Mittwoch, 31. Juli 2019

Rallyestar Thierry Neuville startet in der ADAC TCR Germany

  • Der viermalige Vizeweltmeister fährt das VIP Auto des Hyundai Team Engstler
  • Neuville: ADAC TCR Germany als Teil der Vorbereitung auf die ADAC Rallye Deutschland
  • Der Belgier selbstbewusst: "Könnte für eine Überraschung sorgen" 

Thierry Neuville starten als Gast in der TCR Germany
Foto: ADAC-Motorsport
Prominenter Gaststarter in der ADAC TCR Germany: Rallyestar Thierry Neuville (31, Belgien) wird beim Rennwochenende auf dem Nürburgring (16. bis 18. August) das VIP Auto des Hyundai Team Engstler fahren. Für sein Gastspiel auf der Rundstrecke im Hyundai i30 N TCR hat sich der 31-Jährige einiges vorgenommen. "Ich freue mich auf dieser Herausforderung. Und ich denke, wir könnten für eine Überraschung sorgen. Ich hoffe zudem, dass ich etwas von der Rundstrecke mitnehmen kann, das mir bei den Asphaltrallyes helfen wird", sagt Neuville, der am darauffolgenden Wochenende bei der ADAC Rallye Deutschland im Saarland und den umliegenden Regionen starten wird. SPORT1 überträgt die Rennen der ADAC TCR Germany im TV, online sind die Läufe auf der Facebookseite der ADAC TCR Germany, auf SPORT1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen. 

Der viermalige Rallye-Vizeweltmeister überlässt nichts dem Zufall und bereitet sich intensiv vor. "Ich habe bereits jetzt nach meinen ersten Testrunden ein gutes Gefühl im Hyundai i30 N TCR, aber am Donnerstag vor dem Lauf auf dem Nürburgring werden wir dort noch einmal testen", sagt der Belgier: "Dann wird mich auch FIA-WTCR-Champion Gabriele Tarquini, der den Hyundai i30 N TCR mitentwickelt hat, unterstützen." Neuville weiß aber auch, dass "die anderen Fahrer in der ADAC TCR Germany alle Tourenwagen-Spezialisten" sind und es daher "schwierig wird, dort vorne mitzufahren".

Im 350 PS starken Hyundai i30 N TCR will sich der Belgier bestmöglich verkaufen. Ende Juli hatte er bereits einen ersten Test auf dem Nürburgring absolviert, dabei stand ihm Luca Engstler, der Vizemeister der ADAC TCR Germany 2018, zur Seite und gab ihm Tipps und Tricks. Anders als bei einem Rallyelauf geht es auf der Rundstrecke vor allem darum, "die immer wiederkehrenden Bremspunkte zu treffen", sagt Neuville: "Das ist eine große Herausforderung, auf die ich mich freue."

Thierry Neuville ist einer der aktuell besten Rallyefahrer und der erfolgreichste Pilot von Hyundai Motorsport in der Rallye-WM. Insgesamt hat er bisher elf WM-Läufe gewonnen, in dieser Saison triumphierte er auf Korsika und in Argentinien. Aktuell liegt er auf dem dritten WM-Rang, sieben Zähler hinter der Tabellenspitze.

Geboren wurde Neuville am 16. Juni 1988 in Sankt Vith, nur rund 15 Kilometer vom Grand-Prix-Kurs in Spa-Francorchamps entfernt. Entsprechend früh war er mit dem Motorsportvirus infiziert. "Als ich Kind war, sind wir oft nach Spa zur Formel 1 oder zum 24-Stunden-Rennen gefahren", erinnert sich Neuville. "Aber mir hat schon damals der Rallyesport mehr zugesagt. Wenn wir zu Rallyes gefahren sind, war meine Aufregung immer größer, weil es dort mehr Action gab. Ich wollte daher immer mal eine Rallye bestreiten."

Für Neuville geht es nach seinem TCR-Gastspiel Schlag auf Schlag weiter. Bereits in der Woche nach dem Nürburgring startet er bei der ADAC Rallye Deutschland (22. bis 25. August). Rund um den Bostalsee im Saarland, in den Moselweinbergen und auf den legendären Prüfungen des Truppenübungsplatzes Baumholder tritt der 31-Jährige beim deutschen WM-Lauf wieder im Hyundai i20 Coupe WRC an.

"Der Tourenwagen ist deutlich näher am Serienauto als das World Rally Car, das viel extremer ist", so Neuville zu den Unterschieden zwischen seinem Rallye-Wagen und dem TCR-Fahrzeug. "Aber beide Fahrzeuge machen sehr viel Spaß zu fahren und sind in ihrer Kategorie Gewinnerfahrzeuge. Das WRC hat Allradantrieb mit einem verstellbaren Mitteldifferenzial, rund 400 PS und eine speziellere Aerodynamik, während der Hyundai i30 N TCR weniger Leistung hat und ein Fronttriebler ist. Außerdem ist das Rallyeauto dafür entwickelt worden, dass es auf den unterschiedlichsten Belägen schnell ist - egal ob Schotter, Schnee oder Asphalt. Daher ist es ganz anders konzipiert als das Rundstreckenauto."

Jan Bühn fährt beim ersten Superbike-Lauf in Schleiz als Dritter auf das Podium

Jan Bühn  #45 vor Pepijn Bijsterboschh # 55
Foto: Jens Hawrda
Bei seinem erst dritten Rennen in dieser Saison fährt Jan Bühn aus dem badischen Kronau als Dritter in Schleiz auf das Podium. Der 28-jährige BMW-Pilot kam bei der fünften Veranstaltung zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf der 3,805 km langen Naturrennstrecke gleich bei den freien Trainings am Freitag sehr gut zurecht und war zweimal Zweiter sowie einmal Dritter. Auch im ersten Zeittraining konnte Jan Bühn seine Zeit nochmals verbessern und war mit nur 0,016 Sekunden Rückstand auf den drittplatzierten Marc Moser (Dieburg/Yamaha) Vierter. Im zweiten Qualifying am Mittag konnten sich die meisten Fahrer wegen den hohen Temperaturen nicht mehr verbessern und der Badener ging als Vierter aus der zweiten Startreihe in die Rennen. 

Jan hatte einen guten Start und lag hinter Julian Puffe auf dem zweiten Platz, doch dann wurde er vom Trainingsschnellsten Ilya Mikhalchik überholt. Die zwei Teamkollegen setzten sich ab und in der 13. Runde ging der Ukrainer an Puffe vorbei und feierte mit 1,357 Sekunden Vorsprung seinen fünften Saisonsieg. Jan Bühn hatte als Dritter beim 85. Internationalen Schleizer Dreieckrennen einen Rückstand von 14,128 Sekunden auf den Sieger und konnte sich knapp vor dem Niederländer Pepijn Bijsterbosch (BMW) durchsetzen. Nach dem Rennen war Jan Bühn überglücklich: „Es ist ein tolles Gefühl nach fast zwei Jahren wieder auf dem Podium zu stehen, das letzte Mal war es beim IDM-Finale in Hockenheim 2017. 

Auch für unser neues EGS-Team ist es super, nach Dominik Vincon dritten Platz in Zolder/Belgien ist es das zweite Podium für unser junges Team. Vielen Dank an das ganze EGS-Team, wir haben erneut einen super Job gemacht. Hier in Schleiz ist es schön auf dem Podium zu stehen, es sind immer sehr viele Zuschauer da. Vielen Dank auch an meinen Physio Heiko Peterlein, der mich hier am Wochenende in Schleiz betreut hat.“ 

Da sich die Startaufstellung für das zweite Rennen ändert, ging Jan Bühn als Siebter aus der dritten Startreihe ins Rennen. Erneut hatte der Supersport-Meister von 2015 einen guten Start und lag auf dem vierten Rang, doch dann viel er Runde um Runde zurück und holte am Ende mit dem elften Platz fünf Punkte. Mit dem Sieg im zweiten Lauf feierte Mikhalchik seinen ersten Doppelsieg in dieser Saison und bereits den sechsten Erfolg. Zweiter mit nur 0,663 Sekunden Rückstand wurde Lokalmatador Julian Puffe sowie Bijsterbosch. Jan Bühn hatte als Elfter einen Rückstand von 37,125 Sekunden auf den Sieger. "Der Start war erneut super, aber ich habe nach ein paar Runden gleich gemerkt, dass die Kraft und auch das Gefühl in der rechten Hand nachlässt. Ich war körperlich am Limit und habe dann einige Plätze verloren. Danach habe ich das Rennen nur noch verwaltet und wollte noch ein paar Punkte mitnehmen. Die Hand war durch die ganzen Anstrengungen überlastet und wurde dann auch dick. Ich bin jetzt bei ca. 80 % und hoffe, dass ich bei den letzten zwei Veranstaltungen in Assen (8. September) und bei meinem Heimrennen in Hockenheim am 29. September ganz fit bin. Die Hand wird aber von Tag zu Tag besser, zu Hause gehe ich auch gleich wieder zur Physio", sagte der Badener. 

