Dienstag, 31. August 2021

Küs Team Bernhard holt Joel Eriksson in Deutsche GT-Meisterschaft

  • Starker Neuzugang aus Schweden startet bereits bei Lausitzring-Rennen
  • Joel Eriksson teilt sich Cockpit eines Porsche 911 GT3 R mit Dylan Pereira
  • Comeback im ADAC GT Masters für Eriksson willkommene neue Herausforderung

Küs Team Bernhard holt Joel Erikson in's Cockpit
Foto: Jens Hawrda

Prominenter Neuzugang beim Küs Team Bernhard eineinhalb Wochen vor den nächsten beiden ADAC GT Masters-Läufen auf dem Lausitzring (10.–12. September): Der Rennstall des zweimaligen Le-Mans-Siegers und FIA-Langstrecken-Weltmeisters Timo Bernhard verpflichtet für den Rest der ADAC GT Masters-Saison 2021 Joel Eriksson (23). Der Schwede teilt sich einen der beiden Porsche 911 GT3 R des Rennstalls aus Bruchmühlbach-Miesau mit Dylan Pereira (24/Luxemburg). Für Eriksson ist die Deutsche GT-Meisterschaft kein Neuland: 2020 war er im ADAC GT Masters mit einem Schubert-BMW am Start.

„Ich bin begeistert, dass ich zurück bin im GT-Auto. Umso mehr, weil ich in einer so hochkarätigen Meisterschaft wie dem ADAC GT Masters fahren kann und für eine so leidenschaftliche und erfolgreiche Mannschaft wie das KÜS Team Bernhard“, sagt Joel Eriksson. „Ich kann die Rennen auf dem Lausitzring kaum erwarten“, betont er. Zuletzt war der Schwede, Vize-Europameister der Formel 3 von 2017, in der Formel-E-Weltmeisterschaft für Dragon Penske im Einsatz.

Teamchef Timo Bernhard erklärt: „Ich bin froh, dass wir mit Joel Eriksson einen absoluten Hochkaräter verpflichten konnten. Wir haben uns vor drei Jahren beim Race of Champions kennengelernt, wo er mit dem Team Schweden am Start war. Wir haben uns schon damals gut verstanden, hatten immer Kontakt und standen schon einmal kurz vor einer Zusammenarbeit. Ich freue mich, dass ein Fahrer, den ich wirklich sehr schätze, jetzt in einem meiner Autos sitzt.“ Den zweiten Porsche 911 GT3 R des Küs Team Bernhard pilotieren im ADAC GT Masters Titelverteidiger Christian Engelhart (34/Starnberg) und Porsche-Werksfahrer Thomas Preining (23/A).



Montag, 30. August 2021

IDM spannende Rennen am Red Bull Ring

Doppelsieg für Florian Alt #66 am Red Bull Ring
Foto: IDM/Dino Eisele

 

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) hat auf dem Red Bull Ring wieder Geschichte geschrieben. Nach sieben Jahren Pause kehrte die Serie auf den Kurs in Österreich zurück. Ein Doppelsieg in der IDM-Königsklasse Superbike 1000 und haarscharfe Entscheidungen in allen weiteren Rennen, ließen die Fans  auf der Steiermark-Tribüne feiern. In Österreich wurden die Weichen für das große IDM-Finale im September in Hockenheim gestellt.  

Doppelsieg für Florian Alt in der Königsklasse

In der Königsklasse IDM Superbike 1000 wurde der Gesamt-Führende Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon-BMW) seinem Spitznamen „Iceman“ gerecht. Nach den beiden Podiumsplätzen in der Steiermark verzog der Ukrainer keine Miene, erst später war der Anflug eines Lächelns erkennbar. Grund seiner sich langsam auflösenden Verstimmung: Er hatte keines der beiden Rennen gewonnen.

Beide Siege gingen an den überragenden Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing), der schon im Training dominiert hatte. Nach einem verkorksten Saisonauftakt und seinem Fehlen bei der Veranstaltung im tschechischen Most spülte der Triumph den Nümbrechter nun binnen eines Wochenendes vom zehnten auf den dritten Platz in der Tabelle. Seinen Doppelsieg widmete Alt seiner Schwester Sina und seinem Schwager Pascal. Die Beiden hatten am Wochenende kirchlich geheiratet. Alt hatte die Beiden als Trauzeuge bereits zum Standesamt geführt und nun wäre der nächste Akt an der Reihe gewesen, aber jetzt ging der Rennsport vor. Als verantwortungsvoller Bruder der Braut hatte er sich aber im Vorfeld um die Organisation der Feierlichkeiten gekümmert.

Dem zweifachen Titelträger Mikhalchik kann der Deutsche auf dem Weg zur dritten Meisterschale trotz des tollen Wochenendes in der Steiermark nicht mehr gefährlich werden. Dafür trennen die Beiden zu viele Punkte voneinander. Theoretische Chancen hat aber noch Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing). Diese haben auf dem Red Bull Ring zwar  abgenommen, denn Debise kam in beiden Läufen als Vierter ins Ziel. Aber die Rechnung wird erst ganz zum Schluss gemacht.

Im ersten Lauf wurde das Podium neben Alt und Mikhalchik durch Markus Reiterberger (BCC Racing) vervollständigt, im zweiten durch Luca Grünwald (Kiefer Racing), der zum vierten Mal im Superbike-Premierenjahr seines Teams auf dem Treppchen stand.

Im zweiten Rennen präsentierten sich die einheimischen Fahrer besonders stark. Das Österreich-Trio mit Jan Mohr (EGS-alpha-Van Zon-BMW), Nico Thöni (Kawasaki Weber-Motos Racing) und Philipp Steinmayr (Team Ratezi)  raste in die Top Ten und das auf drei verschiedenen Marken.

IDM Supersport 600

In der IDM Supersport 600 hatte Patrick Hobelsberger (Bonovo action by MGM Racing) im ersten Rennen mit technischen Problemen am Motorrad zu kämpfen. Mehr als der fünfte Platz war nicht drin. Den Sieg trug ausgerechnet Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) davon, sein größter Konkurrent im Titelkampf. Der Franzose trat wie immer als Doppelstarter in zwei Klassen an. Die französische Supersport 600-Meisterschaft hat er bereits unter Dach und Fach gebracht, die deutsche soll die nächste werden. Kevin Wahr (MVR-Racing) hatte Debise rundenlang unter Druck gesetzt, musste aber passen. Der Nagolder wurde Zweiter.

Den zweiten Lauf konnte aber Hobelsberger vor Debise gewinnen, somit übte der Bayer Schadensbegrenzung. Dritter wurde in beiden Läufen Thomas Gradinger (Eder-Racing). Er wollte bei seinem Heimrennen unbedingt aufs Podium, auch wenn er in diesem Fall seinem Yamaha-Markenkollegen und Titelfavoriten Hobelsberger ein paar Meisterschaftspunkte raubte. Doch der Österreicher hielt herzerfrischend fest: „Ich konnte Pax überholen. Für ihn tut´s mir leid, er ist sicher angepisst, aber das ist Racing.“

IDM Supersport 300

Auch in der IDM Supersport 300, der Nachwuchsklasse im Programm, gab es keine Geschenke. Dass Victor Steeman den ersten Lauf für sich entschied, war keine Überraschung. Das Freudenberg KTM WorldSSP hatte seinen WM-Fahrer für einen Gaststart eingeladen mit erweiterter Funktion als Tipp-Geber für die vier IDM-Fahrer der Mannschaft. Steeman ist momentan Fünfter in der Supersport 300-Weltmeisterschaft. Auf dem Red Bull Ring fuhr er außerhalb der Wertung im ersten Rennen mit.   

Einen Meister-Moove zeigte in der finalen Runde des ersten Laufes Lennox Lehmann (Freudenberg KTM WorldSSP Team, 15). Der Titelverteidiger schlüpfte in der letzten Kurve noch innen an seinem Kontrahenten Luca De Vleeschauwer (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki, 18) durch. Der Belgier erreichte mit dem dritten Platz wiederum sein bisher bestes Saisonergebnis.

Mit einem Fotofinish und Doppelsieg für das Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki-Team endete das turbulente zweite Rennen. Luca De Vleeschauwer (18) siegte mit einem Vorsprung von zwölf Tausendstelsekunden vor Marvin Siebdrath. Dritter wurde Leo Rammerstorfer (Freudenberg KTM WorldSSP Team, 17). Der Österreicher ist eng mit seinem Teamkollegen Lennox Lehmann befreundet, der zwei Wochen zu Besuch bei ihm war. „Wir haben ein bisschen mit E-Crossmotorrädern trainiert“, verriet Lehmann, „aber nicht so viel wie wir wollten, weil sich die Nachbarn beschwert haben.“ Für Rammerstorfer hat es sich aber gelohnt. Der dreifache Laufsieger Dirk Geiger, der bisher zum Kreis der Titelanwärter zählte, muss sich jegliche Hoffnungen abschreiben. Probleme mit der Elektronik machten  ihn auf dem Red Bull chancenlos.

IDM Sidecar

In der IDM Sidecar dominierten die WM-Gespannteams, die auf dem Rückweg von Rijeka in Richtung Heimat auf dem Red Bull Ring einen Stopp einlegten. Der WM-Zweite Todd Ellis feierte mit seiner Beifahrerin Emmanuelle Clèment (Santander Salt/LCR F1, 600 cm³) seinen Einstand mit neun Sekunden Vorsprung vor dem Feld, in dem es umso enger zuging.

Tim Reeves/Kevin Rousseau (Bonovo Action Team/Adolf RS F1) beharkten sich mit Pekka Päivärinta/Ilse De Haas und Markus Schlosser/Marcel Fries (Team Schlosser/LCR F1, 600 cm³). Reeves, der am Samstag seinen 49. Geburtstag hatte, ging als Gewinner der Positionswechsel hervor, Schlosser folgte ihm. Die IDM-Führenden Josef Sattler und Luca Schmidt (Bonovo Action Team/Adolf RS F1) beendeten den Lauf auf Rang sechs.

Todd Ellis gewann auch das zweite Rennen vor dem achtfachen Weltmeister Tim Reeves.  „Wir hatten heute einen richtigen Zweikampf auf Augenhöhe. Genau das, was wir wollten“, sagte Reeves im Anschluss. Auch Ellis war sich sicher, den Zuschauern guten Rennsport geboten zu haben. Sattler/Schmidt wurden nach drei Rennen ohne Podestplatz diesmal als Dritte abgewunken. „Nach diesem Wochenende kann ich endlich wieder ruhig schlafen“, sagte Sattler ausgelassen nach dem Rennen.

Gelungenes Wochenende in der Steiermark

Weil auch im IDM Superstock 600-Cup, dem Austrian Junior Cup sowie im Yamaha R3 bLU cRU Cup und dem Northern Talent Cup um Punkte gekämpft wurde, gab es in der Steiermark erstklassige Unterhaltung.

