- Packendes Finale auf dem Sachsenring: Hesse triumphiert vor Proczyk und Buri
- Michelle Halder siegt in der Honda Junior Challenge
- Hyundai Team Engstler gewinnt die Teammeisterschaft
Grenzenloser Jubel bei Max Hesse (18, Wernau, Hyundai Team Engstler) nach einer Entscheidung auf der Ziellinie im Finale auf dem Sachsenring: Der 18-Jährige hat in einem Herzschlagfinale den Meistertitel gewonnen. Im Hyundai i30 N TCR gewann Hesse das letzte Saisonrennen und verwies Titelverteidiger Harald Proczyk (43, Österreich, HP Racing International) in einem weiteren Hyundai und Antti Buri (30, Finnland, LMS Racing) im Audi RS3 LMS auf die Plätze. Hesse triumphierte letztlich mit sieben Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Proczyk und 14 auf Buri.
„Das ist einfach der Hammer, der absolute Wahnsinn!“, jubelte Hesse: „Es war ein mega schwieriges Rennen, ich habe die ganze Zeit auf die Reifen geschaut und im Spiegel beobachtet, was die anderen hinter mir machen. Das Team hat einen super Job gemacht, wir haben alles rausgeholt und wurden jetzt zum Glück belohnt. Meister zu sein, dazu der erste Deutsche in der ADAC TCR Germany – ich bin einfach nur glücklich und hoffe, es geht so weiter für mich!“
Vierter wurde Honda Civic TCR-Pilot Mike Halder (23, Meßkirch, Profi-Car Team Honda ADAC Sachsen) vor seinem Teamkollegen und Samstagssieger Dominik Fugel (22, Chemnitz, Profi-Car Team Honda ADAC Sachsen) in einem weiteren Honda. Rang sechs ging an Hyundai-Fahrer Theo Coicaud (20, Frankreich, Hyundai Team Engstler), dahinter folgte Julien Apotheloz (18, Schweiz, Topcar Sport) als bester Junior im Cupra TCR. Die Plätze acht bis zehn gingen an Pascal Eberle (28, Schweiz, Steibel Motorsport) im Cupra, Junior Mitchell Cheah (19, Malaysia, VW Team Oettinger) im VW Golf GTI TCR und Gaststarter Marcel Fugel (18, Chemnitz, Profi-Car Team Halder) im Honda Civic TCR.
Max Hesse, Harald Proczyk, Antti Buri und Mike Halder waren allesamt mit Chancen auf den Titel in das letzte Saisonrennen gegangen – und die vier zeigten von Anfang an, wieso sie diese vierte Saison der ADAC TCR Germany so entscheidend geprägt hatten. Hesse übernahm nach einigen Runden die Führung von Marcel Fugel. Kurz darauf schoben sich auch Proczyk, Mike Halder und Antti Buri vorbei und machten sich an die Verfolgung des Tabellenführers.
Schnell setzte sich die Spitzengruppe vom Rest des Feldes ab. Vorne schlug Hesse ein hohes Tempo an, fuhr konstante Rundenzeiten und kontrollierte das Rennen. Dahinter versuchte Proczyk, die Lücke zu schließen. Auch Halder und Buri gaben alles, um doch noch ins Titelrennen einzugreifen. Der Schnellste der Spitzengruppe war Buri – und in der Schlussphase passierte der Finne den vor ihm fahrenden Halder.
Fortan kam der Audi-Pilot immer näher an die beiden Hyundai i30 N TCR heran, doch erst eine Safety Car-Phase ließ das Feld nochmals eng zusammenrücken. Gaststarterin Sophie Hofmann (21, Waldenburg, Topcar Sport) war mit ihrem Cupra TCR von der Strecke gerutscht. Das Safety Car kam auf die Strecke und gab den Startschuss für ein Herzschlagfinale.
In der ersten Kurve der Schlussrunde drängte sich Buri innen an Harald Proczyk vorbei und setzte den Tabellenführer Hesse unter Druck. Der Finne gab ab alles, setzte sich in der letzten Kurve an die Seite des Hyundai-Piloten – und kam 0,011 Sekunden vor seinem Meisterschaftsrivalen ins Ziel. Die Rennleitung ahndete jedoch Buris Rempler gegen Proczyk mit einer Zeitstrafe von einer Sekunde – so ging der Sieg an Hesse vor Proczyk und Buri.
Neue Siegerin der Honda Junior Challenge ist Michelle Halder (20, Meßkirch, Profi-Car Team Halder). Die 20-Jährige kam im Sonntagsrennen als Zwölfte und insgesamt drittbeste Juniorin ins Ziel. Sie erhält als Trophäe einen neuen Honda Civic. Die Teammeisterschaft sicherte sich das Hyundai Team Engstler.
Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany
Harald Proczyk (Zweiter, HP Racing International): „Wir haben an diesem Wochenende alles richtig gemacht. Ich bin froh, dass wir heute wieder etwas mehr Speed gehabt haben als gestern. Es war schöner Motorsport. Um Meister zu werden, benötigt es auch Glück. Das war diesmal auch das Safety Car. Für Antti tut es mir wirklich leid, ich hätte es ihm von Herzen gegönnt. Wichtig für mich ist, dass es ein schönes Rennen war. Und ich glaube, dass wir Werbung für den Motorsport gemacht haben.“
Antti Buri (Dritter, LMS Racing): „Im Moment überwiegt die Enttäuschung, auch wenn ich weiß, dass ich eine tolle Saison gefahren bin. Wir haben als Team einen überragenden Job gemacht und alles aus unseren Möglichkeiten herausgeholt. Wir waren unglaublich konstant, das einzige wirklich schlechte Wochenende war Hockenheim. Ich habe bis zum Schluss alles gegeben, war ganz nah dran. Das tut natürlich weh, es zeigt aber auch, dass wir in diesem Jahr eine Menge richtig gemacht haben. Wie es weitergeht, weiß ich jetzt noch nicht. Wir haben uns voll und ganz auf uns und diese Saison fokussiert. Was kommt, werden wir sehen. Ich muss das nun erst einmal sacken lassen.“