Samstag, 31. Oktober 2020

Audi-Duo Hofer/Haase gewinnt verregneten Samstagskrimi auf dem Lausitzring

  • Fahrerduo von Montaplast by Land-Motorsport holt ersten Saisonsieg
  • Jannes Fittje triumphiert in der Pirelli-Junior-Wertung
  • Elia Erhart gewinnt vorzeitig Pirelli-Trophy-Wertung

Max Hofer (l.) u. Christopher Haase, die Sieger vom Lausitzring
Foto: ADAC-Motorsport

Spannung bis zur letzten Sekunde bot das Samstagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring. Am Ende setzten sich die Audi-Fahrer Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (33/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport) mit nur 0,147 Sekunden Vorsprung gegen das Mercedes-AMG-Duo Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward) durch. Mit Rang drei wahrte Robert Renauer (35/Vierkirchen, Precote Herberth Motorsport), der diesmal von Klaus Bachler (29/A) unterstützt wurde, seine Titelchancen. In der Gesamtwertung führen weiterhin die Audi-Fahrer und Titelverteidiger Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing). "Ich bin sehr zufrieden. Unser Team hat uns ein wirklich tolles Auto gegeben", so Sieger Christopher Haase im Ziel. "Es ist toll, wieder im ADAC GT Masters gewonnen zu haben. Hier gewinnt nur der, der das beste Paket hat. Und das hatten wir heute."

Renauer bleibt in erster Rennhälfte vorn

Die erste Hälfte des nassen elften Saisonrennens stand im Zeichen von Pole-Setter Robert Renauer. Der Porsche-Pilot blieb beim Start vorn, dahinter folgte Mercedes-AMG-Pilot Indy Dontje, der ebenfalls aus der ersten Reihe gestartet war. Das Spitzenduo setzte sich danach leicht vom Feld ab, bis in der achten Runde für drei Umläufe das Safety-Car zur Bergung des Audi R8 LMS von Hendrik von Danwitz ausrückte. Renauer und Dontje blieben auch danach bis zum Boxenstoppfenster vorn. Beide absolvierten schon früh die Fahrerwechsel zu Klaus Bachler und Maximilian Götz.

Auf einen späten Boxenstopp setzten dagegen die späteren Rennsieger Max Hofer und Christopher Haase und die Porsche-Piloten Alfred Renauer (35/Jedenhofen) und Sebastian Asch (34/Ammerbuch, beide Precote Herberth Motorsport), die bis dahin auf den Rängen vier und fünf lagen. Diese Taktik zahlte sich aus. Haase und Asch setzten sich nach dem Boxenstoppfenster an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von Bachler und Götz. Die Porsche-Fahrer und Götz lieferten sich anschließend hinter Spitzenreiter Haase einen spannenden Dreikampf um Platz zwei. Götz gelang es, zuerst an Bachler und anschließend auch an Ex-Champion Asch vorbeizugehen. Nach einer späten Safety-Car-Phase, die für einen über drei Runden gehenden Sprint ins Ziel sorgte, setzte Götz Haase noch einmal unter Druck, fand aber keinen Weg mehr vorbei. Hofer und Haase holten damit ihren ersten Saisonsieg, für Hofer war es der insgesamt Zweite im ADAC GT Masters, Partner Haase holte seinen insgesamt zwölften.

Dontje und Götz verpassten den Sieg zwar knapp, durften sich als Zweite aber über ihr erstes Podium der Saison freuen. Alfred Renauer und Sebastian Asch sahen als Dritte die Zielflagge, wurden aber nachträglich wegen eines Vergehens unter gelben Flaggen mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt, die das Duo aus den Top 10 warf. Rang drei ging daher an ihre Teamkollegen Robert Renauer und Klaus Bachler. Renauer verkleinert damit als bestplatzierter Fahrer unter den Titelkandidaten seinen Punkterückstand zur Tabellenspitze auf 15 Punkte. Diese verteidigten als Fünfte hinter den Porsche-Fahrern David Jahn (29/Leipzig ) und Jannes Fittje (21/Langenhain, beide Küs Team75 Bernhard), dem Rennsieger der Pirelli-Junior-Wertung, die Titelverteidiger Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) im Audi R8 LMS.

Direkt dahinter folgten als Sechste die Gesamtzweiten Christian Engelhart (33/Starnberg) und Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster). Ihr Rückstand in der Gesamtwertung beträgt nun zwei Zähler, in der Teamwertung liegt deren Mannschaft SSR Performance nun drei Rennen vor Saisonende zwei Punkte vor Rutronik Racing an der Spitze. Hamza Owega (29/Köln) und Dennis Marschall (24/Eggenstein, beide Rutronik Racing) kamen mit ihrem Audi auf Rang sieben vor den Corvette-Fahrern Markus Pommer (29/Neckarsulm) und Jeffrey Schmidt (26/CH, beide Callaway Competition). Die Top 10 vervollständigten Ricardo Feller (20/CH) und Stefan Mücke (38/Berlin, beide BWT Mücke Motorsport) in einem weiteren Audi R8 LMS und Constantin Schöll (22/A) und Jordan Pepper (24/ZA, beide T3-HRT-Motorsport), die ihr bisher bestes Ergebnis mit dem Bentley Continental GT3 einfuhren.

Seinen dritten Saisonsieg in der Pirelli-Trophy-Wertung holte sich Elia Erhart (32/Röttenbach, EFP Car Collection by Tece). Der Audi-Fahrer gewann damit auch vorzeitig den Titel im Klassement für nicht-professionelle Piloten.

Stimmen der Sieger:

Christopher Haase (Montaplast by Land Moptorsport, Audi R8 LMS): "Unser Rennen war insgesamt gut. Max hat in der ersten halben Stunde mit einer guten Performance den Grundstein gelegt und auch unsere Strategie war genau richtig, insbesondere hinsichtlich der Safety-Car-Phase zur Rennmitte. Zum Ende setze mich Maxi Götz sehr unter Druck, ich hatte mich besonders im letzten Streckenabschnitt schwergetan, ausreichend Grip zu finden. Zum Glück konnten wir die erste Position dennoch halten, was nicht einfach war. Für die schwierigen Bedingungen war unser Audi R8 LMS aber wirklich sehr gut."

Max Hofer (Montaplast by Land Moptorsport, Audi R8 LMS): "Eine Herausforderung war heute sicherlich die schlechte Sicht, zudem lag viel Dreck auf der Strecke, den wir dann schnell auf der Windschutzscheibe hatten. Es war wirklich schwierig, da den Durchblick zu behalten und sicher ans Limit zu gehen. Letztendlich konnte ich die erste Rennhälfte aber solide absolvieren und hatte einen spannenden Kampf mit Steijn Schothorst. Ich konnte den Stint zu einem guten Ende bringen. Wegen der schwierigen Verhältnisse mussten wir in Sachen Strategie heute spontan agieren, der Grip wurde mit der Zeit zwar besser, doch ist die Strecke ist nur relativ langsam abgetrocknet."

Buri gewinnt in der Lausitz und erhöht den Druck auf Proczyk

  • Der finnische Hyundai-Pilot gewinnt vor Proczyk und Junior Legutko
  • Rückschlag für die Fugel-Brüder: Dominik mit Platz neun, Marcel scheidet aus
  • Gaststarterin Laura Kraihamer im VIP Auto auf Platz sechs

Strahlender Sieger: Antti Buri jubelt in der Lausitz
Foto: ADAC-Motorsport

Der Finne Antti Buri (31, Hyundai Team Engstler) hat seinen dritten Saisonsieg in der ADAC TCR Germany gefeiert und den Druck auf Tabellenführer Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) erhöht. Der 31-Jährige gewann das elfte Saisonrennen auf dem DEKRA Lausitzring souverän vor Proczyk und dem starken Junior Albert Legutko (20, Polen, Albert Legutko Racing) im Honda Civic TCR, für den es das beste Ergebnis in der ADAC TCR Germany war. Gaststarterin Laura Kraihamer (29, Österreich, Hyundai Team Engstler), die im Sonntagsrennen von der Pole Position startet, fuhr im VIP Auto auf Platz sechs.

"Es waren wirklich schwierige Bedingungen. Ich habe zwei richtig gute erste Runden hingelegt und konnte mir so eine Lücke herausfahren. Ich habe das Rennen genossen - musste mich aber auch extrem konzentrieren, konnte mir keinen Fehler erlauben. Es war intensiv, auch wenn ich die meiste Zeit alleine gefahren bin", analysierte Buri und schob nach: "Der Kampf um die Meisterschaft ist völlig offen."

Proczyk führt die Tabelle mit 198 Punkten an, dahinter folgen Antti Buri mit 185 und Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) mit 171. Fugel, vor dem Lauf Zweiter in der Gesamtwertung, hatte bei erneut schwierigen Bedingungen mit nasser Strecke auf eine Mischbereifung gesetzt. Vorne zog er Slicks auf - hinten Regenreifen. Der Plan ging jedoch nicht auf, es reichte zu Platz neun. Bei den verbleibenden drei Läufen muss Fugel eine Aufholjagd starten, wenn es mit dem Titelgewinn klappen soll.

Buri erwischte einen perfekten Start und übernahm gleich in der ersten Kurve die Führung, er wehrte den Angriff von Dominik Fugel ab und behauptete sich an der Spitze. Ganz anders erging es Harald Proczyk: Der Österreicher, der erstmals in dieser Saison die Pole Position ergattert hatte, kam nur schwerfällig vom Fleck und fiel weit zurück. Während sich Buri vorne absetzte, geriet Dominik Fugel schnell unter Druck - viele Duelle im Feld prägten das Geschehen in den ersten Runden.

Nur Buri bekam davon vorne nichts mit, er fuhr sich schnell ein Polster heraus und behielt jederzeit die Kontrolle. Proczyk arbeitete sich derweil sehenswert durchs Feld und war schnell wieder auf Podiumskurs. Schließlich überholte der Meister von 2018 auch noch den von Rang sieben gestarteten Albert Legutko. Die Lücke nach vorne konnte er aber nicht schließen, weil Buri deutlich zu weit enteilt war. "Ich hätte Antti wohl auch mit einem besseren Start nur schwer bekommen, weil er etwas mehr Speed hatte als ich. Bis morgen müssen wir schauen, woran das gelegen haben könnte", sagte Proczyk, der mit Platz zwei immerhin Schadensbegrenzung betrieb. Die 20 Punkte könnten in der Endabrechnung noch sehr wertvoll werden.

Auch Legutko war glücklich über den Ausgang des Rennens. "Ich war zwischenzeitlich Zweiter, Hari hat mich dann aber noch geschnappt. Ich konnte das Tempo der beiden Hyundai gut mitgehen. Am Red Bull Ring war es schon gut, jetzt mit dem Ergebnis und noch einem Sieg in der Honda Junior Challenge bin ich sehr zufrieden", sagte er.