Pech hatte sein 25-jähriger Teamkollegen vom EGS-Moto-Racing Team Tim Eby aus Blumberg, der wegen Rückenschmerzen auf beide Rennen am Sonntag verzichtete. Eby war bei der letzten Veranstaltung auf dem Nürburgring gestürzt und konnte in Schleiz jeweils nur ein paar Runden im Training fahren. „Da die Schmerzen am Sonntag zu stark waren, habe ich auf den Start verzichtet. Ich werde mich diese Woche nochmals beim Arzt durchchecken lassen“, meinte der enttäuschte Schwarzwälder. Sehr gefreut hat sich auch Sponsor Robert Eby: "Ich freue mich riesig, daß Jan trotz seiner schweren Verletzung gleich im dritten Rennen auf das Podium fährt. Er hat für das EGS-Team so viel Zeit und Kraft investiert und jetzt wurde er für den ganzen Aufwand belohnt. Leider konnte Tim wegen den Rückenschmerzen nicht starten."

Text: Michael Sonnick

IDM: Stimmen zum Doppelpodium in Schleiz

Ilia Mikhalchik
Foto: Jens Hawrda
llya Mikhalchik
" Es war ein gutes Wochenende, obwohl dies nicht meine Lieblingsstrecke ist. Diese Siege sind sehr wichtig für uns. Das hätte ich schon früher erreichen können, aber ich hatte in den letzten beiden Rennen etwas Pech Nach dem kleinen Rückschlag auf dem Nürburgring bin ich sehr froh, dass wir beide Rennen gewonnen haben. Das hat sich sehr gut angefühlt und ich konnte ein bisschen in der Meisterschaft aufholen. Es kann wirklich so weitermachen, das würde mir nichts ausmachen. “

Julian Puffe 
Foto: Jens Hawrda
Julian Puffe: 
„Natürlich ist es mein Ziel, immer die Rennen zu gewinnen, deshalb sind wir hier. Es wäre so schön gewesen, mindestens einmal vor meinem heimischen Publikum zu gewinnen. Ich habe in beiden Rennen alles gegeben. Leider reichte es bei beiden Rennen nur für den zweiten Platz. Ich fuhr einige führende Runden und nach dem Sturz am Freitag während des ersten freien Trainings und mit nur wenigen Runden, in denen ich mit Problemen zu kämpfen hatte, bin ich wirklich erleichtert, dass wir heute im Warm-up ein so gutes Bike bekommen haben und ich kann nimm zwei zweite Plätze mit nach Hause. "

Dienstag, 30. Juli 2019

Das alpha Racing-Van Zon-BMW Team bleibt an der Spitze der Meisterschaft

Julian Puffe und Ilya Mikhalchik dominieren beim Heimspiel von Puffe in Schleiz

Rennen 1 führt Julian Puffe #19  lange an, muss sich aber dann doch 
seinem Teamkollegen Ilya Mikhalchik #1 geschlagen geben
Foto: Jens Hawrda
Der fünfte Lauf der IDM - International German Championship und die beiden Heimrennen von Alpha Racing-Van Zon-BMW-Pilot Julian Puffe fanden an diesem Wochenende auf der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands, dem „Schleizer Dreieck“, statt. Puffe und sein Teamkollege Ilya Mikhalchik zeigten vor überfüllten Tribünen und in der typischen Rennatmosphäre von Schleiz auch in der Superbike 1000 Klasse ihre Dominanz. Puffe kam in seiner Heimatstadt an und führte die Meisterschaft an. Mikhalchik folgte auf dem zweiten Platz. Beide verlassen Schleiz und führen die Meisterschaft weiterhin auf den Plätzen eins und zwei an. Besser hätte es für das alpha Racing-Van Zon-BMW Team um Teamchef Werner Daemen nicht sein können. 

Das Wochenende startete für den Youngster aus Schleiz, Julian Puffe, nicht wie erwartet, da er im ersten freien Training einen Sturz erlitt und nach nur zwei Runden beenden musste. Mit dem dritten Platz für Puffe und dem ersten Platz für Mikhalchik am ersten Tag endete der Tag an einem actionreichen Wochenende noch erfolgreich. 

Das Qualifying wurde jedoch klar von den beiden Alpha-Racing-Van-Zon-BMW-Fahrern auf ihren BMW S 1000 RR dominiert und sie konnten sich die bestmöglichen Startpositionen für die Rennen am Sonntag sichern. Für Ilya Mikhalchik war es seine dritte Pole Position in dieser Saison. Julian Puffe startete vom zweiten Rang ins erste Rennen. Im zweiten Rennen nutzten sie wieder die umgekehrte Startposition und so musste Mikhalchik von der neunten Startposition starten. Puffe startete von Platz acht. 
Puffe #19 vor Mikhalchik #1
Foto: Jens Hawrda
Der Start ins erste Rennen war für Puffe deutlich besser als für seinen Teamkollegen, aber der Ukrainer konnte die Spitze des Feldes einholen und gewann das erste Rennen mit einer besten Rundenzeit von 1'25.003. Puffe folgte mit 1'25.443 auf dem zweiten Platz. Beide Piloten hatten einen guten Start ins zweite Rennen. Puffe baute bereits eine Lücke hinter sich und führte das Rennen einige Runden vor heimischem Publikum an. Ilya Mikhalchik holte den 23-Jährigen und das Ende des Rennens ein und überholte die Ziellinie als Erster. 

Der Doppelsieg und zwei zweite Plätze bedeuten für das belgische BMW-Team und den Teamchef Werner Daemen ein erfolgreiches Wochenende. Er freut sich darauf, die Ergebnisse beim nächsten Stopp der Meisterschaft im tschechischen Autodrom in Most in zwei Wochen wiederholen zu können Zeit vom 9. bis 11. August.

Montag, 29. Juli 2019

Schleizer Fans feiern internationale IDM-Stars

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) ist auf dem Schleizer Dreieck in die zweite Saisonhälfte gestartet. 29.000 Zuschauer feierten bei strahlendem Sonnenschein ihre Idole. Auf Deutschlands ältester Naturrennstrecke wurde hochkarätiger Rennsport in vier Prädikatsklassen und drei Cups geboten. Die von der Motor Presse Stuttgart als Veranstalter und Promoter durchgeführte IDM bleibt dennoch eine Serie zum Anfassen. Die Fans lieben es. 
Ilia Mikhalchik #1 siegt in beiden Rennen vor Julian Puffe #19
Foto: Jens Hawrda
„Sie haben gejubelt und geklatscht, und dabei bin ich nicht der Lokalmatador“, war Ilya Mikhalchik (alpha Racing-Van Zon BMW) begeistert. Der IDM Superbike-Titelverteidiger ist  ausgerechnet der Fahrer, der Lokalmatador Julian Puffe die momentane IDM-Führung in der Königsklasse entreißen will. Der Schleizer büßte auf der einzigartigen Rennstrecke in seiner Heimat zehn Punkte Vorsprung auf seinen Verfolger ein, der zugleich sein Teamkollege ist. Jetzt trennen die beiden nur noch neun Zähler. 

