Sonntag, 13. Juli 2025

ADAC GT-Masters: Wiebelhaus stellt Mustang auf Pole für zweites Nürburgring-Rennen

Finn Wiebelhaus, Ford Mustang GT3 #1 holt Pole für`s Sonntagsrennen
Foto: Jens Hawrda

Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen/Haupt Racing Team) hat sich mit 1:25.294 Minuten die Pole-Position für das zweite Rennen des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring gesichert. In seinem Ford Mustang GT3 war er 0,126 Sekunden schneller als HRT-Teamkollege David Schumacher, der die erste Startreihe für Ford komplettierte. 

„Wir hatten ein wirklich gutes Qualifying und es hat Spaß gemacht“, strahlte Wiebelhaus nach seiner Debüt-Pole im ADAC GT Masters. „Das Team hat eine super Strategieentscheidung getroffen, die schnellste Runde bis ganz zum Ende hinauszuzögern. Die Runde davor war auch schon gut, aber leider von Verkehr beeinträchtigt. Ich kann es kaum erwarten, heute Nachmittag von Startplatz eins ins Rennen zu gehen. Ich hoffe, ich kann das Rennen mit meiner Pace und freier Fahrt in unsere Richtung lenken, dann werden wir sehen, welchen Einfluss wir mit unserer Strategie nehmen können.“

Bei Sonne und 15 Grad waren es zuerst Simon Connor Primm (20/Großschirma/Paul Motorsport) mit dem Lamborghini-Huracán GT3 Evo2 und Jannes Fittje (25/Langenhain/SR Motorsport by Schnitzelalm) im Mercedes-AMG GT3, die die Zeiten vorgaben. Sie sortierten sich letztlich auf den Startplätzen acht und neun ein. In den letzten Minuten des Qualifyings drehten die Ford und die BMW nochmals richtig auf. Schumacher, der an diesem Wochenende den verletzten Niklas Kalus bei HRT ersetzt, sicherte sich in seinem letzten Umlauf die zweitschnellste Zeit. Dahinter folgten drei BMW M4 GT3 Evo mit Lokalmatador Sandro Holzem (21/Polch/Schubert Motorsport) und den beiden FK Performance Motorsport-Piloten Tim Zimmermann (28/Langenargen) und Julian Hanses (27/Hilden).

Das zweite Endurance-Rennen des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring über 80 Minuten findet um 16:10 Uhr statt und beinhaltet zwei Boxenstopps inklusive Fahrertausch und einem vorgeschriebenen Reifenwechsel. 

Quelle: adac-motorsport.de


Samstag, 12. Juli 2025

ADAC GT-Masters: Porsche-Team Fach Auto Tech feiert Debütsieg

Pro-AM-Duo Alexander Fach/Alexander Schwarzer gewinnen überlegen auf dem Nürburgring. Ford und Lamborghini liefern sich Duell um Platz zwei und drei. Taktikgeprägtes Endurance-Rennen sorgt für Spannung.

Alexander Fach und Alexander Schwarzer feierten ihren Debütsieg ausgelassen
Foto: ADAC-Motorsport

Alexander Fach (23/CHE) und Alexander Schwarzer (36/DEU) haben sensationell in ihrem Porsche 911 GT3 R den ersten Lauf des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring im Rahmen des ADAC Truck GP gewonnen. Das Pro-AM-Duo von Fach Auto Tech setzte sich im 80-minütigen Endurance-Lauf mit 15,560 Sekunden Vorsprung gegen die Konkurrenz durch. „Endlich! Wir haben uns diesen Sieg wirklich verdient, nachdem wir durch unsere harte Arbeit stetig Schritte nach vorne gemacht haben“, jubelte Fach. „Das Rennen ist nicht für uns gelaufen, sondern wir haben es zu unserem gemacht und dank unserer Performance gewonnen. Am Ende meines ersten Stints habe ich durch ein paar freie Runden den Grundstein für unseren späteren Sieg gelegt. Als ich wieder ins Auto gestiegen bin, wollte ich nichts von Platzierungen wissen und habe mich auf mich selbst konzentriert. Fünf Runden nach dem finalen Stopp hat mir das Team gesagt, dass ich elf Sekunden Vorsprung habe. Von diesem Moment an wusste ich, dass ich diesen Sieg nicht mehr hergeben werde.“ 

Fach/Schwarzer, Porsche 911 GT3 R
Foto: Jens Hawrda

Teamkollege Schwarzer fügte hinzu: „Ich kann es immer noch nicht glauben. Es war ein so großartiges Rennen und das Auto war unglaublich. Ich kam raus aus der Box, war fokussiert und wusste, wo ich besser werden musste. Ich habe mich immer nur auf die Spitze konzentriert und das hat funktioniert.“ Das Podium komplettierten Salman Owega (20/Köln)/Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen/beide Haupt Racing Team) im Ford Mustang GT3 und die Lamborghini-Piloten Finn Zulauf (20/Königsstein)/Simon Connor Primm (20/Großschirma/Paul Motorsport). Schwarzer/Fach gewannen zudem die Pro-AM-Wertung.

Zu Beginn des Rennens entwickelte sich ein Zweikampf der beiden Mustangs an der Spitze, den Owega für sich entschied. Fach machte direkt eine Position gut und lag auf Rang drei. Nachdem Owega durch eine Strafe auf Rang sieben zurückfiel, lagen Max Reis (18/Ramstein/Haupt Racing Team) und Fach an der Spitze. In Runde zehn bog schließlich Reis zum langen Boxenstopp inklusive Reifenwechsel ab, während Fach vier weitere Runden fuhr. Teamkollege Schwarzer verließ die Box nach dem für Pro-AM-Teams regelbedingt verkürzten Boxenstopp schließlich 11,4 Sekunden vor Primm und Wiebelhaus, die ebenfalls ihren Stopp ohne Reifenwechsel absolviert hatten. Beide Verfolger schlossen konstant auf den Führenden Porsche auf, fanden aber keine Überholmöglichkeit. „Wir lagen auf Rang zwei, konnten dem Ford sogar etwas wegfahren und die Lücke nach vorne zügig schließen“, erklärte der drittplatzierte Primm. „Das Auto war top, aber in der verwirbelten Luft hatten wir keine Chance und auf der Geraden Schwierigkeiten, überhaupt dranzubleiben. Damit haben wir auch den Vorsprung, den wir uns gegenüber den Autos mit dem langen Stopp aufgebaut hatten, wieder verloren. Eigentlich war unser Rennen gut und fehlerfrei, aber dass ich am Porsche nicht vorbeigekommen bin, ärgert mich.“

Im hinteren Feld spielten sich nach der ersten Boxenstopp-Phase ebenfalls rennentscheidende Szenen ab. David Schumacher (23/DEU/Haupt Racing Team) im Mustang auf Rang neun war der erste Pilot, der bereits den langen Stopp hinter sich gebracht hatte. Der 23-Jährige war kurzfristig am Morgen zum Nürburgring gereist, um den verletzten Niklas Kalus (20/Duisburg) an der Seite von Reis zu ersetzen. Ohne zuvor eine Runde im Auto gesessen zu haben, stieg Schumacher ein, machte Zeit auf die Spitze gut und überholte während eines Manövers sogar zwei Autos gleichzeitig. „Ich habe heute Morgen den Anruf erhalten, ich soll doch bitte zum Nürburgring kommen und das Cockpit von Niklas übernehmen. Also bin ich sieben Stunden im Auto hergefahren und hatte quasi ein doppeltes Endurance-Rennen“, so Schumacher, der sich zudem mit 1:26.564 Minuten die schnellste Rennrunde sicherte. Nach dem Stopp verließ Teamkollege Reis die Box auf Rang zwei hinter dem Fach-Porsche, musste sich in der weiteren Folge aber gegen Owega und den Lamborghini von Zulauf auf neuen Reifen geschlagen geben. „Ich konnte die Pace am Ende gut mitgehen und Max noch überholen“, sagte Owega nach Rang zwei. „Mir ist am Start ein kleiner Fehler unterlaufen, der am Ende auf das Ergebnis aber keine Auswirkungen hatte. Finn hat im mittleren Stint mit den Reifen gut hausgehalten, aber der Porsche war heute außer Reichweite. Wir haben wichtige Punkte für die Meisterschaft gesammelt und darauf liegt unser Fokus.“

Die Top-6 wurden von den Tabellenführern Leo Pichler (23/AT)/Simon Birch (18/DNK/beide Razoon – more than racing) im Porsche 911 GT3 R sowie den Lokalmatadoren Sandro und Juliano Holzem (21/Polch/beide Schubert Motorsport) im BMW M4 GT3 Evo komplettiert. Dahinter sortierten sich ihre Markenkollegen Tim Zimmermann (28/Langenargen)/Leyton Fourie (19/RSA/beide FK Performance Motorsport) vor Jonas Karklys (36/LIT)/Emil Gjerdrum (18/NOR/beide Liqui Moly Team Engstler by GRT) ein. Nach zahlreichen, teils rundenlangen Duellen mussten sich die Audi-Piloten Nico Hantke (21/Hürth)/Denis Bulatov (26) beim Heimrennen ihres Teams Scherer Sport PHX schließlich mit Rang neun begnügen. Die Top-10 wurden von Jannes Fittje (25/Langenhain)/Moritz Wiskirchen (22/Euskirchen/beide SR Motorsport by Schnitzelalm) komplettiert.


ADAC GT-Masters: Max Reis sichert sich Pole-Position für das Samstagsrennen

Max Reis, Ford Mustang GT3 #3 holt die Pole für`s Samstagsrennen
Foto: Jens Hawrda

Max Reis (18/Ramstein) hat sich im Ford Mustang GT3 die Pole-Position für das erste Rennen des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring gesichert. In 1:25.364 Minuten setzte der Pilot des Haupt Racing Teams die schnellste Runde – die zweite Pole-Position seiner Karriere. „Die Performance war super. Ich war selbst etwas überrascht, da wir gestern ein paar Schwierigkeiten hatten und die Fahrzeit im zweiten Training limitiert war“, erklärte der Polesetter.