Vorne hielt sich das Spitzentrio in der Folge schadlos - dahinter ging es umso spannender zu. Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen), der Führende der Honda Junior Challenge, schied nach einem Kontakt mit dem Litauer Dziugas Tovilavicius (28, Skuba Racing Team) aus und erlitt somit einen Rückschlag im Rennen um den Gewinn in der Nachwuchswertung. Sein Bruder Dominik Fugel lieferte sich ein intensives Duell mit Jan Seyffert (22, Stuttgart, HP Racing International), bei dem der Stuttgarter Hyundai i30 N TCR-Fahrer das bessere Ende für sich hatte und das Rennen letztlich auf Platz sieben beendete.

KTM-Werksfahrerin Kraihamer, im vergangenen Jahr Laufsiegerin in der ADAC GT4 Germany, fuhr vor Seyffert als Sechste über den Zielstrich. Die Plätze vier und fünf gingen an die beiden Junioren Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler) im Hyundai i30 N TCR und René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) im VW Golf GTI TCR.

Das vorletzte Rennwochenende der Saison endet mit dem Sonntagsrennen (11.30 Uhr), das von SPORT1+ live übertragen wird. Online ist der Lauf bei SPORT1.de, adac.de/motorsport, YouTube.com/ADAC und auf der Facebook-Seite der ADAC TCR Germany zu sehen. In diesem Rennen wird Laura Kraihamer von der Pole Position starten, dahinter gehen Albert Legutko und Marcel Fugel von den Plätzen zwei und drei ins Rennen. Dominik Fugel hat Startplatz vier, Antti Buri die siebte und Harald Proczyk die achte Startposition.

Die Meisterschaft wird am kommenden Wochenende entschieden, dann ist die ADAC TCR Germany bei ihrem großen Finale vom 6. bis 8. November in Oschersleben zu Gast.

Porsche-Doppelspitze im nassen Lausitzring-Training

  • Robert Renauer im 1. Freien Training Schnellster
  • ADAC GT Masters-Debüt von Augusto Farfus
  • Klaus Bachler wechselt am Lausitzring in den Herberth-Porsche von Robert Renauer

Schnellster im Regen: Robert Renauer
Foto: ADAC-Motorsport

Die Titelkandidaten des ADAC GT Masters bestimmten das verregnete erste Freie Training auf dem Lausitzring. Porsche-Pilot Robert Renauer (35/Vierkirchen, Precote Herberth Motorsport) gelang am Freitagmorgen die Bestzeit. Dahinter folgten mit Markenkollege Christian Engelhart (33/Starnberg, SSR Performance), Lamborghini-Pilot Albert Costa Balboa (30/E) und Tabellenführer Kelvin van der Linde (24/ZA, Rutronik Racing) drei weitere Fahrer aus den Top 5 der Gesamtwertung. Die beiden Rennen des vorletzten Rennwochenendes der "Liga der Supersportwagen" werden am Samstag und am Sonntag ab 15.00 Uhr live von SPORT1 übertragen. Außerdem sind sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.

Das Training wurde von Anfang an von Porsche-Piloten beherrscht. Lange Zeit lag Engelharts SSR-Partner Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) an der Spitze des Feldes, doch in den Schlussminuten setzte sich der Tabellenvierte Renauer mit seiner letzten schnellen Runde an die Spitze des Feldes. Mit 2.05,532 Minuten war der Meister von 2018 am Ende 0,330 Sekunden schneller als Engelhart. "Es war am Anfang sehr rutschig", so Renauer. "Es war sehr schwierig, die Regenreifen auf Temperatur zu bringen. Wir sind anfangs noch mit einem Trocken-Set-up gefahren, haben das aber dann mehr und mehr auf die nassen Bedingungen umgestellt. Das hat gut funktioniert. Wir haben jetzt eine gute Basis. Die längere Streckenvariante gefällt mir gut. Sie bietet Abwechslung und hat zwei gute Überholmöglichkeiten."

Albert Costa Balboa und Franck Perera (36/F) kamen im besten Lamborghini Huracán GT3 Evo des GRT Grasser Racing Team) mit 2.06.018 Minuten auf Rang drei. Vierte wurden Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde im schnellsten Audi R8 LMS. Die Top fünf komplettierten die BMW-Fahrer Aidan Read (21/AUS) und Joel Eriksson (22/S, beide Schubert Motorsport).

Bachler vertritt Müller

Klaus Bachler (29/A) startet an diesem Wochenende für Precote Herberth Motorsport. Der Österreicher ersetzt den erkrankten Porsche-Werksfahrer Sven Müller (28/Bingen am Rhein) und ist damit Teamkollege von Titelkandidat Robert Renauer. Bachler startet eigentlich für das Küs Team75 Bernhard, doch da sein Einsatzfahrzeug bei Testfahrten in Oschersleben stark beschädigt wurde, tritt der Rennstall nur mit dem Schwesterfahrzeug von David Jahn (29/Leipzig ) und Jannes Fittje (21/Langenhain) an.

Augusto Farfus gibt ADAC GT Masters-Debüt

Der ehemalige FIA-GT-World-Cup-Gewinner und BMW-Werksfahrer Augusto Farfus (37/BR) startet am Wochenende erstmals in der "Liga der Supersportwagen". Der Brasilianer springt bei MRS GT-Racing kurzfristig für Jens Klingmann (30/Tägerwilen) ein und teilt sich das Fahrzeug mit Erik Johansson (24/S).

Winkelhock wieder bei Aust

Wie schon in Hockenheim startet Ex-Formel-1-Pilot Markus Winkelhock (40/Berglen-Steinach) für Aust Motorsport. Der Schwabe vertritt erneut Rahel Frey (34/CH), die verhindert ist. Winkelhock teilt sich das Auto abermals mit Hendrik von Danwitz (21/Tönisvorst).

Team WRT mit neuer Besatzung

Das Team WRT startet im Audi mit der Startnummer 32 mit einer neuen Fahrerpaarung: Benjamin Goethe (17/Monte Carlo) und Frédéric Vervisch (34/B) übernehmen beim vorletzten Saisonwochenende das Fahrzeug. "Ich finde es toll, auf dem Lausitzring fahren zu können", so Goethe, der mit 17 Jahren der jüngste Fahrer im Feld ist. "Es war sehr kurzfristig, aber ich bin startklar. Ich freue mich, einen neue Strecke kennenzulernen und einen neuen Teamkollegen zu haben. Daher wird es ein sehr nützliches Wochenende werden." Goethe startete in dieser Saison bereits auf dem Nürburgring für das Team WRT, Vervisch auf dem Sachsenring.

Zakspeed mit Hendrik Still

Auch im Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing gibt es einen Fahrerwechsel: Hendrik Still (33/Kempenich), bereits in der ADAC GT4 Germany für den Traditionsrennstall unterwegs, startet in der Lausitz und beim Saisonfinale in Oschersleben zusätzlich auch im ADAC GT Masters. Still ersetzt Daniel Keilwitz (31/Villingen-Schwenningen). Still ist damit neben Marvin Dienst (23/Lampertheim, DLV-Team Schütz Motorsport) der zweite Pilot, der am Wochenende sowohl im ADAC GT Masters als auch in der ADAC GT4 Germany startet. "Bei den nassen Bedingungen war der Einstand nicht einfach. Es ging im ersten Training vor allem darum, das Auto kennenzulernen. Ich freue mich, dass ich erstmals im ADAC GT Masters starten kann", so Still.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Hochspannung vor der vorletzten Runde der ADAC TCR Germany

  •  Die Tourenwagenserie des ADAC kehrt auf den DEKRA Lausitzring zurück
  •  Dreikampf um die Meisterschaft spitzt sich zu: Proczyk vor Fugel und Buri
  •  Marcel Fugel führt die Honda Junior Challenge weiter an

Foto: Jens Hawrda


Die fünfte Saison der ADAC TCR Germany biegt auf die Zielgerade ein, bei der Rückkehr in die Lausitz ist Hochspannung garantiert: Das vorletzte Rennwochenende (30. Oktober bis 1. November) steht auf dem Programm, das erneut packenden Tourenwagensport und Nervenkitzel bieten wird. Im Mittelpunkt steht das umkämpfte Duell um die Meisterschaft mit den beiden Hyundai i 30 N TCR-Fahrern Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) und Antti Buri (31, Finnland, Hyundai Team Engstler) sowie Honda Civic TCR-Pilot Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) in den Hauptrollen.
 
Zudem geht Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) als Führender der Honda Junior Challenge ins Rennwochenende, das entgegen der ursprünglichen Planung auf dem DEKRA Lausitzring und nicht im niederländischen Zandvoort stattfindet. SPORT1 überträgt die Rennen der ADAC TCR Germany im TV, online sind sie bei SPORT1.de, YouTube.com/ADAC, der Facebook-Seite der ADAC TCR Germany und auf adac.de/motorsport zu sehen.
 
Tabellenführer Harald Proczyk geht mit frischem Selbstvertrauen und einem Vorsprung von zwölf Punkten in das Rennwochenende. Bei seinem Heimspiel auf dem Red Bull Ring hatte der Österreicher mit einem Sieg und einem zweiten Rang aufgetrumpft und Dominik Fugel an der Spitze der Gesamtwertung abgelöst. "Vielleicht hat man zu Hause etwas mehr Glück, jedenfalls hat es in den vergangenen Jahren immer mit einem Heimsieg geklappt. Jetzt wollen wir natürlich nachlegen und wieder gute Rennen bieten", sagte Proczyk, der nun 175 Zähler auf dem Konto hat und seinen zweiten Titel nach 2018 anpeilt.
 
Dahinter folgt Dominik Fugel mit 163 Punkten. Der 23-Jährige, für den es auf dem Red Bull Ring nicht nach Plan lief, ist nun auf Wiedergutmachung aus. In Österreich musste er nach dem Training den Motor an seinem Honda wechseln und von hinten in das erste Rennen starten, das er als 14. beendete. Für ein gutes Gefühl sorgte sein abschließender dritter Rang. Und Aufgeben ist für den Chemnitzer ohnehin keine Option: "Wir hoffen jetzt, dass wir in den letzten vier Rennen den Vorsprung wieder einholen können." Beim Saisonauftakt auf dem DEKRA Lausitzring hatte Fugel bereits bewiesen, dass er mit seinem Honda Civic TCR hier schnell unterwegs ist. Das Sonntagsrennen gewann der 23-Jährige, am Samstag landete er auf Platz sechs.
 
Antti Buri ist der Dritte im Bunde der Titelanwärter - er reist mit 158 Zählern an und kommt in seinem neuen Team und neuen Auto scheinbar immer besser zurecht. Der finnische Routinier, der seit der ersten Saison in der ADAC TCR Germany am Start ist, war am vergangenen Rennwochenende der schnellste Mann im Feld. Nur eine von der Rennleitung verhängte Strafe verhinderte, dass Buri in Spielberg einen Doppelsieg feiern konnte. "Das Auto lief sehr gut, wir waren das ganze Wochenende über sehr schnell in allen Sessions", lautete das gewohnt knappe Fazit des Finnen, der schon 2019 im Titelkampf bis zum Schluss mitmischte und sich letztlich mit Rang drei zufriedengeben musste.
 
