in Oschersleben gewonnen und die Konkurrenz dabei souverän distanziert. Der 21-Jährige setzte sich im Hyundai i30 N TCR bei guten äußeren Bedingungen mit knapp drei Sekunden Vorsprung vor den Honda Civic TCR-Fahrern Dominik (24, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) und Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) durch.

„Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Auftakt. Es sah vielleicht einfach aus, aber das war es nicht. Ich musste bis zum Schluss hochkonzentriert sein“, sagte Engstler: „Wichtig waren die 25 Punkte zum Einstieg, morgen geht es weiter.“

Engstler gleich beim Start an der Spitze – Pole-Setter Andersen fällt zurück

Engstler zog gleich beim Start von Platz zwei an Pole-Setter Martin Andersen vorbei und legte damit den Grundstein für seinen Sieg. Auch Dominik und Marcel Fugel überholten den Dänen, der das Rennen auf Platz sechs beendete. Fünfter und bester Starter der Honda Junior Challenge war Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler). Platz vier ging an Neueinsteiger Eric Scalvini (26, Italien, Wimmer Werk Motorsport) im Cupra León Competición. Der Italiener zeigte ein starkes Rennen mit mehreren Überholmanövern – Scalvini war von Startplatz zehn ins Rennen gegangen.

Nach seinem starken Start fuhr Engstler ein Polster auf seine Verfolger heraus, dahinter reihten sich die Fugel-Brüder und die beiden Engstler-Hyundai von Andersen und Gruber ein. Die Spitzengruppe setzte sich etwas ab, Engstler diktierte das Geschehen von der Spitze und konnte sich darauf konzentrieren, Tempo und Reifen zu managen.

Marcel Fugel holt hinter seinem Bruder Platz 3
Foto: Jens Hawrda

Fugel-Brüder duellieren sich in der Schlussphase

Dominik Fugel, im Vorjahr Meisterschaftsdritter, mühte sich nach, die Lücke zu Engstler zu schließen, kam aber nicht entscheidend heran. Stattdessen geriet der ältere der beiden Fugel-Brüder in der Schlussphase des Rennens zunehmend unter Druck. Marcel Fugel, 2020 Sieger der Honda Junior Challenge, kam immer näher und setzte in der letzten Runde mehrere Attacken. Letztlich brachte Dominik Fugel seinen zweiten Platz mit knapp anderthalb Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel.

Unterdessen gelang Eric Scalvini eine starke Aufholjagd. Der Neueinsteiger von Wimmer Werk Motorsport, der 2017 Vizemeister in der italienischen TCR-Meisterschaft war, arbeitete sich durchs Feld. Beim Überholversuch gegen Jonas Karkyls (31, Litauen, NordPass) touchierte er jedoch den Hyundai des Litauers, woraufhin die Rennleitung anordnete, dass Scalvini seinen Kontrahenten wieder vorbeilassen müsse. Davon ließ sich der Italiener aber nicht aufhalten, am Ende überholt er auch noch Gruber und war damit erster Verfolger des Spitzentrios.

Junior Philipp Regensperger (22, Neumarkt St. Veit, Lubner Motorsport) beendete das Rennen im Opel Astra TCR auf einem starken siebten Platz, Achter wurde Jonas Karklys vor Patrick Sing (29, Crailsheim, RaceSing) in einem weiteren Hyundai i30 N TCR.

Starkes Rennen von Albert Legutko

Derweil zeigte auch Junior Albert Legutko (21, Polen, Albert Legutko Racing) ein starkes Rennen und gab nach vielen technischen Problemen an seinem Honda Civic die passende Antwort auf der Strecke. Der Junior, der im Qualifying aufgrund eines Defekts keine Zeit setzen konnte und vom letzten Rang startete, beendete das Rennen auf Platz zehn.

Erster Rennsieger in der neuen Trophy-Wertung für ambitionierte Gentlemen-Fahrer wurde Roland Hertner (61, Heilbronn, Hyundai Team Engstler). Der Routinier kam als 14. ins Ziel.

Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany

Dominik Fugel (Honda ADAC Sachsen, Zweiter): 

„Ich hatte einen relativ guten Start und habe versucht zu pushen. Aber Luca war deutlich schneller und ich habe dann versucht, den Abstand zu halten, um am Ende attackieren zu können. Das hat sich leider nicht ausgezahlt, im Gegenteil. Wir haben etwas probiert mit dem Luftdruck und es hat sich eher gezeigt, dass der von meinem Bruder der bessere war. Er konnte am Ende viel, viel mehr pushen als es bei mir der Fall war. Und somit musste ich am Ende noch aufpassen, nicht noch Platz zwei zu verlieren. Daher bin ich mit dem Resultat am Ende happy. Im Duell mit dem Bruder passt man natürlich mehr auf als bei jedem anderen Fahrer. Dennoch ist es unter Brüdern so: Jeder möchte der schnellste sein, nochmal mehr als bei anderen Fahrern. Aber wir wissen, dass Honda im Vordergrund steht und wir für das Team ein gutes Ergebnis einfahren müssen.“