„Unser Comeback auf dem Red Bull Ring war ein voller Erfolg. Wir sind an einen Ort zurückgekehrt, der den Rennsport in vollen Zügen lebt“, resümiert IDM-Serienmanager Normann Broy. „Es gab spannende Rennen und Überraschungen in allen Klassen und das Wetter war besser als die Vorhersage. Die Weichen für das IDM-Finale vom 24. bis 26. September 2021 sind nun gestellt. Das Beste ist: In keiner IDM-Klasse wurde in diesem Jahr vorzeitig der Sieger gekürt. Das hatten wir lange nicht. Es bleibt also spannend.“

Sonntag, 29. August 2021

IDM Suberbike: Florian Alt holt Pole am Red Bull Ring

Florian Alt #66 holt Pole am Red Bull Ring
Copyright: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG

Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing) startet auf dem Red Bull Ring von der Pole Position in der IDM Superbike 1000. Er nahm Markus Reiterberger (BCC Racing) im Qualifying eine halbe Sekunde ab. Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) sorgte mit der ZX-10RR dafür, dass BMW nicht die komplette erste Startreihe besetzt. Der Meisterschaftsführende Ilya Mikhalchik brachte die viertbeste Zeit zustande und bastelte mit seiner Freundin an großen Namensschildern für seine Anzeigetafel in der Boxengasse. Das Team soll ihn so im Rennen über die Positionen der potentiellen Gegner auf dem Laufenden halten. Bastien Mackels zerstörte im ersten Qualifying die SWPN-Yamaha. Der Lenker ließ sich nach links und geradeaus bewegen. Ansonsten ging nichts mehr. Das Team holte aus der Verkleidung die halbe Wiese des Red Bull Rings heraus. Dank der Manpower im ihn herum konnte er im zweiten Qualifying trotzdem wieder fahren.

Nicht mehr am Start ist Alessandro Polita. Der Italiener vom HRP-Team war gestern im freien Training gestürzt und hat sich das Schlüsselbein gebrochen.

Florian Alt hatte nicht eine Minute um die Pole Position zittern müssen. Ein Wermutstropfen trübte das Ergebnis. Er ist heute nicht live als Trauzeuge in der Heimat. Alts Schwester Sina heiratete um 14:00 Uhr kirchlich in Hülsenbusch. Das ist ein Ortsteil von Gummersbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen. Florian Alt war bereits Trauzeuge (siehe Titelbild) bei der standesamtlichen Zeremonie im Mai. Damals hatte die Familie den Termin um eine Woche verschoben, weil „Flo“ sonst bei der Endurance-WM bei der German Speedweek gewesen wäre, die dann auf Grund von Corona bekanntlich ausgefallen ist. Die Umlegung lohnte sich für das Brautpaar im Nachhinein sogar insofern, weil sich das Wetter eine Woche später viel besser präsentierte.

Obwohl er beim heutigen Fest nicht dabei ist, hat Alt alles für die Organisation gegeben. Er hat das Brautkleid mit seiner Schwester ausgesucht, „weil sie von mir eine ehrliche Meinung bekommen hat. In Sachen Brautkleidern bin ich jetzt der Profi“, ist er nach der Mammutaufgabe völlig überzeugt. Außerdem hat er alles besorgt, was für die Hochzeit notwendig ist, unter anderem das weiße BMW M4 Cabrio, in dem Sina und ihr Mann Pascal zu Hause abgeholt wurden. Und ganz aus der Welt war der Superbiker schließlich auch nicht. Er wurde per Videokonferenz in der Kirche zugeschaltet. Zwar ein bisschen später, weil auch genau um 14:00 Uhr das zweite Qualifying in der IDM Superbike 1000 stattfand, aber Alt hat sich ja beeilt.

IDM Superbike 1000, Ergebnis Q1 + Q2:

1. Florian ALT (DEU/BMW)

2. Markus REITERBERGER (DEU/BMW)

3. Valentin DEBISE (FRA/Kawasaki)

4. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)

5. Vladimir LEONOV (RUS/Yamaha)

6. Luca GRÜNWALD (DEU/BMW)

7. Julian PUFFE (DEU/BMW)

8. Bastien MACKELS (BEL/Yamaha)

9. Pepijn BIJSTERBOSCH (NLD/BMW)

10. Philipp STEINMAYR (AUT/Yamaha)

Quelle: idm.de / ANKE WIECZOREK

Freitag, 27. August 2021

Deutschen Rennsport-Meisterschaft sorgt am Red Bull Ring für optische und akustische Höhepunkte

  • DTM Classic bringt 20 automobile Schätze der Siebziger zurück auf die Rennstrecke
  • Vom legendären Zakspeed-Capri über Porsche bis zum BMW M1
  • Marc Surer steuert einen BMW 320 Gruppe 5 des einstigen BMW Junior Teams
  • Harald Grohs führt die Einführungsrunden im Werks-Porsche 935 an
  • Fünfte Station der DTM 2021: vom 03. bis 05. September auf dem Red Bull Ring

Peter Mücke (GER) im Zakspeed-Capri Turbo
Foto: Jens Hawrda

Hans-Joachim Stuck, Klaus Ludwig, Rolf Stommelen, Hans Heyer, Harald Ertl und Dieter Glemser – klangvolle Namen von wahren Lenkrad-Artisten, die in den Siebzigerjahren in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) für Furore sorgten. Dabei begeisterten die Lenkrad-Virtuosen genauso wie die PS-gewaltigen Rennwagen, vor allem die Gruppe-5-Boliden von Ford, BMW und Porsche. Die DTM Classic, wichtige Säule der hochkarätigen DTM-Plattform, bringt 20 der legendären Boliden in einem einzigartigen DRM-Revival im Rahmen des fünften DTM-Rennwochenendes (03. bis 05. September) auf dem Red Bull Ring zurück auf die Rennstrecke. Herausragend: Der ehemalige Formel-1-Pilot Marc Surer wird einen BMW 320 Gruppe 5 des legendären BMW Junior Teams pilotieren, begleitet vom ehemaligen BMW Rennleiter Jochen Neerpasch und dem aktuellen BMW Junior Team bestehend aus Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen. Zudem steuert Harald Grohs während den Einführungsrunden einen Porsche 935.

Die Deutsche Rennsport-Meisterschaft ist die glanzvolle Vorgänger-Serie der aktuellen DTM. Von 1972 bis 1981 fuhren Tourenwagen und Sportwagen gemeinsam in der damals höchsten Liga des deutschen Rennsports. 1972 wurde „Strietzel“ Stuck im Werks-Capri der erste DRM-Champion, danach beherrschte der Zakspeed-Escort die DRM, zweimal Dieter Glemser und zweimal Hans Heyer eroberten die Titel. Dann dominierte der bullige Porsche 935, mit dem 1976 Rolf Stommelen und 1979 Klaus Ludwig die Titel errangen. 1978 triumphierte Formel-1-Pilot Harald Ertl im Schnitzer BMW 320 Turbo, 1980 Hans Heyer im hellblauen Lancia Beta Montecarlo, bevor Klaus Ludwig mit dem Titelgewinn im Zakspeed-Capri Turbo 1981 diese spektakuläre Ära beendete.

Erstmals drei Gruppe-5-Capri in einem Rennen

Das DRM-Revival im Rahmen der DTM Classic auf der Formel-1-Rennstrecke in der Steiermark wird zum außerordentlichen Stelldichein von 20 der automobilen Schätze jener Zeit. Zum ersten Mal seit der DRM-Ära werden gleich drei jener fulminanten Gruppe-5-Capri im Rennen zu sehen sein, die einst vom legendären Meistermacher Erich Zakowski und seinem Zakspeed-Rennstall entwickelt wurden. In einem der drei Capris werden sich DTM-Teamchef Peter Mücke sowie sein Sohn und ehemaliger DTM-Pilot Stefan Mücke abwechseln.

Vom 1600er Ford Escort über BMW 2002, Porsche mit den Modellen 914/6 und 911 Carrera RSR bis hin zum De Tomaso Pantera und zum bildschönen BMW M1 reicht die breite Palette der Fahrzeuge jener Zeit. Diesen einzigartigen Augen- und Ohrenschmaus können die Zuschauer am Red Bull Ring nicht nur jeweils am Samstag und Sonntag in Tranings- und Rennaction auf der Strecke erleben, sondern auch hautnah im Fahrerlager. Denn beim DTM-Gastspiel in der Steiermark ist erstmals seit 2019 das Fahrerlager wieder für Zuschauer geöffnet, Eintrittskarte und Einhaltung der 3G-Regelung vorausgesetzt.

Höhepunkt des DRM Revivals: Ex BMW Junior kehrt ins Cockpit des Gruppe 5 BMW zurück

Dass Marc Surer, neben Manfred Winkelhock und Eddie Cheever der dritte im Bunde der „Wilde Reiter GmbH“, wie die BMW Junioren einst genannt wurden, mit einem dieser bulligen BMW 320 Gruppe 5  bei diesem DRM-Revival startet, ist ein absoluter Höhepunkt. Und Harald Grohs, der trotz seiner 77 Jahre immer noch ins Cockpit steigt und beherzt Gas gibt, steuert mit einem originalen Werks-Porsche 935 nicht nur das schnellste Führungsfahrzeug aller Zeiten, sondern auch genau jenen Rennwagen-Typ, mit dem der Essener, selbst siebenmaliger DTM-Sieger, einst Vizeweltmeister bei den Sportwagen wurde.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir zur Premiere unseres DRM-Revivals im Rahmen der DTM Classic ein so hervorragendes Feld an historischen Fahrzeugen am Red Bull Ring begrüßen können. Jedes Auto ist ein Stück lebendige Motorsport-Geschichte. Und es ist großartig, dass wir genau zu diesem Ereignis das Fahrerlager für Zuschauer wieder öffnen dürfen. Besser hätte es nicht sein können“, freut sich Peter Oberndorfer. Der ehemalige DTM-Pilot koordiniert in Partnerschaft mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) die historischen Themen der DTM Classic, die die DNA der DTM in ihrer Vielfältigkeit darstellen soll.

DTM öffnet Fahrerlager für Fans

 Endlich wieder ganz nah dran


  •     Erstmals seit 2019: Fahrerlager am Red Bull Ring an allen drei Tagen geöffnet
  •     Zutritt für jeden mit einem Ticket – es gilt die 3G-Regelung
  •     Rennwagen ganz nah bestaunen, besonders die aus dem DRM-Revival
  •     Rückkehr des Pitwalks: spektakuläre DTM-Drift-Show an der Boxenmauer erleben
  •     Fünfte Station der DTM 2021: vom 03. bis 05. September auf dem Red Bull Ring

Red Bull Ring - fünfte Station der DTM 2021 © DTM

Fans dürfen endlich wieder ins Fahrerlager! Das ist die frohe Botschaft vor dem fünften Rennwochenende der DTM vom 03. bis 05. September auf dem Red Bull Ring. Fast zwei Jahre ist es her, dass beim DTM-Finale im Oktober 2019 zuletzt den Zuschauern der Zugang zum Fahrerlager möglich war. Am Red Bull Ring ist das Fahrerlager an allen drei Tagen, also von Freitag bis Sonntag, für Zuschauer geöffnet. Wer eine Eintrittskarte besitzt, erhält unter Berücksichtigung der 3G-Regelung Zugang ins innerste Areal der Rennstrecke im österreichischen Spielberg, wo das Herz der DTM pulsiert.

