Foto: Jens Hawrda |
Das Warten hat ein Ende. Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) startet am kommenden Wochenende in die neue Saison. Sieben Veranstaltungen stehen auf dem Terminkalender. Beginn ist vom 3. bis 5. Mai 2024 auf dem Sachsenring. Mit Fahrern aus aller Welt, zwei Läufen zur FIM Sidecar-WM sowie auch diversen Nachwuchsklassen im Programm garantiert Deutschlands höchste Motorradrennsportserie eine unterhaltsame Show.
Wenn in Deutschlands Rennsporthauptstadt Hohenstein-Ernstthal der Asphalt bebt, dann ist die IDM vor Ort. Beim Auftakt der Serie wird sich zeigen, wie erfolgreich die Vorbereitungen der letzten Monate letztlich gewesen sind.
In der Superbike-Klasse kehrt Florian Alt als Titelverteidiger auf Honda zurück. Der 28-jährige aus Engelskirchen hatte die Marke im Finale von Hockenheim nach 13 Jahren wieder zum ganz großen Erfolg geführt. In diesem Jahr ist die Leistungsdichte in der Top-Klasse nochmals zusammengerückt und über 30 Fahrer haben sich angemeldet. Unter ihnen sind die Aushängeschilder wie Ilya Mikhalchik (UKR/BMW), Patrick Hobelsberger (D/BMW), Toni Finsterbusch (D/BMW) und Leandro Mercado (ARG/Kawasaki). Wie wird sich der aktuelle italienische Meister Lorenzo Zanetti dazwischen schlagen? Es wird spannend, denn mit dem 36-Jährigen kehrt auch Ducati ins Geschehen zurück. Die Superbikes haben über 200 PS und sind je nach Strecke mehr als 300 km/h schnell. Für Max Enderlein sind sie ein Neuanfang. Der gebürtige Hohenstein-Ernstthaler hat drei Supersport-Titel in der Tasche und sich im vergangenen Jahr meist als Teamchef betätigt, nur der Drang selbst wieder zu fahren, war doch größer als gedacht. Der 27-jährige Yamaha-Fahrer geht mit dem Aufstieg in die Top-Klasse gleich in die Vollen. Mit Kevin Orgis aus Arnsdorf ist der nächste Sachse zu den Superbikes gewechselt. Der 24-jährige Pro Superstock 1000 Cup-Gewinner des vergangenen Jahres hat es besonders spannend gemacht. Seine Saisonvorbereitung geriet nämlich komplett durcheinander, als er sich im Winter beim Bouldern in der Halle beim Abstürzen das rechte Handgelenk brach. „Doch das wird schon alles funktionieren“, ist der BMW-Fahrer optimistisch. Fakt ist: es gibt viele gestandene Männer in der Klasse und eine Handvoll enthusiastischer Aufsteiger. Die Karten werden voraussichtlich völlig neu gemischt.
„Ich glaube, es wird einige Rennen geben, in denen die Entscheidung erst in der letzten Runde in der letzten Kurve fällt“, sagt Serienmanager Normann Broy, als er über die Starterliste für den Sachsenring schaut. Der Kampf zwischen den Marken befindet sich dabei ohnehin seit Jahren auf absolutem Spitzenniveau. Nun liegt die Messlatte noch höher. 2024 beteiligen sich so viele Hersteller wie noch nie an der Meisterschaft. An Bord sind: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Yamaha, KTM, Triumph, MV Agusta.
Wie bei den Superbikes ist auch in der etwas kleineren Supersport-Klasse das Feld deutlich angewachsen. Dort ist unter anderem Lennox Lehmann aus Dresden am Start. Da der letztjährige Titelgewinner Melvin van der Voort nicht mehr dabei sein wird und die Entscheidungen an der Spitze ohnehin schon hauchdünn waren, dürfte sich der Kampf um Siege jetzt noch zuspitzen. Außerdem geht es in der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 und diversen Cup-Klassen zur Sache. Was die starke Lobby an Sidecar-Enthusiasten in der Region besonders freuen wird, ist, dass auch zwei WM-Läufe auf der deutschen Grand-Prix-Strecke ausgetragen werden und mit Markus Schlosser/Luca Schmidt ein deutschsprachiges Team die Wertung angeführt. Die Sidecar-WM hatte ihren Auftakt bereits vor zwei Wochen in Frankreich.