Sonntag, 24. Dezember 2023

Samstag, 23. Dezember 2023

Vorfreude auf das ADAC GT Masters: Starkes Feld für die Saison 2024

  • Sieben Hersteller gehen 2024 an den Start
  • Ferrari und Aston Martin feiern Comeback in der GT-Serie
  • Hohes Interesse: 16 Teams haben sich vorzeitig Startplätze gesichert

Foto: Jens Hawrda

Das ADAC GT Masters wird 2024 volljährig und schon jetzt zeichnet sich ein hohes Interesse für die 18. Saison der Serie ab. Bis zum 15. Dezember haben insgesamt 16 Teams die Chance genutzt, sich frühzeitig einen Startplatz zu sichern und bereits jetzt mehr als 25 Fahrzeuge eingeschrieben. Dabei ist die Serie unverändert attraktiv für Neueinsteiger: sechs der 16 Teams starten 2024 erstmals in eine komplette Saison oder kehren nach einer längeren Pause zurück in das ADAC GT Masters. Nicht nur das Teilnehmerfeld, auch die Markenvielfalt wächst wieder: Ferrari ist erstmals seit 2012 wieder vertreten, dazu ist feiert Aston Martin ein Comeback mit der neusten Evo-Version des Vantage GT3. Die Konkurrenz aus Italien und England trifft im ADAC GT Masters auf Audi, BMW, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche. Weitere Nennungen für das ADAC GT Masters sind noch bis zum 15. März möglich. Der Saisonauftakt findet vom 26. bis 28. April 2024 auf der reichweitenstarken DTM-Plattform in der Motorsport Arena Oschersleben statt.

„Das hohe Interesse am ADAC GT Masters 2024 zeigt, dass unser neues Konzept für die Serie und die klare Positionierung von den Teilnehmern sehr gut angenommen wird. Durch die überarbeitete Klassenstruktur haben wir der Serie nun ein klares Profil gegeben. Nach einem nicht einfachen Jahr für das ADAC GT Masters blicken wir mit einem sehr attraktiven Feld optimistisch auf die Saison 2024“, sagt ADAC Motorsportchef Thomas Voss.

Insgesamt absolviert die Rennserie bei sechs Events in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Österreich. Viermal fährt das ADAC GT Masters gemeinsam mit der DTM. Durch die neue Klassenstruktur rücken im ADAC GT Masters künftig Nachwuchstalente und Amateurpiloten deutlich stärker in den Fokus. Mit dem Pro-Am-Cup, Silver-Cup sowie dem Am-Cup schafft der ADAC für Fahrer mit der Einstufung Silber und Bronze eine neue sportliche Heimat. Auf die Teilnehmer wartet ein Preisgeldtopf von mehr als 570.000 Euro in Form von Geld- und Sachpreisen. Der beste Youngster aus dem Silver- oder Pro-Am-Cup erhält in der neuen „Road to DTM“ für die DTM 2025 eine Förderung in Form des Nenngeldes für die Einschreibung.

Freitag, 22. Dezember 2023

Vizechampion Mirko Bortolotti mit Nicki Thiim für SSR Performance

DTM-Fans können sich auf starkes Line-up bei SSR Performance freuen

Mirko Bortolotti und Nicki Thiim bilden das Fahrergespann
für SSR Performance in der DTM Saison 2024
Foto: SSR Performance

Diese Fahrerpaarung lässt das Herz von DTM-Fans vor Weihnachten höherschlagen. Der Münchner Rennstall SSR Performance verkündete kurz vorm Fest, dass sie mit dem Italiener Mirko Bortolotti und dem Dänen Nicki Thiim in der DTM-Saison 2024 an den Start gehen werden. Das Team setzt zwei Lamborghini Huracan GT3 EVO2 ein. Bortolotti konnte in diesem Jahr gemeinsam mit SSR Performance die Vize-Meisterschaft für sich verbuchen. Er holte drei Rennsiege – genauso viele wie der spätere Gesamtsieger Thomas Preining (Manthey EMA). Seinem neuen Teamkollegen Thiim eilt ebenfalls ein starker Ruf voraus. Gemeinsam mit Aston Martin gewann er zweimal die GTE-Pro-Kategorie der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft und machte sich auch im GT3-Sport einen Namen.

Thiim wandelt damit auf den Spuren seines Vaters Kurt, der 1986 die DTM gewann und auf eine langjährige, erfolgreiche Motorsportkarriere in unterschiedlichen Serien zurückblicken kann. Das deutsche Publikum liebt das „Team Thiim“. Der dänische Charakterkopf mit dem roten Bart ist in Deutschland aufgewachsen und lebte längere Zeit in Nordrhein-Westfalen.

„Ich freue mich sehr über diese starke Fahrerkombination! Wir möchten in der neuen Saison mit Mirko und Nicki um den Titel kämpfen und die Teammeisterschaft gewinnen“, erklärt SSR Performance Teameigner Stefan Schlund.

Großes Interesse an ADAC GT4 Germany für Saison 2024

  • Mehr als 30 Fahrzeuge von 16 Teams für 2024 eingeschrieben
  • Bereits jetzt fünf Marken im abwechslungsreichen Feld vertreten
  • Altbekannte Teams, Rückkehrer aber auch neue Rennställe mit dabei

Foto: Jens Hawrda

Die ADAC GT4 Germany präsentiert sich weiterhin als attraktive und bei Rennställen beliebte Rennserie. Zum Ende der Früheinschreibung Mitte Dezember wurden von 16 Teams aus fünf Ländern bereits mehr als 30 Fahrzeuge eingeschrieben. Dies verspricht ein buntes und vielfältiges Feld. Zu den Teams zählen viele bereits seit Jahren in der ADAC GT4 Germany etablierte Rennställe, Mannschaften, die in die Serie zurückkehren - aber auch Neueinsteiger, die zuvor noch nicht im ADAC Motorsport unterwegs waren. Auch 2024 ist die Markenvielfalt hoch: Mit Aston Martin, Audi, BMW, Mercedes-AMG und Porsche wurden bisher Sportwagen von fünf verschiedenen Marken registriert. Die Möglichkeit der Einschreibung besteht noch bis Mitte März 2024, somit können noch weitere Teams und Marken das Feld ergänzen. Saisonstart 2024 ist vom 26. bis 28. April in der Motorsport Arena Oschersleben im Rahmen der DTM. Tickets für die Rennen der ADAC GT4 Germany sind im Vorverkauf unter dtm.com erhältlich.

„Die ADAC GT4 Germany geht 2024 in ihre sechste Saison und erfreut sich einer kontinuierlich wachsenden Nachfrage. Die hohe Anzahl an erfolgten Nennungen zeigt, dass die Teams vom Konzept der Serie überzeugt sind“, sagt ADAC Motorsportchef Thomas Voss. „Wie bereits 2023 werden alle Rennen auf der reichweitenstarken DTM-Plattform stattfinden. Auf das Debüt der ADAC GT4 Germany auf dem spektakulären Norisring freuen wir uns besonders. Mit unserem neugeschaffenen Programm 'Road to DTM' von der ADAC GT4 Germany über das ADAC GT Masters bis in die DTM haben wir Konzept vorgestellt, das die Fahrer überzeugt. Die ADAC GT4 Germany hat sich zu einer der bedeutendsten GT4-Serien in Europa entwickelt und mit spannendem begeistert. Daran wollen wir auch in der kommenden Saison anknüpfen.“

Traditionell besteht die ADAC GT4 Germany aus sechs Rennwochenenden, von denen 2024 fünf in Deutschland stattfinden. Einziger Auslandsauftritt ist der Red Bull Ring in Österreich Ende September. Die sportlichen Rahmendaten haben sich über die Jahre bewährt. Erneut werden pro Rennwochenende jeweils zwei Läufe von rund einer Stunde ausgetragen. Zwei Piloten teilen sich ein Fahrzeug. Zu Rennmitte findet ein Fahrerwechsel statt. Wie bereits in den beiden Vorjahren wird die ADAC GT4 Germany auch 2024 wieder mit einem umweltschonenden Kraftstoff antreten.

Mittwoch, 13. Dezember 2023

Ortmann/Sasse: Die zweifachen Champions der ADAC GT4 Germany im Doppel-Interview

  •  Duo von Prosport Racing verteidigte den Fahrer-Titel im Aston Martin
  •  Sasse/Ortmann gewannen 2023 vier Rennen
  •  Im Doppel-Interview blicken sie auf die Saison zurück

Die Champions Mike David Ortmann (li.) und Hugo Sasse
Foto: ADAC-Motorsport


Großer Erfolg für Hugo Sasse (19/Aschersleben) und Mike David Ortmann (24/Ahrensfelde). Das Prosport Racing–Duo krönte sich im Aston Martin Vantage GT4 nach 2022 auch in der Saison 2023 zum Champion in der Fahrer-Wertung der ADAC GT4 Germany. Es war das erste Mal, dass die erfolgreiche Titelverteidigung in der GT4-Serie des ADAC gelang. Die Erfolgspiloten gewannen 2023 vier von zwölf Saisonrennen und erzielten zwei Pole-Positions. Im Doppel-Interview lassen Ortmann/Sasse die Saison nochmals Revue passieren und verraten, was in der Winterpause so alles auf dem Plan steht.

Ihr habt mit eurer Titelverteidigung in der ADAC GT4 Germany ein kleines Stück Motorsport-Geschichte geschrieben. Das Saisonfinale ist nun auch schon einige Wochen vorbei. Wie gut fühlt sich der Triumph immer noch an?

Mike David Ortmann: „Es hat etwas Zeit benötigt, um den Erfolg tatsächlich zu realisieren. Denn er repräsentierte auch ein Meilenstein, den wir in unserer Karriere erreicht haben. Umso schöner ist es, zudem Geschichte in der Serie geschrieben zu haben. Ich denke auch, dass der Titel unseren Stellenwert als Rennfahrer im Allgemeinen weiter untermauert hat. Unser Bekanntheitsgrad im Motorsport hat sich dadurch nochmals erhöht. Es war einfach eine tolle Saison, auf die man gerne zurückblickt.“

Hugo Sasse: „Ich bin natürlich sehr glücklich über den Erfolg. Die Saison war wieder einmal ein riesiges Erlebnis und besser, als wir es uns im Vorfeld ausmalen hätten können. Mittlerweile hat man den Titel realisiert. Eine Meisterschaft einmal mal zu gewinnen ist schon hart. Es zweimal in Folge zu schaffen, ist umso schwieriger. Dementsprechend können wir stolz sein.“

Gab es besondere oder außergewöhnliche Glückwünsche, mit denen ihr nicht gerechnet hattet?

