Samstag, 22. August 2020

Strategische Glanzleistung: Rast holt zweiten Sieg in Folge

  •  Audi-Pilot René Rast gewinnt DTM-Rennen am Lausitzring und macht Punkte gut
  • Tabellenführer Nico Müller nach zu spätem Reifenwechsel auf Rang zwei
  • Ex-Formel-1-PIlot Timo Glock als Vierter bester BMW-Pilot

Start zum heutigen Samstagsrennen
Foto: dtm.com

Der Titelverteidiger setzt seine Aufholjagd fort: Audi-Pilot René Rast (GER) hat das fünfte Saisonrennen der DTM auf der 4,570 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke des Lausitzrings gewonnen. Es war ein hochgradig packendes Rennen, das von mehrfachen Führungswechseln und harten Positionskämpfen auf abtrocknendem Asphalt geprägt war. Markenkollege Nico Müller (SUI), der das Qualifying mit 38 Tausendsteln hauchdünn vor Rast für sich entschieden hatte, musste sich am Ende mit Rang zwei begnügen. Robin Frijns (NED), der nach einem tollen Start lange Zeit das Rennen angeführt hatte, komplettierte das Podium am ersten Renntag des zweiten DTM-Wochenendes in der Lausitz in Folge. Eine starke Leistung zeigte Timo Glock, der sich nach einem Fehler im Qualifying von der 14. Startposition bis auf den vierten Rang vorkämpfte und damit bestplatzierter BMW-Pilot des Rennens war.

Vor dem sechsten Saisonrennen (Sonntag ab 13:00 Uhr live auf SAT.1)  liegt Nico Müller nach wie vor in der Gesamtwertung in Führung (121 Punkte). Rast verkürzt den Abstand mit seinem zweiten Sieg in Folge auf 33 Zähler.

Frijns mit starkem Start, Müllers Boxenstrategie nicht optimal

Der Start auf Regenreifen verlief für einige Piloten nicht optimal: Rast büßte Plätze ein, Audi-Pilot Frijns entdeckte die „goldene Mitte“ und schoss direkt vor auf Rang zwei hinter Müller, der seine Führung zunächst behaupten konnte. Mit den Pflichtboxenstopps, bei dem alle Fahrer von Regenreifen auf Slicks wechselten, wendete sich das Blatt, denn Müller´s Abt-Team hatte zu lange gewartet. Die Konkurrenten Robin Frijns, Philipp Eng (AUT, BMW) und Marco Wittmann (GER, BMW) hatten bereits zwei Runden zuvor gewechselt, Rast eine Runde zuvor – das sorgte für Spannung im Kampf an der Spitze. Müller, der zunächst nach seinem Stopp die Führung behaupten konnte, hatte mit kalten Reifen das Nachsehen und wurde wenig später zunächst von Frijns, dann auch von Eng kassiert. Im Anschluss ging auch Rast vorbei am Schweizer, der zwischenzeitlich nur noch auf Rang fünf lag. Robin Frijns versuchte den heranstürmenden René Rast abzuwehren, doch auch die Kampflinie brachte am Ende nichts – Rast war der schnellste Mann im Feld und konnte am Ende der Start-Ziel-Geraden leicht vorbeiziehen.

Nachdem Müllers Reifen auf Temperatur waren, stimmte dessen Pace wieder, so dass der Meisterschaftsführende noch drei Positionen gutmachen konnte und am Ende Rang zwei hinter Dauer-Rivale Rast erkämpfte.

Stimmen – 1. Rennen, Lausitzring Grand Prix

René Rast, Audi, Sieger

"Was für ein verrücktes Rennen! Auf Regenreifen gestartet, dann auf Slicks gewechselt, kurz im Kiesbett gewesen, wieder zurückgekommen und am Ende gewonnen. Ich bin natürlich happy mit dem Ergebnis, keine Frage. Hundertprozentig zufrieden sein können wir aber nicht, wir müssen weiter an unserer Performance arbeiten und das Fahrverhalten verbessern. Es ist ein Auf und Ab, die Saison ist noch jung, und die Konkurrenz bleibt stark."

Nico Müller, Audi, 2. Platz

"Mein Start war in Ordnung, aber natürlich nicht so stark wie der von Robin Frijns, der mir sofort am Heck klebte. Unser Stopp kam dann natürlich mindestens eine Runde zu spät. Ich war überrascht, wie schnell die Konkurrenz ihre Slicks auf Temperatur hatte. Wir befinden uns in einer Situation, in der man noch gar keine Tendenz ausmachen kann. Ich erwarte noch viele spannende Positionskämpfe, und auch die BMW haben heute starke Leistungen gezeigt."

Robin Frijns, Audi, 3. Platz

"Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich das Rennen nicht gewinnen konnte. Unser Start war super, aber in der Schlussphase ließen die Reifen zu schnell nach. Mir fehlte einfach der nötige Grip, um vorne zu bleiben. Ich habe jetzt auch kein Patentrezept für das Sonntagrennen in der Tasche, hoffe einfach, den Lausitzring gut zu überstehen. Vielleicht sind die Chancen auf meinen ersten DTM-Sieg bei meinem Heimrennen in Assen in zwei Wochen besser."


Ergebnis – 1. Rennen, Lausitzring Grand Prix

01. René Rast (GER), Audi RS 5 DTM, 32 Runden in 57.50,862 Min.

02. Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, + 1,969 Sek.

03. Robin Frijns (NED),  Audi RS 5 DTM,  + 4,922 Sek.

04. Timo Glock (GER),  BMW M4 DTM, + 7,590 Sek.

05. Marco Wittmann (GER), BMW M4 DTM, + 13,282 Sek.

06. Mike Rockenfeller (GER), Audi RS 5 DTM, + 19,371 Sek.

07. Loïc Duval (FRA),  Audi RS 5 DTM, + 20,273 Sek.

08. Philipp Eng (AUT), BMW M4 DTM, + 21,829 Sek.

09. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 DTM, + 22,665 Sek.

10. Jamie Green (GBR), Audi RS 5 DTM, + 25,389 Sek.


Schnellste Rennrunde: Nico Müller (SUI), Audi RS 5 DTM, 1.38,418 Min.

Pole-Position: Nico Müller (SUI); Audi RS 5 DTM, 1.57,822 Min.

Wetter: 24°C, bewölkt

Strecke: 22°C, abtrocknend