In der Honda Junior Challenge geht es ähnlich spannend zu, ganz vorne liegt hier der 20-jährige Marcel Fugel, der bislang 79 Punkte gesammelt hat. René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) im VW Golf GTI TCR folgt mit 65 Zählern vor Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler) und Albert Legutko (20, Polen, Albert Legutko Racing), der jüngst auf dem Red Bull Ring seinen ersten Sieg in der Honda Junior Challenge gefeiert hat. Läuft alles nach Plan, kann Fugel die Nachwuchswertung bereits an diesem Wochenende gewinnen - als Preis wartet auf den Champion der Honda Junior Challenge ein neuer Honda Civic.
 
Das VIP Auto wird diesmal von der KTM-Werksfahrerin Laura Kraihamer (29, Österreich, Hyundai Team Engstler) gesteuert. Die 29-Jährige war 2019 noch in der ADAC GT4 Germany aktiv und feierte dort an der Seite von Reinhard Kofler (35, Österreich) einen Sieg beim Saisonauftakt in Oschersleben. Zudem kehrt Harri Salminen (51, Finnland, Positione Motorsport) mit seinem VW Golf GTI TCR zurück, nachdem er auf dem Red Bull Ring ausgesetzt hatte.
 
Anders als beim Saisonauftakt im August startet die ADAC TCR Germany an diesem Wochenende zum ersten Mal überhaupt auf der 4,570 Kilometer langen Streckenvariante des Lausitzrings. Diese ist rund einen Kilometer länger als die Sprintvariante, setzt sich aber ebenfalls aus Teilen des Ovalkurses und des Infields zusammen. Die Rennen am Wochenende finden ohne die Beteiligung von Zuschauern nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten und behördlich genehmigten Hygiene- und Infektionsschutzkonzept statt.

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Langstreckenatmosphäre bei der ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring

  • ADAC GT4 Germany-Rennen am Lausitzring in der Abenddämmerung
  • Titelkampf spitzt sich am vorletzten Rennwochenende weiter zu
  • Rennen werden von SPORT1 live im Fernsehen übertragen

Foto: ADAC-Motorsport


Die Premiere der ADAC GT4 Germany auf dem DEKRA Lausitzring vom 30. Oktober bis 1. November wird spektakulär: Beim vorletzten Rennwochenende der Saison werden die Rennen auf der langen Grand Prix-Streckenvariante des Lausitzring bei Sonnenuntergang gestartet, der Zieleinlauf findet jeweils in der Dunkelheit statt. Der Titelkampf in der ADAC GT4 Germany spitzt dabei weiter zu. Die Tabellenführung haben Julien Apothéloz (19/CHE) und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT4 mit 128 Punkten inne. Das KTM X-Bow GT4 Evo-Duo Florian Janits (22/AUT) und Reinhard Kofler (35/AUT, beide True Racing) liegt 15 Punkte zurück. Einen weiteren Zähler Rückstand haben Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) im BMW M4 GT4. Die Rennen werden am Samstag ab 16:45 Uhr und am Sonntag ab 16:55 Uhr live auf SPORT1 im Fernsehen übertragen. Außerdem sind sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.
 
"Ich fuhr das letzte Mal vor über zehn Jahren auf dem Lausitzring. Das Layout ist eine Kombination aus Hochgeschwindigkeit, sehr technischen Passagen aber auch mittelschnellen Kurven. Als Vorbereitung werde ich mir die Rennen des ADAC GT Masters anschauen. Die Serie war ja bereits im Sommer auf dem Lausitzring unterwegs", erklärt Michael Schrey. "Wir wollen zwei gute Ergebnisse erzielen, mit denen wir weiterhin im Meisterschaftskampf bleiben. Mein persönlicher Wunsch wäre die Fahrt auf das Podium oder sogar das Einfahren unseres ersten Saisonsieges. Ich schätze die Fahrzeuge von Porsche, Mercedes-AMG und KTM auf dem Lausitzring als die größten Konkurrenten ein."
 
Ebenfalls im Titelkampf befindet sich Jan Marschalkowski (17/Inning, Team Zakspeed). Der Pilot eines Mercedes-AMG GT4 führt die Tabelle der Junior-Wertung mit 35,5 Punkten Vorsprung an. "Der Fokus liegt in diesem Jahr ganz klar auf der Junior-Meisterschaft, die ich unbedingt gewinnen möchte. Ich habe mir am Anfang der Saison aber auch zwei Laufsiege vorgenommen. Nach dem Triumph auf dem Sachsenring ist somit noch ein Erfolg offen", erläutert Marschalkowski, der sich das Fahrzeug mit Hendrik Still (33/Kempenich) teilt. "Ich war bislang noch nie auf dem Lausitzring unterwegs. Jedoch ist er im Simulator von RaceRoom vorhanden, sodass ich mich ganz gut vorbereiten kann."
 
Hoch motiviert reist auch Cedric Piro (22/Heusweiler, Team Piro Sports Caffè d´Italia) an. "Ich bin auf dem Lausitzring bereits in meinen drei Jahren in der ADAC Formel 4 gefahren, jedoch nur auf der kürzeren Variante. Es war seinerzeit sogar meine Lieblingsstrecke. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass der Lausitzring in den Kalender gekommen ist", meint Piro, der in einer Ginetta G55 GT4 gemeinsam mit Robin Falkenbach (18/Niederkassel) unterwegs ist. "Das nun zu befahrende etwas längere Streckenlayout gefällt mir jedoch nicht ganz so sehr, da zwei Geraden mehr unserem Auto nicht entgegenkommen. Grundsätzlich sollte der Lausitzring uns aber dennoch liegen. Wir wollen in den Rennen auf jeden Fall zweimal in die Top Acht fahren und uns in allen Meisterschaftswertungen noch weiter verbessern. Als Team fühlen wir uns in der ADAC GT4 Germany auf jeden Fall sehr wohl."
 
Die Rennen der ADAC GT4 Germany werden am Samstag um 16:50 Uhr und am Sonntag um 16:40 Uhr gestartet und werden nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten Hygiene- und Infektionsschutzkonzept ausgetragen. Das Rennwochenende findet ohne die Beteiligung von Zuschauern statt.

DTM 2021: Die Zukunft der Rennserie nimmt weiter Form an

  • ABS und Traktionskontrolle sind zugelassen
  • Reduzierter technischer Aufwand senkt Einstiegshürde und Entwicklungskosten für Hersteller
  • Rollend statt stehend: spektakulärer „DTM Formation Start“ nach Indy-Vorbild
  • Weitere Bestandteile der DTM-DNA wie keine Fahrerwechsel und Boxenstopp auf Zeit bleiben erhalten

Foto: Jens Hawrda


Die DTM veröffentlicht weitere Details zum künftigen Reglement der Rennserie: Demnach sind Anti-Blockier-System (ABS) und Traktionskontrolle 2021 zugelassen. Mit dieser Entscheidung folgt die Dachorganisation ITR den Wünschen der Hersteller und Teams und senkt somit die Einstiegshürde in die Serie. Diese hatten auf Schwierigkeiten bei einer kurzfristigen Umsetzung der Deaktivierung der Fahrhilfen und die dadurch entstehenden Entwicklungskosten hingewiesen.

Eine weitere Neuerung ist die Ablösung des bisherigen Grand-Prix-Starts durch den DTM Formation Start. Statt stehend werden die Sportwagen künftig dichtgestaffelt in Zweier-Reihen auf die Startampel zurollen, mit der das Rennen schließlich freigegeben wird. Dieser DTM Formation Start nach Indy-Vorbild hat sich in der bisherigen DTM bereits beim Restart nach Safety-Car-Phasen bewährt und für spektakuläre Action gesorgt.

DNA der DTM bleibt erhalten

Zahlreiche wichtige Bestandteile des bisherigen DTM-Reglements bleiben erhalten. Dazu gehört der Ablauf in Form eines Sprintrennens über 55 Minuten plus eine Runde am Samstag und am Sonntag. Bei der DTM wird es – anders als bei den meisten GT-Rennserien – auch in Zukunft keine Fahrerwechsel geben, und der Boxenstopp auf Zeit wird ebenfalls beibehalten. TV-Partner für die Live-Übertragung bleibt SAT.1, die Rennen werden zudem live über die Plattform DTM Grid und auf YouTube gestreamt.

Reges Interesse von Herstellern und Teams

Erst am 19. September wurde am Nürburgring die technische Neuausrichtung der DTM mit leistungsstarken GT-Sportwagen verkündet. Bis dato bekundeten bereits zahlreiche Hersteller und Teams ihr Interesse an einer Einschreibung für die DTM 2021.

Dienstag, 27. Oktober 2020

Spannung pur: Titelkampf im ADAC GT Masters geht in die vorletzte Runde

  •  Zweiter Auftritt auf dem Lausitzring, Premiere auf langer Streckenvariante
  •  Vorletztes Rennwochenende des ADAC GT Masters
  •  Rennen Samstag und Sonntag live ab 15 Uhr auf SPORT1

Foto: Jens Hawrda

Keine Zeit zum Ausruhen: Mit dem sechsten von sieben Saisonläufen biegt das ADAC GT Masters am kommenden Wochenende (30. Oktober-1. November) auf dem DEKRA Lausitzring auf die Zielgerade ein. Nach dem vergangenen Rennwochenende auf dem Red Bull Ring hat sich der Titelkampf weiter zugespitzt: Die Tabellenführer Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) haben nur einen Zähler Vorsprung auf ihre engsten Verfolger, Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) und Christian Engelhart (33/Starnberg, beide SSR Performance) im Porsche. Und auch die Tabellendritten, die Mercedes-AMG-Piloten Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT), liegen in Schlagdistanz. SPORT1 zeigt die beiden Rennen beim zweiten Event auf dem Lausitzring in dieser Saison später als gewohnt: Samstag und Sonntag sind sie live ab 15 Uhr zu sehen. Außerdem gibt es sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac. 