Marcel Fugel (Honda ADAC Sachsen, Dritter): 

„Natürlich hätte ich mir Dominik am Ende geholt, aber ich wollte auch nicht zu viel riskieren und lieber das starke Resultat sichern. Im Qualifying hat sich schon angedeutet, dass wir nicht weit weg waren. Das hat uns zuversichtlich fürs Rennen gemacht und sich auch bestätigt. 30 Minuten sind lang, da kann viel passieren.“

Nico Gruber (Hyundai Team Engstler, Sieger Honda Junior Challenge): 

„Ich freue mich natürlich extrem, es war ein guter Start in die Saison. Ich hatte einen soliden Start und habe es dann gemanagt. Ich habe nicht so viel gepusht, mein Hauptziel ist dieses Jahr die Honda Junior Challenge, daher habe ich auch ein bisschen auf die Reifen aufgepasst. Aus Sicht des Teams und von mir ist das ein super Erfolg.“


Gabriele Piana BMW M4 GT4 holt Pole für das erste Rennen im ADAC GT4 Germany

Gabriele Piana (BMW M4 GT4) holt die Pole zum ersten Rennen
Foto: Jens Hawrda

BMW-Pilot Piana fährt die Bestzeit in der Qualifikation der ADAC GT4 Germany in der Motorsport Arena Oschersleben. Enges Feld mit vier Marken in den Top Fünf.

Gabriele Piana (34/ITA, Hofor Racing by Bonk Motorsport) war in der Qualifikation für das Samstagsrennen der ADAC GT4 Germany in Oschersleben nicht zu schlagen. Im BMW M4 GT4 umrundete der Italiener den 3,667 Kilometer langen Kurs in 1:30,937 Minuten. „Die perfekte Runde gibt es nie, aber diese war ganz nah dran“, strahlte Piana, der sich das Fahrzeug mit Michael Schrey (38/Wallenhorst) teilt. „Wir haben gestern nach den freien Trainings noch etwas am Auto geändert. Das hat funktioniert. Die Crew hat bis spät am Abend dafür gearbeitet. Somit war die Pole Position insgesamt eine Teamleistung.“

Piana hat seit 2019 alle Rennen der ADAC GT4 Germany bestritten und drei Laufsiege erzielt. Den ersten Startplatz konnte der zweifache Vize-Meister jedoch bislang noch nie herausfahren. „Endlich hat es geklappt“, freute sich Piana. „Tatsächlich ist es schon ein bisschen merkwürdig, dass es so lange bis zu meiner ersten Pole Position in der ADAC GT4 Germany gedauert hat.“ Als schnellstem Fahrer der Qualifikation wurde Piana zudem auch der Pirelli Pole Position Award verliehen und ihm in diesem Zusammenhang ein Gutschein für einen Satz Pirelli-Reifen überreicht.

Ebenfalls aus der ersten Startreihe losfahren wird der Audi R8 LMS GT4 von John Paul Southern (19/USA) und Jan Philipp Springob (20/Köln, beide T3 Motorsport). Springob lag in der Qualifikation lediglich 0,162 Sekunden zurück. Startplatz drei ging an den Mercedes-AMG GT4 von Marc de Fulgencio (21/ESP) und Robin Falkenbach (19/Niederkassel, beide Leipert Motorsport). Dem Spanier de Fulgencio, der in Oschersleben sein Debüt in der ADAC GT4 Germany feiert, fehlten 0,188 Sekunden.

Die Mercedes-AMG Markenkollegen Jan Marschalkowski (18/Inning) und Théo Nouet (18/FRA, beide Team Zakspeed) fahren von Position vier aus los. Junior-Champion Marschalkowski hatte einen Rückstand von 0,265 auf die Piana-Zeit. Die Top Fünf komplettierte der KTM X-Bow GT4 von Leo Pichler (19/AUT) und Leon Wassertheurer (19/Stuttgart, beide Razoon - more than Racing), die 0,641 Sekunden zurücklagen.

Start zu Lauf eins der ADAC GT4 Germany in Oschersleben ist am Samstag ab 13.40 Uhr. „Da werden wir volle Attacke geben. Wir möchten ganz klar mit um den Rennsieg fahren“, stellte Pole-Setter Piana klar. Das Rennen wird bei TVNOW.de und auf adac.de/motorsport im Internet gestreamt.

Quelle: ADAC-Motorsport