Dienstag, 31. Juli 2018

ADAC GT Masters auf dem Nürburgring: Wer wird Halbzeitmeister?

  • Viertes von sieben Rennwochenenden der "Liga der Supersportwagen"
  • Corvette-Duo Kirchhöfer/Keilwitz reist als Tabellenführer in die Eifel
  • Umfangreiches Rahmenprogramm mit vier weiteren Rennserien 

Die Sommerpause ist vorbei: Auf dem Nürburgring sucht das ADAC GT Masters an diesem Wochenende (3.-5. August) seinen Halbzeitmeister. Beste Chancen haben die zuletzt in Österreich zwei Mal siegreichen Corvette-Piloten Marvin Kirchhöfer (24/Markkleeberg) und Daniel Keilwitz (28/Villingen, beide Callaway Competition), doch ihre Verfolger wollen beim vierten Saisonlauf der "Liga der Supersportwagen"

Foto: Jens Hawrda
Fünf verschiedene Rennsieger von vier Marken in den ersten sechs Rennen versprechen auch auf dem "Ring" viel Spannung. Nach zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen in Most und auf dem Red Bull Ring sind Marvin Kirchhöfer und Daniel Keilwitz mit insgesamt 86 Punkten die Gejagten im ADAC GT Masters. Die Corvette-Piloten haben damit beste Aussichten, sich in der Eifel den inoffiziellen Titel des Halbzeitmeisters zu sichern. "Unser Ziel ist es, Punkte zu holen und die Tabellenführung zu verteidigen", so Kirchhöfer. "Der Nürburgring ist nicht die optimale Strecke für unser Auto, deswegen wollen wir das Beste daraus machen."

Ihre engsten Verfolger rechnen sich dagegen Chancen aus, am Wochenende um Siege und Podestplätze zu kämpfen. Zu den Mitfavoriten zählen neben den Tabellenzweiten Robert Renauer (33/Jedenhofen) und Mathieu Jaminet (23/F) im Porsche 911 GT3 R von Precote Herberth Motorsport auch die Gesamtdritten Markus Pommer (27/Neckarsulm) und Maximilian Götz (32/Uffenheim, beide Mann-Filter Team HTP Motorsport), die 2018 bisher einmal triumphierten und einen dritten Platz einfuhren. "Am besten wäre natürlich ein weiterer Sieg", so Pommer. "Im vergangenen Jahr habe ich auf dem Nürburgring zum ersten Mal überhaupt im ADAC GT Masters gewonnen, daran will ich anknüpfen. Der Mercedes-AMG war in den vergangenen Saisons dort immer stark und hat 2017 am Samstag den Sieg geholt." Der 27-Jährige ist sich sicher, dass sich die Fans auf zwei packende Rennen der rund 35 GT3-Sportwagen von acht Herstellern freuen können: "Der Nürburgring ist im Kalender vielleicht die Strecke mit den meisten Überholmöglichkeiten."

Hoffnungen auf ein vorderes Ergebnis machen sich auch die zahlreichen Lokalmatadore, zu denen gleich mehrere Teams und Fahrer zählen. Einer davon ist Christopher Mies (29/Heiligenhaus, Montaplast by Land-Motorsport), der Champion von 2016. Der Audi-Pilot, der in seiner Titelsaison auf dem Nürburgring einen Sieg holte, aber 2018 noch ohne Podestplatz ist, startet in der Eifel erstmals mit seinem neuen Teamkollegen, dem Red-Bull-Formel-1-Testfahrer Jake Dennis (23/GB). "Das ist mein Heimrennen. Auf keiner anderen Strecke bin ich so viele Runden gefahren wie auf dem Nürburgring", so Mies. "Wir rechnen uns einiges aus: Die Strecke liegt dem Audi R8 LMS und wir sollten dort ein aussortiertes Set-up haben."

Direkt aus der Eifel kommt das Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing. Die Mannschaft aus Niederzissen hat mit Ex-Champion Sebastian Asch, der sich einen Mercedes-AMG mit Luca Stolz (22/Brachbach) teilt, einen Nürburgring-Spezialisten in seinen Reihen: "Ich bin dort im ADAC GT Masters bereits achtmal auf dem Podium gestanden und habe vergangenes Jahr gemeinsam mit Lucas Auer dort gewonnen. Die Vorzeichen stehen also grundsätzlich gut. Es ist zudem das Heimrennen meines Teams Zakspeed und ich hoffe, dass wir dort wieder weiter vorn angreifen können." Ebenfalls aus der Nähe des Nürburgrings kommt Phoenix Racing. Der Rennstall aus Meuspath setzt jeweils einen Audi R8 LMS für Max Hofer (19/A) und Philip Ellis (25/GB), die Sieger des Saisonauftaktes, und die Paarung Oscar Tunjo (22/CO) und Ivan Lukashevisch (27/RUS). Auf einen Heimvorteil hofft auch das Team IronForce by RING POLICE aus Erkelenz, das einen Porsche 911 GT3 R für Jan-Erik Slooten (33/Neuss) und Lucas Luhr (39/Ermatingen) an den Start bringt.

Neben dem ADAC GT Masters können sich die Zuschauer in der Eifel auf weiteren hochklassigen Motorsport freuen. So bietet die ADAC TCR Germany actionreichen Tourenwagensport, die Piloten der ADAC Formel 4 wollen nach ihrem Start im Rahmenprogramm der Formel 1 beim Deutschland-Grand-Prix auch am Nürburgring auf sich aufmerksam machen. Aber auch die Markenpokal-Fans kommen auf ihre Kosten: Der Porsche Carrera Cup Deutschland startet zusammen mit dem Porsche Carrera Cup Skandinavien. 44 "Elfer" kämpfen hier insgesamt um Siege und Podestplätze. Mit engen Rennen begeistert auch der Renault Clio Cup Central Europe.

Montag, 30. Juli 2018

PS-Spektakel der Spitzenklasse zieht 28.000 Zuschauer ins IDM-Fan-Mekka Schleiz

Unter sengender Sonne fuhr die Internationale Deutsche Meisterschaft am vergangenen Wochenende auf dem Schleizer Dreieck in die Saisonhalbzeit. Die älteste Naturrennstrecke Deutschlands ließ Fahrer und Maschinen an ihre Grenzen gehen. Mehr als 28.000 Fans säumten die Tribünen und Wiesen entlang der 3,805 Kilometer langen Strecke. Serien-Promotor Motor Presse Stuttgart hatte alle Register gezogen, um die IDM nicht nur auf der Strecke, sondern auch abseits zum Saisonhighlight werden zu lassen.  

Autogrammstunden im Fahrerlager, öffentliche Pressekonferenzen, Testfahrten mit Motorrädern aus der aktuellen Palette von BMW, Honda, Kawasaki, KTM und Suzuki sowie eine zünftige Race-Party auf dem legendären Buchhübel – näher als bei der IDM sind die Fans an ihren Idole nie. Auf dem Schleizer Dreieck mit seinen 14 Kurven kamen alle Beteiligten auf ihre Kosten. 

In den IDM-Klassen Superbike 1000, Supersport 600, Supersport 300 sowie Sidecar wurden jeweils zwei Läufe ausgetragen.

Superbike

In der IDM Superbike überraschte Ilya Mikhalchik (alpha Racing-Van Zon-BMW) mit einem Doppelsieg.  Dabei war die Strecke für den Ukrainer völliges Neuland, „und eine der schwierigsten, auf der ich je gewesen bin.“ 
In beiden Rennen siegte jeweils Mikhalchik vor Mackels und Puffe
Foto: Jens Hawrda
Mikhalchik baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung in Deutschlands höchster Motorradserie im Straßenrennsport aus und hat nun 17 Punkte Vorsprung auf Verfolger Bastien Mackels (Wilbers-BMW). Auf dem dritten Platz rangiert der Schleizer Julian Puffe (alpha Racing-Van Zon-BMW). In der gleichen Reihenfolge wie in der Gesamtwertung erfolgte auch der Zieleinlauf in beiden Rennen. 
Lokalmatador Julian Puffe holte in beiden Rennen Platz 3
Foto: Jens Hawrda
Lokalmatador Puffe, der im Training die Pole Position erobert hatte,  wurde aber gefeiert wie ein Sieger. Der Bürgermeister der Kreisstadt Schleiz überreichte stolz den Pokal und erklärte hoffnungsvoll in die Runde: „Julian ist mit 22 Jahren noch jung  und vielleicht klappt es ja doch einmal, dass ein Schleizer in Schleiz gewinnt.“  In der IDM Superbike 1000 schieben fünf Marken ihre hochgezüchteten Motorräder an den Start, die etwa 220 PS leisten: BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha. Die Dominanz von BMW an der Spitze ist zwar nicht zu übersehen, doch gelingt es der Konkurrenz immer wieder, für Abwechslung auf dem Podium zu sorgen. Yamaha-Pilot Stefan Kerschbaumer aus Österreich (MPB Racing) verpasste auf Yamaha den Sprung aufs Podest in Schleiz um einen einzigen Platz. Er ist auch in der Gesamtwertung Vierter vor dem besten Suzuki-Piloten Dominic Schmitter (HPC-Power) auf dem fünften Tabellenplatz. Ihm wiederum folgt Jan Halbich (Honda Holzhauer Racing Promotion). Kein Glück in Schleiz hatte Kawasaki. Dabei hatte das Wochenende für Lucy Glöckner auf der ZX-10R des Kawasaki Schnock Teams Motorex exzellent begonnen. Die „Grande Dame“ in der IDM-Topklasse und einzige Vertreterin überhaupt, qualifizierte sich für einen Platz in der zweiten Startreihe. Stimmung und Erwartungen waren entsprechend hoch. Ein Sturz der Sächsin machte alle Hoffnungen zunichte. Glöckner verletzte sich im ersten Rennen am dritten Lendenwirbel.  