 

Die Favoriten

129, 128, 123 und 109 Punkte: Die Punktesummen der Top 4 der Gesamtwertung des ADAC GT Masters lassen bei vier noch ausstehenden Rennen viel Dramatik im Titelkampf erwarten. Die Tabellenführer Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde wollen als erste Fahrer überhaupt den Titel im ADAC GT Masters verteidigen. Ihre Chancen auf dem Lausitzring sind vielversprechend: Gewannen doch ihre Markenkollegen Charles Weerts (19/B) und Dries Vanthoor (22/B, beide Team WRT) eines der beiden Rennen beim Saisonauftakt und zeigten damit, dass man auch diesmal mit dem Audi R8 LMS rechnen muss. Allerdings sind die Karten beim vorletzten Rennwochenende neu gemischt. Ebenfalls Mitte August siegreich waren die Tabellendritten Luca Stolz und Maro Engel. Aber auch die zweimaligen Saisonsieger und Gesamtzweiten Christian Engelhart und Michael Ammermüller und ihre Porsche-Markenkollegen Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Sven Müller (28/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport) standen beim Saisonauftakt in der Lausitz auf dem Podest. Ex-Champion Renauer und Müller liegen derzeit auf dem vierten Gesamtrang. Das Quintett mit den aussichtsreichsten Meisterschaftschancen rundet das Lamborghini-Werksfahrerduo Franck Perera (36/F) und Albert Costa Balboa (30/E, beide GRT Grasser Racing Team, 87 Punkte) ab. Mit neun verschiedenen Siegern in den zehn bisher in dieser Saison ausgetragenen Rennen gibt es am Wochenende jedoch zahlreiche weitere Kandidaten für vordere Positionen.

 
Pirelli-Junior-Wertung und Pirelli-Trophy-Wertung

Auch im Nachwuchsklassement des ADAC GT Masters, der Pirelli-Junior-Wertung, läuft die entscheidende Phase im Titelkampf. Hier führt vor den letzten vier Rennen Lamborghini-Fahrer Tim Zimmermann (24, GRT Grasser Racing Team, 225 Punkte). Der Pilot aus Langenargen und sein niederländischer Teamkollege Steijn Schothorst (26) sind aktuell gut in Form: Zuletzt auf dem Red Bull Ring holten sie beide Pole-Positions. Zimmermanns härtester Verfolger ist Porsche-Fahrer Jannes Fittje (21/Langenhain, Küs Team75 Bernhard). Fittje hatte beim Auftaktwochenende im Samstagsrennen den Junior-Sieg geholt und anschließend die Punktewertung fünf Rennen angeführt, ehe er von Rivale Zimmermann verdrängt wurde. Tabellendritte sind die Audi-Fahrer Carrie Schreiner (22/Völklingen) und Dennis Marschall (24/Eggenstein, beide Rutronik Racing). In der Pirelli-Trophy-Wertung für nicht-professionelle Piloten hat Elia Erhart (32/Röttenbach, EFP Car Collection by Tece) auf dem Lausitzring die Chance, sich vorzeitig den Titel zu sichern.

 
Die Strecke

Anders als beim Saisonauftakt im August startet das ADAC GT Masters an diesem Wochenende zum ersten Mal überhaupt auf der 4,570 Kilometer langen Streckenvariante des Lausitzrings. Diese ist rund einen Kilometer länger als die Sprintvariante, setzt sich aber ebenfalls aus Teilen des Ovalkurses und des Infields zusammen. Die Rennen am Wochenende finden ohne die Beteiligung von Zuschauern nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten und behördlich genehmigten Hygiene- und Infektionsschutzkonzept statt. Neben dem ADAC GT Masters sorgen am Wochenende die ADAC GT4 Germany, die ADAC Formel 4, die ADAC TCR Germany und der Porsche Carrera Cup Deutschland für reichlich Motorsport-Action.

 
 
Stimmen vor dem Rennwochenende
 

Patric Niederhauser (Rutronik Racing, Audi R8 LMS): "Wir sind zuversichtlich für das kommende Wochenende. Beim Saisonauftakt lief es auf dem Lausitzring noch nicht ganz so gut. Wir sind mit dem Team vorher dort noch nicht gefahren. Wir haben viel gelernt und viel Erfahrung mitgenommen, deswegen bin ich jetzt sehr optimistisch. Ich finde es cool, dass wir diesmal eine andere Streckenvariante fahren. Sie ist für mich neu und sorgt für ein bisschen Abwechslung. Auch wenn wir nur einen Punkt Vorsprung haben, haben wir gute Titelchancen. Im vergangenen Jahr hatten wir den Luxus, dass wir beim vorletzten Rennen schon Meister werden konnten. Jetzt ist das Titelrennen viel enger. Das macht es für alle Fahrer besonders. Ab jetzt zählt jeder Punkt, Fehler darf man sich nicht mehr erlauben. Aber wir sitzen alle im gleichen Boot. Alle haben denselben Druck."

Christian Engelhart (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R): "Unsere Zielsetzung verändert sich eigentlich nicht. Wir wollen jedes Rennen maximale Punkte mitnehmen. Dafür arbeiten wir hart und geben unser Bestes. Dass wir eine andere Streckenvariante fahren, wird sicher spannend und macht es schwer vorauszusehen. Den Lausitzring kennen wir zwar vom Saisonstart, aber die längere Variante macht daraus schon eine andere Strecke. Ich selbst habe extrem gute Erinnerungen an den Lausitzring, da ich dort 2012 zum einzigen Mal beide Rennen an einem ADAC GT Masters-Wochenende gewinnen konnte - damals mit Nick Tandy auf einem Porsche. Allerdings waren das damals ganz andere Voraussetzungen und die Autos sind mittlerweile auch ganz anders. Aber es bleibt eine motivierende Erinnerung! Ich bin gespannt, wo wir stehen werden. Natürlich haben wir gute Titelchancen, wenn man sich die Tabelle anschaut. Aber es ist auch unheimlich eng, das heißt wir müssen jedes Rennen unser Bestes abrufen. Bis jetzt ist uns das gut gelungen. Auch wenn wir nicht siegfähig waren, haben wir gepunktet. Wir werden weiter unser Bestes geben und haben das beste Team, das hinter uns steht."

Robert Renauer (Precote Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R): "Natürlich ist es schade, dass wir nicht in Zandvoort fahren, da es eine unserer Lieblingsstrecken ist und wir dort auch schon gewinnen konnten. Aber auch auf dem Lausitzring lief es immer gut für uns. In fast jedem Jahr standen wir auf dem Podium oder haben sogar gewonnen. Auf die neue Streckenvariante bin ich gespannt. Sie bietet ein oder zwei zusätzliche Überholmöglichkeiten und sorgt daher für mehr Rennaction."


GRT Grasser 2021 mit vier Lamborghini im ADAC GT Masters

  • Österreichischer Rennstall bekennt sich zur "Liga der Supersportwagen"
  • Einsatz von Lamborghini-Werks- und Juniorpiloten geplant
  • Auch Zakspeed hat Pläne für 2021 bekanntgegeben

GRT Grasser Racing Team 2021 mit vier Lamborghini Huracàn GT3 Evo im ADAC GT-Masters
Foto: ADAC-Motorsport
 


Ein weiteres starkes Signal für das ADAC GT Masters: Das GRT Grasser Racing Team plant auch 2021 in der "Liga der Supersportwagen" anzutreten und sein Engagement auf vier Lamborghini Huracán GT3 Evo auszubauen. Vor Kurzem hatte bereits mit dem Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing einer der erfolgreichsten und bekanntesten Rennställe in Deutschland seine Teilnahme an der Rennserie in der kommenden Saison angekündigt. Dann erhält das ADAC GT Masters vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) erstmals das Prädikat Internationale Deutsche GT-Meisterschaft.
 
Das GRT Grasser Racing Team startet seit 2011 im ADAC GT Masters und hat sich als eines der weltweit erfolgreichsten Lamborghini-Teams im GT-Sport etabliert. In der "Liga der Supersportwagen" hat der Rennstall von Gottfried Grasser bisher zehn Siege und 14 Pole-Positions eingefahren. In der kommenden Saison planen die Österreicher vier Lamborghini Huracán GT3 Evo einzusetzen und damit ein Fahrzeug mehr als in der aktuellen Saison. Neben dem traditionellen Aufgebot von Werksfahrern der Lamborghini Squadra Corse sollen dann Nachwuchsfahrer des Lamborghini-Juniorkaders antreten. Initialzündung für diesen Schritt waren die Erfolge der aktuellen Junioren Steijn Schothorst (26/NL) und Tim Zimmermann (24/Langenargen), die im diesjährigen ADAC GT Masters bereits drei Pole-Positions geholt haben. Zimmermann führt zudem die Pirelli-Junior-Wertung an.
 
"Ich freue mich sehr darüber, dass wir frühzeitig Pläne für die Saison 2021 schmieden können", so Gottfried Grasser. "Nach einem für die Welt und auch für unsere Branche harten Jahr ist das keine Selbstverständlichkeit. Dank unserer starken Partner und Sponsoren sind wir in der Lage, trotz dieser schwierigen Zeiten die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir blicken optimistisch auf das kommende Jahr und wünschen uns sehr, dass sich die weltweite Situation bessern wird und wir uns zusammen auf einen schönen Kalender und spannende Rennen freuen dürfen. Das Lamborghini-Juniorteam im ADAC GT Masters ist ein cooles Engagement, an dem wir sicher sehr viel Spaß haben werden. Die Vorfreude auf die kommende Saison ist groß."
 
Auch Zakspeed 2021 dabei

Vor dem GRT Grasser Racing Team hatte bereits das Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing bekanntgegeben, ebenfalls 2021 weiter im ADAC GT Masters antreten zu wollen. Der Traditionsrennstall aus der Eifel, der im ADAC GT Masters bisher einen Fahrertitel, fünf Rennsiege und neun Pole-Positions geholt hat, plant erneut den Einsatz zweier Mercedes-AMG GT3 Evo.

Montag, 26. Oktober 2020

DTM verzichtet auf Zuschauer beim Finale in Hockenheim

  •  Gemeinsame Entscheidung von ITR und Hockenheim-Ring GmbH
  •  Aktuelle Entwicklung der Covid-19-Pandemie läßt keine verläßliche Planung zu
  •  06.-08. November: DTM-Showdown  live auf SAT.1 und weltweit im Internet-Stream
  •  Titelentscheidung offen: Rast oder Müller oder doch noch Frijns


Foto: Jens Hawrda

Das große Finale der DTM mit der packenden Titelentscheidung zwischen René Rast (GER), Nico Müller (SUI) und Robin Frijns (NED) wird vom 06. bis 08. November ohne Zuschauer in Hockenheim ausgetragen. Die DTM-Dachorganisation ITR und die Hockenheim-Ring GmbH haben in Anbetracht der aktuellen Entwicklung der Covid-19-Pandemie gemeinsam entschieden, auf einen Kartenverkauf zum neunten und letzten Saisonlauf zu verzichten. Bereits bei den Läufen im belgischen Zolder an den beiden vorangegangenen Wochenenden hatte die ITR den genehmigten Kartenvorverkauf vorzeitig gestoppt. Immerhin konnten im niederländischen Assen und zweimal auf dem Nürburgring Zuschauer in begrenzter Anzahl die DTM-Rennen auf den Tribünen vor Ort miterleben.

