Sonntag, 27. September 2015

Superbike*IDM: Nur noch vier Punkte zwischen Tatu Lauslehto und Jan Bühn


Souveräner Sieg für Kevin Wahr
Foto: Superbike*IDM
Supersport 600 Rennen 1: Kevin Wahr siegt souverän

Zum Finale auf dem Hockenheimring kehrte der Supersport-WM-Pilot Kevin Wahr an seine alte Wirkungsstätte zurück. Für sein M-Power Motorsport-Team war es hingegen der erste Ausflug in die SUPERBIKE*IDM. Im Qualifying sicherte sich der deutsche Supersport-Meister von 2013 die Pole-Position und nutzte diese gnadenlos aus. Bereits in der ersten Runde konnte er einen Abstand auf seine Verfolger herausfahren.

Der Blick richtete sich auf die Truppe, die sich dahinter tummelte. Jan Bühn (Team Räth-Romero-Yamaha) kam als Zweiter zurück, dicht gefolgt von Christian von Gunten (Kawasaki Schnock Team Motorex), der mit einem Bombenstart zwei Plätze gutmachte und Marco Nekvasil (LSG Racing). Tatu Lauslehto (Team Suzuki Stoneline-Mayer) hielt sich an Position acht. Der Gesamtführende in der Meisterschaft wusste, dass mehr drin sein musste, um seine Führung gegenüber Rivale Jan Bühn zu behaupten.
Jan Bühn
Foto: Superbike*IDM
Während sich Wahr absetzte, rückten Bühn und seine Verfolger immer weiter zusammen. Jasha Huber (Kawasaki Schnock Team Motorex) hielt zuerst noch mit, fiel dann jedoch zurück. Stattdessen gesellten sich Supersport-WM-Pilot Dominic Schmitter (BCC-Racing Team), Gaststarter Lukas Tulovic (Freudenberg Racing Team), Superstock 600-EM-Pilot Bryan Schouten (MVR-Racing) und Tatu Lauslehto dazu. Wäre das Rennen jetzt zu Ende gewesen, hätte Lauslehto in der Meisterschaft nur noch einen Punkt Vorsprung auf Bühn gehabt. Denn viele Gaststarter lagen zwischen den beiden. Es blieb aber nicht bei der Reihenfolge.

In der fünften Runde ging Nekvasil an von Gunten vorbei und schnappte sich drei Runden später auch Bühn. Der erst 15-jährige Lukas Tulovic schlüpfte mit durch und war nun an dritter Stelle liegend sogar auf Podiumskurs. Aber auch bei dieser Rangfolge sollte es nicht bleiben. Von hinten attackierten Schmitter und Schouten, beide gingen in der achten Runde an Bühn vorbei. Der war nun mittlerweile auf die sechste Position abgerutscht. Nur noch von Gunten lag zwischen dem Lokalmatador und seinem Erzrivalen Lauslehto. In der elften Runde ging Lauslehto an von Gunten vorbei und nahm Kurs auf Bühn. Der Abstand schrumpfte dahin. Zwei Runden später fiel Tulovic an Position drei liegend zurück. Schmitter lieferte sich sogleich einen spannenden Zweikampf mit Nekvasil um Platz zwei. In der vorletzten Runde zog Schmitter an Nekvasil vorbei.

Auch Lauslehto ging an Bühn vorbei. Es folgte ein ständiges Hin und Her zwischen den Meisteranwärtern. Schließlich war es Jan Bühn, der als Sechster und mit einem Minimalabstand von knapp zwei Zehnteln vor Lauslehto ins Ziel kam. Kevin Wahr siegte mit einem Vorsprung von fast zehn Sekunden vor Schmitter, Nekvasil, Schouten und Tulovic.
Für die Punkte in der Meisterschaft heißt das: Nekvasil kassiert 25, Bühn 20 und Lauslehto 16 Punkte. Es steht also morgen tatsächlich das große Finale an. Lauslehto geht mit vier Punkten Vorsprung auf Bühn ins Rennen.
 
Kevin Wahr:
"Ich freue mich riesig, dass ich dieses Wochenende hier bin. In der SUPERBIKE*IDM ist es familiärer und entspannter. Trotzdem ist das Niveau sehr hoch. Ich will mich bei meinem Team bedanken, das alles so kurzfristig auf die Beine gestellt hat.“

Dominic Schmitter:
„Ich habe mir ziemlich Druck gemacht, weil man von einem WM-Piloten doch eine hohe Erwartungshaltung hat. Der Fight mit Marco war super – für diese Zweikämpfe fährt man Motorrad. Ein großes Dankeschön an mein Team, das mich hier gratis fahren lässt.“

Marco Nekvasil:
„Die Umstellung von der Langstrecken-WM vergangene Woche war nicht so einfach. Im Moment kämpfen wir außerdem mit Fahrwerksproblemen. Trotzdem hat der Zweikampf mit Dominic Spaß gemacht. Ich bin sehr froh, dass ich nächstes Jahr mit Van Zon-Remeha-BMW und LSG Racing komplett in die SUPERBIKE*IDM zurückkehre. Wir haben große Ziele in der Superstock 1000-Klasse.“

SuperNaked: Kjel Karthin besiegt Ralf Waldmann
 
Es war ein Duell auf Augenhöhe, das sich die SuperNaked-Piloten Kjel Karthin (Team KARTHIN MSB Suzuki) und Ralf Waldmann (Triple M by Barni / Ducati Frankfurt) auf dem Hockenheimring lieferten. „Fast jede Runde“ hätten sie sich gegenseitig überholt, berichteten die beiden nach dem Rennen übereinstimmend. „Wenn da noch Michael Galinski dabei gewesen wäre, hätten wir uns einen sauberen Dreikampf gegeben“, sagte Karthin lachend.

Der Champion hatte gut lachen. Schließlich war er es, der am Ende die Nase vorn hatte. Vier Hundertstel kam er vor Ralf Waldmann ins Ziel und bestätigte damit nochmals den Verdienst seines deutschen Meistertitels, den er sich bereits in Assen sichern konnte. Ralf Waldmann zeigte sich mit dem Rennen zufrieden. „In Schleiz war unser Auftritt ja noch etwas schlapp. Das sah jetzt schon wesentlich besser aus. Ich habe auf jeden Fall Spaß“, sagte Waldmann.