Mikhalchik gewann die zwei ausgetragenen Rennen jeweils vor Puffe und tanzte mit dem Hopak wieder seinen ukrainischen Nationaltanz vor dem Publikum. Die dritten Plätze teilten sich Jan Bühn (EGS Moto Racing) und Pepijn Bijsterbosch (Dutch Comfort Houses). Das ergab in beiden Fällen ein komplettes BMW-Podium. Die zum Saisonbeginn vermutete BMW-Übermacht hat sich aber nicht bestätigt. Fünf Marken sind in der IDM Superbike 1000 vertreten: BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha.  Bis auf Honda hatte bisher jeder Hersteller mindestens einen Fahrer auf dem Podium, Kawasaki sogar ganz oben. Bei Honda zahlt sich aber die Konstanz des Italieners Alessandro Polita (Holzhauer Racing Promotion) auf der CBR 1000 RR aus. Er ist Fünfter in der Gesamtwertung.
Mit konstanten Leistungen auf Platz 5 der Meisterschaft: Alessandro Polita (Honda)
Foto: Jens Hawrda
In der IDM Supersport 600 dominiert weiterhin der Hohenstein-Ernstthaler Max Enderlein auf Yamaha. Er hat bereits 49 Punkte Vorsprung auf seinen Markenkollegen Tom Toparis aus Australien. Den ersten Lauf in Schleiz konnte mit Luca Grünwald ein Kawasaki-Fahrer gewinnen. Der Bayer hat sich nach einer langen Verletzungspause an der Spitze einer IDM-Klasse zurückgemeldet. Als Titelkandidat kommt er wegen seines großen Punkterückstands aufgrund einer Verletzung jedoch nicht mehr in Frage. 

In der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300  baute Angelo Licciardi auf Kawasaki mit seinem dritten Saisonsieg zunächst die Führung in der Meisterschaft aus. Der 21-jährige Belgier profitierte bei seinem Laufsieg im ersten Rennen allerdings vom Sturzpech der WM-Piloten Jan-Ole Jähnig (Nobitz) und Victor Steeman (NL) auf KTM. Polesetter Jähnig rutschte ausgangs der Schikane das Hinterrad weg und Steeman konnte nicht mehr ausweichen. Licciardi gewann vor David Kuban (CZE) auf KTM und dem IDM-Zweiten Rick Dunnik (NL) auf Yamaha.

Noch dramatischer verlief das zweite Rennen der IDM Supersport 300. Mehrfach wechselte die Führung. Bis in die letzte Runde behaupteten sich Licciardi und Jähnig als Spitzentrio, konnten sich aber nicht vom Feld absetzen. In der letzten Runde spitzte sich der Kampf in der Sechsergruppe zu. In einer dramatischen Entscheidung in der letzten Schikane vor Start-und-Ziel sicherte sich David Kuban den Laufsieg vor Gaststarter Jeffrey Buis (NL) auf Yamaha und Pechvogel Jan-Ole Jähnig. Kuban schob sich mit seinem ersten IDM-Erfolg auf die dritte Position in der Meisterschaft vor.

Mit 20 Punkten für den zweiten Platz unter den IDM-Stammpiloten übernahm Colin Velthuizen (NL) von NUTEC-RT-Motorsports by SKM-Kawasaki die zweite Position in der IDM-Tabelle. Ihn trennen jetzt nur noch sechs Punkte von Angelo Licciardi, der im zweiten Lauf wegen einer Zeitstrafe auf den 16. Platz zurückfiel und nur drei Punkte verbuchen konnte. Somit führen jetzt zwei Kawasaki-Piloten die IDM-Nachwuchsklasse an.

Bei den IDM-Sidecars entschied der siebenfache Weltmeister Tim Reeves (GB) mit seiner Adolf RS-Yamaha beide Läufe in Schleiz für sich. Mit seinem Doppelerfolg bauten Reeves und sein Beifahrer Mark Wilkes die Führung in der Meisterschaft für die 600er-Gespanne weiter aus. In der Entscheidung der 1000er-Gespanne sorgten Mike Roscher (Großalmerode) und Beifahrerin Anna Burkard (CH) für eine Überraschung. In beiden Rennen auf dem Schleizer Dreieck fuhren sie mit der LCR-BMW den zweiten Platz in der Gesamtreihenfolge heraus und gewannen in ihrer separat gewerteten 1000 ccm-Klasse vor den Meisterschaftsführenden Andres Nussbaum/Manuel Hirschi (CH/CH) auf LCR-Suzuki. Roscher verkürzte den Rückstand im IDM-Championat auf sechs Punkte. 

Im IDM-Fahrerlager präsentierten KTM, Honda, Suzuki und Kawasaki ihre neuesten Serienmodelle. Die Hersteller boten mit ihren Probefahrten auch abseits der Rennstrecke für die Besucher ein abwechslungsreiches Programm. Im Rahmenprogramm der IDM stehen auch die Autogrammstunden mit IDM-Fahrern für die populäre Fan-Nähe. Abends wurde hoch über dem dicht belagerten Campingplatz  auf dem sogenannten Buchhübel eine große Party mit Fahrervorstellung gefeiert. Markus Reiterberger, der die IDM Superbike 1000 zwei Mal gewonnen hat und jetzt die Superbike-WM bestreitet, ließ sich eine Reise nach Schleiz nicht nehmen, genauso wie die Supersport-WM-Piloten Thomas Gradinger und Christian Stange. Die IDM auf dem Schleizer Dreieck zeigte sich einmal mehr als Highlight im Kalender von Deutschlands ranghöchster Straßenserie.

Samstag, 27. Juli 2019

IDM Superbike 1000: Mikhalchik auf der Pole Position

Lokalmatador Julian Puffe bei Heimrennen im Training im Pech


Ilya Mikhalchik startet in Schleiz von Pole
Foto: Jens Hawrda

Mit der fabelhaften Rundenzeit von 1:24,903 Minuten hat Ilya Mikhalchik (Alpha Racing-Van Zon-BMW) die Pole Position in der IDM Superbike 1000 erobert. Lokalmatador Julian Puffe blieb auf dem Schleizer Dreieck 0,451 Sekunden hinter seinem Teamkollegen aus der Ukraine. Puffe ist der Gesamt-Führende in der IDM-Königsklasse. Seine ganze Familie, Sponsoren und jede Menge Fans und Freunde sind in die Rennstadt angereist. 

Im freien Training hatte den 23-Jährigen das Pech ereilt. Die Elektronik der BMW S 1000 hatte einen Aussetzer und Puffe wurde schon im gleichen Moment von seinem Motorrad abgeworfen. Stundenlang hielt er seinen Fuß an eine Kühlkompresse. Für Puffe wäre es freilich grandios, könnte er die beiden Sonntagsrennen in der IDM Superbike zu Hause gewinnen, doch immer wieder geht sein Blick aufs Handy zur Wetterabfrage. Die Aussichten sind nicht rosig. Die deutliche Abkühlung ist willkommen, nicht aber die angesagten Gewitter und Regenfronten. Puffe hofft, dass der Fall nicht eintritt und die Wolken einen anderen Weg nehmen. Er ist kein Regenfahrer.

Ganz anders ist das bei Ilya Mikhalchik. Der 22-Jährige aus Kiew zuckt mit den Schultern und macht sich keine Gedanken. Er muss auf jeden Fall Punkte aufholen. Zur Saisonhälfte liegt er 19 Zähler zurück.

Die drittschnellste Zeit im Qualifying gelang Marc Moser (MGM Racing Performance). Vor einer Woche stand er beim IDM-Lauf im Rahmen des Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring auf dem Podium. Der Knoten im MGM-Team scheint geplatzt zu sein, auch wenn Mosers YZF-R1M gestern einen heftigen Schaden einstecken musste. Moser war gestürzt, das Motorrad überschlug sich mehrfach.

Jan Bühn (EGS Moto Racing, BMW) beginnt das Rennen aus der zweiten Startreihe. Der Kronauer ist erst zum dritten Mal in diesem Jahr dabei. Eine Handverletzung hatte ihn lange ausgebremst. An Schnelligkeit hat Bühn jedoch nichts verloren und er ist eine entscheidende Komponente im Spitzenkampf. Pepijn Bijsterbosch (Dutch Comfort Houses, BMW) mit der Startnummer „55“ verlor bei der Zeitenjagd nur unwesentlich gegenüber Bühn und startet von Position fünf. Die Startreihe komplett macht Alessandro Polita auf Honda (Holzhauer Racing Promotion).