Ortmann: „Ich wurde von der Scuderia Avus in Berlin eingeladen. Das ist ein Motorsport-Club, der schon viele Jahre existiert, der große Geschichte hat und in dem über die Jahre viele bekannte Motorsportler Mitglied waren bzw. sind. Das war eine große Ehre für mich. Es kommen demnächst dann noch weitere Ehrungen hinzu, wie beispielsweise beim ADAC Berlin-Brandenburg.“

Sasse: „Es gibt immer Glückwünsche, die man nicht erwartet hat. Im Großen und Ganzen waren es aber ähnliche Glückwünsche wie sonst auch – sprich von Familienmitgliedern, Bekannten und Sponsoren.“

Was ist bei Euch seit dem Saisonfinale Ende Oktober sonst noch alles passiert?

Ortmann: „Ich wurde von Aston Martin zu einem GT3-Test nach Le Castellet in Südfrankreich eingeladen. Außerdem habe ich auch schon Gespräche mit Sponsoren für das kommende Jahr geführt. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Und nicht zuletzt war ich natürlich auch ganz normal arbeiten.“

Sasse: „Bei mir ist eigentlich wenig passiert. Ich habe wieder ein wenig das SimRacing intensiviert. Sonst fand das normale Leben statt. Ich bin kein Vollzeit-Rennfahrer und dementsprechend wie üblich zur Arbeit gegangen. Ich fand es schön, zuletzt etwas mehr Zeit zuhause verbracht zu haben.“

Ihr befandet euch über die ganze Saison 2023 immer im Favoritenkreis für den Titel in der ADAC GT4 Germany. Wann fand eurer Meinung nach der entscheidende Schritt in Richtung Titelverteidigung statt?

Ortmann: „Der richtige Schritt ist, dass man als Team versuchen muss, immer bestmöglich zusammenzuarbeiten und nie aufzugeben– egal, was im Saisonverlauf passiert. Mit dem Ausfall in Lauf eins von Oschersleben hatten wir den schlechtesten Saisonstart, den man sich hätte wünschen können. Somit konnte es nur besser werden. Danach sind wir als Team und Fahrerpaarung nochmals enger zusammengewachsen. Hugo und ich verstehen uns klasse. Alles das waren die Schlüssel zum Erfolg.“

Sasse:
„Das war auf jeden Fall das Rennwochenende auf dem Sachsenring. Wir haben uns dort richtig wohl gefühlt und konnten einen Doppelsieg einfahren, obwohl wir nicht unbedingt das allerschnellste Auto auf der Strecke hatten. Das war meiner Meinung nach ein riesengroßer Schritt in Richtung Titel.“

Abgesehen vom Titel, was war der schönste oder emotionalste Moment der abgelaufenen Saison?

Ortmann: „Hugo und ich hatten viele Bekannte, Familienmitglieder und Sponsoren am Sachsenring mit dabei. Dort dann vor so vielen Augen einen Doppelsieg einzufahren, war natürlich sehr speziell.“

Sasse: „Es gab viele gute Momente, aber auf jeden Fall zählt das Podium auf dem Lausitzring dazu. Dort hatten wir große Schwierigkeiten, da wir sehr langsam auf der Geraden waren und auch generell keine gute Pace hatten. Ich denke auch gerne an das Regenrennen auf dem Nürburgring zurück, das wir gewinnen konnten. Ich hatte einen super Zweikampf mit JP Springob. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht.“

Welche Strecke im Kalender der ADAC GT4 Germany mögt ihr am liebsten und warum?

Ortmann: „Der Sachsenring ist seit Jahren meine absolute Lieblingsstrecke. Der Mix aus Geschwindigkeit und Technik gepaart mit dem richtigen Umgang mit den Reifen machen den Kurs so speziell. Auf dem Sachsenring kommen immer viele Faktoren zusammen, um im Training, der Qualifikation und in der Distanz des Rennens schnell zu sein. Man hat dieses Jahr auch wieder gesehen, dass sich dort ein wenig die Spreu vom Weizen in der ADAC GT4 Germany getrennt hat. Ich liebe den Sachsenring einfach. Er war schon in der ADAC Formel 4 mein Favorit. Auch die Atmosphäre mit den vielen Fans ist immer klasse.“

Sasse: „Da nenne ich ebenfalls den Sachsenring. Die Strecke gefällt mir richtig gut. Es gibt viele Höhenunterschiede und schnelle Kurven. Aber auch den Nürburgring mag ich sehr. Es ist eine klassische Strecke mit viel Tradition – speziell im Regen hat sie mir dieses Jahr besonders gefallen.“

Seit 2021 habt ihr 30 Rennen in der ADAC GT4 Germany gemeinsam bestritten und in dieser Zeit elf Siege eingefahren. Was macht euch so stark?

Ortmann: „Wir sind beide früh ins GT-Auto gestiegen und haben somit relativ viel Erfahrung. Da in der ADAC GT4 Germany auch viele junge Piloten starten, ist diese gesammelte Erfahrung womöglich ein Vorteil. Aber wir haben auch beide eine super Rennintelligenz. Hugo ist zudem unglaublich schnell im Qualifying und hat in den letzten Jahren im Rennen nochmals viel dazugelernt. Wichtig ist auch, dass wir in Bezug auf den Fahrstil sehr eng beieinander liegen. Wir verstehen uns als Teamkollegen einfach blind.“

Sasse: „Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Zunächst einmal sind wir stark in Bezug auf das Reifen-Management. Zudem haben wir beide auch eine gute Grund-Pace und machen recht wenig Fehler. Dazu zählt unsere gute Zusammenarbeit mit dem Team, denn Einzel-Charaktere kommen im Motorsport nicht sonderlich weit. Somit kamen wir eigentlich fast immer für einen Sieg infrage.“

Was steht in der Winterpause bei euch noch so alles an?

Ortmann: „Ich fahre in den kommenden Tagen nach Dubai, um dort als Instruktor tätig zu sein. Zudem arbeite ich auch gerade daran, beim 24h Rennen in Dubai mitzufahren. Weihnachten werde ich dann mit der Familie zuhause verbringen. Zwischen den Jahren bin ich dann wieder arbeiten. Und außerdem steht natürlich auch schon wieder die Vorbereitung für die kommende Saison an. Da gilt es, noch einige Gespräche zu führen. Somit bleibt nicht viel Zeit, um wirklich runter zu kommen.“

Sasse: „Ich werde in den nächsten Tagen zum Skifahren nach Südtirol reisen. Davon abgesehen passiert nicht viel. Die Weihnachtstage verbringe und genieße ich mit der Familie. Außerdem werde ich mich auf die Arbeit konzentrieren und auch die kommende Saison vorbereiten.“

Wie stehen derzeit die Planungen, den Titel in der ADAC GT4 Germany 2024 nochmals zu verteidigen?

Ortmann: „Für uns ist es nun wichtig, den nächsten Schritt in der Karriere zu machen. Wir haben im GT4-Sport nun eine wichtige Basis dafür geschaffen. Es muss aber immer so sein, dass die Sponsoren und Partner diesen Schritt auch mitgehen wollen. Wohin die Reise dann letztendlich geht, steht aktuell noch nicht final fest. Das Ziel ist sicherlich der GT3-Sport – aber die ADAC GT4 Germany möchte ich trotzdem nicht ausschließen. Denn ich finde die Serie richtig klasse.“

Sasse: „Ich kann nur soviel sagen, dass ich noch keine fixen Pläne habe. Ich würde gerne weiter Rennen mit Mike bestreiten. Ich muss nicht unbedingt in den GT3-Sport wechseln. Ich finde die ADAC GT4 Germany ist eine super Serie, die richtig Spaß macht. Dementsprechend hätte ich nichts dagegen, auch 2024 wieder dabei zu sein. Doch wir müssen nun erst einmal die Möglichkeiten für nächstes Jahr checken.“

Dienstag, 28. November 2023

Ducati Frankfurt Triple M Racing verpflichtet Lorenzo Zanetti für IDM-Superbike 2024

Foto: Ducati Frankfurt

Das Ducati Frankfurt Triple M Racing-Team hat heute den amtierenden Champion der italienischen Superbikemeisterschaft, Lorenzo Zanetti (36), für die Saison 2024 verpflichtet. Als Teamkollege von Marc Moser (30) wird er auf einer aktuellen Ducati Panigale V4R um den deutschen Superbike Titel kämpfen. Zanetti hat in seiner langen Karriere viele Erfolge zu verzeichnen. Neben einigen Top10 Resultaten in der Superbike WM wurde er 5., 4. und 3. in der Supersport WM in den Jahren 2013, 2014 und 2015 und erreichte den 3. Platz in der europäischen Superstock-Meisterschaft im Jahr 2011. In dieser Zeit feierte er viele Laufsiege und Podestplätze, auch in der amerikanischen Superbike-Meisterschaft (AMA). Darüberhinaus ist er aktuelles Mitglied des Ducati-Testteams zur Entwicklung der Panigale V4 R.

Lorenzo Zanetti: „Ich bin sehr stolz, dass ich Teil dieses ambitionierten Projektes von Ducati Frankfurt Triple Racing sein kann. Ich weiß, dass das Team um Matthias Moser sehr viel Erfahrung sowohl in der IDM als auch in der Superstock EM und der Superbike WM gesammelt hat und mit großer Leidenschaft und Expertise den Titelkampf im nächsten ins Visier nehmen wird. Ich kenne die Panigale V4R sehr gut und bin überzeugt, dass ich dem Team dadurch weiterhelfen kann. Viele der IDM-Strecken kenne ich schon. Obwohl das erste Rennen erst im Mai ist, kann ich es jetzt schon kaum erwarten, bis es endlich losgeht.

Matthias Moser (Teameigentümer): „Ich freue mich sehr, dass ein international soerfolgreicher Fahrer wie Lorenzo sich für uns entschieden hat. Wir werden alles tun, um ihm das Material zur Verfügung zu stellen, mit dem er auch gewinnen kann. Wir glauben, dass wir mit Lorenzo und Marc zwei Fahrer gewinnen konnten, die sich nicht nur gut miteinander verstehen, sondern sich auch gegenseitig motivieren und weiter voranbringen können. Generell möchten wir die Marke Ducati langfristig in der IDM etablieren und ich bin überzeugt, dass wir im nächsten Jahr dazu den Grundstein legen können.“

Sonntag, 26. November 2023

IDM SBK: Neuer Fahrer für 2024 am Start – Kevin Orgis

Der 23-jährige Pro Superstock 1000-Gewinner Kevin Orgis steigt in die Topklasse auf
Foto: Dino Eisele

Er ist der Mann in Rot. Seine Startnummer wird die „44“ sein und sein Auftrag, in der höchsten deutschen Motorradklasse zu punkten. Kevin Orgis ist bereit. Der 23-jährige Sachse aus Arnsdorf hat 2023 auf einer BMW M 1000 RR die Pro Superstock 1000-Klasse gewonnen. Sein Aufstieg in die IDM Superbike ist ein logischer Schritt.

