Mittwoch, 29. Mai 2024

Vorschau auf IDM Rennwochenende in der Magdeburger Börde

 

Foto: Jens Hawrda

Wenn die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) am kommenden Wochenende in die Motorsport Arena Oschersleben einbiegt, wird wieder ans Limit gegangen. Mit Fahrern aus aller Welt sowie auch diversen Nachwuchsklassen im Programm garantiert Deutschlands höchste Motorradrennsportserie den Zuschauern eine unterhaltsame Show auf und neben der Rennstrecke.

Die Auftaktrennen auf dem Sachsenring haben es gezeigt: Der Kampf um die Krone in der IDM Superbike hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal beachtlich zugespitzt. Ging es vor zwölf Monaten schon eng zu an der Spitze, hat das Niveau heuer abermals kräftig zugelegt. Patrick Hobelsberger (D/BMW) reist als Spitzenreiter in die Magdeburger Börde und hat drei Punkte Vorsprung vor Lorenzo Zanetti (I/Ducati). Diesem folgen wiederum Toni Finsterbusch (BMW) und Florian Alt (D/Honda). „Wenn Florian sagt, dass ich jetzt der Gejagte bin“, lacht der Gesamt-Führende Hobelsberger über die Aussage des Westfalen, „dann will er nur von sich ablenken und den ganzen Druck und Stress loswerden. Wir werden nämlich alles dafür tun, dass wir ihn am Ende schlagen können, wenn es um den Titel geht. Er muss ihn verteidigen. Also bleibt er auch jetzt noch der Gejagte, selbst wenn ich die Meisterschaft gerade anführe.“ Hobelsberger war im Vorfeld der Veranstaltung schon in Oschersleben trainieren und bei der Zeitmessung 1,48 Sekunden schneller als je zuvor. Die Superbikes erreichen Spitzengeschwindigkeiten von über 300 km/h.

Mit im Spiel der Topklasse sind Maximilian Kofler (A/BMW), der dreifache Meister Ilya Mikhalchik (UKR/BMW) und Leandro Mercado (ARG/Kawasaki). In Oschersleben wird das Treiben sogar noch bunter als bisher. Vladimir Leonov (VAE/Ducati) hat sein Visum endlich erhalten und darf in den nächsten zwei Jahren ohne Einschränkungen in Europa reisen. Mit Hannes Soomer (EST/BMW) meldet sich noch ein ganz großer Haudegen zurück. Er fehlte beim Saisonauftakt aufgrund einer Schulterverletzung. Noch nicht am Start ist Martin Vugrinec (CRO/Kawasaki), aber sein Team hat in Federico Caricasulo einen prominenten Ersatzfahrer gefunden. Mit dem Italiener hat ein Urgestein aus der Supersport-Weltmeisterschaft angedockt. Der 28-Jährige fuhr auch schon in der Moto2-WM und in der Superbike-WM.

Fakt ist: Einige Rennen werden wohl wieder erst auf den letzten Metern in der letzten Runde entschieden. Der Kampf zwischen den Marken befindet sich dabei ohnehin seit Jahren auf absolutem Spitzenniveau. Nun liegt die Messlatte noch höher. 2024 beteiligen sich so viele Hersteller wie noch nie an der Meisterschaft. An Bord sind: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Yamaha, KTM, Triumph, MV Agusta.

Satte 13 Punkte Vorsprung hat Andreas Kofler (A/Yamaha) in der IDM Supersport. Er ist übrigens der jüngere Bruder von Superbiker Maximilian Kofler. Dass Daniel Blin aus Polen auf der Ducati Panigale V2 dahinter rangiert, darf als faustdicke Überraschung gewertet werden. Den ehemaligen Supersport 300 WM-Fahrer hatte niemand auf dem Zettel. Dirk Geiger (D/Honda), Stepan Zuda (CZ/Ducati) und Luca de Vleeschauwer sorgen dahinter für reichlich Bewegung bei erfrischender Markenvielfalt.

Oliver Svendsen (DK/KTM), Dylan Czarkowski (NL/Yamaha) und Senna van den Hoven (NL/Kawasaki) haben bis jetzt die ersten drei Plätze in der Nachwuchsklasse Supersport 300 abonniert. Das Fahrerfeld ist klein, aber fein. In der Entscheidung um den Sieg ging es beim Saisonauftakt um Hundertstelsekunden. Das Oschersleben-Programm wird garniert von diversen Cup-Klassen. Das IDM-Wochenende garantiert somit Herzbeben am Stück.