„Wir können es kaum erwarten: Endlich wieder Fans im Fahrerlager! Darauf haben wir so lange warten müssen“, freut sich Frederic Elsner, Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR. „Nachdem zuletzt am Nürburgring die behördlich insgesamt erlaubten 10.000 Tribünenplätze ausverkauft waren, ist die Rückkehr der Fans ins Fahrerlager der nächste wichtige Meilenstein.“ Auch für die folgenden DTM-Events im niederländischen Assen (17. bis 19. September) und auf dem Hockenheimring (01. bis 03. Oktober) ist die Öffnung des Fahrerlagers für Zuschauer je nach Pandemie-Situation vorgesehen.

Der populäre DTM-Pitwalk kehrt zurück und damit der direkte Blick in die DTM-Boxen

Mit der Öffnung des Fahrerlagers – entsprechend den behördlichen Vorgaben wird dafür gesorgt, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig Zutritt erhalten – kehrt auch der populäre DTM-Pitwalk zurück. Jeweils am Samstag und Sonntag zwischen 11:50 und 12:30 Uhr können die Fans das Treiben der DTM-Teams in den Boxen bewundern. Mehr noch: In dieser Zeit tobt sich auch die DTM-Drift-Show auf der Start-Ziel-Geraden aus, und die Fans können dieses Spektakel sowohl von der Haupttribüne als auch direkt von der Boxenmauer aus erleben, ganz getreu dem DTM-Motto „Laut.Nah.Dran.“.

Im Fahrerlager des Red Bull Ring können die Fans auch die Rennwagen aus DTM Trophy und BMW M2 Cup endlich wieder aus der Nähe bestaunen. Für einen besonderen Leckerbissen sorgen dabei die motorsportlichen Schätze aus den Siebzigerjahren, die am Red Bull Ring unter dem Schirm der DTM Classic zum Revival der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) antreten. Für weitere interessante Anlaufstellen im Fahrerlager sorgen die DTM-Partner Autohero und Schaeffler in der Markenwelt. Zusätzlich ist für alle Ticket-Inhaber auch die Bike-City geöffnet mit der Möglichkeit, selbst heiße Runden auf der Kartbahn (gegen Gebühr) zu drehen.

Tickets für die fünfte Station der DTM 2021 sind exklusiv im DTM-Ticket-Shop (tickets.dtm.com) und über die DTM-Tickethotline (01806 996611) erhältlich. Tageskarten ab 40 Euro und Vorteilstickets (Samstag und Sonntag) ab 55 Euro können bis zum Renntag online und telefonisch bestellt werden. Tageskassen an der Strecke sind nicht geöffnet.

Dienstag, 24. August 2021

IDM feiert Comeback in der Steiermark mit Top-Starterfeldern

 

 Foto: IDM/Dino Eisele

Bis 2013 war die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) Stammgast auf dem Red Bull Ring in Österreich. Die darauf folgende Pause wollte der Promoter und Veranstalter Motor Presse Stuttgart schon 2020 beenden, doch die Corona-Pandemie ließ das nicht zu. Vom 27. bis 29. August 2021 wird das Comeback auf der MotoGP-Strecke mit dem stilisierten großen Bullen im Infield nun als vorletztes IDM-Wochenende der Saison nachgeholt.

Die meisten Teilnehmer werden den Red Bull Ring als Neuland erfahren. Zu lange ist es her, dass die IDM in der Steiermark gastierte und die Strecke im Kopf noch abgespeichert ist. Der Rennleiter auf dem Kurs in Spielberg ist übrigens kein Geringerer als Andreas „Andy“ Meklau. Er gewann als einziger Österreicher einen Lauf in der Superbike-WM. Bis 2011 fuhr der heute 54-Jährige in der IDM Superbike 1000.

Inzwischen sind die Motorräder noch schneller, noch ausgereifter geworden. Ilya Mikhalchik (EGS-alpha-Van Zon BMW) aus der Ukraine reist als Führender der IDM-Königsklasse nach Österreich. Er hat den verletzten Schweizer Dominic Schmitter (Hess Racing, Yamaha) abgelöst, der nach seinem Sturz in Assen für den Rest der Saison ausfällt. Der Weg zum dritten Superbike-Titel scheint damit für Mikhalchik vorerst frei zu sein. Er hat 30 Punkte Vorsprung vor seinem direkten Verfolger Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing) aus Frankreich und 36 Zähler vor Bastien Mackels (SWPN, Yamaha) aus Belgien. Wie schnell sich das Blatt jedoch wenden kann, hat der Sturz von Schmitter gezeigt. Der Deutsche Luca Grünwald (Kiefer Racing, BMW) und der Russe Vladimir Leonov (Hertrampf MO Yamaha Racing) belegen die Tabellenplätze vier und fünf. Hinter dem Favoriten Mikhalchik trennen die Fahrer in den Top Ten jeweils nur wenige Punkte. In der IDM Superbike 1000 geht es international und eng zu wie seit Jahren nicht. BMW, Honda, Kawasaki und Yamaha sind permanent am Start. Auf Honda hielt bisher Alessandro Polita (HRP) als einziger Fireblade-Fahrer im ganzen Feld die Fahne hoch. Unterstützung kommt nun durch Jan Bühn.

Die Ducati V4R Panigale hat am Red-Bull-Ring einen Gastauftritt
 Foto: IDM/Dino Eisele


Interessant dürfte der zweite Auftritt des Ducati HRT100-Teams werden. Daniel Kartheininger spielt auf der V4R Panigale eine Gastrolle. Teamchef Denis Hertrampf will wissen, wie sich die ursprünglich für die Langstrecke aufgebaute Ducati in Sprintrennen schlägt und ob sie eine Zukunft in der deutschen Top-Klasse hat. Auch Markus Reiterberger (BCC Racing Team, BMW) meldet sich zurück. Der dreifache Superbike-Meister und IDM Laufsieger bei seinem Comeback in Schleiz könnte der entscheidende Faktor werden, der Mikhalchik an der Spitze unter Druck setzt. Es wird spannend, zumal auch die Österreicher wie Nico Thöni (Kawasaki Weber-Motos Racing), Philipp Steinmayr (Bonovo action by MGM Racing, Yamaha) und Jan Mohr (EGS-alpha-Van Zon-BMW) bei ihrem Heimrennen glänzen möchten. Insgesamt 32 Fahrer stehen auf dem Red Bull Ring am Start – Rekord in der Königsklasse in der laufenden Saison. Die IDM Superbike 1000 hat sich wie die anderen IDM-Soloklassen auch zur stark besetzten Meisterschaft auf höchstem Niveau entwickelt.

Patrick Hobelsberger (Bonovo action by MGM Racing, Yamaha) und Valentin Debise (Kawasaki Weber-Motos Racing), der in zwei IDM-Klassen startet, haben sich in der Supersport 600 bereits leicht absetzen können und werden das Titelduell unter sich ausmachen. Glenn Van Straalen (NIWA Racing, Kawasaki), Max Enderlein (M32 Racing, Yamaha) und Rob Hartog (Füsport-RT Motorsports by SKM Kawasaki) folgen mit Respektabstand. Für die Niederländer war das letzte Rennen auf dem TT Circuit Assen ein Heimspiel und sie konnten viele Punkte sammeln. Aber ob das jetzt im Gegenzug auf dem Red Bull Ring für die Österreicher funktioniert? Hier wittert vor allem WM-Pilot Thomas Gradinger (Eder Racing, Yamaha) seine Chance. Er fügt aber hinzu: „Beim Testen habe ich hier aber auch schon Max Enderlein getroffen.“

Ein Sturz von Lennox Lehmann in Assen vor zwei Wochen und die Spitzenplätze von Dirk Geiger (Freudenberg KTM World SSP Team) und Marvin Siebdrath (Füsport-RT Motorsports by SKM-Kawasaki) in Assen haben wieder Bewegung in die IDM Supersport 300 gebracht. Titelverteidiger Lehmann hat seinen großen Vorsprung durch den Ausfall verspielt. Nur drei Fahrer aus den Top Ten der Nachwuchsklasse konnten bisher in jedem Rennen punkten: Siebdrath, Luca De Vleeschauwer (Füsport-RT Motorsports by SKM Kawasaki) und Troy Beinlich (BRT Roto-Store, Kawasaki). Die Entscheidungen fallen oft erst in der letzten Rennrunde und nicht selten sogar im Foto-Finish.

In der IDM Sidecar werden mindestens fünf Gespann-Teams aus der Weltmeisterschaft erwartet, allen voran der WM-Führende Markus Schlosser mit seinem Beifahrer Marcel Fries aus der Schweiz. In der WM fand am vergangenen Wochenende ein Lauf im kroatischen Rijeka statt. Auf dem Rückweg in die Heimat machen die Teams auf dem Red Bull Ring Halt. Die IDM-Wertung führen Josef Sattler/Luca Schmidt an. Nach vier Siegen in Folge musste das deutsche Team jedoch in Assen einen Rückschlag auf Grund der Technik einstecken. Das hat Markus Schwegler/Ondrej Kopecky und Peter Kimeswenger/Kevin Kölsch wieder näher gebracht. Da sich einige der WM-Teams, die am kommenden Wochenende nach Österreich reisen, auch permanent in die IDM Sidecar eingeschrieben haben und damit punkteberechtigt sind, dürfte das für heikle Konstellationen im Titelkampf sorgen. Attraktive Cups im Rahmenprogramm sorgen dafür, dass es ein Highlight dem anderen folgt. Der Rennsportnachwuchs startet im Austrian Junior Cup, dem Yamaha R3 bLU cRU Cup, dem Northern Talent Cup sowie dem IDM Superstock 600 Cup.