Kevin Orgis hat in der Pro Superstock 1000-Serie fünf Siege geholt und auch in allen weiteren Rennen ausgezeichnet gepunktet. Mit einem Vorsprung von 48 Punkten vor dem Zweitplatzierten Johann Flammann gewann Orgis den Cup-Titel. Er funktionierte wie ein Uhrwerk und das praktisch auf Knopfdruck. Wie er das Rennen auf dem Schleizer Dreieck gewinnen konnte, ist seinem Vater René allerdings bis heute ein Rätsel. „Das hat er überhaupt nicht gekannt. Wenn es Jerez oder Aragon gewesen wäre, hätte ich das ja verstanden. Dort macht er die Augen zu und könnte die Strecken fahren, weil er sie auswendig kennt, aber das Schleizer Dreieck war komplett neu für ihn.“

Orgis hat fünf Jahre seiner Karriere in der CEV Repsol Moto3-Junior-WM und der Moto2-EM in Spanien verbracht, bevor er nach Deutschland zurückkehrte. Dass er hier nicht gleich in die Superbike-Klasse eingestiegen ist, hatte seinen Grund. Ihm fehlten die besagten Streckenkenntnisse. Doch Orgis hat schnell gelernt und gönnte sich auf dem Red Bull Ring einen Superbike-Gaststart.

Es wird im Familien-Team weitergehen, in dem Vater René das Management in der Hand hat. Das hat sich bewährt, auch wenn Kevins Talent diversen Teams nicht verborgen blieb und es Angebote gab. Es bleibt auch bei der BMW M 1000 RR, nur die Testtermine sind ins neue Jahr gerutscht. Kevin hat sich letzte Woche beim Bouldern in der Halle das rechte Handgelenk gebrochen. Er ist an der Kletterwand abgeschmiert und beim Abstützen auf dem Boden ist es passiert.

Quelle: idm.de/ Anke Wieczorek


Mittwoch, 22. November 2023

ADAC Racing Weekend 2024 erstmals in Spa-Francorchamps

  •  Erfolgreiche Breitensportplattform ADAC Racing Weekend geht in ihr viertes Jahr
  •  Saisonstart Mitte Mai in Oschersleben, Finale Mitte Oktober auf dem Nürburgring
  •  Kostenloser Livestream bleibt weiterhin Teil des Konzepts

Foto: Jens Hawrda


Das ADAC Racing Weekend, die Plattform für den Amateur- und Semiprofi-Motorsport in Deutschland, geht 2024 auf einer neuen Strecke ins Rennen; Spa-Francorchamps in Belgien ist im September erstmals Austragungsort für ein ADAC Racing Weekend. Insgesamt sechs Veranstaltungen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien sind geplant. Alle Rennen beim ADAC Racing Weekend werden auch 2024 wieder live und kostenlos auf youtube.com/adacmotorsports zu sehen sein.

Der Auftakt erfolgt vom 10. bis 12. Mai in der Motorsport Arena Oschersleben, bevor es vom 28. bis 30. Juni auf dem Nürburgring weitergeht. Vom 9. bis 11. August treffen sich die Teams und Fahrer auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Die Premiere des ADAC Racing Weekend auf der legendären Formel-1-Strecke von Spa-Francorchamps findet vom 30. August bis 1. September statt, anschließend steht auf dem TT Circuit Assen vom 20. bis 22. September die vorletzte Veranstaltung der Saison an. Das Finale wird vom 11. bis 13. Oktober auf dem Nürburgring ausgetragen.

„Das ADAC Racing Weekend geht im kommenden Jahr als mittlerweile feste Größe in der deutschen Motorsportland in die vierte Saison, das Veranstaltungsformat bietet vielen ganz unterschiedlichen Serien eine motorsportliche Heimat. Für die Saison 2024 haben wir einen abwechslungsreichen und attraktiven Kalender zusammengestellt. Besonders freuen uns wir uns auf die Premiere in Spa-Francorchamps, das Event dort wird für die Fahrer sicherlich eines der Highlights im Kalender“, sagt ADAC Motorsportchef Thomas Voss.

Welche Rennserien Bestandteil der einzelnen Veranstaltungen sein werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Zu den Stammserien werden auch in der Saison 2024 das GTC Race, die Spezial Tourenwagen Trophy (STT) und der ADAC Tourenwagen Junior Cup gehören.


Dienstag, 21. November 2023

Neue Möglichkeiten im ADAC GT Masters 2024: Nachwuchsförderung, Klassenstrukturen und attraktive Preisgelder

  •  ADAC GT Masters präsentiert sich ab 2024 als starke Plattform für Talente und Amateure
  •  Drei neue Wertungsklassen sorgen für sportliche Breite

Foto: Jens Hawrda


Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des ADAC GT Masters sind gestellt. Ab der Saison 2024 geht die Serie mit einem überarbeiteten Konzept an den Start. In der neu gestalteten Wertungsstruktur finden Fahrer der Einstufung Bronze im Pro-Am-Cup und im Am-Cup eine neue sportliche Heimat. Ein besonderer Anreiz wird für den Motorsport-Nachwuchs geboten: Mit der „Road to DTM“ erhält das beste Nachwuchstalent einen Startplatz für die DTM 2025. Teams, die sich bis zum 15. Dezember einschreiben, profitieren von besonders attraktiven Konditionen. Den Saisonauftakt trägt das ADAC GT Masters vom 26. bis 28. April auf der reichweitenstarken DTM-Plattform in der Motorsport Arena Oschersleben aus.

Die sportliche Ausrichtung

Das ADAC GT Masters bringt ab der kommenden Saison eine überarbeitete und für die Teilnehmer attraktive neue Klassenstruktur an den Start, die auf die Bedürfnisse von Nachwuchstalenten und Amateuren zugeschnitten ist. Im Silver-Cup werden alle Fahrer der Einstufung Silber gewertet, die gemeinsam antreten. Im neuen Pro-Am-Cup für ambitionierte Amateurpiloten startet ein Bronze-Fahrer zusammen mit einem Gold- oder Silberfahrer. Der Am-Cup ist zwei Bronze-Fahrern vorbehalten. Profi-Fahrer mit der Einstufung Gold dürfen 2024 weiterhin um den Gesamtsieg fahren, müssen sich das Cockpit eines Supersportwagens jedoch mit einem Nachwuchs- oder Amateurpiloten teilen. Im Sinne der sportlichen Fairness werden die verschiedenen Fahrerkombinationen zukünftig mit unterschiedlich langen Standzeiten beim Fahrerwechsel ausgeglichen. Dieses neue Konzept ersetzt das bisher verwendete System mit Zusatzgewichten.

Neues Konzept für den Nachwuchs

Der ADAC etabliert mit der „Road to DTM“ ein neues Aufstiegskonzept für talentierte Nachwuchsfahrer von der ADAC GT4 Germany über das ADAC GT Masters bis in die DTM. Der beste Youngster der Fahrereinstufung Silber unter 25 Jahren aus dem Silver- oder Pro-Am-Cup des ADAC GT Masters erhält eine Förderung für die DTM 2025 in Form des Nenngeldes für die Einschreibung. In der „Road to DTM“ werden neben den sportlichen Erfolgen und den Rundenzeiten im Qualifying sowie Rennen auch Faktoren wie die sportliche Fairness und das Engagement für die Serie und die Fans berücksichtigt. In der ADAC GT4 Germany bekommen die Gesamtsieger einen Startplatz für das ADAC GT Masters in Form des Nenngeldes für die Saison 2025.

Großer Preisgeldtopf und reichweitenstarke Events

Teams können sich ab sofort für das ADAC GT Masters 2024 online einschreiben. Bei einer Nennung bis zum 15. Dezember gewährt der ADAC besonders attraktive Konditionen. Ein hoher Preisgeldtopf von mehr als 570.000 Euro in Form von Geld- und Sachpreisen honoriert die Erfolge aller Teilnehmer. In jedem der insgesamt zwölf Wertungsläufe wird ein Preisgeld an die Top-15 vergeben. Im Pro-Am-Cup, Silver-Cup und im Am-Cup kämpfen die erfolgreichsten Fahrer um Reifenkontingente von Exklusivausrüster Pirelli.

Das ADAC GT Masters gastiert in der neuen Saison viermal auf der beliebten und zuschauerstarken DTM-Plattform. Auch der dritte Tourstopp 2024 im Rahmen des ADAC Truck Grand Prix am Nürburgring sorgt für eine starke Kulisse. Insgesamt ist die traditionsreiche GT-Serie bei sechs Events unter anderem auf aktuellen und ehemaligen Formel-1-Kursen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Österreich zu Gast.


Mittwoch, 8. November 2023

ADAC GT4 Germany startet 2024 erstmals auf dem legendären Norisring

  •  Wieder sechs Rennwochenenden im Rahmenprogramm der DTM
  •  Der Red Bull Ring in Österreich kehrt 2024 zurück in den Kalender
  •  Neues Programm „Road to DTM“ zur Förderung des Nachwuchses

Foto: Jens Hawrda

Die ADAC GT4 Germany geht 2024 in ihre sechste Saison und tritt zu sechs Events auf der reichweitenstarken DTM-Plattform an. Highlight im Kalender ist die Premiere der Serie auf dem Norisring in Nürnberg, erstmals wird die ADAC GT4 Germany dort auf einem Stadtkurs starten. Saisonstart ist vom 26. bis 28. April in der Motorsport Arena Oschersleben bei Magdeburg. Ein noch größerer Fokus liegt 2024 auf dem Motorsport-Nachwuchs. Dazu hat der ADAC das Programm „Road to DTM“ installiert. Der beste Nachwuchsfahrer der ADAC GT4 Germany erhält die Nenngebühr für das ADAC GT Masters 2025 zur Vorbereitung auf einen möglichen späteren Start in der DTM.

„Die ADAC GT4 Germany hat sich toll entwickelt und uns in diesem Jahr mit dem sicherlich besten Feld begeistert, daran werden wir 2024 anknüpfen und haben auf der starken DTM-Plattform einen attraktiven Kalender entwickelt. Der Norisring ist ein echtes Highlight im Kalender und wir freuen uns auf die Rückkehr der ADAC GT4 Germany auf den Red Bull Ring. Die ADAC GT4 Germany war in den vergangenen Jahren ein Sprungbrett für junge Talente, mit dem neuen Road to DTM Programm schärfen wir dieses Profil und geben neue Anreize“, sagt ADAC Motorsportchef Thomas Voss.