Supersport 600

In der IDM Supersport 600 hatte Kevin Wahr (mvr-Racing) kurz vor dem Schleiz-Event das Team gewechselt und kehrte mit einem Sieg in der Hitzeschlacht in den Kreis der Titelfavoriten zurückgekehrt.  Er hat die zweite Position hinter dem Führenden Max Enderlein (Freudenberg WorldSSP Team) eingenommen. Der bisherige Zweite Marc Buchner (Buchner Motorsport) rutschte dafür auf Rang vier ab. Er blieb punktelos, da er im ersten Lauf stürzte und nun eine Gehirnerschütterung auskurieren muss. Das zeigt, wie schnell die Karten neu gemischt werden können. Buchner war mit nur einem Punkt Rückstand auf Enderlein nach Schleiz gereist. Jetzt trennen ihn 42 Zähler vom Spitzenreiter. Völlig überraschend fuhren in Thüringen auch Daniel Rubin (Rubin Racing Team) und Dennis Lippert (T.O.M. Racing Powered  by myMoto24.de) aufs Podium. Vor allem Lippert konnte sein Glück kaum fassen. „Das ist der Wahnsinn. Und das in meinem Rookie-Jahr.“
Kevin Wahr vor Daniel Rubin und Dennis Lippert
Foto: Jens Hawrda

Supersport 300

In der kleinen IDM Supersport 300-Klasse zeigte Jan-Ole Jähnig (Freudenberg WorldSSP Team) der Konkurrenz mit einem Doppelsieg, wo der Hammer hängt. Toni Erhard (Kiefer Racing), der zwei weitere dritte Plätze einheimste, meinte:  „Wenn Jan-Ole und Max Kappler bei uns mitfahren, ist es schwierig, nach vorn zu kommen. Ihre WM-Erfahrung macht sich schon sehr bemerkbar.“ Die Beiden bestreiten hauptsächlich die Supersport 300-WM und nutzen die IDM-Wochenenden zur Vorbereitung. In der Gesamtwertung führt aber weiter Victor Steeman aus den Niederlanden, obwohl er im ersten Rennen gleich zwei Mal stürzte. Nach dem zweiten Lauf bekam der KTM-Fahrer wieder einen Pokal überreicht. KTM ist 2018 erstmals als Partner der IDM in der Nachwuchsklasse am Start.


Jan-Ole Jähring siegte in beiden Rennen
Foto: Jens Hawrda

Sidecar

In der in Schleiz traditionell hoch geschätzten IDM Sidecar gab es keine Überraschungen. Nach dem Schwenken der schwarz-weiß-karierten Flagge waren Josef Sattler/Uwe Neubert (Sattler Motorsport, Adolf RS 1 F1 BMW), Titelverteidiger Bennie Streuer/Gerard Daalhuizen (Team Streuer-Daalhuizen, LCR F1 Suzuki) und André Kretzer/Björn Bosch (AKW-Kretzer-Racing, LCR F1 Suzuki) jeweils die Ersten im Ziel und ließen sich gebührend feiern. „Die Fans an der Strecke sind fantastisch. Das gibt es sonst nirgendwo. Wir haben sie gesehen und auch gehört“, waren sich alle einig. 

Sattler/Neubert siegten am Sonntag
Foto: Dino Eisele

Der IDM Superstock 600-Cup, der Suzuki GSX-R-Cup und der Twin Cup sorgten für weitere Unterhaltung, so dass der Schleiz-Event ein Volksfest ohne Pausen wurde. 

Samstag, 28. Juli 2018

IDM Superbike: Julian Puffe holt Pole in Schleiz

Julian Puffe startet im Heimrennen von der Pole
Foto: Jens Hawrda
Subtrobische Temperaturen auch in Schleiz, bei über 30 Grad Celsius war das Zeittraing für alle Piloten eine schweipßtreibende Angelegenheit. Der Schleizer Julian Puffe nutzt seinen Heimvorteil und holt sich Startplatz 1 im Qualifying. Bastien Mackels und Ilya Mikhalchik (alle BMW) komplettieren die Startreihe eins. In Reihe zwei starten Stefan Kerschbaumer (Yamaha) , Pepijn Bijsterbosch, Lucy Glöckner (Kawasaki). Aus Reihe 3 gehen Daniel Kartheininger, Jan Halbich (Honda) , Toni Finsterbusch (Suzuki) in`s morgige Rennen.
Lucy Glöckner startet von Platz sechs
Foto: Jens Hawrda


Freitag, 27. Juli 2018

ADAC GT4 Germany geht ab 2019 an den Start

Neue GT4-Rennserie auf der Plattform des ADAC GT Masters 

Start frei für die ADAC GT4 Germany: Ab 2019 ergänzt der ADAC e.V. sein umfangreiches Motorsportprogramm um eine Rennserie für Fahrzeuge nach dem GT4-Reglement. In der ADAC GT4 Germany sind seriennahe Sportwagen wie Audi R8, Aston Martin Vantage, BMW M4, McLaren 570S, Mercedes-AMG GT4 oder Porsche Cayman startberechtigt. Der ADAC e.V. hat sich vom GT4-Rechteinhaber SRO Motorsports Group die Exklusivrechte an der Klasse für Deutschland gesichert, mit Ausnahme von Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.
Stéphane Ratel (links) und Lars Soutschka bei der Präsentation des GT4-Konzeptes
Foto: ADAC-Motorsport

Die ADAC GT4 Germany startet 2019 bei sechs Veranstaltungen und orientiert sich beim Rennformat mit zwei Rennen am Wochenende und einem Fahrerwechsel zur Rennmitte am erfolgreichen Konzept des ADAC GT Masters. Die Serie richtet sich als Sprungbrett für das ADAC GT Masters an junge Talente sowie ambitionierte Hobbyrennfahrer und ist Fahrern der FIA-Fahrereinstufungen "Bronze" und "Silber" vorbehalten. Für die Chancengleichheit der unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte sorgt die Fahrzeugeinstufung der SRO Motorsport Group.

"Die neue ADAC GT4 Germany ist die optimale Ergänzung für unsere erfolgreiche ADAC GT Masters-Plattform. Damit haben wir von der Einsteigerklasse ADAC Formel 4 bis zur Top-Serie ADAC GT Masters ein sportlich interessantes und komplettes Angebot", sagt ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk. "Ich freue mich, dass wir nach dem System der Fahrzeugeinstufungen im ADAC GT Masters nun auch auf einem weiteren Gebiet mit der SRO Motorsports Group von Stéphane Ratel zusammenarbeiten."

"Angesichts unserer langjährigen Partnerschaft mit dem ADAC, einschließlich der Nutzung der SRO-Fahrzeugeinstufung im ADAC GT Masters, war es eine natürliche Entwicklung, unsere Zusammenarbeit auf die GT4-Kategorie in Deutschland auszudehnen. Die GT4-Plattform hat in der letzten Zeit ein signifikantes Wachstum erlebt und ist attraktiv für ambitionierte Hobbyrennfahrer und junge Talente. Nur wenige Länder können die Leidenschaft für den Motorsport und die Qualität der Infrastruktur wie Deutschland vorweisen, daher bin ich mir sicher, dass diese neue Serie ein großer Erfolg wird ", so Stéphane Ratel, Gründer und CEO der SRO Motorsports Group.