Kurzfristiger Start von David Schumacher im ADAC GT Masters 

Die Pole-Position war nicht die einzige Überraschung für Reis, denn er wird sich kurzfristig das Cockpit mit David Schumacher (23/DEU) teilen. Schumacher war 2024 bereits für HRT im ADAC GT Masters an den Start gegangen und hatte mit Salman Owega beide Rennen auf dem Nürburgring gewonnen – damals allerdings noch im Mercedes-AMG GT3. Schumacher ersetzt Stammpilot Niklas Kalus, der sich am Freitag eine Verletzung zuzog und das restliche Wochenende pausieren muss. „Es ist sehr schade, dass sich mein Teamkollege verletzt hat. Das hat mir natürlich auch Sorgen bereitet, was ich im Auto zum Glück komplett ausblenden konnte“, so Reis. „Für David und mich wird es auf jeden Fall schwierig, so schnell zusammenzufinden. Glücklicherweise hat er viel Erfahrung, kennt das Auto und das Team und vielleicht kann ich davon auch profitieren. Wir wollen im Rennen auf jeden Fall aufs Podium fahren.“

Den zweiten Startplatz für das anstehende Endurance-Rennen sicherte sich Reis‘ Teamkollege Salman Owega (20/Köln). Er war bei rund 15 Grad und sonnigen Verhältnissen mit seinem Ford Mustang GT3 nur 66 Tausendstel-Sekunden langsamer. Platz drei ging an Lokalmatador Juliano Holzem aus Polch. Der 21-Jährige Schubert Motorsport-Pilot lag mit seinem BMW M4 GT3 Evo wiederum nur 0,003 Sekunden vor Alexander Fach (23/CHE/Fach Auto Tech) mit dem Porsche 911 GT3 R. Die Top-5 wurden von Finn Zulauf (20/Königsstein/Paul Motorsport) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 komplettiert. Insgesamt präsentierte sich das Feld des ADAC GT Masters konkurrenzfähig. Die Top-5 lagen innerhalb einer Zehntelsekunde und alle Fahrerinnen und Fahrer wurden von nur 1.096 Sekunden getrennt.

Das erste Rennen des ADAC GT Masters findet am Samstag um 16:10 Uhr statt.

Quelle: adac-motorsport.de


Freitag, 11. Juli 2025

ADAC GT-Masters: Wiebelhaus setzt die Trainings-Bestzeit am Nürburgring

#1 Salman Owega / Finn Wiebelhaus / Haupt Racing Team / Ford Mustang GT3
Foto: ADAC-Motorsport

Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen/Haupt Racing Team) hat sich am Freitag mit 1:26.305 Minuten die Tagesbestzeit des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring gesichert. Im Ford Mustang GT3 war er 0,098 Sekunden schneller als Moritz Wiskirchen (22/Euskirchen/SR Motorsport by Schnitzelalm) im Mercedes-AMG GT3. „Das Auto fühlt sich sehr gut an. Wir haben in den Testsessions gute Schritte in die richtige Richtung gemacht“, freute sich Wiebelhaus. „Die Runde war echt top. Wir sind eine Qualifying-Simulation gefahren und es hat super funktioniert. Wir hoffen, am Wochenende möglichst weit oben auf dem Treppchen zu stehen, um wichtige Punkte zu sammeln und in der Meisterschaft nochmal Boden gutmachen zu können.“

Die beiden Trainingssessions fanden bei rund 16 Grad und größtenteils bewölktem Himmel statt. Wiskirchen setzte die schnellste Rundenzeit im ersten Training und lag mit seiner Zeit von 1:26.403 Minuten in der Endabrechnung auf Rang zwei hinter Wiebelhaus. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat“, sagte Wiskirchen. „Wir haben ein paar Dinge ausprobiert und stehen für das Qualifying am Samstag gut da. Selbst für den Fall, dass es im Rennen regnen sollte, sind wir gut aussortiert.“

Die Top-3 wurden von Nico Hantke (21/Hürth/Scherer Sport PHX) komplettiert. Der Audi-Pilot fuhr seine schnellste Runde in der Vormittagssession und sortierte sich damit vor Leo Pichler (23/AT/Razoon – more than racing) ein. Der Tabellenführer wurde im Porsche 911 GT3 R Vierter. Die Top-5 komplettierte Juliano Holzem (21/Polch/Schubert Motorsport) im BMW M4 GT3 Evo.

Damit unterbrach lediglich Pichler die Dominanz der Lokalmatadoren auf dem Nürburgring. Denn mit dem Haupt Racing Team aus Drees, Wiskirchen aus Euskirchen, Hantke aus Hürth mit dem Scherer Sport PHX Audi aus Meuspath und den Holzem-Brüdern aus Polch stammten vier Teilnehmer innerhalb der Top-5 aus der unmittelbaren Umgebung.

Quelle: ADAC-Motorsport

Prototype Cup Germany: Fahrerlager-Radar vom Norisring

Was uns bei den Saisonrennen sieben und acht des Prototype Cup Germany auf dem Norisring sonst noch aufgefallen ist.

#2 Konrad Motorsport / Danny Soufi / Pavel Lefterov
Foto: ADAC-Motorsport

Alter Bekannter bei Gebhardt Intralogistics Motorsport 

Frank Jelinski war am Norisring als Driver-Coach im Team von Fritz Gebhardt tätig. Der heute 67-jährige stand bereits 1985 in Diensten des Sinsheimer Rennstalls, als er deren eigenes Gruppe-C-Auto, den Gebhardt JC853 steuerte. Und der Mann, der als Fahrer half, Brun Motorsport zum Team-Weltmeister in der Sportwagen-WM 1986 zu machen, hat auch seine eigene Norisring-Vergangenheit: 1989 gewann er auf einem Porsche 962 von Joest Racing in Nürnberg den ADAC Supercup, das letzte Sportwagenrennen am Norisring, bis der Prototype Cup Germany 2023 den fränkischen Stadtkurs in seinen Kalender aufnahm. Sein damaliger Chefmechaniker: Karl Jennings, heute Teammanager bei Gebhardt Intralogistics Motorsport. So schließt sich der Kreis.

Neue Paarung im Prototype Cup Germany

Im Michelin Le Mans Cup teilen sie sich bereits ein Fahrzeug, auf dem Norisring feierten Valentino Catalano (19/Westheim) und Oscar Tunjo (29/COL, beide Badischer Motorsport Club) nun auch ihre Premiere als Duo im Prototype Cup Germany. Da beide Spitzenpiloten in der LMP3 sind, war das Ziel klar: Der Sieg sollte her. Das ist den beiden dann am Samstag bereits gelungen. Am Sonntag legten sie einen zweiten Platz nach, waren aber trotzdem zufrieden. „Es war ein tolles Wochenende, wir waren in allen Sessions außer im letzten Rennen ganz vorne“, war Catalano glücklich. Und er zeichnete sich noch durch besondere Fairness aus: „Oscar und ich haben nicht alle Läufe im Prototype Cup Germany absolviert, das Konrad-Duo, das im Rennen vor uns lag, aber schon. Außerdem sind Danny Soufi und Pavel Lefterov gerade Tabellenführer, sie kämpfen um den Titel. Und deshalb wollte ich keinen riskanten Angriff auf sie starten, denn ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie aus dem Rennen gerissen werden.“

Neues Design und gleich ganz vorne

Der LMP3 von Catalano und Tunjo glänzte in neuem Design, die Hauptfarbe ist nun gelb. Warum die Wahl gerade auf diese Farbe fiel, das konnte Teamchef Fritz Gebhardt einfach erklären: „Ich habe mal geschaut, welche Farbe selten vorkommt und musste feststellen, dass Gelb in unserem Feld komplett fehlt.“ Also wurde das Fahrzeug gelb und konnte in dieser auffälligen Farbgebung auch sportlich auf Anhieb überzeugen.

Jacob Erlbacher und das Podest-Pech

Jacob Erlbacher (24/Böblingen, Gebhardt Intralogistics Motorsport) ist seit Beginn der Rennserie im Jahr 2022 Teil des Prototype Cup Germany, auch wenn er nicht alle Rennen bestritten hat. Und er kann durchaus als einer der Pechvögel der deutschen LMP3-Serie betrachtet werden, denn ein Podium hatte er bisher – teilweise unverschuldet – noch nicht feiern können. Am vergangenen Samstag war er dann auf dem Weg zu seinem ersten Podest. Er übergab den Duqueine als Zweiter an seinen Partner Jérémy Siffert (21/SUI, Gebhardt Intralogistics Motorsport), der sich wenig später drehte und ausschied. „Dass ich damit Jacobs möglichen ersten Podestplatz weggeworfen habe, das tut mir ehrlich sehr leid“, war der Schweizer betroffen. Einen Tag später sicherten sie sich Position vier. 

Thomas Ambiel wieder mit Jörg Müller vereint

Bei Rinaldi Racing war man perfekt auf die Hitze vorbereitet, denn Thomas Ambiel (45/Eppingen, Rinaldi Racing) brachte einen kleinen Pool mit. Aber auch sportlich gab es Neuigkeiten, denn Jörg Müller war nach seinem Einsatz in Hockenheim zurück als Renningenieur im Team Rinaldi Racing. „Mit Jörg macht es einfach Spaß, er macht den Job wirklich gut“, ist Ambiel begeistert. 

Chassis-Duell: Duqueine dieses Mal mit mehr Erfolg

Auch in Nürnberg hieß es auf Chassis-Seite wieder Ligier gegen Duqueine. Und dieses Mal hatte die Duqueine-Fraktion fast immer die Nase vorne. Für die ersten Plätze in beiden freien Trainings, in beiden Qualifyings und im ersten Rennen sorgten ausschließlich Tunjo und Catalano. Doch schon im zweiten Qualifying erwies sich der beste Ligier als nahezu ebenbürtig, denn Pavel Lefterov (27/BUL, Konrad Motorsport) umrundete die Piste in Nürnberg gerade einmal 0,003 Sekunden langsamer als Duqueine-Mann Tunjo. Und im zweiten Lauf war der Ligier von Lefterov und Danny Soufi (21/USA, Konrad Motorsport) dann auch erstmals an diesem Wochenende ganz vorne. 

Übersicht über die Wertungen

Die Juniorwertung ging am Norisring zweimal an Catalano, Mattis Pluschkell (20/Elmenhorst) und Maksymilian Angelard (17/POL, beide BWT Mücke Motorsport) bleiben aber Tabellenführer dieser Kategorie. In der Trophywertung teilten sich Ambiel und Michael Herich (47/Brühl, Gebhardt Intralogistics Motorsport) die Siege untereinander auf; jeder gewann einmal die Wertung für Bronze-Piloten. Ambiel behält so die Spitze dieses Klassements. Und in der Teamwertung rangiert Konrad Motorsport nach vier Rennwochenenden vor BWT Mücke Motorsport.