Nach dem Saisonstart in der Motorsport Arena Oschersleben geht es vier Wochen später vom 24. bis 26. Mai zum DEKRA Lausitzring. Vom 5. bis 7. Juli feiert die Serie auf dem Norisring dann die Saisonhalbzeit 2024. Mitte August beginnt auf dem Nürburgring die zweite Saisonhälfte. Die entscheidende Phase im Titelkampf wird vom 27. bis 29. September 2024 auf dem Red Bull Ring in Österreich eingeläutet, dem einzigen Auslandsgastspiel der Serie. Das Saisonfinale bestreitet die ADAC GT4 Germany vom 18. bis 20. Oktober 2024 auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg.

Das Konzept mit zwei Piloten pro Auto und einem Fahrerwechsel zur Rennmitte bleibt in der sechsten Saison unverändert, im sportlichen Reglement sind nur Detailanpassungen geplant. Neben der Fahrer- und Team-Wertung werden auch 2024 wieder die Junior- und Am-Wertung für Gentlemen-Fahrer ausgeschrieben, die mit Sachpreisen dotiert sind. Interessierte Teams können sich ab Mitte November für die ADAC GT4 Germany 2024 einschreiben.

Termine ADAC GT4 Germany 2024 (Änderungen vorbehalten)

26.04.-28.04.2024    Motorsport Arena Oschersleben
24.05.-26.05.2024    DEKRA Lausitzring
05.07.-07.07.2024    Norisring
16.08.-18.08.2024    Nürburgring
27.09.-29.09.2024    Red Bull Ring / AUT
18.10.-20.10.2024    Hockenheim Baden-Württemberg

Dienstag, 7. November 2023

IDM-Terminkalender final überarbeitet und komplett

Foto: Jens Hawrda

Die Verhandlungen mit den Rennstreckenbetreibern sind abgeschlossen und die Motor Presse Stuttgart als Promoter und Ausrichter der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) präsentiert jetzt die überarbeiteten und finalen Veranstaltungstermine für die Saison 2024.
 
Der Auftakt im Mai wird wie angekündigt auf dem legendären Sachsenring stattfinden. Damit startet die IDM gleich zu Beginn auf einer Rennstrecke, die auch Austragungsort der Motorrad-Weltmeisterschaft ist. Im Juni finden die Entscheidungen in Oschersleben sowie auch drei Wochen später im tschechischen Most statt.
Zum Saisonhöhepunkt nach Schleiz geht es wie immer im Juli. Hier gibt es aber eine Änderung. Der ursprüngliche Termin wurde zwei Wochen nach hinten ans Monatsende verlegt. Die Naturrennstrecke wird demzufolge vom 26. bis 28. Juli zur Kult-Arena.
 
Die zweite Saisonhälfte beginnt im August im niederländischen Assen. Damit steht die nächste MotoGP-Strecke auf dem IDM-Kalender fest. Und auch die folgende sechste der insgesamt sieben Stationen ist fix. Den bislang leeren Platz nimmt der Nürburgring ein und zwar vom 30. August bis zum 1. September. Damit gibt die Meisterschaft nach fünf Jahren ihr Comeback in der Eifel. Eine feste Konstante ist der Hockenheimring. Auf dem badischen Motodrom findet im September traditionell das große Saisonfinale der IDM statt.
 
Gefahren wird in den Klassen IDM Superbike, IDM Supersport, IDM Supersport 300, IDM/FIM Sidecar. Das Programm ist exzellent und die Klassen sind mit kernigen Zutaten gespickt, die hochkarätigen Rennsport versprechen.
 
IDM-Termine 2024
 
03.05.-05.05.2024      Sachsenring
01.06.-02.06.2024      Oschersleben
21.06.-23.06.2024      Most (CZ)
26.07.-28.07.2024      Schleiz
16.08.-18.08.2024      Assen (NL)
30.08.-01.09.2024      Nürburgring
20.09.-22.09.2024      Hockenheim

Salman Owega und Elias Seppänen – das jüngste Meister-Duo der ADAC GT Masters-Geschichte im Porträt

  •  Salman Owega und Elias Seppänen stehen als neue Champions im ADAC GT Masters fest
  •  Historisch: Owega und Seppänen sind das jüngster Meister-Duo der Seriengeschichte
  •  Mercedes-AMG-Rennstall Landgraf Motorsport verteidigt Fahrertitel im ADAC GT Masters

Das jüngster Meister-Duo in der ADAC GT Masters-Geschichte: Salman Owega und Elias Seppänen 
Foto: ADAC-Motorsport  

Die neuen Champions im ADAC GT Masters heißen Salman Owega (Köln) und der Finne Elias Seppänen von Landgraf Motorsport. Damit krönten die beiden Mercedes-AMG-Piloten beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg ein nahezu perfektes Jahr, denn mit vier Siegen waren sie das erfolgreichste Fahrer-Duo. Gleichzeitig trugen sich die Meister 2023 auch in die Geschichtsbücher der traditionsreichen GT-Serie des ADAC ein: Noch nie jubelte ein jüngeres Fahrergespann über den Titelgewinn. Der 18-jährige Owega sowie Seppänen mit 19 Jahren drückten der zum Teil deutlich erfahreneren Konkurrenz eindrucksvoll ihren Stempel auf. Grund zum Feiern hat auch Landgraf Motorsport: Nach dem Schweizer Raffaele Marciello im Vorjahr, stellt der Rennstall von Teamgründer Klaus Landgraf bereits zum zweiten Mal in Folge den Meister im ADAC GT Masters. Das gelang zuvor noch keinem Team in der Geschichte der Rennserie.

Große Freude bei Owega und Seppänen: Nach dem dritten Platz im finalen Saisonrennen des ADAC GT Masters im badischen Motodrom kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Den Grundstein für den Erfolg legte das Duo am Norisring. Beim dritten Saisonlauf landeten Owega und Seppänen erstmals auf Rang eins. „Nach dem Norisring und unserem ersten Sieg haben wir realisiert, dass wir ganz vorn mitfahren können. Da ist der Knoten geplatzt“, sagt Owega. Auch eine defekte Fahrertür konnte Seppänen nicht stoppen, denn er musste in Nürnberg auf Umwegen zur Siegerehrung. „Das war ziemlich kurios. Die Fahrertür ließ sich nicht öffnen, deshalb musste ich an der Beifahrerseite aussteigen. Allerdings funktioniert das nicht so einfach wie bei einem Straßenauto, denn in einem GT-Fahrzeug gibt es viele Bildschirme und Knöpfe. Deshalb ist Vorsicht geboten. Außerdem ist es schwierig, aus dem engen Sitz herauszukommen. Das war schon eine kleine Herausforderung“, schildert er. Am Sachsenring erlebten die beiden mit ihrem Mercedes-AMG GT3 eine Sternstunde: Als einzige Fahrer feierten sie beim vierten Tourstopp einen Doppelsieg und gewannen beide Läufe eines Rennwochenendes. Dreimal startete einer der beiden Fahrer in der Saison 2023 von der Pole-Position. In Hockenheim folgte dann mit der Meisterschaft endgültig die Krönung einer äußerst erfolgreichen Saison. Owega und Seppänen gehen als jüngstes Meister-Duo in die Geschichte des ADAC GT Masters ein. Lediglich Kelvin van der Linde (ZA) war bei seinem Titelgewinn mit René Rast (D) 2014 etwas mehr als einen Monat jünger als Owega.

Die Begeisterung für den Motorsport packte Owega bereits als kleines Kind. Im Alter von sechs Jahren kam er erstmals mit einem Kart in Berührung. Schnell entdeckte Owega sein Potenzial und drehte später seine ersten Runden mit einem Rennkart in Kerpen-Manheim. Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Owega gewann 2014 den ADAC Kart Bundesendlauf in seiner Kategorie Bambini-Light. Seppänen hingegen wählte einen anderen Weg. In seiner Heimat Finnland stieg er vom Motocross auf vier Räder um. „Meine Eltern haben sich sehr im Motocross engagiert. Das wurde mir aber irgendwann zu gefährlich, deshalb wechselte ich in den Kartsport“, erklärt Seppänen, der in seinen Anfangsjahren bereits mehrere Siege im Kart feierte. Auch in der ADAC Formel 4 zeigte er sein Talent. Die Saison 2020 schloss er nach einem Sieg auf dem beachtlichen dritten Platz ab. Nach einem weiteren Jahr im Formelsport ging Seppänen 2022 erstmals im ADAC GT Masters mit dem Mercedes-AMG GT3 für Landgraf Motorsport an den Start. Owega absolvierte nach einem Gastauftritt beim sechsten Saisonstopp am Hockenheimring Baden-Württemberg 2021 im vergangenen Jahr seine erste komplette Saison in der traditionsreichen GT-Serie des ADAC. Dabei profitierte er von einem sehr erfahrenen Co-Piloten. „Mit Christopher Haase fuhr ich zusammen für Land-Motorsport. Er ist sehr offen und hilfsbereit. Für mein erstes Jahr war die Konstellation mit ihm als Lehrmeister perfekt für mich. Ich konnte sehr viel Erfahrungen sammeln und sein Know-how nutzen“, betont Owega.

Während die neuen Champions im vergangenen Jahr auf der Strecke im ADAC GT Masters als Gegner aufeinandertrafen, teilten sie sich in den zurückliegenden zwölf Rennen das Cockpit des Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport. Mit Erfolg: Trotz ihres jungen Alters ließ sich das Duo durch nichts aus der Ruhe bringen und blieb auf der Strecke gewohnt souverän. Sowohl Owega als auch Seppänen sind ruhige Rennfahrer. „Ich bin in schwierigen Momenten sehr relaxed. Ich verliere nicht schnell die Fassung, das ist eine große Stärke von mir. Aus jeder Situation versuche ich etwas Positives zu ziehen. Auch am Funk bin ich sehr ruhig. Unser Ingenieur Tim weiß das und reduziert die Kommunikation mit mir während des Rennens auf ein Minimum“, spricht Seppänen seine Eigenschaften an. Owega beschreibt sich wie folgt: „Ich versuche immer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Außerdem habe ich volles Vertrauen, wenn Elias im Auto sitzt. Ich weiß ganz genau, dass er das Fahrzeug wieder heile an die Box bringt.“

Auch außerhalb des Cockpits bilden die Meister ein Team. Owega und Seppänen bereiten sich mit Simulator-Sessions auf ihre Renneinsätze vor. „Mit Salman pflege ich eine super Beziehung. Wir sind auch abseits der Rennstrecke gute Freunde. Im Simulator fahren wir oft gegeneinander und pushen uns ans Limit. Der Team-Spirit ist sehr gut“, bekräftigt Seppänen. Während Owega sich in seiner Freizeit noch gerne mit Freunden trifft und für sein internationales Abitur lernt, bekommt Seppänen vom Rausch der Geschwindigkeit nicht genug. Der Finne schnappt sich regelmäßig sein Rennrad und unternimmt Ausfahrten. „Ich lebe in Limburg, das ist etwa eine Stunde vom Nürburgring entfernt. Im Sommer ist die Nordschleife an ausgewählten Tagen für Radfahrer geöffnet. Ich drehe dann ein paar Runden über diese legendäre Strecke. Rennradfahren ist ein tolles Hobby und gibt mir gleichzeitig viel Kraft“, sagt Seppänen.