SAT.1 und Internet-Streaming liefern DTM-Entscheidung auf TV-Bildschirme und Smartphone

Wenn im badischen Motodrom, traditionell Schauplatz des Finales, die Entscheidung fällt, wer DTM-Champion 2020 wird, werden die Motorsport-Enthusiasten keinen spannenden Moment verpassen. SAT.1 im deutsprachigen Raum sowie TV-Sender in über 30 Ländern übertragen die beiden Rennen am Samstag und Sonntag (Start jeweils um 13:30 Uhr) live. Über das Streaming-Portal DTM Grid (grid.dtm.com) sind auch Trainings und Qualifyings neben einer umfassenden Berichterstattung aus dem Fahrerlager auf TV-Bildschirmen und auf Smartphones zu sehen.

Die Ausgangslage im Titelkampf der hochkarätigen DTM könnte nicht spannender sein: Titelverteidiger René Rast hat mit dem Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Rosberg erstmals in dieser Saison die Tabellenführung erobert und führt mit 304 Punkten. Nur 19 Zähler trennen Nico Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline), nachdem er vom Auftakt Anfang August in Spa-Francorchamps bis Zolder die Meisterschaft angeführt hatte, von Rast. Müllers Teamkollege Robin Frijns hat mit 263 Punkten bei noch 56 zu vergebenden Zählern zumindest noch theoretische Titelchancen.


Klingmann/Johansson gewinnen im BMW das 200. Rennen des ADAC GT Masters

  •  MRS GT-Racing holt auf dem Red Bull Ring zweiten BMW-Sieg des Wochenendes
  •  Johansson gewinnt auch in der Pirelli-Junior-Wertung
  •  Filip Salaquarda siegt in Pirelli-Trophy-Wertung


Sieger des 200. Rennens des ADAC GT Masters: Erik Johansson (l.) und Jens Klingmann
Foto: ADAC-Motorsport

Erik Johansson (24/S) und Jens Klingmann (30/Tägerwilen, beide MRS GT-Racing) schreiben ADAC GT Masters-Geschichte: Die beiden BMW-Piloten gewinnen am Sonntag auf dem Red Bull Ring das 200. Rennen der "Liga der Supersportwagen". Im zehnten Rennen des Jahres sind sie die neunte Siegerpaarung. Dank Platz zwei übernehmen die Porsche-Piloten Christian Engelhart (33/Starnberg) und Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, beide SSR Performance) vier Rennen vor dem Saisonende die Tabellenführung, Rang drei sicherten sich Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT). "Wahnsinn! Das 200. Rennen des ADAC GT Masters zu gewinnen ist etwas ganz Besonderes", so Sieger Jens Klingmann im Ziel. "Ich hätte heute morgen nicht damit gerechnet, dass wir gewinnen können. Ich wäre schon mit einem Podiumsplatz zufrieden gewesen."


Klingmann bestimmt erste Rennhälfte

Startfahrer Jens Klingmann unterstrich schon in der ersten Runde seine Siegambition. Von Startplatz zwei ging er an Pole-Setter Tim Zimmermann (24/Langenargen, GRT Grasser Racing Team) im Lamborghini vorbei und setzte sich an die Spitze des Feldes. Dahinter folgten Markenkollege Nick Yelloly (29/GB, Schubert Motorsport) und Porsche-Fahrer Michael Ammermüller. Zimmermann beendete die erste Runde dagegen nur als Neunter. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase zur Bergung des gestrandeten Bentley von Jordan Pepper (24/ZA, T3-HRT-Motorsport) behauptete Klingmann bis zum Fahrerwechsel die Führung und übergab an Partner Johansson. Auch der junge Schwede ließ sich danach nicht aus der Ruhe bringen und brachte den BMW auf Platz eins ins Ziel. Für Johansson war es der erste Sieg in der "Liga der Supersportwagen". Gleichzeitig gewann er erstmals die Pirelli-Junior-Wertung. Teamkollege Klingmann durfte sich über seinen zehnten Sieg im ADAC GT Masters freuen, das Team MRS GT-Racing über den dritten.
 

Der BMW der Samstagssieger Yelloly und Henric Skoog (24/S) kam als Zweiter ins Ziel, wurde aber anschließend durch eine 10-Sekunden-Strafe wegen wiederholten Überschreitens der Tracklimits auf Platz fünf zurückversetzt. Der zweite Platz ging daher an das Porsche-Duo Engelhart/Ammermüller, die das ganze Rennen über hinter den beiden BMW lagen. Die Deutschen eroberten damit bei vier noch ausstehenden Rennen die Tabellenführung zurück. Der dritte Podestplatz ging an Luca Stolz und Maro Engel im besten Mercedes-AMG. Die beiden Toksport-WRT-Fahrer waren anfangs Sechste und machten durch einen gut getimten frühen Boxenstopp zahlreiche Positionen gut. Die Lamborghini-Werksfahrer Franck Perera (36/F) und Albert Costa Balboa (30/E, beide GRT Grasser Racing Team) wurden wie am Vortag Vierte und verpassten erneut nur knapp die Top 3. Dieses Mal fehlten 0,2 Sekunden.

 

Hinter den nachträglich bestraften Yelolly und Skoog kamen Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (33/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport) im besten Audi auf Rang sechs. Dahinter folgten nach einem starken Rennen Maximilian Hackländer (30/Rüthen) und Nikolaj Rogivue (24/CH, beide Aust Motorsport), die sich von Startplatz 21 auf Rang sieben vorkämpften. Hackländer fuhr zudem die schnellste Rennrunde. Dahinter kamen die bisherigen Tabellenführer Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) in einem weiteren Audi R8 LMS ins Ziel. Die Top 10 vervollständigten die von der Pole-Position gestarteten Steijn Schothorst (26/NL) und Tim Zimmermann (24/Langenargen, beide GRT Grasser Racing Team) und die Mercedes-AMG-Fahrer Philip Ellis (28/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward).

Der Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung für nichtprofessionelle Piloten ging diesmal an Audi-Pilot Filip Salaquarda (36/CZ, Team ISR).

 
Stimmen der Sieger: 

Jens Klingmann (BMW M6 GT3):
"In den vergangenen Jahren war ich bei über der Hälfte aller Rennen des ADAC GT Masters dabei, da ist es natürlich etwas ganz Besonderes, das 200. Rennen gewinnen zu können. Unsere beste Chance lag darin, gleich zu Rennbeginn am Lamborghini vorbei auf Platz eins zu gehen und von dort aus die Rennpace clever zu verwalten. Mit einem super Start hat das gut funktioniert, ich konnte die Reifen schonen, sodass wir gut vorbereitet in den zweiten Stint starten konnten. Während der zweiten Rennhälfte war ich als Zuseher dann deutlich nervöser, als ich es im Auto gewesen bin. Für die letzten Rennen des Jahres hoffen wir, das derzeitige Momentum mitnehmen und einige weitere Highlights setzen zu können."
 

Erik Johansson (MRS GT-Racing, BMW M6 GT3):
"Es ist ein wirklich spezielles Gefühl, meinen ersten Sieg im ADAC GT Masters ausgerechnet im 200. Rennen der Serie feiern zu dürfen. Jens hat in der ersten Rennhälfte einen außerordentlichen Job gemacht, zur Rennmitte war es ein großer Vorteil, das Auto auf Position eins liegend übernehmen zu können. Meine Aufgabe war es dann in erster Linie, so sicher wie möglich zu fahren und keine Fehler zu machen, die uns möglicherweise viel Zeit gekostet hätten. Es ist es bisschen schade, nicht wieder zwei BMWs auf dem Podium zu sehen, doch fühlte sich unser Wagen auch heute wieder sehr gut an, zwei Podien für MRS GT-Racing sind ein tolles Ergebnis. Das gibt noch einmal extra Selbstvertrauen."


GT4 Germany am Red Bull Ring: Zweiter Saisonsieg für Kasperlik/Møller Madsen

  •  Mit Porsche, McLaren und BMW drei Marken auf dem Podium der ADAC GT4 Germany
  •  Phil Dörr gewinnt Junior-Wertung
  •  Stefan Grotstollen und Georg Braun beste Trophy-Piloten


Zielflagge für Jan Kasperlik / Nicolaj Møller-Madsen vom Team Allied-Racing
Foto: ADAC-Motorsport


Spannung bis zur letzten Kurve, eine spektakuläre Aufholjagd und ein Sprit-Drama in der letzten Runde: Auch Lauf zwei der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull Ring bot jede Menge Unterhaltung. Am Ende siegten Jan Kasperlik (41/Huglfing) und Nicolaj Møller Madsen (27/DNK, beide Team Allied-Racing) im Porsche 718 Cayman GT4, nachdem sie das Rennen vom 18. Startplatz aus begonnen hatten. Die Laufsieger des Samstags, Fred Martin-Dye (31/GBR) und Phil Dörr (19/Butzbach, beide Dörr Motorsport), kamen im McLaren 570S GT4 auf Platz zwei. Michael Schrey (37/Wallenhorst) und Gabriele Piana (34/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) komplettierten im BMW M4 GT4 das Podium. "Nachdem wir in den letzten drei Läufen extrem viel Pech hatten, ist die Stimmung im Team jetzt natürlich top. Wir wussten immer, dass wir stark sind. Jetzt konnten wir das wieder in ein gutes Ergebnis umsetzen", erklärte Kasperlik, der gemeinsam mit Teamkollege Møller Madsen den zweiten Saisonsieg in der ADAC GT4 Germany einfuhr.
 

Nach einer Strafversetzung begann Møller Madsen das Rennen von der 18. Startposition aus. Doch schon nach drei Runden fuhr der Däne spektakulär bis auf Position sieben nach vorne. An der Spitze machte derweil Christopher Dreyspring (22/Nürnberg, Dörr Motorsport) im McLaren die Pace. "Ich bin in meinem Stint natürlich volles Risiko gegangen, da ich nichts zu verlieren hatte. Ich wollte so schnell wie möglich nach vorne kommen, um im Verkehr nicht zu viel Zeit auf die Führenden einzubüßen", erklärte Møller Madsen, der sich bis zum Pflichtboxenstopp bis auf die vierte Position nach vorne gearbeitet hatte.

Nach den Fahrerwechseln befand sich Teamkollege Kasperlik bereits auf Position zwei und machte im weiteren Rennverlauf ordentlich Druck auf Aleksey Sizov (17/RUS), der den führenden McLaren von Dreyspring übernommen hatte. Dahinter ergab sich ein sehenswerter Dreikampf zwischen Florian Janits (22/AUT) im KTM X-Bow GT4 Evo, Fred Martin-Dye im McLaren und BMW-Pilot Gabriele Piana.