Quelle: ADAC-Motorsport

Prototype Cup Germany: Konrad-Duo holt sich Sonntagsieg am Norisring

  • Danny Soufi und Pavel Lefterov gewinnen zum vierten Mal in dieser Saison
  • Valentino Catalano und Oscar Tunjo erstmals am Norisring 2025 geschlagen
  • Michael Herich in der Trophy ganz vorne

Danny Soufi (links) und Pavel Lefterov (rechts) bei der Siegerehrung
Foto: ADAC-Motorsport

Danny Soufi (21/USA) und Pavel Lefterov (27/BUL, beide Konrad Motorsport) triumphierten im zweiten Lauf des Prototype Cup Germany auf dem Norisring. Hinter dem Konrad-Duo mussten sich Valentino Catalano (19/Westheim) und Oscar Tunjo (29/COL, beide Badischer Motorsport Club) mit Rang zwei zufriedengeben, Maxim Dirickx (21/BEL) und Sven Barth (44/Eberbach, beide Aust Motorsport) jubelten vom letzten verbliebenen Podestplatz. Lefterov legte den Grundstein zum Triumph am Start, als er seinen Rivalen Tunjo überholte und die Führung bis zum Boxenstopp nicht mehr aus seinen Händen gab. „Es war ein guter Beginn. Dann habe ich einfach versucht, Oscar hinter mir zu halten und keine Fehler zu machen.“ Soufi, der den zweiten Stint fuhr, vollendente die Arbeit von Lefterov. „Pavel hat einen tollen Job gemacht, denn eigentlich war es nur am Start ohne großes Risiko möglich, die Spitze zu übernehmen. Ich hatte in meinem Stint etwas Probleme mit den Bremsen, aber alles in allem lief es ganz gut.“ Die US-amerikanisch-bulgarische Paarung festigte mit ihrem vierten Saisonsieg ihren ersten Platz in der Fahrerwertung der deutschen LMP3-Serie.

Der Lauf begann bei bedecktem Wetter, die Temperaturen waren nicht ganz so hoch wie an den vorangegangenen beiden Tagen. Obwohl Lefterov schon früh im Rennen die Führung an sich riss, konnte er seinen Verfolger Tunjo nie abschütteln. Nachdem alle obligatorischen Boxenstopps erledigt waren, ließ sich Soufi, der Lefterovs Ligier übernahm, einen Vorsprung von rund dreieinhalb Sekunden gutschreiben. Doch Catalano, der nun statt Tunjo den Gebhardt-Duqueine steuerte, holte Stück für Stück auf und beide machten es bis zur Zielflagge spannend. Schlussendlich kreuzte Soufi den Zielstrich 0,305 Sekunden vor Catalano.

Auch hinter den beiden vorderen Positionen wurde guter LMP3-Sport geboten. Dirickx kämpfte sich entschlossen an Maksymilian Angelard (17/POL, BWT Mücke Motorsport) vorbei, als er seinen dritten Podestplatz in seiner noch jungen Prototype-Karriere vor sich sah. Und auch danach blieb der junge Belgier konzentriert und belohnte sich sowie seinen Partner Barth mit einem dritten Rang. Jacob Erlbacher (24/Böblingen) und Jérémy Siffert (21/SUI, beide Gebhardt Intralogistics Motorsport) hingehen verpassten ihr erstes Podest im Prototype Cup Germany als Vierte knapp, während Mattis Pluschkell (20/Elmenhorst, BWT Mücke Motorsport) und Angelard sich mit der fünften Stelle zufriedengeben mussten. Dennoch bleibt das deutsch-polnische Duo in der Gesamtwertung Zweiter, doch Barth und Dirickx nähern sich mit großen Schritten. Im Duell um die Krone in der Trophy-Wertung hatte Michael Herich (47/Brühl, Gebhardt Intralogistics Motorsport) auf dem Norisring die Nase vorne. Er sicherte sich zusammen mit Alexzander Kristiansson (25/SWE, Gebhardt Intralogistics Motorsport) Rang sechs, sein Trophy-Rivale Thomas Ambiel (45/Eppingen, Rinaldi Racing) erreichte die Ziellinie als Siebter.

Oscar Tunjo (Zweiter): „Am Start war Pavel schneller und ich wollte ihm die Tür nicht zuhauen. Auf diesem zweiten Platz sind wir dann bis zum Ende geblieben. Trotzdem bin ich stolz auf das Team, denn wir haben außer Rennen zwei alle Sessions an diesem Wochenende auf der ersten Position beendet.“

Valentino Catalano (Zweiter): „Das Auto war heute wirklich gut, ich konnte Gas geben und den Rückstand, den ich nach dem Boxenhalt auf Danny hatte, zufahren. Ich wollte aber kein großes Risiko eingehen, um eventuell den ersten Platz zu holen. Denn im Gegensatz zu uns kämpfen Danny und Pavel um den Titel und ich wollte nicht riskieren, sie aus dem Rennen zu reißen.“

Sven Barth (Dritter): „Ich konnte zu Beginn vom Ausfall von Mattias Bjerre Jakobsen profitieren und habe das Auto auf Rang vier an Maxim übergeben. Er ist dann eine fehlerfreie Leistung gezeigt, so dass wir nun unseren dritten Podestplatz in den vergangenen vier Rennen feiern können.“

Maxim Dirickx (Dritter): „Ich habe zu Beginn meines Stints gesehen, dass Maksymilian Angelard vor mir lag und Jacob Erlbacher hinter mir. Ich wusste, ich muss schnell an Maksymilian vorbei und das ist mir auch gelungen. Der Abstand zu Valentino war dann zu groß, um noch weiter nach vorne zu kommen. Aber ich freue mich, dass wir in den vergangenen zwei Rennwochenenden eine ziemlich konstante Leistung abrufen konnten.“

Donnerstag, 10. Juli 2025

DTM Norisring: Kämpferischer Feller im Rampenlicht

Ricardo Feller, Audi R8 LMS GT3
Foto: Gruppe C Photography

Der Norisring war für die Mannschaft von Land-Motorsport ein gutes Pflaster, um den Aufwärtstrend in der DTM fortzusetzen. Ricardo Feller lieferte in Nürnberg nicht nur eine starke Aufholjagd ab, sondern erkämpfte auch eine Top-Platzierung im Qualifying sowie wertvolle Punkte.

Als besonderes Highlight startete der Audi R8 LMS GT3 von Feller erstmals im Design der Streaming-Plattform Joyn. Dank einer Medienkooperation mit ProSieben rückte das schwarz-grüne Fahrzeug ins Rampenlicht und war nicht nur in der Liveübertragung, sondern auch bei den insgesamt 112.000 Fans vor Ort einer der Publikumslieblinge. Über das gesamte Wochenende begleitete der Fernsehsender die Mannschaft und gab so Einblicke hinter die Kulissen. Die Kooperation ging sogar so weit, dass Feller während der Einführungsrunde live im Fernsehen über Funk zu den Kommentatoren zugeschaltet war.

Und passend dazu präsentierte sich Ricardo Feller in Bestform – und das vom ersten Training am Freitagvormittag bis zum zweiten Rennen am Sonntag. So bewies der Schweizer, dass er auf den Straßen Nürnbergs zu den schnellsten Piloten im Feld zählt und auch aus schwierigen Situationen das Maximum herausholt. Die Crew in der Box tat ihr Übriges und stellte dem 25-Jährigen ein perfektes Auto für die Herausforderungen des Wochenendes bereit.

„Ich bin jetzt schon das vierte Jahr in Folge auf dem Norisring im Audi R8 LMS GT3 unterwegs und an diesem Wochenende war das das beste Fahrzeug, das ich hier bisher bewegen durfte. Umso schöner ist es dann, zu sehen, dass ich das mit den Plätzen neun und zwölf bestätigen konnte“, bilanziert ein zufriedener Ricardo Feller. „Ein großes Lob geht zudem an das gesamte Team. Was die Jungs an diesem Wochenende auf die Beine gestellt und abgeliefert haben, war Wahnsinn. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.“

Quelle: land-motorsport.de

GERT56: Keine Fehler machen den Unterschied in Oschersleben

Finsterbusch #56 vor Jähnig #14
Foto: Jens Hawrda

Im motorsportlichen „Wohnzimmer“ von GERT56 stand in der Motorsport Arena Oschersleben das vierte Event der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) an. Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch konnten dabei mit ihren GERT56-BMW M 1000 RR Maschinen Punkte sammeln, obwohl es einige Probleme gab. 

Im Qualifying hatte man noch kräftig auftrumpfen können: Jähnig sicherte sich Startplatz zwei, Finsterbusch Startplatz drei. Damit standen beide von RS Speedbikes vorbereiteten BMW M 1000 RR in der ersten Startreihe. 

In den Rennen ging man zum Teil eine andere Strategie, was die Reifenwahl anging, die sich aber nicht als grundlegend falsch erweisen sollte. Aber beide Piloten hatten ihre Mühen und mussten auch mit eigenen Fehlern kämpfen. So sprangen bei Jähnig am Ende die Ränge fünf und sechs – bei Finsterbusch elf und fünf heraus. 

Finsterbusch liegt auf dem vierten Tabellenrang und hat 101 Zähler auf dem Konto. Jähnig ist Sechster und hält bei 81 Punkten. 

Jan-Ole Jähnig 
Foto: Jens Hawrda
Jan-Ole Jähnig:

„Es war ein solides Wochenende – vielleicht nicht das, was ich mir vorgenommen habe. Der Freitag war etwas schwierig und durchwachsen. Da haben wir viel probiert und gearbeitet und sind dann auf eine solide Pace gekommen und das Motorrad hat gut funktioniert. Das Qualifying war dann Mega, der Speed war da echt super und Platz zwei war eine richtig gute Ausgangsposition. Wir hatten im FP3 auch schon eine richtig gute Pace für das Rennen. Aber die Rennen waren dann irgendwie schwierig. Ich hatte ganz schön mit den Reifen zu tun und von mir war es fahrtechnisch auch nicht einwandfrei. Anfangs konnte ich immer gut mithalten, aber hintenraus habe ich dann halt verloren. Ich sage mal so: Mit den Plätzen fünf und sechs konnten wir solide punkten. Das war zwar nicht das, was ich mir so vorgenommen habe, aber es war okay. Das Team hat einen super Job gemacht, dafür vielen Dank! Jetzt ist erst einmal Sommerpause und dann greifen wir in Assen wieder an. 