Der Weg zum Erfolg war für Seppänen kein leichter, denn für den Motorsport verlagerte er sogar seinen Lebensmittelpunkt. Zu Beginn des Jahres 2022 zog er von seiner Heimat Finnland ins hessische Limburg. Seppänen: „Ich bin hauptsächlich aufgrund des Motorsports vergangenes Jahr nach Deutschland gezogen. Limburg ist ein toller Ort und liegt in der Mitte zwischen dem Nürburgring und Hockenheimring. Außerdem ist die Race-Base des Teams im rheinland-pfälzischen Gensingen auch nicht allzu weit entfernt. Das war mir sehr wichtig.“ Damit die Kommunikation reibungslos läuft, paukt er regelmäßig Deutsch. Zu Beginn unterstützte ihn noch ein Lehrer, mittlerweile läuft der Unterricht digital über eine App. Owega hingegen stammt aus einer wahren Motorsport-Familie: Sein Bruder Jusuf Owega fährt in der DTM mit einem Mercedes-AMG GT3 für Landgraf Motorsport. Außerdem interessiert sich sein Vater schon immer für den Rennsport und war nebenberuflich über zehn Jahre lang Rennarzt am Nürburgring. „Mein Vater ist eine sehr große Stütze für mich. Da er Arzt ist, hilft er mir in mentalen Bereichen. Auch wenn es vielleicht verwunderlich ist, aber zu Hause ist Motorsport nicht das bestimmende Thema. Mit meinem Bruder Jusuf tausche ich mich meist nur an der Strecke über die Rennen aus. Mit meinem Vater hingegen spreche ich deutlich öfter über meine Auftritte im ADAC GT Masters“, erläutert Owega. Er und Seppänen schätzen die Nähe des ADAC GT Masters zur DTM und nehmen gerne Ratschläge der DTM-Piloten entgegen. „Salman, das Team und ich profitieren sehr davon, dass Landgraf Motorsport in beiden Serien aktiv ist. Von Maro Engel, der in der DTM fährt, kann ich viel lernen. Er ist sehr hilfsbereit und hat immer einen Tipp auf Lager“, berichtet Seppänen.

Die Pläne der beiden frisch gebackenen Champions sind ähnlich. „Das ADAC GT Masters ist eine starke Meisterschaft und war extrem wichtig für meine Entwicklung als Rennfahrer. Als nächsten Schritt möchte ich gerne im Langstreckensport Fuß fassen und bei den 24-Stunden-Rennen am Nürburgring oder in Spa-Francorchamps starten. Auch Le Mans ist ein großer Traum von mir. Die DTM reizt mich natürlich auch, denn für mich ist sie die stärkte GT3-Serie der Welt“, kommentiert Seppänen seine Zukunftspläne. Auch Owega träumt bereits davon, eines Tages in der Startaufstellung eines prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennens zu stehen. Mit dem Titelgewinn im ADAC GT Masters bewiesen die beiden Mercedes-AMG-Piloten, dass sie für weitere Herausforderungen bereit sind.

Freitag, 3. November 2023

Interview mit DTM-Champion Thomas Preining

Thomas Preining über den DTM-Titel, einen Anruf von Dr. Wolfgang Porsche und Funk-Verkehr im Qualifying

Thomas Preining: „An dieses Wochenende werde ich mich für immer erinnern“
Foto: ADAC-Motorsport

  •     Österreicher erzählt im Interview, wie er den Showdown in Hockenheim erlebt hat
  •     Neuer Champion verrät: „Der Pokal steht aktuell bei meinen Eltern“
  •     Preining erklärt, was es mit einem besonderen Sticker an seinem Fahrzeug auf sich hat


Für Thomas Preining (A) wurde das DTM-Saisonfinale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg zur Meister-Gala: Der Porsche-Werksfahrer holte zwei Pole-Positions, gewann beide Rennen und krönte sich als erster Österreicher zum Champion. Im Interview spricht der 25-Jährige von Manthey EMA über die ersten Tage als DTM-Gesamtsieger, seinen schärfsten Konkurrenten Mirko Bortolotti (I) sowie einen Job in der Formel 1.

Seit einigen Tagen darfst du dich DTM-Champion nennen. Wie hört sich das an?
Es ist ein mega Gefühl, das ich aktuell einfach genieße. Auf solche Momente arbeitet man seine ganze Karriere hin. Ich bin superglücklich, dass ich mich auf so einer großen Bühne wie der DTM beweisen konnte.

Wie viele Nachrichten hast du nach deinem Titelgewinn erhalten?
Ich glaube, so ziemlich jeder Kontakt in meinem Handy hat mir geschrieben, auch einige unbekannte Nummern waren dabei. Einfach toll, dass sich so viele Menschen für mich gefreut haben. Dazu kamen noch die ganzen Fans vor Ort und auch meine Familie, die in Hockenheim dabei war. An dieses Wochenende werde ich mich für immer erinnern.

Welche Glückwünsche haben dich besonders gefreut?
Dr. Wolfgang Porsche hat sich bei mir gemeldet. So einen Anruf sollte man als Porsche-Werksfahrer nicht verpassen, das war ein ganz besonderes Telefonat für mich. Er hat sich riesig darüber gefreut, seine Marke an der Spitze der DTM zu sehen. Es macht mich sehr stolz, dass ich Porsche etwas für das Vertrauen in mich zurückgeben konnte. Auch Porsche-CEO Oliver Blume hat mir zum Titel gratuliert.

Dein erster Gratulant war ausgerechnet Vizemeister Mirko Bortolotti. Wie überraschend kam das?
Ich hatte mir in den Minuten nach der Entscheidung ehrlich gesagt keine Gedanken darüber gemacht, wer mir wann gratulieren könnte. Die Aktion von Mirko fand ich aber sehr respektvoll. Wenn du mit großen Hoffnungen nach Hockenheim reist und dein Ziel dann nicht erreichst, ist das definitiv keine leichte Situation. Daher rechne ich ihm es umso höher an, dass er direkt nach dem Qualifying zu mir ans Auto kam.

Ab wann hast du geglaubt, dass deine schnelle Runde dich zum Champion machen könnte?
Als Fahrer hast du natürlich ein Gefühl dafür, ob es eine gute Zeit werden könnte. Am Ende des zweiten Sektors habe ich gemerkt, jetzt knalle ich aber richtig über die Strecke. Allerdings wusste ich nicht, ob das für die Pole reicht oder am Ende Platz acht wird. Dafür sind die Zeiten im Qualifying in der DTM einfach zu eng beieinander.

Wie hast du das entscheidende Qualifying erlebt?
Anders als im Rennen bist du voll auf dich selbst fokussiert und pusht dich maximal, dadurch erlebt man das alles sehr emotional. Ich wusste lange Zeit gar nicht, wie die aktuelle Bestzeit ist, was Mirko Bortolotti macht und wo ich stehe. Erst als mein Team mich per Funk über die Pole-Position aufgeklärt hat, war mir klar, dass ich Champion bin.

Sechs Tausendstelsekunden auf Mirko Bortolotti machten den Unterschied – wärst du lieber im Rennen Meister geworden?
Natürlich war es ungewöhnlich, dass die Titelentscheidung im Qualifying fiel. Ich denke aber, dass die Spannung unglaublich groß war und es dem Meisterschaftskampf an überhaupt nichts gefehlt hat. In der DTM geht es besonders im Zeittraining unfassbar eng zu. Deswegen finde ich es gut, dass die Top-3 im Qualifying Punkte bekommen. Es gehört es aus meiner Sicht belohnt, wenn man dort eine starke Leistung abruft.

Zu den Zuschauern vor Ort zählten auch die Porsche-Vorstände Michael Steiner und Andreas Haffner sowie Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. Eine zusätzliche Belastung?
Deren Besuch habe ich als positiven Druck empfunden. Es zeigt ja, dass es Porsche wichtig ist, was wir als Manthey EMA in der DTM erreicht haben. Das sehe ich als Wertschätzung und für mich war das eine Motivation, allen vor Ort eine gute Show zu bieten.

Welchen Ehrenplatz hat die DTM-Meistertrophäe bei dir erhalten?
Der Pokal steht aktuell noch bei meinen Eltern, da ich diese große Trophäe niemals ins Flugzeug bekommen hätte. Den hole ich mir demnächst aber ab. Vorher muss ich noch einen geeigneten Platz dafür finden. So einen riesigen Pokal habe ich bisher nicht gewonnen, mit dem Gewicht kann ich den sicherlich nicht auf irgendeine Kommode stellen.

Was waren neben dem Titelgewinn in Hockenheim deine Saison-Highlights?
Definitiv der Sieg am Norisring, ein von Anfang bis Ende wahnsinnig turbulentes Rennen. Höhepunkt war mein Überholmanöver gegen René Rast. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man ein Battle gegen einen so großartigen Rennfahrer wie ihn gewinnt. Außerdem denke ich gern an mein Heimspiel am Red Bull Ring. Es ist einfach cool, zu Hause auf einer so schönen Strecke vor den eigenen Fans zu fahren. So einen Support wie dort hatte ich zuvor noch nie.

An der Fahrertür deines Porsche 911 GT3 R steht „Don’t talk to the bus driver during quali“. Was hat es damit auf sich?
Meine Mechaniker haben mir den Sticker im Laufe der Saison ans Auto geklebt. Es gab im Qualifying mal eine Situation, in der ich mit meinem Ingenieur geschimpft habe. Ich war gerade auf einer schnellen Runde, als er mir per Funk was gesagt hat. Normalerweise kommunizieren wir auf den Geraden, aber durch ein GPS-Problem hat er genau beim Einlenken in eine Kurve zu mir gesprochen. Dann erschreckst du dich im ersten Moment. Das Team hat sich daraus einen Spaß gemacht und diesen Aufkleber erstellt.

Was stand in den Tagen nach dem DTM-Finale auf dem Programm?
Ich bin von Hockenheim nach Weissach gefahren und saß dort im Simulator. Direkt nach dem bisher größten Erfolg meiner Karriere war es vielleicht nicht mein produktivster Tag, aber ich habe alles gegeben. Danach ging es nach Hause. Dort habe ich erstmal ausgeschlafen und am nächsten Tag mit meiner Freundin Pizza bestellt. Außerdem standen noch ein paar teaminterne Meetings an, für die es am Sonntag aus guten Gründen keine Zeit gab. Wer auch immer nächstes Jahr für Manthey EMA fährt, darf sich also über Verbesserungsvorschläge von mir freuen. Am liebsten möchte in den Titel natürlich verteidigen, mein Programm für 2024 steht aber noch nicht fest.