Fünf Motorradmarken sind in der IDM Superbike vertreten. Toni Finsterbusch (Suzuki Mayer) Sist auf dem neunten Startplatz der beste GSX-R 1000-Fahrer, Stefan Kerschbaumer (Weber-Motos Racing) auf dem zehnten Platz der schnellste und einzige Kawasaki-Fahrer. Alle Hersteller haben somit mindestens einen Fahrer in der Top Ten der Startaufstellung.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Donnerstag, 25. Juli 2019

Nach erfolgreichem Comeback: DTM fährt 2020 erneut in Zolder

  • Die „Geburtsstätte der DTM“ bleibt Teil des Rennkalenders
  • Hohe TV-Quote: DTM in Belgien sehr beliebt
  • Kostron: „Sehr gute Zusammenarbeit mit engagiertem Veranstaltungspartner“
Indy-Restart Zolder 2019
Foto: dtm.com
Die DTM wird auch in der kommenden Saison auf dem Circuit Zolder (BEL) fahren. Dies gaben die DTM-Dachorganisation ITR und die Verantwortlichen der belgischen Rennstrecke am Dienstag bekannt. „Das Comeback der DTM in Zolder war in diesem Jahr ein voller Erfolg“, sagt Achim Kostron, Managing Director ITR. „Der Circuit Zolder ist ein besonderer Ort für die DTM: Eine geschichtsträchtige und anspruchsvolle Rennstrecke, welche die Bühne für attraktiven Motorsport bietet. Das haben die Rennen im Mai deutlich gezeigt. Für Zolder spricht zudem ein äußerst engagierter Veranstaltungspartner, der auf Anhieb viel bewegt hat. Wir freuen uns, die sehr gute Zusammenarbeit auf dieser Basis fortzuführen.“

Sven Pribylla, General Manager des Circuit Zolder, ergänzt: „Es ist uns eine Ehre, die fantastische Zusammenarbeit mit einer der besten Motorsport-Organisationen der Welt fortzusetzen. Dies geht nur mit hochklassigem Teamwork. Wir sagen ganz deutlich: Wir haben Vertrauen in die Ziele der DTM, deren starkes Team perfekt zu unserem passt. Der Beginn dieser Partnerschaft war in diesem Jahr ein wichtiger Schritt, um den Circuit Zolder wieder auf internationales Niveau zu heben.“

Fahrer loben tolle Atmosphäre in Zolder

Auf keiner anderen Rennstrecke außerhalb Deutschlands haben bereits so viele DTM-Rennen stattgefunden wie auf dem Circuit Zolder, wo am 11. März 1984 sogar der erste DTM-Lauf überhaupt ausgetragen wurde. Zuletzt gewann Audi-Werksfahrer René Rast (GER) am 19. Mai 2019 den 24. DTM-Lauf auf dem belgischen Traditionskurs, nachdem tags zuvor BMW-Pilot Philipp Eng (AUT) an gleicher Stelle den ersten DTM-Sieg seiner Karriere gefeiert hatte.

„Ich freue mich sehr, dass wir nächste Saison wieder in Zolder sein werden, denn es war ein super Event“, sagt Rast. „Eine absolut coole Strecke für uns Fahrer und dabei technisch herausfordernd. Ich habe dieses Jahr dort gewonnen, was natürlich super ist – und ich mag auch den Streckenverlauf und die Atmosphäre.“

„Ich freue mich unheimlich, dass Zolder wieder im DTM-Kalender sein wird“, sagt Eng. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an die Strecke, schließlich habe ich dort in diesem Jahr meinen ersten DTM-Sieg gefeiert. Der Circuit Zolder ist eine tolle Strecke mit einem super Publikum. Das war 2019 ein gelungenes Event, das aus meiner Sicht absolut zurecht im DTM-Kalender vertreten ist.“

Hohes Interesse an der DTM in Belgien

Nicht nur in der Region rund um Zolder und an der Rennstrecke war die Euphorie um das DTM-Comeback im vergangenen Mai deutlich zu spüren: Die Zuschauerzahlen im belgischen Fernsehen haben ebenfalls das starke Interesse an der DTM widergespiegelt. So registrierte der flämische TV-Sender SPORZA während der Live-Übertragung am Rennsonntag mehr als 200.000 Zuschauer, was einem Marktanteil von 31,3 Prozent entsprach.

Neben Zolder stehen der Nürburgring sowie Assen, wo am vergangenen Wochenende eine erfolgreiche DTM-Premiere stattfand, vertraglich als Austragungsorte für 2020 bereits fest. Der Termin der nächstjährigen Veranstaltung in Zolder wird ebenso wie für die übrigen Rennen zu einem späteren Zeitpunkt im Zusammenhang mit dem DTM-Kalender 2020 bekanntgegeben.

Mittwoch, 24. Juli 2019

Die IDM gastiert auf dem Schleizer Dreieck

PS-Spektakel im grünen Wohnzimmer von Julian Puffe


Julian Puffe kommt als Meisterschaftsführender zu seinem Heimrennen nach Schleiz
Foto: Jens Hawrda
Die Rennen auf dem Schleizer Dreieck  vom 26. bis 28. Juni 2019 zählen zu den Höhepunkten im Kalender der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM), veranstaltet von der Motor Presse Stuttgart. In diesem Jahr setzt Lokalmatador Julian Puffe (alpha Racing-Van Zon-BMW) dem Event das Sahnehäubchen auf. Der 22-jährige Schleizer mit der Nummer „19“ rollt als Gesamt-Führender in der IDM Superbike 1000 an den Start. Die Motorräder in der IDM-Königsklasse haben   über 200 PS und sind 300 km/h schnell. Ein abwechslungsreiches Programm auf und neben der Rennstrecke sorgt für eine weitere Neuauflage der Kultveranstaltung.
    
Der Herzschlag von Julian Puffe ist jetzt doch etwas lauter. Nachdem er am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring die Führung in der IDM Superbike 1000-Klasse zurückerobert hat, beobachten ihn die Fans bei seinem Heimrennen noch genauer. Wenn die Königsklasse am Wochenende auf der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands fährt, kommen auch Familie, Sponsoren und Fans. Sogar Bruder Daniel, der selbst Rennfahrer war und jetzt in Österreich lebt, hat sich angemeldet. 

Julian Puffe führt die Superbike-Wertung vor seinem Teamkollegen und Titelverteidiger Ilya Mikhalchik an. Die beiden BMW-Piloten trennen 19 Punkte. Der Ukrainer war auf dem Nürburgring wegen eines technischen Defekts an der BMW S 1000 RR in Führung liegend ausgefallen. Kann er in Schleiz seinen Rückstand auf Puffe verkürzen? Der IDM-Dritte Erwan Nigon (Kawasaki Weber Motos Racing) fehlt in Thüringen. Der schnelle Franzose bestreitet das am gleichen Wochenende stattfindende Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Suzuka (J). Für Nigon ist  der WM-Titel mit einem französischen Team in greifbarer Nähe. In der IDM wird er auf dem Schleizer Dreieck durch den Österreicher Stefan Kerschbaumer ersetzt. 

Mit BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha engagieren sich fünf Marken in der IDM-Königsklasse. Alle haben mindestens einen Fahrer in den Top 7 der Gesamtwertung platziert. Alessandro Polita (HRP Honda) ist Fünfter, Ricardo Brink (SWPN Yamaha) ist Sechster und Toni Finsterbusch (Mayer Suzuki) Siebter. Das Starterfeld ist international hochkarätig besetzt. 
Tom Toparis bleibt Max Enderlein auf den Fersen
Foto: Jens Hawrda

In der IDM Supersport 600, der bewährten Aufsteigerklasse, hat Yamaha die Macht in den Top Ten, angeführt von Max Enderlein (Freudenberg WorldSSP Team). Der Hohenstein-Ernstthaler kann sich aber nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Der Australier Tom Toparis (Benro Racing) folgt dem Sachsen in der Zwischenwertung der Meisterschaft im Windschatten. Für Farbtupfer in der Yamaha-Armada sorgen einzig Gabriel Noderer und Christoph Beinlich (Kawasaki Weber Motos Racing). Sie belegen die Tabellenplätze fünf und zehn. Im Supersport-Feld sind die Fahrer der Superstock 600-Klasse integriert. Hier darf weniger an den Motorrädern verändert werden. Die Klassen werden getrennt gewertet. Um sie auf der Strecke optisch unterscheiden zu können, haben die IDM Supersport 600-Piloten weiße Startnummerntafeln mit blauen Zahlen. Die Superstock-Abteilung hat blaue Tafeln mit weißer Schrift.

Rick Dunnik (Yamaha), Angelo Licciardi (Kawasaki) und Colin Velthuizen (Nutec-RT Motorsport by SKM-Kawasaki) heißen die Spitzenfahrer in der IDM Supersport 300. Hier kämpft der Nachwuchs ab 13 Jahren um IDM-Punkte. David Kuban aus Tschechien schiebt als Gesamt-Vierter eine KTM in den Grid. Bester Deutscher ist derzeit auf dem fünften Platz Troy Beinlich (Kawasaki), der jüngere Bruder von Christoph Beinlich aus der 600er-Klasse. Sie kommen aus dem nur 40 Kilometer von Schleiz entfernten Pößneck.

