Samstag, 9. April 2022

Bestzeit im letzten Moment: Rutronik-Audi toppt Vorsaisontest in Oschersleben

  • Dennis Marschall und Kim-Luis Schramm Gesamtschnellste
  • Neueinsteiger Vermeulen sorgt für zusätzliches Formel-1-Feeling im ADAC GT Masters
  • Fahrer legen in Oschersleben insgesamt 3.182 Runden zurück

Marschall/Schramm im Audi R8 LMS GT3 Evo II waren die Schnellsten in Oschersleben
Foto: Jens Hawrda

Schnelle Rundenzeiten, Boxenstopp-Training, hochmotivierte Fahrer und Teams: Der offizielle Vorsaisontest des ADAC GT Masters in Oschersleben gab einen Vorgeschmack auf das, was Zuschauer und Fans beim Saisonstart am 22. April an gleicher Stelle erwartet. In sechs Sessions mit einer Länge von insgesamt über acht Stunden legten die Fahrer 3.182 Runden und eine Distanz von 11.668,394 Kilometern zurück. Zum ersten Mal testeten die Piloten dabei den neuen Reifen von Serienpartner Pirelli aus. Dieser überzeugte sowohl in trockenen als auch nassen Bedingungen. Erstmals tankten die Teams den neuen innovativen Kraftstoff „Shell Blue Gasoline 98 GT Masters“, der zu rund 50 Prozent aus erneuerbaren Komponenten besteht und von Shell exklusiv für die Deutsche GT-Meisterschaft entwickelt wurde. Während sich die Piloten am Dienstag auf feuchter Strecke noch zurückhielten, wurden die Rundenzeiten am Mittwoch auf trockener Fahrbahn immer schneller. Das ADAC GT Masters startet vom 22. bis 24. April in der Motorsport Arena Oschersleben in die neue Saison, alle Rennen werden beim TV-Sender NITRO samstags und sonntags jeweils ab 12.30 Uhr live übertragen.

Gut acht Minuten vor Ende des letzten Stints setzte sich Rutronik Racing mit Dennis Marschall (25/Karlsruhe) und Kim-Luis Schramm (24/Ilmenau) an die Spitze. In 1:22,893 Minuten umrundete der Audi R8 LMS GT3 Evo II #27 den 3,667 Kilometer langen Kurs am schnellsten. Dennis Marschall: „Wir haben ein neues Team, das sich finden und einspielen muss. Deshalb waren die Testtage in Oschersleben sehr wichtig. Am Ende hat es kurz vor Schluss noch für Platz eins gereicht. Das ist eine gute Basis, denn wir wollen vorne mitfahren.“

Mit dem knappen Rückstand von 13 Hundertstelsekunden belegten Christian Engelhart (35/Ingolstadt) und Ayhancan Güven (24/TR) im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 91 Platz zwei. „Es war der erste Test mit dem Auto und dem Team und ich musste mich noch an einige Dinge gewöhnen. Mit Christian habe ich einen sehr erfahrenen Kollegen, der mir viel hilft. Wir konnten in Oschersleben viel ausprobieren und haben ein tolles Ergebnis erzielt. Ich freue mich ich auf den Saisonstart“, erklärte Ayhancan Güven. Nur 0,037 Sekunden dahinter wurden Sven Müller (30/Bingen) und Joel Sturm (20/Brühl) von Allied-Racing im Porsche 911 GT3 R #22 Dritter. Sven Müller: „Wir haben verschiedene Rennsituationen simuliert, mehrere Setups ausprobiert und schließlich eine sehr gute Abstimmung gefunden. Schon zuvor haben wir getestet, doch es ist aufschlussreicher, zusammen mit der Konkurrenz auf die Strecke zu gehen, weil man dann weiß, wo man steht. Wir sind für den Saisonstart gut gerüstet.“

Auch ein Hauch von Formel 1 wehte über die Motorsport Arena Oschersleben, als mit Thierry Vermeulen (19/NL) ein neuer Fahrer für die Deutsche GT-Meisterschaft bekanntgegeben wurde. Der Niederländer, der für Car Collection Motorsport im Audi R8 LMS GT3 Evo II #33 an den Start gehen wird, ist der Sohn von Raymond Vermeulen, dem Manager von Max Verstappen. Thierry Vermeulen ist mit dem Formel-1-Weltmeister aufgewachsen und versprach, dass Motorsport-Content von ihm und dem ADAC GT Masters auch über die Plattform Verstappen.com geteilt wird.

Christopher Haase (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS GT3 Evo II #28): „Bei den Tests in Oschersleben hat sich gezeigt, wie gut das Gesamtpaket des neuen Audi ist, was Aerodynamik und Motor-Charakteristik angeht. Das Setup-Fenster ist wesentlich größer geworden, man muss nicht mehr so stark feintunen, was die Arbeit für Fahrer und Ingenieure einfacher macht. Man setzt sich in das Auto und fühlt sich wohl. Das ist ein wichtiger Faktor in einer Serie wie dem ADAC GT Masters, wo Hundertstelsekunden entscheiden.“

Nicky Catsburg (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #20): „Die Testzeiten waren nicht besonders lang und leider stand uns hier nur ein BMW M4 GT3 zur Verfügung. Aber wir sind zuversichtlich, dass das zweite Auto zum Saisonstart in zwei Wochen fertig sein wird. Unser Team ist klasse und wird sicher bis zum Saisonauftakt alles gut hinbekommen. Die neuen Reifen haben sich sehr gut angefühlt.“

Daniel Juncadella (Mercedes-AMG Team ZVO, Mercedes-AMG GT3 Evo #8): „Es war sehr gut und wichtig, mit dem neuen Team in Oschersleben Erfahrungen zu sammeln. Mein junger Fahrerkollege Jan ist als Neuling im GT3-Sport im letzten Stint eine Team-Bestzeit gefahren. Das ist ein gutes Zeichen. Die Tests liefen sehr gut, das Auto ist stark: Ich bin sicher, wir haben eine erfolgreiche Saison vor uns.“

Maximilian Paul (T3 Motorsport, Lamborghini Huracán GT3 Evo #71): „Das war in Oschersleben unser erster Test überhaupt und wir haben einiges gelernt und unsere Schlüsse daraus gezogen. Vor allen Dingen sind wir mit dem neuen Reifen von Pirelli gut klargekommen. Das Auto lief reibungslos und ich freue mich auf die Saison mit Marco Mapelli. Ich denke, wir haben ein starkes Paket und können beim ADAC GT Masters eine gute Rolle spielen.“