Was erwartet dich dieses Jahr noch an Motorsport-Aktivitäten?
Vergangenes Wochenende war ich beim Formel-1-Rennen in Mexiko. Dort habe ich Motorsport aus der Rolle des Co-Kommentators beim ORF erlebt. In ein paar Tagen fliege ich nach Bahrain und darf dort den Rookie-Test der FIA WEC mit dem Porsche 963 bestreiten. So ein Prototyp-Auto bin ich zuvor noch nie gefahren, das wird richtig cool. Außerdem reise ich im November nach Macau und gehe zum ersten Mal auf dem legendären Guia Circuit an den Start. Da freue ich mich schon sehr drauf.

Donnerstag, 2. November 2023

Thomas Preining – der DTM-Champion 2023 im Porträt

Preining holt Premieren-Titel für Porsche und feiert historischen Erfolg als erster DTM-Gesamtsieger aus Österreich

Thomas Preining feierte in Hockenheim seinen ersten DTM-Titel
Foto: ADAC-Motorsport


Thomas Preining hat in Hockenheim Geschichte geschrieben. Als erster DTM-Champion aus Österreich krönte der Gipfelstürmer in seiner erst zweiten DTM-Saison ein beeindruckendes Jahr und fügte nicht nur seiner eigenen Laufbahn ein besonderes Kapitel hinzu. Der Pilot von Manthey EMA bescherte auch Porsche einen historischen Triumph: Preining sorgte mit seinem Bravourstück dafür, dass erstmals ein DTM-Meistertitel die Trophäensammlung des Stuttgarter Sportwagenherstellers schmückt. „Das ist der größte Erfolg meiner bisherigen Karriere. An den Moment werde ich mich mein ganzes Leben erinnern. Die DTM ist für mich das Allergrößte. In dieser Serie am Ende der Saison ganz oben zu stehen, bedeutet mir unglaublich viel“, sagt der frischgebackene Champion.

Trotz seiner erst 25 Jahre – nur fünf DTM-Meister waren in den letzten 20 Saisons jünger – präsentiert sich Preining alles andere als schüchtern. „Mein Überholmanöver war sicher etwas überraschend, gerade weil wir es vorher anders besprochen hatten“, sagt der gebürtige Linzer trocken über seinen spektakulären Zweikampf gegen René Rast auf dem Norisring. Rast war nicht nur zwölf Jahre älter, sondern ist mit drei Meistertiteln und 26 Rennsiegen einer der erfolgreichsten Fahrer in der Geschichte der DTM. Doch Preining zeigte sich unbeeindruckt von dieser glorreichen Vita, ging vor den staunenden Zuschauern auf den ausverkauften Tribünen unkonventionell auf der Innenbahn der berühmten Grundig-Kehre an Rast vorbei und fuhr dank des beherzten Überholmanövers zum Sieg. Ein Schachzug, der pure Entschlossenheit verlangte und keinen Raum für Angstgedanken zuließ.

Dieser bedingungslose Mut ist eine Eigenschaft, die Preining über seine gesamte Karriere auszeichnet. Das erste Mal im Kart saß er im Alter von sieben Jahren beim Familienurlaub auf Mallorca. Die frühe Begeisterung für den Adrenalinrausch auf der Rennstrecke verdankt er seinem Vater Andreas, der von 1989 bis 1994 in der Motorrad-WM startete und auch durch das Sponsoring von Ex-Porno-Star Dolly Buster internationale Bekanntheit erlangte. Daher überrascht es nicht, dass Sohn Thomas neben dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher auch MotoGP-Legende Valentino Rossi zu seinen Kindheitshelden zählt: „Rossi ist für mich ein Ausnahmesportler. Er hat sich in seiner Karriere alles hart erarbeitet und verdient. Seine Fanbase sucht ihresgleichen.“ Als Sechsjähriger bekam Preining von seinem Vater ein Mini-Bike geschenkt, aber er entschied sich für vier statt für zwei Räder und ging seinen eigenen Weg.

Und das auf beeindruckende Art: Zwischen 2009 und 2013 gewann Preining gleich fünf Junior-Meisterschaften im Kart, darunter Rennen gegen die weltbesten Talente in Las Vegas und Le Mans. Doch wie nah außergewöhnliches Talent und ein plötzliches Karriereende beieinander liegen können, erlebte Preining 2015. Der Wegfall eines Hauptsponsors stoppte den bisher so bilderbuchartigen Lebenslauf. Dem Traum vom Profirennfahrer drohte ein frühzeitiger Schlussstrich. „Das war eine prägende Zeit für mich“, erinnert sich Preining zurück. „Gerade in so einem jungen Alter von erst 16 Jahren ist es nicht einfach, mit so einer Situation umzugehen. Ich habe viel über mich selbst gelernt und gemerkt, wie viel mir der Motorsport bedeutet.“ Statt auf den Rennstrecken der Welt verbrachte Preining viele Stunden im Simulator oder beim Fitness-Training. Seinen großen Traum aufzugeben, kam für den Teenager aber nicht in Frage. Eine Einstellung, die belohnt wurde.

In der Saison 2016 feierte Preining sein Motorsport-Comeback. Eine entscheidende Rolle nahm dabei die Familie Lechner ein, die den Nachwuchspiloten zurück auf die Rennstrecke holte und zu der er bis heute ein enges Verhältnis pflegt. Für Lechner Racing startete Preining in der ADAC Formel 4, beendete die Saison auf einem starken vierten Platz. Zwei Jahre später wurde die Kombination aus Lechner Racing und Preining erneut zur Erfolgsformel. Der Youngster dominierte den Porsche Carrera Cup Deutschland und jubelte über den Titel. Dabei stand Preining gehörig unter Druck: Als von Porsche geförderter Junior-Fahrer reichte es in der Vorsaison im Markenpokal nur zu Rang sieben. Der so begabte Sportsmann wirkte phasenweise übermütig und stand sich oft selbst im Weg. Das änderte sich 2018, als er zum Rennstall von Walter Lechner Senior wechselte. Der erfahrene Teamchef, mit dem Preining bis zu seinem Tod im Dezember 2020 ein fast schon freundschaftliches Verhältnis hatte, war für ihn wie ein Mentor. Auf der Strecke trotze der damals 19-Jährige abgezockt der hohen Erwartungshaltung. Seine zehn Saisonsiege konnte seitdem niemand überbieten. Diese Nervenstärke gehört bis heute zu den besonderen Begabungen von Preining.

Porsche erkannte das Potenzial und beförderte Preining zur Saison 2021 im Alter von 22 Jahren zum Werksfahrer. Über das ADAC GT Masters gelang ihm darauf der Sprung in die DTM. Dort zählte er beim Saisonfinale 2022 zum ausgewählten Kreis der Titelkandidaten, schied nach einem spektakulären Unfall im vorletzten Rennen allerdings vorzeitig aus dem Kampf um die DTM-Krone aus. Geschichte geschrieben hat Preining trotzdem: Am Norisring gelang ihm nicht nur sein erster DTM-Sieg, sondern auch der Premierenerfolg für Porsche in der populären Rennserie. Welche Bedeutung dieser für den Sportwagenhersteller hat, zeigt ein Blick in das Porsche Museum. Dort gehört das Siegerfahrzeug heute zu den Ausstellungsexponaten.

Die Devise für die zweite DTM-Saison formuliert Preining in typisch selbstbewusster Manier: „Der Titel war von Anfang an das große Ziel.“ Sein Porsche 911 GT3 R strahlte im kultigen Grello-Design – eine der weltweit bekanntesten Porsche-Folierungen und eng mit den Erfolgen seiner Manthey-Mannschaft auf der Nürburgring-Nordschleife verbunden. Was sich als zusätzlicher Druck anfühlen könnte, empfand Preining als motivierende Wertschätzung. Trotz eines dritten Platzes begann der Auftakt in Oschersleben jedoch mit einem Dämpfer. Durch eine Penalty-Lap wegen eines Vergehens seiner Crew beim Reifenwechsel verlor Preining einen sicher geglaubten Sieg. „Vielleicht war das der wichtigste Moment der Saison“, sagt Preining und erklärt: „Es hat uns für den Rest des Jahres gefestigt, dass wir nach dieser Situation gemeinsam den Reset-Knopf drücken konnten. In der DTM kannst du nicht jedes Rennen perfekt gestalten. Entscheidend ist, dass du aus Rückschlägen gestärkt hervorgehst. Das ist uns super gelungen.“

Über die komplette Saison glänzte Preining mit einer für einen jungen Fahrer ungewohnten Abgeklärtheit. Ihm gelang das Kunststück, in jedem Rennen in die Punkte zu fahren. „Die Freude am Zweikampf ist bei mir immer da“, erzählt Preining, der sich selbst aber eine neue Reife bescheinigt. „Über den vergangenen Winter habe ich mich intensiv mit dem Thema Konstanz befasst, weil ich mich da unbedingt verbessern wollte. Heute kann ich besser kalkulieren, wann ich gezielt ein erhöhtes Risiko eingehe.“ Dieses neu erlernte Bewusstsein gepaart mit seinem Mut und der Nervenstärke führten Preining zum DTM-Titel 2023 – sein bisher größter Karriereerfolg. Neben seinem Sieg am Norisring und dem Doppel-Triumph in Hockenheim freute sich der 1,82 Meter große Rennfahrer noch über fünf weitere Podiumsergebnisse, so viele wie kein anderer. „Besonders gern denke ich an den dritten Platz bei meinem Heimspiel auf dem Red Bull Ring zurück, weil ich dort einen unglaublichen Support der österreichischen Fans gespürt habe. Das war etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Preining, der an freien Tagen von seiner Heimatstadt Linz aus regelmäßig nach Krakau zu Freundin Oliwia pendelt. Wie es nächste Saison weitergeht, weiß Preining noch nicht. Konkrete Pläne hat er trotzdem schon. „Den DTM-Titel möchte ich natürlich verteidigen“, kündigt er an. Dass er seine selbstbewussten Aussagen mit Spitzenleistungen kombinieren kann, hat er diese Saison eindrucksvoll bewiesen.

Melvin van der Voort nachträglich neuer IDM Supersport-Sieger

Melvin van der Voort nach erfolgreichem Einspruch neuer IDM Supersport Meister 2023
Foto: Jens Hawrda

Nach dem Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) im September auf dem Hockenheimring wurde der Niederländer Twan Smits (Team Apreco) als Meister in der IDM-Supersport-Klasse gekürt. Der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) hat dem 19-jährigen den Titel heute aberkannt und seinen Landsmann Melvin van der Voort nachträglich als Meister ernannt. Vorausgegangen war ein Einspruch seines Teams SWPN gegen die bisherige Entscheidung.