Montag, 23. August 2021

Gaststarter Marcel Marchewicz gewinnt Sonntagsrennen der DTM Trophy am Nürburgring

  •  Mercedes-AMG-Pilot Marchewicz siegt für Schnitzelalm Racing
     Zeitstrafe wirft Audi-Pilot Lucas Mauron und BMW-Fahrer Michael Schrey zurück
  •  Titelkampf in der DTM Trophy 2021 spitzt sich zu

Siegreicher Gaststarter Marcel Marchewicz im Mercedes-AMG von Schnitzelalm-Racing © DTM


Marcel Marchewicz (GER) hat als Gaststarter das Sonntagsrennen der DTM Trophy auf dem Nürburgring gewonnen. Der Fahrer des Mercedes-AMG von Schnitzelalm-Racing profitierte von einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe gegen Lucas Mauron. Der Schweizer überquerte im Audi von Heide-Motorsport die Ziellinie als Erster, fiel durch die Strafe aber hinter Marchewicz auf Rang zwei zurück. Das Podium komplettierte der Belgier Nico Verdonck im Toyota von Ring-Racing als Dritter. Eine Zeitstrafe von fünf Sekunden warf auch Michael Schrey im BMW von Hofor Racing by Bonk Motorsport zurück. Er kam als Vierter ins Ziel, wurde am Ende aber als Achter gewertet. Als beste Rennfahrerin im Feld erreichte Laura Kraihamer (AUT) im KTM von True Racing by Reiter Engineering als 14. das Ziel.

Schrey startete von der Pole-Position und behauptete in der ersten Runde des Rennens auch die Führung. Dahinter übernahm Mauron von Rang sechs kommend den zweiten Platz vor Tim Heinemann (GER) im Aston Martin von PROsport Racing, Marchewicz, William Tregurtha (GBR) im Mercedes-AMG der CV Performance Group und Verdonck.

Hochklassige Zweikämpfe bestimmten das erste Renndrittel in der Nachwuchsserie für seriennahe GT-Sportwagen. Die Führung wechselte mehrfach zwischen Schrey und Mauron, ehe sich der Schweizer in der sechsten Runde schließlich durchsetzen konnte. Anschließend war gegen Mauron kein Kraut mehr gewachsen. Runde für Runde distanzierte er die Verfolger. Am Ende überquerte er mit 4,6 Sekunden Vorsprung als Erster den Zielstrich. Das reichte aufgrund der Strafe jedoch knapp nicht zum Sieg.

Hinter Mauron behauptete Schrey lange Zeit den zweiten Platz. Er geriet jedoch mit zunehmender Renndauer immer stärker unter Druck. In Runde 13 war es soweit: Marchewicz fand einen Weg vorbei am BMW und fuhr danach ein relativ einsames Rennen. Schrey hingegen musste sich immer stärker nach hinten orientieren. Im vorletzten Umlauf kämpfte sich auch Verdonck an ihm vorbei, sodass er auf Position vier liegend über die Ziellinie fuhr. Dahinter setzte sich Tregurtha gegen Heinemann durch.

Platz vier reicht Tregurtha, um wieder die Gesamtführung zu übernehmen

Durch dieses Rennergebnis wechselte die Führung in der Gesamtwertung der DTM-Trophy-Saison 2021 erneut. Tregurtha erobert die Spitzenposition, die er am Samstag noch an seinen britischen Landsmann Ben Green (BMW/FK Performance Motorsport) abgeben musste, zurück. Nach sechs von 14 Läufen hat er 110 Punkte auf dem Konto, Green 107. Schrey liegt mit 88 Zählern in Lauerstellung.

Formel-2-Star Lirim Zendeli gelang in seinem zweiten Rennen in der Nachwuchsserie auf der professionellen DTM-Plattform eine spürbare Steigerung. Die deutsche Nachwuchs-Hoffnung erreichte schon im Qualifying die Top 10 mit dem Audi von T3 Motorsport. Im Rennen arbeitete sich Zendeli zwischenzeitlich bis auf Position sieben nach vorne, am Ende wurde er als Neunter abgewunken.

In der DTM Trophy 2021 geht es schon in zwei Wochen weiter mit dem vierten Rennwochenende auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg.

Sonntag, 22. August 2021

AlphaTauri-Pilot Alex Albon feiert ersten DTM-Sieg

Kelvin van der Linde Opfer des heißen Rennens und trotzdem Halbzeit-Meister

  • Spanier Juncadella und zweimalige DTM-Champion Wittmann komplettieren Podium
  • Kelvin van der Linde trotz Ausfalls „Halbzeit“-Meister – Porsche bei DTM-Premiere glücklos
  • Erlebnisreiches Rennen begeistert die Fans: Teilweise fünf Rennwagen nebeneinander
  • Nächste Station der DTM 2021: Red Bull Ring vom 03. bis 05. September

Alex Albon (THA), Ferrari, AlphaTauri AF Corse © DTM

Alex Albon feierte am Nürburgring seinen ersten Sieg und bescherte Ferrari den zweiten Erfolg in der DTM-Geschichte. In einem ereignisreichen Rennen entging der für AlphaTauri AF Corse fahrende Thailänder, vom ersten Startplatz ins Rennen gestartet, allen Zwischenfällen und siegte souverän. Der Formel-1-Ersatzfahrer von Red Bull ist der sechste Sieger im achten DTM-Rennen. Bei trockenen, guten Witterungsbedingungen komplettierten der Spanier Daniel Juncadella im Mercedes-AMG des GruppeM-Teams vor dem zweimaligen DTM-Champion Marco Wittmann im BMW von Walkenhorst-Motorsport das Podium.

Nach acht von 16 Rennen ist Kelvin van der Linde vom Audi-Team ABT Sportsline der inoffizielle „Halbzeit“-Meister der DTM 2021, obwohl der Südafrikaner an diesem Sonntag nach einer Kollision mit Liam Lawson und Mike Rockenfeller erstmals leer ausging. Mit 129 Punkten geht Kelvin van der Linde als Tabellenführer in die zweite Saisonhälfte. Sein Vorsprung auf Maximilian Götz (96) ist auf 33 Zähler geschmolzen. Neuer Dritter der Punktetabelle ist Wittmann (94), Albon (82) ist auf Rang vier vorgerückt.

Wenig Glück hatte Porsche bei der Premiere in der DTM. Wie am Samstag kam Michael Ammermüller im 911-er von SSR Performance nicht ins Ziel, hatte aber mit Startplatz vier das Potenzial deutlich aufgezeigt. Der 19-jährige Belgier Esteban Muth bescherte Lamborghini mit Rang fünf das beste Saisonergebnis. Auch Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock holte im BMW von ROWE Racing als Achter endlich seine ersten DTM-Punkte der Saison.

„Das war heute ein richtig guter Tag für mein Team und mich“, so Albon, der erste thailändische Sieger in der DTM. „Das Team hat über Nacht viel gearbeitet, und das hat sich ausgezahlt. Heute haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, dieses Momentum wollen wir mitnehmen.“ Die Red-Bull-Ferrari-Kombination von AF Corse ist das erste DTM-Team, das in dieser Saison Rennen mit beiden Fahrern – Albon und Lawson – gewonnen hat.

Actionreiches Rennen: „Noch nie in der DTM erlebt: zeitweise fünf Autos nebeneinander.“

Wie schon am Samstag erlebten die Zuschauer auf den Tribünen atemberaubende Momente beim Start in dichtgestaffelter Zweierformation, und das wiederholte sich noch zweimal bei Safety-Car-Phasen. Von Startplatz eins stürmte Alex Albon im AlphaTauri-Ferrari an die Spitze und führte das erstmals 23 Autos zählende DTM-Feld vor Daniel Juncadella (ESP/GruppeM-Mercedes-AMG) und Michael Ammermüller (GER/SSR Performance) im Porsche an. Doch schon in der ersten Runde gab es die ersten Zwischenfälle, als der Schweizer Philip Ellis (Mercedes-AMG/WINWARD) durchs Kiesbett rodelte und anschließend diverse Carbonteile auf der Strecke verteilte. Als dann Maximilian Buhk (GER) mit dem Mücke-Mercedes-AMG nach einem Schubser in der Boxenmauer strandete, rückte das Safety-Car zum ersten Mal aus.

Als nach Runde drei der erste Re-Start erfolgte, zog Albon erneut auf und davon. Dahinter folgte schon in der zweiten Kurve das nächste Tohuwabohu mit Ammermüller, Luca Stolz im Toksport-Mercedes-AMG, Ellis und Götz. Als nach den ersten Boxenstopps Gaststarter Hubert Haupt, der nach seinen DTM-Starts 1991/1992 sowie 2001 ein Comeback feierte, mit technischem Defekt am Mercedes-AMG seines HRT-Team ausrollte, bremste das Safety-Car erneut das Feld ein. Damit war klar, dass alle, die bis zum diesem Zeitpunkt noch nicht den Pflichtstopp absolviert hatten, im Nachteil waren – und das waren acht Fahrer.

Für den nächsten Zwischenfall sorgte Liam Lawson, der in der Schikane ein optimistisches Manöver wagte, das aber nicht gelang. Dadurch schieden ausgerechnet die beiden ABT-Audi von Kelvin van der Linde und Mike Rockenfeller aus, Lawson kassierte eine Durchfahrtsstrafe. Als Tabellenzweiter angereist, blieb der 19-jährige Red Bull-Junior Lawson am Nürburgring ohne Punkte.

Überraschenderweise führte nach der zweiten Safety-Car-Phase der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien (GER/JP Motorsport) und sammelte die ersten Führungskilometer für McLaren. Albon allerdings rückte schnell näher und holte sich die Rennführung souverän zurück mit Juncadella und Wittmann im Schlepptau.

„Das war zeitweise echt extrem heute. Teilweise waren wir mit bis zu fünf Autos nebeneinander unterwegs – das war heftig. Das habe ich in der DTM noch nie erlebt, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht“, berichtete Wittmann. „In solchen Momenten ist es immer wichtig, zwischen Risiko und Vorsicht die richtige Entscheidung zu treffen. Das ist uns heute gut gelungen.“

Dramatisches Qualifying: vier Marken in den ersten zwei Startreihen

Wie schon am Samstag, als 22 Autos innerhalb einer einzigen Sekunde lagen, lieferte auch das Zeittraining am Sonntagvormittag heiße Positionskämpfe. Für Spannung sorgten Regenschauer, die den einen oder anderen spektakulären Dreher zur Folge hatten, die aber allesamt folgenlos blieben. Obwohl der Regen stärker wurde, wurden die Zeiten am Ende besser. Und letztlich jubelte AlphaTauri AF Corse: Alex Albon (THA) bescherte dem springenden Pferd aus Maranello die erste Pole-Positon in der DTM. Dahinter folgten Mercedes-AMG mit dem Spanier Daniel Jancadella (GruppeM), BMW mit Zolder-Sieger Marco Wittmann (GER/Walkenhorst) und Porsche mit Michael Ammermüller (GER/SSR Performance). Damit waren vier Marken in den ersten zwei Startreihen vertreten. Im 23-köpfigen Starterfeld waren alle sieben vertretenen Marken unter den besten Zehn zu finden. Im Qualifying wie im Rennen demonstriert die DTM des Jahrgangs 2021 eine außergewöhnliche Ausgeglichenheit.

In der DTM geht es im Zwei-Wochen-Rhythmus weiter. Vom 03. bis 05. September gastiert die Traditionsserie auf dem Red Bull Ring in Österreich.    