Toni Finsterbusch
Foto: Jens Hawrda
Toni Finsterbusch:

„Freitag lief alles nach Plan. Wir haben ein paar Sachen probiert und eigentlich ein gutes Setup gefunden. Samstag im Qualifying ist mir eine ganz gute Runde gelungen, auch wenn ich wieder ein paar Fehler eingebaut habe. Aber mit Startplatz zwei für JO und Startplatz drei von mir waren wir auf jeden Fall gut gerüstet für den Sonntag. Zu den Rennen muss man sagen, dass ich leider zu viele Fehler gemacht habe. Im ersten Lauf habe ich mich leider unnötig verschalten, als ich Mercado angreifen wollte und bin dadurch weit gegangen und musste noch mal durchs Kiesbett. Das war auf jeden Fall ärgerlich, weil es mein eigener Fehler war. Für Platz elf habe ich wenigstens noch ein paar Punkte mitgenommen. Im zweiten Rennen wollte ich das besser machen, hatte aber auch keinen sonderlich guten Start. Ich habe dann eine Weile hinter JO gehangen, ehe ich vorbei gekommen bin und konnte dann die kleine Lücke zu Alt wieder zufahren. Dann hatte ich aber einen üblen Hinterradrutscher, wo ich immer noch nicht weiß, wie ich da sitzen geblieben bin. Ich bin dann aber wieder hinter JO und Kovacs zurück gefallen. Da musste ich mich wieder zurück kämpfen, habe dann aber noch mal einen Fehler gemacht. Das Team hat perfekt gearbeitet und ich konnte mich wenigstens mit ein paar Punkten bedanken. Aber das muss beim nächsten Mal wieder besser werden.“

Quelle: gert.de

ADAC GT Masters beim Truck-Festival auf dem Nürburgring

  • ADAC GT Masters mit Endurance-Format beim ADAC Truck-Grand-Prix
  • Joos Sportwagentechnik in der Eifel zurück im ADAC GT Masters
  • Alle Rennen des Wochenendes live bei Sport1.de, Joyn, ServusTV ON und auf Youtube

Foto: Jens Hawrda

Tradition trifft auf Festival. Am Wochenende vom 11. bis 13. Juli startet das ADAC GT Masters auf dem legendären Nürburgring im Rahmen des Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix. Im vergangenen Jahr reisten 130.000 Zuschauer zum gemeinsamen Festival des ADAC GT Masters und der Trucks. Auch in dieser Saison gab es bereits ein gemeinsames Event beim Saisonauftakt am Lausitzring. Am Nürburgring wächst das Feld des ADAC GT Masters: Das Team Joos kehrt mit einem Porsche in die Serie zurück. Beide Rennen des Wochenendes starten um 16:10 Uhr und werden live auf sport1.de, Joyn, ServusTV ON und auf youtube.com/adacmotorsports gestreamt. Zudem sind beide Läufe zeitversetzt auf Sky Sport zu sehen.

Rückkehr zum Endurance-Format

Auf dem Nürburgring wird erneut ein Endurance-Wochenende ausgetragen. Beide Rennen auf der 3,629 km langen Kurzanbindung dauern 80 Minuten und beinhalten zwei Pflichtboxenstopps mit Fahrerwechseln. Die Siege in den beiden bisher einzigen Langstrecken-Läufen 2025 gingen an die aktuellen Tabellenführer Leo Pichler (23/AT)/Simon Birch (18/DNK/beide Razoon – more than racing). Sie liegen mit ihrem Porsche 911 GT3 R aktuell nur noch einen Zähler vor Tim Zimmermann (28/Langenargen)/Leyton Fourie (19/RSA/beide FK Performance Motorsport), die im BMW M4 GT3 Evo die Überflieger des zweiten Saisonwochenendes in Zandvoort waren.

„Wir haben gesehen, dass wir vorne mitfahren können. Jetzt, wo wir Platz eins in der Meisterschaft belegen, wollen wir dort natürlich bleiben“, sagte Pichler. „Für die anstehenden Endurance-Rennen fühlen wir uns sehr gut vorbereitet. Das haben wir im Griff und ich denke, das könnten wieder sehr gute Ergebnisse werden.“

Heimrennen für viele Piloten und Teams

Für zahlreiche Fahrer und Teams wird das Wochenende in der Eifel zum Heimspiel. Allen voran Nico Hantke (21). Der Hürther wohnt selbst weniger als 80 Kilometer vom Nürburgring entfernt. Er pilotiert den Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Scherer Sport PHX, die in Meuspath, im Gewerbegebiet des Nürburgrings beheimatet sind. „Ich freue mich schon riesig auf das Wochenende. Die Strecke selbst gefällt mir sehr gut und ich denke auch, dass sie unserem Audi liegen sollte“, erklärte Hantke. „Natürlich ist das Wetter immer ein entscheidender Faktor in der Eifel, aber ich bin überzeugt, dass mein Team Scherer allein durch die örtliche Nähe auf alle Eventualitäten vorbereitet ist.“

Die wohl kürzeste Anreise haben die Zwillinge Sandro und Juliano Holzem (21). Die beiden Piloten von Schubert Motorsport wohnen im Luftlinie 30 Kilometer entfernten Polch. Sandro Holzem erzielte 2023 am Nürburgring sein bisher bestes Ergebnis im ADAC GT Masters mit einem zweiten Platz. „Für uns ist dieses Wochenende eine Kombination aus Druck und Motivation. Natürlich wollen wir unser Bestes geben, gerade weil so viele Bekannte und die Sponsoren dabei sind. Gleichzeitig motiviert es umso mehr, in der Heimat ein Top-Resultat zu erzielen“, so Sandro Holzem. Sein Bruder Juliano ergänzt: „Wir wollen natürlich gewinnen, sonst wären wir nicht hier!“

Das Haupt Racing Team kann mit den drei Ford Mustang GT3 ebenfalls auf seinen Heimvorteil setzen. In Drees, unmittelbar neben dem Nürburgring, ist die Mannschaft beheimatet, die im vergangenen Jahr beide Rennen in der Eifel gewann – damals allerdings noch im Mercedes-AMG GT3. Mit dieser Marke versucht 2025 Moritz Wiskirchen das Publikum in seiner Heimat zu beeindrucken. Der 22-Jährige aus Euskirchen war schon als Kind mit seinem Vater am Nürburgring. „Nur weil ich direkt um die Ecke wohne, bin ich leider auch nicht öfter dort gefahren als die anderen“, sagte Wiskirchen. „Trotzdem bin ich optimistisch. Die Strecke sollte unserem Mercedes-AMG liegen und ich hoffe, dass wir mit meiner zusätzlichen Motivation in der Heimat ganz vorne mitfahren.“

Vizemeister kehrt ins ADAC GT Masters zurück

Das Team Joos Sportwagentechnik wird auf dem Nürburgring ein Gastspiel in der GT3-Nachwuchsliga des ADAC geben. Als Piloten treten Teamchef Michael Joos (34/Vöhringen) und Neueinsteiger Felix Neuhofer (28/AT) im Porsche 911 GT3 R an. Das Team aus dem baden-württembergischen Vöhringen ist kein unbekanntes im ADAC GT Masters. In den Jahren 2021 bis 2024 bestritt die Mannschaft die ganze Saison und erzielte mit dem heutigen DTM-Piloten Ayhancan Güven und Christian Engelhart die Vizemeisterschaft in der Fahrerwertung.

Michael Joos nahm bisher an insgesamt zehn Rennen teil und gewann 2023 auf dem Red Bull Ring den zweiten Lauf. Teamkollege Neuhofer hat bereits viel Erfahrung im Porsche und war unter anderem im Porsche Carrera Cup Deutschland unterwegs. „Für mich ist das ADAC GT Masters-Debüt ein echter Meilenstein – aber ich komme nicht her, um nur dabei zu sein. Ich will zeigen, was ich kann, mitkämpfen, pushen, mich durchsetzen. Die Serie ist tough, aber genau das motiviert mich“, so der Österreicher. Teamkollege und Teamchef Joos ergänzt: „Der Start am Nürburgring ist erstmal ein einmaliger Start, aber wir hoffen, dass wir mit zwei guten Rennen Sponsoren und Partner anziehen können, die uns weitere Starts in der diesjährigen ADAC GT Masters-Saison ermöglichen können.“


Mittwoch, 9. Juli 2025

EastSide Motorsport kehrt zurück in die ADAC GT4 Germany

  • Rennstall bestreitet ab dem Nürburgring alle weiteren Saisonrennen
  • Mit Jan Philipp Springob und dem Norweger Storm Gjerdrum stehen beide Piloten fest
  • Ziel sind Plätze in den Top Fünf und die Fahrt auf das Podium

Der Aston Martin von COSY Racing by ESM bestreitet
ab dem Nürburgring alle Rennen der ADAC GT4 Germany 2025
(Foto: Maurice Grommes/MG Foto und Film)

Große Rückkehr von EastSide Motorsport in die ADAC GT4 Germany. Das erfolgreiche Team aus Crimmitschau in Sachsen wird ab dem Rennwochenende auf dem Nürburgring alle noch ausstehenden Läufe bestreiten und bringt mit einem Aston Martin Vantage AMR GT4 Evo noch mehr britisches Flair in die Serie. „Wir freuen uns natürlich sehr, wieder in der ADAC GT4 Germany anzutreten“, erklärt Team-Managerin Virginia Möckl. „Wir kennen die Serie gut und fühlen uns auf der Plattform extrem wohl. Highlight wird sicherlich unser Heimspiel Ende August auf dem Sachsenring.“

Eingesetzt wird der Aston Martin unter der Nennung „COSY Racing by ESM“. Auch die beiden Piloten stehen bereits fest. Dabei setzt das Team auf eine Mischung aus Erfahrung und Jugend: Jan Philipp Springob (24/Olpe) ist bereits seit 2019 in der ADAC GT4 Germany unterwegs. Sein Teamkollege wird der 15-jährige Norweger Storm Gjerdrum, der sein Serien-Debüt geben wird. Storms älterer Bruder Emil Gjerdrum startet 2025 im ADAC GT Masters und war in den beiden Jahren zuvor in der ADAC GT4 Germany unterwegs. Gemeinsam mit Springob bestritt Emil Gjerdrum 2024 das Rennwochenende auf dem Red Bull Ring.