In der IDM Sidecar gibt es ein Wiedersehen mit Tim Reeves/Mark Wilkes, Markus Schlosser/Marcel Fries, Bennie Streuer/Kevin Rousseau und Josef Sattler/Uwe Neubert. Das rein deutsche Duo wird auf der letzten Rille vollzählig in Schleiz anreisen. Weil Sattler beim WM-Lauf am vergangenen Wochenende in Oschersleben einen Motorschaden hatte und die Technik erneuert werden muss, kann er sich erst am Donnerstag mit frischen Motoren auf den Weg machen. An der IDM Sidecar nehmen in diesem Jahr zahlreiche Gespanne mit 600 Kubikzentimetern Hubraum aus der Weltmeisterschaft teil. 

In der IDM wird aber nach wie vor auch am Wettkampf zwischen den 1000 ccm-Gespannen festgehalten. Andreas Nussbaum/Manuel Hirschi liefern sich hier einen engen Kampf mit John Smits/Gunter Verbrugge und Mike Roscher/Anna Burkard.     

Gewürzt mit dem Suzuki GSX-R 1000-Cup, dem Twin Cup sowie dem BMW Motorrad BoxerCup ist das Programm auf dem Schleizer Dreieck eine schmackhafte Mischung. Den Zuschauern werden öffentliche Siegerehrungen und Autogrammstunden im Fahrerlager geboten. Honda lädt Fans und solche, die es werden wollen, zu Probefahrten mit Motorrädern aus der aktuellen Modellpalette ein. Und auf der Race-Party kann abends richtig abgerockt werden.

Montag, 22. Juli 2019

Doppeltes Punkteresultat für den Aston Martin Vantage DTM in Assen

  • Auftakt in die zweite Saisonhälfte: Daniel Juncadella und Paul Di Resta fahren auf dem TT Circuit Assen auf die Plätze sieben und acht
  • Daniel Juncadella: „Vielen Dank an mein Team für die harte Arbeit. Sie haben das Auto nach dem Defekt gestern super schnell repariert und dieses Ergebnis absolut verdient.“
  • Paul Di Resta: „Es war ein gutes Rennen, hätte aber noch viel besser sein können.“
  • Dr. Florian Kamelger: „Eine sehr gute Mannschaftsleistung mit der passenden Reifenstrategie. Assen hat gezeigt, dass wir mit einer guten Strategie auch bei trockenen Bedingungen achtbare Ergebnisse erzielen können.“

R-Motorsport eröffnete am Sonntag auf dem TT Circuit Assen die zweite Hälfte in seiner DTM-Debütsaison mit einer doppelten Punkteankunft.

Nach dem verregneten Samstagsrennen präsentierte sich die Strecke am Sonntagnachmittag in Topverfassung. So konnte der zehnte von achtzehn Saisonläufen bei trockenen Bedingungen über die Bühne gehen.
Daniel Juncadella holt Platz 7 für Aston Martin am Sonntag in Assen
Foto: Jens Hawrda
Daniel Juncadella (28, Spanien) hatte im ersten Rennen am Samstag noch Pech und fiel mit einem technischen Defekt aus. Am Sonntag zeigte der Spanier eine starke Leistung und lag schon früh auf seinem langen ersten Stint innerhalb der Punkteränge. Nach seinem Boxenstopp in Runde 22 arbeitete er sich immer weiter nach vorne und kämpfte zwischenzeitlich sogar um den fünften Rang. Am Ende belegte er Platz sieben.
Platz 8 für Paul Di Resta in Assen
Foto: Jens Hawrda
Paul Di Resta (33, Großbritannien), der am Samstag bei schwierigen Bedingungen die drittschnellste Rennrunde gefahren war, setzte seine starke Vorstellung an diesem Wochenende auch im zweiten Lauf fort. Di Resta kam nach 21 Umläufen zu seinem Pflichtstopp an die Box und verbesserte sich danach in der Schlussphase Stück für Stück bis in die Punkteränge. Der DTM-Champion des Jahres 2010 überquerte die Ziellinie direkt hinter Daniel Juncadella auf Rang acht.

Ferdinand von Habsburg (22, Österreich) legte seinen Pflichtboxenstopp in Runde 20 ein und beendete das Rennen auf Position zwölf. Für Jake Dennis (24, Großbritannien) war der zehnte Saisonlauf leider schon kurz nach der Rennmitte beendet. Der Brite musste sein Fahrzeug mit einem technischen Defekt in der Box abstellen.

Das sechste Rennwochenende in der Debütsaison des Teams führt R-Motorsport am 10. und 11. August zum Heimrennen von Aston Martin auf die britische Traditionsstrecke in Brands Hatch.

Sonntag, 21. Juli 2019

Marco Wittmann (BMW) zeigt in Assen grandiose Aufholjagd vom letzten auf den zweiten Platz

Marco Wittmann fährt vom letzten Platz auf Platz zwei
Foto: Jens Hawrda
Im zehnten DTM-Rennen des Jahres in Assen (NED) hat Marco Wittmann (GER) im Schaeffler BMW M4 DTM eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt und sich vom 18. Startplatz auf die zweite Position vorgearbeitet. Nach seinem Sieg am Samstag bei nassen Bedingungen war der BMW Team RMG Fahrer auch im Trockenen am Sonntag der bestplatzierte BMW Pilot im Feld. Der Sieg ging an Audi-Pilot Mike Rockenfeller (GER).

Wittmanns BMW Fahrerkollegen blieben auf dem „TT Circuit“ ohne Punkte. Philipp Eng (AUT, ZF BMW M4 DTM), Timo Glock (GER, JiVS BMW M4 DTM) und Sheldon van der Linde (RSA, Shell BMW M4 DTM) mussten sich mit den Positionen 13, 14 und 15 begnügen. Joel Eriksson (SWE, CATL BMW M4 DTM) und Bruno Spengler (CAN, BMW Bank M4 DTM) schieden vorzeitig aus.

Im Vordergrund stand bei allen Piloten das Reifenmanagement. Wittmann gelang es, mit nur einem Stopp ins Ziel zu kommen und so seine sensationelle Aufholjagd vom Ende des Feldes mit einem Podiumsplatz zu krönen. In der Fahrerwertung belegt er mit nun 118 Punkten Rang drei. Der Rückstand auf den Führenden René Rast (GER, Audi) beträgt 40 Zähler. Bei den Herstellern hat BMW nun 406 Punkte auf dem Konto.

Mike Rockenfeller gewinnt Reifenschlacht in Assen

  • Reifenkrimi entscheidet Sonntagsrennen
  • René Rast nach zweitem Boxenstopp und Aufholjagd noch Fünfter
  • Sieben der acht Audi RS 5 DTM unter den besten zehn
Mike Rockenfeller
Foto: Jens Hawrda

Spektakuläre DTM-Premiere im niederländischen Assen: Nach der Regenschlacht am Samstag erlebten die Zuschauer auf dem berühmten TT Circuit am Sonntag auf trockener Strecke einen irren Reifenkrimi, den Mike Rockenfeller vom Audi Sport Team Phoenix für sich entschied. Mit Nico Müller auf Platz drei gelang Audi wie am Vortag ein Doppelpodium. Tabellenführer René Rast kam in seinem 50. DTM-Rennen trotz eines zweiten Boxenstopps noch auf Platz fünf ins Ziel.