Beim Heimrennen in Assen hatte sich der Zweikampf zwischen Smits und van der Voort am Ende des zweiten Rennens zugespitzt. Es gab mehrere Positionswechsel. Van der Voort überquerte die Ziellinie als Erster, vorausgegangen war jedoch eine Berührung mit Smits , worauf dieser zu Fall kam. Die Rennleitung erteilte dem SWPN-Fahrer daraufhin eine Strafe und setzte ihn in der Wertung vier Plätze zurück. Er erhielt dafür elf statt 25 Punkte, was den Meisterschaftsausgang gravierend beeinflusste.
 
Das Team SWPN legte gegen die Entscheidung in Assen beim DMSB Einspruch ein mit der Begründung, es habe sich um einen Rennunfall gehandelt. Dem Einspruch wurde jetzt stattgegeben. Der bisherige Vizemeister Melvin van der Voort bekommt seine verlorenen Punkte zurück und ist dadurch der neue IDM Supersport-Sieger 2023.


Montag, 30. Oktober 2023

Hugo Sasse und Mike David Ortmann – Die Titelverteidiger der ADAC GT4 Germany im Portrait

  • Fahrer-Duo von Prosport Racing sichert sich Titel im vorletzten Saisonrennen
  • Sasse/Ortmann gelingt erstmals überhaupt die Titelverteidigung in der ADAC GT4 Germany
  • Die Champions erzielten vier Laufsiege in der Saison 2023

Hugo Sasse und Mike David Ortmann verteidigen Meistertitel
Foto: ADAC-Motorsport

Hugo Sasse (19/Aschersleben) und Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde, beide Prosport Racing) haben es geschafft. Das Aston Martin Vantage GT4-Duo krönte sich mit einem sechsten Platz im Samstagsrennen auf dem Hockenheimring vorzeitig zum Champion der Saison 2023 in der ADAC GT4 Germany. Sasse/Ortmann hatten bereits 2022 den Titel eingefahren. Ihnen gelang somit ein Novum. Denn noch nie zuvor konnte der Fahrer-Titel in der ADAC GT4 Germany verteidigt werden. „Dieser Erfolg fühlt sich einfach nur schön an. Die ersten Titelverteidiger der ADAC GT4 Germany stellen zu können, ist etwas ganz Besonderes für unser Team. Hugo ist immer relaxt – Mike hingegen eher emotional. Zusammen ergänzen sie sich perfekt. Sie sind verdient Champion geworden“, jubelte Teamchef Christoph Esser über die gelungene Titelverteidigung von Sasse/Ortmann.

Die Saison 2023 begann für die nun zweifachen Champions jedoch denkbar schlecht. Beim Saisonauftakt in der Motorsport Arena Oschersleben musste in Lauf eins direkt nach drei Kurven ein Ausfall verbucht werden. „Es gab einen unnötigen Kontakt mit einem Mitbewerber, bei dem als Folge die Radaufhängung brach. Gleich Punkte zu verlieren, war natürlich nicht optimal. Wenn man die Saison so anfängt, konnte es eigentlich nur besser werden“, blickte Ortmann zurück. Mit einem Sieg im Sonntagsrennen in der Magdeburger Börde wurde dann aber sofort Wiedergutmachung betrieben. Durch die Plätze vier und fünf beim zweiten Rennwochenende auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden wurde dann der Abstand zur Tabellenspitze allmählich geschlossen.

Richtig stark waren die Sasse/Ortmann beim folgenden Auftritt auf dem Nürburgring aufgelegt. Mit einem zweiten Platz und einem Laufsieg konnte nicht nur die Tabellenführung erobert werden, sondern gleichzeitig auch die inoffizielle Halbzeit-Meisterschaft klargestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt gab das Aston Martin-Duo die Führung in der Fahrerwertung nicht mehr ab. Mit zwei starken Aufholjagden bei Ortmanns Heimspiel auf dem DEKRA Lausitzring konnten in den beiden Wertungsläufen die Positionen vier und drei erzielt werden, was die Tabellenführung weiter festigte. Eine Vorentscheidung fiel dann beim vorletzten Rennwochenende auf dem Sachsenring. Sasse/Ortmann holten wie bereits in der Saison 2022 einen Doppelsieg auf der so spektakulären Berg- und Talbahn bei Chemnitz.

„Der Sachsenring war sicherlich das Highlight der Saison. Unsere Pace war nicht unbedingt überragend. Doch wir sind zwei clevere Rennen gefahren“, erklärte Sasse. Somit reisten die Prosport Racing-Fahrer mit einem Vorsprung von 43 Punkten zum Finale in Hockenheim und konnten bereits im Samstagsrennen vorzeitig über den verteidigten Titel jubeln. „Bis auf den Ausfall im ersten Lauf von Oschersleben konnten wir jedes Rennen in den Top Sechs beenden. Das zeigt, welche Konstanz wir über die Saison hatten. Die Titelverteilung ist einfach nur super. Wir sind überglücklich“, meinte Sasse. Auch Teamkollege Ortmann strahlte vor Glück: „Als erste Titelverteidiger haben wir Geschichte geschrieben. Das nimmt uns niemand mehr. Einfach nur danke an alle, die uns auf diesem Weg unterstützt haben.“

Beide Champions begannen früh mit dem Motorsport. Sasse saß bereits im Alter von sieben Jahren zum ersten Mal im Kart. Von 2017 bis 2019 wurde er Deutscher Kart-Vize-Meister. 2020 ging es für den Ascherslebener schließlich in den Automobilsport, als er in der ADAC GT4 Germany antrat. 2021 absolvierte er ein Doppelprogramm aus ADAC GT Masters und ADAC GT4 Germany und bildete im GT4-Auto auch erstmals ein Duo mit Ortmann. Im letzten Jahr traten beide neben der ADAC GT4 Germany gemeinsam auch in der GT4 European Series an. Seit Ende 2022 ist er auch immer wieder auf der Nordschleife des Nürburgrings unterwegs und hat dort im Frühjahr auch zum ersten Mal das legendäre ADAC 24h Rennen bestritten. Sasse begann letztes Jahr zudem eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer, die er im nächsten Mai erfolgreich abschließen will. Danach möchte er ein Studium beginnen. In der wenigen verbliebenen Freizeit ist er im SimRacing aktiv. „Hugo und ich sind mittlerweile wie Brüder geworden. Wir haben einen klasse Draht zueinander. Auf Hugo kann man sich immer verlassen. Unser Erfolgsgeheimnis ist, dass wir uns gegenseitig zu Höchstleistungen pushen können“, meinte Ortmann. „Er hat eine enorme Rennintelligenz und kann beispielsweise super mit dem Reifen über die Distanz umgehen.“

Auch Teamkollege Mike David Ortmann ist kein Vollprofi. Er arbeitet als Fuhrparkleiter in einem Unternehmen in der Nähe von Berlin. Er spielt gerne Tennis und fährt viel Rennrad. Darüber hinaus gibt er sein motorsportliches Wissen als selbstständiger Fahrercoach weiter und betreut Fahrer im Kartsport aber auch einige GT4-Mannschaftskollegen bei Prosport Racing. Zum Rennsport kam Ortmann bereits im Jahre 2009, als bei einem Kindergeburtstag eine Kartbahn angesteuert wurde. Sportlich war Ortmann bis 2014 im Kart unterwegs, bevor er 2015 und 2016 in der ADAC Formel 4 antrat. Auch danach blieb er dem ADAC Motorsport treu und startete von 2017 bis 2021 im ADAC GT Masters. Seit 2021 fährt er nun gemeinsam mit Sasse im GT4-Sport von Erfolg zu Erfolg. Seit diesem Jahr ist er mit Prosport Racing auch im Aston Martin Vantage GT3 auf der Nordschleife unterwegs. „Auf dieses Programm bin ich besonders stolz. Das Team hat unglaubliche Arbeit geleistet und im Auto in diesem Jahr knapp 15 Sekunden an Rundenzeit gefunden“, so Ortmann. Teamkollege Sasse ist vollen Lobes über seinen rund viereinhalb Jahre älteren Teamkollegen: „Mike ist ein relativ emotionaler Typ und sehr zielstrebig. Er will immer das Beste aus dem Auto herausholen. Auf der Strecke hat er einen grandiosen Überblick über das Renngeschehen und kann Situationen perfekt einschätzen.“

Derzeit ist noch unklar, ob die alten und neuen Champions die nächste Titelverteidigung in der ADAC GT4 Germany anstreben. „Hugo und ich wollen gerne zusammen weitermachen, in welcher Form steht aktuell noch nicht fest. Wir fühlen uns in der ADAC GT4 Germany extrem wohl und kennen die Strecken gut. Jetzt müssen wir einfach mal schauen, ob es machbar ist, auch 2024 wieder anzutreten und vielleicht den Titel erneut zu verteidigen“, gab Ortmann einen Ausblick. Auch Teamkollege Sasse hat noch keine definitiven Pläne für 2024: „Natürlich wäre es schön, nächstes Jahr wieder ADAC GT4 Germany mit Mike zu fahren. Aber das liegt nicht nur in unseren Händen. Wir schauen mal, wie sich die Gespräche im Winter entwickeln.“


Samstag, 28. Oktober 2023

Meister-Gala von Thomas Preining in Hockenheim

  • Der neue DTM-Champion triumphiert auch im letzten Saisonrennen
  • Österreicher überragt beim Finale mit zwei Pole-Positions und zwei Siegen
  • 88.000 Besucher erleben fantastischen Abschluss der weltweit populären Rennserie

Das Podium nach dem letzten Saisonrennen
Foto: dtm.com

Das war die Kür eines Champions. Der neue DTM-Meister Thomas Preining (A) gewann am Sonntag den letzten Saisonlauf und war mit zwei Pole-Positions sowie zwei Erfolgen der dominierende Fahrer des Finalwochenendes in Hockenheim. Am Morgen hatte sich der Porsche-Pilot mit der schnellsten Runde im Qualifying als erster Österreicher bereits den Titel gesichert. Am Mittag legte er nach und beendete seine überragende Saison mit einem überzeugenden Start-Ziel-Sieg. „Ich wollte einfach Spaß haben und den Saisonabschluss als DTM-Meister genießen. Mirko Bortolotti bildet mit Lamborghini seit Jahren ein unfassbar starkes Paket und war teilweise sehr dicht an mir dran. Ich bin im Rennen aber von Anfang bis Ende fehlerfrei geblieben. Vor den Augen meiner Familie und meiner Freundin zu gewinnen, war etwas ganz Besonderes“, erklärte der 25-Jährige, der mit seinem Rennstall Manthey EMA auch die Teamwertung und mit Porsche die Herstellerwertung gewann. Sein schärfster Rivale Mirko Bortolotti (I) vom Team SSR Performance gab im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 alles, konnte Preining aber nicht entscheidend gefährden und belegte Rang zwei. René Rast (Bregenz) gelang als Dritter im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport ein gelungener Saisonabschluss.