"Wir komplettieren mit der ADAC GT4 Germany unser breites Portfolio im Automobilsport und steigern nochmals die Attraktivität der ADAC GT Masters-Plattform für Fans und Teilnehmer. Die Serie spricht neue Teilnehmer an und gibt bereits bei uns aktiven Teams die Möglichkeit, ihr Betätigungsfeld zu erweitern", sagt ADAC Geschäftsführer Lars Soutschka.

IDM Rennwochenende Schleiz 27.-29. Juli 2018


Donnerstag, 26. Juli 2018

GT-Masters: Zakspeed auf dem Nürburgring: Heimspiel und Jubiläum

  • Traditionsmannschaft feiert 2018 ihr 50-jähriges Bestehen
  • Ex-F1-Team startet seit 2014 erfolgreich im ADAC GT Masters
  • Teamchef Peter Zakowski glaubt an gute Chancen am Nürburgring

Foto: Jens Hawrda
Der bevorstehende Lauf des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring (3.–5. August) ist für das Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing ein doppeltes Highlight. Denn für den Rennstall aus der Eifel, der 2018 seinen 50. Geburtstag feiert, ist es das Heimspiel im Jubiläumsjahr. Das Team von Peter Zakowski setzt im ADAC GT Masters zwei Mercedes-AMG GT3 ein und gewann die Serie im Jahr 2015.

Formel 1, Gruppe C, nordamerikanische IMSA-Serien, Deutsche Rennsport-Meisterschaft, DTM, ITC, ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, FIA GT oder ADAC GT Masters: Ein Auszug aus einer langen Liste von Rennserien, in denen Zakspeed in den vergangenen 50 Jahren erfolgreich war. In der Rennsaison 1968 gründete Erich Zakowski (heute 83) das Zakspeed-Team. Er schuf sich damit neben seiner Ford-Werkstatt und seinem Ford-Autohaus ein professionelles Standbein im Motorsport. Seit den 1990er-Jahren leitet Sohn Peter (52) die inzwischen auf eine Unternehmensgruppe verteilten Aktivitäten. Zakspeed ist mit 480 Einzelsiegen und 22 national und international gewonnenen Meisterschaften eines der erfolgreichsten deutschen Rennteams, das als Werksteam unter anderem für Hersteller wie BMW, Ford, Opel, Mercedes-Benz und Porsche erfolgreich war.

Eine Bilanz und eine Historie, die stolz machen? „Natürlich machen diese spannenden 50 Jahre stolz“, sagt Peter Zakowski. Und welche Zeit besonders? Da will sich der heutige Teamchef nicht festlegen. „Jede Phase hatte ihre besonderen Herausforderungen. Daher hatte jede ihre Reize und speziellen Anforderungen. Wenn man dann einen Titel gewonnen hat, war das natürlich die Krönung einer Saison“, erklärt Zakowski. Unvergessen bleiben zunächst die ersten großen Erfolge mit den Ford-Modellen Escort und Capri Anfang der 1970er-Jahre. Als Zakspeed im Tourenwagen-Rennsport als Motoren- und Fahrzeugentwickler weltweit erfolgreich und bekannt wurde. 

Für immer in Erinnerung bleiben auch die Zakspeed-Erfolge in der DTM mit BMW und in der ITC mit Opel sowie im Rallycross. Genauso das mutige Formel-1-Engagement in den 1980ern mit komplett selbst konstruierten und gebauten Autos sowie die wegweisenden Pionierprojekte mit Kohlefaser-Chassis in den USA. Dreimal gewann Zakspeed zudem das ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring (1999, 2001 und 2002). 

Seit 2014 ist das Team im ADAC GT Masters vertreten. Dort konnte Zakspeed 2015 mit Sebastian Asch und Luca Ludwig im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 den Titel erringen. Die Serie hat es dem Teamchef angetan: „Das ADAC GT Masters entwickelt sich ständig weiter und zählt zu den professionellsten GT3-Sprintserien weltweit“, so Zakowski. „Es ist eine tolle Herausforderung, sich mit einer so harten Konkurrenz zu messen.“

Mit Luca Stolz (22/Brachbach) und Sebastian Asch (32/Ammerbuch) liegen die besten Zakspeed-Fahrer in der „Liga der Supersportwagen“ derzeit auf dem zehnten Tabellenrang. Nach dem nicht einfachen Saisonstart für sein Team glaubt Zakowski an die Trendwende zum Besseren am „Ring“: „Wir sind gestärkt und bestens aussortiert und haben in der Sommerpause an unserer Performance gearbeitet. Mit dem Nürburgring, Zandvoort und dem Sachsenring kommen jetzt Strecken, die unseren Mercedes-AMG GT3 gut liegen sollten. Wir wollen noch mal angreifen und im Idealfall um den Titel mitkämpfen.“ 

Im zweiten Mercedes-AMG setzt das Team aus Niederzissen mit Kim-Luis Schramm (21/Wümbach) und Nicolai Sylvest (21/DK) auf den Nachwuchs. „Wir arbeiten gerne mit jungen Leuten. Das bringt immer frischen Wind ins Team“, so Zakowski. „Eine Mischung aus jung und erfahren ist immer gut.“ Mit dem ADAC-Formel-4-Aufsteiger Schramm hat Zakspeed einen der jüngsten Fahrer im Feld in seinen Reihen: „Trotz seiner geringen Erfahrung war er ziemlich schnell auf einem guten Niveau. Leider kann er noch keine vorderen Ergebnisse vorweisen. Er wurde einmal in aussichtsreicher Position abgeschossen, einmal hatte er einen Reifenschaden.“

Gefeiert wird der 50. Zakspeed-Geburtstag im September mit einem Tag der offenen Tür am Stammsitz in Niederzissen. Für das Heimrennen beim ADAC GT Masters Anfang August auf dem Nürburgring haben sich aber bereits eine Menge Gratulanten bei Zakspeed angemeldet. Wer weiß, vielleicht gibt es dann auch noch einen anderen Grund zu feiern als das Firmenjubiläum. Denn die Voraussetzungen für gute Resultate sind da.

Dienstag, 24. Juli 2018

Der IDM-Tross gastiert auf der Kultstrecke Schleizer Dreieck

Es wird geliebt oder gehasst. Das Schleizer Dreieck ist eine der letzten Naturrennstrecken Deutschlands mit langer Tradition und die älteste überhaupt. 2018 feiert der eigenwillige Kurs, der früher sogar durch Wohngebiete ging, seinen 95. Geburtstag. Die Internationale Deutsche Meisterschaft ist bei der Party dabei und vom 27. bis 29. Juli 2018 zu Gast.  
Foto: Jens Hawrda
Wenn die IDM in Schleiz ihre Zelte aufschlägt, ist der Saisonhöhepunkt im Rennkalender der Kreisstadt gekommen. Für die IDM wiederum bedeutet der Termin eine Reise ins absolute Fan-Mekka der Meisterschaft. Wenn IDM-Zeit angesagt ist und das Wetter mitspielt, bevölkert meistens über das Dreifache der Einwohnerzahl von rund 8500 Personen die Tribünen und das Fahrerlager. Denn nirgendwo ist man näher am Sport dran als bei der IDM, und in Schleiz vermischt sich alles mit einem urwüchsigen Charakter auf und neben der Strecke. IDM-Promotor Motor Presse Stuttgart hat keine Mühen gescheut, damit auch jeder Besucher bei diesem Spektakel  auf seine Kosten kommt.

Buchhübel, Seng, Querspange, hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer auf dem Schleizer Dreieck gewinnen will, braucht neben Können auch eine gehörige Portion Mut. In der IDM Superbike 1000 kämpft ein echter Schleizer mit an der Spitze in Deutschlands höchster Klasse im Motorradstraßenrennsport. Julian Puffe ist in seinem Heimatort bekannt wie ein bunter Hund. Allerdings ist gerade er derjenige, der bisher mit die wenigsten Rennen auf der Kultstrecke absolviert hat. Der 22-Jährige war in den letzten Jahren im  internationalen FIM Superstock-Cup unterwegs, der nur einmal im Jahr in Deutschland auftritt, aber dann auch nicht in Schleiz. Dennoch steht Puffe jetzt unter besonderer Beobachtung. Der Modellathlet vom alpha Racing-Van Zon-BMW-Team hat in den bisher gelaufenen sechs Rennen zwei dritte Plätze geholt. Drei Mal schrappte er um eine Position am Podium vorbei. Schafft er es diesmal noch weiter nach vorn?