„Ich freue mich riesig, wieder in der ADAC GT4 Germany an den Start gehen zu können. Es war natürlich schon ein merkwürdiges Gefühl, Oschersleben und den Norisring vom Sofa aus verfolgen zu müssen. Doch nun komme ich zurück“, so Springob. „Mit Storm Gjerdrum habe ich einen sehr jungen Teamkollegen. Wir kommen super miteinander aus und verstehen uns gut. Er wirkt auf jeden Fall älter als seine 15 Jahre und ist sehr schnell. Außerdem hat mich seine klasse Fahrzeugbeherrschung beeindruckt.“

Storm Gjerdrums Alter ist auch einer der Hauptgründe dafür, warum der Aston Martin erst beim Rennwochenende auf dem Nürburgring antritt. „Sein Geburtstag ist Mitte Juli und das Mindestalter für die ADAC GT4 Germany liegt bei 16 Jahren. Somit warten wir eben bis August für den ersten Rennstart“, klärt Team-Managerin Möckl auf. „Wir hatten zuletzt aber bereits Testfahrten unternommen und sind von seinem fahrerischen Können mehr als überzeugt.“

Für Jan Philipp Springob ist die Traditionsrennstrecke in der Eifel zudem ein gutes Pflaster. Dort holte er 2023 einen seiner zwei Laufsiege in der ADAC GT4 Germany. „Zu sagen, dass wir direkt gewinnen wollen, wäre vielleicht etwas ambitioniert“, bleibt Springob vorsichtig. „Doch im Verlauf der Saison möchten wir in den Top Fünf mitfahren und in Richtung Podium schauen. Das sollten wir auf jeden Fall hinbekommen.“

Das Einsatzteam EastSide Motorsport ist bereits seit 2022 in der ADAC GT4 Germany am Start. In dieser Zeit konnten drei Laufsiege und zwei zweite Plätze eingefahren werden. „Wir kommen mit dem Aston Martin sehr gut zurecht und konnten damit im letzten Jahr bereits auf dem Red Bull Ring das Sonntagsrennen gewinnen“, beschreibt Team-Managerin Möckl. „Vielleicht gelingt uns dieses Jahr ein ähnlicher Erfolg.“


IDM 2025: Oschersleben - Ein Platz an der Sonne

Startphase IDM Superbike
Foto: Jens Hawrda

Kämpfe um Tausendstelsekunden, Doppelsiege in zwei Klassen und blendendes Wetter entfachten in der Motorsport Arena Oschersleben am vergangenen Wochenende ein Feuerwerk der Emotionen. Für die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) war Saisonhalbzeit angesagt. Vor der Sommerpause gab es in der Serie noch unerwartete Wendungen in den Wertungen.

IDM Superbike: Neuer Tabellenführer zur Saisonhalbzeit

In der IDM Superbike gab es mit Lukas Tulovic (Triple M Racing Ducati Frankfurt) auf der Ducati Panigale V4R einen überlegenen Doppelsieger. Der 25-jährige Bayer ließ schon nach dem Start des ersten Rennens keinen Zweifel daran aufkommen, diesen Triumph zum ersten Mal in seiner noch frischen Superbike-Karriere zu erringen. Hinter ihm spielte sich ein dramatisches Duell zwischen Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) und dem bis dahin Führenden in der Gesamtwertung, Hannes Soomer (Masteroil Alpha Van Zon BMW) ab. Es ging um den zweiten Podestplatz zwischen der roten Honda und der schwarz-gelben BMW. Zur Hälfte des Rennens presste sich Soomer an Alt vorbei, geriet dabei aber neben die Strecke und stürzte. Von all dem bekam Tulovic nichts mit. Er gewann mit der Startnummer „3“ das dritte Rennen in diesem Jahr. Sein Vorsprung auf Florian Alt betrug nach dem Schwenken der Zielflagge 3,916 Sekunden. Dritter wurde der Argentinier Leandro Mercado (Masteroil Alpha Van Zon BMW), der mit BMW die dritte Motorradmarke auf dem Podium repräsentierte. Florian Alt hatte zudem die Führung in der Gesamtwertung übernommen.

Den zweiten Lauf musste der gestürzte und entthronte Hannes Sommer aus dem Krankenhaus verfolgen. Seine rechte Hand war bei dem Crash im ersten Lauf schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und nichts ging mehr. Lukas Tulovic holte sich in der Abwesenheit des Esten den zweiten Sieg des Tages und ging als großer Dominator des Wochenendes hervor. Als sich Florian Alt diesmal aus den Fängen von Leandro Mercado freigemacht und sich auf die zweite Position nach vorn gearbeitet hatte, musste er feststellen, dass die jetzt naheliegende Jagd auf „Tulo“ an der Spitze vergeblich sein würde. Dieser war mit seiner Ducati einfach schon zu weit weg. Stattdessen meldete sich Mercado wieder bei Alt zurück. Der Argentinier schickte den Deutschen in der letzten Rennrunde noch auf den dritten Platz. Auf der Ziellinie trennten die Beiden zwei Zehntelsekunden. In der Gesamtwertung ließ sich Alt jedoch nicht von seinem Platz verdrängen. Er führt die Tabelle mit 139 Punkten vor Tulovic (136), Soomer (112), Finsterbusch (101), Mercado (85) und Jähnig (81) an.

Kampf zwischen Andreas Kofler #19 und Dirk Geiger #60
Foto: Jens Hawrda

IDM Supersport: Bittere Pille für Geiger und Aufholjagd von ganz hinten

IDM-Supersportler Dirk Geiger (MCA Racing) hätte kurz nach seinem 23. Geburtstag in Partylaune sein müssen, stattdessen musste er eine bittere Pille schlucken. Die IDM-Techniker stellten fest, dass die Motorverplombung an seiner Honda nicht intakt war. Laut Reglement hatte das zur Folge, dass alle Rennen, in dem der Motor eingesetzt wurde, aberkannt werden. In Geigers Fall war es das erste Rennen bei der Veranstaltung im tschechischen Most. Geiger bekam also 25 Wertungspunkte von seinem Konto gestrichen. Dass er auch noch von ganz hinten starten musste, hatte einen anderen Grund. Nämlich, weil jetzt mit dem Einsatz eines vierten Motors über das Limit von drei Antrieben hinausgegangen wurde. Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) stand nach den Ereignissen bereits vor dem ersten Rennen als neuer Meisterschaftsführender fest. Mit einem Punkt vor Geiger.

Was dann kam, war einzigartig. Geiger fuhr vom 23. und damit letzten Startplatz aus zum Sieg. Schon nach der ersten Runde war er Neunter, in der neunten Runde übernahm er die Führung. Bis dahin hatten Andreas Kofler auf Yamaha und Ducati-Pilot Daniel Blin (AF Racing) die Hauptrollen an der Spitze gespielt. Sie folgten Geiger aufs Podest, der doppelt jubelte, denn auch die Meisterschaftsführung war nach diesem Ergebnis wieder in seinen Händen.

Im zweiten Lauf war Kofler vorgewarnt. Geiger zog trotzdem am Österreicher vorbei. In der vorletzten Runde fand Kofler diesmal zu seiner alten Stärke zurück, überrumpelte Geiger und hielt durch bis zur Ziellinie. Mit einem Vorsprung von 0,084 Sekunden ging der Sieg an Kofler. Und gleichzeitig die Führung in der Gesamtwertung. Er hat jetzt drei Punkte Vorsprung vor dem Deutschen. Dritter wurde nicht wie erwartet Daniel Blin. Der Pole machte am Ende Fehler und Luca de Vleeschauwer (Track and Trades Wixx Racing) holte sich den letzten Pokal. Der Belgier ist gleichzeitig Gesamt-Dritter.

IDM Sportbike: Oliver Svendsen

Oliver Svendsen (Triumph Germany Racing Team) zeigte eine Glanzleistung in der neuen Klasse. Der Däne sicherte sich in Oschersleben einen souveränen Doppelsieg und baute damit seine Meisterschaftsführung weiter aus. Im ersten Lauf am Samstag kämpfte sich Svendsen trotz zweier Long-Lap-Strafen zurück an die Spitze und verwies Petr Svoboda (WRP Racing) sowie Rick Kooistra (Pearle Gebben Racing), der erstmals auf dem Podium stand, auf die Plätze zwei und drei.

Auch im zweiten Rennen ließ Svendsen nichts anbrennen. Mit einem starken Start übernahm er früh die Führung und siegte mit über sieben Sekunden Vorsprung. Iñigo Iglesias (Wematik Racing) wurde Zweiter, Justin Hänse (Motorradtke GYTR by Penz13) fuhr als bester Deutscher auf Rang drei.

Svendsen geht mit einem komfortablen Vorsprung in der Gesamtwertung in die Sommerpause. Er hat 169 Punkte auf dem Konto. Petr Svoboda ist Zweiter mit 129 Punkten und Iñigo Iglesias ist mit 128 Punkten Dritter.

Mit dem traditionellen Pit-Walk, weiteren vier Klassen im Rahmenprogramm und viel Nähe hat die IDM am Wochenende erneut mitten ins Herz der Fans getroffen. Für Deutschlands höchste Motorradserie geht es jetzt in die Sommerpause. Die nächste Veranstaltung findet vom 15. bis 17. August 2025 in der „Cathedral of Speed“ im niederländischen Assen statt.


Dienstag, 8. Juli 2025

IDM Oschersleben: Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW mit Tiefschlag und Höhenflug

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es am vergangenen Wochenende weiter im Takt der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft IDM. Treffpunkt war bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Motorsport Arena Oschersleben. Mit dem vierten Event des Jahres war die erste Halbzeit der Saison 2025 geschafft. Wieder mittendrin im Kampf um den Titel in der IDM Superbike das Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW mit dem belgischen Teamchef Werner Daemen. Sein Fahrer-Quartett war komplett am Start mit Hannes Soomer (Estland), Leandro Mercado (Argentinien), Bálint Kovács (Ungarn) und Milan Merckelbagh (Niederlande). Ein Wiedersehen gab es auch mit den BMW-Kollegen aus der Pro Superstock 1000 mit Ricardo Brink (Niederlande), Julius Ilmberger (Deutschland) und Ouri Bikkems (Belgien).