Mit fünf Audi RS 5 DTM auf den besten fünf Startplätzen hatte Audi für das erste Rennen der zweiten Saisonhälfte eine perfekte Ausgangsposition. Allerdings hatte sich schon im Freien Training am Freitag abgezeichnet, dass die Reifen in Assen auf trockener Strecke extremen Belastungen ausgesetzt sind. „Heute ging es darum, schnell zu fahren und gleichzeitig die Reifen zu schonen“, sagte Mike Rockenfeller nach seinem ersten DTM-Sieg seit Zandvoort 2017. „Es war schwierig zu fühlen, was die Reifen machen. Im zweiten Stint konnte ich sie gut managen und attackieren, aber es war alles andere als einfach. Danke an mein Team! Heute war ein perfekter Tag: Im Qualifying und im Rennen lief alles super. So kann man in der DTM gewinnen.“

Von Startplatz drei aus ins Rennen gegangen, lag Rockenfeller nach dem Start zunächst hinter dem Trainingsschnellsten René Rast vom Audi Sport Team Rosberg auf Platz zwei. Der DTM-Spitzenreiter hatte zeitweise einen komfortablen Vorsprung, musste dann aber als Führender ein zweites Mal zum Reifenwechsel an die Box kommen. „Ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle, aber plötzlich gingen die Reifen komplett in den Keller“, sagte Rast, der durch den zweiten Stopp auf Platz 13 zurückfiel. Mit einer spektakulären Aufholjagd und Rundenzeiten, die teilweise bis zu fünf Sekunden schneller waren als die seiner Gegner, kämpfte er sich in den letzten neun Runden noch auf Platz fünf nach vorn. 

Nico Müller vom Audi Sport Team Abt Sportsline sicherte sich den dritten Platz. Der Schweizer verlor bei seinem Boxenstopp durch ein Problem am Schlagschrauber viel Zeit und musste am Ende wegen eines sich anbahnenden Reifenschadens im Kampf um Platz zwei das Tempo drosseln. „Ein Hinterreifen verlor bereits Luft, sonst hätte ich Marco (Wittmann) noch attackieren können“, sagte Müller. „Ich habe am Anfang hinter den anderen Autos meine Reifen etwas überstrapaziert. Deshalb bin ich früher an die Box gekommen und hatte einen langen zweiten Stint vor mir. Es war extrem schwierig, die Reifen am Leben zu halten. Am Ende wurde es richtig eng. Mit zwei Podiums an diesem Wochenende bin ich sehr zufrieden.“

Jonathan Aberdein gelang mit Platz vier das bisher beste DTM-Ergebnis des Kundenteams WRT Team Audi Sport. Mit Robin Frijns, Jamie Green und Pietro Fittipaldi auf den Plätzen sechs, neun und zehn kamen sieben der acht Audi RS 5 DTM in die Punkteränge. Nur Loïc Duval verpasste als Elfter knapp einen Punkt. Der Franzose wechselte wie Rast zweimal die Reifen.

„In diesem Rennen ist unglaublich viel passiert“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „René war sehr schnell, hat dann aber irgendwie seine Reifen überstrapaziert. Ein fünfter Platz ist bei zwei Boxenstopps trotzdem noch ein sehr gutes Ergebnis. Ich freue mich sehr für Mike und Nico, der am Ende auch noch einen Reifenschaden hatte. Es war ein fantastisches Rennen vor einer tollen Kulisse. Ich glaube, die Fans haben heute ein richtiges Spektakel gesehen. Wir kommen auf jeden Fall sehr gerne wieder zurück nach Assen – nicht nur wegen des starken Ergebnisses heute.“

Audi holte am Sonntag 68 von 88 möglichen Punkten und vergrößerte seinen Vorsprung in der Herstellerwertung auf BMW auf 170 Punkte. In der Fahrerwertung führt René Rast mit 158 Punkten vor Nico Müller (136) und Marco Wittmann (118), der am Sonntag als einziger BMW-Pilot Punkte holte. In der Teamwertung liegt das Audi Sport Team Rosberg weiter vor dem Audi Sport Team Abt Sportsline an der Tabellenspitze.

Weiter geht es in der DTM am 10. und 11. August in Brands Hatch. Der Traditionskurs vor den Toren Londons gilt als anspruchsvollste Rennstrecke des Jahres, auf die sich alle Audi-Piloten schon jetzt freuen.

Julian Puffe erobert die Superbike-Spitze zurück, aber Ilya Mikhalchik bleibt dran

Mehr als 124.000 Zuschauer feierten die IDM Superbike 1000 am Wochenende im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Deutschlands höchste Klasse im Motorradstraßenrennsport revanchierte sich mit einzigartigen Positionskämpfen in beiden Wertungsläufen und einem neuen Spitzenreiter in der Gesamtwertung. 

Beim ersten Rennen standen die Fahrer von drei verschiedenen Marken auf dem Siegerpodest: BMW, Kawasaki, Yamaha. Ilya Mikhalchik und Polesetter Julian Puffe (beide alpha Racing-Van Zon-BMW) hatten sich an der Spitze abgesetzt. Der 23-jährige Schleizer übernahm zunächst die Führungsarbeit. Als ihm in der Kurzanbindung des Nürburgrings das Vorderrad leicht einklappte, zog der IDM-Titelverteidiger aus der Ukraine an Puffe vorbei. 

Das brisante Duell – Mikhalchik und Puffe trennte vor dem Rennen ein einziger Punkt in der Gesamtwertung – endete vorzeitig in der 16. Runde. Mikhalchik rollte aus: technischer Defekt an der S 1000 RR. Er musste zusehen wie Puffe siegte, die Meisterschaftsführung übernahm und einen 24-Punkte-Vorsprung errang.

Erwan Nigon (Kawasaki Weber-Motos Racing) fuhr dahinter ein einsames Rennen, hatte eine große Lücke nach vorn und viel Luft nach hinten. Es war der vierte Podiumserfolg für die Grünen in diesem Jahr. Dritter wurde Marc Moser (MGM Racing Performance, Yamaha). Der 25-Jährige hatte zum Saisonbeginn Podestplätze angekündigt, war aber bisher vom Pech verfolgt. Dass ihn der dritte Platz gleichzeitig in die Top Ten der IDM Superbike 1000 brachte, fühlte sich für ihn an wie ein Befreiungsschlag. Moser hatte im spannendsten Fight des Laufes gesteckt, in dem sich desweiteren Alex Polita (Holzhauer Racing Promotion, Honda), Jan Mohr (BCC Racing Team, BMW) und Toni Finsterbusch (Suzuki Mayer) beharkt hatten. Keine Runde kam ohne Positionswechsel aus.

Im Sonntagsrennen schlug Ilya Mikhalchik zurück. Er siegte vor seinem Teamkollegen Julian Puffe. Der Ukrainer verkürzte damit den Rückstand zum Deutschen auf 19 Punkte. Der 22-Jährige ließ sich in der Auslaufrunde von seinen Kontrahenten und den Fans ausgelassen feiern. Mikhalchik tanzte den Hopak, einen ukrainischen Volkstanz. Der dritte Mann auf dem Podium war mit Erwan Nigon kein Unbekannter. Der Franzose verteidigte damit seinen dritten Platz in der Tabellenwertung.

Vierter wurde Alessandro Polita (HRP Honda). Auf Position fünf sah Marc Moser die schwarz-weiß-karierte Flagge. Der Yamaha-Fahrer musste eine Aufholjagd starten. Zu Beginn des Rennens waren vor ihm zwei Fahrer gestürzt, Moser musste in einem großen Bogen ausweichen, was ihn bis auf die drittletzte Position zurückwarf.

Der Auftritt der IDM Superbike 1000 gehörte zu den Highlights im Rahmen des 34. Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix. Die Motor Presse Stuttgart als IDM-Veranstalter und die Truck-GP-Organisation feierten eine gelungene Premiere. „Es hat alles reibungslos geklappt. Die Strecke wurde für unsere Fahrer mit größtem Aufwand immer hervorragend präpariert. Alle Bedenken, die im Vorfeld hinsichtlich der Befahrung des Rings durch die Renn-Trucks geäußert wurden, haben sich zerstreut. Die Superbiker haben sich für eine Wiederholung der Kooperation ausgesprochen, falls die Möglichkeit besteht“, sagt IDM-Serienmanager Normann Broy.

Bereits am nächsten Wochenende (26. bis 28. Juli 2019) gastiert die IDM auf dem Schleizer Dreieck, dann wieder mit allen Prädikatsklassen und drei Cups im Rahmenprogramm.

Rockenfeller siegt bei Reifen-Krimi in Assen

  • „Reifenflüsterer“ Rockenfeller siegt erstmals wieder seit 2017
  • Wittmann vs. Müller – Titelkandidaten machen mit Podiumsresultaten Boden auf Rast gut
  • Aston Martin erneut in den Punkterängen
Mike Rockenfeller Siegt am Sonntag in Assen
Foto: Jens Hawrda

Oben auf in den Niederlanden – Mike Rockenfeller (GER) hat in Assen erstmals seit zwei Jahren ein DTM-Rennen gewonnen. Zuletzt war der Audi-Fahrer im Jahr 2017 in Zandvoort erfolgreich – ebenfalls in den Niederlanden. Schlüssel zum Erfolg: Der sorgsame Umgang mit und die clevere Einteilung der Hankook-Wettbewerbsreifen. Rockenfeller absolvierte die Renndistanz in Assen mit nur dem einen Pflichtstopp – und entschied das Rennen für sich. Auch seine Konkurrenten Marco Wittmann (GER, BMW) und Nico Müller (SUI, Audi) waren als Zweite und Dritte mit dieser Strategie erfolgreich, Wittmann sogar vom letzten Startplatz aus.

