Auftaktsieger Lucas Auer will kein One-Hit-Wonder sein
- Turn 1: Nicki Thiim nutzt die Worte von Torwart-Titan Oliver Kahn: „Da brauchst Du Eier!“
- Lokalheld Peter Mücke: „In der DTM ist von Platz 1 bis 29 alles möglich“, Lucas Auer freut sich auf viele Fans
- Live auf ProSieben: Andrea Kaiser freut sich auf 29 „verrückte Typen“
Auftaktsieger Lucas Auer (AUT) im WINWARD Mercedes-AMG mit Vorfreude auf die DTM auf dem Lausitzring Turn 1 © DTM |
Der Respekt der Weltklassepiloten der DTM ist groß: vor der spektakulären Steilkurve Turn 1 und vor der enormen Ausgeglichenheit im Rekord-Starterfeld. Bei aller Coolness ist eine gewisse Anspannung vor dem Auftritt am Wochenende (20.-22. Mai) auf dem Lausitzring Turn 1 powered by Autohero auch in der Pressekonferenz spürbar. Für Lucas Auer, der dort 2016 im Team des Berliners Peter Mücke seinen ersten DTM-Sieg feierte und nun als Auftaktsieger von Portimão in die Lausitz kommt, ist das Ziel klar: „Ich will kein One-Hit-Wonder sein“, sagt der Österreicher. Doch Teamchef Peter Mücke weiß nur zu genau: „Diese DTM ist eine der härtesten Meisterschaften weltweit, eine Prognose ist absolut unmöglich. Von Platz 1 bis 29 ist alles möglich.“
Vor allem beschäftigt Turn 1 die Fahrer. Turn 1 – das ist die erste Kurve der 4,601 Kilometer langen Rennstrecke bei Klettwitz, leicht erhöht, eben eine „Steilkurve light“, die der DTM exklusiv vorbehalten ist. Der Neigungswinkel ist nicht so groß wie in amerikanischen Steilkurven, deswegen geht Turn 1 nicht mit Vollgas. „Nein, diese Kurve geht nicht mit Vollgas, jedenfalls nicht ganz“, weiß der Schweizer Nico Müller aus dem Team Rosberg aus dem Vorjahr. Genau das ist die Schwierigkeit: Was bedeutet das? Wo ist das Limit? Darauf muss jeder der 29 Piloten aus 15 Nationen – so international war die DTM noch nie – seine Antwort finden. „Im vergangenen Jahr habe ich mir in dieser Kurve fast in die Hose gemacht“, gibt Audi-Pilot Müller zu, der in Portimão das Sonntagrennen gewann. Und Nicki Thiim (DEN), Sohn der DTM-Legende und des ehemaligen Champions Kurt Thiim, der für das Dresdner Team T3 Motorsport seine erste DTM-Saison im Lamborghini Huracán bestreitet, beschreibt es mit den legendären Worten von Torwart-Titan Oliver Kahn: „Da brauchst Du Eier!“ Das gilt umso mehr, weil in diesem Jahr ein Rekord-Starterfeld mit 29 Boliden von Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche durch diese anspruchsvolle Kurve donnern wird – und das mit nahezu Tempo 250!
Lucas Auer setzt darauf, dass er sich mit seinem WINWARD Mercedes-AMG über die gesamte Saison mit insgesamt 16 Rennen – „von mir aus dürften es gerne mehr sein“ – in der Spitzengruppe festsetzen kann. „Wichtig ist, dass man seinen Rhythmus findet und im Qualifying eine möglichst frei Runde hat“, so Auer. Das sieht der zweimalige DTM-Vizemeister Nico Müller etwas anders: „Es würde mich sehr überraschen, wenn immer die gleichen Fahrer vorne sein würden. Das Feld ist so stark, so ausgeglichen.“ Nicki Thiim pflichtet dem Schweizer bei: „Die Autos sind auch sehr unterschiedlich, so dass die Rennen garantiert abwechslungsreich und bunt gemischt sein werden.“
Der Blondschopf sprüht vor Freude, je näher das zweite DTM-Wochenende rückt. „Ich liebe mein Leben, meinen Job und meine Herausforderung. In der DTM lebe ich meinen Traum und freue mich auf den Lausitzring.“ Auer freut sich auf viele Fans. „Die DTM ist ein großartiges Spektakel, mit so vielen Autos und mit einem tollen Sound – die Fans werden ihre pure Freude haben.“ Auch Peter Mücke ist voller Vorfreude, schließlich ist Mücke Motorsport das einzige Team, dass in der DTM sowie in der Talentschmiede DTM Trophy und in der DTM Classic – unter anderem mit dem spektakulären Opel Calibra V6, mit dem Ex-Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg 1995 in der DTM fuhr – teilnimmt. „Das ist schon ein riesiges Paket für uns, aber wir fühlen uns auf dem tollen Lausitzring immer wohl", so der 75-Jährige.
Auch Andrea Kaiser, Moderatorin von DTM-TV-Partner ProSieben, kann das Wochenende kaum erwarten. „Die DTM ist großartig, mit 29 verrückten Typen. Da wird es nie langweilig. Das ist der beste Grund, sich die Rennen anzuschauen“, so die Münchnerin, die vor einer Runde durch Turn 1 im Red Bull Formel-1-Doppelsitzer schon jetzt eine gewisse Nervosität spürt.