In der IDM Superbike 1000 kämpfen die Marken BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha um Punkte. Der Ukrainer Ilya Mikhalchik (alpha Racing-Van Zon-BMW)  kommt als IDM-Führender ans Schleizer Dreieck. Doch der Vorsprung auf seinen härtesten Gegner Bastien Mackels (Wilbers-BMW) aus Belgien ist bei der letzten Veranstaltung geschmolzen, was den Titelkampf neu angeheizt hat. Julian Puffe ist Gesamt-Dritter. Mit Dominic Schmitter (HPC Power ) folgt auf dem vierten Rang der erste Suzuki-Pilot. Position fünf belegt Honda, dahinter  kommt die erste Yamaha. Bis auf Kawasaki haben bisher alle Marken mindestens ein Mal Podiumsluft geschnuppert. Ändert sich das jetzt? Die Motorräder sind hochgezüchtet und leisten etwa 220 PS. Eine Kit-Elektronik und zum Beispiel Umbauten an der Federgabel und im Bremssystem sind erlaubt.
 
Mit etwa 135 PS am Hinterrad und 600 cm³ Hubraum geht es in der IDM Supersport 600 zur Sache. Die Motorräder sind keine Unbekannten und technisch ausgereizt. Auf langen Geraden wird ein Top Speed von bis zu 270 km/ erreicht. Max Enderlein (Freudenberg Team) kommt als Spitzenreiter mit nur einem einzigen Punkt Vorsprung vor seinem Yamaha-Kollegen Marc Buchner (Buchner Motorsport) nach Schleiz.  


Eine prickelnde Show liefern auch die Fahrer in der kleinen IDM Supersport 300 ab. Es handelt sich um die Einstiegsklasse auf der internationalen Bühne, in der sich die jungen Wilden tummeln. Das Mindestalter liegt laut FIM-Reglement bei 15 Jahren. Victor Steeman führt die Gesamtwertung an. Der Niederländer vertraut auf eine KTM RC390. Der Hersteller aus Österreich ist 2018 als neuer Partner in die IDM eingestiegen und erfreut sich in der 300er-Klasse großer Beliebtheit. In seinem Landsmann Dion Otten hat Steeman seinen großen Gegner im einzigen Honda-Fahrer aus dem gesamten Feld gefunden. Desweiteren sind Yamaha- und Kawasaki-Piloten vertreten. Um Chancengleichheit für die einzelnen Motorenkonzepte herzustellen, gibt es genaue Gewichts- und Drehzahllimits.  

In der IDM Sidecar liefern sich Titelverteidiger Bennie Streuer/Gerard Daalhuizen (LCR F1 Suzuki) sowie Josef Sattler/Uwe Neubert (Adolf RS F1 BMW) knackige Duelle. 

Und im IDM-Rahmenprogramm ziehen ambitionierte Herren in der Superstock 600-Klasse sowie im Twin Cup und dem Suzuki GSX-R-Cup am Gasgriff.

Abseits der Rennstrecke geht die Party weiter mit dem traditionellen Fußballturnier am Freitag, 18:30 Uhr. Am Samstag steigt die Race-Party auf dem Buchhübel. Die schnellsten Rennfahrer können bei der öffentlichen Pressekonferenz und Siegerehrung gefeiert werden.  Und selbst fahren dürfen die Fans auch: bei Probefahrten von BMW mit der HP4 am Freitag und Samstag über die Rennstrecke und bei Ausflügen ins Umland mit Modellen aus der aktuellen Palette von BMW, Honda und KTM.

Montag, 23. Juli 2018

Markenvielfalt in der ADAC TCR Germany: Hyundai steigt ein

  • Ab dem Nürburgring-Wochenende sind zwei Hyundai i30 N TCR am Start 
  • Erster Einsatz als Hyundai Team Engstler Anfang August
  • Franz Engstler: "Stolz, diese erfolgreiche und dynamische Marke zu vertreten" 
Hyundai, Franz Engstler (r.), Markus Schrick 
Foto: ADAC-Motorsport
Noch mehr Markenvielfalt für die ADAC TCR Germany: Ab dem kommenden Rennwochenende auf dem Nürburgring (3. bis 5. August) wird Hyundai einsteigen und zwei i30 N TCR an den Start bringen. Das Hyundai Team Engstler setzt die beiden 330 PS starken Tourenwagen bis zum Ende der Saison ein, und auch im folgenden Jahr sind sie fest eingeplant.

"Die ADAC TCR Germany ist für Hyundai Deutschland der konsequente nächste Schritt unseres Motorsport-Engagements. Bereits in den vergangenen Jahren haben wir uns mit unseren Einsätzen in der VLN und bei den 24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife auf die Rundstrecke festgelegt", sagt Markus Schrick, Geschäftsführer Hyundai Motor Deutschland GmbH. "Wir haben mit dem Hyundai i30 N ein Hochleistungsfahrzeug im Programm, das die Kunden emotional anspricht. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Team Engstler einen erfahrenen und erfolgreichen Partner an unserer Seite haben." Neben Hyundai sind in der ADAC TCR Germany auch Audi, Cupra, Honda, Opel, Peugeot, Renault und VW am Start.

"Es macht uns sehr stolz, diese erfolgreiche und dynamische Marke in der ADAC TCR Germany vertreten zu dürfen. Das komplette Team freut sich extrem auf die neue Herausforderung und die tolle Zusammenarbeit", sagt Franz Engstler, Teamchef von Engstler Motorsport.

Der Hyundai i30 N TCR ist das erste Rundstreckenmodell, das von Hyundai Motorsport in Alzenau entwickelt wurde. Der Tourenwagen basiert auf der sportlichsten Variante des Hyundai i30, dem Hot Hatch Hyundai i30 N mit bis zu 275 PS in der Serie. Die Rennversion nutzt die Vorzüge des Serienmodells aus, das einem umfangreichen Testprogramm - darunter zahlreiche Runden auf der Nürburgring-Nordschleife - unterzogen wurde. Dem TCR-Reglement entsprechend wird der i30 N TCR von einem Zwei-Liter-Turbomotor mit rund 330 PS aus der Hyundai-Produktfamilie angetrieben. Die Fahrer für die beiden Hyundai werden zeitnah bekannt gegeben.

Der i 30 N TCR hat seine Klasse in anderen Serien bereits bereit demonstriert. Der Wagen gewann im neuen WTCR - FIA-Tourenwagen-Weltcup neun der ersten 18 Rennen sowie Rennen in der TCR Europe und in nationalen Serien.

Mittwoch, 18. Juli 2018

DTM: Drei Fragen an Ulrich Fritz

Ulrich Fritz: „Ich warne davor, zu glauben, dass wir die Titel bereits in der Tasche haben“

Ulrich Fritz
Foto: Mercedes-Motorsport

Uli, wir haben Halbzeit in der DTM. Wie fällt Dein Fazit für die erste Saisonhälfte aus?

Ulrich Fritz: Zur Halbzeit der Saison in allen Meisterschaften deutlich zu führen, damit haben wir zum Start der Saison sicher nicht gerechnet. Wir wussten, dass wir in der Vorbereitung sehr viel Energie in unsere letzte Saison investiert haben, daher ist es für die gesamte Mannschaft auch der verdiente Lohn. Und um ehrlich zu sein, ein bisschen Genugtuung schwingt auch mit. Ich kann mich noch sehr gut an die Kommentare zum Auftakt in Hockenheim erinnern, als uns vorgeworfen wurde, dass wir in diesem Jahr eigentlich nur Teilnehmer wären, aber sportlich keine Rolle spielen würden. Davon ist jetzt nichts mehr zu hören. Aber ich warne auch davor, zu glauben, dass wir die Titel bereits in der Tasche haben. Dem ist sicherlich nicht so. BMW war die ganze Saison fast immer bei der Musik und auch Audi ist seit Zandvoort wieder voll mit dabei. Wenn wir jetzt nachlassen würden, dann schmilzt unser Vorsprung ganz schnell dahin.

Wer ist für Dich bisher der größte Gewinner der ersten Saisonhälfte?

Ulrich Fritz: Alles in allem würde ich sagen: der Fan. Die ganzen Änderungen, die wir vor der Saison beschlossen haben, zeigen auf jeden Fall Wirkung. Wir haben tolle Rennen mit spektakulären Zweikämpfen gesehen. Eben das, was der Zuschauer sich von der DTM wünscht. Rein sportlich ist es jetzt mit Blick auf die Tabelle nicht so schwierig, eine Antwort zu finden. Gary liefert bisher eine Wahnsinns-Saison ab. Vor dem ersten Rennen haben wir noch darüber gewitzelt, dass er unter mir noch kein Rennen gewinnen konnte, andere haben schon Hochrechnungen angestellt, wie viele Tage er sieglos ist und jetzt hat er schon drei Saisonsiege nach 10 Rennen auf dem Konto.