Damit machten die Verfolger in der Meisterschaft Boden gut. Allerdings sorgte der Gesamtführende René Rast (GER, Audi) mit einer beherzten Schlussphase dafür, dass es nur wenige Zähler waren, die die beiden aufholten. Der Polesitter kreuzte als Fünfter die Ziellinie – war allerdings nur acht Runden vor Schluss mit einem zusätzlichen, zudem nicht ganz optimalen Boxenstopp von der führenden Position auf den 13. Platz zurückgefallen. Platz vier ging an den beeindruckenden Rookie Jonathan Aberdein (RSA, Audi).
Daniel Juncadella mit starker Leistung auf Platz sieben
Foto: Jens Hawrda
Juncadella krönt starke Aston-Martin-Leistung mit Platz sieben

Die starke Pace von Aston Martin im Rennen setzte Daniel Juncadella (ESP) in einen beachtenswerten siebten Platz um. Auch Juncadella profitierte vom schonenden Umgang mit den Reifen und nur einem Boxenstopp im Rennen. Kurz vor dem Fallen der Zielflagge sah es sogar so aus, als könne er nach Rang fünf greifen – Juncadella setzte sich neben „Local Hero“ Robin Frijns (NED, Audi), konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Beide musste sich zudem dem heranstürmenden René Rast wenige Kurven vor Schluss geschlagen geben.

Vorteil, Rast: mit 22 Punkten Vorsprung nach Brands Hatch

Nach dem ersten Auftritt der DTM auf dem TT Circuit in Assen führt René Rast die Meisterschaft mit 158 Punkten weiter an. 22 Zähler beträgt sein Vorsprung auf Audi-Markenkollege Müller. Der Sieger vom Samstag, Marco Wittmann, hat nach den Rennen in Assen 118 Punkte auf dem Konto, Philipp Eng (AUT, BMW) 111. Mike Rockenfeller kommt mit dem Assen-Sieg am Sonntag auf 94 Punkte.

DTM: Renè Rast holt Pole für Rennen zwei

Renè Rast holt Pole fürs Sonntagsrennen in Assen
Foto: Jens Hawrda
Renè Rast (Audi) hat sich die Pole und die Zusatzpunkte für das heutige Sonntagsrennen der DTM in Assen  vor Jonathan Aberdein vom Audi Kundenteam WRT und Mike Rockenfeller (Audi) geholt.

Auf den Plätzen vier und fünf folgen mit Nico Müller und Robin Frijns zwei weitere Audi-Piloten vor dem besten BMW von Sheldon Van der Linde auf Platz sechs. Loic Duval (Audi), Philipp Eng (BMW), Timo Glock (BMW) und Pietro Fittipaldi (Audi) vervollständigen die Top-Ten.

Die Aston Martin Piloten belegen nach dem Qualifying die Plätze 14-17. Der gestrige Sieger, Marco Wittmann (BMW) steht als Letzter in der Startaufstellung.
Starke Leistung von Jonathan Aberdein mit Platz zwei im Qualifying
Foto: Jens Hawrda

IDM-Superbike: Puffe siegt und holt Tabellenführung

Julian Puffe holt sich die Tabellenführung zurück
Foto: Jens Hawrda

Das war spannend, den Fahrer von drei verschiedenen Marken standen auf dem Siegerpodest: BMW, Kawasaki, Yamaha. Der erste IDM Superbike 1000-Lauf im Rahmen des Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix war ein Kracher.

Ilya Mikhalchik und Polesetter Julian Puffe (beide alpha Racing-Van Zon-BMW) setzten sich an der Spitze ab. Der 23-jährige Schleizer übernahm zunächst die Führungsarbeit. Als ihm in der Kurzanbindung des Nürburgrings das Vorderrad leicht einklappte, zog der Ukrainer, der auch der IDM-Titelverteidiger ist, an Puffe vorbei. 

Das brisante Duell – Mikhalchik und Puffe trennte vor dem Rennen ein einziger Punkt in der Gesamtwertung – endete vorzeitig in der 16. Runde. Mikhalchik rollte aus: technischer Defekt an der S 1000 RR. Der 23-jährige war stinksauer. Puffe sah seinen Konkurrenten vor sich ausfallen und gewann zum zweiten Mal in dieser Saison. „Ich hatte bei beiden Siegen Glück. Ilya ist jedes Mal mit technischem Defekt ausgeschieden. Er hätte sonst gewonnen.“ Puffe war während des Rennens irritiert gewesen durch ein Geräusch an seiner BMW, das er nicht definieren konnte. „Etwa nach acht Runden hat sich die Schraube aus der Auspuffhalterung gelöst. Der Auspuff hat am Motorrad geschliffen. Es war ein total komisches Gefühl. Ich konnte es aber erst im Ziel nachvollziehen.“ Im Endeffekt zählt aber nur, dass Puffe jetzt wieder die Tabellenführung inne hat. Zumindest bis zum morgigen Lauf um 14:50 Uhr hat er 24 Punkte Vorsprung vor Ilya Mikhalchik.

Erwan Nigon (Kawasaki Weber-Motos Racing) fuhr dahinter ein einsames Rennen, hatte eine große Lücke nach vorn und viel Luft nach hinten. Es war der vierte Podiumserfolg für die Grünen in diesem Jahr. Dritter wurde Marc Moser (MGM Racing Performance, Yamaha). Der 25-Jährige hatte zum Saisonbeginn Podestplätze angekündigt, war aber bisher vom Pech verfolgt. Dass ihn der dritte Platz gleichzeitig in die Top Ten der IDM Superbike 1000 brachte, fühlte sich für ihn an wie ein Befreiungsschlag. 

Moser hatte im spannendsten Fight des Laufes gesteckt, in dem sich desweiteren Alex Polita (Holzhauer Racing Promotion, Honda), Jan Mohr (BCC Racing Team, BMW) und Toni Finsterbusch (Suzuki Mayer) beharkt hatten. Keine Runde kam ohne Positionswechsel aus.

Nichts lief aber mehr bei Daniel Kartheininger (HPC-Power Suzuki). Er wurde durch einen technischen Defekt ausgebremst. Teamkollege Kevin Sieder stürzte. Suzuki-Laux-Pilotin Sarah Heide blieb unabhängig davon nur wenige Meter daneben liegen.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Schwieriges Regenrennen für Aston-Martin in Assen

  • Neuntes von achtzehn Saisonrennen: R-Motorsport schließt erste Saisonhalbzeit auf dem TT Circuit Assen ab
  • Jake Dennis: „Mit Platz zwölf kamen wir nicht weit von den Punkterängen ins Ziel. Alles in allem bin ich mit dem Tag nicht unzufrieden.“
  • Dr. Florian Kamelger: „Jetzt heißt es nach vorne zu schauen und am Sonntag zu versuchen, wieder einmal Punkte zu holen.“
  • R-Motorsport beendet die erste Hälfte der DTM-Saison 2019 mit einem fordernden Regenrennen in Assen. 
Paul Di Resta
Foto: Jens Hawrda

Kurz vor dem Start öffneten sich die Schleusen über dem TT Circuit Assen. Ein heftiger Regenschauer setzte die Strecke unter Wasser, sodass es zu einer starken Gischt-Entwicklung kam. Nachdem alle Trainings und das Qualifying zuvor bei trockenen Bedingungen stattgefunden hatten, wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety Car gestartet.

Das Fahrer-Quartett von R-Motorsport ging aus der zweiten Hälfte der Startaufstellung ins Rennen und setzte gesammelt auf einen Boxenstopp in Runde sieben. Jake Dennis (24, Großbritannien) machte im Vergleich zu seiner Startposition sechs Plätze gut und überquerte die Ziellinie als Zwölfter.