Rund fünf Minuten vor Rennende musste zur Bergung des BMW von Claudia Hürtgen (49/Aschheim, Hofor Racing by Bonk Motorsport) das Safety-Car auf die Strecke geschickt werden, was das Feld nochmals dicht zusammenbrachte. Nach Freigabe des Rennens gab es nochmals packende Action. Wenige Kurven vor Fallen der Zielflagge dann jedoch das Drama beim führenden Sizov: Aufgrund von Spritmangel wurde der McLaren langsamer, rollte final aber noch auf Position zehn ins Ziel. "Plötzlich setzte der McLaren-Pilot vor mir den Blinker und ich konnte vorbeifahren", beschrieb Laufsieger Kasperlik die Situation. "Mit dem Triumph hatten wir nach dem schlechten Startplatz natürlich nicht gerechnet.

Martin-Dye holte sich in der letzten Runde noch Platz zwei von Gabriele Piana. Teamkollege Phil Dörr konnte sich doppelt freuen, da er auch die Juniorwertung gewann. Vierte wurden Christer Jöns (33/Ingelheim) und Mads Siljehaug (24/NOR, beide Dörr Motorsport) in einem weiteren McLaren. Janits und Teamkollege Reinhard Kofler (35/AUT) wurden Fünfte vor Julien Apothéloz (19/CHE) und Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG, die weiterhin die Tabellenspitze inne haben. Platz sieben ging an Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team Zakspeed) in einem weiteren Mercedes-AMG vor den beiden Porsche von Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) sowie Joel Sturm (18/Brühl) und Dennis Fetzer (19/Buseck, beide Team Allied-Racing). Mit Platz elf gewannen Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) im BMW die Trophy-Wertung.

Die ADAC GT4 Germany macht keine Pause. Bereits vom 30. Oktober bis zum 1. November wird das fünfte Rennwochenende 2020 auf dem DEKRA Lausitzring ausgetragen. Die Strecke in Brandenburg kam kurzfristig in den Kalender und ersetzt die zunächst geplante Kalenderstation auf dem Circuit Zandvoort. "Ich bin auf dem Lausitzring noch nie gefahren. Aber dennoch wollen wir dort zwei Siege holen. Denn unser Ziel ist ganz klar der Titel in der ADAC GT4 Germany", stellt Nicolaj Møller Madsen selbstbewusst klar.


DEKRA Lausitzring nächste Station im ADAC GT Masters

ADAC GT Masters wechselt Austragungsort des sechsten Rennwochenendes

Foto: Jens Hawrda
 

Das sechste Rennwochenende des ADAC GT Masters wird vom 30. Oktober bis 1. November auf dem DEKRA Lausitzring ausgetragen. Das zweite Rennen des ADAC GT Master auf der Strecke in Brandenburg nach dem Saisonstart Ende Juli ersetzt die ursprünglich am gleichen Datum auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden geplanten Rennen. ADAC GT Masters und der Circuit Zandvoort haben in den vergangenen Wochen intensiv an einem Konzept gearbeitet, um das Rennwochenende durchzuführen. Aufgrund der hohen Infektionszahlen in den Niederlanden und der Einstufung als Risikogebiet hat sich das ADAC GT Masters nun kurzfristig für einen Wechsel des Austragungsorts entschieden. Gemeinsam mit dem ADAC GT Masters starten die ADAC GT4 Germany, die ADAC TCR Germany, die ADAC Formel 4 und der Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem DEKRA Lausitzring.
 
"Wir haben in den vergangenen Wochen gut und konstruktiv mit dem Circuit Zandvoort zusammengearbeitet und nichts unversucht gelassen, dort zu fahren. Unser großer Dank gilt dem dortigen Team für die gute Unterstützung, wir freuen uns auf ein Comeback in Zandvoort im August 2021. Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehen weichen wir auf eine alternative Rennstrecke aus, denn die Gesundheit aller Beteiligten steht an erster Stelle. Wir bedanken uns bei unserem langjährigen Partner DEKRA, die es kurzfristig möglich gemacht haben, dass wir auf dem Lausitzring fahren können,", so ADAC Motorsportchef Thomas Voss.
 
Fans, die bereits Eintrittskarten für das Rennwochenende des ADAC GT Masters in Zandvoort erworben haben, werden per E-Mail informiert und erhalten den vollen Ticketpreis automatisch zurückerstattet.


Mittwoch, 21. Oktober 2020

High four in Zolder: Rast legt gegen Müller vor, ultimativer DTM-Showdown in Hockenheim

  •  René Rast gewinnt alle vier Rennen in Zolder – Müller Zweiter im Sonntagrennen
  •  Robin Frijns nach Ausfall nur noch mit theoretischer Titelchance
  •  Premiere auf dem Podium: Robert Kubica Dritter und bester BMW-Pilot

Renè Rast gewinnt alle vier Rennen in Zolder und übernimmt die Tabellenführung
Foto: dtm.com


Dramatik bis zum Schluss, René Rast versus Nico Müller – beim großen Showdown der DTM vom 06. bis 08. November in Hockenheim kommt es zum offenen Duell des deutschen Titelverteidigers und seines Schweizer Herausforderers. Robin Frijns (NED), der dritte Audi-Pilot im Bunde der Titelkandidaten, hat nach einem unverschuldeten Unfall in Zolder nur noch theoretische Chancen. Der ehemalige Grand-Prix-Kurs in Belgien bescherte der DTM Dramatik im Titelkampf. Müller hatte seit Saisonbeginn die Tabellenführung inne, sogar 47 Punkte Vorsprung auf den drittplatzierten Rast. Rast eroberte Zolder jedoch im Sturm, gewann an den beiden Wochenenden alle vier Rennenund sorgte damit für die unverhoffte aber beeindruckende Trendwende. Rast reist mit 19 Punkten Vorsprung auf Müller zum traditonellen Finale im badischen Motodrom. Mit Platz zwei verzeichnete Müller am Sonntag sein besten Zolder-Ergebnis. Für eine Überraschung sorgte im 16. von 18 Saisonrennen der Pole Robert Kubica. Der ehemalige Formel-1-Pilot erkämpfte sich mit cleverer Strategie und sehenwerten Überholmanöver als Dritter seinen ersten Podiumsplatz in seiner ersten DTM-Saison. Damit ließ Kubica auch alle sechs Werks-BMW hinter sich.

Zwei Mal Safety Car, Drama für Frijns

Schon beim Start zeigte Müller, dass er sich im Titelkampf nicht vorzeitig geschlagen geben wird. Der Schweizer erwischte einen Blitzstart, wählte die „goldene Mitte“ und schob sich zwischen Landsmann Fabio Scherer (Audi) und Frijns, seinem Kollegen im Audi Sport Team Abt Sportsline, von Rang fünf auf drei. An der Spitze des Feldes hatte Ferdinand Habsburg, der im privaten Audi des WRT-Teams erstmals überzeugend die Pole-Position erobert hatte, zunächst alles im Griff und behauptete seine Führung, während Rast als Zweiter in Schlagdistanz blieb und auf seine Chance lauerte.

Kurz darauf sorgte ein heftiger Crash für Aufregung: Jonathan Aberdein (RSA, BMW) verbremste sich und traf den Audi von Scherer am Heck, Scherer konnte einen Dreher nicht mehr verhindern und erwischte dabei auch den vor ihm fahrenden Frijns. Für alle drei Beteiligten war das Rennen beendet. Größter Leidtragender des Unfalls ist jedoch Frijns, der durch den Ausfall nun 41 Punkte hinter Spitzenreiter Rast (304) und 22 Zähler hinter Müller (285) liegt und dadurch beim Finale in Hockenheim bei noch maximal 56 zu erreichenden Punkten nur noch theoretische Möglichkeiten hat.

Pole-Sitter Habsburg im Rennen von Reifenproblemen zurückgeworfen

Auch nach der ersten Safety-Car-Phase behauptete Habsburg die Führung gegen Rast, Müller hielt Rang drei. Nach einem weiteren Unfall – eine Kollision zwischen den beiden BMW-Piloten Lucas Auer (AUT) und seinem Landsmann Philipp Eng – musste das Safety Car erneut auf die Strecke. Beim Neustart gab es erneut keine Veränderung unter den Top Drei. Das sollte sich nach den Pflichtstopps ändern: Rast, der eine Runde nach Habsburg und Müller gestoppt hatte, schnappte sich die Führung und baute diese bis ins Ziel souverän aus. Für Habsburg lief es dagegen immer schlechter. Der Österreicher bekam zunehmend Probleme mit den Reifen und wurde nach hinten durchgereicht. Kurz vor Rennende entschied sich das WRT-Team sogar zu einem zweiten Reifenwchsel, was Habsburg auf den zehnten Platz zurückwarf.


Stimmen – 2. Rennen, Zolder 2

René Rast, Audi, Sieger
„Es ist unglaublich: Alle vier Rennen in Zolder gewonnen, nahezu die maximalen Punkte erreicht - das ist völlig unerwartet. Mein Start war gut, dann bin ich aber in der ersten Kurve etwas weit hinausgetragen worden. Zweimal kam das Safety-Car heraus, das hat beide Male eniges durcheinander gewirbelt. Dabei war es nicht leicht, cool zu bleiben, speziell bei den Restarts. Ferdinand Habsburg und Nico Müller sind früh an die Box zum Reifenwechsel, eine Runde später haben wir einen Over-cut versucht, der aufgegangen ist. Ich wusste nicht, wer Zweiter ist und habe vergeblich in den Rückspiegel geschaut, um zu wissen, wie sehr ich meine Reifen schonen muss. Ich habe gehofft, dass die Reifen durchhalten, am Ende hat es geklappt. Offensichtlich komme ich mit kühleren Temperaturen etwas besser zurecht. Daher hoffe ich, dass es beim Finale in Hockenheim keine 30 Grad sein werden."