Keyfacts, Hockenheimring, Saisonrennen 16 von 16

Streckenlänge: 4.574 Meter

Wetter: 17 Grad Celsius, sonnig

Pole-Position: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91), 1:36,800 Minuten

Sieger: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91)

Schnellste Rennrunde: Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #1), 1:38,400 Minuten

Die Zuschauer erlebten ein stimmungsvolles DTM-Finale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Die beiden dominierenden Fahrer der Saison, Preining und Bortolotti, gingen von der ersten Startreihe aus ins Rennen und führten bis zum Schluss das Feld an. In der Anfangsphase attackierte BMW-Pilot Sheldon van der Linde (ZA) den vor ihm liegenden Italiener, kam trotz harter Manöver jedoch nicht an dem Lamborghini-Piloten vorbei. Hinter van der Linde belegten Laurin Heinrich (Würzburg) im Porsche 911 GT3 R und der Brachbacher Luca Stolz (Mercedes-AMG Team HRT) die Plätze vier und fünf.

Die Boxenstopps wirbelten die Reihenfolge in den Top-Fünf durcheinander. Während Preining und Bortolotti ihre Plätze eins und zwei behaupteten, schob sich Maro Engel (Monaco) im Mercedes-AMG mit einem perfekten Reifenwechsel auf den dritten Rang vor. Der dreimalige DTM-Champion Rast, als 23. gestartet, kam als einer der letzten Piloten an die Box und fuhr sensationell als Erster wieder auf die Strecke. Allerdings hatte der 36-Jährige mit den kalten Pirelli-Reifen keine Chance gegen das Trio Preining, Bortolotti sowie Engel und sortierte sich auf Rang vier vor van der Linde wieder ein.

In den letzten zehn Minuten wurde es an der Spitze noch einmal spannend. Der 33-jährige Bortolotti kam immer näher an den führenden Preining heran, lag in der letzten Runde in Schlagdistanz, musste sich aber nach einem Beinahe-Ausritt mit Rang zwei, wie in der Abschlusstabelle, zufriedengeben. Der neue Titelträger aus Österreich überquerte nach 36 Runden als Sieger die Ziellinie und holte damit als einziger Fahrer in der abgelaufenen Saison zwei Erfolge an einem Rennwochenende. Rast und van der Linde schoben sich noch an Engel vorbei, der trotz technischer Probleme Platz fünf sichern konnte. Dahinter folgte Heinrich auf Rang sechs vor den beiden Mercedes-AMG-Piloten Stolz und Lucas Auer (A). Der Tabellendritte Ricardo Feller (CH) war als Neunter bester Audi-Fahrer, Marco Wittmann (Fürth) steuerte seinen BMW M4 GT3 von Project 1 im letzten DTM-Lauf auf Position zehn.

Weitere Stimmen nach dem Rennen

Mirko Bortolotti: „Ich habe alles gegeben, aber mehr als Platz zwei war leider nicht drin. In der Anfangsphase wollte ich Thomas Preining attackieren, musste mich aber zunächst gegen Sheldon van der Linde verteidigen. Nach dem Boxenstopp habe ich es versucht, bin aber nicht entscheidend an Thomas herangekommen. Ich hätte gern gewonnen, trotzdem ist der zweite Platz ein toller Saisonabschluss.“

René Rast: „Von Startplatz 23 bis aufs Podium zu fahren, ist in so einem starken Feld eigentlich unmöglich. Das Auto lief aber gigantisch gut und ich konnte mich schon früh um viele Plätze verbessern. Entscheidend war zudem, dass ich erst spät zum Reifenwechsel an die Box gekommen bin und durch diese Strategie viele Positionen gut machen konnte. Mit Gesamtrang fünf in meiner ersten DTM-Saison für BMW bin ich sehr zufrieden.“

Ergebnis, 2. Rennen, Hockenheimring Baden-Württemberg

1. Thomas Preining (A/Manthey EMA)

2. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +0,852 Sekunden

3. René Rast (D/Schubert Motorsport), +7,618 Sekunden

4. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport), +9,212 Sekunden

5. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +10,787 Sekunden

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Max Kronberg/Hendrik Still gewinnen Saisonfinale der ADAC GT4 Germany in Hockenheim

  •     Mit Kronberg und BMW-Pilot Marat Khayrov zwei Trophy-Piloten auf dem Podium
  •     AVIA W&S Motorsport Team-Champion der Saison 2023
  •     Denis Bulatov Vize-Champion in der Fahrer-Wertung

Strahlende Tagessieger: Max Kronberg (li.) und Hendrik Still
Foto: ADAC-Motorsport


Max Kronberg (36/Berlin) und Hendrik Still (36/Kempenich) triumphieren im Porsche 718 Cayman GT4 beim Saisonfinale der ADAC GT4 Germany auf dem Hockenheimring und sichern ihrem Team AVIA W&S Motorsport damit gleichzeitig auch den Titel in der prestigeträchtigen Team-Wertung der ADAC Serie. Knapp geschlagen fahren Marat Khayrov (36/KGZ) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4 auf Platz zwei. Das Podium komplettieren Hugo Sasse (19/Aschersleben) und Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde, beide Prosport Racing), die im Aston Martin Vantage GT4 bereits am Vortag ihren Titel in der Fahrer-Wertung verteidigten. „Dieser Sieg ist einfach unbeschreiblich und der absolute Wahnsinn. Wir freuen uns mächtig, dazu beigetragen zu haben, dass AVIA W&S Motorsport die Team-Wertung 2023 gewonnen hat“, jubelte Kronberg, der gleichzeitig auch den Tagessieg in der Trophy-Wertung holte.

Kronbergs Teamkollege Hendrik Still begann das Saisonfinale schon von der Pole-Position aus und wandelte die gute Ausgangslage gleich in die Rennführung um. Dahinter blieb Aston Martin-Pilot Ortmann auf Position zwei. Still setzte sich im ersten Rennabschnitt kontinuierlich an der Spitze des Feldes ab. Neben Still wusste auch BMW-Pilot Gabriele Piana in der ersten Rennhälfte zu überzeugen. Von Startplatz zehn gestartet arbeitete er sich mit spektakulären Überholmanövern bis auf die zweite Position vor und schloss bis zu den Fahrerwechseln schließlich auch zum führenden Still auf, konnte diesen aber nicht mehr passieren.

Nach den Fahrerwechseln behielt auch Stills Teamkollege Kronberg die Führung. Marat Khayrov, der von Piana übernommen hatte, lag jedoch dicht auf. Nach und nach verschaffte sich Kronberg an der Spitze dann aber etwas Luft und fuhr final mit gut anderthalb Sekunden Vorsprung zum ersten Saisonsieg. Hugo Sasse, der in der zweiten Rennhälfte für Ortmann in den Meister-Aston Martin stieg, verteidigte Rang drei und machte das nächste Podium für das Titel-Duo perfekt. Platz vier ging an Daniel Gregor (17/Maikammer) und Finn Zulauf (19/Königstein im Taunus, beide AVIA W&S Motorsport), die im Porsche damit gleichzeitig auch den Tagessieg in der Junior-Wertung klarstellen konnten. Fünfte wurden Tim Reiter (24/Ostfildern) und Leon Wassertheurer (21/Ulm, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) in einem weiteren BMW.

Die final Drittplatzierten im Jahres-Gesamtklassement David Jahn (32/Leipzig) und Jannes Fittje (24/Langenhain, beide AVIA W&S Motorsport) beendeten das Rennen im Porsche auf Platz sechs vor Denis Bulatov (25/Köln) und Marc de Fulgencio (24/ESP, beide BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport) im Mercedes-AMG GT4. Bulatov konnte somit den Vize-Titel in der Fahrer-Wertung einfahren. Rang acht ging an die Gaststarter Philip Wiskirchen (19/Euskirchen) und Markus Eichele (43/Schwäbisch Gmünd, beide ME-Motorsport) vor deren BMW-Markenkollegen Mex Jansen (17/NLD) und Nico Hantke (19/Hürth, beide Walkenhorst Motorsport). Die Top Zehn komplettierte das Porsche-Duo Pavel Lefterov (25/BGR) und Stefan Bostandjiev (19/BGR, beide Overdrive Racing).

Stimmen nach dem Rennen

Hendrik Still – Sieger für AVIA W&S Motorsport
„Es ist unfassbar – zunächst die Pole-Position und nun der Sieg. Das Feld in der ADAC GT4 Germany ist mit vielen Pro-Piloten extrem stark besetzt, umso höher ist die Leistung einzuwerten. Max hat als Pilot eine grandiose Entwicklung gemacht. Meine Pace war heute auch sehr gut. Wir sind einfach nur noch glücklich.“

Max Kronberg – Sieger für AVIA W&S Motorsport
„Es ist ein wahnsinniges Wochenende – jenseits unserer Erwartungen. Das ging schon mit den Resultaten am Samstag los. Heute hat Hendrik dann richtig einen rausgehauen und einen großen Vorsprung für mich herausgefahren. Danach wollte ich das Rennen nur noch nachhause bringen. Das ist gelungen.“

Gabriele Piana – Platz zwei für Hofor Racing by Bonk Motorsport
„Wir wussten schon gestern, dass wir ein gutes Auto haben. Ich hatte in der Qualifikation am Morgen aber etwas Pech, war jedoch sicher, dass ich im Rennen nach vorne fahren kann. Ich habe dennoch nicht damit gerechnet, mit Marat zusammen auf das Gesamt-Podium zu kommen. Das ist unglaublich und die beste Art, die Saison zu beenden.“

Marat Khayrov – Platz zwei für Hofor Racing by Bonk Motorsport
„Das Gesamt-Podium zusammen war mit Gabriele mein großer Traum in dieser Saison - und das letzte Rennen war der perfekte Zeitpunkt, dies Wirklichkeit werden zu lassen. Ich bin einfach nur noch glücklich. Mir fehlen die Worte. Das Rennen gegen Max an der Spitze hat richtig Spaß gemacht. Es ist ein phantastischer Tag.“

Mike David Ortmann – Platz drei für Prosport Racing
„Die Qualifikation war schon recht gut und eine super Voraussetzung für das Rennen. Wir haben zum Saisonende dann nochmals das Maximale herausgeholt und mit Platz drei einen schönen Abschluss der Saison gefunden. Es war ein schönes und vor allem faires Rennen. Ich hatte meinen Spaß.“

Hugo Sasse– Platz drei für Prosport Racing
„Es war nicht einfach heute. Wir haben ein grundsätzlich schweres Auto. Das hat man am fehlenden Topspeed gesehen. Im letzten Sektor war ich aber super stark, deswegen habe ich dort immer versucht, zu pushen. Am Ende hat es zu Platz drei gereicht.“