Sein Teamkollege Ferdinand von Habsburg (22, Österreich) verbesserte sich im Rennverlauf um vier Positionen und kam auf Rang 13 ins Ziel. Paul Di Resta (33, Großbritannien) beendete den ersten Lauf in Assen direkt hinter seinen beiden Markenkollegen auf dem 14. Platz. Der DTM-Champion des Jahres 2010 verbesserte auf abtrocknender Strecke mehrmals die zu diesem Zeitpunkt jeweils schnellste Rennrunde.

Für Daniel Juncadella (28, Spanien) war das neunte Saisonrennen leider schon kurz nach dem Start beendet. Der Spanier rollte nach wenigen Minuten mit einem technischen Defekt am Streckenrand aus.

Samstag, 20. Juli 2019

Wittmann gewinnt spektakuläre DTM-Premiere in Assen

  • Saisonsieg Nummer drei: BMW-Fahrer Marco Wittmann in hart umkämpftem Regenrennen vorn
  • Mutige Strategie: Audi-Mann Nico Müller wird nach kämpferischer Leistung Zweiter
  • Audi-Speerspitze René Rast als Dritter „Halbzeitmeister“

Marco Wittman vor Renè Rast
Foto: Jens Hawrda
Marco Wittmann (GER, BMW) hat die packende Premiere der DTM in der „Kathedrale des Motorsports“ für sich entschieden. Von der Pole-Position nutzte er bei denkbar schwierigen, weil extrem nassen Bedingungen den Start hinter dem Safety-Car klug aus, setzte sich vor seinem Pflichtboxenstopp um das entscheidende Quäntchen von seinem direkten Konkurrenten René Rast (GER, Audi) ab und kämpfte sich in der Schlussphase gekonnt am Führenden Nico Müller (SUI, Audi) vorbei. Müller hatte von allen Fahrern am längsten mit seinem Pflichtboxenstopp gewartet und hatte seine zwischenzeitliche Führung auch nach dem Reifenwechsel zunächst behalten. Auf kalten Regenreifen hatte der Schweizer dem glänzend aufgelegten Wittmann in der Schlussphase allerdings nichts entgegenzusetzen.

Zum Abschluss der ersten Saisonhälfte standen damit nicht nur drei der vier Fahrer auf dem Podium, die den Saisonverlauf bisher bestimmt haben, sondern auch der vierte im Bunde, Philipp Eng (AUT, BMW), landete unter den Top Vier. Rast führt die Meisterschaft nun mit 145 Zählern an, gefolgt von Müller (121 Punkte), Eng (111 Punkte) und Wittmann (100 Punkte), der in Assen zum zweiten Mal in dieser Saison von der Pole-Position ein Rennen gewann.

Knifflige Bedingungen – höchstes Tempo bei minimalem Grip

Die Rennstrecke in Assen gilt im DTM-Rennkalender als eine der schnellsten. Mit der „Ramshoek“ steht hier die schnellste Kurve der Saison auf der Agenda – Höchstgeschwindigkeit im Trockenen mit 270 Kilometern in der Stunde und rund 3g Querbeschleunigung inklusive. Das Wetter brachte im Samstagsrennen zusätzliche Würze: Ergiebige Regenschauer setzten die Strecke in Assen vor dem Start kräftig unter Wasser, sodass auf Anweisung des Renndirektors dieser erst nach drei Runden hinter dem Safety-Car fliegend freigegeben wurde. In der Folge trocknete der Kurs immer mehr ab, sodass sich eine trockenere Fahrspur bildete. Ein vorhergesagtes, schweres Gewitter blieb bis Rennende aus.

Positive Resultate für Aston Martin

Nicht nur Timo Glock (GER, BMW) erlebte in Assen mit Rang fünf ein positives Resultat nach einem eher verkorksten Saisonstart, auch die Mannschaft von Aston Martin hinterließ einen guten Eindruck. Jake Dennis (GBR) und Ferdinand von Habsburg (AUT) beendeten das schwierige Rennen auf den Plätzen zwölf und 13, Paul Di Resta (GBR) nach starken Rundenzeiten auf der 14. Position.


Ergebnis – 1. Rennen, Assen

01. Marco Wittmann (GER), BMW,
02. Nico Müller (SUI), Audi,
03. René Rast (GER), Audi,
04. Philipp Eng (AUT), BMW,
05. Timo Glock (GER), BMW,
06. Jonathan Aberdein (RSA),
07. Jamie Green (GBR), Audi,
08. Loïc Duval (FRA), Audi,
09. Mike Rockenfeller (GER), Audi,
10. Sheldon van der Linde (ZAF), BMW.

Doppelpodium für Audi bei Regenschlacht in Assen

  • René Rast nach Platz drei am Samstag DTM-Halbzeitmeister
  • Nico Müller verpasst Sieg im Regenrennen nur knapp
  • Audi nach der ersten Saisonhälfte Spitzenreiter aller drei Meisterschaften
Renè Rast ist Halbzeitmeister
Foto: Jenbs Hawrda

Audi hat bei der mit Spannung erwarteten DTM-Premiere auf der berühmten Motorrad-Rennstrecke in Assen ein weiteres Doppelpodium erzielt und behauptet zur Halbzeit der Saison 2019 die Führung in allen drei Meisterschaften.

Mit 18 von 27 möglichen Podiumsplatzierungen ist Audi mit dem neuen RS 5 DTM ein eindrucksvoller Start in die Turbo-Ära der DTM gelungen. Nach der ersten Saisonhälfte liegen mit René Rast (145 Punkte) und Nico Müller (121) zwei Audi-Piloten an der Tabellenspitze. Beide vergrößerten am Samstag mit starken Leistungen bei schwierigen Bedingungen ihren Vorsprung auf den drittplatzierten BMW-Fahrer Philipp Eng. In der Herstellerwertung führt Audi mit 508 Punkten klar vor BMW (388). In der Teamwertung liegen mit dem Audi Sport Team Rosberg und dem Audi Sport Team Abt Sportsline zwei Audi-Teams vorn. 

Starker Regen machte das erste DTM-Rennen in der „Cathedral of Speed“ vor allem in der Anfangsphase zu einer tückischen Angelegenheit. „Wir hatten an vielen Stellen Aquaplaning. Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten“, sagte Nico Müller, der sich in den ersten zehn Runden vom sechsten Startplatz auf Position drei nach vorn kämpfte. „Dabei habe ich etwas zu viel Zeit auf die Führenden verloren.“

Müller wechselte erst kurz vor Rennende die Reifen und behauptete beim Boxenstopp den ersten Platz vor Marco Wittmann (BMW) und René Rast, die sich vom Start weg ein Duell um die Führung geliefert hatten. „Leider hat es etwas länger als erhofft gedauert, die kalten neuen Regenreifen zum Arbeiten zu bringen, deshalb ist Marco an mir vorbeigekommen“, sagte Müller. „Er hat heute verdient gewonnen.“

„Der Zweikampf mit Marco hat natürlich viel Zeit gekostet, deshalb kam Nico vor uns auf die Strecke zurück“, sagte Rast, der hinter Wittmann und Müller Dritter wurde. „Es war alles andere als ein perfektes Rennen. Trotzdem ist ein Podium dabei herausgesprungen und ich führe weiter in der Meisterschaft. Morgen greifen wir neu an.“

Drittbester Audi-Pilot im Samstagsrennen war Jonathan Aberdein vom Kundenteam WRT Team Audi Sport auf Platz sechs. Jamie Green kämpfte sich nach einem schwierigen Qualifying vom zwölften Startplatz auf den siebten Platz nach vorn. Mit Loïc Duval und Mike Rockenfeller auf den Plätzen acht und neun kamen auch die beiden Fahrer des Audi Sport Team Phoenix und damit insgesamt sechs Audi RS 5 DTM in die Punkteränge.

Äußerst unglücklich verlief am Samstag das Heimspiel von Robin Frijns. Nach einem Leck am Öltank im Qualifying musste der Niederländer vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen. Frijns lag schon wieder in den Punkterängen, ehe er sich bei einem Dreher das Heck beschädigte und ausschied.

„Das war ein sehr spannendes Rennen“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Bei den nassen Bedingungen wusste vorher keiner, was passieren würde. Aber fast alle Fahrer waren kontrolliert unterwegs. Mit Nico und René haben zwei unserer Piloten um den Sieg gekämpft. Es war sehr knapp und hat am Ende nicht ganz gereicht, aber auch die Plätze zwei und drei sind ein gutes Ergebnis für Audi.“