Nico Müller, Audi, 2. Platz
„Die zehn Tage hier in Zolder waren schon ziemlich hart für mich. Heute muss ich mit dem zweiten Platz sehr zufrieden sein, mehr war nicht möglich. Am Start hat alles geklappt. Nur bei den Boxenstopps sind unerwartet viele Autos direkt vor mir auf die Strecke zurückgekommen. Da habe ich im Cockpit innerlich gekocht. In dieser Phase habe ich dann auch meine Reifen mehr stressen müssen als mir lieb war. Ich habe heute alles gemacht, was möglich war. Unsere Pace war nicht gut genug, um René Rast zu folgen. Jetzt gibt einen tollen Showdown in Hockenheim.“

Robert Kubica, BMW, 3. Platz
„Ich bin sehr happy, keine Frage. Damit haben wir absolut nicht gerechnet. Doch man muss die Möglichkeiten nutzen, die sich bieten. Das war heute der Fall. Unsere Strategie war perfekt. Nur lief beim Boxenstopp nicht alles perfekt, was aber niemand bemerkt hat: Der Lollypop ging nicht hoch. Also bin ich irgendwann einfach losgefahren, sonst würde ich jetzt noch da stehen. Ich hatte dann Nico Müller vor mir und war in dieser Phase auch etwas schneller, aber am Ende war es wichtiger, mit den Reifen zu haushalten und den dritten Platz ins Ziel zu bringen. Das ist ein großer Moment für uns, für das gesamte Team. Ich bin DTM-Rookie, das Team ist auch neu, und es war bis hierher eine schwierige Saison. Ich bin wirklich überglücklich.“

Ergebnis – 2. Rennen, Zolder 2

01. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 40 Runden 1:00.29,757 Stunden
02. Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, + 11.500 Sekunden
03. Robert Kubica (POL), BMW M4 DTM, + 25,785 Sek.
04. Timo Glock (GER), BMW M4 DTM, + 29,572 Sek.
05. Jamie Green (GBR), Audi RS 5 DTM, + 30,209 Sek.
06. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 31,971 Sek.
07. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 33,095 Sek.
08. Marco Wittmann (GER), BMW M4 DTM, + 47,199 Sek.
09. Harrison Newey (GBR), Audi RS 5 DTM, + 47,651 Sek.
10. Ferdinand Habsburg (AUT), Audi RS 5 DTM, - 1 Runde

Schnellste Rennrunde: René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 1.20,140 Minuten
Pole-Position: Ferdinand Habsburg (AUT), Audi RS 5 DTM, 1.18,879 Minuten
Wetter: 12°C, bewölkt
Strecke: 14°C, trocken

Montag, 19. Oktober 2020

Antti Buri feiert seinen zweiten Saisonsieg

  •     Der Finne triumphiert vor Tabellenführer Harald Proczyk und Dominik Fugel
  •     Albert Legutko erstmals bester Junior
  •     Sandro Soubek mit starkem Auftritt: Gaststarter fährt auf Platz vier

Antti Buri (Hyundai Team Engstler) auf dem Weg zum zweiten Saisonsieg
Foto: ADAC-Motorsport



Zweiter Saisonsieg für Antti Buri (31, Finnland, Hyundai Team Engstler): Der Hyundai i30 N TCR-Pilot aus Finnland hat das zehnte Saisonrennen der ADAC TCR Germany auf dem Red Bull Ring gewonnen und damit den Rückstand auf Tabellenführer Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) verkürzt. Buri setzte sich vor seinem Markenkollegen Proczyk und Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) im Honda Civic TCR durch. Großen Grund zum Jubeln hatte auch Albert Legutko (20, Polen, Albert Legutko Racing): Der 20-Jährige war mit seinem Honda als Sechster erstmals schnellster Junior.
 
"Das Wochenende war toll. Wir waren die ganze Zeit über stark. Das Auto war super, alles lief gut. Ich bin glücklich", sagte Buri, der bereits im Samstagsrennen als Erster über die Ziellinie gefahren war, dann aber eine nachträgliche Zeitstrafe erhalten hatte und dadurch als Fünfter gewertet wurde: "Das war natürlich eine große Enttäuschung, weil wir viele wichtige Punkte verloren haben. Aber am Sonntag konnten wir eine gute Antwort geben. Es überwiegt das gute Gefühl."
 
Harald Proczyk sprach von "einem schönen Wochenende". Der Österreicher hat nun 175 Punkte auf dem Konto und führt die Gesamtwertung vor Dominik Fugel (163) und Antti Buri (158) an. "Es war alles fair, schöne Zweikämpfe. Die Zuschauer haben Spaß gehabt", sagte Proczyk: "Ich bin glücklich, zu Hause hat man vielleicht etwas mehr Glück. In den letzten Jahren habe ich hier immer einen Sieg geholt."
 
Buri erwischte einen glänzenden Start und verbesserte sich gleich von Rang sechs auf zwei, vorne verteidigte Dominik Fugel zunächst seine Führung erfolgreich. Dahinter reihten sich Proczyk, Gaststarter Sandro Soubek (26, Österreich, Mair Racing Osttirol) im Audi RS3 LMS TCR und SPORT1-Kommentator Patrick Simon (45, Wiesbaden, Hyundai Team Engstler) im VIP Auto ein. Auch Junior René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) mischte in der Spitzengruppe mit, doch wenig später musste der von Platz zwei gestartete Kircher seinen VW Golf GTI TCR in der Box abstellen.
 
Kurz darauf rollte auch Mitchell Cheah (22, Malaysia, Hyundai Team Engstler), der Ersatzfahrer von Nico Gruber, aus. Dadurch musste das Safety Car auf die Strecke - und Buri witterte seine Chance. Nach dem Restart blieb der Finne dicht an Fugel dran, nutzte den Windschatten auf der langen Geraden bei Start-und-Ziel und drängte sich in der anschließenden Rechtskurve am Honda Civic TCR vorbei.
 
Fortan zog der Finne auf und davon und eilte seinem Sieg souverän entgegen. Deutlich mehr Arbeit hatte Dominik Fugel, der sich gegen die Attacken von Proczyk und Co. wehren musste. Dies gelang dem Chemnitzer bis in die Schlussphase, doch dann musste er dem Österreicher Proczyk doch noch ziehen lassen und beendete das Rennen auf Platz drei. Gegen Sandro Soubek und Patrick Simon verteidigte sich Fugel stark, die beiden Gäste beendeten das Rennen auf den Plätzen vier und fünf hinter dem Chemnitzer.
 
Sechster wurde Legutko vor Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen), der in der Honda Junior Challenge weiterhin führt. Rang acht ging an Jan Seyffert im Hyundai i30 N TCR, der Platz vier in der Gesamtwertung belegt. Gaststarter Szymon Ladniak (17, Polen, GT2 Motorsport) im VW Golf GTI TCR folgte auf Rang neun vor Dziugas Tovilavicius (28, Litauen, Skuba Racing Team). Felix Wimmer (30, Österreich, Wimmer Werk Motorsport) war wie am Samstag der schnellste Pilot von Wimmer Werk Motorsport, das an diesem Wochenende insgesamt drei Cupra Leon Competición TCR eingesetzt hat.
 
Weiter geht es für die ADAC TCR Germany bereits in zwei Wochen: Dort steht auf dem Lausitzring (30. Oktober bis 1. November) das vorletzte Rennwochenende auf dem Programm. Die Station in der Lausitz rückt anstelle des Circuit Zandvoort in den Kalender. Das Finale findet eine Woche später in Oschersleben statt.

McLaren holt auf Red Bull Ring ersten Saisonsieg in der ADAC GT4 Germany

  •     Fred Martin-Dye und Phil Dörr sorgen für ersten Sieg von Dörr Motorsport 
  •     Marcus Suabo triumphiert in der Trophy-Wertung
  •     Julien Apothéloz und Luca Trefz weiterhin Tabellenführer

Start frei zu Rennen eins der ADAC GT4 Germany auf dem Red Bull Ring
Foto: ADAC-Motorsport


Packende Rennaction und jede Menge Überholmanöver. Die ADAC GT4 Germany präsentierte sich auf dem Red Bull Ring erneut von ihrer besten Seite. In einem spannenden Rennen gewannen Fred Martin-Dye (31/GBR) und Phil Dörr (19/Butzbach, beide Dörr Motorsport) im McLaren 570S GT4 knapp vor dem Mercedes-AMG GT4-Duo Jan Marschalkowski (17/Inning) und Hendrik Still (33/Kempenich, beide Team Zakspeed) sowie Aleksey Sizov (17/RUS) und Christopher Dreyspring (22/Nürnberg, beide Dörr Motorsport) in einem weiteren McLaren. "Ich bin natürlich überglücklich. Es ist tatsächlich mein erster Sieg in einem GT-Auto überhaupt. Wir werden heute jedoch nicht ins Dorf zum Feiern gehen, sondern uns auf Lauf zwei am Sonntag vorbereiten", stellte Martin-Dye freudestrahlend fest.
 
Der Brite hatte das Rennen bereits von der Pole-Position aus begonnen und sich gleich nach dem Rennstart auch an der Spitze des Feldes abgesetzt. Dahinter nistete sich Teamkollege Sizov ein. Der von Platz drei aus losgefahrene dritte McLaren von Christer Jöns (33/Ingelheim) verlor in der ersten Runde zunächst drei Plätze, hatte sich nach rund zehn Rennminuten aber wieder auf die dritte Position zurück gearbeitet. Diese musste er später jedoch wieder William Tregurtha (20/GBR, T3-HRT-Motorsport) im Audi R8 LMS abgeben. Als Martin-Dye schon einen Vorsprung von über acht Sekunden herausgefahren hatte, musste das Safety-Car auf die 4,318 Kilometer lange Strecke geschickt werden, um den BMW M4 GT4 von Gabriele Piana (34/ITA, Hofor Racing by Bonk Motorsport) zu bergen. Das gesamte Feld kam somit auch während der Safety-Car-Phase zum Fahrerwechsel. "Unser guter Vorsprung war durch das Safety-Car natürlich zunichte gemacht", so Martn-Dye. "Somit konnte ich Phil kein Polster mit auf den Weg geben. Er hat in seinem Stint jedoch einen brillanten Job erledigt und den ersten Sieg für Dörr Motorsport in der ADAC GT4 Germany nach Hause gefahren."
 
Hinter dem McLaren von Phil Dörr reihten sich nach den Fahrerwechseln zunächst die Dörr-Teamkollegen Mads Siljehaug (24/NOR) und Christopher Dreyspring (22/Nürnberg) ein, die von Jöns und Sizov die jeweiligen McLaren übernommen hatten. Doch Hendrik Still zeigte sich im weiteren Rennverlauf im Zakspeed-Mercedes-AMG stark aufgelegt und konnte sich bis auf die zweite Position nach vorne kämpfen. Gegen Rennende schloss er noch zum führenden Phill Dörr auf und setzte den Youngster ordentlich unter Druck. Doch Dörr behielt kühlen Kopf und überquerte die Ziellinie letztendlich mit einem Vorsprung von 1,603 Sekunden. "Ich musste auch den Spritverbrauch im Hinterkopf behalten, konnte alles aber gut managen. Mit dem Mercedes-AMG im Nacken galt es cool zu bleiben und Ruhe zu bewahren. Das ist mir gelungen. Jetzt ist die Stimmung im Team natürlich phantastisch. Wenn man gewinnt, hat alles gepasst", erklärte Dörr, der auch die Juniorwertung für sich entschied.
 
