Dienstag, 7. Mai 2024

Die Zusammenfassung vom IDM-Wochenende am Sachsenring

Packende Rennen, begeisterte Fans und eine Kulisse mit Kultstatus – der Auftakt zur IDM-Saison 2024 auf dem Sachsenring hatte alles zu bieten, was man sich von einem Rennsport-Wochenende wünschen kann. Besonders erfreulich: schon an den Trainingstagen pilgerten zahllose Fans ins sächsische Motorsport-Mekka, über das gesamte Wochenende besuchten 15.000 Fans das erste IDM-Event des Jahres.

Lorenzo Zanetti gewinnt das erste Superbike-Rennen für Ducati 
Foto: IDM, Dino Eisele


IDM Superbike – Rennen 1

Nach optimalen Bedingungen an den ersten beiden Tagen startete das erste Superbike-Rennen der Saison auf nassem Asphalt. Aufgrund der fehlenden Trainingsmöglichkeiten mit Regenreifen erhielten die Fahrer zwei Warm-Up Laps, um sich auf die Bedingungen einstellen zu können. Der Rennstart und die erste Runde verliefen dann entsprechend turbulent. Patrick Hobelsberger, der am Vortag noch mit einem neuen IDM Rundenrekord vor Florian Alt und Ilya Mikhalchik auf die Pole gestürmt war, kam am schlechtestens aus Reihe eins weg. Mikhalchik konnte zwar nach sehr gutem Start in Führung liegend in die erste Kurve einbiegen, am Kurvenausgang waren es dann aber Max Kofler und Florian Alt, die an der Spitze des Feldes lagen.

Während Mikhalchik anschließend durch das Feld zurückgereicht wurde und das Rennen nur auf Platz 14 beendete, lief es für Superbike-Aufsteiger Thomas Gradinger noch schlechter. Der R1-Pilot stürzte in Turn elf und wurde im Kiesbett noch vom ebenfalls gestürzten IDM-Rookie Johann Flamann getroffen.

Florian Alt und GERT56-Fahrer Toni Finsterbusch setzten sich im Folgenden an der Spitze leicht ab. Dahinter konnte sich der ehemalige Supersport-WM-Pilot Max Kofler auf Platz drei lange den Attacken von Patrick Hobelsberger und Colin Velthuizen erwehren, musste sich dann Hobelsberger aber doch beugen. Nicht ganz so gut lief es für den Niederländer. Nach einem Dreikampf mit Patrick Hobelsberger und Lorenzo Zanetti ging Velthuizen zur Rennmitte zu Boden und feuerte sein Einsatzgerät vom RR Socia Racing Team mit so viel Nachdruck ins Kiesbett, dass die BMW M 1000 RR über die Streckabsperrung flog und völlig zerstört wurde. 

Im letzten Renndrittel war es dann Lorenzo Zanetti, der das Geschehen dominierte. Der IDM-Neuzugang vom Team Triple M Racing überholte den auf Platz vier liegenden Max Kofler und startet drei Runden vor Schluss die Aufholjagd aufs Führungsduo Alt/Finsterbusch. Im vorletzten Umlauf ging der amtierende italienische Superbike-Meister Ende Start-Ziel erst an Finsterbusch vorbei und schnappte sich im Omega die Führung von Florian Alt. Auch Toni Finsterbusch drückte sich am Ende von Runde 16 noch an Florian Alt vorbei und beendet das Rennen vor dem Honda-Piloten auf Position zwei. Aufgrund eines nicht funktionierenden Regenlichtes wurde der amtierende Meister nach Rennende auf Position sechs zurückversetzt. Hauptprofiteur war Patrick Hobelsberger, der statt Florian Alt 16 Punkte für Platz drei einstreichen konnte. Die Yamaha-Piloten Max Kofler und Leon Orgis komplettierten vor Florian Alt die Top 5.

IDM Superbike – Rennen 2

Bei nun guten Bedingungen glückte Patrick Hobelsberger im zweiten Anlauf der Start deutlich besser, der BMW-Pilot ging in Kurve eins jedoch weit und Florian Alt konnte sich abermals an die Spitze setzen. Auch der Sieger aus dem ersten Lauf, Lorenzo Zanetti, kam diesmal besser in Schwung und lag am Ende von Runde eins schon hinter Ilya Mikhalchik auf Position vier.

In den folgenden Runden ging Patrick Hobelsberger Ende Start-Ziel mehrfach am in Führung liegenden Florian Alt vorbei, der Honda-Pilot konnte aber jede Attacke kontern. Zu Beginn des zweiten Renndrittels war es dann Hobelsberger selbst, der unter Druck geriet. Während seine Teamkollegen Toni Finsterbusch und Jan-Ole Jähnig auf den Plätzen fünf und sechs zu diesem Zeitpunkt ein ungefährdetes Rennen fuhren, wurde Hobelsberger von Ilya Mikhalchik in einen Zweikampf verwickelt. Zeitgleich kämpften mit Luca Grünwald, Jan Mohr, Leandro Mercado, Balint Kovac und Max Kofler gleich fünf Fahrer um Platz sieben.

Während Patrick Hobelsberger zu Beginn der zweiten Rennhälfte erneut in den Angriffsmodus schaltet, wieder an Ilya Mikhalchik vorbeigeht und die Verfolgung von Florian Alt aufnimmt, beginnt für den auf Platz sieben liegenden IDM-Rückkehrer Luca Grünwald der schwierige Teil des Rennens. Der BMW-Pilot vom neu formierten BCC-Alpha-Ilmberger Carbon Racing Team, wird erst von Jan Mohr überholt und muss dann auch Tati Mercado ziehen lassen. Kurz vor Rennende geht der Bayer dann auch noch zu Boden.

Besser lief es zu diesem Zeitpunkt für Patrick Hobelsberger. In einer extrem spannenden Schlussphase geht Hobelsberger nach einem fairen Zweikampf am amtierenden Meister vorbei und gab die Führung im Anschluss auch nicht mehr her. Lorenzo Zanetti, der sich in der zweiten Rennhälfe von Platz sieben bis an die Spitzgruppe vorgearbeitet hatte, startete im letzten Umlauf auch noch eine Attacke auf Ilya Mikhalchik, am Ende reichte es hinter dem Ukrainer und vor Toni Finsterbusch aber nur für den undankbaren vierten Platz.