Alex Albon holt erste DTM-Pole für Ferrari

Alex Albon im Alpha Tauri Ferrari holt erste DTM-Pole
Foto: Hoch Zwei / Jürgen Trap

Erste Pole-Position für Alex Albon und für Ferrari, vier Marken auf den ersten vier Plätzen und alle sieben Marken unter den Top 10: Das Qualifying für das achte DTM-Saisonrennen auf dem Nürburgring (Start um 13.30 Uhr, live in SAT.1 ab 13.00 Uhr) hatte es in sich! Mit einer Zeit von 1:36,773 Minuten sicherte sich der thailändische Formel-1-Fahrer den besten Startplatz, dahinter folgten Daniel Juncadella im GruppeM-Mercedes, Marco Wittmann im Walkenhorst-BMW und Gastfahrer Michael Ammermüller im SSR-Porsche.

Mit Regen am Sonntagvormittag waren die Bedingungen alles andere als einfach, aber das sorgte auch für reichlich Abwechslung und Turbulenzen. Bereits in der Anfangsphase kam es zu einer leichten Kollision zwischen Liam Lawson im Red Bull-Ferrari und Tabellenführer Kelvin van der Linde im ABT-Audi, bei dem sich der Südafrikaner drehte. Auch andere Fahrer hatten Ausritte auf dem rutschigen Geläuf, darunter Christopher Haase im Rosberg-Audi mit einer spektakulären Rückwärts-Einlage.

An der Spitze des Tableaus gab es zahlreiche Verschiebungen, aber dass auch in der Schlussphase trotz Regens noch schnelle Rundenzeiten möglich waren, bewies Alex Albon im Ferrari. "Ich bin selbst etwas überrascht", sagte der Pole-Sitter. "Am Anfang war ich schon leicht nervös wegen des Regens, aber das Auto fühlte sich hervorragend an. Die Runde war nicht schlecht, vor allem das Auto war fantastisch!"

Neben Albon in der ersten Startreihe steht Daniel Juncadella im Mercedes-AMG des GruppeM-Teams. Ebenfalls in der Schlussphase fuhr Marco Wittmann, der Sieger des Sonntagsrennens in Zolder, im Walkenhorst-BMW auf Startplatz drei, vor Michael Ammermüller im SSR-Porsche. Die dritte Startreihe teilen sich mit Maximilian Götz (Team HRT) und Gaststarter Luca Stolz (Team Toksport WRT) zwei Mercedes-AMG-Fahrer.

Nur auf Startplatz sieben: Samstags-Rennsieger Kelvin van der Linde im ABT-Audi, gefolgt von Christian Klien im JP Motorsport-McLaren, Mike Rockenfeller im zweiten ABT-Audi und Esteban Muth im T3-Lamborghini.

Quelle: dtm.com

Luca Stolz verliert nachträglich Platz 2

Luca Stolz verliert nachträglich Platz 2
Foto: dtm / Hoch Zwei

Nach dem Rennen am Samstag wurde Gaststarter Luca Stolz (Team Toksport WRT) mit einer 30 Sekunden Zeitstrafe belegt und verliert damit seinen sensationellen zweiten Platz.

Was war passiert: Bei seinem Boxenstopp hat Luca Stolz auf der Fahrt zu seiner Box einen Mechaniker der Mannschaft von GruppeM Racing angefahren und verletzt. Der Mechaniker verletzte sich am Fuß und musste im Krankenhaus behandelt werden. Dadurch verlor Daniel Juncadella wertvolle Zeit bei seinem Boxenstopp weil sein verletzter Mechaniker ausfiel.

«Ich habe die Mechaniker hinter dem Lollipop-Mann nicht gesehen», hatte Stolz bei der Anhörung durch die Sportkommissare gesagt, es sei keine Absicht gewesen.

«Die Sportkommissare haben gegen Luca Stolz nachträglich eine 30-Sekunden-Zeitstrafe ausgesprochen, weil er sich bei seinem Boxenstopp unsicher verhalten und (bei der Anfahrt zu seiner Boxenposition) einen Mechaniker eines anderen Teams (Gruppe M) getroffen hatte», hieß es in dem Urteil.

Damit fällt Luca Stolz, der bei seiner Premiere in der DTM einen sensationellen zweiten Platz heraus gefahren hatte auf Platz 9 zurück. Für die Gesamtwertung spielt die Strafe keine Rolle, da laut Reglement für Gaststarter keine Meisterschaftspunkte vergeben werden.

Samstag, 21. August 2021

Ben Green nach Sieg am Samstag neuer Tabellenführer

  • Start-Ziel-Sieg für den BMW-Piloten auf dem Nürburgring
  • Schrey komplettiert BMW-Doppelerfolg – Tim Heinemann Dritter im Aston Martin
  • Sechstes Saisonrennen am Sonntag: Start um 15:10 Uhr

Sieger und neuer Tabellenführer: Ben Green
Foto: DTM

Der Brite Ben Green (FK Performance Motorsport) hat das Samstagsrennen der DTM Trophy auf dem Nürburgring für sich entschieden. Der BMW-Pilot fixierte nach 20 Runden seinen zweiten Saisonerfolg und übernimmt nach einer dominanten Vorstellung die Führung in der Gesamtwertung. Greens deutscher Markenkollege Michael Schrey (Hofor Racing by Bonk Motorsport) sorgte als Zweiter für einen BMW-Doppelsieg in der Nachwuchsserie mit seriennahen GT-Sportwagen. Dritter wurde Vorjahres-Champion Tim Heinemann (GER) im Aston Martin von PROsport Racing aus Wiesemscheid, keine fünf Kilometer vom Fahrerlager entfernt.

Ben Green ließ von Beginn an nichts anbrennen. Der Brite startete von der Pole-Position und übernahm sofort die Führung. Dahinter wurde in einer turbulenten Startrunde munter um die Positionen gekämpft. Schrey arbeitete sich von Startplatz vier auf Position zwei nach vorne, Heinemann machte ebenfalls zwei Plätze gut und reihte sich als Dritter ein.

Dahinter führte der Brite William Tregurtha (Mercedes-AMG/CV Performance Group) nach einem Raketenstart von Position neun aus die Verfolgergruppe an, vor dem Belgier Nico Verdonck im Toyota von Ring-Racing und Audi-Pilot Lucas Mauron (Heide-Motorsport) aus der Schweiz. Großer Verlierer der Startphase war Greens Teamkollege Moritz Löhner (GER), der von Startplatz zwei auf Rang acht zurückfiel und schließlich als Siebter ins Ziel kam.

Spannende Positionskämpfe hinter Sieger Ben Green

In der Folge setzte sich Green Schritt für Schritt von seinen Verfolgern ab. Bereits nach wenigen Runden war der BMW-Pilot um mehr als eine Sekunde enteilt. Im Ziel betrug sein Polster stattliche 3,7 Sekunden. Schreys zweiter Platz hingegen war in der spannenden Schlussphase des Rennens noch gefährdet. Heinemann und Tregurtha kamen ihm immer näher, für eine Attacke reichte es jedoch nicht mehr. Schrey behauptete letztlich Rang zwei vor Heinemann und dem bisherigen Meisterschaftsführenden Tregurtha.

Hinter den ersten Vier wurde die gesamte Renndistanz über hart, aber fair gekämpft. Mauron nahm Verdonck in der dritten Runde den fünften Rang ab, konnte sich in der Folge allerdings nicht absetzen. Der Toyota-Pilot lauerte auf einen Fehler seines Vordermanns. Diesen Gefallen tat ihm Mauron jedoch nicht. Der Schweizer brachte den fünften Platz souverän nach Hause.

Der deutsche Formel-2-Star Lirim Zendeli (Audi/T3 Motorsport) fand sich bei seiner Premiere in der Nachwuchsserie der professionellen DTM-Plattform mitten im Feld wieder. Zendeli startete von Position elf und büßte am Start gleich mehrere Position ein. Die deutsche Nachwuchs-Hoffnung kämpfte sich aber im Laufe des Rennens noch bis auf den zwölften Platz nach vorne. Die schnellste Frau im Feld war diesmal die österreichische KTM-Pilotin Laura Kraihamer (True Racing by Reiter Engineering) auf Rang 17.

Das zweite Rennen der DTM Trophy auf dem Nürburgring findet am Sonntagnachmittag statt.

Kelvin van der Linde holt dritten DTM-Saisonsieg am Nürburgring

  • Astreiner Hattrick von ABT-Audi-Pilot van der Linde: Pole-Position, schnellste Runde, Sieg
  • Luca Stolz im Toksport-Mercedes-AMG als zweiter bester Gaststarter – Porsche im Pech
  • Qualifying: 22 Autos innerhalb einer Sekunde, Pole-Positon für Kelvin van der Linde
  • Schweigeminute für Opfer der Flutkatastrophe

Die DTM mit 23 Rennwagen auf dem Nürburgring © DTM

Atemberaubende Positionskämpfe, heiße Stoßstangenduelle, aber auch einige Strafen – das siebte Saisonrennen der DTM auf dem Nürburgring verlief äußerst lebhaft. Am Ende bejubelten die Zuschauer auf den vollen Tribünen vor allem Kelvin van der Linde. Der Südafrikaner, vom ersten Startplatz ins Rennen gegangen, eroberte mit dem Audi von ABT Sportsline in eindrucksvoller Manier seinen dritten Saisonsieg und baute damit seine Tabellenführung weiter aus. Als bester Gaststarter erkämpfte sich Luca Stolz (GER) im Mercedes-AMG des Teams Toksport WRT den zweiten Platz auf dem Podium vor dem Schweizer Philip Ellis im WINWARD-Mercedes-AMG. Da Stolz als Gaststarter keine Punkte erhält, durfte sich der viertplatzierte Lokalmatador Mike Rockenfeller, in Neuwied geboren, über 15 Punkte auf seinem DTM-Konto freuen.

Beim DTM-Spektakel auf dem Nürburgring waren erstmals 23 Rennwagen am Start, so viele wie seit Jahren nicht mehr. Zudem feierte Porsche seine Premiere in der DTM, hatte allerdings Pech, denn Michael Ammermüller musste den 911-er von SSR Performance bereits nach der Startrunde abstellen.