Hannes Soomer, BMW M 1000 RR verlor die Meisterschaftsführung durch seinen Sturz in Lauf 1
Foto: Jens Hawrda

Hannes Soomer hatte beim letzten IDM-Treffen in Most seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Doch der Este wusste, dass ihm die Konkurrenz, allen voran Florian Alt und Lukas Tulovic, dicht auf den Fersen ist. Nach dem Training stand der Este mit seiner BMW auf dem fünften Startplatz. Beim Start ins erste Rennen hielt er sich noch ein wenig bedeckt, drehte aber nach den ersten Runden ordentlich auf und zeigte ein paar spektakuläre Überholmanöver. Bis kurz nach der Halbzeit hatte er sich auf den dritten Rang vorgearbeitet und machte Jagd auf Alt. Auch da setzte er ein gekonntes Überholmanöver. Doch dann geriet er beim Weg in die nächste Kurve mit dem Vorderrad aufs Gras und flog ab. Seine Hand blieb beim dem Abflug unter dem Lenker klemmen. Er stand zwar rasch wieder auf, ein Besuch im Oschersleben-Medical-Center war trotzdem angesagt.

Von dort kamen dann schlechte Nachrichten für das Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW und Hannes Soomer. Teamchef Werner Daemen musste das vorzeitige Ende von Soomers Oschersleben-Wochenende verkünden: «Es sieht leider nicht gut aus. Er hat sich an der Hand verletzt und muss an den Fingern operiert werden. Ein Motorrad ist schnell repariert, aber ein Körper braucht da ein wenig länger. Aber ich weiß, dass Hannes ein starker Kerl ist und hoffe, dass er beim IDM-Lauf in Assen wieder dabei ist. Für die Meisterschaft ist das aus unserer Sicht natürlich richtig schlecht.» Nach der doppelten Null ging es für Soomer zurück auf den dritten Platz in der Tabelle. 

Leandro Mercado in Oschersleben zwei mal auf dem Podest
Foto: Jens Hawrda

Leandro Mercado musste nach der Most-Reise erst einmal seinen fiebrigen Infekt auskurieren und war gut erholt in die Motorsport Arena gereist. «Ich habe mit Oschersleben nach meinem Crash vom ersten Besuch noch eine Rechnung offen», stellte der Argentinier vom Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW klar. «Das ist das Ziel. Wir hatten schon beim Auftakt eine gute Basis und darauf bauen wir jetzt auf. Natürlich wird es etwas härter, da jetzt schon jeder mal dort gefahren ist. Wir müssen uns eben auf die Details konzentrieren. Auf jeden Fall fühle ich mich körperlich wieder viel besser als noch in Most.»

Nach der Superpole 2 war Mercado auf Platz 7 gelandet. So richtig toll fand er es da nicht und er machte sich in beiden Rennen sofort daran, seine Gegner einen nach dem anderen zu kassieren. «Es ist immer gut, auf dem Podium zu stehen», erklärte er, nachdem er sich im ersten Rennen den Pokal für Platz 3 abgeholt hatte. «Wobei ich für mich eigentlich mit einer besseren Pace gerechnet hätte. Wir hatten das ganze Wochenende damit zu tun, den Hinterreifen über die Distanz zu bringen. Daher startete ich konservativ ins erste Rennen, um den Reifen zu schonen. Doch es war am Anfang ein wenig zu viel bei dem Überholen der anderen Jungs. Als ich an den GERT56-Jungs vorbei war, versuche ich zu pushen. Aber ich war am Limit und versuchte, die Lage bis zum Ende zu managen. Am Ende kam Lorenzo Zanetti noch näher. Ich habe meinen Platz gerettet und bin happy, auf dem Podest zu stehen. Für Hannes Soomer tut es mir sehr leid, ich hoffe, er ist bald wieder zurück.»

Im zweiten Rennen ging es für Mercado nach einem klugen Schachzug gegen Florian Alt auf dem Podium noch eine Stufe höher. «Es ist wirklich sehr gut gelaufen, ich bin happy», bestätigte er nach Rang 2. «Ich habe nach genau dieser Performance gesucht. Vor allem nach dem Auftaktrennen hier, bei dem ich in Führung liegend gestürzt war. Aber alle Überholmanöver sind mir heute genau da gelungen, wo ich damals gestürzt bin. Das ist natürlich jetzt gut. Lukas Tulovic ist aktuell einfach sehr stark. Danke an mein Team und natürlich an meine Familie, die von zuhause aus zuschaut. Aber ich will mehr. Ich will gewinnen.»

Bàlint Kovàcs, BMW M 1000 RR #27
Foto: Jens Hawrda

Bálint Kovács kam mit großer Vorfreude beim Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW in Oschersleben an. «Das ist eine meiner Lieblingsstrecken», offenbarte er auch gleich. Kein Wunder, denn im Vorjahr schaffte er beim IDM-Meeting gleich zwei Mal den Sprung aufs Podest. Doch dieses Mal war die Aufgabe des Ungarn ungleich schwieriger. Denn schon beim Auftakt 2025 war die IDM-Konkurrenz in Oschersleben fleißig. Allerdings ohne Kovács. Der musste im Mai wegen des Bruchs seines Schlüsselbeins noch pausieren. Bis es ins erste Rennen ging, verlief der Ausflug für den Ungar auch ein wenig holprig. Die Laune ließ er sich aber nicht verderben. «Das erste Training habe ich wegen eines technischen Problems verpasst», sagte er. «FP2 lief dann gut.» Erstmals musste er im Kampf um die besten Startplätze den Umweg über die Superpole 1 nehmen. Mit Startplatz 9 für die beiden Sonntagsrennen war Kovács dann einverstanden: «Am Ende fehlten nur sechs Zehntel bis zu Rang 2, es geht eng her in der IDM Superbike.»

Genug hatte der Ungar damit aber noch lange nicht. In der Verfolgergruppe des ersten Rennens bekam er es mit seinem Landsmann Soma Görbe und dem Deutschen Leon Orgis zu tun. Doch er legte sich seine Gegner zurecht und ließ sie nach gekonnten Überholmanövern hinter sich. Mit Platz 6 und dem Blickkontakt zu den Podestplätzen war Kovács gut in den Rennsonntag gestartet. Noch näher dran, quasi schon mit einem Finger am Treppchen lief es in Rennen 2, das für den Ungar mit einem vierten Platz endete. «Ehrlich gesagt war es ein Up- und Down-Wochenende», meinte er nach getaner Arbeit. «Ich musste mich in den Trainings von hinten vorarbeiten. Samstag lief es besser und ich merkte, dass ich den Speed hatte. Im ersten Rennen war zwar der Start schlecht, aber mir war klar, dass ich die Pace hatte, sogar ums Podest zu kämpfen. In Rennen 2 lief der Start besser und ich konnte dann die Jungs vor mir einfangen. Nur drei Sekunden vom Podium entfernt. Nach meiner Verletzung geht es wieder aufwärts, obwohl meine Schulter noch nicht bei 100 Prozent ist.»

Milan Merckelbagh ist nach wie vor auf der Jagd nach seinem ersten Top-Fünf-Resultat.  Nach dem Most-Ausflug war die Truppe um den Niederländer im Team Masteroil-alpha-Van Zon-BMW wieder komplett. «Mein Mechaniker und Data-Mann ist in Oschersleben wieder dabei», erklärte der Niederländer. «Als ich in Most war, war er bei Testfahrten in Japan. In Oschersleben will ich vom Start weg schneller dabei sein. Vor allem in der Superpole-Session, da bin ich bisher immer ein wenig gestrauchelt.» Es klappte auf Anhieb mit dem Sprung unter die Top-12 und damit in die Superpole 2. Dort lief es im letzten Training nicht ganz nach Merckelbaghs Plänen und er landete auf Startplatz 15.

Am Freitag war er noch happy. «Angefangen hat es für mich zwar mit Fahrwerks-Problemen, als wir das im Griff hatten, konnte ich meine persönliche Bestzeit fahren. Am Samstag habe ich das dritte Training wegen eines technischen Problems verpasst und musste dann meine schnelle Runde in der Superpole 2 fahren. Das hat dann leider nicht so geklappt.»

In den Rennen landete er erst auf dem 12. Platz, im zweiten Lauf wurde es mit Rang 9 erneut ein Top-Ten-Ergebnis für den Niederländer. Ein hartes Wochenende mit einem guten Ende. «So sieht es aus», meinte Merckelbagh, für den im August das Heimrennen in Assen ansteht. «Es war ein Wochenende mit einigen Schwierigkeiten. Aber im zweiten Rennen lief es ziemlich gut. Bloß traurig, dass ich eine noch bessere Platzierung am Ende verpasst habe.»

Spannend wie immer ging es im IDM-Rahmenprogramm bei der Pro Supersock 1000-Klasse zu. Mittendrin die drei Piloten des Teams Masteroil-alpha-Van Zon-BMW. Nach den beiden Qualifyings durfte sich Ricardo Brink über seine erste Pole-Position des Jahres freuen. Die Freude war nach den beiden Rennen noch um ein ganzes Stück größer. Er konnte den Doppelsieg klarmachen. «Ein perfektes Wochenende», schwärmte er. «In jeder Session haben wir uns verbessert, ich war echt schnell. Mein Start ins erste Rennen war super und gerade am Anfang konnte ich gute Rundenzeiten fahren. Den Gap habe ich bis ins Ziel halten. Für Lauf 2 hatten wir das Bike noch verbessert, aber ich hatte einen schlechten Start. Moritz Jenkner an der Spitze war megaschnell, aber ich habe ihn eingeholt. Danach kam ich noch eine Sekunde weg. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Ich bin happy.»

Julius Ilmberger holte sich in den Rennen die Plätze 4 und 9. «Rennen 1 war gut», erklärte er. «Ich hatte einen sehr guten Start und eine gute Pace, damit bin ich zufrieden. Im zweiten Rennen war der Start auch gut, ich konnte mich auf P5 einsortieren und eine gute Pace fahren. Sogar schneller als im Quali. Ende Start/Ziel habe ich mich aber leider verschaltet und musste durch den Kies. Ich konnte das Motorrad aber retten und mich auf Platz 7 wieder einsortieren. Der Fehler war leider sehr schlecht, aber ich habe dann das Beste daraus gemacht.»