Hinter Marschalkowski/Still und dem zweiten Dörr-McLaren von Sizov/Dreyspring kamen Joel Sturm (18/Brühl) und Dennis Fetzer (19/Buseck, beide Team Allied-Racing) im Porsche 718 Cayman GT4 auf Platz vier. Fünfte wurden Marcus Suabo (51/Malsch) und Marvin Dienst (23/Lampertheim, beide DLV-Team Schütz Motorsport) im Mercedes-AMG. ADAC GT Masters-Pilot Dienst hatte das Fahrzeug auf der letzten Position übernommen und sich in der zweiten Rennhälfte spektakulär nach vorne gearbeitet. Das sicherte Suabo auch den Triumph in der Trophy-Wertung. Jöns/Siljehaug fielen noch bis auf die sechste Position zurück. Platz sieben holten sich Alexander Tauscher (18/Mitterfels) und Levi O'Dey (16/Jülich, beide Küs Team75 Bernhard) in einem weiteren Porsche vor dem Mercedes-AMG-Duo Julien Apothéloz (19/CHE) und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Luca Trefz (18/Wüstenrot, beide Mann-Filter Team HTP-Winward), die damit auch die Tabellenführung in der ADAC GT4 Germany behaupten konnten. Audi-Pilot Tregurtha und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Hugo Sasse (16/Aschersleben) beendeten das Rennen auf Rang neun vor Stephan Grotstollen (52/Langenhagen) und Georg Braun (49/Pfullingen, beide Team Lillestoff) im BMW M4 GT

Sonntag, 18. Oktober 2020

Heimsieg und Tabellenführung für Proczyk

  • Der Österreicher gewinnt das neunte Saisonrennen auf dem Red Bull Ring
  • VIP-Fahrer Patrick Simon mit starker Leistung: Platz drei für den SPORT1-Kommentator
  • Antti Buri nach 30-Sekunden-Zeitstrafe als Fünfter gewertet

Dritter Saisonsieg und Tabellenführung für Harald Proczyk
Foto: ADAC-Motorsport

Lokalmatador Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) hat mit einem Heimsieg die Tabellenführung in der ADAC TCR Germany erobert. Der Vizemeister gewann im Hyundai i30 N TCR das neunte Saisonrennen auf dem Red Bull Ring vor seinem Markenkollegen Mitchell Cheah (22, Malaysia, Hyundai Team Engstler), der als Vertreter des österreichischen Stammpiloten Nico Gruber startet. Sehr starker Dritter wurde SPORT1-Kommentator Patrick Simon (45, Wiesbaden, Hyundai Team Engstler) im VIP Auto. Ursprünglich hatte Antti Buri (31, Finnland, Hyundai Team Engstler) als Erster die Zielflagge gesehen, er bekam aber nachträglich eine 30-Sekunden-Strafe auferlegt, weil er eine persönliche Sektorbestzeit unter Gelben Flaggen aufgestellt hatte. Dadurch wurde Buri als Fünfter gewertet.

Rang vier ging an Proczyks Teamkollegen Jan Seyffert (22, Stuttgart), der sich mehrere packende Duelle mit Patrick Simon lieferte. Der SPORT1-Kommentator war von dem Erlebnis in der ADAC TCR Germany begeistert. "Unfassbar, sensationell. Was das für einen Spaß gemacht hat", sagte der Simon, der seit vielen Jahren im Motorsport aktiv ist und zahlreiche Erfolge gesammelt hat. In der Gesamtwertung führt nun Harald Proczyk vor dem dem bisherigen Tabellenführer Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen), der als 14. gewertet wurde. Buri ist Dritter vor Seyffert.

Im Rennen fuhr Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) als Sechster ins Ziel. Der Honda Civic TCR-Pilot war damit bester Starter der Honda Junior Challenge - und das, obwohl er vom vorletzten Rang gestartet war. Mit Albert Legutko (20, Polen, Albert Legutko Racing) im Honda und René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) im VW Golf GTI TCR) folgten zwei weitere Junioren auf den Plätzen sieben und acht.

Buri hatte einen starken Start: Von Platz zwei aus zog er an Cheah vorbei und übernahm die Führung, dahinter folgte Harald Proczyk, der Cheah ebenfalls überholen konnte. Auf Platz vier hielt sich Simon schadlos - der SPORT1-Kommentator konnte seine Position auf den ersten Metern verteidigen, musste dann aber zunächst Jan Seyffert ziehen lassen. Dominik Fugel, der von ganz hinten starten musste, weil an seinem Honda der Motor gewechselt worden war, arbeitete sich derweil sehenswert durchs Feld. Nach der ersten Runde war er Achter - und nach der zweiten dann Sechster.

Doch Fugel wollte mehr: Erst überholte er Patrick Simon und setzte dann direkt Jan Seyffert unter Druck. Beim Versuch, den Hyundai zu überholen, kam es jedoch zu einem Kontakt, bei dem Fugels Honda beschädigt wurde. Der 23-Jährige musste in die Box - die Chance auf eine Spitzenplatzierung war dahin.

Dafür war nun die Zeit gekommen für ein spannendes Duell zwischen Simon und Seyffert, das der erfahrene SPORT1-Kommentator mit einem klasse Manöver für sich entschied. In der Schlussphase kam Proczyk immer näher an Antti Buri heran. Doch der Finne konnte seine Spitzenposition behaupten und überquerte die Ziellinie als Erster, erhielt dann allerdings nachträglich eine Zeitstrafe.

Platz neun ging an Dziugas Tovilavicius (28, Litauen, Skuba Racing Team) im VW Golf GTI TCR, Zehnter wurde Gaststarter Szymon Ladniak (17, GT2 Motorsport), der ebenfalls im Golf unterwegs ist. Bester Cupra Leon Competición TCR-Pilot war Felix Wimmer (30, Österreich, Wimmer Werk Motorsport) auf Platz elf. Gaststarter Sandro Soubek (26, Österreich, Mair Racing Osttirol) schied mit seinem Audi RS3 LMS TCR aus.

Am Sonntag (11.35 Uhr) steht für die ADAC TCR Germany das zehnte von insgesamt 14 Saisonrennen auf dem Programm. In diesem wird Dominik Fugel auf der Pole Position stehen - und natürlich will der Chemnitzer im umkämpften Rennen um die Meisterschaft zurückschlagen. Jan Seyffert und René Kircher gehen von den Plätzen zwei und drei ins Rennen. Proczyk startet von Rang sechs, Buri von sieben.

Der erste seiner Art: Tim Heinemann krönt sich zum Champion der neuen DTM Trophy

  • Spitzenreiter Heinemann reicht in Zolder dritter Platz für Titelgewinn
  • Lucas Mauron feiert in packendem Rennen seinen Premierensieg
  • Nico Verdonck überrascht mit Rang zwei im Toyota Supra

Tim Heinemann holt den ersten Titel in der DTM-Trophy
Foto: dtm.com

Die neue DTM Trophy hat ihren ersten Champion: Tim Heinemann (GER, Mercedes-AMG) reichte im ersten Rennen des Wochenendes im belgischen Zolder ein dritter Platz, um sich bereits frühzeitig zum ersten Titelträger der neuen Rennserie für seriennahe GT-Sportwagen zu krönen, die sich als Unterbau der DTM auf Anhieb etabliert. Mit 223 Punkten liegt der Deutsche uneinholbar vorn. Sechs Siege, zwei zweite Plätze, einmal Platz drei – die Bilanz von Tim Heinemann kann sich wirklich sehen lassen. Das Ergebnis des Samstag-Rennens in Zolder hatte allerdings eine Überraschung zu bieten: Audi-Pilot Lucas Mauron (SUI, Hella pagid – racing one) stand zum ersten Mal ganz oben auf dem Siegerpodest. Für eine weitere Podiums-Premiere sorgte in einem wahrem Rennkrimi der zweitplatzierte Nico Verdonck (BEL, Toyota Supra, Ring Racing).

Spannender Dreikampf bis kurz vor Schluss

ie DTM Trophy bot auf dem belgischen Traditionskurs erneut GT-Sport vom Feinsten. Mauron, der sich überraschend die Pole-Position vor Heinemann gesichert hatte, musste seine Führung schon in Runde eins an den hart kämpfenden Verdonck abgeben. Heinemann hielt nur kurz dagegen, fiel zwischenzeitlich auf Rang fünf zurück und kämpfte sich dann wieder an die Spitzengruppe heran. Aus dem Zweikampf um den Sieg, der zwischen Mauron und Verdonck ablief, hielt sich der Deutsche heraus – für ihn zählte nur die Platzierung vor Meisterschafts-Verfolger Jan Kisiel (POL, Mercedes-AMG, Leipert Motorsport), der sich mit Gesamtrang fünf begnügen musste und nun nur noch um den inoffiziellen Vizetitel fährt. Verdonck, der das Rennen lange Zeit anführte, musste den immer stärker werdenden Mauron kurz vor Rennende passieren lassen. Dennoch lagen alle drei Podiumsplatzierten bis zum Schluss in Schlagdistanz.

Der Kampf um Platz zwei in der Fahrerwertung ist weiterhin offen: Kisiel liegt mit 122 Punkten vor dem britischen BMW-Piloten Ben Green (103). Weiter geht es in der DTM Trophy am Sonntag (Start um 15:15 Uhr/live via Streaming-Plattform grid.dtm.com).


Stimmen – 1. Rennen, Zolder

Lucas Mauron, Audi, Sieger

„Mein erster Sieg, und der fühlt sich natürlich sehr gut an. Ich hoffe, dass weitere folgen werden. Die erste Phase des Rennens war nicht leicht für uns. Beim Start gab es einen kurzen Fight mit Tim, gegen den ich mich aber zum Glück durchgesetzt habe. Im weiteren Rennverlauf ist es mir gelungen, die Pace gut zu managen. Davon habe ich dann kurz vor Schluss profitiert und Nico Verdonck überholt.“

Nico Verdonck, Toyota, 2. Platz

„Ein tolles Rennen für uns, insbesondere die erste Runde lief natürlich sehr gut. Ich habe nicht erwartet, da so gut mitgehen zu können. Toyota und mein Team Ring Racing haben sehr hart gearbeitet, um das Auto zu verbessern. Das hat sich nun ausgezahlt. Nach dem Start war meine Pace eine Zeit lang richtig gut, aber gegen Ende des Rennens wurde Lucas Mauron zu stark. Auf der Geraden war der Geschwindigkeitsunterschied einfach zu groß, um ihn hinter mir zu halten. Insgesamt aber ein gutes Gefühl, vorn mitzumischen.“

Tim Heinemann, Mercedes-AMG, 3. Platz

„Ein Traum wird wahr. Die lange, harte Arbeit hat sich gelohnt. Sechs Rennen in Folge zu gewinnen und jetzt den Titel einer neuen Serie zu holen, fühlt sich einfach unglaublich an. Keiner von uns hätte damit gerechnet, als wir in die Saison eingestiegen sind. Heute war es ein hartes Rennen für uns – von Platz zwei gestartet, zwischenzeitlich sogar nur Fünfter, und dann wieder zurückgekämpft. Die DTM Trophy ist eine der härtesten Serien im GT und Tourenwagensport. Es gibt viele schnelle Jungs hier. Jetzt wird erst einmal gefeiert – aber natürlich sind auch noch drei Rennen zu fahren, auf die wir uns sehr freuen.“