Es gibt schon Aussagen und Gerüchte, die in die Richtung zielen, dass schon festgelegt wurde, dass alle Mercedes-Fahrer für Gary fahren müssen. Was sagst Du dazu?

Ulrich Fritz: Das ist Quatsch. Es gibt definitiv keine Ansagen in diese Richtung. Bei uns darf jeder gewinnen. Es wäre nicht gerade clever, wenn wir uns nach 10 Rennen auf einen Fahrer festlegen würden, obwohl fünf unserer Jungs in den Top-8 der Meisterschaft stehen. Je mehr Eisen du am Ende noch im Feuer hast, desto besser. Die Vergangenheit hat ja gezeigt, wie schnell es geht, dass ein Fahrer mal zwei, drei Nullrunden einfährt. Dann ist es gut, wenn man mehrere Kandidaten auf den Titel hat. Viele der Kommentare gehören ja auch einfach zum Geschäft und dienen dazu, Unruhe zu stiften oder von anderen Dingen abzulenken. Das sollte man nicht zu ernst nehmen.

DTM: Stimmen der Audi-Piloten nach dem Rennwochenende in Zandvoort

René Rast sorgte in Zandvoort für den ersten Saisonsieg von Audi in der DTM. Lokalmatador Robin Frijns gelang sein bestes DTM-Ergebnis. Nico Müller und Jamie Green sammelten ebenfalls Punkte. Die Stimmen nach einem ereignisreichen DTM-Wochenende.
Renè Rast
Foto: Jens Hawrda
René Rast (Audi Sport RS 5 DTM #33) Platz 17 / Platz 1
„Samstag Letzter, Sonntag Erster – gemischter hätten die Gefühle nicht sein können! Das Rennen am Sonntag war natürlich super: Ich hatte ein mega Auto und habe mit einer super Strategie von Startplatz drei gewonnen. Zum Schluss wurde es mit dem Safety-Car noch einmal richtig eng. Ich hoffe natürlich, dass das die Kehrtwende für eine bessere zweite Saisonhälfte war.“

Robin Frijns (Aral Ultimate Audi RS 5 DTM #4) Platz 5 / Ausfall
„Der Samstag war ein perfektes Heimspiel: bester Audi-Pilot im Qualifying und mein bisher bestes DTM-Ergebnis mit Platz fünf. Ein toller Tag. Leider hatte mein Auto am Sonntag ein Elektronik-Problem, das mich den ganzen Tag begleitet hat und schließlich auch zum Ausfall im Rennen geführt hat. Aber selbst als ich in Kurve 11 ausgerollt bin, haben mir die Fans aufmunternd applaudiert. Danke an alle für die phänomenale Unterstützung.“


Nico Müller (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM #51) Ausfall / Platz 7
„Es ist immer ein Highlight, einen Rennwagen in Zandvoort bewegen zu dürfen. Eine sensationelle Strecke, pures Adrenalin. Im ersten Rennen sind uns durch einen Reifenschaden leider ein vierter Platz und zwölf Punkte durch die Lappen gegangen. Das ist ärgerlich. Am Sonntag haben wir das Balance-Fenster im Qualifying überhaupt nicht getroffen. Schade, denn die Renn-Pace war top. Mit einer guten Strategie und einem perfekten Stopp haben wir uns noch vom 16. auf den siebten Platz vorgearbeitet. Das ist ein schöner Lohn für die Mechaniker, die mein Auto nach dem Unfall gestern wieder aufgebaut haben.“


Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM #53) Platz 10 / Platz 14
„Leider hatte ich an beiden Tagen Probleme im Qualifying. Schade, denn sowohl in den Freien Trainings als auch in den Rennen war mein Audi schnell. So konnte ich am Samstag immerhin von der letzten Reihe bis auf Platz zehn in die Punkteränge vorfahren. Am Sonntag hat die Strategie leider nicht ganz gepasst und ich hing hinter einem Gegner fest, mit dem es später noch einen Kontakt gab. Daher musste ich noch eine Durchfahrtsstrafe antreten. Gratulation an Audi, das Team Rosberg und René (Rast) zum Sieg. Der zeigt, dass wir Fortschritte mit dem Auto machen, entsprechend optimistisch können wir auf die zweite Saisonhälfte blicken.“


Loïc Duval (Audi Sport RS 5 DTM #28) Platz 11 / Platz 15
„In den Freien Trainingssitzungen war ich zweimal Fünfter und einmal Vierter. Auch in beiden Rennen war ich bei den schnellsten fünf. Das unterstreicht, dass der Speed da war und wir viele Punkte hätten holen können. Leider haben beide Qualifyings nicht so gut funktioniert und auch die Rennen liefen nicht nach Wunsch. Die Performance war gut, aber was die Ergebnisse betrifft, war es ein eher düsteres Wochenende.“


Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM #99) Platz 15 / Platz 16
„Zunächst einmal Gratulation an René (Rast), das Team Rosberg und Audi zum ersten Saisonsieg. Das war eine Superleistung. Für mich war der Sonntag deutlich besser als der Samstag, sowohl das Qualifying mit Startplatz sechs als auch das Rennen. Wir haben das Auto gegenüber dem Samstag deutlich verändert, als die Renn-Pace überhaupt nicht gestimmt hat. Im zweiten Rennen wären die Top Sechs möglich gewesen, leider hat ein Reifen nach dem Restart Luft verloren und ich musste noch mal reinkommen.“

Dienstag, 17. Juli 2018

DTM-Begeisterung beim Goodwood Festival of Speed

  • Voll in Fahrt: Frank Biela im Audi RS 5 DTM und Ricky Collard im BMW M4 DTM
  • 200.000 Zuschauer feiern das 25. Jubiläum der Kult-Veranstaltung
  • Perfekte Einstimmung auf das DTM-Wochenende in Brands Hatch am 11. und 12. August
Der Audi RS 5 DTM in Goodwood
Foto: dtm.com
Englische Wochen in der DTM. Vor dem Comeback auf der Insel in knapp vier Wochen in Brands Hatch, war die DTM am vergangenen Wochenende zum ersten Mal als Rennserie auf dem legendären Goodwood Festival of Speed vertreten. Beim 25-jährigen Jubiläum des Motorsport-Spektakels auf dem Gelände von Goodwood House in Südengland begeisterten Frank Biela im Audi RS 5 DTM und Ricky Collard im BMW M4 DTM bei traumhaftem Wetter drei Tage lang mehr als 200.000 Zuschauer.
 
„Goodwood ist einfach legendär – schön, dass ich wieder mal dabei sein konnte“, sagte Biela, DTM-Champion von 1991. „Die britischen Fans sind total Motorsport-verrückt und sind auf die spektakulären DTM-Autos voll abgefahren.“ Für Biela glich das Wochenende einem Klassentreffen, begegnete er doch in Goodwood einer Reihe alter DTM-Weggefährten, wie Klaus Ludwig, Bernd Schneider, Tom Kristensen, Emanuelle Pirro, Steve Soper und SKH Prinz Leopold von Bayern. Biela ist seit seinem ersten Le-Mans-Sieg im Jahr 2000 regelmäßig in Goodwood zu Gast. Seine Premiere hingegen feierte der 21-jährige Engländer Collard. „Ein Mega-Wochenende“, strahlte der BMW-Motorsport-Junior und DTM-Ersatzfahrer. „Großartig, dass ich mit so einem fantastischen Auto hier dabei sein durfte.“
Frank Biela pilotierte den Audi RS5 DTM in Goodwood
Foto: dtm.com
So entspannt die Stimmung auf dem Festivalgelände bei strahlendem Sonnenschein war, so viel Respekt forderte beiden Piloten der 1,86 Kilometer lange Bergrenn-Kurs ab. „Es handelt sich nur um Demofahrten“, sagte Biela. „Aber sobald du den Helm aufhast, willst du auch Vollgas geben. Das ist hier allerdings nicht ganz ohne, denn es gibt nur Strohballen und keine Auslaufzonen. Der Grat zwischen Zero und Hero ist hier sehr schmal.“ Der 21 Jahre alte Collard schätzt den einzigartigen Charakter des Kurses in Goodwood: „Einmalig und einfach Old-School – das mag ich sehr.“
 
Der Auftritt der DTM in Goodwood war für die britischen Fans die perfekte Einstimmung auf das bevorstehende DTM-Wochenende am 11. und 12. August in Brands Hatch. „Ich glaube, dass wir den Zuschauern entlang der Strecke eine tolle Show geboten haben“, so Collard. Biela ergänzte: „Viele von ihnen werden sich die DTM auf dem Grand-Prix-Kurs in Brands Hatch nicht entgehen lassen.“

Montag, 16. Juli 2018

DTM Zandvoort: René Rast holt ersten Saisonsieg für den Audi RS 5 DTM

  • Titelverteidiger gewinnt Sonntagsrennen mit riskanter Strategie
  • Reifenwechsel bereits nach der ersten Runde
Renè Rast holt den ersten Saisonsieg für Audi
Foto: Audi Communications Motorsport / Malte Christians
Der amtierende Champion ist wieder da: Im zehnten Rennen des Jahres sorgte René Rast in den Dünen von Zandvoort (Niederlande) für den ersten Saisonsieg des Audi RS 5 DTM.
 