„Ich genieße jede Sekunde dieser Saison. Es hat so lange gedauert, bis ich es in die DTM geschafft habe. Ich habe immer wieder bei Audi angeklopft, ob sie nicht ein DTM-Cockpit für mich haben. Jetzt bin ich um so glücklicher, gegen diese starken Jungs fahren zu dürfen“, sprudelte es Kelvin van der Linde heraus. Der 25-Jährige aus Südafrika schaffte am Nürburgring sogar einen Hattrick: Er erzielte die Pole-Position, fuhr die schnellste Runde und holte den Sieg. „Es war ein intensives Rennen. Beim Start und Re-Start konnte ich mich durchsetzen und in Führung bleiben. Nur nach dem Reifenwechsel musste ich hart kämpfen. Es gab auch einen Kontakt, es wird halt hart gekämpft. Ich habe einen kühlen Kopf bewahrt und bin ruhig geblieben.“ Van der Linde baute seine Meisterschaftsführung auf 129 Punkte aus, neuer Zweiter ist Maximilian Götz (GER) im HRT-Mercedes-AMG, der am Samstag zwölf Punkte sammelte, während der Neuseeländer Liam Lawson (Red Bull-Ferrari, AF Corse) leer ausging und auf Rang drei (80) zurückfiel.

Atemberaubend war wieder einmal der Moment des Starts, für Fans und Fahrer gleichermaßen. Im dichtgestaffelten Formationsflug donnerten erstmals seit Jahren 23 Rennwagen die Startgerade hinunter. Ellis oder van der Linde – wer biegt als erster in die spitze Rechts-Kurve? Kelvin van der Linde erwischte die bessere Linie und verteidigte seine Pole-Position vor dem weiß-blauen WINWARD-Mercedes von Ellis. Bis dahin ging alles glatt, doch schon in der Kurzanbindung der Sprintstrecke wurde der Mücke-Mercedes-AMG von Maximilian Buhk (GER) in einen Dreher gezwungen – es folgte eine Safety-Car-Phase. Neben Buhk wurden auch Christopher Haase (GER) im Rosberg-Audi und Michael Ammermüller Opfer der Startrunde und schieden vorzeitig aus. Auch der Re-Start nach dem Ende der vierten Runde erfolgte in der spektakulären Zweierformation, sehr zur Freude der Fans auf den Tribünen und weltweit an den Bildschirmen. Wieder verteidigte van der Linde die Führung, dahinter duellierten sich die beiden Mercedes-AMG von Ellis und Stolz.

Es war ein durchgehend lebhaftes Rennen, mit etlichen Scharmützeln im gesamten Feld und mit knallharten Überholmanövern. Bedingt durch die unterschiedlich angetretenen Pflichtboxenstopps durften eine Handvoll Piloten Führungsluft schnuppern. Am längsten fuhr Lokalmatador Mike Rockenfeller (GER) mit dem Abt-Audi an der Spitze, weil er seinen Pflichtstopp am längsten hinauszögerte. Ob im Kampf um die Podiumsplätze sich Philip Ellis, Alex Albon und Luca Stolz duellierten oder im Kampf um die Punkteplätze Liam Lawson, Markus Winkelhock und Daniel Juncadella - es wurde Motorsport vom Feinsten geliefert. Winkelhock, der die verhinderte Sophia Flörsch im ABT-Audi mit Space-Drive-Lenkung von Paravan vertrat, kassierte letztlich eine Boxen-Durchfahrtsstrafe, weil er einen Dreher des Lawson-Ferrari ausgelöst hatte.

Nachdem Rockenfeller nach 31 Runden als Letzter neue Reifen abholte, war der Weg frei für seinen Teamkollegen Kelvin van der Linde zum dritten Saisonsieg. Gastfahrer Lucas Stolz, dessen Team in Quiddelbach inmitten der legendären Nordschleife ansässig ist, hatte sich auf Rang zwei vorgekämpft. „Das waren guter Fights heute, und ich hoffe, das war nicht unser letztes DTM-Rennen“, so stolz. Wie sehr Rockenfeller, ohnehin als „Reifenpflüsterer“ bekannt, seine Reifen geschont und trotzdem gute Rundenzeiten erzielt hatte, unterstrich am Ende sein vierter Platz – seine ungewöhnliche Strategie zahlte sich aus.

Unmittelbar vor dem Start des Rennens hatte sich alle Fahrer und Teamchefs der DTM vor der Zuschauer-Tribüne am Ende der Startgeraden eingefunden. Mit einem Transparent „Danke an alle Helfer“ und einer Schweigeminute gedachten Fahrer, Teamchefs und Zuschauern den Opfern der Flutkatastrophe vom 14./15. Juli vor allem im Nürburgring-nahen Ahrtal.

Knaller Im Qualifying: 22 Autos innerhalb von einer Sekunde / 3. Pole für Kelvin van der Linde

Was das 23-köpfige Starterfeld im Samstag-Qualifying ablieferte, war der Knaller. Es war eng, enger, super-eng: 22 Autos lagen innerhalb von weniger als einer Sekunde. Nur einer hatte das Geschehen im Griff, und das war der Tabellenführer. Kelvin van der Linde im ABT-Audi erwischte eine perfekte Runde und hatte einen für die Verhältnisse großen Vorsprung von über zwei Zehntelsekunden. Philip Ellis (SUI) im WINWARD-Mercedes und Marco Wittmann (GER) im Walkenhorst-BMW folgten auf den weiteren Plätzen. Somit standen drei Marken auf den ersten drei Startplätzen. Bester Gaststarter im Qualifying war Luca Stolz (GER) im Toksport-Mercedes-AMG als Fünfter, während Porsche bei seiner DTM-Premiere mit Michael Ammermüller (GER/SSR Performance) nur auf Rang 20 landete.

Am Sonntag wird das achte von 16 Saisonrennen auf dem Nürburgring ausgetragen. Wer wird „Halbzeit-Meister“ in der DTM 2021 – diese Frage wird am Sonntag ab 13:30 Uhr beantwortet. 

Dritte Saison-Pole für Kelvin van der Linde

Unfassbare Leistungsdichte im DTM-Starterfeld

Kelvin van der Linde holt am Nürburgring seine dritte Pole der Saison
Foto: Hoch Zwei / Juergen Tap

DTM-Tabellenführer Kelvin van der Linde hat auch im ersten Qualifying am Nürburgring ein Ausrufezeichen gesetzt. Wie bereits am Sonntag in Monza und auch zuletzt am Samstag in Zolder startet ABT-Audi-Fahrer Kelvin van der Linde von der Pole-Position in einem DTM-Rennen. In einem sehr engen Zeittraining für das siebte Rennen der Saison auf dem Nürburgring sicherte sich der Südafrikaner mit einer Zeit von 1:26,052 Minuten den besten Startplatz. Ihm folgten Philip Ellis im WINWARD-Mercedes und Marco Wittmann im Walkenhorst-BMW. Damit stehen drei verschiedene Marken auf den ersten drei Startplätzten. Außergewöhnlich: Die Zeiten der schnellsten 22 Fahrer lagen innerhalb von nur einer Sekunde!

Zur Halbzeit hatte Kelvin van der Linde mit der Zeit von 1:26,052 Minuten bereits die Führung inne. Dahinter folgte Maximilian Götz im HRT-Mercedes, der ein Quintett von Mercedes-Fahrern auf den Positionen zwei bis sechs anführte. In der zweiten Trainingshälfte hatte die Bestzeit von van der Linde Bestand, so dass er sich zum dritten Mal in dieser Saison die Pole-Position sichern konnte.

"Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe", rätselte van der Linde selbst über seine eigene Leistung. "Der erste Run war super, im zweiten Anlauf klappte es dann gar nicht. Das müssen wir analysieren. Ich bin auf jeden Fall super happy mit der Pole-Position und die drei Zusatzpunkte für die Fahrerwertung. Jeder Punkt zählt! Natürlich werden wir versuchen, diese Position im Rennen zu behaupten. Am Freitag hatten wir nach dem Training gemischte Gefühle, aber das Team hat gestern Abend noch lange geschraubt, und das hat sich bezahlt gemacht."

Hinter van der Linde gab es jedoch zahlreiche Positionswechsel. Letztendlich fuhr Philip Ellis im WINWARD-Mercedes auf Platz zwei, gefolgt von Marco Wittmann, der in der zweiten Hälfte des Zeittrainings ein großen Sprung nach vorne machte. Dahinter die Mercedes-Fahrer Daniel Juncadella (GruppeM), Gaststarter Luca Stolz (Toksport) und Maximilian Götz (HRT), gefolgt von Christopher Haase im Rosberg-Audi, Esteban Muth im T3-Lamborghini, Alex Albon im AF-Corse-Ferrari und Maximilian Buhk im Mücke-Mercedes-AMG.

Das siebte Rennen der Saison wird am heutigen Samstag um 13.30 Uhr gestartet, SAT.1 überträgt ab 13.00 Uhr live aus der Eifel. 

Freitag, 20. August 2021

DTM Trophy: Tagesbestzeit für Newcomer Marchewicz, starker Einstand von Zendeli

Marcel Marchewicz (GER, Mercedes-AMG, Schnitzelalm © DTM

Marcel Marchewicz (GER) erlebte im Schnitzelalm-Mercedes einen erstaunlichen Einstieg in die DTM Trophy. Mit einer Zeit von 1:35,508 Minuten im ersten Freien Training war er Tagesschnellster, gefolgt von den beiden PROsport-Aston-Martin von Tim Heinemann (GER) und Mike David Ortmann (GER). Newcomer Lirim Zendeli (GER), Formel-2Stammfahrer, fuhr bei seinem ersten Auftritt mit einem GT-Fahrzeug im Audi von T3 Motorsport auf Rang vier. Im zweiten Training setzte schon bald Regen ein, so dass keine Zeitverbesserungen mehr möglich waren. Diesmal war Nico Verdonck im Ring-Racing-Toyota Schnellster mit einer Zeit von 1:35,987 Minuten, gefolgt von den BMW-Fahrern Ben Green (GBR, FK Performance), Michael Schrey (GER), Christopher Rink (GER, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) und Theo Oeverhaus (GER, Walkenhorst Motorsport).


DTM auf dem Nürburgring: Gastfahrer mischen vorne mit

  • Porsche bei der Premiere in der DTM hinter Mercedes-AMG Zweiter
  • Brutale Leistungsdichte in der DTM: 21 Autos in nur einer Sekunde
  • Rennen am Samstag und Sonntag: Start jeweils um 13:30, ab 13:00 jeweils live in SAT.1

Michael Ammermüller (GER), Porsche, SSR Performance © DTM

Nicht die Stammpiloten, sondern die Gaststarter bestimmten das Tempo am ersten Tag des vierten DTM-Rennwochenendes auf dem Nürburgring. Luca Stolz (GER) fuhr im Toksport-Mercedes-AMG bei seinem ersten Auftritt in der DTM eine Zeit von 1:27,201 Minuten und beendete damit den Trainingstag als Schnellster. Ihm folgte auf Rang zwei – zur Premiere von Porsche in der DTM – Michael Ammermüller (GER) aus dem Team von SSR Performance. Schnellster Stammpilot war Maximilian Götz (GER) im HRT-Mercedes-AMG auf der dritten Position.

