Freitag, 6. August 2021

DTM-Pechvogel Juncadella: zuerst Bestzeit, dann Heckschaden

  • DTM-Rückkehrer aus Spanien beschert Mercedes-AMG eine weitere Bestzeit
  • Nico Müller im Rosberg-Audi hauchdünn dahinter
  • Juncadella im DTM-Talk: „Ich habe noch eine Rechnung offen
  • Rennstart jeweils um 13:30 Uhr und live in SAT.1: DTM-Rennen am Samstag und Sonntag

Christian Klien (AUT), McLaren, JP Motorsport  © DTM

Dreher, Kiesbett, Rote Flaggen – die beiden Trainingssessions der DTM im belgischen Zolder am Freitag waren definitiv nicht langweilig. Licht und Schatten gab es auch bei Daniel Juncadella. Der Spanier im Mercedes-AMG des Teams GruppeM Racing setzte mit der Tagesbestzeit zunächst ein starkes Zeichen, dann beschädigte er bei einem Dreher das Heck seines Autos. Jeweils am Samstag und Sonntag um 13:30 Uhr (ab 13:00 Uhr live in SAT.1) werden die beiden Rennen gestartet.

In der Anfangsphase des zweiten Freien Trainings fuhr der 30-Jährige aus Barcelona eine Zeit von 1:28,112 Minuten. Da kurz darauf ein teils heftiger Regenschauer über den vier Kilometer langen ehemaligen Grand-Prix-Kurs zog, schaffte es keiner der 19 weiteren Fahrer, die Zeit des Iberers zu unterbieten. Nur 0,035 Sekunde hinter Juncadella fuhr Nico Müller im Audi des Rosberg-Teams im abschließenden Training die zweitbeste Zeit, gefolgt von den beiden Ex-Champions Mike Rockenfeller (ABT-Audi) und Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW), so dass drei verschiedene Hersteller auf den ersten vier Plätzen vertreten waren.

Juncadella, der mit einem Ausflug ins Kiesbett auch für eine kurze Unterbrechung des Trainings sorgte, war mit seiner Leistung sehr zufrieden: „Ein gutes Training. Im Trockenen war ich Schnellster, das Auto hat sich richtig gut angefühlt. Im Nassen habe ich dann Ausgangs der ersten Kurve einen Fehler gemacht. Ich hatte nicht erwartet, dass der Randstein so rutschig sein würde. Da habe ich mich gedreht und den Heckbereich des Autos leicht beschädigt, aber nix Wildes. Für Samstag sieht es gut aus.“

Das ersten Freie Training am Mittag hatte der Deutsche Maximilian Götz im HRT-Mercedes-AMG mit einer Zeit von 1:28,170 Minuten als Schnellster beendet. Hinter dem Sieger des Sonntagrennens auf dem DEKRA Lausitzring folgten Alex Albon (THA) im schnellsten AF-Corse-Ferrari auf Platz zwei, Tabellenführer Kelvin van der Linde (RSA, ABT-Audi) auf Rang drei und Liam Lawson im zweiten Ferrari auf Position vier. Zweimal musste das Training mit der roten Flagge unterbrochen werden, zunächst wegen eines Ausritts von Timo Glock (GER, ROWE-BMW), dann vier Minuten vor Schluss, nachdem Maximilian Buhk (GER, Mücke-Mercedes) ins Kiesbett gerutscht war. Nach der zweiten Unterbrechung wurde das Training nicht wieder aufgenommen.

Weil er bei einer Unterbrechung im ersten Freien Training sein Tempo nicht genug reduziert hatte und schneller als die erlaubten 80 km/h war, wurde Alex Albon von der Rennleitung bestraft: Für das nächste Rennen wird er um fünf Startplätze zurückversetzt.

Aus der Pressekonferenz: „DTM die härteste Serie der Welt“

Im traditionellen DTM-Talk am Freitagnachmittag beantworteten Neueinsteiger Christian Klien (AUT, JP-McLaren), Sheldon van der Linde (RSA, ROWE-BMW), Daniel Juncadella (ESP, GruppeM-Mercedes-AMG) und Dev Gore (USA, Rosberg-Audi) die Fragen der Medien, vor Ort in Zolder sowie digital via Zoom. Klien erlebt am Wochenende in Belgien seinen ersten Auftritt in der DTM. „Wir wollten für das Team einige Highlights setzen und so haben wir uns für drei Wochenenden in der DTM entschieden, zur Vorbereitung auf eine volle Saison 2022“, so der österreichische Ex-Formel-1-Fahrer. „Nun pushe ich aber auch noch dafür, dass wir beim Saisonfinale auf dem Norisring an den Start gehen.“

Dev Gore betrachtet die DTM als wichtigen Schritt in seiner Karriere. „Die DTM ist die härteste Serie der Welt, es ist toll, dass ich hier fahren kann,“ so der US-Amerikaner. Er verlegte eigens für seine DTM-Kampagne sogar seinen Wohnsitz nach Deutschland: Er lebt in Heidelberg, in der Nähe des Hauptsitzes des Rosberg-Teams. Daniel Juncadella kehrte nach einem Jahr Abwesenheit in die DTM zurück. „Das ist schon mein zweites Comeback in die Serie. Ich habe hier sicherlich noch eine Rechnung offen.“

Sheldon van der Linde kehrt mit guten Erinnerungen zurück nach Zolder: „Hier habe ich 2019 meine erste Pole-Position in der DTM geholt. An diesem Wochenende wird es bestimmt nicht so einfach für uns, da die Strecke unserem BMW nicht unbedingt entgegenkommt, aber natürlich werde ich versuchen, das Beste daraus zu machen.“

Am Samstag und Sonntag (5./6. August) stehen auf dem Traditionskurs in Belgien, nur 70 Kilometer westlich von Aachen, der fünfte und sechste Saisonlauf der DTM 2021 auf dem Programm. Tickets sind – auch noch an den beiden Renntagen – exklusiv über den DTM-Ticket-Shop (tickets.dtm.com) und über die DTM-Ticket-Hotline (01806–99 11 66) erhältlich. Erstmals in dieser DTM-Saison ist auch der Campingplatz an der Rennstrecke wieder geöffnet – näher dran geht nicht!