Was für eine Story! 2016 kam René Rast in Zandvoort im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht zu einem unerwarteten Debüt in der DTM. Damals ersetzte er im Sonntagsrennen den am Vortag verletzten Adrien Tambay im Audi Sport Team Rosberg. 2017 holte Rast als Rookie auf Anhieb den DTM-Titel, erlebte in Zandvoort aber ein schwieriges Wochenende. Zwei Jahre nach seinem Debüt beendete er auf der anspruchsvollen Strecke in den Dünen an der Nordsee nun die Durststrecke von Audi in der aktuellen DTM-Saison.

Seinen insgesamt vierten Sieg in der DTM holte der Titelverteidiger mit einer riskanten Strategie: Von Startplatz drei ins Rennen gegangen, wechselte der Deutsche schon nach der ersten Runde die Reifen und zog mit dieser Strategie an Gary Paffett (Mercedes-Benz) und Philipp Eng (BMW) vorbei. Nachdem auch Paffett seinen Boxenstopp absolviert hatte, konnte Rast seinen Vorsprung auf knapp drei Sekunden ausbauen, ehe eine Safety-Car-Phase seinen Vorsprung zunichtemachte. Doch auch beim Restart behauptete er die Führung und verteidigte Platz eins gegen den Tabellenführer bis ins Ziel.
Renè Rast
Foto: Audi Communications Motorsport / Malte Christians
„Die letzten 15 Minuten waren die härtesten, die ich je in einem Rennen erlebt habe“, sagte Rast, der auf der reifenmordenden Strecke 34 Runden mit einem Reifensatz absolvierte. „Vor dem Rennen hätte ich dieses Ergebnis nicht erwartet. Doch wir sind eine extrem riskante Strategie gegangen und ich hatte ein mega Auto, das konstant schnell war. So konnten wir mit Mercedes-Benz um den Sieg kämpfen. Nach dem vielen Pech in diesem Jahr ist dieser Sieg unheimlich erfrischend.“

„Was für ein Rennen, unglaublich!“ sagte Rasts Teamchef Arno Zensen. „Man kann René zu dieser Leistung nur gratulieren. Als ausgerechnet (sein Teamkollege) Jamie (Green) die Safety-Car-Phase ausgelöst hat, bin ich fast gestorben. Aber René hat den Sieg nach Hause gebracht. Natürlich sind wir überglücklich, endlich wieder ein Rennen gewonnen zu haben. Danke an Audi für das tolle Auto und die clevere Strategie!“

Mit derselben Strategie wie Rast kam Nico Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline) von Startplatz 16 noch auf Rang sieben nach vorn und ebenfalls in die Punkteränge. Teamkollege Robin Frijns schied nach seinem starken Rennen vom Vortag dagegen nach nur zehn Runden wegen eines Defektes im Bereich der Elektrik vorzeitig aus. Jamie Green beendete das Rennen nach einer Durchfahrtstrafe infolge einer Kollision mit Bruno Spengler (BMW) auf Platz 14. Loïc Duval und Mike Rockenfeller (beide Audi Sport Team Phoenix) belegten nach Reifenschäden und zusätzlichen Boxenstopps die Plätze 15 und 16.

Nach einer kurzen Pause geht es am 11. und 12. August weiter in Brands Hatch (Großbritannien). Die DTM startet dabei erstmals auf der langen Streckenvariante, die als ähnlich anspruchsvoll gilt wie der Kurs in Zandvoort.

Audi Sport ABT Schaeffler ist Formel-E-Champion

  • Titelgewinn im Audi-Premierenjahr
  • Lucas di Grassi wird bei Saisonfinale Zweiter und noch Vizechampion
  • Daniel Abt als Dritter und mit schnellster Rennrunde erneut auf dem Podest
Daniel Abt (l.) und Lucas di Grassi sichern Audi den Meistertitel
Foto: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel
Mit einer beeindruckenden Aufholjagd hat sich das Team Audi Sport ABT Schaeffler beim Saisonfinale in seinem Premierenjahr in der Formel E noch den Titel in der Teamwertung gesichert. Vier Podestplätze am Wochenende, darunter ein Doppelsieg, und insgesamt 78 von maximal 94 möglichen Punkten machen aus einem fast uneinholbaren Rückstand von 33 Punkten am letzten Wochenende noch zwei Punkte Vorsprung.
 
Daniel Abt und Lucas di Grassi nach dem letzten Saisonrennen
Foto: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel
Herzschlagfinale in New York: Bis zur letzten Runde war die Entscheidung in der Teamwertung der ABB-FIA-Formel-E-Meisterschaft offen und hart umkämpft. Die Winzigkeit von zwei Punkten gab am Ende den Ausschlag. Lucas di Grassi überquerte im Sonntagsrennen nach 43 Runden auf dem Straßenkurs in Brooklyn mit Blick auf Downtown Manhattan als Zweiter die Ziellinie. Der Brasilianer machte sich mit seinem siebten Podestplatz in Folge zum Vizechampion. In den ersten vier Rennen der Saison fuhr di Grassi nicht einen einzigen Punkt ein, ab Rennen sechs stand er bei jedem Rennen auf dem Podium. „In vier Rennen keine Punkte und nun bin ich noch Zweiter der Fahrerwertung – das ist ein kleines Wunder. Es wurde für mich und auch für unser Team dann noch eine herausragende Saison. Wir geben niemals auf, der Teamtitel nach so einer unglaublichen Aufholjagd ist der beste Beweis dafür“, erklärte der Brasilianer. Di Grassi holte in den vier Jahren, die es die Formel E gibt, im Team von Audi Sport ABT Schaeffler mit 611 Punkten mehr Zähler und mit 27 Podiumsplatzierungen mehr als jeder andere Fahrer in der Elektro-Rennserie.
 
Teamkollege Daniel Abt steuerte zum sensationellen Gewinn der Teamwertung im Finalrennen einen dritten Platz und damit 15 Punkte sowie einen Zähler für die schnellste Rennrunde bei. Es war die insgesamt vierte des 25-Jährigen, er ist damit der Fahrer mit den meisten schnellsten Rennrunden in dieser Saison. Insgesamt gelang dies Audi Sport ABT Schaeffler sieben Mal in zwölf Rennen – Bestmarke aller Teams. „Wir hatten ein großes Ziel, und das haben wir geschafft. Was für ein Comeback – ich bin glücklich und freue mich für das ganze Team. Und das sind nicht nur alle hier an der Strecke, sondern auch alle Partner und die Mitarbeiter in Ingolstadt, Neuburg und Kempten“, erklärte Abt, der mit 120 Punkten, zwei Siegen und zwei weiteren Podestplätzen hier in New York seine mit Abstand erfolgreichste Saison in vier Jahren Formel E fuhr. In der Fahrerwertung belegt Abt den fünften Rang.
 