Die DTM präsentiert sich in der Eifel buntgemischt. Ertstmals seit 1987 sind sieben Marken im Starterfeld vertreten, erstmals seit 2016 sind 23 Fahrer (inklusive einer Frau, der Britin Esmee Hawkey) am Start. Unter die etablierten Fahrer mischen sich am Nürburgring eine Reihe neuer Piloten. Neben Stolz, dessen Team Toksport WRT direkt in Quiddelbach am Nürburgring beheimatet ist, und Ammermüller sind auch Christopher Haase (GER) im Rosberg-Audi (er ersetzt den erkrankten Dev Goore), Markus Winkelhock (GER) im ABT-Audi (er ersetzt die durch eine Termin-Kollision verhinderte Sophia Flörsch) und Hubert Haupt (GER) im HRT-Mercedes-AMG, der nach 20 Jahren ein DTM-Comeback feiert.

Spätestens im Qualifying am Samstagmorgen um 10:20 Uhr live auf DTM Grid (grid.dtm.com) müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden, dann wird die Startaufstellung auf das Samstagrennen (Start: 13:30 Uhr, ab 13:00 live in SAT.1) formiert. 

Bereits im ersten Freien Training der DTM zeigten sich die Gastfahrer überraschend stark. Während Vincent Abril (MON) im HRT-Mercedes mit einer Zeit von 1:27,480 Minuten die Rangliste anführte, folgten mit Luca Stolz im Toksport-Mercedes, Christopher Haase (GER) im Rosberg-Audi und Michael Ammermüller im SSR-Porsche drei Newcomer auf den Plätzen zwei bis vier. Auch Christian Klien (AUT), im JP-McLaren nach Zolder zum zweiten Mal in der DTM dabei, zeigte mit Rang fünf eine starke Leistung. Bis zu Markus Winkelhock (GER) im ABT-Audi, der ebenfalls erstmals in diesem Jahr in der DTM startet und zugleich sein 50. DTM Rennen absolviert, auf Rang 17, lagen die Rundenzeiten sämtlicher Fahrer innerhalb einer Sekunde.

„Das war ein guter Start ins Wochenende. Natürlich hatten wir den Vorteil der neuen Reifen, aber es hilft bei der Vorbereitung auf das Zeittraining. Wo wir wirklich stehen, sehen wir erst morgen. Das Auto läuft gut, wir sind sehr zufrieden und es macht richtig Spaß in der DTM“, äußerte sich Toksport-Fahrer Luca Stolz am Freitagnachmittag.

Das Bild bestätigte sich im zweiten Training, in der die meisten Fahrer ihre Tagesbestzeiten fuhren. Stolz sicherte sich den ersten Platz vor Ammermüller, Götz und Lucas Auer (AUT, Mercedes-AMG, Team WINWARD). Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien wiederholte seinen fünften Platz aus der ersten Session. Diesmal ging es noch enger zu: Weniger als eine Sekunde trennte die Fahrer auf den ersten 21 Positionen.


„König Ludwig“ am Nürburgring: 71 und kein bisschen langsam

  • Dreimaliger DTM-Champion startet im 96-er Class-1-Mercedes in der DTM Classic
  • Ludwig über die aktuelle DTM: „Ich bin ein Fan dieser Rennen!°“
  • Der gebürtige Bonner engagiert sich in der Flutkatastrophe im Ahrtal

Tourenwagen-Legenden wie Klaus Ludwig und der 1996-er Class-1-Mercedes © DTM

Seine Erfolge auf dem Nürburgring haben ihm den Namen „König Ludwig“ eingebracht. Wenn die DTM an diesem Wochenende in der Eifel gastiert, ist Klaus Ludwig wieder mittendrin und genießt gleich doppelt: „Es macht so viel Spaß, diese Autos auch heute noch zu fahren“, sagt er über den 1996-er Class-1-Mercedes, den er in den Rennen zur DTM Classic Tourenwagen- Legenden unverändert erfolgreich steuert. 71 Jahre ist Ludwig – und kein bisschen langsam. Und auch die aktuelle DTM hat es dem dreimaligen DTM-Champion angetan: „Die GT3-Rennwagen revolutionieren den Motorsport, die Rennen sind fantastisch, auch in der DTM. Das ist toll für die Zuschauer.“

„Meine Frau und mein Sohn Luca sagen, ich sei bekloppt, dass ich mir das immer noch antue“, erzählt Ludwig. „Aber mir macht es wahnsinnig viel Spaß. Ich habe mich nie schwergetan, diese Autos zu bewegen.“ Seit drei Jahren fährt er die Rennen der Tourenwagen-Legenden, die seit diesem Jahr Teil der DTM-Plattform sind. „Wir zeigen die DTM-Autos aus einer tollen Zeit.“ Der gebürtige Bonner hat bereits vier Saisonrennen gewonnen. Aber es sind nicht die Siege, die ihn zufriedenstellen. „Siege sind immer schön, aber Motorsport lebt von der Competition. Wenn Kurt und ich es uns richtig geben, macht es erst wirklich Spaß.“ Der Däne Kurt Thiim und Volker Strycek, zwei ehemalige DTM-Meister, Klaus Niedzwiedz und Marc Hessel zählen zu den Jägern von „König Ludwig“. Und Ludwig verweist ausdrücklich darauf, dass er mit dem 1996-er Mercedes nur unwesentlich langsamer ist als die heutigen DTM-Rennwagen. „Das Auto fährt wie damals wie auf Schienen, es ist einfach fantastisch zu fahren“, beschreibt er mit leuchtenden Augen.

Der dreimalige Le-Mans-Sieger Klaus Ludwig genießt die Zeit im Fahrerlager in vollen Zügen. „Die Atmosphäre ist wirklich toll.“ Ludwig ist mittendrin, diskutiert über die Technik der alten DTM-Generationen und über die GT-Rennwagen der DTM. Klaus Ludwig, wie er leibt und lebt, engagiert und immer mit deutlichen Worten.

Die DTM 2021 fasziniert ihn. „Jetzt sieben Marken in der DTM ist toll. Aus meiner Sicht können es auch gerne zehn sein. Hier muss man als Marke einfach vertreten sein!“ Am Nürburgring debütiert Porsche in der DTM. „Hoffentlich macht Porsche einen guten Job, und davon bin ich überzeugt. Dann ist die Zukunft der DTM hell und leuchtend", ist der 37-malige DTM-Sieger überzeugt. Kritik, dass die DTM mit GT-Rennwagen nichts mit der alten DTM zu tun habe, bezeichnete er als Blödsinn. „Die alte DTM war zu teuer, es war nicht interessant für die Zuschauer, es gab viele Unterschiede am Wochenende, man wusste nicht, warum performt das Auto nicht, warum gewinnt jenes Auto jetzt?", sagte Ludwig.

In diesem Nürburgring-Wochenende hat Klaus Ludwig noch eine andere Aufgabe am Nürburgring, eine Herzensangelegenheit. Der gebürtige Bonner, der seit Jahren direkt oberhalb des Ahrtals lebt, hat eine Aktion für Jugendliche aus dem von einer Flutwelle am 14./15. Juli zerstörten Ahrtal initiiert zusammen mit der DTM-Organisation ITR, dem AvD und der Nürburgring GmbH. Am Samstag und Sonntag kommen zwei Gruppen Jugendlicher an den „Ring“, um bei der DTM und mit exklusivem Blick hinter die Kulissen ein paar schöne Stunden zu erleben, damit sie etwas Abstand von der unvorstellbaren Zerstörung im Ahrtal gewinnen. „Kinder und Jugendliche sind bei  einer solchen Katastrophe oft vergessene Opfer. Dabei haben sie aktuell doch Ferien, bei den meisten ist der Urlaub jedoch ausgefallen“, so Ludwig, der auch eine Spendenaktion innerhalb der DTM Classic ins Leben gerufen hat.



Rennsport-Hammer: Formel-2-Toptalent Lirim Zendeli startet in der DTM Trophy am Nürburgring

  • Gaststart mit T3 Motorsport
  • Bochumer pilotiert Audi R8 LMS mit der Startnummer 22
  • DTM Trophy Samstag und Sonntag live in SPORT1

Lirim Zendeli (GER), Audi, T3 Motorsport © DTM

Die DTM Trophy bekommt für ihr Renn-Wochenende am Nürburgring kurzfristig noch einen Gaststarter – und was für einen! Formel-2-Toptalent Lirim Zendeli wird im Nachwuchsleistungszentrum der DTM ins Lenkrad greifen. Der Bochumer geht für das DTM Team T3 Motorsport mit der Startnummer 22 an den Start, die mit einem Audi R8 LMS erstmals in der DTM Trophy teilnehmen und mit zwei Lamborghini in der DTM für Furore sorgen.

„Für mich ist es eine sehr spannende Möglichkeit, jetzt in der Sommerpause der Formel-2 Rennpraxis zu sammeln und gleichzeitig mal in GT-Sport reinzuschauen“, sagt Zendeli. „Es war eine sehr spontane Idee, insofern hatte ich keine große Vorbereitungszeit, geschweige denn Möglichkeiten zum Testen. Aber T3 ist ein erfahrenes Team, der Nürburgring eine meine Lieblingsstrecken und jetzt bin ich mal gespannt, wie gut mein rechter Fuß mit dem Gaspedal eines GT-Boliden harmoniert."

Jens Feucht, Teamchef von T3 Motorsport: „Wir freuen uns, dass eins der größten Talente im deutschen Rennsport für uns am Steuer sitzt. Das zeigt auch, welchen Stellenwert wir uns als Team mittlerweile erarbeitet haben. Auch für uns wird es Neuland, in der DTM Trophy an den Start zu gehen. Die Serie ist auf allerhöchstem Niveau mit starken Teams und Fahrern, es wird auch für uns eine Herausforderung – aber wir nehmen Herausforderungen gerne an und haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass wir im Rennsport mit seriennahen GT-Sportwagen erfolgreich sind.“

 Zendeli begann im Alter von zehn Jahren mit Kartsport und stieg 2016 in die Formel 4 auf. 2018 wurde er Formel-4-Meister und wechselte daraufhin in die Formel 3. Nach einer starken Saison 2020 mit zwei Podestplätzen und einem Sieg wechselte er in die Formel 2, wo er für MP Motorsport angreift.

Frederic Elsner, Director Event & Operations der ITR, Dach-Organisation der DTM: „Lirim Zendeli in einem Audi von T3 Motorsport in der DTM Trophy – das ist ein absolutes Highlight, das wir den Fans am Nürburgring und am TV bieten können. Darüber freuen wir uns brutal. Der Formel-2-Fahrer ist ein Riesentalent, und die DTM-Trophy ist das Nachwuchsleistungszentrum im deutschen Rennsport – das passt perfekt zusammen.“

Die DTM Trophy bestreitet am Nürburgring das dritte Rennwochenende der Saison. Die Rennen am Samstag und Sonntag starten jeweils um 15:10 Uhr, SPORT1 überträgt beide Rennen live, auch im Streaming-Portal DTM Grid (grid.dtm.com) sind die Rennen zu sehen.

