Der ehemalige Opel Calibra V6 von Keke Rosberg kehrt auf die Rennstrecke zurück
- Legendärer DTM-Bolide von 1995 startet am Wochenende auf dem Lausitzring
- Infernalischer Sound: 2,5-Liter-V6-Rennmotor mit 12.000 Umdrehungen
- Eingesetzt von Mücke Motorsport Classic, gefahren von Stefan Mücke und Ronny Scheer
Premiere: Der Opel Calibra V6 von Keke Rosberg aus 1995 debütiert am Lausitzring Turn 1 im DTM Classic Cup © Mücke |
Überraschendes Debüt: Der Opel Calibra V6 4x4, mit dem der ehemalige Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg 1995 in der DTM sein letztes Rennen bestritt, kehrt auf die Rennstrecke zurück. Mücke Motorsport Classic bringt den legendären Boliden erstmals beim Saisonauftakt im DTM Classic Cup am Wochenende (20.-22. Mai) auf dem Lausitzring Turn 1 powered by Autohero an den Start. In den beiden Rennen am Samstag und Sonntag wird der Ex-Rosberg-Calibra vom ehemaligen DTM-Fahrer Stefan Mücke (Berlin) und von Ronny Scheer (Dresden) pilotiert.
Der Opel Calibra hat zwischen 1993 und 1996 die Ära der Klasse-1-Tourenwagen geprägt. Obwohl ab dem Debüt beim Saisonfinale 1993 in Hockenheim von technischen Defekten zunächst eingebremst, war das Coupe der Liebling vor allem der Opel-Fans, die in Scharen zu den Rennstrecken pilgerten. Nicht zuletzt mit der Unterstützung der Formel-1-erfahrenen Unternehmen Williams (Hydraulik) und Cosworth (Motor) wurde der Calibra zum Siegerauto. Dabei beeindruckte der Rüsselsheimer Renner nicht nur mit markanter Optik, sondern mit einem über 500 PS starkem 2,5-Liter-V6-Triebwerk, das bei bis zu 12.000 Umdrehungen einen infernalischen Sound entwickelte, der heute noch die Fans begeistert.
Keke Rosberg, mit Williams Formel-1-Weltmeister von 1982, saß schon beim Calibra-Debüt am Steuer, zunächst für das Opel Team Joest, ab 1995 in seinem neu gegründeten Team Rosberg. Sein Teamkollege Klaus Ludwig ließ beim Saisonfinale am 16. Oktober 1995 in Hockenheim mit zwei Siegen die Opel-Fans jubeln, die das Motodrom in ein weiß-gelbes Fahnenmeer verwandelten, zumal Manuel Reuter und Uwe Alzen für zwei Doppelsiege sorgten. Der Jubel galt aber auch Keijo Erik „Keke“ Rosberg, der beim Abschied frenetisch gefeiert wurde.
Noch heute ist der Name Rosberg fester Bestandteil der DTM. So wurde René Rast (GER) 2017, 2019 und 2020 mit dem Audi Sport Team Rosberg dreimal DTM-Champion. Und beim Auftakt der DTM 2022 in Portimão feierte das Team Rosberg mit Nico Müller (SUI) im Audi R8 einen weiteren DTM-Sieg.
Der Ex-Rosberg-Calibra wurde seit Januar 2022 von Mücke Motorsport Classic aufwändig vorbereitet und optisch auf den Stand der 95-er Saison gebracht. Bei der Premiere des DTM Classic Cups mit Tourenwagen aus der Zeit von 1984 bis 2007 werden Stefan Mücke, der zwischen 2002 und 2006 61 DTM-Rennen bestritt, und Ronny Scheer abwechselnd den Allrad-Calibra und zusätzlich einen Ford Sierra RS 500 Cosworth aus der britischen Tourenwagen-Meisterschaft von 1990 fahren. „Einmal fahre ich den Ford und Ronny den Opel, im zweiten Rennen ist es umgekehrt“, so Stefan Mücke.
Für Mücke Motorsport mit Sitz in Berlin-Altglienicke bedeutet das Rennwochenende auf dem südlich von Berlin gelegenen Rennstrecke ein Heimspiel, aber auch einen anspruchsvollen Großeinsatz. Denn das Team um den populären Teamchef Peter Mücke ist als einziger Rennstall in allen drei DTM-Serien mit insgesamt fünf Rennwagen am Start. Neben der DTM Classic startet das Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport mit Maximilian Buhk (GER) in der Topliga DTM, darüber hinaus setzt BWT Mücke Motorsport zwei Mercedes-AMG für den Franzosen Edouard Cauhaupé und den Mosambikaner Rodrigo Dias Almeida in der Talentschmiede DTM Trophy ein.