- DTM-Legende Leopold Prinz von Bayern kontert selbstbewusstem Ricardo Feller
- Lokalmatador Marco Wittmann lobt die Zusammenarbeit mit Renndirektor Scot Elkins
- Titelverteidiger Maximilian Götz: „Längere Boxenanlage großartige Leistung aller Beteiligten“
Lokalmatadore: M. Götz, M. Wittmann (l-r) © DTM |
Norisring ist anders als die anderen Rennstrecken im DTM-Kalender. Es ist der einzige Straßenkurs, der einzige Stadtkurs, eben das „fränkische Monaco“. In die Vorfreude der DTM-Piloten mischt sich auch Respekt vor dieser Herausforderung. „Man muss so nah wie möglich an die Mauer heranfahren“, sagte Ricardo Feller in der DTM-Pressekonferenz vor dem DTM Norisring powered by BMW M (1. bis 3. Juli) über die Mauer ausgangs des Schöller-S. Der junge Schweizer, der zuletzt in Imola mit seinem ABT Audi R8 seinen ersten DTM-Sieg feierte, fährt zum ersten Mal auf dem Norisring, hat sich mit Videos vorbereitet und will sich beim Track-Walk am Donnerstag die Tücken der Rennstrecke genauer anschauen. „Ich weiß, wie breit mein Audi ist“, sagt Feller selbstbewusst. Da kann Leopold Prinz von Bayern, der seit 1967 viele Rennen auf dem Norisring bestritten hat, nur schmunzeln: „Ich habe mir mindestens schon zehn Spiegel an der Mauer abgefahren.“ Der US-Amerikaner Dev Gore freut sich besonders auf den Norisring: „Ich mag Straßenkurse, kenne solche Strecken vor allem aus meiner Heimat USA“, so der Überraschungszweite in Imola im Rosberg Audi.
„Die Fans können zwei actionreiche Rennen am Norisring erwarten“, ist Maximilian Götz (WINWARD Racing Mercedes-AMG) überzeugt, der auf seiner Hausstrecke im vergangenen Oktober seinen ersten DTM-Titel einfuhr. „Es ist an der Zeit, wieder aufs Podium zu springen“, gibt Götz als Ziel für sein Heimrennen aus. Dafür will er sich unbedingt im Qualifying verbessern und einen besseren Startplatz erkämpfen als in den bisherigen Saisonrennen. Doch auch der Qualifying-Modus ist am Norisring anders, denn die 27 Rennwagen werden auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs in zwei Gruppen aufgeteilt. „Ich kenne den Modus von früher vom Kartsport“, so Götz. „Der Modus funktioniert gut.“ Auch Marco Wittmann, der nur wenige Kilometer von der Rennstrecke entfernt wohnt, sieht die Qualifying-Aufteilung positiv, schließlich hat somit jeder Fahrer eine größere Chance auf eine freie Runde. „Das ist eine gute Lösung, fair für alle.“ Der zweimalige DTM-Champion lobt dabei vor allem die Zusammenarbeit mit Scot Elkins, dem DTM-Renndirektor: „Scot Elkins ist absolut offen für unsere Vorschläge. Es gibt einen engen, offenen Austausch zwischen uns Fahrern und ihm – das ist wirklich vorbildlich.“
Götz und Wittmann fanden in der Video-Pressekonferenz auch für die verlängerte Boxengasse lobende Worte. „Das ist eine großartige Arbeit aller Beteiligten vom Motorsport Club Nürnberg und der ITR.“ Für das Rekord-Starterfeld der DTM wurde die nicht permanente Boxenanlage von 120 auf 170 Meter erweitert. „Das erhöht die Sicherheit, auch für die Mechaniker“, betont Wittmann, der sehr gerne im Walkenhorst BMW seinen ersten Heimsieg von 2018 wiederholen möchte. Aus Sicherheitsgründen ist in der Boxengasse am Norisring nur Tempo 40 anstatt der üblichen 60 km/h erlaubt.
Für Leopold Prinz von Bayern steht fest: Er will das Rennwochenende auf jeden Fall genießen. „Ich habe so unglaublich viele tolle Erinnerungen an den Norisring! Ich freue mich darauf, viele Freunde zu wiederzusehen und wieder dort zu fahren, auch wenn die Strecke anstrengend ist und es kaum Passagen gibt, um sich zu erholen.“ Der ehemalige BMW-Werksfahrer, der heute als BMW-Markenbotschafter intensiv in das Jubiläum 50 Jahre BMW M eingebunden ist, teilt sich mit seinem Freund Marc Hessel, dem DTM-Dritten von 1987, das Cockpit eines BMW 320i mit typisch bayerischem Design. „Poldi“ ist überzeugt: „Es wird großartig!“