Deutsche GT-Meisterschaft trägt das Finale am Nürburgring aus

  •     Titelentscheidung fällt erstmals in der Eifel
  •     Nachholtermin für ausgefallenes Rennwochenende im August
  •     Titel-Showdown mit ADAC GT4 Germany, ADAC Formel 4 und ADAC TCR Germany

Foto: Jens Hawrda

Die Titelentscheidung in der Deutschen GT-Meisterschaft fällt in der Eifel, der Nürburgring ist erstmals Austragungsort für ein Finalwochenende des ADAC GT Masters. Vom 5. bis 7. November werden dort die Rennen nachgeholt, die nach der Flutkatastrophe in der Region nicht wie geplant Anfang August ausgetragen werden konnten. Auch die ADAC GT4 Germany, die ADAC Formel 4 und die ADAC TCR Germany ermitteln im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters in der Eifel ihre Champions. Alle für das ADAC GT Masters auf dem Nürburgring bereits gekauften Tickets behalten für den Nachholtermin ihre Gültigkeit und müssen nicht umgetauscht werden. Tickets für das Finale gibt es für ADAC Mitglieder bereits ab 22,50 Euro online unter adac.de/motorsport, Kinder unter zwölf Jahren haben freien Eintritt.

„Wir freuen uns, dass wir einen Nachholtermin auf dem Nürburgring realisieren konnten, nachdem wir das Rennen Anfang August nach der Flutkatastrophe nicht austragen konnten. Es war uns wichtig die Rennen dort nachzuholen, denn für die Region sind gerade jetzt Großevents wie die Deutsche GT-Meisterschaft wirtschaftlich von hoher Bedeutung. Unser Dank gilt dem Nürburgring, dem Hockenheimring und auch der Mediengruppe RTL für die Unterstützung. Der Titelkampf im ADAC GT Masters ist nach sechs Rennen eng und ausgeglichen, wir dürfen uns schon jetzt auf einen heißen Herbst im ADAC GT Masters und einen spannenden Titelshowdown am Nürburgring freuen“, sagt ADAC Vorstand Lars Soutschka.

Gefahren wird beim Finalwochenende die zuschauerfreundliche Sprintstrecke des Nürburgrings. Tickets für das Finale gibt es online unter adac.de/motorsport, für ADAC Mitglieder bereits ab 22,50 Euro. Kinder unter zwölf Jahren haben freien Eintritt. Für das Wochenende geltende Corona-Schutzmaßnahmen werden rechtzeitig vorher veröffentlicht. Bei Fragen zu Tickets steht Ticketkäufern der Kundenservice des ADAC GT Masters-Ticketshop unter 0351 / 30708010 oder per E-Mail unter hello@etix.com zur Verfügung.

Termine ADAC GT Masters 2021 (Änderungen vorbehalten)


14.05. – 16.05.2021    Motorsport Arena Oschersleben
11.06. – 13.06.2021    Red Bull Ring (A)
09.07. – 11.07.2021    CM.com Circuit Zandvoort (NL)
10.09. – 12.09.2021    DEKRA Lausitzring
01.10. – 03.10.2021    Sachsenring
22.10. – 24.10.2021    Hockenheimring Baden-Württemberg
05.11. – 07.11.2021     Nürburgring

Donnerstag, 19. August 2021

DTM zündet motorsportliches Feuerwerk am Nürburgring

23 Rennwagen, erstmals Porsche, erstmals seit 34 Jahren sieben Marken

  • Gelingt Porsche mit Michael Ammermüller wie Ferrari ein Sieg zum Einstieg?
  • Zusätzliche Starter: Haupt und Stolz (Mercedes-AMG) sowie zum zweiten Mal Klien (McLaren)
  • Wer wird Halbzeit-Meister? Kelvin van der Linde als Spitzenreiter zum „Ring“
  • Fest für Zuschauer: Neben der DTM sorgen weitere fünf Rennserien für puren Rennsport
  • Live vom Nürburgring: weltweit in über 60 Ländern, SAT.1 im deutschsprachigen Raum

DTM-Spitzenreiter: Kelvin van der Linde (RSA) im #3 Audi von ABT Sportsline © DTM


Erstmals startet Porsche in der DTM, erstmals seit 34 Jahren präsentiert die DTM eine Markenvielfalt mit Rennwagen von sieben Herstellern, und das Starterfeld ist mit 23 Autos so groß wie seit Jahren nicht mehr – die DTM zündet auf dem legendären Nürburgring ein motorsportliches Feuerwerk. Die Fans auf den Tribünen und weltweit vor den TV-Bildschirmen erwartet über drei Tage (20. bis 22. August) Rennsport pur von früh bis spät. Dafür sorgt nicht nur die DTM (beide Rennen am Samstag und Sonntag live ab 13:00 Uhr in SAT.1, Rennstart um 13:30 Uhr) als Top-Event, sondern fünf weitere Rennserien, die am Samstag und Sonntag jeweils ein Rennen austragen (alle Rennen live via DTM Grid unter grid.dtm.com).

Porsche hat in den Siebzigern und Achtzigern den deutschen Motorsport geprägt. Durch das geänderte Reglement der DTM ist der Weg nun auch für den Zuffenhausener Sportwagen-Hersteller frei. Stellt sich die Frage, wie stark Porsche sein wird und ob, wie bei Ferrari in Monza zum DTM-Einstieg, gleich ein Sieg gelingt. Das junge, aber äußerst erfolgreiche Team SSR Performance mit Stammfahrer Michael Ammermüller (GER) nutzt die Gelegenheit zu einem Gaststart am Nürburgring. Wie SSR-Teamchef Wolfgang Hatz betont, will das Team in der DTM seine Möglichkeiten für die kommende Saison ausloten. Gleiches gilt für Toksport-WRT direkt aus Quiddelbach am Nürburgring. Das Team schickt einen Mercedes-AMG für GT3-Routinier Luca Stolz (GER) ins Rennen. Zum zweiten Mal nach Zolder startet zudem der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien (AUT) im McLaren von JP-Motorsport. Außerdem übernimmt Markus Winkelhock (GER) den Audi von ABT Sportsline, der sonst von Sophia Flörsch gesteuert wird, die wegen einer Terminkollision jedoch verhindert ist.

Das DTM Kapitel Hubert Haupt geht weiter: Der Münchner war 1991/92 als Audi-Werksfahrer mit dem Audi V8 dabei, kehrte nach dem DTM-Comeback 2001 mit Opel zurück, gründete 2020 sein eigenes Team mit Sitz am Nürburgring und startet nun als Gaststarter im dritten Mercedes-AMG seines HRT-Teams.

Audi, BMW und Mercedes-AMG sowie Ferrari, Lamborghini, McLaren und Porsche – das sind drei Premium-Marken aus Deutschland und vier Sportwagen-Klassiker – mit sieben Marken eine Markenvielfalt wie zuletzt im April 1987 im belgischen Zolder. Dazu kommt ein 23-köpfiges Starterfeld – das gab es zuletzt 2016.

Die DTM 2021 ist lebhaft, spannend, actionreich und gespickt mit atemberaubenden Überholmanövern – das haben die ersten drei Stationen auf dem Highspeed-Kurs in Monza, auf dem Lausitzring mit der markanten Turn 1 und dem klassischen Kurs von Zolder bewiesen. Fünf Sieger in sechs Rennen ist ein weiteres Indiz dafür, welche Spannung in der DTM des Jahrgangs 2021 steckt.

Jetzt geht es also auf den Nürburgring, wo auf der 3,629 Kilometer langen Sprintstrecke gefahren wird. Der kurze Kurs sorgt für viele Runden und dichtgestaffeltes Treiben der PS-Profis, sehr zur Freude der Fans. Am Fuße der altehrwürdigen Raubritterburg, die der Rennstrecke ihren Namen gab, wurden schon 86 DTM-Schlachten ausgetragen, meist mit offenem Ausgang. Auch wenn viele Wetter-Apps sonniges Wetter und Temperaturen um 20 Grad prognostizieren, will das nichts heißen, denn mit Wetterkapriolen muss man in der Eifel durchaus rechnen. Ein Spannungselement, das niemand sicher vorhersagen kann.

Die große Frage lautet: Wer wird Halbzeitmeister in der DTM 2021? Mit dem zweiten Nürburgring-Rennen am Sonntag, dem achten von 16 Saisonrennen, wird dieser Titel vergeben. Kaufen kann man sich für diese inoffizielle Auszeichnung nichts, doch wer dazu in der Lage ist, will auch zugreifen, allein fürs Prestige und den Motivationsschub. Das gilt allen voran für Kelvin van der Linde. Der 25-jährige Südafrikaner im Audi von ABT-Sportsline ist der einzige, der bisher zwei Rennen gewonnen hat. Mit 101 Punkten führt er vor dem erst 19-jährigen Neuseeländer Liam Lawson, der sich als Red Bull-Junior im Ferrari von AF Corse bestens in Szene setzt und nach seinem Monza-Sieg bisher 80 Punkte sammelte. Lawson ist genauso ein Herausforderer von Kelvin van der Linde wie Lausitz-Sieger Maximilian Götz (Mercedes-AMG Team HRT) mit 72 Zählern, der sich nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke wortreich mit van der Linde duelliert. Ein Scharmützel, das zu Zeiten der Hersteller-Engagements in der DTM kaum denkbar gewesen wäre. Zolder-Sieger Marco Witmann (GER/67) ist im Walkenhorst-BMW auf den vierten Punkterang vorgerückt, gefolgt von Red Bull-Formel-1-Pilot Alex Albon (THA/54) im AlphaTauri-Ferrari.

Die DTM ist spürbar aufgeladen für die Aufführung in der Eifel, aber auch die DTM Trophy mit den seriennahen GT-Sportwagen, die DTM Classic Tourenwagen-Legenden mit Altstars wie Klaus Ludwig, Klaus Niedzwiedz, Kurt Thiim und Volker Strycek, außerdem der BMW M2 Cup für junge Talente ab 16 Jahren, der Lotus Cup Europa sowie die Ferrari Club Deutschland Racing Series sorgen für ein elektrisierendes Motorsport-Spektakel für Generationen.

Noch gibt es ein paar wenige Eintrittskarten für dieses DTM-Highlight auf dem Nürburgring, die über den DTM-Ticket-Shop (tickets.dtm.com) und die DTM-Ticket-Hotline (01806 991166) exklusiv nur online erworben werden können. Für den Nürburgring ist es die erste große Veranstaltung nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. Unabhängig vom DTM-Event werden Areale rund um den Nürburgring als Einsatzzentrale für Hilfsorganisationen genutzt. Via A1 (Blankenheim), A61 (Wehr) und A48 (Ulmen) ist die Anreise zum Nürburgring problemlos möglich, nur das Ahrtal sollte für die Anfahrt unbedingt gemieden werden.