Ouri Bikkems hatte sich erst über den neunten Startplatz gefreut, bekam die dicke Rechnung aber nach seinem Crash in Rennen 1. «Ich bin nach dem Sturz in die entgegengesetzte Richtung in die Boxengasse eingebogen», beichtete er. «Dafür bekam ich dann eine Strafe und habe das mit Rennen 2 dann gelassen.» Beim Sturz selbst blieb er unverletzt, gab aber zu, dass er noch am Sonntag heftig genervt war.

Für einen Großteil des Teams Masteroil-alpha-Van Zon-BMW ist nach der Reise zur Motorsport Arena Oschersleben erst einmal eine Verschnaufpause angesagt. Das nächste IDM-Event steht er vom 15. bis zum 17. August 2025 im Kalender. Für Teamchef Werner Daemen geht es schon am ersten August-Wochenende wieder los, wenn er mit seiner BMW-Mannschaft zur Langstrecken-Weltmeisterschaft nach Japan reist.


Doppelsieger Lukas Tulovic dominiert den IDM-Reifenpoker von Oschersleben

Lucas Tulovic, Ducati Panigale V4R dominierte beide Superbikeläufe
Foto: Jens Hawrda

Die IDM begeisterte vom 4. bis 6. Juli erneut in Oschersleben mit 14 spannenden Rennen und vollem Fahrerlager. Ducati-Pilot Lukas Tulovic glänzte mit Doppelsieg, Rundenrekord und Pole-Position in der Superbike-Klasse. Der Fanwalk am Sonntag brachte die Zuschauer hautnah an ihre Stars. Jüngste Siegerin wurde die 14-jährige Smilla Göttlich im ADAC Junior Cup.

Vom 4. bis 6. Juli kehrte die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) zum zweiten Mal in dieser Saison in die Motorsport Arena Oschersleben zurück. Bereits im Mai sorgte die Serie mit spannenden Rennen und abwechslungsreichem Programm für Begeisterung bei den Fans.

Das größte Feld des Wochenendes gab es mit 31 Startern beim Twin Cup zu sehen. Insgesamt sorgten 14 Rennen für tolle Renn-Action und der Fanwalk am Sonntag brachte die Fans nochmals dicht an ihre Idole heran. Insgesamt waren an diesem Wochenende 148 aktive Motorradfahrer auf der Rennstrecke in der Magdeburger Börde zu sehen.

Auf eine beeindruckende Bilanz blickt der Ducati-Pilot Lukas Tulovic an diesem Wochenende zurück. Indem er sich bei beiden Rennen die Pole-Position sicherte, einen IDM Rundenrekord und den Doppelsieg in der IDM Superbike einfuhr, hat er hier ganz neue Maßstäbe gesetzt. Wie er den Organisatoren auf den sozialen Medien verrät: „Ich liebe die Strecke in Oschersleben einfach – ich bin schon 1000 Runden bei Motorrad-Trainings hier gefahren.“, so Tulovic. Das und das gelungene Setup vom ersten Lauf im Mai machten mit der richtigen Wahl der Reifen dieses Wochenende für ihn zu einem perfekten Lauf der Saison mit wichtigen Punkten für die Gesamtmeisterschaft.

Die jüngste Siegerin des Wochenendes ist die 14-jährige Smilla Göttlich aus Sachsen, welche im ADAC Junior Cup an den Start geht und das zweite Rennen souverän für sich entscheiden konnte. Ihr älterer Bruder Lennard fuhr auf den zweiten Platz des Podiums.

Weiter geht es in der Motorsport Arena am 2. und 3. August auf vier Rädern mit dem ADAC Racing Weekend.

GT4 Germany: SR Motorsport by Schnitzelalm nicht zu schlagen auf dem Norisring

  • Enrico Förderer/Jay Mo Härtling mit viertem Saisonsieg
  • Gabriele Piana/Berkay Besler sichern sich erneut Platz zwei
  • Sieg in der Rookie-Wertung für Cedric Fuchs

Das Podium der ADAC GT4 Germany auf dem Norisring
Foto: ADAC-Motorsport

„Vier gewinnt“ lautet das Motto für die Mercedes-AMG GT4-Piloten Enrico Förderer (18/Leuterod) und Jay Mo Härtling (22/Sprockhövel). Vier Rennen hat das Duo von SR Motorsport by Schnitzelalm bislang in der ADAC GT4 Germany bestritten - und alle vier konnten mit einem Sieg beendet werden. Damit führen sie die Fahrerwertung der ADAC GT4 Germany souverän an. Im Sonntagsrennen auf dem Norisring gewann das Duo mit über 5,5 Sekunden Vorsprung auf Gabriele Piana (38/ITA) und Berkay Besler (25/TUR, beide FK Performance Motorsport) im BMW M4 GT4. Das Podium komplettierten erstmals in ihrer ADAC GT4 Germany-Karriere Oskar Lind Kristensen (19/DNK) und Lachlan Robinson (21/AUS, beide AVIA W&S Motorsport) im Porsche 718 Cayman GT4. Somit lagen zum zweiten Mal in Folge Fahrzeuge von drei unterschiedlichen Marken auf den ersten drei Plätzen.

Härtling begann das Rennen von der Pole-Position aus und konnte die Spitze gegen BMW-Pilot Piana gekonnt verteidigen. In der ersten Rennhälfte fuhr zudem Kristensen im Porsche bis auf die dritte Position vor. Das Führungstrio wechselte erst gegen Schluss des obligatorischen Boxenstopp-Fensters die jeweiligen Fahrer. Förderer, der von Härtling übernommen hatte, fuhr in der zweiten Rennhälfte dann zum souveränen Sieg, was für beide auch den Triumph in der Junior-Wertung bedeutete. Pianas Partner Besler behielt die zweite Position.

Um Platz drei wurde es hingegen nochmals richtig spannend. Mercedes-AMG-Pilot Cedric Fuchs (19/Holzappel, Motorsport by Schnitzelalm) machte mächtig Druck auf Robinson, der zuvor von Kristensen übernommen hatte. Mit sehenswerten Überholmanövern wurden mehrmals die Plätze getauscht. Am Ende spielte Robinson aber seine Erfahrung aus und setzte sich durch. Fuchs und Teamkollege Joel Mesch (20/Erkelenz) beendeten das Rennen final auf Platz fünf, da Porsche-Fahrer Denny Berndt (20/Berlin), der gemeinsam mit Max Rosam (20/Taunusstein, beide Razoon - more than Racing) antrat, auf den letzten Metern aus dem Zweikampf vor ihm noch Profit schlug und die vierte Position eroberte. Fuchs konnte sich dennoch über den Triumph in der Rookie-Wertung freuen.

Sechste wurden Maximilian Tarillion (20/Wien) und Victor Nielsen (18/DNK, beide Razoon - xAutomotive Racing) vor Philip Wiskirchen (20/Euskirchen) und Tim Reiter (26/Ostfildern, beide ME Motorsport) sowie Niels Tröger (22/Dresden) und Andreas Jochimsen (27/DNK, beide FK Performance Motorsport). Auf Rang neun kamen Linus Hahne (21/Oelde) und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Thomas Rackl (17/Berching, beide ME Motorsport, alle BMW) ins Ziel. Die Top Zehn komplettierten Raphael Rennhofer (18/AUT) und Emil Heyerdahl (22/NOR, beide Wimmer Werk Motorsport) im Porsche.

Stimmen nach dem Rennen

Enrico Förderer – Sieger für SR Motorsport by Schnitzelalm

„Der vierte Sieg im vierten Rennen ist unglaublich. Es ist einfach nur grandios, was das gesamte Team leistet. Mein Stint lief recht ruhig. Ich habe das Auto auf Platz eins übernommen und es auf der ersten Position ins Ziel gebracht. Es gab keine Schwierigkeiten – also alles super!“

Jay Mo Härtling – Sieger für SR Motorsport by Schnitzelalm

„Es hat einfach alles gepasst. Wir sind mehr als stolz, den vierten Sieg im vierten Rennen eingefahren zu haben. Am Start musste ich meine Position etwas verteidigen. Es galt, über die ganze Zeit zu einhundert Prozent konzentriert zu bleiben – was extrem wichtig war. Enrico hat das Rennen dann sauber nach Hause gefahren.“

Gabriele Piana – Platz zwei für FK Performance Motorsport

„Ich hatte einen guten Start und konnte direkt von der dritten auf die zweite Position nach vorne fahren. Der Führende war heute aber außer Reichweite für uns, das ist frustrierend. Mal schauen, wie es am nächsten Wochenende auf dem Nürburgring läuft. Wir geben auf jeden Fall alles.“

Berkay Besler – Platz zwei für FK Performance Motorsport

„Ich freue mich natürlich über das Podium und hoffe, dass wir beim nächsten Rennwochenende ganz oben stehen können. Wir pushen auf der Strecke so gut wir können. Ich danke dem Team, Gabriele und auch BMW für die Unterstützung. Ich freue mich schon auf den Nürburgring.“

Lachlan Robinson – Dritter für AVIA W&S Motorsport

„Ich hatte in den letzten Runden einen tollen Zweikampf und es war sehr schwierig, die Position zu halten. Wir haben uns immer wieder überholt, doch ich konnte mich letztendlich durchsetzen. Ich bin sehr glücklich über das Podium. Oscar hat zu Rennbeginn eine klasse Vorarbeit geleistet.“

Oskar Lind Kristensen – Dritter für AVIA W&S Motorsport

„Ich bin einfach nur unbeschreiblich glücklich über mein erstes Podium in der ADAC GT4 Germany. Wir hatten ein großartiges Rennen und wussten schon vorher, dass wir schnell unterwegs sein würden. Ich konnte bis auf die dritte Position vorfahren und Lachlan hat das Podium nach Hause gefahren.“


DTM – Stars and Stories vom Norisring

  • Miroslav Klose genießt Heimspiel in Nürnberg
  • Zweirad-Action mit MotoGP-Star Pol Espargaró
  • Paralympic-Goldjunge Taliso Engel mit DTM-Premiere
  • Geballte Fußball-Power mit Klose, Köpke und Magath

Weltmeister Andy Köpke schickt die DTM-Fahrer ins Sonntagsrennen
Foto: ADAC-Motorsport / dtm.com

Am Sonntag war ein hochkarätiges Fußballer-Trio zu Gast am Norisring. Miroslav Klose, Trainer des 1. FC Nürnberg und Weltmeister von 2014, genoss sein Heimspiel. „Die Formel 1 habe ich schon live erlebt, dieses Wochenende bin ich zum ersten Mal bei der DTM und das nur wenige Meter von unserem Stadion entfernt. Ich wollte immer schon mal so hautnah an den DTM-Autos sein“, sagte Klose, der als Gast von Abt Sportsline und Schaeffler vor Ort war. Torhüter-Ass Andy Köpke, der 1990 mit dem Nationalteam den WM-Titel holte, schaute sich im Fahrerlager um, bestaunte die DTM-Fahrzeuge und zeigte sich begeistert: „Ich war schon öfter bei der DTM, das Wochenende in Nürnberg ist für mich immer ein Highlight.“ Auch der dreimalige deutsche Meister Felix Magath, Marius Wolf von Bundesligist FC Augsburg und Wolfsburg-Spieler Maximilian Arnold waren bei der DTM am Start.