Teamchef Allan McNish erklärte: „Ja, wir mussten bis zur letzten Kurve und bis zur letzten Sekunde zittern, aber nun ist es wahr geworden: Team-Champion! Ich werde Lucas und Daniel nun ganz fest umarmen. Diese Saison war ein Auf und Ab, und sie haben immer ihr Bestes gegeben. Auch heute, als es wirklich drauf ankam, haben sie – wie heißt es so schön – ‚geliefert‘. Großes Danke auch an unser Basislager in Deutschland. Great job.“ Audi-Motorsportchef Dieter Gass ergänzte: „Als wir hier nach New York anreisten, war klar, dass das eine wirklich große Herausforderung wird. Dass es aber ein solcher Krimi werden würde, der bis zur letzten Kurve geht, hat uns allen den Atem geraubt. Ganz großes Danke an alle Mitarbeiter bei Audi Sport, ABT und Schaeffler auch daheim. Dieses Herzschlagfinale hat wirklich elektrisiert.“
 
Im Rahmen des Formel-E-Finales bot Technologiepartner Schaeffler einen Blick in die Zukunft der Formel E und lud am Samstagabend knapp 300 Gäste – darunter die deutsche Botschafterin in den USA Dr. Emily Haber – auf eines der typischen New Yorker Rooftops und zeigte einen Prototyp des spektakulären neuen Audi e-tron FE05, in dem erneut gemeinsam entwickelte Antriebstechnik von Schaeffler und Audi zum Einsatz kommt. Das erste Rennen Mitte Dezember in Riad/Saudi-Arabien läutet die zweite Ära in der Formel E ein.

Sonntag, 15. Juli 2018

Der Champion ist zurück: René Rast mit Arbeitssieg in Zandvoort

  • Titelverteidiger Rast erkämpft sich und Audi den ersten Saisonsieg 2018
  • Gary Paffett wird Zweiter und baut seine Tabellenführung weiter aus
  • Philipp Eng bester BMW-Fahrer auf Platz vier

Renè Rast (Audi) siegt vor Gary Paffett (Mercedes)
Große Erleichterung und Freude bei René Rast und Audi: Im zehnten DTM-Saisonrennen erkämpfte sich der DTM-Champion den ersten Sieg des Jahres für sich und seinen Hersteller Audi. Der Mindener, von Startplatz drei ins Rennen gestartet, überquerte nach 35 Runden als Erster die Ziellinie. „Das war wie ein Befreiungsschlag nach einer langen Durststrecke und viel Pech“, sagte Rast nach dem Rennen. „Gary war brutal schnell und mit einem Sieg habe ich nicht unbedingt gerechnet.“ Und das ausgerechnet an dem Ort, an dem er vor zwei Jahren sein DTM-Debüt feierte. Für den Audi-Piloten ist es der vierte Sieg in seinem 30 DTM-Rennen. Zweiter im Sonntagsrennen wurde Mercedes-AMG-Pilot Gary Paffett vor seinem Markenkollegen Paul Di Resta. Philipp Eng sah als bester BMW-Pilot auf Platz vier die Zielflagge.

Garant für den Erfolg von Rast war seine Boxenstrategie. Im Gegensatz zum Samstagsrennen steuerte er bereits nach Runde eins die Box zum Räderwechsel an. Der Plan ging auf. Nach dem Stopp von Paffett in Runde zehn übernahm Rast – im bereinigten Klassement – die Führung und baute diese zwischenzeitlich auf über zwei Sekunden aus. Der Einsatz des Safetycars in Runde 21, nach einer Kollision zwischen Jamie Green und Bruno Spengler, machte das Rennen an der Spitze noch einmal spannend. Doch beim Restart setzte sich Rast beherzt gegen Paffett durch und verteidigte Platz eins bis ins Ziel. „Die letzten 15 Minuten waren verdammt schwierig“, sagt Rast. „Vor allem für die Zuschauer war es sicher nochmal ein packendes Duell.“ Lob für den Arbeitssieg von Rast gab es anschließend auch vom Zweitplatzierten Paffett: „René hat den Sieg absolut verdient. Für mich war ein perfektes Rennen und ich bin mit Platz zwei zufrieden. Von so einem DTM-Wochenende – mit zwei Pole-Positions, einem Sieg und einem zweiten Platz – kann man nur träumen.“

Auch der viertplatzierte Philipp Eng im schnellsten BMW M4 DTM war mit dem Rennsonntag zufrieden. „Das Rennen hat sehr viel Spaß gemacht, Vollgas von der ersten bis zur letzten Runde. Ich konnte mit der Spitze mithalten, aber eine Attacke auf Paul war nicht möglich. Auf unsere Leistung können wir aufbauen.“ Di Resta, der als Dritter ins Ziel kam, ist zur Halbzeit der einzige Pilot, der in allen Rennen punkten konnte.

Die DTM-Fahrerwertung führt nach zehn von 20 Saisonrennen weiterhin Gary Paffett an. Mit 148 Punkten liegt der Brite auf Platz eins vor Paul Di Resta (121) und Timo Glock (101). Zur DTM-Halbzeit liegen Marco Wittmann (98) und Edoardo Mortara (97) auf den Positionen vier und fünf.

Nach einer vierwöchigen Sommerpause kehrt die DTM am 11. und 12. September 2018 zurück nach England. Auf der langen Variante der Traditionsrennstrecke Brands Hatch startet die DTM in der Grafschaft Kent mit den Saisonrennen elf und zwölf in die zweite Saisonhälfte.

DTM Zandvoort: Erneute Pole für Paffett

Pole für Gary Paffett
Foto: Mercedes-Motorsport
Das gab es in dieser Saison noch nicht sowohl am Samsataf als auch am Sonntag steht der selbe Fahrer auf Pohl. In Zandvoort gelingt das nun Gary Paffett. Er startet im heutigen Sonntagsrennen von Startplatz eins. 

Dahinter auch ein Bild was es in dieser Saison noch nicht gab die verbleibendenm Hersteller schaffen es auch in die Top-Drei. Auf Platz zwei startet heute BMW-Pilot Phillip Eng vor Audi-Fahrer und Vorjahreschampion Renè Rast. 

Der Brite Gary Paffett legte auf dem Dünenkurs eine Runde hin, an die die Konkurrenz nicht annähernd herankam. „Es fühlt sich fast so an wie gestern. Da standen allerdings noch zwei weitere Mercedes-Fahrer neben mir. Ich habe gestern schon gesagt, dass ich mich noch um ein paar Zehntel verbessern kann. Das habe ich geschafft. Ich habe jetzt die beste Ausgangslage und ein sehr schnelles Auto“, sagte Paffett.

DTM: Drittes Freies Training - Wehrlein mit Bestzeit

Pascal Wehrlein
Foto: Mercedes-Motorsport
Mercedes ist in Zandvoort eine Macht. Auch im dritten Freien Traing sichert sich mit Pascal Wehrlein ein Mercedes-Fahrer die Bestzeit. Dahinter allerding reihe sich mit Jamie Green, Renè Rast, Nico Müller und Loic Duval gleich vier Audi-Piloten ein. Der schnellste BMW-Pilot war Augusto Farfus als Achter.

„Es ist wie gestern, da war ich auch Erster im Freien Training. Im Rennen dann Vierter. Die zwei Sessions nachher zählen“, sagte Wehrlein.
Timo Glock, der im letzten Jahr in Zandvoort das Rennen am Samstag gewann, war trotz Platz elf. „Es war nicht so verkehrt. Ich hatte kein schlechtes Gefühl. Wir müssen mal abwarten, wie es im Qualifying aussieht. Mal schauen, ob wir heute eine Chance gegen die Mercedes-Mauer haben werden.“ 

Das zweite Qualifying beginnt um 11.20 Uhr.

Audi-Pilot Frijns glänzt bei seinem DTM-Heimspiel

  • Niederländer im Samstagsrennen in Zandvoort auf Platz fünf
  • Bisher bestes Ergebnis für den Rookie in der DTM

Starker fünfter Platz für Robin Frijns bei seinem Heimrennen
Foto: Audi Communications Motorsport / Malte Christians
Robin Frijns ist bei seinem ersten Heimrennen in der DTM ein starker Auftritt gelungen: Der Niederländer war am Samstag in Zandvoort sowohl im Qualifying als auch im Rennen bester Audi-Pilot. Mit Platz fünf gelang dem Rookie zudem sein bisher bestes Ergebnis in der DTM.

„Ich habe das Rennen genossen“, sagte Frijns. „Von Startplatz sieben hatte ich keinen guten Start, konnte in der ersten Kurve aber außen herum zwei Autos überholen und mir meinen Platz zurückholen. Danach war ich schnell unterwegs und konnte am Ende mit den Mercedes-Benz kämpfen. Leider ist das Überholen in Zandvoort schwierig. Der Speed war da. Jetzt müssen wir schauen, dass wir für morgen noch einen Schritt nach vorn machen.“

Ähnlich schnell war sein Teamkollege im Audi Sport Team Abt Sportsline, Nico Müller. Der Schweizer ging von Startplatz acht ins Rennen und kam nach seinem Reifenwechsel vor Frijns zurück auf die Strecke. Nach 17 Runden meldete Müller einen Druckverlust am linken Vorderrad. Der Versuch, sich einen zweiten Reifenwechsel zu ersparen, misslang: Infolge eines Reifenschadens rutschte Müller kurz danach von der Strecke und musste aufgeben.

Der Unfall sorgte für den Einsatz des Safety-Cars, der indirekt das Rennen von René Rast zerstörte. Der amtierende DTM-Champion aus dem Audi Sport Team Rosberg führte zu diesem Zeitpunkt das Rennen an, hatte als einziger Fahrer aber seinen Pflichtboxenstopp noch nicht absolviert. So blieb am Ende nur der 17. Platz.

Rasts Teamkollege Jamie Green holte einen Punkt: Der Brite stoppte bereits nach der ersten Runde und kämpfte sich mit dieser Strategie vom 17. Startplatz noch auf Rang zehn nach vorn. Ohne Punkte blieb das Audi Sport Team Phoenix mit den Plätzen elf (Loïc Duval) und 15 (Mike Rockenfeller). 

Das zweite Rennen in Zandvoort startet am Sonntag um 13.30 Uhr MESZ.

Audi startet mit Doppelsieg ins Formel-E-Finale

  • Lucas di Grassi gewinnt erstes Finalrennen in der US-Metropole
  • Daniel Abt macht zweiten Doppelsieg in der Saison perfekt
  • Rückstand im Kampf um den Teamtitel von 33 auf fünf Punkte verkürzt

Lucas Di Grassi
Foto: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel
Mit einem souveränen Doppelsieg hat sich das Team Audi Sport ABT Schaeffler im Kampf um den Titel in der Teamwertung der ABB-FIA-Formel-E-Meisterschaft in eine deutlich verbesserte Ausgangsposition gebracht. Die Entscheidung fällt jetzt im zwölften und letzten Saisonrennen am Sonntag.

Traumkulisse für ein Traumfinale: Der Rückstand von 33 Punkten, mit dem das Team Audi Sport ABT Schaeffler zum Finalwochenende nach New York gereist ist, ist im Samstagsrennen auf fünf Zähler geschmolzen. Lucas di Grassi und Daniel Abt demonstrierten mit einem souveränen Doppelsieg die starke Performance des Audi e-tron FE04. Nach Berlin im Mai dieses Jahres ist es der zweite Doppelsieg. Eine längere Safety-Car-Phase für Aufräumarbeiten nach einem Unfall verkürzte das Rennen im Schatten der Skyline von Manhattan von 45 auf 43 Runden, im Ziel hatte di Grassi 0,965 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen.
Daniel Abt holt Platz zwei für Audi
Foto: Audi Communications Motorsport / Michael Kunkel
Für di Grassi war es der achte Triumph in der Formel E und der sechste Podestplatz in Folge. Der Brasilianer begeisterte das Publikum mit spektakulären Überholmanövern, die ihn noch vor dem obligatorischen Autowechsel von Startplatz elf auf die zweite Position hinter seinen Teamkollegen brachten. Daniel Abt brauchte lediglich sechs Umläufe, um vom fünften Startplatz aus in Führung zu gehen. Kurz nach dem Autowechsel überholte di Grassi seinen Teamkollegen, nachdem dieser einen kleinen Fahrfehler gemacht hatte. „Ich hatte heute kein Rennauto, sondern eine Rakete“, jubelte di Grassi im Ziel. „Natürlich hätte ich mir heute den ersten Platz gewünscht“, sagte Daniel Abt, „aber wir haben ein großes gemeinsames Ziel – und das ist der Gewinn der Teamwertung. Wir haben auch für morgen ein Auto, mit dem wir gewinnen können.“ Mit der schnellsten Rennrunde sicherte der 25-Jährige seinem Team einen weiteren Zähler für die Aufholjagd in der Teamwertung.

Teamchef Allan McNish gab dafür auch schon die Parole aus: „Zunächst mal einen großen Glückwunsch an Jean-Éric Vergne, der Lucas heute als Fahrer-Champion abgelöst hat, aber seinem Team sind wir heute deutlich näher gekommen. Aus dem riesigen Rückstand sind jetzt nur noch fünf Punkte übrig geblieben. Damit sind unsere Karten deutlich besser, und wir haben es selber in der Hand. Ich freue mich auf einen ultimativen Showdown morgen beim Finale.“

Der zwölfte und letzte Saisonlauf der ABB-FIA-Formel-E-Meisterschaft 2017/2018 startet am Sonntag, 15. Juli, um 15 Uhr Ortszeit. In Deutschland zeigt Eurosport das Rennen live, das ZDF überträgt im Livestream auf zdf.de. Weltweit zeigen rund 70 Sender die Formel E. Eine vollständige Übersicht dieser Sender ist online unter www.fiaformulae.com verfügbar.

Formel E: Aktuelles und Buntes aus New York

  • Audi Sport ABT Schaeffler auf Titeljagd in der Teamwertung
  • Erstes Rennen für Lucas di Grassi als Vater
  • Nyck de Vries unterstützt das Team beim Finale als Reservefahrer

Audi Sport ABT Schaeffler in New York
Foto: Audi Communications Motorsport / Viktor Stark
Mit zwei Rennen beim großen Saisonfinale elektrisiert die Formel E New York. Dieses Final-Wochenende markiert zudem das Ende der ersten Ära in der innovativen Rennserie. Audi Sport ABT Schaeffler hat noch ein großes Ziel vor Augen: den Teamtitel.

Mit 33 Punkten Rückstand in der Teamwertung geht Audi in seiner Premierensaison mit dem Team Audi Sport ABT Schaeffler in das Finalwochenende. Samstag und Sonntag wird je ein Rennen absolviert und noch insgesamt 94 Punkte vergeben. Mit dem Rückenwind aus zuletzt sechs Podestplätzen in Folge – Rekord in der Formel E – strebt man den Teamtitel an. Nach einem dritten und zwei zweiten Plätzen soll es im vierten Jahr die Krone in der Teamwertung geben. Aktuell hält das Team zum Ende der vierten Saison in der Formel E uneinholbar mit 31 Podestplätzen in 45 Rennen die Bestmarke. Als einziges Team bisher schaffte Audi Sport ABT Schaeffler vor wenigen Wochen in Berlin zudem die Rekordmarke der maximal möglichen 47 Punkte in einem Rennen. Im Dezember 2018 in Riad (Saudi-Arabien) startet die Formel E mit dem völlig neuen und stärkeren Generation-2-Auto in die nächste Saison.

Für Lucas di Grassi ist der New-York-E-Prix sein erstes Rennen als Vater. Vor zehn Tagen brachte Ehefrau Bianca Sohn Leonardo zur Welt, das erste Kind der beiden. „Diese Geburt hat mein Leben verändert, ich bin wirklich aufgeregt, jetzt ein Vater zu sein. Meiner Frau und meinem Sohn geht es prima, sie unterstützen mich dieses Wochenende aus São Paulo“, sagt di Grassi. Auch im Cockpit des Audi e-tron FE04 seines Vaters ist Leonardo mit an Bord, zu Ehren seines Sohnes ziert ein neuer Aufkleber den Helm des Brasilianers.

Der Niederländer Nyck de Vries ist kein Unbekannter im Formel-E-Fahrerlager, aber hier in New York feiert er seine Premiere als Reservefahrer im Team Audi Sport ABT Schaeffler. Der 23-Jährige fuhr den Audi e-tron FE04 während des Rookie-Tests in Marrakesch und hat sich im Simulator in Neuburg an der Donau auf einen möglichen Einsatz in New York vorbereitet. „Toll, wieder beim Team zu sein. Hoffentlich werde ich nicht gebraucht, aber ich bin bereit, auf die Strecke zu gehen, wenn etwas Unvorhergesehenes an diesem Wochenende passiert“, sagt de Vries, der auch schon als Reservefahrer beim DTM-Rennen 2017 in Moskau für Mike Rockenfeller nach dessen Unfallverletzung am Norisring bereitstand.

Zwei Audi-Mechaniker haben auf eine ganz besondere Weise Werbung für den New-York-E-Prix gemacht. Ausgerüstet mit den Boxenstopp-Lollipops und in Mechaniker-Overalls machten sie sich am Mittwoch auf dem Weg nach Downtown Manhattan und sorgten dort für große Unterhaltung. Es gab lustige Begegnungen mit durch die Stadt eilenden Passanten, Batman sowie einem halbnackten Gitarre-spielenden Cowboy und vielen anderen. Spaß, Tanz und Gelächter – alles zu sehen im Video auf der offiziellen Facebook-Seite von Audi Sport.