Pol Espargaro sorgte für beste Zweirad-Action in Nürnberg
Foto: ADAC-Motorsport / dtm.com

Weltmeister Pol Espargaró schickt DTM-Feld auf die Strecke

Pol Espargaró bot auf dem Stadtkurs in Nürnberg eine atemberaubende Show auf zwei Rädern und brachte das Publikum zum Staunen. Mit seiner Red Bull-KTM MotoGP-Maschine jagte der Katalane über die Start-Ziel-Gerade und beschleunigte auf sagenhafte 320 km/h – begleitet von spektakulären Drifts und viel Reifenqualm. Damit gab Espargaró einen heißen Vorgeschmack auf den Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland, der kommendes Wochenende auf dem Sachsenring steigt. „Die Mauern hier sind sehr nah, daran ist man als Motorradfahrer nicht gewöhnt. Der Norisring ist wie der Sachsenring eine echte Traditionsstrecke mit unglaublichem Publikum“, schwärmte der Moto2-Weltmeister. Nach seinem Showrun ließ er es sich nicht nehmen, das DTM-Feld mit dem Schild „Drivers start your Engines“ in den Samstagslauf zu schicken. Am Sonntag überreichte Pol Espargaró zudem dem zweitplatzierten DTM-Piloten den Pokal.

Stimmungsvoller Auftakt am Dutzendteich

Für die DTM ging es am Freitagabend ins stilvolle Bootshaus am Dutzendteich. Bei lauen Sommertemperaturen wurde das Rennwochenende im fränkischen Monaco mit Geschäftspartnern, Medienvertretern und Freunden eingeläutet. Auch die DTM-Fahrer genossen bei kühlen Getränken und in lockerer Atmosphäre die Gespräche. „An solch einem Abend kommen Menschen zusammen, lernen sich kennen und tauschen sich aus. Das macht die DTM so familiär und besonders“, sagte Lamborghini-Pilot Nicki Thiim über den Branchentreff MotorSport Lounge.

Heimspiel für „Poldi“ am Norisring

Leopold Prinz von Bayern ließ sich auch in diesem Jahr das Spektakel am Norisring nicht entgehen – für den rennsportbegeisterten Royal ein absolutes Muss! Nach über 60 Jahren im Cockpit zeigte sich der ehemalige DTM-Pilot topfit und voller Fahrfreude. Vor dem Start des DTM-Samstagsrennens sorgte er für Gänsehaut-Momente: Im ikonischen BMW 3.0 CSL demonstrierte er den Fans, dass klassische Ingenieurskunst und zukunftsweisender Kraftstofftechnologie perfekt zusammenpassen: Der historische Rennwagen wird von 100-prozentigem E-Fuel angetrieben. „Poldi“ von Bayern genoss seinen Auftritt auf dem Stadtkurs von Nürnberg. „Der Norisring ist für mich immer ein Highlight und mein Heimrennen. Ich liebe die einmalige Atmosphäre im fränkischen Monaco“, schwärmte der Starnberger.

DTM-Premiere für Olympiasieger Taliso Engel

Der deutsche Para-Schwimmer Taliso Engel wohnt in Nürnberg, war am Wochenende aber zum ersten Mal zu Gast bei der DTM. „In den letzten Jahren habe ich immer nur die Motoren gehört, aber jetzt bin ich live dabei – das ist eine mega coole Erfahrung“, strahlte der 23-Jährige, der mit seiner angeborenen Sehbehinderung schon zweimal Paralympisches Gold im Brustschwimmen geholt hat. Doch die wahre Action begann für Engel, als er sich ins DTM-Innovationstaxi von Schaeffler setzte und mehrere Runden auf dem Stadtkurs drehte. „Ich war sehr aufgeregt. Zum Glück ist man durch die Gurte fest eingespannt, denn bei den Kurvengeschwindigkeiten und brutalen Bremsmanövern würde man wahrscheinlich im Auto hin- und herfliegen“, lachte Engel. Das Fazit des Schaeffler-Gasts: „Es ist atemberaubend, das alles mitzuerleben, ich komme gerne wieder.


Dritter Sieg am Norisring – Preining schlägt Ferrari-Duo

  • Porsche-Pilot glänzt auf der Strecke, seine Mechaniker in der Box
  • Aitken und Vermeulen im Ferrari auf den Plätzen zwei und drei
  • 112.000 Besucher beim vierten DTM-Stopp in Nürnberg

Thomas Preining (links) gewann auf dem Norisring vor Jack Aitken (rechts)
Foto: ADAC-Motorsport / dtm.com

Aggressiv und taktisch klug: Thomas Preining (A/Manthey EMA) hat am Sonntag nach einer starken Leistung seinen insgesamt dritten DTM-Sieg auf dem Norisring eingefahren. Der Porsche-Werksfahrer machte von Beginn an Druck und belohnte sich nach spektakulären Überholmanövern mit dem ersten Saisonerfolg. Nach Platz zwei im Samstagsrennen rückte der Champion von 2023 in der Gesamtwertung auf Rang zwei vor. „Wir wollen um den Titel kämpfen, das ist seit dem ersten Rennen unser klares Ziel. Mit dem Sieg haben wir uns nach einem holprigen Saisonstart eindrucksvoll zurückgemeldet und gezeigt, dass wir aus dem richtigen Holz geschnitzt sind. Jack Aitken hat mir nichts geschenkt, unser Duell war beste Unterhaltung für die vielen Fans“, erklärte Preining. Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing) überquerte in seinem Ferrari 296 GT3 mit einem Rückstand von knapp 1,6 Sekunden als Zweiter die Ziellinie. Teamkollege Thierry Vermeulen (NL) wurde in einem turbulenten Rennen Dritter und erhielt seinen Pokal vom achtfachen Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier.

Freute sich über seinen dritten DTM-Sieg auf dem Norisring: Thomas Preining
Foto: ADAC-Motorsport / dtm.com

Keyfacts, Norisring, Nürnberg, Saisonrennen 8 von 16

Streckenlänge: 2.126 Meter

Wetter: Bewölkt, 28 Grad

Pole-Position: Thierry Vermeulen (Ferrari 296 GT3, Emil Frey Racing #69), 48,666 Sekunden

Sieger: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91)

Schnellste Rennrunde: Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91), 49,141 Sekunden

Preining konnte im achten Meisterschaftslauf am Sonntagmittag auf dem Norisring bereits beim Start drei Plätze gut machen und reihte sich hinter Pole-Setter Vermeulen und Aitken auf Position drei ein. Noch in Runde eins musste das Rennen wegen einer Kollision mehrerer Fahrzeuge am Ende des Feldes unterbrochen werden. Der Re-Start erfolgte rund eine halbe Stunde später, hinter dem Top-Trio folgten Arjun Maini (IND/HRT Ford Performance) im Ford Mustang GT3 und Ben Green (GB) im dritten Ferrari von Emil Frey Racing auf den Plätzen vier und fünf.

Nach dem ersten Pflichtboxenstopp fiel Vermeulen, der früher als seine beiden Konkurrenten an der Spitze die Pirelli-Slicks gewechselt hatte, auf Rang drei zurück. Danach lieferte sich das Führungs-Duo Aitken und Preining ein spektakuläres Duell. Der Brite konnte jedoch zunächst alle Attacken abwehren. Der zweite Reifenwechsel brachte die Entscheidung: Preining wurde von seinem Team schnell abgefertigt, konnte kurz darauf den knapp vor ihm liegenden Aitken auf der Strecke überholen und wurde nach 64 Runden als Sieger abgewunken. Hinter Aitken und Vermeulen belegte Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel (Monaco/Mercedes-AMG Team Winward Racing) nach einer taktisch cleveren Vorstellung Platz vier vor Maini. Der Inder sorgte damit für das beste DTM-Ergebnis des neuen Ford Mustang GT3.

Green erzielte als Sechster sein bestes Saisonergebnis, dahinter platzierte René Rast (Bregenz/Schubert Motorsport) seinen BMW M4 GT3 Evo auf Rang sieben. Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Landgraf) machte im Mercedes-AMG GT3 nach einer starken Aufholjagd sechs Plätze gut und behauptete mit Position acht seine Führung in der Fahrerwertung vor seinem Landsmann Preining. Samstagssieger Jordan Pepper (ZA/TGI Team Lamborghini by GRT) kam im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 nicht über Rang neun hinaus und ist damit nach der ersten Saisonhälfte im Gesamtklassement Dritter. Platz zehn sicherte sich Jules Gounon (F) vom Mercedes-AMG Team Mann-Filter.

Weitere Stimmen zum Rennen

Jack Aitken: „Der Kampf um die Führung gegen Thomas Preining war richtig heiß. Ich hatte einen guten Speed, aber Thomas war immer ziemlich dicht dran. Nach dem zweiten Boxenstopp konnte ich ihn auf den kalten Reifen leider nicht hinter mir halten. Ich hätte gerne gewonnen, aber der zweite Platz ist trotzdem ein super Ergebnis.“

Thierry Vermeulen: „Die DTM-Rennen auf dem Norisring sind immer etwas Besonderes. Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Trotzdem bin ich nicht so richtig glücklich mit dem dritten Platz. Als Pole-Setter war das Ziel natürlich ein Sieg.“

Ergebnis, 8. Meisterschaftslauf, Norisring (Top-Five)

1. Thomas Preining (A/Manthey EMA)

2. Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing), +1,592 Sekunden

3. Thierry Vermeulen (NL/Emil Frey Racing), +5,209 Sekunden

4. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward Racing), +9,851 Sekunden

5. Arjun Maini (IND/HRT Ford Performance), +11,906 Sekunden